Cookietime von Kibo-kamichan (Isshun no Shunkan) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Cookietime   Ein ganzes Jahr war nun vergangen, seit Kagome ihr altes Ego aus dem Jenseits befreit hatte und Sesshomaru sie in die Arme hatte schließen können. Vieles hatte sich seither verändert und die noch zu beginn leicht entfernte Miko gewann immer mehr an Selbstvertrauen und gewöhnte sich schnell an die neue Zeit, auch wenn sie Sesshomaru immer wieder jeglichen Nerv rauben konnte, da sie einfach nicht verstand, wieso er dies alles getan hatte. Immer mal wieder hatte sie mit ihm über seinen Keller gesprochen, der voll von Erinnerungen war und am schlimmsten war dieser Sarg, den er nach einiger Zeit dann endlich entsorgt hatte. Kagome war natürlich glücklich darüber, doch wusste sie oftmals nicht, wie sie ihn einschätzen sollte. Auch war es schwer, mit Ikuto umzugehen, der nun ein erwachsener Mann war, eine Frau hatte und eine wunderschöne Tochter. Sie fühlte sich fremd und hatte nach einiger Zeit die Befürchtung, Sesshomaru könnte sie gar nicht lieben, dafür war er einfach zu abweisend in der letzten Zeit. »Sesshomaru?«, fragte Kagome leise und erwachte, wie fast jeden letzten Morgen allein in einem riesigen Bett. Sie befühlte nachdenklich die andere Hälfte des Bettes, nur um feststellen zu müssen, dass sie schon kalt war. Ihr Herz schmerzte bei dem Gedanken, dass sie keine Zukunft hätten. Warum hatte sie ihm nur vorgeschlagen, dass sie eine Pause vom Sex machten, um sich ihrer Gefühle einig werden zu können. War das das aus für sie? »Wo bist du nur…«, murmelte die hübsche schwarzhaarige Frau und kuschelte sich noch kurz schmollend in die Laken. Es war wirklich fies, dass er sie schon wieder allein gelassen hatte. Kagome wälzte sich hin und her, bis sie es aufgab und nun doch aufstand und in ihrem weißen Nachthemd in die Wohnung trat. Sie lebten in seinem Wolkenkratzer. Es war immer noch ungewohnt, so weit über der Erde zu leben und doch hatte sie Gefallen daran gefunden, doch sie wollte etwas anderes, was ihr viel mehr bedeutete. Grummelnd watschelte sie zur Küche und entdeckte ihn dann endlich, doch was sie sah, verschlug ihr die Sprache. Sesshomaru stand dort und stierte in seinen Ofen, aber wieso? Natürlich, machte er meistens das Essen, was ihr wirklich peinlich war, doch wieso backte er am Morgen? Frische Brötchen? »Sesshomaru?« »Wach?«, fragte er und drehte sich um, stellte sich komplett vor den Ofen und versperrte ihr den Blick auf den Inhalt. Seine Stimme war so kühl, was ihr gar nicht gefallen wollte. Langsam schritt sie auf ihn zu, doch er verschränkte nur die Arme, doch wieso? »Ja, warum bist du so früh wach?« »Nur so«, antwortete er weiter monoton und ließ sie nicht schauen. Vorsichtig versuchte Kagome an ihm vorbeizusehen, doch er machte nur noch einen Schritt nach hinten, bis sein Rücken leicht gegen den Ofen lag. Er trug eine rosa Schürze, die sie ihm mal aus Spaß gekauft hatte und darunter eine tiefsitzende Jogginghose. Der obere Teil der langen Schürze verdeckte nur spärlich seine nackte Brust und doch war er so unnahbar. Verwirrt und enttäuscht machte sie einen Schritt zurück und setzte einen Hundeblick auf, der mit allen Wassern gewaschen war, doch er legte nur den Kopf schief und betrachtete sie eingehend. Sesshomaru hatte ein großes Geheimnis und wenn sie nicht selbst draufkam, würde er es ihr auch nicht früher verraten. »Was versteckst du da vor mir?«, fragte sie leicht beleidigt und verschränkte selbst die Arme vor der Brust. »Warst du nicht derjenige, der meinte, wir sollten keine Geheimnisse voreinander haben?