Ein süßer Groupie von MarryDeLioncourt ================================================================================ Kapitel 20: Paris- Liebe bedeutet auch, Grenzen zu überschreiten ---------------------------------------------------------------- Da unser Flug erst am Abend gehen würde, beschloss ich noch einen Abstecher ins  Piercingstudio zu machen, um meinen Bauchnabel mit einem neuen Schmuckstück zu zieren. So langsam fand ich wirklich Gefallen an fast jeglicher Art von Körperkunst. Und das Beste daran war, dass ich so allmählich wieder zu mir selbst fand, also mich und meinen Körper wieder mehr akzeptierte. Auch wurden die Schübe, in denen ich mich selbst verachtete, weniger oder traten nahezu gar nicht mehr auf. Fröhlich grinsend stahl ich mich recht früh aus dem Bett, achtete jedoch darauf meinen Liebsten nicht zu wecken. Unterwegs holte ich mir einen Kaffee und suchte das Studio auf, welches mir Google Maps wärmsten empfahl. Das Piercen war schnell erledigt. Die Prozedur war mir ja mittlerweile nicht mehr fremd. Ich entschied mich für einen schwarzen Stab, als mich der Typ fragte, welches ich haben wolle und ich fand mich schon ein bisschen sexy, als ich mich anschließend im Spiegel in dem Studio betrachtete. Noch immer recht dünn, aber seitdem ich mit Kyo zusammen war, hatte ich schon ein paar Kilo mehr auf die Rippen bekommen. Natürlich musste ich mich gleich zeigen und hatte heute Morgen deshalb mein bauchfreies grünes Shirt angezogen. Bevor ich mich wieder ins Zimmer schlich, warf ich noch einen Blick in den Frühstücksraum, ob die Jungs vielleicht schon auf waren. Und tatsächlich, meine liebste Band hockte am Tisch und sie amüsierten sich schon wieder über irgendwas. Ich holte mir ein Brötchen mit Marmelade, sowie Orangensaft vom Buffet und gesellte mich zu ihnen. „Na ausgeschlafen?“, fragte der Leader munter und bester Laune. Ich nickte. Die lag mit dem Kopf auf dem Tisch und hielt seine Augen geschlossen, als würde ihn das helle Tageslicht blenden. Ich piekte ihn spaßhaft in die Rippen und er schaute mich mit verschlafenem Blick an. „Mhh? Warum sind alle so gemein zu mir?“, murrte er. „Tja, wer feiern kann und so…ich hab dich gewarnt“, amüsierte sich Kaoru und schob seine Brille wieder auf die Nase hoch. „Wer hat eigentlich damals beschlossen diesen Sklaventreiber in der Band aufzunehmen?“, beschwerte sich der langhaarige Gitarrist. „Mh das wüsste ich auch gern…einmal mit Profis arbeiten, aber das wird wohl immer ein unerfüllter Traum bleiben“ Ich kicherte, weil ich es einfach zu lustig fand, wenn sich die Jungs gegenseitig so aufzogen, ohne es jedoch wirklich ernst zu meinen. „Ich geh mal Kyo wecken“, sagte ich dann, als ich fertig mit Essen war. „Oh oh, dann viel Erfolg dabei“, witzelte der Diru Bassist und ich lachte nur. Das Zimmer war noch immer abgedunkelt und mein hübscher Sänger schlummerte noch in den tiefen Jagdgründen. Behutsam legte ich mich neben ihn und gab ihm einen Kuss. Er gab ein unzufriedenes Grummeln von sich und reckte die Arme. „Ich mag nicht aufstehen…“, murrte er und blinzelte gegen das Licht. „Das hat ja auch keiner von dir verlangt…vielleicht komm ich ja auch wieder zu dir ins Bett…“ „Und warum hast du eigentlich schon Klamotten an?“, fragte Kyo verwundert. „Ich war kurz in der Stadt, musste noch was erledigen“, tat ich sehr geheimnisvoll. Kyo warf mir einen fragenden Blick zu. „Hast du schon wieder mein Geld ausgegeben?“ „Nur zu deinem Vergnügen mein Schatz“, hauchte ich ihm zu und beugte mich vor, um ihn zu küssen. Jetzt hatte ich seine Neugier geweckt und er besah sich meinen Körper. „Oh, ein neues Spielzeug, wie reizend…jetzt bin ich wach“, gab er lüstern von sich und zog mir mein Shirt über den Kopf. „Mein heißer, süßer, toller Mann…mir scheint, als wölltest du mich herausfordern.“ „Vielleicht…“, raunte ich und Kyos Zunge an meinen Nippeln machte mich schon wieder völlig verrückt und ein wohliges Seufzen kam über meine Lippen. „Darf ich ein bisschen mit dir spielen?“, fragte er schließlich und ich sah das Lodern in seinen Augen. Wie konnte ich ihm diesen Wunsch abschlagen? „Ich gehöre ganz dir Liebster…“ Und ich wusste, mit diesen Worten gab ich meine Verantwortung ab und legte sie in Kyos Hände. Schenkte ihm mein tiefstes Vertrauen, weil ich wusste, dass er es nicht missbrauchen würde. Er verschränkte meine Hände über meinem Kopf und band sie mit einem Tuch zusammen. „Dass du ja nicht auf die Idee kommst, dich selbst anzufassen…“ „Niemals…“ Mein schöner Sänger lag auf mir, wendete sich wieder meinen Brustwarzen zu, saugte daran und knabberte mit den Zähnen an meinen erregten Knospen. Der süße Schmerz setzte ein und vernebelte meine Sinne. Mit den Hüften bewegte er sich kreisend an meiner Körpermitte und meine Hose fühlte sich auf einmal viel zu eng an. Diese Flut an Reizen ließ mich quälend aufstöhnen. „Na…wie fühlt sich das an?“ „Ein bisschen wie…Folter“, gab ich nur schwer atmend zur Antwort. Nun umspielte seine Lippen dieses teuflische Grinsen. „Oh ja, das wollte ich hören…darf ich weitermachen?“ „Bitte ja…“, bettelte ich schon fast ein bisschen, weil ich wusste, ihm gefällt es. Seine Fingernägel kratzten leicht über meine Brust und hinterließen feine Spuren. Ich biss mir auf die Unterlippe und liebte unsere Spielchen jetzt schon. Vielleicht schon etwas krankhaft und anormal, aber so war ich nun Mal und nur so würde unsere Beziehung funktionieren können. „Tiefer…“ „Willst du das wirklich?