Die Kunst des Verführens von LadyKaiba ================================================================================ Kapitel 1: Die Kunst des Verführens ----------------------------------- Die Kunst des Verführens Haut so weiß wie Schnee, Lippen so rot wie Blut, und Haare so schwarz wie Ebenholz...So lautete doch die Beschreibung der schönsten Frau des ganzen Landes, nicht wahr? 'Ob sich die Realität manchmal etwas von der Fantasie abguckt?', dachte Light, während er seinen Erzrivalen verträumt dabei beobachtete, wie dieser gerade eine Erdbeere verspeiste, welche er von seinem kleinen Tortenstück bis zum Ende aufgehoben hatte. Der Brünette betrachtete die Hände des Schwarzhaarigen, deren Haut genauso bleich war, wie die an dessen Gesicht und Hals. Seine dünnen, langen Finger wirkten eher wie die einer Frau. Sie hatten so etwas elegantes, graziles. 'Haut so weiß wie Schnee...' Lights Blick wanderte weiter nach oben und blieb am Schopf des Detektivs hängen. Seine dicken, strubbeligen Strähnen waren so pechschwarz, dass der Musterstudent es durchaus für möglich hielt, sich in dieser tiefen Finsternis vollkommen zu verlieren, wenn er nur lange genug hinein starren würde. 'Haare so schwarz wie Ebenholz...' Vorfreudig ließ er seinen Blick bis zu den Lippen Ls gleiten, welche gerade ebenfalls die Beschreibung aus Grimms Märchen erfüllten: 'Lippen so rot wie Blut...' Dies war jedoch dem süßen Saft der Erdbeere geschuldet, welcher langsam über die Lippen lief und diese in ein glänzendes Rot tauchte. Für gewöhnlich waren nämlich auch Ls Lippen sehr blass, viel mehr ein zartes Rosa, als ein Rotton. Dies machte seine Lippen jedoch keineswegs weniger sinnlich, wie Light fand...'Lippen so...rosa wie Kirschblüten...' „Ist alles in Ordnung, Light?“, vernahm dieser plötzlich die ruhige, gewohnt monotone Stimme des Schwarzhaarigen. Der Angesprochene zuckte kurz überrascht zusammen, und war damit wieder zurück in der Realität. Er war so in seinen Gedanken versunken gewesen, dass er gar nicht realisiert hatte, wie L seinen Blick zu ihm wandte. „Äh, was?“ „Du starrst mich schon eine ganze Weile so gedankenverloren an.“ „Oh, ähm...Entschuldige...Ich habe nachgedacht...“ „Worüber?“ „Über den zweiten Kira...Ich frage mich, ob er auf unsere falsche Botschaft hereinfallen wird...“ „Das werden wir sehen...Es bringt nichts, jetzt darüber zu spekulieren, wir müssen einfach abwarten und schauen, was er macht.“ „Ja...Du hast absolut recht...“ Damit richtete Light seinen Blick auf den Fernseher, indem gerade die Spätnachrichten liefen. L beobachtete den Studenten noch eine Weile aus den Augenwinkeln, bevor er sagte: „Du solltest nach Hause gehen und schlafen, Light...Es ist schon spät.“ Es war tatsächlich schon spät. Die Mitglieder der Sonderkommission waren schon lange gegangen. Nur Light war noch da geblieben und saß auf der Couch der Hotelsuit, schräg gegenüber von dem Sessel, auf dem L hockte und seit Stunden gefühlt nichts anderes tat, als Süßigkeiten zu verschlingen. Geredet hatten sie die ganzen Stunden über kaum, doch dem Brünetten war trotzdem kein bisschen langweilig. Allein den Detektiven zu beobachten war für ihn Unterhaltung höchster Klasse. „Ist schon gut, ich bin nicht müde, und zur Uni muss ich morgen auch nicht“, erwiderte er lächelnd. „Verstehe...Dann unternimm doch noch etwas mit deinen Freunden, ich habe noch einiges zu tun...“ „Kann ich dir dabei helfen?“ „Nein, es geht nicht um den Fall Kira, es gibt auch noch ein paar andere Dinge, die ich erledigen muss“, antwortete L, goss sich eine Tasse Kaffee ein und begann, einen Zuckerwürfel nach dem anderen hineinfallen zu lassen. „Natürlich“, lenkte Light ein. 'Er will mich loswerden...', dachte er jedoch verärgert. „Dann werde ich mich mal auf den Weg machen“, sagte er, stand auf und zog seine Jacke an. „Ja, wir sehen uns dann morgen“, erwiderte der Schwarzhaarige und betrachtete eindringlich die verschiedenen Kekse auf dem Tisch, augenscheinlich grübelnd, welchen er sich als nächstes einverleiben sollte, als er plötzlich die Hand seines Verdächtigen auf seiner rechten Schulter spürte. Einen Augenblick später fühlte er, wie dessen warmer Atem auf die empfindliche Haut seines Halses traf. Light hatte sich zum Ohr des Detektivs hinabgebeugt und flüsterte hinein: „Gute Nacht...“ Einen Moment lang rührte L sich nicht, bevor er, ohne den Anderen anzusehen, sagte: „Ja...Gute Nacht, Light.“ Der Braunhaarige richtete sich wieder auf und lief zur Tür. Ein leichtes Grinsen zierte sein Gesicht, als er das Hotelzimmer verließ. Aus den Augenwinkeln heraus beobachtete L den Teenager beim Verlassen des Zimmers argwöhnisch... Als Light wenig später zu Hause ankam war das Haus finster. Seine Familie befand sich schon lange im Land der Träume. Er schnappte sich aus der Obstschale in der Küche einen Apfel und warf diesen Ryuk zu, welcher das saftige Obststück freudig aus der Luft fischte. „Lass mich eine Weile allein“, wies Light den Shinigami leise an und stieg die Treppe hinauf. „Von mir aus...“, erwiderte Ryuk beiläufig und verschwand durch die Hauswand in den Garten, wo er sich in einen Baum setzte und fröhlich seinen Apfel mampfte. In seinem Zimmer angekommen verschloss der Student seine Tür, legte seine Umhängetasche auf seinem Schreibtisch ab, zog seine Schuhe aus und ließ sich auf sein Bett fallen. Während er eine Weile seine dunkle Zimmerdecke ansah, zogen sich seine Mundwinkel langsam nach oben. Die ganze Zeit hatte er das Bild von Ls Lippen vor Augen, wie diese die Erdbeere regelrecht liebkosten, und von ihrem süßen Nektar nach und nach roter und roter gefärbt wurden. Ob seine Lippen wohl nach Erdbeere schmecken würden? 'Das werde ich bald herausfinden...' Light öffnete Knopf und Reißverschluss seiner Jeans und ließ seine rechte Hand hineingleiten. Er schloss seine Augen und seufzte genießerisch auf, als er seine Erregung immer fester und schneller rieb, sich dabei durchgehend vorstellend, es wäre nicht seine eigene Hand, die ihn verwöhnte. Light wollte L. Und zwar nicht erst, seit die beiden Erzfeinde sich zum ersten Mal Auge in Auge gegenüberstanden. Nein. Er wollte ihn vom allerersten Moment an. Als plötzlich das Symbol des besten Detektivs der Welt auf seinem Fernsehbildschirm aufgetaucht war, zum ersten Mal die computerverzerrte Stimme zu ihm sprach und ihm den Krieg erklärte...erhaben, entschlossen, furchtlos...Noch nie zuvor hatte ein solcher Tsunami der Emotionen Lights Körper durchströmt. Diese Herausforderung, dieser Thrill, diese Gefahr, die von diesem unbekannten Mann ausging...Es war so erregend... 'Kira...Ich werde dich eigenhändig zum Schafott führen...' Light atmete schwer. Seine Hand wurde schneller und schneller. 'Denn ich...bin gerecht!' „Ah...“, stöhnte er leise, als er sich über seine Hand und seinen Bauch ergoss. Unregelmäßig atmend blieb er auf dem Bett liegen. Es war das erste Mal in seinem Leben, dass er einen anderen Menschen begehrte. Wirklich begehrte. Und ausgerechnet dieser Mensch war ein Mann den er noch nie gesehen hatte, dessen echte Stimme er noch nie gehört hatte. Er wusste nicht wie alt L war oder wie er aussah. Doch das spielte für Light auch keine Rolle. Er hatte sich geschworen L ausfindig zu machen, sein Vertrauen zu gewinnen, ihn zu nehmen, und ihn dann zu töten. Der Braunhaarige hatte eigentlich erwartet, dass der erste und der letzte Teil die schwierigsten werden würden. Doch das war ein Irrtum gewesen. Es hatte sich nämlich schnell herausgestellt, dass wohl Part zwei seines Plans der schwierigste war: Ls Vertrauen zu gewinnen. Der Detektiv war davon überzeugt, dass Light Kira war, deshalb war er stets auf der Hut, wenn Light um ihn herum war. Doch der Student würde ihn trotzdem bekommen, da war er sich ganz sicher. Erneut legte sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht. 