Dangerous Masquerade von Frozen_Fairy ================================================================================ Kapitel 13: The fever --------------------- Leider geht’s mir heute so richtig scheiße. Ich weiß gar nicht, ich bin gestern von der Schule heimgekommen, und habe angefangen, zu zittern. Selbst eine warme Dusche hat nichts geholfen und ich war total fertig. Irgendwann bin ich einfach eingeschlafen. Als ich heute morgen aufgewacht bin, habe ich sofort gemerkt, dass ich nicht zur Schule kann. Also habe ich im Sekretariat angerufen und gesagt, dass es mir hundeelend ginge. Danach bin ich sofort wieder eingeschlafen für eine Weile. Ich glaube, ich habe Fieber oder so. Jedenfalls kann ich mich kaum bewegen. Mich hats so richtig erwischt. Wenn ich an gestern zurückdenke, stelle ich fest, dass es blöd war. Vor allem, so lange im Regen stehen zu bleiben. Trotzdem kann ich mich noch gut an das Gefühl von Ayatos Lippen auf meinen erinnern. Unsicher drückte ich mich gegen mein Kissen. Ich fühle mich so einsam und mir geht es echt miserabel... was soll ich jetzt tun? # Plötzlich klingelte es an der Tür. Laito saß kerzengerade im Bett, weil er sich ein wenig erschrocken hatte. Wer das wohl war? Einen Moment überlegte er, ob er überhaupt öffnen sollte. Immerhin ging es ihm mies und er sah auch entsprechend aus. Trotzdem quälte er sich aus dem Bett. Er ging ziemlich fertig zur Tür und öffnete sie. Zu seiner Überraschung stand dort Ayato. „Was machst du hier?“, fragte Laito überrascht. „Du warst nicht in der Schule. Geht's dir nicht gut?“, fragte Ayato schließlich und fuhr sich verlegen durchs Haar. „Nope. Bin krank“, murmelte Laito. Im nächsten Moment berührte Ayato sein Gesicht und zuckte zurück. „Du glühst ja!“, rief er erschrocken und schaute ihn mit großen Augen an. „Ach, es ist nur ein Fieber“, sagte Laito leise und lächelte schwach. „Ab ins Bett mit dir“, meinte Ayato und schob ihn zurück in die Wohnung. Schwach wie er war, konnte sich Laito nicht sonderlich gut dagegen wehren. „Hey, was machst du?“, fragte er nur und lachte. „Ich mach dir einen Tee und ich sorge dafür, dass du sofort wieder gesund wirst. Ich kann das“, meinte Ayato selbstsicher, worauf Laito lachen musste. „Kannst du nicht“, erwiderte er kichernd. „Natürlich kann ich das“, meinte Ayato und schob ihn Richtung Bett. „Wehe du zerstörst meine Küche“, meinte Laito und schlüpfte erneut unter die Decke. Wenig später kam Ayato mit einem Tee für ihn zurück. „Du wirst ganz schnell gesund. Ich weiß es“, sagte er und reichte ihm die Tasse. „Danke“, erwiderte Laito und stellte den Tee erstmal weg, weil er noch zu warm war. Er blickte zu Ayato hinüber. Irgendwie konnte er es immer noch nicht fassen, dass er einfach zu ihm gekommen war. Ein schwaches Lächeln spielte sich auf sein Gesicht. „Du hast ganz rote Wangen“, sagte Ayato und lächelte. „Vom Fieber, von was sonst?“, erwiderte Laito und zwinkerte ihm zu. Im nächsten Moment stand Ayato auf und setzte sich neben ihn aufs Bett. Dann griff er nach seiner Hand. Laito blickte ihm in die Augen und lächelte schwach. „Hör auf damit, ich bin nicht todkrank“, sagte er leise und kicherte. Trotzdem freute er sich unheimlich darüber, dass Ayato ihn besuchte, mehr als ihm lieb war. „Okay... darf ich dich küssen?“, fragte Ayato und lehnte sich näher zu ihm. Laito zuckte zusammen und zog seine Hand weg. Er hatte es gerade wirklich gesagt... eigentlich war der Kuss gestern schön gewesen, aber trotzdem... sollte er das wirklich nochmal tun? Warum überhaupt? Er hätte es überhaupt gar nicht tun sollen, wenn man bedachte, dass er einen Freund hatte. Und nun fragte Ayato das einfach so... „Bist du behindert!? Du steckst dich an“, war das erste, was Laito einfiel. „Aber sonst wärs okay?