“ „Ohhh jaaa…“, stöhnte ich und er kam meinem Flehen nach. Er verletzte nur die oberste Hautschicht, sodass keine bleibenen Schäden zurückbleiben würden, doch es genügte, um mich zufrieden zu stellen. Seine Zunge leckte über die gereizte Haut und ich keuchte auf, drückte mich ihm entgegen und wünschte mir, dass mich Kyo von meiner Hose befreite. „Kyo…bitte…zieh mich aus…“ Doch zu meinem Bedauern schüttelte er mit dem Kopf. Küsste mich und massierte meine Zunge, dabei wanderten seine Hände wieder zu meinen Nippeln. Vor meinen Augen tanzten Sternchen und eine tosende Welle der Lust überrollte mich. Heilige Scheiße, was passierte hier? Eine Hand machte sich nun endlich an meiner Hose zu schaffen und verrieb den Lusttropfen auf meiner Eichel. Ich bäumte mich auf und biss ausversehen in Kyos Unterlippe. Doch ich merkte nur, wie sich diese zu einem Grinsen verzogen. Unsere erregten Glieder rieben sich aneinander. Nackte Haut traf auf nackte Haut und ich konnte mich beim besten Willen nicht mehr zurück halten. Mein Lustschrei verlor sich Kyos Kuss und als er mich für sich vorbereitete, seine geschickten Finger meinen Muskelring weich kneteten und langsam in meinem Inneren der vertrauten Stelle näher kamen, ergab ich mich vollends. Um mich herum verschwamm alles und ich bekam zwar mit, wie er in mich stieß und das nicht gerade sanft, doch kurz vor dem zweiten Höhepunkt, kurz bevor ich die Spitze erklommen hatte, fiel ich in einer berauschenden Geschwindigkeit, klammerte mich an meinem schönen Mann fest und landete mit einem Knall auf dem Boden. Also nicht im wörtlichen Sinne. Ich befand mich noch immer im Bett und als ich an mir herunterschaute, stellte ich fest, dass ich ein zweites Mal gekommen sein musste, doch es hatte sich so anders angefühlt. Wie ein kurzer Rausch. Mein ganzer Körper zitterte, doch ich fühlte pures Glück durch meinen Körper fließen. Mein Hintern schmerzte etwas und auch spürte ich die Kratzer auf meiner Brust wieder, doch das war mir egal. Mit einem breiten Grinsen drückte ich mich noch tiefer in die Kissen. „Was war das gerade? Ich meine wir hatten schon immer guten Sex, aber das? Jetzt bist du wahrhaftig mein persönlicher Sexgott Kyo…vermutlich kann ich jetzt nicht mehr laufen, aber egal…kannst du mich vielleicht befreien? Oder macht dich das an?“ Mein Liebster grinste nur und schien mindestens genauso berauscht zu sein wie ich. Band meine Hände los und ich zog ihn in meine Arme, wollte ihn niemals mehr hergeben und ihn für immer lieben. Sein heißer Atem kitzelte mein Ohr und ich kicherte. Nach dem Abduschen wies er mich an auf dem Bett platz zu nehmen und kramte in seiner schon gepackten Tasche herum, bis er fand, was er suchte. Eine weiße Tube. Kyo schraubte den Verschluss auf und verteilte die Creme auf meiner geschundenen Brust. Hauchte einen Kuss auf meine Stirn und verstaute die Tube wortlos. „Alles okay?“, fragte ich dann und er zuckte mit den Schultern und öffnete die Tür zum Balkon, um eine zu rauchen. Ich folgte ihm, nachdem auch ich mich wieder angezogen hatte. „Hey…wir haben beide die Kontrolle verloren…das ist okay…es war wunderschön.“ „Ich hab dich verletzt Kazu…mit Absicht…“ „Weil ich es wollte Kyo…du hättest das nie ohne meine Zustimmung getan. Das nennt man Vertrauen mein Schatz und ich vertraue dir…ich muss noch packen. Bald geht unser Taxi zum Flughafen…“ Doch er zog mich in einen Kuss. „Danke…ich glaube seitdem du mir das alles gesagt hast, fühle ich mich besser…also so richtig besser und mich plagen kaum noch Schuldgefühle. Ich weiß nicht, wie ich das je wieder gut machen soll.“ Ich lächelte ihn liebevoll an. „Sei einfach da und mach mich glücklich…das reicht mir schon…und jetzt lass uns los, bevor der Chef wieder die Krise bekommt.“ Jetzt lachte auch Kyo. „Erstaunlich wie Kao auch bei dir schon seinen Einfluss deutlich macht.“ Ich zuckte mit den Schultern. „Einer muss ja den Überblick haben. Oh ich liebe dich so sehr…tut mir leid, aber ich kann‘s nicht oft genug sagen.“ „Ich weiß doch mein Süßes.“   Im privaten Bandjet machte ich es mir so bequem wie möglich und beschloss meinen Plan, Zero zu schreiben endlich in die Tat umzusetzen.   Kazuki: Hey, wie geht’s dir? Hast du gerade viel zu tun? Sag Mal, meinst du Kao würde sich freuen, wenn du spontan herkommen würdest?   Ich dämmerte weg und fiel in einen traumlosen Schlaf. Irgendwann weckte mich Kyo, weil wir schon bald zur Landung ansetzten. Ich schaute auf mein Handy und stellte erfreut fest, dass Zero genantwortet hatte.   Zero: Mir geht es gut. Um ehrlich zu sein, hab ich über sowas auch schon nachgedacht. Meinst du wirklich, Kao würde sich freuen? Klar, ich kenn ihn schon lange, aber du weißt ja wie er ist…seine Arbeit immer an erster Stelle.   Kazuki: Ja, ich weiß. Aber ich glaube er vermisst dich. Ich würde es riskieren, wenn ich du wäre. Dann am 14.10 in Paris?   Wir checkten ein und jeder verzog sich erst einmal auf sein Zimmer. Die letzten Tage hatten uns alle ganz schön mitgenommen und jetzt wurde mir erst richtig bewusst, wie stressig das Leben auf Tour wirklich sein konnte. Draußen regnete es und von den Jungs konnte sich auch keiner so wirklich aufraffen, um die Stadt zu erkunden. Kyo und ich lagen im Bett, aneinander gekuschelt und schauten einen Film auf seinem IPad. Mein Handy piepte erneut und ich schaute nach, wer geschrieben hatte.   Zero: Okay, auf deine Verantwortung J. Ich hab schon geschaut und könnte 15 Uhr da sein. In welchem Hotel seid ihr?   Ich zeigte Kyo die Nachricht und er überlegte kurz, dann stand er auf, suchte etwas in seinem Koffer und schien auch fündig zu werden. „Im Carlton’s, 55 Boulevard de Rochechouart, 75009 Paris. Kommt Zero etwa?“ „Wie es scheint, schon. Ich hoffe Kao freut sich.“ Mein schöner Sänger zwinkerte mir zu. „Ich denke schon. Hältst du es eine Weile ohne mich aus?“ „Ja klar. Was hast du vor?“ „Ich will kurze Haare, die Länge geht mir schon wieder echt auf die Nerven.