'Bald, L...Bald habe ich dich...' Am nächsten Morgen war der Braunhaarige wieder früh im Hotelzimmer angekommen. Da heute Samstag war, musste er nicht zur Uni, was ihm sehr gut in den Kram passte. Er betrat das Zimmer und erblickte sogleich den Schwarzhaarigen, der genauso auf seinem Sessel hockte, wie Light ihn gestern Abend verlassen hatte. „Guten Morgen Ryuzaki“, begrüßte er den Detektiven freundlich und setzte sich wieder auf den selben Platz auf der Couch. „Guten Morgen Light...So früh habe ich nicht mit dir gerechnet“, grüßte L in seiner typischen, monotonen Stimmlage zurück. „Natürlich, ich will ja nichts verpassen; gibt es etwas neues?“, fragte Light und bedankte sich bei Watari, welcher ihm gerade eine Tasse Kaffee servierte. „Nein, nichts neues bisher“, antwortete L knapp, ohne seinen Gesprächspartner anzusehen. „Verstehe...Hast du denn wenigstens ein bisschen geschlafen? Du sitzt noch genauso da, wie gestern Abend“, stellte der Brünette fest und kicherte leicht. Daraufhin blickte der Schwarzhaarige zum ersten Mal auf und sah Light direkt in die Augen, was diesem umgehend einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Diese dunklen, mit tiefen Ringen verzierten, Augen... „Du kannst auch nicht viel geschlafen haben, Light. Du warst gestern bis nach Mitternacht hier und bist jetzt schon wieder da“, kommentierte L nur und widmete sich wieder seinem Obsttörtchen. „Ich habe genug geschlafen; was ist mit dir?“, stellte Light seine Frage erneut, auf die ihm der Detektiv bisher keine Antwort gegeben hatte. „Ich habe auch genug geschlafen...Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen, Light...“ „Das würde ich gerne mal sehen“, sagte dieser und trank einen Schluck von seinem Kaffee. „Was würdest du gerne mal sehen?“, fragte L beiläufig und begann damit, einen Turm aus Zuckerwürfeln zu bauen. „Wie du schläfst.“ Zum zweiten Mal an diesem Morgen blickte L auf und schaute dem Braunhaarigen verdutzt in die Augen. „Wieso willst du sehen wie ich schlafe?“ Lächelnd zuckte Light einmal mit den Schultern, bevor er antwortete: „Nur so...würde mich mal interessieren.“ Der Detektiv wandte seinen Blick wieder ab und fuhr damit fort, einen Zuckerwürfel nach dem anderen zu stapeln. „Du interessierst dich für sehr merkwürdige Dinge, Light...“ Für ein paar Sekunden beobachtete der Death Note Besitzer den Schwarzhaarigen, wie dieser einen weiteren Zuckerwürfel vorsichtig mit zwei Fingern auf den wackligen Turm setzte und dann ganz gespannt wartete, ob dieser nun zusammenbrechen würde, oder nicht. Wieder musste Light leicht grinsen. „Ja...Das tue ich wohl...“, sprach er leise, mehr zu sich selbst, als zu dem Anderen. „Und...“ Der Brünette griff vorsichtig mit Daumen und Zeigefinger den obersten Zuckerwürfel des Turms, nahm ihn herunter und tunkte ihn ein paar Mal in Ls Kaffee, bevor er den nun halb weißen, halb braunen Würfel direkt vor die Lippen des Detektivs hielt. „Wie sieht es mit dir aus? Wofür interessierst du dich, abgesehen von der Jagt nach Verbrechern?“, fragte er und rieb den sich aufzulösen beginnenden Zuckerwürfel sachte über die blassen Lippen des Schwarzhaarigen. Dieser hockte nur da und starrte in die dunkelbraunen Iriden des Teenagers, in welchen er, für einen kurzen Moment, glaubte, eine Art rotes Funkeln erkennen zu können. L verzog keine einzige Miene, während Light seine Lippen langsam mit dem Zuckerwürfel nachzog. Die Mimik des Braunäugigen hätte man wohl allgemein hin als „Schlafzimmer-Blick“ bezeichnet. Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen öffnete der Detektiv seine zuckerbesetzten Lippen einen Spalt, woraufhin der Student den mittlerweile nicht mehr eckigen Würfel hindurch schob und diesen auf der Zunge des Schwarzhaarigen absetzte. Während dieser Prozedur beobachtete L, dass Light sich mit seiner Zungenspitze einmal über die Lippen leckte. Als wollte er seine Finger noch nicht aus dem Mund des Detektivs entfernen, zog er diese erst ein paar Sekunden später langsam aus der Mundhöhle heraus, wobei er, eindeutig absichtlich, mit seinen Fingerkuppen die Zunge Ls bis zur Spitze entlang strich. Ohne auch nur eine Sekunde zu verschwenden beugte sich der Brünette weiter nach vorn und brachte sein Gesicht direkt vor das des Schwarzhaarigen. Dieser gab immer noch keine einzige Regung von sich, während Lights Lippen den Seinen näher und näher kamen. Als ihre Lippen nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt waren, hörten sie plötzlich die Tür des Hotelzimmers. „Guten Morgen“, rief Matsuda gähnend in den Raum und trat in die provisorische Ermittlungszentrale ein, wo er L auf dem Sessel hockend, und Light auf der Couch sitzend, erblickte. „Ach Light, du bist ja auch schon wieder da“, stellte er fest und gähnte erneut in seine Handfläche hinein. „Morgen Herr Matsuda“, grüßte Light mit einem etwas gereizt klingenden Unterton zurück. „Ich gehe mir schnell die Hände waschen“, sagte er beiläufig, erhob sich von der Couch und verschwand im Badezimmer. „Oh...äh, habe ich gerade gestört?!“, fragte Matsuda und blickte dem Studenten verwirrt hinterher. „Nein Matsuda, Sie sind genau im richtigen Moment gekommen“, antwortete L monoton und widmete sich wieder seinem Zuckerturm. 'Ein Junge in seinem Alter wird wohl nicht sehr lange brauchen, um sich um seine Erregung zu kümmern...' Light verschloss die Badezimmertür und lehnte sich mit dem Rücken dagegen. 'Dieser verdammte Matsuda...Er hätte zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können...' Er hob seine rechte Hand und betrachtete diese kurz, bevor er die Augen schloss, seine von Zucker und Ls Speichel klebrigen Finger zu seinem Mund führte und einmal daran leckte. 'Schmeckt...süß...' Ein breites Grinsen zierte Lights Gesicht. 'Er hat es zugelassen...Er hat sich nicht dagegen gewehrt...Wusste ich's doch...er ist nicht abgeneigt...' Er legte seine linke Hand auf die, sich deutlich abzeichnende, Beule in seinem Schritt und seufzte. 'Hoffentlich haben L und Matsuda das nicht gesehen...' Ein paar Minuten später kam Light wieder zurück in das Zimmer, wo mittlerweile auch die anderen Mitglieder der Sonderkommission eingetroffen waren. Ohne groß herumzureden begannen sie mit der Arbeit. Der Detektiv verhielt sich genauso wie immer. Und auch bei Light fiel den Anderen nichts Ungewöhnliches auf. L hingegen schon. Der Jüngere starrte ihn nämlich beinahe ununterbrochen an, und ähnlich wie am gestrigen Abend schien der Student keine Gelegenheit auszulassen, um den Schwarzhaarigen irgendwie zu berühren oder ihm körperlich näher zu kommen. Er strich zum Beispiel jedes Mal, wenn er ihm ein Dokument oder etwas anderes in die Hand gab, auffällig über Ls Finger, oder streifte dessen Arm beim Vorbeigehen. Es war, als ob Light ihm mittels seiner Körpersprache sagen wollte: 'Lass uns später da weitermachen, wo wir aufgehört haben...' Der Detektiv ließ sich vom Verhalten des Brünetten jedoch nicht irritieren und setzte seine Ermittlungen wie gewohnt fort. Für Light zog sich der Tag wie Kaugummi. Gefühlt alle fünf Minuten blickte er auf die Uhr und wartete darauf, dass die Polizisten sich endlich verziehen würden. Auf der anderen Seite machte es ihm auch Spaß, ein bisschen mit L zu spielen. Natürlich machte er all diese Annäherungsversuche mit voller Absicht. Und ihm war auch klar, dass der Schwarzhaarige diese bemerkte und auch verstand. Der Braunäugige musste zugeben, dass L ein Meister darin war, so zu tun, als würde er nichts bemerken. Obwohl Light ihn sogar noch konzentrierter beobachtete, als sonst, fielen ihm nicht einmal die kleinsten Veränderungen in der Mimik oder der Körpersprache des Detektivs auf, wenn er diesen mal wieder „versehentlich“ berührte...Doch der Brünette war sich sicher, dass es in Ls Innerem ganz anders aussah... Auch jetzt saß Light da und betrachtete den Detektiven, welcher sich zum wiederholten Male die Bänder des zweiten Kiras anhörte und währenddessen mit seinen Schokoladenpralinen spielte. „Sie können nun nach Hause gehen, meine Herren, wir machen morgen weiter“, sagte L, erhob sich von seinem Sessel und lief Richtung Badezimmer. Die übrigen Ermittler nickten und begannen damit, ihre Sachen zusammen zu packen. 