« »Später.« »Was später?« »Sag ich es dir.« Sesshomaru knurrte leicht, während sie nur noch wenige Zentimeter vor ihm stand und ihn wütend ansah und auch verletzt. Hatte sie denn wirklich keine Ahnung, was er gerade tat? Kagome, warum schien sie so… weit entfernt vom Thema? »Geht es darum, dass ich eine Pause vom Sex wollte?«, fragte die junge Frau leicht zittrig und kniff die Augen zu. Sie rieb sich über die Arme, fühlte sich halb nackt vor diesem Mann. »Wenn es das ist, können wir wieder miteinander schlafen… Vielleicht ist einfach nicht mehr zwischen uns… wir sind halt nicht sie…« Kagome sprach damit das andere Pärchen an, das sie zurückgeholt hatte, das so glücklich gewesen war und so anders wie sie beide. Sesshomaru und Kagome und doch nicht sie. Die beiden hatten sich weiterentwickelt, während sie beide auf der Stelle traten. Das Kind war ein Unfall, die Beziehung war immer unterkühlt und jetzt? Jetzt sollte alles anders sein? Vorsichtig hob sie eine Hand, wollte seine Wange berühren, doch er drehte sich weg und schnaubte. »Denkst du wirklich, mich interessiert nur der Sex zwischen uns?« Sie sah, wie sehr es ihn verletzte, doch was war dann? Wieso war er so abweisend? »Warum meidest du mich? Verschwindest früh aus dem Bett? Sag es mir!« Er seufzte, knurrte und dann geschah es. Sesshomaru packte die junge Frau und presste sie an seine halbnackte Brust. Kagome keuchte erschrocken auf, während er ihren Körper mit seinem umfing. »Kagome, hör auf damit…« »Womit? Ich bin nur ehrlich…«, schniefte die junge Frau und presste ihr Gesicht an seine Brust. »Wäre es dir nicht lieber, die andere Kagome wäre da? Denkst du, ich habe nicht bemerkt, dass du sie viel lieber hattest?« »Kagome, rede nicht so einen Unsinn. Wäre ich nicht so stur gewesen, dann wäre es nie so weit gekommen. Ich habe dich nicht beschützen können, doch jetzt werde ich es. Jeden Tag, jede Stunde, jede Minute…« »Stopp!«, Kagome ging dazwischen und sah ihm verweint ins Gesicht. »Warum haust du dann ab?« »Das tu ich doch nicht.« »Dann zeig mir, was du da machst!« »Wenn es fertig ist, versprochen, gedulde dich doch einfach…«, knurrte er wieder und packte die junge Frau. Er hob sie an und trug sie einfach fort von seiner Kücheninsel, was sie nur noch wütender machte. Sesshomaru sollte es ihr verraten. Was verheimlichte er vor ihr und warum war er derjenige der so verletzt war? Sie wusste es nicht, doch wollte sie es unbedingt erfahren, doch gerade war er wütend und warf sie halb aufs Sofa, wo sie keuchend zum Erliegen kam und dann hörte sie nur einen Wecker und wie er sie wieder allein ließ. Da lag sie, ihr Nachthemd halb hochgerutscht und er ging einfach wieder in die Küche. Ganz klar war ihre Beziehung verloren. Stöhnend warf sie sich in ein großes Sofakissen und presste ihr Gesicht daran. Dicke Tränen liefen ihr über die Wange. Warum zweifelte sie nur so sehr an dieser Liebe? War es noch die Eifersucht, dass er mit einer anderen Kagome geschlafen hatte? Er hatte immer wieder, ihr schöne Geschenke gemacht und versucht sie für sich zu haben, doch zwischen ihnen war es ganz anders. Nahm er es vielleicht für selbstverständlich, dass er sich keine Mühe mehr geben brauchte? Aber nicht mit ihr. Wenn er keinen guten Grund hätte, würde sie heim zu ihrer Mutter gehen. Genau. Dann sollte er doch sehen, wo er blieb.   Kagome schmiegte sich noch mehr in die Kissen, bis sie wieder einschlief, doch dann erwachte sie, als sie einen köstlichen Duft wahrnahm. Schlaftrunken setzte sich die junge Frau auf und rieb über ihre Augen, die vom Schlaf und den Tränen ganz verkrustet waren. Ein warmer Körper setzte sich neben sie und zog sie einfach auf seinen Schoß. Kagome sah auf in Sesshomarus Augen, der ihre Wange sanft küsste. »Kagome, du hast wieder eine Phase.