“ „Na dann.“ Kyo zog sich ein Shirt und eine Hose über, gab mir einen Kuss und verschwand. Ich mochte sein metamorphes Wesen. Ich schrieb Zero die Adresse und unsere Zimmernummer. Auch bei mir machte sich jetzt die Aufregung breit, denn ich konnte es kaum erwarten, Kaorus Gesicht zu sehen, wenn er seinen Freund auf einmal neben mir im Publikum erblickte. Hoffentlich freute er sich. Nach einer Stunde kam Kyo zurück mit sehr kurzen Haaren und ich strich ihm über seinen Igelschnitt. „Immer noch zum Anbeißen“, sagte ich und zog ihn in einen Kuss. „Ich muss mich jetzt fertig machen. Sehen wir uns später?“ „Aber natürlich.“   Zero: Okay, Flug ist gebucht. Im schlimmsten Fall muss ich mich dann bei euch einquartieren. Ich meine wenn Kao echt nicht will, dass ich bleibe.   Kazuki: Quatsch. Und bei uns ist kein Platz, du schläfst schön bei deinem eigenen Freund. Wird schon alles gut gehen :*.   Ich hübschte mich auf und begab mich Richtung Konzerthalle. Diesen Abend beschloss ich vom Backstage aus zuzuschauen, weil ich gerade keine Lust auf schwitzende Menschen hatte. Das war schon echt ein Luxusvorteil, wenn man mit der Band unterwegs war. Ich holte mir einen Drink und passte die Jungs gerade noch so ab. Ich kniff Kyo noch in den Hintern bevor er sein Reich betrat und er funkelte mich angriffslustig an. Zwischendurch hielt ich einen Plausch mit der Crew, schmachtete meinen schönen Sänger wieder an und holte mir einen neuen Drink. Doch je länger ich hier mehr oder weniger allein stand, desto müder wurde ich und verzog mich irgendwann in die Umkleide und machte es mir auf dem Sofa bequem.   Wir erreichten Paris einen Tag vor Konzertbeginn und ich, als auch die Jungs, schienen wieder etwas Energie getankt zu haben. Die Sonne zeigte sich auch wieder öfter und nachdem wir unser Zimmer mit Dachterrasse bezogen hatten, schnappte ich mir meinen schönen Sänger und schleppte ihn mit an die frische Luft. Wir schlenderten über den Monmatre und besuchten später noch das Le Divan du Monde, eine kleinere Konzertlocation mit Bar und sehr edler Ausstattung. Es spielte eine unbekannte Band und für die Jungs schien es mal ausnahmsweise erholsam zu sein, nicht selbst auf der Bühne stehen zu müssen. Wir tranken nicht sehr viel, da in letzten Tagen auseichend Alkohol geflossen war und wir hielten uns auch nicht all zu lange in der Bar auf. Den nächsten halben Tag verschlief ich und als ich erwachte, trieb sich Kyo wer weiß herum. Vielleicht hatte der Leader Mal wieder ein Bandmeeting angeordnet, da es in Warschau den einen der anderen technischen Fehler gegeben hatte. Nicht, dass mir das großartig aufgefallen wäre, doch ich hatte mitbekommen, wie der Leader seine Crew ganz schön hatte rund laufen lassen. So hatte ich ihn zuvor noch nie erlebt und das heimste ihm eine Menge an Respekt meinerseits ein. Doch gestern Abend schien dann alles wieder so weit in bester Ordnung gewesen zu sein. Nachdem ich fertig mit duschen war und mich angezogen hatte, kam mein Liebster zurück und wirkte ein wenig genervt. „Alles gut?“, fragte ich deshalb. „Naja…ich fürchte Kao übertreibt es mal wieder. Klar sind technische Probleme beschissen, aber das kommt vor. Wir haben uns wieder gezofft…also er und ich. Beste Voraussetzungen für ein gutes Konzert.“ „Oh, mein armer Schatz. Kann ich dir was Gutes tun?“ „Ich fürchte, dafür fehlt uns die Zeit…wir treffen uns in einer halben Stunde und ich muss mein Zeug noch zusammensuchen. Wann kommt Zero?“ „Er müsste auch in der nächsten halbe Stunde eintreffen. Kurz nach drei ist er gelandet und er meinte vom Flughafen bis zum Hotel sind es noch Mal anderthalb Stunden.“ „Vielleicht sollten wir ihn gleich zu dem Giftzwerg schicken…“ „So schlimm? Soll ich kurz mit ihm reden?“ Kyo zog die Stirn in Falten und schüttelte mit dem Kopf. Da klopfte es an der Tür und der Leader trat ins Zimmer. Mein hübscher Sänger rollte genervt mit den Augen und verzog sich auf die Terrasse. Kaoru folgte ihm. Ich beschloss Shinya besuchen zu gehen und die beiden Streithähne allein zu lassen. Auch der Drummer war gerade damit beschäftigt sich fertig zu machen, freute sich allerdings über meinen Besuch. Ich beichtete ihm, dass ich geflüchtet war und er brach in schallendes Gelächter aus. Etwas verwundert sah ich ihn fragend an. „Glaub mir, das kommt schon wieder in Ordnung. Mich wundert es eh, dass die beiden so lange ruhig geblieben sind. Um ehrlich zu sein, hab ich schon in Helsinki mit einem Streit gerechnet. Das ist normal Kazu…es wäre eher beängstigend, wenn es eine Tour ohne den klassischen Kyo-Kao Disput gäbe. Dann würde ich mir Sorgen machen, echt.“ Jetzt musste auch ich lachen. „Wenn du das sagst. Zero ist auf dem Weg zum Hotel…ich hab ihn eingeladen.“ Shinyas Augen weiteten sich und er sah mich überrascht an. „Da scheinst du ja den perfekten Zeitpunkt abgepasst zu haben.“ „Dafür hab ich wohl ein Händchen. Sonst alles gut bei dir? Wie geht es Sota?“ Der Drummer grinste etwas verlegen. „Ich denke gut…findest du es schlimm?“ „Was? Quatsch, ich freu mich voll…find es mega süß, nur hätte ich das nie gedacht. Seit wann geht das eigentlich schon?“ „Naja, mehr oder weniger seit Silvester…also da hat es angefangen. Wir haben uns unterhalten, dann ein paar Mal getroffen, wenn ich die Zeit dazu hatte und so kam das eine zum anderen. Aber viel passiert ist eben noch nicht und wir wollen es auch noch nicht an die große Glocke hängen. Ich glaub ich platze Mal zwischen die beiden Streithähne, bevor sie sich noch die Köpfe einschlagen“, sagte der Drummer und folgte mir in unser Zimmer. Und scheinbar genau richtig. Kao und Kyo stritten noch immer heftig und plötzlich rauschte der Leader wutentbrannt an uns vorbei. Die Tür flog hinter ihm knallend ins Schloss. Wir begaben uns vorsichtig zu Kyo, doch ich hatte ein bisschen Angst, was mich erwartete. „Kazu, was machen wir heut Abend schönes? Ich gehe nicht auf die Bühne. Nicht bevor sich dieser Arsch entschuldigt.