“, fragte Ayato und grinste. Laito sah ihn etwas verwirrt an. Sein Herz begann schon wieder schneller zu schlagen. „Hä!? Nein, natürlich nicht“, erwiderte er und griff nach dem Tee. „Ich sehe, dein Freund ist dir wohl ziemlich wichtig, was? Wenn das so ist, warum hast du es gestern denn überhaupt erwidert?“, fragte Ayato und strich ihm über die Wange. Laito zitterte leicht. „Äh... du kannst gut küssen“, nuschelte er unsicher und nahm einen Schluck Tee. „Das ist alles?“, fragte Ayato hoffnungsvoll. Laito stellte den Tee weg und verschränkte die Arme. „Ja, wir hatten einen One-Kiss-stand. Das ist alles“, erwiderte er und umarmte trotzig sein Kissen. Er konnte spüren, wie Ayato mit seiner Hand sanft über seinen Kopf streichelte. Zu seinem Leidwesen gefiel es ihm mehr, als gedacht. „Du bist so süß. Und du sagst wirklich lustige Dinge, wenn du krank bist“, sagte Ayato und streichelte leicht über seinen Nacken. „Lustig!?? Das war mein Ernst!!!“, grummelte Laito in das Kissen. Ayato lachte nur leicht und kraulte ihn dort sanft. Laito entspannte sich und schloss die Augen. Irgendwie wollte er seinen Tee trinken, aber er wollte sich nicht bewegen, weil er nicht wollte, dass Ayato damit aufhörte. Doch bevor er kalt wurde, setzte er sich schließlich wieder auf und nahm einen Schluck. „Na? Gehts dir schon besser?“, fragte Ayato ihn nach einem Moment. „Ein wenig“, erwiderte Laito und nahm noch einen Schluck. „Gut“, meinte Ayato und lächelte ihn aufmunternd an. Laito konnte nicht anders, als das Lächeln zu erwidern, bevor er sich wieder seinem Tee widmete. Doch er hatte kaum die Tasse abgesetzt, als Ayato ihm plötzlich einen Kuss auf die Wange drückte. „Ich hoffe, mein Luka wird bald wieder gesund“, hauchte er. „Ich bin nicht 'dein Luka' – ansonsten hoffe ich das auch“, erwiderte Laito und biss sich auf die Lippe, als er merkte, wie nah er ihm plötzlich war. „Doch, du bist mein Luka“, sagte Ayato und kuschelte sich einfach an ihn. Er lag im Bett und konnte ja nicht mal ausweichen. Das war durchaus unfair. Außerdem, war der Junge dumm oder so? „Als ob, träum weiter“, sagte Laito leise und tat so als wäre er nicht da. Trotzdem spürte er seine Nähe und schon wieder dieses Gefühl im Bauch. „Soll ich lieber wieder gehen?“, fragte Ayato nach einem Moment und ließ ihn etwas los. „Ja, muss ja schließlich gesund werden“, nuschelte Laito. Er spürte, wie Ayato sich von ihm entfernte und aufstand. Plötzlich fühlte es sich seltsam kalt an. Und er fühlte sich allein, obwohl Ayato noch gar nicht fort gegangen war. „Okay, dann... bis morgen... gute Besserung noch“, sagte Ayato und wollte sich auf den Weg machen. Laito rang mit sich selbst, aber bevor Ayato seine Wohnung verlassen konnte, rief er ihm ein verzweifeltes „Warte!“ hinterher. Ayato kam daraufhin mit einem sehr glücklichen Gesichtsausdruck wieder ins Zimmer. „Mir ist ganz kalt...“, sagte Laito leise, der sich inzwischen im Bett aufgesetzt hatte und fuhr sich über den Arm. „Dann... äh trink deinen Tee?