Grausamer Rátev (Winter) von Kakarotto (Im Rátev begann es und hier wird es auch enden...) ================================================================================ Kapitel 2: Unerwartete Hilfe ---------------------------- Runip erhob sich, nachdem Tales eingeschlafen war und ging zurück zu ihrem Mann. „Glaubst du immer noch, dass es ein Fehler war Tales aufzunehmen?“, fragte sie ihn leise und lehnte ihren Kopf an seine breite Schulter. „Ich weiß es nicht Runip... der Kleine versucht sich zu behaupten... aber seit er da ist, hat sich unser kleiner Cumber total verändert... er wäre nie so geworden, wenn-“ Kurz um wurde der alte Krieger von seiner Gefährtin unterbrochen. „Ich konnte ihn doch nicht einfach der bitteren Kälte überlassen Peron!“, nach einem tiefen Seufzer fuhr sie fort, „Aber du hast Recht... hoffentlich vertragen sie sich irgendwann... das kann doch nicht so weitergehen...“ Peron drehte den Kopf zu seiner Frau und strich ihr zärtlich über den Rücken. „Lass uns auch schlafen gehen, Liebste.“ Seine Gefährtin nickte ihm zu und beide erhoben sich, ehe sie sich zusammen in eine etwas größere Nische legten. Am nächsten Morgen war die gesamte Familie bis auf Tales schon früh auf den Beinen. „Hey Tales aufstehen! Du bist wieder dran, das Frühstück zu holen und bring diesmal etwas Fleisch mit, ich hab keine Lust nur Brot und Obst zu essen! Hey hörst du schlecht?!“, grollte Cumber und zog Tales die warme Felldecke vom Körper. Sofort rollte sich sein Leib zitternd zusammen, als ihm die wohlige Wärme entrissen wurde und mit einem grummelnden Murren, drehte er den Kopf und sah zunächst verschwommen durch den Schlaf in Cumbers ernstes Gesicht. „Mrrh dann geh du doch selber und hol dir dein Fleisch, alter Fresssack!“ Blind wollte Tales nach der Felldecke greifen die sein älterer Bruder ihm weggenommen hatte, doch er berührte nur Cumbers Bein, der die Decke aus seiner Reichweite hoch hielt. Noch beinahe im Halbschlaf kam ihm die Beleidigung über die Lippen, die er sich wahrscheinlich niemals gewagt hätte bei vollem Wachzustand auszusprechen. Mit einem Mal packte Cumber seine Hand, die sein Bein berührte, zog sie nach unten und übte einen gewaltig schmerzhaften Druck mit seinem Stiefel aus. Tales biss die Zähne fest zusammen, drehte sich auf den Rücken und funkelte seinen Bruder finster an. Cumber beugte sich zu ihm hinunter, schloss seine kräftige Hand um seine Kehle und zog ihn ein Stück zu sich hoch. „Du solltest in nächster Zeit gut auf dein vorlautes Mundwerk aufpassen! Also beweg deinen Hintern jetzt sofort nach Hemera!“ Abrupt verschwand das schwere Gewicht auf seiner Hand und sein älterer Bruder schubste ihn grob von sich. Im selben Moment kam auch Tovak wieder in die Höhle, der Sturm hatte sich fürs erste wieder verzogen und so nutzte der Älteste, die Gelegenheit zum trainieren. „Hey, ihr beiden, wer holt das Frühstück? Ich habe mich schon fürs Mittagessen bereit erklärt.“ Schnell rappelte sich Tales auf die Beine und sah hektisch zu seinem älteren Bruder. „I,ich mach das schon“, stotterte der dunkelhäutige Saiyajin und lief zum Eingang um sich den trockenen warmen Umhang über den Kopf zu ziehen. In der Eile hatte er seinen Brustpanzer ganz vergessen, doch nun nochmal zurückkehren wollte er nicht. „Pass auf dich auf Tales“, rief ihm seine Mutter noch hinterher, doch er sah nicht mehr zu ihr zurück, sondern hob sofort vom Boden ab und schoss los. „Was hast du nun wieder gemacht Cumber? Hast du sein Gesicht gesehen?“ „Gar nichts, ich habe ihm nur etwas die Entscheidung abgenommen... du weißt doch wie lange unser kleiner Tales immer bei Entscheidungen braucht...