Rückkehr des Bösen von MoonLestrange ================================================================================ Kapitel 2: Angst ---------------- Am nächsten Morgen erwachte Beryl von einem lauten Geräusch, das sich so anhörte als hätte jemand einen Gegenstand in der Wohnung über ihr fallen lassen. Beryl knirschte mit den Zähnen. Jeden Tag dasselbe, immer weckte irgend so ein Idiot in ihrer Nachbarschaft sie auf. Ein weiterer Grund warum sie wegziehen wollte. Zu keinem ihrer Nachbarn hatte sie einen guten Draht, sie mochte auch keinen von ihnen wirklich. Ruhe kehrte in dieses Haus nie wirklich ein. Wenn sie früh zur Arbeit aufstand dann regte sich keiner von denen aber wenn sie am Wochenende ausschlafen wollte dann machten sie Lärm. Sie hatte sich schon immer überlegt an was für einen Ort sie sich ihr eigenes Haus wünschte. Am besten außerhalb der Stadt. Im Wald oder vielleicht in den Bergen. Sie seufzte. Das wäre schön. Aber leider noch Zukunftsmusik. Von ihrem Nachbarschaftsproblem kehrten ihre Gedanken zu den gestrigen Ereignissen zurück. Obwohl das ganze schon einige Stunden zurücklag kehrte die Gänsehaut wieder zurück als sie an diese Kreatur dachte. Sie war auf keinen Fall menschlich gewesen. Außerdem hatte sie Beryl mehr oder weniger offensichtlich gekannt. Beryl selbst jedoch hatte zwar das Gefühl sie schon einmal gesehen zu haben aber wo und wann wusste sie nicht. Etwas was ihr doch sehr seltsam erschien. Diese Begegnung war so einprägsam gewesen, wenn sie diese Kreatur schon einmal gesehen hätte dann würde sie sich doch sicher genau daran erinnern. Aber im Moment war es nur so eine Ahnung, keine klaren Bilder. Sie versuchte tiefer in ihr Gedächtnis einzudringen aber sie stieß auf eine Art unsichtbaren Schleier der verhinderte dass sie auf jenen, tief verborgenen Teil ihres Geistes zugreifen konnte. Egal wie viel Mühe sie sich gab, es war undurchdringlich. Je mehr sie sich anstrengte umso mehr schmerzte ihr Kopf. Dennoch spürte sie Gefühle von der anderen Seite des Schleiers zu ihr strömen. Sie fühlte Hass, Eifersucht, Verbitterung. Gefühle von dieser Intensität hatte sie noch nie gespürt, hatte auch keinen Grund dafür gehabt. Gehörten die wirklich ihr? Sie konnte den Schleier nicht ansatzweise durchdringen. Aber diese andere Seite in ihr konnte es. Das machte ihr Angst. In ihr schlummerte etwas, etwas was sie noch nie zuvor beachtet oder bemerkt hatte. Aber dieses Treffen schien etwas in ihrem inneren aufgeweckt zu haben. Langsam nahmen die Schmerzen zu große Ausmaße an und sie musste aufgeben. So kam sie nicht an das Verborgene heran. Dunkelheit. Um sie herum existierte nur Dunkelheit. Tod, Hass und Zerstörung. Nein! Warum? Bis vor kurzem war alles noch in Ordnung gewesen! Und jetzt sollte diese Welt im Chaos versinken? Sie ließ sich auf ihre Knie fallen und betrachtete den nur noch schwach glühenden Kristall auf ihrer Hand. Versagte selbst er ihr jetzt den Dienst? Konnte sie diesen Planeten nicht mehr retten? Dennoch, sie nahm nicht nur die Kraft ihres Feindes wahr. Da war noch eine andere. Sie kam ihr so seltsam vertraut vor und doch konnte sie sie nicht einordnen. Sie hob ihren Kopf und drehte sich langsam um. Sie erkannte Umrisse von Kristallspitzen die aus dem Boden zu kommen schienen und auf einem der Säulen stand eine Frau. Sie war von Schleiern umgeben aber ihre Konturen waren deutlich zu erkennen. Sie konnte ihr Profil sehen. Das lange Haar, im Wind wehend, zu zwei Zöpfen geformt. Sie rappelte sich auf und lief auf die Kristalle zu. Doch je schneller sie rannte umso mehr schienen sie in die Ferne zu reichen. Sie streckte ihre Hand aus: „Queen! Queen Serenity!“ Sie riss ihre Augen auf. Panisch blickte sie sich um. Aber alles war wie immer. Das helle Licht der Sonne schien in das Zimmer, dessen Wände ausschließlich aus reinen Kristallen bestanden und funkelten. Endymion neben ihr schlief ruhig, seine Brust hob und senkte sich gleichmäßig. Einer ihrer silbernen Odangos hatte sich gelöst und das offene Haar fiel ihr über den Rücken. Seufzend lehnte sie sich zurück. Das war nur ein Traum gewesen. Zum Glück. Diese Frau…War es wirklich ihre Mutter, Queen Serenity, gewesen? Oder nur jemand der ihr ähnlich sah? Neo Queen Serenity schloss ihre Augen erneut. Es war nur ein Traum…der hoffentlich nie war wurde. „Geburtstag von Usagi S.L. Serenity“ war die erste Schlagzeile die Beryl am Frühstückstisch in der Zeitung las. Sie rollte mit den Augen. Wen interessierte so etwas? Wäre sie diese Prinzessin dann würde sie ihren Geburtstag auch lieber im kleinen Familienkreis feiern wollen und nicht so einen riesigen Wirbel. Aber gut, jedem das seine. Sie legte die Zeitung beiseite. Früher hatte sie die regelmäßig gelesen aber inzwischen war ihr die Lust so ziemlich vergangen. Was wirklich Interessantes ließ sich darin nicht finden. Wahrscheinlich wussten diese Reporter selbst nicht was sie schreiben sollten. Beryl räumte das Geschirr weg und ließ ihren Kopf auf ihre Arme sinken. Irgendwie ermüdete sie das alles, dieses Leben, die Gesellschaft. So sollte es nicht sein. Beryl hob schnell ihren Kopf. Was schlichen sich denn neuerdings für Gedanken in ihren Kopf? Sie spürte wie ihr ein wenig kalt wurde. „Das ist die Dunkelheit in deinem Herzen…“ Beryl presste Die Hände auf ihre Ohren als die Stimme in ihrem Kopf erklang. Sie war sich sicher dass es die Stimme dieser Kreatur war. Aber sie schien aus dem nichts zu kommen. Sie konnte sie nicht mit bloßem Auge sehen, dennoch hatte sie das Gefühl das sie da war. „Ich möchte das du etwas für mich tust…Beryl.“ Beryl sah ihren Schatten, aber hatte nicht mehr nur ihre Form. Die Kreatur schwebte hinter ihr und hatte ihre Arme um sie gelegt. Aber im Raum war niemand zu sehen. Dennoch spürte sie die Kälte des Wesens als wäre es wirklich hier. Ihre Kopfschmerzen nahmen deutlich zu und schienen sich in ihrem restlichen Körper auszubreiten. Etwas schien in ihn einzudringen. Ihr Körper krümmte sich zusammen und ihre Fingernägel kratzten über das Holz des Tisches. Sie konnte keinen Laut mehr von sich geben, ihre Stimmbänder fühlten sich wie blockiert an. Sie war völlig allein in dieser Wohnung, konnte sich nicht bemerkbar machen, konnte dieses Wesen nicht einmal sehen. Sie war ihm Schutzlos ausgeliefert… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)