“ Ich warf Shinya einen besorgten Blick zu, doch dieser lächelte mich aufmunternd an. „Du weißt, dass du das nicht tust…was war denn los?“ „Immer noch dasselbe…Technik hier, Technik da bla bla bla…und ich wäre dran Schuld, weil ich nichts gesagt hab uns so weiter. Was kann ich denn dazu, wenn die Jungs es nicht gebacken kriegen den Gesang so einzustellen, dass alles perfekt ist. Sowas passiert nun Mal Shin…“ „Aber du kennst doch Kao…komm jetzt mit. Wir haben demnächst eine Show zu spielen und passen jetzt einfach beim Soundcheck auf, dass alles klappt. Und tue nicht so, als würdest du nicht auf die Bühne wollen, du Griesgram“, ärgerte ihn der Drummer. „Halt einfach die Klappe Shin-chan“, erwiderte Kyo und umarmte seinen Freund. Lange lagen sich die beiden Männer in den Armen und mein schöner Sänger schien sich wieder etwas beruhigt zu haben. Dann machten sich die beiden auf den Weg und auch Zero schrieb, dass er demnächst im Hotel ankommen würde. Da ich nicht wollte, dass er Kao über den Weg lief, fing ich ihn ab. Ich freute mich riesig ein bekanntes Gesicht zu sehen und auch er schien nicht weniger erfreut zu sei mich zu sehen. Wir machten es uns unserer Dachterrasse noch gemütlich. „Na du Herzensbrecher…wie ist der Stand?“ Ich klärte meinen Freund über die aktuelle Situation auf und er schüttelte leicht genervt den Kopf. „Dann mein Lieber, sollten wir trinken und hoffen, dass sich der Abend noch zum Guten wendet.“ Zero zauberte eine Flasche Sake aus seiner Tasche und ich besorgte Gläser. „Auf einen schönen Abend“, prostete ich ihm zu und wir grinsten. „Glaub mir Kazu…ich bringe den aufgebrachten Leader schon wieder dazu, dass er schnurrt wie ein Kätzchen. Und selbst, wenn er mir erst Mal deutlich macht, dass er mich nicht hierhaben will und so.“ „Meinst du echt?“ „Nee, aber vermutlich wird so seine Begrüßung ausfallen…ich kenn ihn schon eine Weile…bist du eigentlich schon fertig?“ Ich schüttelte den Kopf. „Nee, muss mich noch aufhübschen.“ „Gut, ich wollte schon an deinem Stil nörgeln.“ Ich verdrehte die Augen und zündete mir eine Zigarette an. Am liebsten hätte ich ja Mal wieder mein Netztop angezogen, doch da meine Kratzer noch immer nicht zu Hundertprozent verheilt waren, ließ ich das bleiben. Schließlich wollte ich Kyo nicht noch mehr reizen. Die kaputte Jeans von gestern zog ich noch Mal an und darüber mein regenbogenfarbenes Top. Dann schminkte ich mich noch und auch Zero warf sich in Schale. Schließlich musste er Schadensbegrenzung leisten. Unter seinem dezent durchsichtigen Hemd, welches bis zur Hälfte offen stand, trug er einen Hauch von Nichts. Nur seinen Hut setzte er noch auf und schwang sich einen dünnes Tuch mit Leomuster um den Hals. Während ich vor dem Spiegel stand und mein Make-up vollendete, legte Zero seine Hände um meine Hüften, strich über meinen nackten Bauch und kitzelte mich am Bauchnabel. Ich trat ihn mit dem Fuß, musste jedoch lachen. „Lass den scheiß…“ „So langsam wird aus dem hässlichen Entlein ein wunderschöner Schwan“, ärgerte er mich und ich funkelte ihn gespielt beleidigt an. „Früher bin ich immer so rumgelaufen und naja…dann kam diese dumme Phase, in der mir alles egal war. Auch, dass ich jetzt gut aussehe oder nicht…aber du hast mich wieder ein bisschen dazu ermutigt mich wieder mehr zu trauen.“ Zero klopfte sich anerkennend auf die Schulter und lachend schüttelte ich mit dem Kopf. „Wollen wir dann los?“ „Ey, ey Sir…ich bin ein bisschen aufgeregt Kazu…ohne scheiß, ich kenn diesen Kerl jetzt schon verflucht lange und trotzdem fühl ich mich wie vor unserem ersten Date.“ Ich machte große Augen und musterte meinen Freund, trat einen Schritt auf ihn zu. „Sag bloß du kannst auch einfühlsam sein…und ich dachte es gibt nur Zero, den arroganten Zyniker…“ Er seufzte tief. „Ja…aber was, wenn mich Kao echt nicht sehen will?“ Oho, das wurde ernst. Ich legte meinen Arm um Zero. „Jetzt pass Mal auf du Casanova, wenn ich es seit zwei Wochen mit Kyo in einem Zimmer aushalte, wirst du es ja wohl schaffen deinen Mann heut zu überraschen und glaub mir, Kaoru wird sich freuen. Insgeheim vermisst er dich nämlich und ein bisschen Sex schadet ihm sicher auch nicht“, witzelte ich und schon lächelte der andere Musiker wieder. „Naja, davon scheinst du ja in letzter Zeit genug zu bekommen“, konterte er und schon schoss mir eine dezente Röte ins Gesicht. „Ohne scheiß…ich bin froh, dass ich noch halbwegs laufen kann“ Jetzt entfuhr meinem Freund ein amüsiertes Lachen. „Oho, Kyo scheint dich ja hart ran zu nehmen.“ „Und das schlimme ist, ich steh drauf…aber jetzt lass uns los.“ Vor der Konzerthalle war noch nicht viel los und wir mischten uns unter die wenigen Fans. Warteten darauf, dass wir eingelassen wurden und machten es uns in der ersten Reihe gemütlich. Am liebsten würde ich Zero von Sota und Shinya erzählen, doch verkniff mir das, weil es ja immer noch nicht offiziell war. „Was mach ich, wenn er mich nicht beachtet? Oder mich nicht sieht?“ Ich verdrehte die Augen und zeigte Zero einen Vogel. „Was ist los mit dir? Jetzt entspann dich Schatz…uhhh das Intro kommt gleich…“, ärgerte ich ihn und holte uns noch zwei Bier. Langsam füllte sich die kleine Halle und auch auf den Emporen sammelten sich die Mengen. „Kannst du die Playlist schon auswendig?“ „Ja, aber ich finde es immer wieder berauschend…wann hast du sie das letzte Mal live gesehen?