'Na endlich!' Darauf hatte Light schon den ganzen Tag gewartet. „Kommst du denn gar nicht mit, Light?“, fragte sein Vater, als der Student keinerlei Anstalten machte, sich von der Couch zu erheben. „Nein, ich werde noch ein bisschen hier bleiben, wir sehen uns morgen“, antwortete der Teenager lächelnd. „Gut, aber bleib nicht mehr so lange, du brauchst auch deinen Schlaf...“ „Natürlich...“ 'Jetzt haut endlich ab!' Die ca. 90 Sekunden, die es noch dauerte, bis die Polizisten weg waren, kamen Light wie eine halbe Ewigkeit vor. Doch nun war die Tür ins Schloss gefallen. Watari war momentan auch nicht im Hotel. Hervorragend... Nachdem L sich seine Hände gewaschen hatte, trocknete er diese ab und verließ das Badezimmer. Gleich beim Öffnen der Tür erblickte er Light, der etwa einen Meter vor der Tür stand auf den Schwarzhaarigen zu warten schien. Ein breites, selbstsicheres Grinsen zierte das Gesicht des Teenagers. 'Das kann nichts gutes bedeuten...', dachte L nur. Als der Detektiv gerade an Light vorbeigehen, und diesen fragen wollte, wieso er noch hier war, wurde er von diesem daran gehindert, indem Light seinen linken Arm zur Seite ausstreckte und L so den Weg versperrte. „Light, was soll da-“, wurde er unterbrochen, als der Brünette seinen ausgestreckten Arm um Ls Hüfte legte und diesen zurückschob, bis er mit dem Rücken gegen die Wand unmittelbar neben der Badezimmertür gedrückt wurde. Light stand genau vor ihm, sodass er den Schwarzhaarigen zwischen der Wand und sich selbst einsperrte. Noch bevor L irgendetwas sagen konnte, spürte er die Lippen des Anderen auf den Seinen. Sofort begann Light damit, seine Lippen leidenschaftlich gegen die des Detektivs zu bewegen. Seine Hände ruhten an Ls Schultern, während er fordernd seine Zunge in dessen Mund schob. Gierig erkundete Light mit seiner Zunge jeden Winkel von Ls Mundhöhle. Er schmeckte noch viel besser, als der Braunhaarige es sich vorgestellt hatte. Diese Mischung aus Süße, Kaffee und Ls ganz eigenem Geschmack war unglaublich erregend. 'Gott, fühlt sich das gut an...' Mit jeder Sekunde verlor Light sich mehr und mehr in dem Kuss. Er überwand die letzten Zentimeter der Distanz zwischen sich und L, indem er seinen Körper weiter nach vorn beugte und seinen Oberkörper an den des Anderen presste. Seine linke Hand streichelte sanft von Ls Schulter über dessen Hals bis hin in das rabenschwarze Haar. L wurde nicht selbst aktiv, aber er wehrte sich auch nicht gegen den Kuss und die Berührungen des Brünetten. Er stand einfach nur da, in seiner typischen, leicht gekrümmten Haltung und bewegte sich nicht, was den Braunäugigen grinsen ließ. 'Jetzt habe ich dich...', dachte er triumphierend, während er damit begann, seinen harten Schritt leicht an dem des Detektivs zu reiben, wobei er immer wieder in den Kuss hinein seufzte. Seine linke Hand nach wie vor in Ls schwarzen Strähnen vergraben, streichelte Lights rechte Hand sanft dessen Seite hinab. Am Ende des weißen Shirts angekommen hob er dieses mit seinen Fingern an und ließ seine Hand darunter gleiten, um endlich die weiche Haut oberhalb von Ls herausstehendem Beckenknochen berühren zu können. Seine Erregung schmerzte bereits in der mittlerweile viel zu eng gewordenen Hose. Doch plötzlich hörte Light ein Klicken, gefolgt von einem leisen „zip“, bevor sich eine warme Hand in seine Boxershorts schob, sein geschwollenes Glied umgriff und dieses mit einem groben Ruck aus der unangenehmen Enge befreite. Er zuckte zusammen und stöhnte in den Kuss. L fackelte keine Sekunde und begann sofort damit, Lights steifen Schaft schnell und hart zu pumpen. Ohne es bewusst zu steuern bewegte der Brünette seine Hüften gegen die Handbewegungen Ls, um die Reibung noch mehr zu intensivieren. Er festigte seinen Griff in den schwarzen Haaren und schob seine Zunge noch tiefer in den Mund des Anderen, in den er dabei sekündlich hinein stöhnte und keuchte. Ls schnelle, grobe Bewegungen an seinem steifen Schwanz, Ls Haut, Ls Haar unter seinen Händen, Ls Duft, Ls Geschmack...Light konnte dieses wahre Feuerwerk des Vergnügens jedoch nicht lange genießen, denn viel schneller, als er es gewollt hatte, wurden seine Knie wacklig, er zuckte am ganzen Leib. „Ah, ah...L...I-Ich...mmh...Ich...ko-aah...“ Mit einem leisen Stöhnen ergoss der Brünette sich in die Hand des Schwarzhaarigen, über dessen Sweatshirt und über sein eigenes Hemd. Light atmete schnell und unregelmäßig, als er leicht zusammensackte, seinen Kopf in Ls Halsbeuge ablegte und sich an diesem festhielt. Er genoss die Nachwellen seines Orgasmus' für einen Moment, bevor er sein Gesicht wieder hob und zärtlich den Hals des Detektivs küsste. Doch bevor er damit richtig anfangen konnte, spürte er plötzlich eine Hand auf seiner Brust und wurde zurückgeschoben. Verwirrt blickte Light in das Gesicht des Schwarzhaarigen, dessen Mimik genauso emotionslos war, wie eh und je. „Eh, was ist?“ „Wir sind hier fertig“, antwortete L trocken. Light starrte ihn fragend an. „W-Wie? Was-“ „-Schon gut, das braucht dir nicht peinlich sein, Light...In deinem Alter ist es ganz normal grundlos erregt zu werden und seinen Sextrieb nur schwer zügeln zu können...Ich war auch mal 17, ich verstehe das...“, sagte L in seinem gewohnt monotonen Tonfall. 'Wa...Was soll das denn...?' „G-Grundlos..erre- Was redest du denn da?!“, fragte Light völlig perplex. „Ich habe dir dieses Mal dabei geholfen, dich zu erleichtern, aber das wird nicht noch mal vorkommen...Such dir beim nächsten Mal jemand anderes, es gibt jede Menge passendere Partner als mich, die dir sicher liebend gern zur Hand gehen würden...Ich werde jetzt duschen gehen, bis morgen, Light.“ 'Was?! Das kann doch nicht...Das kann doch nicht sein...' L wand sich von Light ab und wollte gerade in das Badezimmer gehen, als er daran gehindert wurde. Der Teenager griff seinen rechten Arm und hielt diesen fest. „Was hast du vor?!“, fragte er, noch immer perplex. 'Das muss ein Trick sein...' Der Detektiv zog eine Augenbraue hoch, bevor er antwortete: „Duschen.“ Nun wurde Light langsam sauer. „Du weißt genau, dass ich das nicht gemeint habe...Was führst du im Schilde?“, wollte er wissen und blickte den Anderen fordernd in die Augen. Dieser legte seinen Kopf in den Nacken, starrte an die Zimmerdecke und tippte mit seinem Zeigefinger auf seiner Unterlippe herum, als er antwortete: „Ich weiß nicht, was du meinst, Light...Ich führe gar nichts im Schilde.“ „Unsinn! Du hättest dich doch von Anfang an gegen meine Annäherungsversuche gewehrt, wenn du es nicht gewollt hättest; aber du hast mich nicht abgehalten, du hast mir sogar einen runtergeholt, wieso machst du dann jetzt plötzlich einen Rückzieher?! Das passt nicht zu dir!“, entgegnete Light verärgert. L neigte seinen Kopf leicht zur Seite, die Kuppe seines Zeigefingers ruhte auf seiner Lippe. „Einen Rückzieher...? Das würde implizieren, dass ich ursprünglich vor hatte, weiter zu gehen...Aber das hatte ich nicht“, sagte er gespielt nachdenklich. „WAS?! Aber...Wieso-“ „-Du hattest ein akutes Problem, und ich habe dir dabei geholfen, das Problem zu lösen...Du kannst es als eine Art 'Freundschaftsdienst' bezeichnen, wenn du willst“, unterbrach L den Brünetten und blickte diesem in die Augen, bevor er hinzufügte: „Als EINMALIGEN Freundschaftsdienst.