“, schlug Ayato unsicher vor. Laito schüttelte leicht den Kopf darüber. „Du Spinner. Komm zurück ins Bett“, hauchte er und lächelte ihn sanft an. Sein Lächeln wurde breiter, als er Ayatos positiv überraschte Reaktion darauf bemerkte, und wie schnell er sich bei ihm im Bett wiederfand. Diesmal drehte er sich um und kuschelte sich eng an ihn. Und so blieben sie eine lange Weile. Bis Laito schließlich einschlief. Irgendwann wachte Laito auf und bemerkte, dass Ayato neben ihm schlief. Zuerst hielt er es für einen Fiebertraum und musste ihn erst anfassen, um zu bemerken, dass er wirklich da war. Aber dann erinnerte er sich wieder daran, dass Ayato vor ein paar Stunden einfach vorbei gekommen war und sein Lächeln wurde breiter. Er war so glücklich, ihn bei sich zu haben und vergaß irgendwie ständig, dass Ayato nur zu ihm kam, weil er sich in ihn verliebt hatte. Dafür erinnerte er sich aber andauernd an den Kuss... an die tiefen Blicke... daran, wie Ayato sein Gesicht berührt hatte... Das war wirklich sehr seltsam. Vielleicht machte das Fieber seltsame Dinge mit ihm. Allerdings fühlte er sich schon etwas besser. Er setzte sich etwas auf und blickte zu Ayato, wie er da neben schlief. Er wusste gerade nicht genau, ob er ihn anstupsen sollte oder einfach nur weiterhin anstarren. Dass das überhaupt eine Option wäre, jemand einfach beim schlafen anzusehen und dadurch glücklich zu werden, war Laito zuvor auch nicht klar. Und auch jetzt verstand er nicht, warum er ihn denn ansehen wollte. Es ist doch nur Ayato, ging ihm durch den Kopf und er fuhr sich verwirrt durchs Haar. Er gab ein leises Seufzen von sich und griff nach seinem Handy, um auf die Uhr zu sehen. Es war mitten am Tag, also Schlafenszeit. Deswegen schlief Ayato ja jetzt auch. Nur er selbst war, weil er bereits viel früher eingeschlafen war, gar nicht mehr so richtig müde. Er checkte sein Handy durch. Dort wurden ihm mehrere Nachrichten angezeigt. Hey Babe! Ich hab gehört, dass du krank geworden bist, und ich hoffe, es geht dir bald wieder besser! Wir wollten uns am Freitag nämlich alle bei uns treffen, Ruki hat uns zum Essen eingeladen. Ich liebe dich xoxo Die Nachricht war also von Kou. Laito dachte sich, dass er bis Freitag schon wieder auf den Beinen sein würde. Ein Lächeln spielte sich auf Laitos Gesicht. Er fand zwar, dass Kou maßlos übertrieb, aber dass er ihm sagte, dass er ihn liebte, selbst wenn es ein Fake war, machte ihn irgendwie glücklich. Er wünschte sich in diesem Moment nur, dass das irgendwann mal jemand zu ihm sagte, und es auch richtig meinen würde. Ohne dass er es beabsichtigte, schweiften seine Gedanken ab. In seinem Kopfkino war er plötzlich auf einer Decke unterm Sternenhimmel. Aber er war nicht alleine. Jemand ergriff seine Hand und hauchte die berühmten drei Worte. Der Gedanken-Laito lächelte glücklich und wurde leicht rot. Dann sah er diese geliebte Person an. Er sah in grüne Augen. Es waren Ayatos. Laito gab ein erschrockenes Geräusch von sich, schnappte sich die Decke und zog sie enger an sich. Sein Herz hämmerte wie bescheuert gegen seinen Brustkorb, aber gleichzeitig fühlte er sich so, als müsste er sich übergeben. Er versuchte ruhig zu atmen, aber irgendwie ging das nicht, so geschockt war er. Aus dem Augenwinkel fiel ihm dann eine Bewegung auf. Er hatte Ayato die Decke weggezogen und dieser wurde gerade wieder wach. „Alles okay?“, murmelte Ayato total verschlafen und tastete nach Laito. „Äh... ähm, ja“, sagte Laito verwirrt, warf die Decke auf ihn und rutschte weiter weg, „Schlaf weiter!“ „Hattest du einen Albtraum?