“ „Glaub vor nem Jahr in Tokyo oder so…immer Mal wieder eben aber dann auch eher vom Backstage aus…vielleicht bin ich deshalb so hibbelig.“ „Awwweee, krass…dann hast du echt was verpasst.“ Das Intro setzte ein, der Raum verdunkelte sich und Zero griff nach meiner Hand. Ich lächelte ihn ermutigend an. Die Jungs nahmen ihre Plätze ein und auch mein Herz schmolz dahin, als ich Kyo eblickte. Er zwinkerte mir unauffällig zu und Utafumi erklang. „Nicht übel…“, kam es von rechts und ich nickte. „Und, glaubst du er hat dich schon gesehen?“ Zero schüttelte etwas betrübt mit dem Kopf. „Er ist so schön an seiner Gitarre…oh Kazu, ich schmelze gerade dahin.“ „Ich wusste gar nicht, dass du so ein hoffnungsloser Romantiker bist“, zog ich ihn auf und er zuckte unschuldig mit den Schultern. „Du hast mich ertappt…harte Schale, weicher Kern.“ Bei dem fünften Song streifte Kyo auch sein Hemd, welches er unter seinem T-Shirt getragen hatte, ab. Jetzt war ich es, der diesen Anblick genoss. Zero stieß mich in die Seite und grinste. „Von diesem Anblick bekomm ich glaub ich nie genug“, schmachtete ich vor mich hin und mein Freund verstand, was ich meinte. Wir sangen aus voller Kehle mit und als das Intro von Ranunculus einsetzte, flüsterte Kyo Kaoru etwas zu und dann geschah etwas sehr sehr magisches. Die Zeit blieb für eine Sekunde stehen, wie in einem dieser romantischen Lovestorys. Einen kurzen Moment blickte der Gitarrist ins Publikum und sein Blick traf den seines Freundes. Es war ihm förmlich anzusehen, dass sein Herz eine Millisekunde mit Schlagen aufhörte und er vermutlich sofort in die Menge hüpfen wollte, um seinen Liebsten zu begrüßen. Ich gab Zero einen Kuss auf die Wange. „Na, was hab ich dir gesagt.“ „Oh Mann, jetzt kann ich es erst recht nicht mehr erwarten ihn zu sehen…“ Da ergriff ich die Hand meines Freundes und wir drängten uns durch die Menge zum Backstage. Zum Glück hatte mir Kyo im Vorfeld ein Bändchen für Zero besorgt, sodass wir ohne Probleme rein kamen. Noch ein Lied bis zur Zugabe und dann würden die Jungs kurz hinter die Bühne kommen. Jetzt war auch ich ganz aufgeregt und Zero zappelte neben mir ebenso unruhig. Das Licht erlosch und die Menge begann zu toben. Als Kaoru seinen Schatz erblickte hielt er kurz inne, als würde er nicht glauben können, dass dieser wahrhaftig hier stand. Ich schubste Zero ein Stück in die Richtung des Diru Leaders und dann stürmten sich die beiden in die Arme. Flüsterten sich Worte zu, die ich nicht verstand und auch gar nicht verstehen wollte. Ein inniger Kuss folgte. Doch von draußen drangen die Zugabe-Rufe gedämpft nach hinten. Gegen seinen Willen riss sich Kaoru von Zero los und scheuchte seine Schäfchen zurück auf die Bühne. Mein Freund fiel mir freudig um den Hals. „Ahhhh, das war die beste Idee, die du hattest.“ „Gern geschehen.“ Wir genossen die letzten Songs noch und warteten dann in der Umkleide auf unsere Jungs. Kaum betrat Kao den Raum, wurde er auch schon wieder von seinem Zero in eine sanfte Umarmung gezogen. Wir beschlossen dann noch ein bisschen bei uns im Zimmer abzuhängen. Ich wartete auf Kyo, der irgendwie absichtlich langsamer machte. „Ist wieder alles okay bei euch?“, fragte ich dann leicht besorgt und er nickte. Dennoch schien ihn etwas zu bedrücken. Er zog mich in seine Arme und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Ich kraulte seinen Nacken und machte mir gerade ernsthaft Sorgen. „Es ist gerade wieder da…manchmal kommt das nach einer Show…so völlig aus dem Nichts…“ „Was ist da?“, fragte ich, auch wenn ich es mir denken konnte. „Diese Schwere…in meinem Herzen.“ „Hat es was mit den letzten Tagen zu tun?“ „Ich fürchte schon…“ „Ich bin bei dir…immer…hast du das öfter, wenn ihr auf Tour seid?“ Er schüttelte den Kopf und wir bewegten uns langsam Richtung Ausgang. Kyo zündete sich eine Zigarette an. „Nein…es war weg…ich glaub es kam deinetwegen wieder hoch…versteh mich jetzt nicht falsch, aber dadurch, dass ich dir das erzählt habe und so…“ Ich blieb einen Moment stehen und hielt seine Hand. „Und was ist da noch?“ Mein schöner Sänger lachte traurig. „Ich fürchte, wenn du das weißt, habe ich dir alles von mir gesagt, was du wissen musst…und…naja, wenn du mich danach noch immer liebst…“ Er hielt kurz inne und mein Herz raste schon wieder, weil ich nicht wusste, was als nächstes kam. „…wenn du mich danach noch immer liebst…fürchte ich…muss ich dich heiraten…“ Mir fiel die Zigarette, die eben locker zwischen meinen Fingern steckte zu Boden und ich starrte meinen schönen Sänger verwirrt und überrascht zugleich an. Hatte er das gerade wirklich gesagt? „Ooookay…noch mal von ganz vorne bitte…du musst mir noch was sagen, hab ich das richtig verstanden?“ Er nickte und wir setzten uns auf die Stufen nahe der Sacre Coeur. Überall erstrahlten die Lichter um uns herum und die Stimmung hatte schon fast was Romantisches. Aber eben nur fast. Wenn da nicht dieses Damoklesschwert über uns schweben würde. „Ich weiß, wir wollten die Vergangenheit ruhen lassen, aber eine Sache möchte ich dir noch sagen Kazuki…“ „Ja?“ „Ich hab dir ja erzählt, dass ich für Kami nie mehr als nur eine Affäre war, weil es da noch Juka gab…seinen Freund. An ihn kam ich nie heran und er ließ mich mehr als einmal spüren, dass ich nur seine Nummer zwei war…als Kami dann verstarb, hab ich was mit Juka angefangen, weil ich wissen wollte, was er an ihm so anziehend fand…“ „Und? Hast du es herausgefunden?