“ Damit löste der Schwarzhaarige seinen Arm aus Lights Griff und verschwand ohne ein weiteres Wort im Bad. Zurück blieb ein gleichermaßen wütender wie fassungsloser Light. Noch für mehrere Minuten starrte der Braunhaarige die verschlossene Badezimmertür an, das gedämmte Rauschen der Duschbrause nahm er nur am Rande wahr. 'Ein...Ein Freundschaftsdienst...? Ein EINMALIGER Freundschaftsdienst?! Er...Er hat mich...tatsächlich...abgewiesen?! MICH?!' So etwas war dem brillanten Musterknaben noch nie passiert. In seinem ganzen Leben hatte er noch nie auch nur einen einzigen Korb bekommen, von niemandem. Und jetzt hatte er tatsächlich einen erhalten? Von L? Von dem einzigen Menschen auf der Welt, den ER unbedingt haben wollte?! Der Student senkte seinen Blick und bedeckte mit seiner Handfläche seine rechte Gesichtshälfte. Langsam verzogen sich seine Lippen zu einem breiten Grinsen. Eine unglaubliche Welle der Aufregung zog sich durch seinen Körper. Er kannte diese Welle. Es war dieselbe, die ihn durchströmte, als L über den Fernseher zum ersten Mal Kontakt mit ihm aufgenommen hatte. Light kicherte leise. 'Du forderst mich also erneut heraus, L? Du willst mich nicht? Du glaubst, du kannst mir widerstehen? Du unterschätzt mich, L...Ich nehme deine Herausforderung natürlich an...Und ich werde gewinnen, das schwöre ich dir...Ich kriege dich, wart's nur ab...' Am nächsten Morgen betrat Light wie gewohnt die Hotelsuit, die den Ermittlern momentan als Ermittlungszentrale diente. Heute war Light erst nach seinem Vater losgegangen, die übrigen Mitglieder der Sonderkommission waren bereits da. „Guten Morgen, Light!“, wurde er von Matsuda und auch von den anderen begrüßt. „Guten Morgen“, grüßte er höflich in die Runde und trat an den Sessel heran, auf dem L wie immer hockte und gerade seinen Kaffee mit Unmengen an Zucker süßte. Light blieb neben dem Schwarzhaarigen stehen und sagte leise: „Guten Morgen, Ryuzaki“, wobei er mit seinem Zeigefinger einmal hauchzart über dessen bleichen Nacken streifte. Allerdings nur so kurz, dass es niemandem von den anderen Ermittlern auffiel. Der Student grinste leicht, als L wegen der unerwarteten Berührung kaum merklich zusammenzuckte. Der Detektiv behielt seine Position zwar bei, richtete seinen Blick jedoch zur Seite, um den Brünetten aus den Augenwinkeln ansehen zu können. „Guten Morgen, Light“, grüßte er zurück. Sein Tonfall war so monoton wie immer, doch gepaart mit seiner leicht angesäuerten Mimik sandte er dem Brünetten eine unterschwellige Botschaft, die dieser auch sofort verstand: 'Fang ja nicht wieder damit an...' Light stellte seine Umhängetasche auf dem Fußboden ab, wobei er sich etwas hinabbeugte und leise in Ls Ohr flüsterte: „Doch...“ Daraufhin drehte der Detektiv sein Gesicht doch in Lights Richtung. Dessen selbstsicheres Grinsen war zurückgekehrt. L starrte ihn einen Moment lang mit einem Gesichtsausdruck an, den Light nur schwer deuten konnte. „Mogi“, sagte der Schwarzhaarige plötzlich, ohne den Blickkontakt mit Light zu unterbrechen. „Ja, Ryuzaki?“ „Setzen Sie sich bitte hierhin“, erwiderte L und wies auf den Platz auf der Couch direkt neben seinem Sessel, auf dem normalerweise Light saß. Auf das fragende Gesicht des Polizisten antwortete L: „Ich will Ihnen etwas zeigen.“ „Natürlich.“ Ohne ein Wort zu sagen setzte Light sich auf den Platz, auf dem für gewöhnlich Mogi saß. Dieser Platz lag am Ende der anderen Couch, er war am weitesten von Ls Sessel entfernt. Der Teenager musste sich wirklich Mühe geben, ein Lachen zu unterdrücken. 'Du glaubst doch nicht wirklich, du könntest mir aus dem Weg gehen, indem du mich umsetzt, oder, L? Du bist einfach zu niedlich...' Die nächsten Stunden verliefen im Prinzip genauso wie der gestrige Tag. Light starrte den Detektiven die ganze Zeit über an, heute allerdings durchgehend mit diesem breiten, in Ls Augen fast schon diabolischen, Grinsen auf den Lippen. Die Atmosphäre war seltsam. Als ob ein ausgehungerter Tiger lauernd im Gebüsch hockte, seine saftige Beute mit glänzenden Augen aus der Ferne beobachtete, und nur auf den richtigen Moment wartete, um zuzuschnappen... Als der Student gerade von der Toilette in den Raum zurückkam, sah er, wie L gerade den Teelöffel, mit dem er seine gefühlt hundertste Tasse Kaffee heute umgerührt hatte, auf dem kleinen Teller ablegte und dazu ansetzte, mit beiden Händen die Tasse zu greifen. In sich hinein grinsend verlangsamte Light das Tempo seiner Schritt etwas. Als der Detektiv die Tasse gerade an seine Lippen ansetzte und sein linker Ellenbogen über die Armlehne des Sessels hinüber ragte, war der perfekte Moment. Der Brünette machte einen letzten, großen Schritt. „Urgh!“, kam es erschrocken von L, als Light mit dem Bein gegen seinen Ellenbogen schlug und fast der gesamte Inhalt der Tasse über Mund, Shirt und Oberschenkel des Schwarzhaarigen verschüttet wurde. „Oh nein! Tut mir Leid, Ryuzaki...“, entschuldigte sich der Braunhaarige unschuldig und hockte sich sofort neben den Detektiven. Er legte seine Hand auf dessen, mit Kaffee besetzten, Oberschenkel und streichelte einmal sachte darüber, bis seine Finger der Leiste Ls gefährlich nahe kamen. Light schaffte es einfach nicht, sein Grinsen komplett zu unterdrücken, als er leise fragte: „Hast du dich verbrüht?“ „Mensch, Light! Du bist aber auch ein Tollpatsch!“, rief Matsuda und schien irgendwie ein bisschen glücklich darüber zu sein, dass er das ausnahmsweise mal zu jemand anderes sagen konnte. „Alles in Ordnung, Ryuzaki?“, wollten Aizawa und Mogi wissen. L starrte in Lights Augen. Mit einem so eiskalten, wütenden Gesichtsausdruck, das dem Studenten ein Schauer über den Rücken lief. Ein angenehmer Schauer...Diese tiefschwarzen Augen, die so wütend, beinahe hasserfüllt auf ihn herab funkelten...Da war sie wieder. Die Welle der Emotionen, der Erregung, die einzig und allein dieser brillante Detektiv durch Lights Körper jagen konnte... „Entschuldigen Sie mich kurz, meine Herren...Ich gehe mich schnell umziehen...“, sagte L, schob die Hand des Brünetten von seinem Oberschenkel und wischte sich mit dem Ärmel die, von seinen Lippen über sein Kinn laufenden, Kaffeetropfen ab. Er stieg von seinem Sessel und schlenderte in die Richtung seines Schlafzimmers. Während er die Tür zu diesem öffnete bat er den Studenten: „Komm bitte kurz mit, Light. Ich will mit dir reden.“ „Sicher“, erwiderte dieser und folgte dem Schwarzhaarigen. Im Nebenraum angekommen schloss Light die Tür. L stand vor einem großen, schwarzen Kleiderschrank, dem Braunhaarigen den Rücken zugewandt. „Was sollen diese Kinderspielchen, Light? Das ist doch sonst nicht deine Art...“ „Ich weiß nicht, was du meinst...Ich habe nicht aufgepasst und dich versehentlich angerempelt, tut mir wirklich Leid...“, entschuldigte Light sich erneut in seiner gewohnt freundlichen Stimme. Während er sprach hörte L jedoch, dass die Stimme seines Verdächtigen näher und näher kam. Er wusste, dass Light nun genau hinter ihm stand. „Ich glaube, ich habe mich gestern Abend deutlich ausgedrückt...“ „Ja, das hast du...“, bestätigte der Teenager und man konnte seiner Stimme entnehmen, dass wieder ein Grinsen auf seinem Gesicht liegen musste. „Wenn du es also verstanden hast, dann lass diese Kinkerlitzchen ab jetzt sein...“ „Nein“, entgegnete Light prompt, hob seinen rechten Arm und streifte mit Mittel-und Zeigefinger zart über die bleiche Haut an Ls Nacken. „Es braucht schon mehr als eine Abfuhr, um mich loszuwerden...“ „Das war gerade die zweite...Hör auf, mich anzufassen...