“, fragte Ayato jedoch vorsichtig und griff nun kontrollierter nach Laitos Hand, da er inzwischen wacher war. „Ja, so könnte man es sagen“, murmelte Laito verlegen und zog seine Hand weg. Das ging grade gar nicht, absolut gar nicht... was war nur los? Er musste sich ablenken, irgendwie. Hastig griff er wieder zu seinem Handy und beschloss, seinem Freund zurück zu schreiben. Hey, Darling danke, es geht mir schon etwas besser. Ich denke, bis Freitag bin ich wieder gesund. Ich freue mich über die Einladung und hoffe, wir können uns bald wieder sehen. Du fehlst mir so. Liebe dich auch :3 Dann bemerkte er, dass ihm ja aber nicht nur Kou geschrieben hatte. Für einen Moment überlegte er, wer sich denn noch bei ihm melden könnte. Es gab ein paar Möglichkeiten und sie waren alle nicht so toll. Er schaute durch seine Nachrichten und bemerkte, dass eine Nachricht die offizielle Einladung von Ruki direkt war. Kou oder Yuma hatte ihm wohl seine Nummer gegeben. Er bedankte sich schnell für die Einladung und sagte zu. Dann war da noch eine Nachricht. Laito atmete auf, als er bemerkte, dass diese nur von Yuma war. Yo. Also stehst du jetzt echt auf Ayato? Shuu meinte nämlich, dass das schon so wirkt Laito starrte erstmal für zwei Sekunden das Handy an, bevor er es fallen ließ. Das war ein Fehler. Denn Ayato griff danach. Wahrscheinlich nur, um es ihm wieder zu geben, aber es könnte auch sein, dass er es lesen würde. Früher hätte er es zu hundertprozent gelesen. Deswegen musste Laito schnell handeln. Bevor Ayato das Handy richtig nehmen konnte, schlug er ihm ziemlich heftig auf die Finger und während Ayato diese erschrocken zurückzog, schnappte er sich das Handy und drückte auf Voicemail. Er war gerade so sauer... so unheimlich sauer... „YO DU SPACKO sag mal geht’s dir noch ganz gut!?? Was soll der Scheiß!? Ich glaub dir hackts...“, rief Laito unzufrieden und bemerkte gar nicht, dass Ayato neben ihm zusammen zuckte und währenddessen ein „Ich wollte dir doch nur dein Handy geben“ murmelte. Dazu war er zu abgelenkt von seinem Monolog und führte die Sprachnachricht weiter fort. „Also ehrlich, Digga, das ist überhaupt nicht wahr! Wie kommst du überhaupt auf den Scheiß!? Und was hat der damit zu tun? Der soll mal ganz ruhig sein... Wieso mischt der sich überhaupt ein? Ich fass es nicht...“, sagte er noch und warf dann sein Handy weg. Das war ja die Höhe. Wieso begann Shuu jetzt über ihn zu judgen? Laito atmete tief durch und starrte unzufrieden in das ziemlich verwirrte Gesicht von Ayato. „Bevor du fragst, es geht dich nichts an“, sagte er ziemlich übel gelaunt. Im nächsten Moment klingelte jedoch sein Handy. Es war Yuma. Warum zum Fick war der um diese Zeit noch wach? Mit einem genervten Seufzen ging Laito ran. „Ja?“ „Du hast Shuu geweckt, so laut hast du geschrien“, meinte Yuma. „Ich dachte ja auch nicht, dass du die Voicemail jetzt anhörst, du Pfosten. Dann weiß er ja auch gleich was Sache ist“, erwiderte Laito ungehalten. „Er ist schon wieder eingeschlafen“, erklärte Yuma, „allerdings hat er mich auf die Stimme im Hintergrund hingewiesen...“ „Hä? Wovon redest du?“, fragte Laito sichtlich verwirrt. „Jetzt tu nicht so auf blöd. Ich weiß selber, dass das Ayato war, der mit dir geredet hat. Er übernachtet also bei dir? Na? Was macht ihr? Habt ihr wieder geknutscht?“, fragte Yuma neugierig. Laito fühlte sich irgendwie seltsam ertappt und überlegte, was er jetzt antworten sollte. „Ja. Ist halt so, ne? Jetzt hör auf irgendwelchen Scheiß zu denken. Und nein. Auf keinen Fall!!!“, sagte Laito ziemlich angepisst und zuckte zusammen. Woher wusste Yuma, dass er ihn neulich geküsst hatte? Das hatte er ihm doch gar nicht gesagt... zumindest keinen Namen... mit einem Seitenblick zu Ayato fragte er sich, ob dieser etwas bei Shuu erzählt hatte. Oh bestimmt hatte er das. Bestimmt hatte er im ganzen Hause Sakamaki lauthals damit angegeben, dass er Mr. Luka The-not-fuckable-fuckboy, der ihn immer abwies, geküsst hatte und bald nicht nur das... Laito bis sich auf die Lippe. Und da Shuu und Yuma ja jetzt befreundet waren, sickerte da sicher einiges durch. So ein verdammter Scheiß und er hatte Shuu auch noch ins Gewissen geredet, Yuma eine Chance zu geben. Da tat man mal was nettes und es war wieder falsch. War ja klar. Und jetzt lachte Yuma ihn auch noch am Telefon aus und sagte so Dinge wie „Jaja...