“ „Ja…seine krasse Unterwürfigkeit. Er ließ alles mit sich machen, nur damit er das bekam was er wollte…das schloss auch diverse Sexspielchen mit ein. Er ließ sich gern quälen, wollte benutzt und verletzt werden, doch das war für mich keine Liebe. Ich liebte ihn nicht und doch zog mich sein Fetish magisch an. Es war, als hätte er etwas in mir freigesetzt. Diese unstillbare krankhafte Gier. Als es das erste Mal geschah, schwor ich mir, dass ich ihn nie mehr sehen wollte…doch irgendwann stand er wieder vor meiner Tür…diese Affäre zog sich viel zu lange und tat mir schon nach unserem zweiten heimlichen Treffen alles andere als gut…naja und dann kam da der Tag X…“ Kyo schluckte und ich merkte, dass es ihm sichtlich schwer fiel darüber zu sprechen. Deshalb drückte ich seine Hand und hauchte ein Kuss auf seine tätowierte Haut. „…er kam wieder…ich hatte ihm zum widerholten Mal deutlich gemacht, dass ich ihn nie mehr sehen wolle…doch er bettelte mich an, fiel vor mir auf die Knie und flehte mich an…ich konnte nicht anders, doch ich übertrieb es. Vergaß mich und tat ihm schlimme Dinge an…es grenzte hart an Vergewaltigung…danach sah ich ihn wirklich nie wieder…“ Wir schwiegen eine Weile und ich verstand ich Botschaft hinter seinen Worten. Ich nahm mir noch eine Zigarette aus der Packung, die zwischen uns lag. Kyo schien darauf zu warten, dass ich etwas sagte. Nervös nahm ich einen tiefen Zug und kaute auf meiner Unterlippe herum. „Hast du mit Kami solche Dinge auch getan?“, fragte ich dann. „Nein…meist war er der dominante Part…Kazu, ich…“, setzte er an, doch ich versiegelte seine Lippen mit einem Kuss. „Haben dich unsere letzten beiden sexuellen Ausflüge glücklich gemacht oder hattest du das Verlangen nach mehr?“ „Das Verlangen nach mehr ist immer da…“ „Das heißt, es hat dich nicht befriedigt?“ „Doch das schon…für den Moment und ich habe Angst, dass ich es auch bei dir zu weit treibe…“ Wieder Schweigen und all das ging mir mehr als Nahe, denn so würden unsere Sexerlebnisse immer eine Gradwanderung sein und ich war mir selbst nicht sicher, wie weit ich gehen wollte. Schließlich begann ich meinen Körper ja gerade erst wieder zu mögen und hatte nicht vor, dauerhaft mit irgendwelchen Bisswunden oder kleinen Verletzungen herumzulaufen, nur, weil es Kyo geil fand. Shit, was sollte ich nur tun? Ich wollte ihn nicht verlieren, um kein Geld der Welt. Doch was war, wenn ich ihm irgendwann nicht mehr das geben konnte, was er wollte? Die Verzweiflung kroch langsam aus einer dunklen Ecke in meinen Kopf, doch ich versuchte sie auszublenden. „Okay…das ist heftig und es wäre gelogen, wenn ich behaupte, dass deine Worte spurlos an mir vorbeigehen…doch ich habe meine Grenzen Kyo…bis wohin die gehen, kann ich noch nicht genau sagen, aber sie sind da…doch ich kann dir versprechen, dass ich dir immer sagen werde, wenn du aufhören sollst. Ich möchte dich nicht verlieren und ich hoffe, dass wir das irgendwie hinbekommen…ich finde es sehr mutig, dass du mir das gesagt hast…aber du hast Juka nicht geliebt oder?“ „Nein…“ „Gut, dann könnte das tatsächlich unser Joker sein…du bist vielleicht sadistisch veranlagt, aber du bist auch ein guter Mensch und ich weiß, dass du mich liebst und mich nie verletzen würdest…und falls du wirklich die Kontrolle verlieren solltest, muss ich dich eben verprügeln, bis du wieder klar im Kopf bist…“ „Das darfst du…na schön…jetzt komm ich mir wirklich ziemlich nackt vor…mehr hab ich nicht zu verbergen…du weißt jetzt alles über mich…“ „Mhh, nicht ganz…warum hast du dich selbst verletzt?“ Wieder schluckte er. Vermutlich hatte er nicht mit dieser Frage gerechnet, doch sein Blick blieb standhaft. „Weil ich mich selbst nicht ertragen habe. Ich hab mich verachtet und ekelte mich vor mir selbst…“ „Tust du das noch immer?“ Kyo grinste jetzt ein bisschen und schüttelte mit dem Kopf. „Nein, jetzt weiß ich, wie gut ich aussehe und, dass ich mich nicht vor der Welt verstecken muss.“ „Gut so…was soll ich noch sagen…wir bekommen das hin…irgendwie, denn ich bin nicht bereit dich dafür aufzugeben, auch, wenn es mir ein bisschen Angst macht…mhh, da kommt mir eine Idee…denn ein Problem gibt es tatsächlich in unserer Beziehung…“ Mein Liebster schaute mich fragend an. „Das da wäre?“ „Ich finde, du warst lange genug der dominante Part Liebling…vielleicht sollten wir den Spieß mal umdrehen“, raunte ich ihm zu und ließ mich auf seinen Schoß sinken, mit dem Gesicht zu ihm. Jetzt wollte ich diesen Mann erst recht erobern und zwar richtig, denn auch in mir schlummerte durchaus eine leicht sadistische Ader. Vielleicht nicht so extrem ausgeprägt, wie bei Kyo, aber ein bisschen schon. Ich biss leicht in seine Unterlippe und eroberte seine Mundhöhle mit meiner Zunge. „Kannst du damit umgehen?“ „Du überrascht mich immer wieder…na dann, lass die Spiele beginnen“, entgegnete er und zog mich enger an sich. „Hab ich übrigens schon mal erwähnt, dass ich vermutlich sexsüchtig bin…zumindest seit ich dich kenne und ich hab das mal gegoogelt. Das ist scheinbar eine anerkannte Krankheit.“ Kyo konnte endlich wieder lachen, dennoch hörte ich nicht auf ihn zu küssen, weil ich etwas ausprobieren wollte. Unser Zungengefecht wurde immer heißer und wilder, bis ein Stöhnen über seine Lippen drang. Als er mit seinen Händen meine Seiten entlangwanderte, schob ich diese beiseite und hielt sie fest. Jetzt grinste mein schöner Sänger in den Kuss hinein. „Oha…du widerstehst mir? Ich weiß nicht, wie ich das finden soll.