“, forderte L. Er sprach zwar nach wie vor monoton, jedoch hatte sich seine Stimme leicht erhoben. Und das passierte nur, wenn L wirklich wütend war. Richtig laut wurde er nie. Er schrie oder brüllte nicht, zumindest hatte Light das bisher noch nie erlebt. Doch genau wie am gestrigen Tag, stand der Schwarzhaarige einfach nur da. Er wehrte sich nicht, machte keine Anstalten, die Finger des Anderen von seinem Nacken zu entfernen. Er stand bewegungslos vor dem Kleiderschrank und sah den Brünetten nicht an. Er rührte sich nicht einmal, als Light noch näher an seinen Rücken herantrat und er dessen Atem an seinem Ohr spürte. „Aber du hast Gänsehaut im Nacken...“, flüsterte der Teenager mit einem lasziven Unterton hinein. „Das ist eine ganz normale physische Reaktion, die nicht bewusst gesteuert werden kann...“, erwiderte L sachlich. „Das ist wohl wahr...“, stimmte Light zu, legte seine linke Hand auf den Bauch des Detektivs und ließ sie langsam hinab wandern. Als seine Fingerspitzen gerade den Hosenbund des Schwarzhaarigen erreichten, griff dieser die Hand des Studenten und hinderte sie so daran, ihren Weg fortzusetzen. „Das reicht jetzt, Light. Ich habe absolut kein Interesse an dir, verstanden? Das war jetzt die dritte Abfuhr, ist das endlich genug?“ 'Noch nicht mal annähernd...' „Wieso wehrst du dich dagegen?“, fragte der Braunhaarige und knabberte zärtlich an Ls Ohrmuschel. Er stoppte jedoch sofort wieder, als er den Anderen leise kichern hörte. „Was ist denn so lustig?“ „Du fragst, wieso ich mich dagegen wehre? Mit anderen Worten: Du glaubst, dass ich dich in Wirklichkeit anziehend finde, es aber mit aller Kraft unterdrücke? Oh Light...Bist du wirklich so von dir selbst eingenommen, dass du dir beim besten Willen nicht vorstellen kannst, dass es Menschen auf dieser Welt gibt, die dir NICHT umgehend verfallen? Was für ein Narzisst...“, sagte L amüsiert. In der ersten Sekunde ärgerte Light sich über diese Aussage, doch das änderte sich schnell. Sein Grinsen kehrte zurück, als er seine Hand von Ls Nacken entfernte und seinen gesamten rechten Arm um den Schwarzhaarigen schlang. „Womöglich hast du recht; vielleicht bin ich ein Narzisst, aber...ist es nicht auch typisch für Narzissten, alles zu tun, um das zu bekommen, was sie wollen?“ „Wie ich bereits sagte: Such dir einen anderen Partner, um deine sexuellen Bedürfnisse zu befriedigen...“ Light schlang seinen Arm noch etwas enger um L und flüsterte in dessen Ohr: „Aber ich will DICH...“ Der Brünette ließ seine Zunge einmal sanft über Ls Ohrmuschel gleiten, bevor er unterhalb des Ohrläppchens begann, sich an dessen schlankem Hals hinab zu küssen. Für ein paar Sekunden ließ L den Anderen gewähren. Als Light an dessen Schlüsselbein angekommen war, spürte er plötzlich die Hand des Detektivs an seiner Kopfseite. Sein Kopf wurde angehoben und sofort blickte er auf die blassen Lippen Ls, welcher sein Gesicht nun zu ihm gedreht hatte. L hob seinen Kopf ebenfalls an und drückte den des Braunäugigen gleichzeitig wieder leicht hinab. Light konnte die weichen Lippen des Schwarzhaarigen an seinem rechten Mundwinkel spüren. Siegessicher begann er, seine Lippen zu spitzen, um den nun folgenden Kuss einzuleiten. Doch L drückte seinen Kopf weiter nach unten, sodass Light dessen Lippen wenige Augenblicke später an seinem Ohr spüren konnte. „Aber du kriegst mich nicht...“, flüsterte L hinein und wand sich mit einer geschickten Bewegung aus den Armen des Brünetten. Dieser war so überrascht, dass er es zuließ. „Das war dann alles. Du kannst jetzt gehen; ich ziehe mich schnell um und komme dann nach“, sagte L, öffnete den Kleiderschrank und holte sich neue Kleidung heraus. Light erlangte seine Fassung wieder. „Zieh dich doch einfach um und wir gehen zusammen zurück“, schlug er vor. L schaute auf und blickte den Brünetten ein paar Sekunden lang an, bevor er entgegnete: „Nein danke.“ Light kicherte leise. „Was ist denn? Hast du dich etwa noch nie vor anderen Männern umgezogen?“ „Doch, aber von denen wollte mich keiner flachlegen“, antwortete der Detektiv trocken. Der Student musste leicht lachen. „Bist du dir da sicher?“, fragte er amüsiert. „Ja, bin ich...Geh jetzt, Light, ich komme in einer Minute nach.“ „Schon gut, ich bin ja schon weg...“, gab Light sich geschlagen, drehte sich um und lief Richtung Tür. 'Ich kriege dich nicht? Da irrst du dich, L...Ich kann es kaum erwarten, bis du stöhnend unter mir liegst; und glaube mir, ich werde dich um Erlösung BETTELN lassen...' Light verließ das Schlafzimmer mit einem dreckigen Grinsen auf dem Gesicht. Kurz darauf kam auch L wieder zurück, mit neuer Jeans und neuem Sweatshirt bekleidet. Er hockte sich auf seinen Sessel und führte die Ermittlungen fort. Doch trotz seiner erneuten Abfuhr spürte der Schwarzhaarige ununterbrochen Lights gierigen Blick, mit dem sein Verdächtiger ihn förmlich auszog. Der Löwe schien hungriger zu werden... Und so war es auch. Light schaffte es kaum sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Dieser eiskalte Korb, den L ihm gerade wieder auf beinahe sadistische Art erteilt hatte, machte ihn unglaublich an. 'L...Du hast wirklich keine Ahnung, dass mich jede Zurückweisung von dir nur noch mehr anspornt, oder? Du magst der brillanteste Detektiv der Welt sein, aber vom Sozialverhalten der Menschen hast du nicht viel Ahnung, weil du keine Erfahrung damit hast; das ist deine große Schwäche...Und gleichzeitig MEIN größter Vorteil...Und deshalb werde ich auch gewinnen...Ich bekomme immer, was ich will, IMMER...Auch dich...' Er musste ihn haben. Und er würde ihn bekommen. Und zwar schon sehr bald...Nur zu gern hätte der Braunhaarige L beim Umziehen beobachtet. Er wollte ihn nackt sehen. Unbedingt. Jedes Mal, wenn der Detektiv seine Arme hob, sich nach vorn oder zur Seite beugte, fokussierten Lights Augen diesen gespannt, stets hoffend, dass ein Ärmel oder das Shirt etwas verrutschen und ein wenig mehr von der blassen Haut preisgeben würde, als normalerweise zu sehen war. Vergebens jedoch. 'Das ist nicht fair, L...Du hast schon alles von mir gesehen...Als du in meinem Zimmer die Kameras und die Wanzen angebracht und mich rund um die Uhr beobachtet hast, erinnerst du dich? Ich habe dir ALLES von mir gezeigt...Sogar meine intimsten, nächtlichen Aktivitäten...Du hast mich auch dabei beobachtet, stimmt's? Was hast du getan, während du mir zugesehen hast? Hat es dich angeturnt? Hast du dich auch angefasst? Ich habe mir vorgestellt, dass du es tust...deshalb war ich so laut in jener Nacht...' Lights interner Flashback hatte zur Folge, dass sich sein Blut langsam aber sicher in seinem Schritt sammelte. Er seufzte innerlich. 'Gott, ich halt's nicht mehr aus...Ich muss ihn haben...Heute noch!' Der Brünette wusste, dass L das Team sehr bald in den Feierabend entlassen würde. Er spürte es anhand der Stimmung im Raum. Vorfreudig und ungeduldig zugleich wartete er, bis L die Worte, die er hören wollte, endlich aussprach: „Das war's dann für heute, meine Herren; wir machen morgen weiter.“ Die Polizisten nickten und begannen damit, ihre Taschen zu packen und ihre Jacken anzuziehen. „Light, du gehst jetzt bitte auch; ich habe noch zu tun“, fügte der Schwarzhaarige hinzu, da der Student mal wieder keine Anstalten machte, ebenfalls zu gehen. 'Noch auffälliger ging's nicht...Du konntest es wohl kaum erwarten, mir die nächste Abfuhr zu erteilen...Wirst du etwa langsam nervös, L? Dazu hast du auch allen Grund...', dachte Light amüsiert, antwortete aber freundlich lächelnd: „Ja sicher, ich bin sowieso gleich mit einem Freund verabredet...Sagst du Mutter Bescheid, dass ich heute nicht nach Hause komme, Vater?“ „Ja, ist gut, mein Junge. Viel Spaß.“ Die übrigen Ermittler verabschiedeten sich und auch Light packte seine Sachen in seine Umhängetasche, die zu seinen Füßen auf dem Boden stand. Dabei ließ er sein Handy unauffällig neben seiner Tasche zu Boden gleiten, hängte sie über seine Schulter und erhob sich von der Couch. Er ging an L vorbei und verabschiedete sich mit den Worten: „Gute Nacht, Ryuzaki, bis morgen.