« »Was?« »Ich bin jetzt fertig, du darfst es jetzt sehen, wobei…«, murmelte er neckisch an ihren Lippen. »Schließ die Augen.« Sie gehorchte griesgrämig und schnupperte ein wenig. Es roch sehr gut und süßlich, doch was war es? Vorsichtig öffnete sie den Mund, als etwas Warmes ihre Lippen berührte und sich dann neckisch auf ihre Zunge legte. »Kauen.« Kagome kaute, kostete und genoss die kleine Geschmacksexplosion in ihrem Mund. Erschrocken riss sie die Augen auf, als sie schon das nächste an ihren Lippen spürte. »Kekse?« »Kekse.« Er beugte sich vor, sodass sie leicht nach hinten kippte, doch er hielt sie fest und schnappte den Teller, den er zwischen sie beide legte. Nachdenklich blickte sie darauf, erkannte viele Kekse in Herzform und wurde rot, als sie bemerkte, dass auf jedem etwas stand. »Ich liebe dich… Geliebter Engel… Herzensdieb… … hast du die gemacht?«, fragte sie und sah nachdenklich auf, nachdem sie ein paar vorgelesen hatte. Auf allen stand etwas anderes, doch sie wollte es nicht glauben. Sesshomaru zog ein wenig die Mundwinkel hoch und hob eine Augenbraue. »Zu viel?« »Wieso machst du das?« »Du denkst manchmal nicht nach. Was war heute vor einem Jahr?«, fragte er grummelnd und streichelte ihre Hand, was ihr einen Schauer über den Rücken jagte. »Ich weiß nicht…« »Vor genau einem Jahr, haben wir dich zurückgeholt. Unser neuer Jahrestag. Ich liebe dich, Kagome.« »Aber wieso warst du dann…« »Weil ich Rezepte ausprobiert habe. Deine Mutter hat mir ein paar gegeben. Des Weiteren musste ich das Verzieren etwas üben, da ich, wenn eher koche und nicht so viel backe.« »Also hast du…« »Geübt. Ich wünsche dir einen wunderbaren Jahrestag.« »Du meinst uns!« »Uns. Kagome, ich weiß, es fällt dir oft schwer. Uns erwartet die Ewigkeit und ich will dich nicht drängen. Nimm dir die Zeit, die du brauchst, doch glaub mir, ich werde immer hier sein und auf dich warten, so wie ich es schon ein halbes Jahrhundert getan habe. Du bist meine Kagome. Nicht die andere, sie war nie wie du. Ich liebe nur dich und es tut mir leid, was mit der anderen Kagome war. Irgendwann merkte ich, dass sie nicht du warst, ich bin nicht mein Bruder. Für mich gibt es nur die eine Kagome und das bist du.« Sie wurde rot und starrte ihn fast schon ungläubig an, bis ihr die Tränen kamen. Sesshomaru beugte sich vor, leckte die Tränen fort, bevor ihre Lippen zu seinen wanderten, sie suchten und sich verbanden. Beide pressten sie sich aneinander, ließen sich kaum Luft holen und konnten nur noch im letzten Moment die Kekse retten, die fast herunterfielen. Schnell lösten sie sich, sahen seufzend zu den Keksen, bevor Sesshomaru einen hob und sich zur Hälfte in den Mund steckte. Sie grinste, beugte sich vor und biss die andere Hälfte ab und kaute, wie auch er. »Es tut mir leid… dass ich…« »Das muss es nicht. Ich liebe dich.« »Ich dich doch auch… und deine Kekse…« »Ich backe gerne wieder, aber jetzt ess erstmal.« Sie nickte lächelnd und schob sich noch einen in den Mund, während Sesshomaru sie zufrieden beobachtete und leicht über ihr Haar streichelte. Seine Kagome. Eines Tages würden sie wachsen, würden daran arbeiten, dass sie frei sein konnten. Kagome. Hoffentlich würde sie bald komplett in dieser Welt ankommen. Aber jetzt würden sie erstmal ihren neuen Jahrestag feiern und den restlichen Tag zusammen im Bett genießen, da seine Abwesenheit sie immer so sehr gestört hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)