“ „Vielleicht finden wir das zusammen heraus. Nur so langsam sollten wir zu den anderen gehen…“ „Glaub ja nicht, dass ich nicht wüsste, was du hier treibst mein Süßer…“ „Ich hoffe doch, dass du genauestens weißt, was ich hier treibe…und jetzt komm alter Mann…“ Noch bevor ich die letzten beiden Worte richtig ausgesprochen hatte, nahm ich meine Beine in die Hand und rannte um mein Leben. Und das zu Recht, denn Kyo war mir verdammt dicht auf den Versen. Beim Hoteleingang stoppte ich kurz, steckte die Karte ein und rannte weiter. Den Fahrstuhl erwischte ich gerade so vor ihm und steckte ihm provokant die Zunge raus, als sich die Türen vor seinen Augen schlossen. Erleichtert stieg ich in unserer Etage aus und lief den Gang entlang. So schnell konnte er nicht sein. Doch plötzlich wurde ich gepackt, Kyo warf mich ohne Probleme über seine Schulter und trug mich in aller Ruhe zum Zimmer. Ich zappelte und rief um Hilfe, doch keiner hörte mich. Ich bettelte ihn an, mich runter zu lassen, doch er festigte seinen Griff nur. „Eine solche Frechheit kann ich nicht dulden mein Liebling.“ Ich musste lachen und versuchte noch immer, mich zu befreien, doch keine Chance. Nachdem Kyo an unserer Zimmertür geklopft hatte, machte uns Shinya auf. Ich erkannte ihn an seiner Hose. Seinen Blick konnte ich leider nicht ausmachen, da ich kopfüber hing. „Shini, hilf mir! Bitttteeee!“, bettelte ich noch immer lachend. Da ergriff der Drummer meine Hände, Kyo meine Füße und beide schleuderten mich auf’s Bett. Ich quietschte wie kleines Mädchen und wusste, dieser Kampf ging gerade in die nächste Runde. Außer Atem erhob ich mich und rettete mich auf die Terrasse, um dort eine zu rauchen. Doch musste ich feststellen, dass mein Liebster meine Kippenschachtel eingesteckt hatte. Verdammt. Selbstsicher lehnte er im Türrahmen und wedelte amüsiert mit der Schachtel. Ich wollte sie wieder an mich reißen, doch er zog sie mir weg. „Ernsthaft?“ „Du hast doch angefangen…sag bitte“, entgegnete er mit diesem lüsternen Glitzern in den Augen. „fick dich…nen scheiß sag ich…“ „Oho…Zero, hast du Kazu vorhin irgendwas gegeben? Ich fürchte er hat den Verstand verloren“, ärgerte mich mein schöner Sänger. „Du kannst machen, was du willst, ich ergeb mich nicht…Die, darf ich eine Zigarette haben…Kyo ist gemein zu mir“, wendete ich mich ein bisschen bemitleidenswert an den langhaarigen Gitarristen. Lachend schüttelte der Diru Sänger den Kopf. „Selbstverständlich“, antwortete dieser und klopfte auf seinen Schoß und dieses Angebot nahm ich doch glatt an. Auch Toshi umgarnte mich und reichte mir ein Glas mit Sake. „War ja klar, dass du mir wieder in den Rücken fällst Die…lass dich ruhig von dem kleinen Giftzwerg um den Finger wickeln…“ „Wer ist hier ein Giftzwerg du griesgrämiger alter Mann“, konterte ich selbstsicher und noch im Schutz von Die und Toshiya. Der Bassist lachte laut auf und hielt sich den Bauch. Auch der Rest war sichtlich amüsiert von unserem kleinen Machtspielchen. „Ich hab so das Gefühl, du willst heut auf der Terrasse schlafen…“ „Mhh oder ich komm woanders unter…“ Ich schielte zu Zero und Kao rüber. Der Leader lag auf dem größeren Sessel ganz dicht in den Armen seines Liebsten und schien vollkommen glücklich zu sein. Als ich aufgeraucht hatte, rutschte ich von Dies Schoß und bewegte mich langsam auf Kyo zu, der mich noch immer feindeslustig anfunkelte. Ich legte meine Arme um seinen Nacken. „Waffenstillstand?“, bot ich ihm an. „Ich bin nicht sicher, ob ich dir trauen soll…“ Ich klimperte mit den Wimpern. „Könnten diese Augen lügen?“, bezirzte ich ihn und musste erfreut feststellen, dass es funktionierte. „Du manipulatives kleines etwas…das glaub ich ja jetzt nicht…“ „Bitte…ich bin auch ganz lieb, versprochen…“ Ich hauchte ihm ein Kuss auf die Wange und kraulte ihn im Nacken. Kyo rang mit sich und ich wusste, dass er nicht gerne die Kontrolle abgab und doch schien er kurz davor zu sein. „Ich mach’s auch später wieder gut…“, setzte ich noch einen drauf und meine Falle schnappte zu. Volltreffer. „Na schön, aber nur bis alle weg sind.“ Ohne, dass es Kyo aufgefallen war, hatte ich meine Zigaretten wieder zurück erobert. So langsam fand ich Gefallen an unserem kleinen Spielchen.   Gegen eins verließen die letzten unserer Freunde unser Zimmer und wir befanden uns wieder in trauter Zweisamkeit. Da wir morgen keinen Zeitdruck hatten und unser Flug erst am Nachmittag ging, konnten wir auch ein bisschen ausschlafen. Ich wischte das Make-up mit den Abschminktüchern aus meinem Gesicht und putzte meine Zähne. Auch Kyo folgte mir wenige Minuten später ins Bad. Ich räumte meine Zahnbürste auf und blieb hinter ihm stehen, legte meine Hände auf seinen flachen Bauch und küsste das Auge in seinem Nacken. Ein leises Seufzen entfuhr ihm und auch mein schöner Mann beendete seine abendliche Körperhygiene. Er wendete sich mir zu, nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und küsste mich zurückhaltender als sonst. Ich schaute ihn fragend an. „Ich bin nicht sicher, wie das auf Dauer funktionieren soll Kazu…“, antwortete er ehrlich, doch ich lächelte. „Möchtest du es versuchen? Für uns?“ „Ich…ich bin nicht sicher…ob…ich es kann…“ Noch immer wich das Lächeln nicht aus meinem Gesicht und ich führte meinen Kyo zum Bett. Schubste ihn leicht in die Kissen und setzte mich auf seine Oberschenkel. „Darf ich etwas ausprobieren?“, fragte ich vorsichtig und war mir bewusst, dass ich Kyos Körpersprache genauestens lesen musste, denn sonst könnte mein Vorhaben gewaltig schief gehen. „Vielleicht…was denn?“ „Das möchte ich dir ungern verraten…falls es dir zu viel wird, musst du es mir sagen okay?“ „Warum schreckst du nicht vor meinen Worten zurück?“, hackte er unsicher nach und ich zuckte mit den Schultern. Beugte mich zu ihm hinab, um seine süßen Lippen zu küssen. „Weil ich dir gerne zeigen würde, wie schön es ist, die Kontrolle abzugeben…natürlich kann ich dich nicht zwingen. Wenn du jetzt nein sagst, hör ich sofort auf.“ Der Blick meines Liebsten deutete sehr wohl darauf hin, dass er hin und hergerissen war. Doch dann nickte er kaum merklich und ich senkte mich wieder hinab, um seinen Mund zu versiegeln, bevor er doch noch Einwände bringen konnte. Ich erfasste seine Hände, zog ein Tuche aus meiner Arschtasche und band seine Hände zusammen. Noch immer keine Proteste. „Willst du mich jetzt schon ganz nackt haben oder später?