“ Dieses Mal verzichtete der Braunhaarige darauf, seinen Abschiedsgruß mit einem Annäherungsversuch zu verbinden und verließ das Hotelzimmer. L legte seinen Daumen an seine Lippen, fing an, auf seinem Nagel herumzukauen und betrachtete das kleine silberne Metallstück, welches auf dem Boden hinter dem Fuß der Couch liegend in sein Blickfeld ragte... „Hast du dein Handy mit Absicht liegen lassen, damit du einen Grund hast, noch mal zurück zu gehen?“, fragte Ryuk, während er und Light das Hotel verließen. Sie bogen um die nächste Ecke, wo der Student stehen blieb und sich auf eine Parkbank setzte. Es war bereits dunkel draußen, doch auf den Straßen war noch eine Menge los. Schließlich war es Samstag Abend. „Ja, ganz genau. Ich warte aber noch einen Augenblick, bevor ich zurück gehe“, antwortete Light. Der Shinigami flog über den Kopf des Brünetten und hockte sich hinter diesen auf die Lehne der Bank. „Meine Güte, Light; du denkst dir ja Sachen aus, um in seiner Nähe zu sein...Du benimmst dich fast wie ein verliebtes Mädchen...hehe...“, kicherte Ryuk. „Verliebt? Mach dich nicht lächerlich...Was ich für L empfinde hat rein gar nichts mit Liebe zu tun...Ich will ihn einfach nur haben, bevor ich ihn töte...Das setzt meinem Sieg doch erst die Krone auf, findest du nicht?“, entgegnete der Brünette grinsend. „Hm, ja, irgendwie schon...Aber hast du nicht auch das Gefühl, dass-“ „-So, das sollte genügen“, unterbrach Light den Todesgott und schaute auf seine Armbanduhr. „Gehen wir zurück.“ Sofort hängte er seine Tasche wieder über seine Schulter und ging zurück in das Hotel. „Na wenn du meinst...“, murmelte Ryuk beiläufig und flog dem Finder seines Death Notes hinterher. Am Hotelzimmer angekommen klopfte Light an die Tür, welche wenige Augenblicke später von Watari geöffnet wurde. „Oh, Sie sind es, Light; was kann ich für Sie tun?“, fragte der Butler höflich. „Hallo Watari; entschuldigen Sie die Störung, aber ich glaube, ich habe mein Handy vorhin hier liegen lassen...Ich wollte es nur schnell holen“, antwortete der Braunhaarige freundlich lächelnd. „Aber natürlich, bitte treten Sie ein“, erwiderte Watari, trat zur Seite und verbeugte sich leicht. „Vielen Dank.“ Der Student betrat das Zimmer, in dem L wie gewohnt auf seinem Sessel hockte. Bevor Light den Detektiven ansprechen konnte, hörte er Wataris Stimme neben sich: Ryuzaki, wenn Sie nichts mehr brauchen werde ich jetzt gehen und mich um ihren Auftrag kümmern.“ „Danke Watari, ich habe alles, was ich brauche. Sie können gehen“, sagte L monoton, ohne aufzusehen oder sich umzudrehen. „Sehr wohl. Ich wünsche Ihnen eine angenehme Nacht. Bis morgen“, verabschiedete der Butler sich mit einer höflichen Verbeugung und verließ das Zimmer. „Gute Nacht, Watari, bis morgen!“, rief Light noch hinterher. Innerlich grinste er jedoch hämisch. 'Genau jetzt haut Watari ab und bleibt die ganze Nacht weg? Ich bin nun ganz allein mit ihm? Die Götter meinen es wirklich gut mit mir...' „Hast du etwas vergessen, Light?“, fragte der Detektiv und holte den Studenten damit aus seinen Gedanken. „Eh, ja. Ich muss mein Handy hier liegen lassen haben...Aber auf dem Tisch liegt es nicht, wie ich sehe...“, antwortete der Brünette gespielt nachdenklich und ging zu dem Couchplatz, auf dem er heute gesessen hatte. „Ah! Ich hab's gefunden; ich muss es aus Versehen neben die Tasche fallen lassen haben, ich Dussel...“ „Gut, dass du es so früh gemerkt hast...Wir sehen uns dann morgen, Light“, sagte L beiläufig, erhob sich von seinem Sessel und schlenderte in seiner typischen, leicht gekrümmten Haltung ins Schlafzimmer. Lights Mundwinkel zogen sich nach oben, als er dem Schwarzhaarigen schnellen Schrittes folgte. Im Schlafzimmer angekommen erblickte der Brünette L, der gerade in seiner Nachttischschublade herum krampte, ihm den Rücken zugewandt. Vorsichtig schloss er die Tür. Als plötzlich ein leises Klicken zu hören war, hielt der Detektiv inne. Es war das Klicken von der Türverriegelung, sie war nun abgeschlossen. 'Das war's, L...' Es brauchte nur ein paar wenige Schritte und Light stand genau hinter dem Schwarzhaarigen. „Light, was soll das schon wieder wer-ah!“ L wurde an seinen Schultern gepackt und mit Schwung bäuchlings auf das Bett geworfen. Der Student nutzte die kurze Phase der Verwirrung um sich breitbeinig auf den Detektiven drauf zu setzen. Dieser wand sich unter dem Braunhaarigen, konnte in seiner Position aber nicht viel ausrichten. „Was soll das?! Runter von mir!“, fauchte er und setzte dazu an, seinen Ellenbogen in Lights Magen zu schlagen. Jedoch sah der Student dies kommen, griff Ls Handgelenke und drückte sie auf die Matratze. Er beugte sich hinab zum Ohr des Schwarzhaarigen und flüsterte hinein: „Was das soll, fragst du? Das weißt du doch ganz genau, L...Also stell dich nicht dümmer, als du bist...“ Light senkte seinen Kopf noch ein paar Zentimeter tiefer und begann, zarte Küsse auf die bleiche Nackenhaut des Detektivs zu hauchen. So wie Ls Haut aussah, würde man vermuten, dass sie eher kühl war, doch sie warm. Und weich. Sie fühlte sich schön an, unter Lights Lippen. Und sie roch gut. Allein dieser hauchzarte Kontakt brachte das Blut des Brünetten in Wallung. Doch auf einmal zog der Schwarzhaarige seinen Kopf mit einem schnellen Ruck nach hinten, sodass sein Hinterkopf mit der Stirn des Teenagers zusammenprallte. „Autsch!“, rief dieser gequält. „Light, es reicht! Lass mich sofort lo-Mmpf!“ Ls pechschwarzer Schopf wurde schmerzhaft fest gepackt und auf die Matratze gedrückt. Er bekam keine Luft mehr und zappelte unter dem Brünetten. „Gib endlich auf, L! Du kannst sowieso nicht entkommen...“, stellte Light verärgert klar und zog den Kopf des Detektivs an den Haaren grob in den Nacken. Dieser keuchte schmerzerfüllt auf und nahm erst mal ein paar tiefe Atemzüge, jetzt, wo er wieder Luft bekam. Mit eisernem Griff hielt der Brünette Ls Kopf in dessen Nacken gezogen fest, beugte sich erneut hinab zu dessen Ohr und sprach hinein: „Um es mit deinen Worten auszudrücken: Ich werde dich so oder so 'flachlegen'; und je mehr du dich wehrst, desto mehr Gewalt muss ich anwenden, aber...“ Light löste seinen Griff in dem schwarzen Haar und drückte den Kopf des Älteren vorsichtig zurück auf das Bett, bevor er, mit einer geradezu versöhnlichen Stimme, fortfuhr: „...wenn du dich benimmst, kann das eine wundervolle Nacht für uns beide werden...Also sei ein braver Junge, und lass dich von mir verwöhnen...okay?“ L schien seinen Widerstand aufgegeben zu haben. Er hatte aufgehört zu zappeln und sich zu winden und lag nun ruhig und schweigend da, nach wie vor mit dem Gesicht auf der Matratze. Light vermutete, dass er dies aus Verzweiflung tat, weil er eingesehen hatte, dass sich zu widersetzen die schlechtere Alternative wäre. Er lächelte zufrieden. Er hob das linke Handgelenk des Detektivs, welches er bisher auf das Bett gedrückt hielt, an und hauchte einen Kuss auf den blassen Handrücken. Auch jetzt rührte L sich nicht. „Macht es dir Angst, von einem anderen Mann gefickt zu werden? Keine Sorge, L...Ich werde sanft sein, verspro-“, brach Light plötzlich ab, als er gerade seine freie, rechte Hand nach der Wange des Schwarzhaarigen ausstreckte, um darüber zu streicheln. Perplex blickte er hinab auf Ls Gesicht. Viel davon konnte er nicht sehen, Ls Augen waren hinter seinen dicken, schwarzen Strähnen versteckt; was der Student jedoch deutlich erkennen konnte, war der Mundwinkel des Liegenden. Und dieser war hochgezogen. Ziemlich weit sogar. 