“. „Hör auf zu lachen, du Pisser!! Ich glaub dir geht’s zu gut!!“, erwiderte Laito ziemlich ungehalten. „Sorry... ich merk schon...“, sagte Yuma und kicherte weiter. Es war doch unmöglich. „Nein! Merkst du anscheinend nicht! Du gehst mir hart auf den Sack!! Warum bist du eigentlich um diese Zeit noch wach?“, fauchte Laito in den Apparat. „Naja...also ich bin irgendwann wach geworden und dann musste einfach Shuu anstarren, weil er so süß ist, wenn er schläft...“, hauchte Yuma verliebt. Laito biss sich auf die Lippe und erinnerte sich eben an diese Situation mit Ayato...als er ihm beim schlafen beobachtet hatte. Eine gewisse Frage stellte sich in seinem Kopf, aber Laito beantwortete diese direkt gedanklich mit Niemals und antwortete auf Yumas Aussage knapp mit „Aha.“ „Aber die selbe Frage könnte ich dir stellen. Sag bloß, ihr habt...?“, fragte Yuma ziemlich direkt und Laito blieb für einen Moment die Luft weg. Das hatte er jetzt nicht wirklich gesagt oder? Er rieb sich unsicher über den Arm, als sich ein Gefühl des Ekels über ihn ergoss. Das war wohl auch der einzige Erguss der diese Nacht stattfinden würde. Haha, wie lustig. Wahrscheinlich versuchte er sich nur irgendwie aufzuheitern, aber es war gerade alles beschissen. „Du bist doch echt bescheuert! Natürlich nicht, du Spast! Jetzt geh pennen und ruf mich nie wieder tagsüber an!“, rief Laito und legte auf. So ein Vollpfosten. Indiskreter ging es ja nicht mehr. Er brauchte erstmal einen Moment, aber dann bemerkte er, dass Ayato ihn immer noch ansah, in einer Mischung aus Verwirrtheit und Sorge. „Sorry“, murmelte Laito nach einem Moment. „Wer war das?“, fragte Ayato irritiert. „Ein Kumpel. Der manchmal echt behindert ist. Nichts wichtiges“, murmelte Laito. „Du bist aber ganz schön ausgerastet. So kenn ich dich ja gar nicht“, sagte Ayato und lachte leicht. „Du kennst mich auch nicht, Ayato Sakamaki. Du kennst nur dich selber“, rutschte es Laito raus und er zuckte zusammen. Verdammt. So hatte er nie mit ihm reden wollen. Aber jetzt war es passiert. Der Vorwurf, dass er ihn nicht erkannte und ihn als etwas anderes sah, als geplant... dass er an allem Schuld war, was passierte...er zitterte leicht und drehte sich von ihm weg. „Was? Was sagst du da? Was hab ich denn falsch gemacht?“, fragte Ayato verwirrt. Wahrscheinlich wusste er nicht, warum, da er sich doch bei ihm wirklich Mühe gegeben hatte... „Alles, Ayato, alles...“, murmelte Laito und wusste, dass es ziemlich unfair war. Aber irgendwie passierte es einfach. „...okay...“, sagte Ayato nur wie ein geschlagener Hund. Laito umfasste die Decke zitternd. Es tat ihm so leid. Er wollte ihn in den Arm nehmen, sich bei ihm entschuldigen, ihm über die Wange streicheln und ihm sagen, dass alles gut würde... aber er konnte nicht. Er ekelte sich so sehr vor allem und vor sich selbst, nur dass es seit Kurzem immer schlimmer wurde. Denn eigentlich hatte er ehrlich zu ihm sein wollen, aber irgendetwas war jetzt anders und er konnte es nicht mehr. Nein. Es war seine eigene Schuld und nicht Ayatos. Er drückte sein Gesicht gegen die Decke und kämpfte gegen die Tränen, als Ayato vorsichtig über sein Schulterblatt strich. „Geh bitte...“, war das einzige, was er noch herausbrachte. Dann blieb er einfach kraftlos sitzen. Als er sich irgendwann umdrehte, war Ayato fort. Laito umfasste das Kissen und brach in Tränen aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)