“ Mit ernstem Blick musterte Tovak seinen jüngeren Bruder eindringlich, ehe sie beide sich ans Feuer zu ihren Eltern setzten. Immer wieder rieb sich Tales unter dem Umhang die noch schmerzende Hand. In dieser Nacht ist er schon wieder wach geworden, mit diesem kräftigen Pulsieren in der Brust, jedoch ohne Traum. Schon seit einigen Wochen wurde er dadurch immer in der Nacht einmal wach. Doch diesem Gefühl, ging er später auf den Grund, nun galt es erstmal etwas zu Essen zu besorgen. Hoffentlich konnte er diesmal auch ein Stück Fleisch ergattern, sonst würde er im nahegelegenen Wald auf die Jagd gehen. Angespannt sah er sich die angebotenen Waren an. Insgeheim hatte er ein schlechtes Gewissen, während die Männer und Frauen, ihn freundlich begrüßten und ihm auch ab und an etwas zum probieren anboten und er trotzdem stahl. Ob er sich im Palast nach einer Anstellung als Palastwache umhören sollte? Ein kleines Schmunzeln, breitete sich auf Tales' Gesicht aus, als er so drüber nachdachte. So tief in seinen Gedanken versunken, ging er weiter und stieß leicht gegen einen anderen Saiyajin. Eine in einen Kapuzenumhang vermummte kräftige Gestalt, die gut einen Kopf größer war als er selbst. „Entschuldigung ich habe Sie nicht gesehen“, sagte er leise und sah auf. Er wurde kreidebleich als er das markante Gesicht in der dunklen Verhüllung wenn auch nur schemenhaft erkannte. Denn gerade hatte sich seine Rute wieder eine Sagója geschnappt und in seinem Beutel verstaut. „Habe ich das gerade richtig gesehen? Du stiehlst?“, erklang die tiefe raue Stimme. „I, ich... bitte verzeiht mir Prinz hmpf-“, kam Tales nicht weiter, als ihm von der vermummten Gestalt der Mund zu gehalten wurde und er ihn herumdrehte und sie sich schnellen Schrittes vom Trubel auf dem Markt entfernten. „Psst, es muss ja nicht jeder gleich wissen wer ich bin... an diese ganzen Förmlichkeiten werde ich mich nie gewöhnen... obwohl mein Vater schon seit gut 2 Jahren an der Macht ist... also nenn mich einfach... hm... Zadir okay?“ Ungläubig starrte der Dunkelhäutige sein Gegenüber an, der die Kapuze vom Kopf nahm und einen schwall langer Haare preis gab. „A, aber... das... das kann ich doch nicht machen Hoheit...“ „Wenn ich sage, du nennst mich Zadir, dann nennst du mich so verstanden? Also was bringt dich dazu zu klauen? Eigentlich leben wir in einer Zeit, seit König Vegeta tot ist, in der kein Saiyajin mehr hungern muss...“ „Mein... meine Familie wurde nach meiner Geburt von der Eliteeinheit des Königs angegriffen... und unser Heim wurde zerstört seitdem hassen sie die Königsfamilie... wir ordnen uns nicht den Gesetzen unter... und leben im Exil wenn man so will... mehr oder weniger freiwillig... doch als jüngster Sohn muss man mitziehen... versteht Ihr?“ Nachdenklich fuhr sich der Prinz über das Kinn und sah in die Ferne. Ein zustimmendes Brummen entfuhr dem Langhaarigen und er sah kurz unter den Umhang des jüngeren Kriegers. „Scheint noch nicht viel drinnen zu sein hm?“ Als Antwort schüttelte Tales betrübt den Kopf, ehe er sich schnell erhob. „Hey ganz ruhig, wie heißt du überhaupt? Du hast mir deinen Namen noch nicht verraten.“ „Tales... ich muss auch bald nach Hause... mein Bruder bringt mich um, wenn er nicht bald was zu Essen bekommt...“ Der Prinz erhob sich ebenfalls und legte einen Arm um den kleineren Saiyajin. „So großen Hunger kann kein Saiyajin haben, dass er seine eigenen Geschwister tötet, aber gut, komm ich bezahle dir und deiner Familie ein ordentliches Frühstück.“ „A, aber... wie soll ich das Euch jemals danken Prinz Ra- äh Zadir?