'E-Er...Er...GRINST?!' Fassungslos starrte Light den Anderen an. Wenn er dieses breite Grinsen richtig deutete, dann handelte es sich um ein triumphales, selbstgefälliges Grinsen. Aber wieso? Was hatte der Detektiv in dieser Situation für einen Grund, zu grinsen? Light hätte mit allem gerechnet. Mit Wut, Angst, Verzweiflung, auch Tränen hätten ihn nicht überrascht. Aber das? Er verstand die Welt nicht mehr. Angestrengt dachte er nach, ließ die letzten Tage im Schnelldurchlauf Revue passieren. Man konnte ihm regelrecht ansehen, wie es in seinem Kopf ratterte. Seine Annäherungsversuche, Ls Verhalten, dessen klare Zurückweisungen, ihr Kuss, der Handjob...Und dann, urplötzlich, machte es Klick. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen: 'L...Du hast wirklich keine Ahnung, dass mich jede Zurückweisung von dir nur noch mehr anspornt, oder?...' Langsam verzogen sich Lights Lippen zu dem wahrscheinlich breitesten und dreckigsten Grinsen, das die Welt je gesehen hatte. 'Jetzt verstehe ich...Oh L...Ich habe dich schon wieder unterschätzt...' Der Death Note Besitzer beugte sich wieder hinab zum Ohr des Schwarzhaarigen und flüsterte grinsend hinein: „Du hast es gewusst...Du hast genau gewusst, dass du mich mit jeder Abweisung nur noch mehr anheizt, nicht wahr?“ „Ah, du hast mich endlich durchschaut, hm? Du hast viel länger dafür gebraucht, als ich erwartet hatte; ich bin ein bisschen enttäuscht von dir, Light...“ gab L zu und kicherte leise. „Punkt für dich, L...Von Anfang an...wolltest du mich genauso sehr, wie ich dich, stimmt's?...“ Mit einem erhabenen Grinsen auf den Lippen blickte der Detektiv direkt in Lights Augen, antwortete jedoch nicht. Der Teenager legte seinen Oberkörper auf Ls Rücken ab, griff dessen Kinn und zog es in seine Richtung. „Du wusstest, dass ich noch mal zurück kommen würde; du hast mein Handy gesehen, oder? Du hast Watari absichtlich weggeschickt...Du bist absichtlich vor meinen Augen ins Schlafzimmer gegangen und hast die Tür aufgelassen; du hast gewusst, dass ich dir folgen würde...Du hast mich die ganze Zeit über so manipuliert, dass genau das hier passieren würde...Es war alles genau so geplant, bis zu diesem Augenblick...Du hast gewusst, dass ich irgendwann die Geduld verlieren und dich mit Gewalt nehmen würde...Du WOLLTEST, dass ich es tue...Ist es das, worauf du stehst, L? Gewaltsam aufs Bett gedrückt, und grob und erbarmungslos geschändet zu werden...?“ Ls Zunge glitt einmal auffällig über seine blassen Lippen, bevor er leise hauchte: „Vielleicht...?“ 'Oh Gott...!' Light verlor nun endgültig den letzten Rest an Selbstbeherrschung. Er packte die Schulter des Detektivs, drehte diesen mit einem Ruck auf den Rücken, griff dessen weißes Shirt und riss es regelrecht über den schwarzen Schopf. Ohne sich auch nur eine Sekunde Zeit zu nehmen, den Anblick, auf den er die ganze Zeit gewartet hatte, zu genießen, eroberte der Brünette die Lippen Ls mit den Seinen und schob seine Zunge hastig in dessen Mundhöhle. Ansehen konnte er ihn sich später. Jetzt wollte er ihn fühlen, ihn riechen, ihn schmecken... Anders als zuvor lag L dieses Mal nicht nur unbeteiligt da. Er erwiderte den Kuss und umspielte Lights heiße Zunge genauso fordernd, wie diese seine. Er schlang seine Arme um den Teenager und drückte dessen Oberkörper noch fester an seinen eigenen. Noch eine ganze Weile genossen die beiden ihren leidenschaftlichen Zungenkuss in vollen Zügen, seufzten immer wieder zufrieden in diesen hinein, bevor sie ihn langsam lösten. Auch dieses Mal verlor Light keine Zeit und begann, den schmalen Hals des Schwarzhaarigen hinab zu küssen. Immer gieriger küsste und leckte er sich über die blasse, und gleichzeitig absolut makellose Porzellanhaut unter sich. Er ließ seine Lippen über die Brust des Anderen gleiten, umspielte die erhärteten Brustwarzen mit seiner Zunge, bevor er seinen Weg über Ls Bauch fortsetzte. Der Detektiv keuchte immer wieder erregt auf, während Light seinen gesamten Torso mit Händen, Lippen und Zunge liebkoste. Dies war Musik in seinen Ohren, er wollte L mehr von diesen süßen Klängen der Lust entlocken. „Ist es dein erstes Mal?“, fragte der Brünette leise, bevor er mit seiner Zunge einmal den Bauchnabel des Liegenden umkreiste. „Nein“, antwortete L knapp. Daraufhin unterbrach Light sein Tun und schaute auf. Er schien mit einer anderen Antwort gerechnet zu haben. „Auch mit Männern?“, fragte er überrascht und rückte wieder etwas nach oben, sodass er auf Ls Gesicht hinabblicken konnte. Auf diesem lag ein freches Grinsen. Der Schwarzhaarige legte die Kuppe seines Zeigefingers auf seine Unterlippe und fragte amüsiert: „Bist du etwa eifersüchtig, Light?“ „Ei-Eifersüchtig...? Quatsch...“, antwortete dieser, sich augenscheinlich ertappt fühlend und schaute zur Seite. L kicherte leise, hob seine Hände und begann damit, das Hemd des Studenten Knopf für Knopf aufzuknöpfen. „Du willst etwas über meine sexuelle Vergangenheit erfahren?“, fragte er, während er Stück für Stück mehr von Lights Brust und Bauch freilegte. Dieser nickte nur. „Okay, wie wäre es damit: Du erzählst mir ein intimes Geheimnis von dir, und ich erzähle dir eins von meinen...“, schlug L vor und öffnete den letzten Knopf von Lights Hemd. Ein intimes Geheimnis von L? Das machte den Braunhaarigen neugierig. Er grinste leicht und ließ sich auf das Spielchen ein. „Einverstanden...Nachdem wir gestern morgen von Matsuda gestört wurden, habe ich mir im Badezimmer einen runtergeholt, und dabei an dich gedacht...“, sagte er mit einem lasziven Unterton. Ls Grinsen wurde eine Spur breiter. „Interessant...“, erwiderte er und öffnete im Schneckentempo Knopf und Reißverschluss von Lights Hose. „Du bist dran“, forderte der Braunäugige gespannt. L ließ seine rechte Hand in die Hose des Teenagers gleiten und umgriff die harte Erregung, welche sich darunter versteckte, was Light erregt aufstöhnen ließ. Quälend langsam rieb L das steife Glied auf und ab. Lights Puls beschleunigte sich, seine Atmung wurde unregelmäßiger. Ein roter Schimmer bedeckte seine Wangen. Er stöhnte immer wieder leise auf und fühlte, wie sich bereits die ersten Lusttropfen an seiner Eichel bildeten. Mit seinem linken Zeigefinger deute der Schwarzhaarige dem Anderen, zu sich hinunter zu kommen. Dieser kam der pantomimischen Aufforderung nach und senkte seinen Kopf, bis er Ls heißen Atem an seiner rechten Ohrmuschel spürte. Mit einer rauen, verführerischen Stimme flüsterte der Detektiv hinein: „Ich habe deine kleine, nächtliche Show neulich wirklich SEHR genossen...“ „Aah...mmh..“ Bei diesen Worten konnte Light sich nicht mehr zurückhalten und ergoss sich stöhnend über Ls Hand und dessen Bauch. 'Was zum?! So ein Mist, ich darf mich nicht verraten...!',dachte er panisch. „Welche Show? Was meinst du?“, fragte er unschuldig und musste erst mal seine Atmung wieder unter Kontrolle bringen. „Light...Wenn du nicht wolltest, dass ich weiß, dass du die Kameras bemerkt hast, hättest du nicht so auffällig in sie hineinschauen sollen, während du dich verwöhnt hast...“, antwortete L kichernd und knabberte sanft an Lights Ohrmuschel. Hatte Light tatsächlich in die Kameras geschaut? Das war ihm überhaupt nicht bewusst gewesen... „Kameras? Ich weiß nicht, wovon du sprichst...