“ Ein süffisantes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Sofort…“ Also zog ich noch meine Hose aus und nahm wieder meine Position von zuvor ein. Kyo trug nur seine Unterhose und das wollte auch vorerst so bleiben. „Und gefällt dir, was du siehst?“ „Das weißt du doch…“ „Aber ich möchte es von dir hören…“, raunte ich. „Du bist wunderschön Kazuki…schade, dass ich dich nicht anfassen kann…“ Ich küsste ihn wieder, dieses Mal weit aus weniger zurückhaltend. Meine Zähne zupften an seiner Unterlippe und meine Zunge suchte gierig nach Kyo seiner. Beide liebkosten sich und schweren Herzens unterbrach ich dieses heiße Gefecht. Wieder setzte ich mich auf, um abschätzen zu können, wie weit ich heute gehen konnte. Mit dem Daumen fuhr über seinen Mund und zog seine Unterlippe ein wenig nach unten. Meine Hände begaben sich auf Wanderschaft, vom feinen Schriftzug an seinem Hals, über den schillernden Kranich bis zu seiner Brust. Momentan konnte ich nicht sagen, ob es Kyo reizte, wenn ich seine Nippel erregte. Zeit das herauszufinden. Unter meinen Berührungen stellten sie sich auf und es schien ihm zu gefallen. Doch mich verlangte es nach mehr, ich wollte ihn kosten und so umkreiste ich seine süßen Knospen mit der Zunge, saugte ein wenig an der empfindlichen Haut und entlockte meinem schönen Sänger einen wohligen Laut. „Baby, stell dir vor, was du jetzt gern mit mir anstellen würdest…an welchen Stellen du mich küsst…wo deine Zunge ihre Spuren hinterlässt…schließ die Augen und stell es dir vor…“, raunte ich ihm zu und mein warmer Atem kitzelte dicht über seiner heißen Haut. „Wird das ein Versuch Dirty Talk zu betreiben?“, fragte mein Liebster erregt und amüsiert zugleich. „Nicht nur ein Versuch…“, versprach ich ihm und er versuchte sich wieder zu entspannen. „Ich muss feststellen, dass mir das gefällt.“ „Dann stell dir jetzt vor, wie du meinen Bauch küsst…deine Zunge immer weiter nach unten wandert. Du hinterlässt die eine oder andere Bisswunde…“, sprach ich weiter und tat das, was ich gerade gesagt hatte. Ohne ihn zu beißen, doch ohne einen Knutschfleck kam auch Kyo nicht davon. So allmählich zeichnete sich unter der Unterhose eine Beule ab und das stimmte mich mehr als zufrieden. Ich berührte seine Erregung und er keuchte auf, wand sich ein bisschen und schaute mich mit lusterfüllten Blick an. „Was mach ich noch mit dir?“, fragte er mich und ich strich erneut über die Wölbung in seiner Shorts. Jetzt wuchs auch meine Erregung und so langsam breitete sich die Lust auch in mir aus. „Du leckst über meinen Schwanz…saugst den Lusttropfen auf und spielst mit dem Piercing…“ „Ohh jaaa, das ist verdammt sexy…kannst du das für mich tun? Dich berühren und meinem Gedächtnis auf die Sprünge helfen?“ Ich konnte nicht anders und musste grinsen. Meine Hand wanderte zu meiner Erregung und es überraschte mich selbst ein wenig, wie geil mich das machte. Ich verlor mich ein paar Minuten, dann kehrte ich zu meinem Liebsten zurück. Nahm den Bund seiner Shorts zwischen meine Zähne und zog diese nach unten. Kyos wunderschöner Schwanz zuckte mir entgegen und ich fing ihn mit meinen Lippen ein. Versenkte ihn tief in meinem Mund und so langsam schien er seine Kontrolle abzugeben, denn sein Atem ging flacher und unregelmäßiger. „Du bist soooo gut…“, kam es mühevoll hervor und beschleunigte meine Bewegungen. Kyo stöhnte und wand sich unter mir. „Wie würdest du es finden, wenn dein süßer Arsch noch ein bisschen Aufmerksamkeit bekommt? Meine Zunge an deinem heißen Loch…“ „Klingt verlockend, aber…weiß nicht, ob ich das…aushalte“ Ich grinste nur und drückte seine Beine noch etwas auseinander, sodass ich an seinen Hintern kam. Zuerst küsste ich seine Schenkelinnenseiten. Wanderte höher und stupste mit der Zunge an seine Öffnung. Wagte mich weiter vor und das lustvolle Stöhnen, das Kyo von sich gab, spornte mich nur noch mehr an. „Ver-flucht…Kazuki…du bringst mich…um…ahhh“, „Um? Das ist nicht meine Absicht.“ „Um…den…Verstand…wollte ich sagen…“ Wieder ließ ich von ihm ab, um ihn zu küssen. „Darf ich noch einen Schritt weiter gehen?“, fragte ich dann. „Jaaaa“, raunte mein hübscher Sänger. Deshalb schob ich Zeige- und Mittelfinger in meinen Mund, umschloss sie mit meinen Lippen und benetzte die Finger mit Speichel. Wohl wissend, dass ich beobachtet wurde, schob ich die Finger langsam rein und wieder raus. „Dieses Bild bekomm ich nie mehr aus meinem Kopf…“ „Na dann scheine ich meine Sache ja gut zu machen.“ Dann wand ich mich Kyos Hintern wieder zu und drang langsam in ihn ein, bewegte meine Finger und tastete mich vor. Mal schneller, mal langsamer und sein Becken bog sich mir entgegen. Schließlich wagte ich es, mich ihm zu nähern und meine Spitze umkreise seinen Eingang. „Willst du mehr?“ „Bitte…und halt dich nicht…zurück…“ Ich schluckte und stieß in ihn. Konnte mich selbst kaum zügeln, doch tat ich es für uns. Immer heftiger und Kyos Enge um meinen Schwanz trieb mich in den Wahnsinn. Die Lust riss mich mit und meine Stöße wurden unkontrollierter. Ein letzter Blick zu meinem Liebsten. Auch ihm schien es nun mehr egal zu sein, ob er die Kontrolle über sich noch hatte oder nicht. Ich lächelte zufrieden und bewegte mich schneller. Immer wieder aufstöhnend, wenn ich Kyos Lustpunkt traf, doch ich wollte, dass er sich mir ergab. Sich diesem Spiel hingab und zu seinem Höhepunkt kam. Vor mir. Und endlich ließ er los, erlag seiner Lust und ergoss sich mit einem nicht ganz so leisen Schrei. Auch ich folgte kurz danach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)