“ Der Langhaarige schlenderte mit Tales wieder auf den Markt und schüttelte mit dem Kopf. „Vielleicht bietet sich eines Tages die Gelegenheit, in der du dich erkenntlich zeigen könntest... hm... ja ich glaube da fällt mir auch schon etwas ein, aber erst wollen wir dich und deine Familie satt bekommen.“ Schnell waren einige große Laibe Brot, viel Obst und verschiedenste Gemüsesorten und nicht zu vergessen eine ordentliche Portion edelstes Fleisch, welches sich zur Herrschaft Vegetas nur die Elite leisen konnte gekauft und in den Beutel gesteckt. „Ich danke Euch vielmals, was es auch sei, ich werde mich erkenntlich zeigen.“ Leicht verbeugte sich Tales vor dem Prinzen, der ihm eine Extra Fleischkeule in die Hand drückte und ihm einen sachten Kuss auf die Wange hauchte. „Ich werde bei Zeiten drauf zurückkommen Tales... es hat mich gefreut deine Bekanntschaft zu machen.“ Mit errötetem Gesicht und weichen Knien sah er dem Prinzen hinterher, der sich von ihm abwand und seiner Wege über den Markt schlenderte. Der Beutel auf seinem Rücken war ganz schön schwer, da würde sich seine Familie, einschließlich Cumber sicher freuen. Beherzt biss er in die noch dampfende Fleischkeule und schloss genießend die Augen, während er das saftige Fleisch gut durch kaute. Nachdem er sich leicht vom Boden abstieß, auch wenn es nur sehr leicht schneite, biss er immer wieder hinein. Was sollte er seinen Eltern und Brüdern erzählen, wenn sie fragten, woher er so viele Lebensmittel bekam? Von... einem guten Freund? Er hatte keine Freunde... nur seine Brüder. Nach gut einer Stunde, da er durch den leckeren Imbiss nun genug Energie zum fliegen hatte, landete er vor seiner Höhle und lächelte seiner Familie entgegen. Er legte seinen Umhang abermals ab und den darunterliegenden Beutel, ehe sein Vater ihn öffnete und nicht schlecht staunte. Seine Mutter kroch auf allen Vieren an ihren Mann heran und besah sich all die Köstlichkeiten. Sie erhob sich und fiel ihrem jüngsten Sohn um den Hals. „Oh Tales du hast dich selbst übertroffen, das dürfte sogar noch für das Mittagessen reichen.“ Auch sein Vater trat auf ihn zu und strich ihm das erste Mal, durch sein strubbeliges Haar. „Gut gemacht, mein Sohn.“ Tales sah kurz lächelnd zu seinem Vater, ehe er an ihm vorbei lukte und in das finstere Gesicht Cumbers sah. Auch der älteste der drei Brüder ließ ihm die Anerkennung zukommen, doch diesmal wich Tales ihr aus und schüttelte mit dem Kopf. Das war schon fast zu viel, außerdem stieg Cumbers Kampfkraft vor Wut immer weiter an. Die Familie versammelte sich am Lagerfeuer und begann zu essen, doch bis auf Cumber. „Nun komm schon, kleiner Bruder, du wolltest Fleisch, da hast du Fleisch... Tales hat sich extra die Mühe gemacht, dich zufrieden zu stellen, du kannst dich ja wenigstens damit bedanken, dass du etwas von dem isst, was er mitgebracht hat“, versuchte Tovak den Langhaarigen zu ermuntern. Doch der zweitälteste Sohn blieb stur, auch wenn ihm der Magen schon in den Kniekehlen hing und immer wieder laut nach Nahrung brüllte. In einer geschmeidigen Bewegung, erhob sich Cumber und stampfte zum Ausgang, ehe er sich zu ihnen umdrehte und sagte: „Ich geh mir selbst etwas jagen!“ Und schon schoss er wie ein geölter Blitz in den Wald und hielt nach der nächstbesten Beute Ausschau. Eigentlich saß sie direkt vor ihm. Kannibalismus unter Saiyajins war leider keine Seltenheit und meist wurden Schwanzlose auf diese grausame Art getötet. Doch seine Gelegenheit würde sicher noch kommen... er musste nur auf sie warten. „Mach dir nichts draus Tales... irgendwann wird er es verstehen und dich akzeptieren...“ „Hoffentlich...“, murmelte der Dunkelhäutige seine Antwort leise und sah hinaus in den dichten Wald, während die Schneeflocken immer größer hinab rieselten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)