“, entgegnete er beiläufig, setzte sich auf, öffnete ungeduldig Ls Jeans und zog ihm diese aus. Ohne, dass er etwas sagen musste, spreizte der Schwarzhaarige seine Beine und legte sie an die Hüften des Studenten. Nun musste dieser sich doch einen Augenblick Zeit nehmen, um das Objekt seiner Begierde zu betrachten. Dieser dünne Körper, diese schneeweiße Haut, ohne eine einzige Unreinheit, keine Narbe, kein Muttermal...Wie er da lag, breitbeinig, erregt, Spermaflecken auf seinem Bauch...Er war einfach...wunderschön... Innerhalb von Sekunden war Lights Glied wieder einsatzbereit. Er war sich sicher, dass er sich an diesem Anblick niemals sattsehen konnte. Was hatte dieses zuckersüchtige Genie nur mit ihm gemacht? Und als ob das noch nicht genug gewesen wäre, führte L seine rechte, mit Lights Sperma verschmierte Hand langsam zu seinem Mund, blickte dem Studenten direkt in die Augen, und leckte die weiße Flüssigkeit genüsslich von seinen Fingern. Allein von diesem Anblick hätte Light gleich noch mal kommen können. Das war mit Abstand das erotischste, was er je gesehen hatte. Er leckte seinerseits seine Finger ab, bis sie komplett mit Speichel besetzt waren, führte sie zu Ls Eingang, umkreiste ein paar Mal den Muskelring und ließ den ersten Finger langsam hinein gleiten. Sofort zogen sich die Muskeln im Inneren des Detektivs um seinen Finger zusammen. Light schaute in dessen Gesicht, welches leichtes Unwohlsein ausdrückte. Der Brünette beugte sich herunter und verteilte zärtliche Küsse über Hals, Schulter und Brust des Liegenden. Mit der Zeit fühlte er, wie L sich mehr und mehr entspannte, sodass er einen zweiten Finger dazunehmen konnte. Der Schwarzhaarige seufzte zunehmend zufrieden auf. Light war selbst überrascht, dass er die Geduld aufbrachte, den Anderen gründlich vorzubereiten. Er konnte es nicht erwarten, sein Gemächt endlich in dieser heißen Enge zu versenken. 'L...Seit unserer ersten Kontaktaufnahme habe ich mir das hier vorgestellt; immer und immer wieder habe ich dich in meiner Fantasie genommen; habe mir überlegt, wie ich dich verführen kann...Doch ohne, dass ich es gemerkt habe, warst in Wahrheit du die ganze Zeit über derjenige, der MICH verführt hat...' Nachdem Light keinerlei Widerstand mehr wahrnahm, zog er seine Finger aus dem nun gut vorbereiteten Anus heraus, zog sein aufgeknöpftes Hemd aus und brachte sich in Position. Er legte sich auf den Schwarzhaarigen und stützte seine Ellenbogen neben dessen Kopf auf der Matratze ab. Sein Gesicht lag nur wenige Zentimeter über dem des Detektivs. Eindringlich starrte er in die vor Lust glasigen Augen unter sich, als er mit einem Stoß komplett in die lang ersehnte, feuchte Enge eindrang. „Ah! Nnh!“ L kniff die Augen zusammen und biss sich auf die Lippe. Seine Hände krallte er in das Bettlaken. „Entspann dich...Atme tief ein und aus...“, redete Light ihm zu, streichelte durch das rabenschwarze Haar und bedeckte Ls Gesicht mit sanften Küssen. Obwohl er sich kaum zurückhalten konnte, widerstand er erst mal dem Drang, sich schnell und hart in den zierlichen Körper zu stoßen und gab L etwas Zeit, um sich an das Gefühl zu gewöhnen. Als dessen Atmung wieder regelmäßiger wurde, zog der Braunhaarige sich ein Stück aus ihm heraus und stieß langsam wieder hinein. Das schmerzerfüllte Krächzen des Detektivs wich immer mehr einem erregten Keuchen, seine verkrampften Gesichtszüge entspannten sich langsam wieder. „Du bringst mich noch um den Verstand, L...Wer hätte gedacht, dass ein solch begabter Verführungskünstler in dir steckt?...“, keuchte Light und umschloss Ls blasse Lippen mit seinen eigenen. Der Ältere bewegte seine Lippen gegen die Studenten und schlang seine Arme um dessen Schultern. „Ich wusste, dass du mich nur noch mehr wollen würdest, wenn du glaubst, dass du mich nicht haben kannst...“, erwiderte er und küsste sich von Lights Mund über dessen rot gefärbte Wange bis hin zum Ohrläppchen. „Was machte dich da so sicher?“, wollte Light wissen, seine Atmung beschleunigte sich zunehmend. L brachte seine Lippen noch näher an das Ohr des Teenagers und flüsterte mit einer tiefen, dunklen Stimme, hinein: „Weil es genau das ist, was KIRA tun würde...“ 'WAS?!' Abrupt stoppte Light seine Bewegungen und starrte in Ls Gesicht. Ein breites, selbstsicheres Grinsen lag auf diesem. Eine Welle Adrenalin durchströmte den Körper des Brünetten. Und in diesem Moment verstand er: Es war eine Falle. All das hier, war eine Falle. Von Anfang an. Es war ein weiterer taktischer Zug von L, um zu beweisen, dass Light Kira war. Und wieder schoss ein Tsunami der Erregung durch das Innere des Studenten. Dieser Detektiv...Dieses brillante Superhirn... „Nun...Dann haben Kira und ich ja vielleicht doch etwas gemeinsam...“, flüsterte er grinsend in Ls Ohr. „Das denke ich auch...“, raunte dieser zurück und leckte einmal das Schlüsselbein seines Verdächtigen entlang, bevor er sein rechtes Bein anwinkelte und mit seiner Fußsohle über Lights Pobacke streifte. „Kannst du schon nicht mehr?“, hauchte er herausfordernd. „Von wegen...“ Stück für Stück erhöhte Light das Tempo seiner Stöße. Der Raum war erfüllt von Keuchen, Stöhnen und dem Geruch von Lustschweiß. Beide waren kurz vor ihrem Höhepunkt. „Kira...“, stöhnte L in das Ohr des Anderen, woraufhin ein wohliger Schauer über dessen Rücken lief. „Du bist- ah!- härter geworden...“, kicherte L zwischen seinem Gestöhne. Natürlich verstand Light diese dezente Anspielung sofort. Und wieder legte sich ein dreckiges Grinsen auf sein Gesicht. „Ah! Willst du das dem Richter- ah!- als Beweis vorlegen? Mmh...Dass mein Schwanz härter geworden ist- ah!- als du mich beim Sex 'Kira' genannt hast...?“ „Vielleicht...Schneller, Kira!“ „Ah! Ah...I-Ich...ah!“ „Fester, Kira!“ „Ahh! L! Ahh!“ „Besorg's mir, KIRA!“ „AAHH!!!“ Gleichzeitig erreichten beide unter lautem Stöhnen ihren Höhepunkt. L ergoss sich über ihre beiden Oberkörper, und Light seinem Inneren. Völlig außer Atem sackte der Brünette zusammen. Auch L atmete schwer. Beide genossen die Nachwellen ihres Orgasmus'. Sanft streichelte der Detektiv den schweißnassen Rücken des Teenagers auf und ab. Light wusste nicht, wie lange sie so da gelegen haben, doch nach einer Weile hörten Ls Hände auf, seinen Rücken zu streicheln. Angestrengt stützte er sich wieder auf seine Ellenbogen und betrachtete das Gesicht des Schwarzhaarigen. Dessen Gesichtszüge waren völlig entspannt, seine Augen waren geschlossen und sein Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig. Der Braunhaarige war sich nicht sicher, ob L bereits schlief oder einfach nur ein bisschen döste, aber das spielte auch keine Rolle. Zärtlich strich er mit seinem Zeigefinger eine von Schweiß feuchte Strähne aus dem bleichen Gesicht. Was sich alles hinter diesem engelsgleichen Gesicht verbarg... Das war mit Abstand der beste Sex, den Light je gehabt hatte. Doch L hatte ihn reingelegt. Er hatte alles geplant, um einen weiteren Beweis dafür finden, das Light Kira war. Und Light war auch noch voll darauf reingefallen... Ihm war ja von Anfang an klar gewesen, dass L kein leichter Gegner werden würde; ehrlich gesagt, hätte es ihn sogar enttäuscht, wenn es so gewesen wäre...Doch das er ihm SO gefährlich werden würde, hätte Light nicht erwartet. Er wollte ein bisschen mit seinem größten Rivalen spielen, bevor er ihn tötete. Doch nun musste der selbsternannte Gott einer neuen Welt erkennen, dass dieser hochintelligent Mann mit IHM spielte. Ihn um den Finger wickelte. Wie eine tödliche Spinne hatte L sein Netz gespannt, ihn geradewegs hineinlaufen lassen, und nun klebte er darin fest. Oh ja, L war ein Genie, ein Mann dessen überragender Intellekt die tödlichste, und vermutlich einzige Waffe war, die Kira zur Strecke bringen konnte. L war Kiras Kryptonit. Er war die Sirene, die den Seemann mit ihrem wunderschönen Gesang verführte, und ihn damit heimtückisch in den Tod lockte. Er war die verbotene Frucht im Garten Eden, von deren süßem Nektar man unbedingt mal kosten wollte, obwohl man genau wusste, dass man es nicht durfte. Er war die verbotene Frucht, und die Schlange zugleich... Light senkte seinen Kopf ein paar Zentimeter und hauchte einen sanften Kuss auf die blassen Lippen unter sich. 'Oh L...Wie könnte ich dich jemals töten...?' Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)