Dangerous Masquerade von Frozen_Fairy ================================================================================ Kapitel 8: The party -------------------- Nach einer viel zu harten Schulwoche war endlich Wochenende. Und ich hatte sogar in Aussicht, auf eine Party zu gehen. Das war eine willkommene Abwechslung. Ich konnte es kaum erwarten. Leider hatte ich nix schickes da, ich hoffte, das war nicht erforderlich. Nur ein paar Sachen, die vielleicht cool aussahen. Wie einen schwarzweißen Oversized Pullover, einen dünnen Schal und eine schwarze Mütze. Darunter wie normal eine schwarze Hose und Chucks. Hoffentlich sind die Parties hier gut... Ich mache mich mit einem kleinen unguten Gefühl aber größtenteils Vorfreude auf den Weg. Vorhin hat mich Yuma gefragt was ich mache, ich habe es ihm erzählt und er meinte, dass er davon auch etwas mitbekommen hat und vielleicht hingeht, weil er noch mehr Leute kennt, die wahrscheinlich dorthin gehen. Es wird bestimmt lustig. Und wenn nicht, muss man halt mehr trinken. Ich hoffe, Razvan gibt mir den ein oder anderen aus... # Laito lehnte an der Wand des Gebäudes, aus dem bereits laute Musik schallte. Er beobachtete die Leute, die reingingen, aber keiner davon war Razvan. Er hoffte, dass er bald auftauchte. Doch plötzlich bekam er eine Nachricht. - Hey, sorry, ich hab mich zeitlich verschätzt und ich brauch noch ne Weile :c ich komm bald, geh schon mal rein. - Okay. Dann beweg mal schnell deinen sweeten Arsch hier her~ Laito seufzte. Schlimmer als eine Frau. Wahrscheinlich stand Razvan vor dem Schrank und wusste nicht, was er anziehen sollte. Das traute er ihm irgendwie auch noch zu. Da ihm jetzt keine andere Wahl blieb, betrat er schon mal den Clubraum. Drin angekommen, konnte er nicht viel erkennen in dem abgedunkelten Licht, aber er versuchte, Yuma zu suchen. Anhand seiner langen Haare und großen Statur müsste er ihn eigentlich schnell finden können. Doch er konnte ihn nirgends entdecken. Laito seufzte. Er fand es echt uncool, alleine auf einer Party zu sein und überlegte, ob er jemand Fremdes ansprechen sollte. Also checkte er die Leute ab. Plötzlich entdeckte er Yuma doch. Er stand weiter hinten an einem der Sofas, das komplett von Shuu belegt wurde. Wie hätte es auch anders sein sollen. Setz dich doch einfach auf ihn drauf, dachte Laito. Also er hätte es getan. Kein Wunder, dass es mit den beiden nix wurde. Er wollte gerade weiter beobachten was sie machten, oder vielleicht auch zu ihnen hin gehen, als ihn plötzlich jemand am Arm berührte. Ah, Razvan war wohl endlich da? „Ah, hey!“, sagte Laito fröhlich, aber seine Gesichtszüge entgleisten etwas, als er bemerkte, dass es Ayato war. „Was machst du denn hier?“, fragte er daraufhin überrascht. „Dasselbe könnte ich dich fragen. Eigentlich wollte ich dich erst fragen, ob du mit mir herkommen magst. Aber du hast mir nicht geantwortet auf meine Nachricht und ich dachte, du würdest sicher absagen. Naja, Subaru hat mich hergeschleift, weil er meinte ich müsste einfach mal raus. Und Shuu ist auch da. Die Coolen halt. Die anderen hatten keine Lust...“, erklärte Ayato und lächelte. Laito wusste nicht so ganz was er jetzt sagen sollte. Ja, er hätte abgesagt. Aber ihm das jetzt so zu sagen? Zum Glück musste er nichts sagen, denn...im nächsten Moment waren sie nicht mehr alleine. Was allerdings nicht gerade zu seinem Vorteil war. „Das mit den Coolen hab ich gehört“, sagte ein schmaler Kerl mit violetten Haaren und Laito musste nicht lange überlegen um zu merken, dass es Kanato war. Sein schlimmster Albtraum also. Er konnte froh sein, dass er im ersten Moment nur Ayato ansah, und dass er noch Zeit hatte, seinen Schal vors Gesicht zu ziehen. Zum Glück hatte er diesen an... Laito war noch nie so dankbar über einen Schal gewesen. „Ach Kanato, halt die Klappe, du bist halt nicht cool“, sagte Ayato abfällig. Laito musste hinter seinem Schal lächeln. Er wünschte, er würde manchmal auch noch so mit ihm reden. „Jaja, aber du. Mit wem redest du schon wieder?“, fragte Kanato und blickte Laito ins Gesicht beziehungsweise, das was er davon sehen konnte, „Oh, verstehe, die Leute ziehen sich schon Schals vors Gesicht weil sie Angst haben, du küsst sie einfach so wie diesen Luka. Du bist echt so ein Opfer, auf dem Schulhof. Aber du bist echt cool, großer Bruder...“, Kanato begann laut zu lachen. „Du verstehst das nicht! … “, fauchte Ayato und blickte irritiert zu Laito. Natürlich. Er verstand das mit dem Schal jetzt nicht. Er hätte es eigentlich gar nicht bemerken sollen, jetzt war es aber zu spät. „Nö. Versteh ich auch nicht. Ich möchte einen Drink, Bruderherz“, meinte Kanato süß lächelnd. „Der Trick zieht nicht. Du hast selber Geld, kauf dir einen. Ich bin nicht so wie Laito“, sagte Ayato und Laito konnte sehen, wie er leicht das Gesicht verzog. Sofort fühlte er sich wieder schlecht. Wie seltsam war das, wenn sie über ihn redeten. „Laito hat mir auch nie was gekauft, vor allen Dingen ist er jetzt nicht mehr da. Wieso redest du ständig über ihn? Er ist weg, er kommt nie wieder. Glaubst du, unser Vater würde das zulassen? Nein, würde er nicht. Und jetzt kauf mir einen Drink“, sagte Kanato unzufrieden. „Nein, Mann!“, fauchte Ayato angepisst. Laito kramte währenddessen in seinem Geldbeutel. „Hier“, sagte er und gab Kanato etwas Geld, „Und jetzt lass uns alleine, bitte.“ „Oh, danke... gibt auch noch nette Leute...“, sagte Kanato und blickte ihn freundlich an, bevor er ging. Na also, war doch gar nicht so schwer gewesen. Vielleicht war Kanato doch leichter zu händeln, als gedacht. Laito glaubte allerdings, dass er das nur seinem Schal zu verdanken hatte. „Luka... warum hast du ihm das Geld gegeben?“, fragte Ayato daraufhin ziemlich unzufrieden, „du hast doch selber kaum welches...“ „Ja, ich weiß. Aber ich konnte das halt nicht sehen“, sagte Laito und zog den Schal wieder etwas runter. „Das macht er immer. Kanato ist nicht süß. In Wahrheit ist er ein Monster!“, sagte Ayato und schüttelte den Kopf, „Ich hol dir jetzt zumindest einen Drink.“ „Nein danke, lass mal. Ayato... ich bin eigentlich verabredet“, gestand Laito und lächelte schwach. „Hä? Mit wem denn? Ich seh hier niemand anderen“, sagte Ayato und nahm seine Hand und zog ihn mit sich, „Komm mit!“ Laito seufzte. „Na gut, ein Drink“, nahm er das Angebot an. Immerhin fuchste es ihn selber, dass er unnötig Geld für Kanato ausgegeben hatte. Aber es war eben in dieser Situation mehr als nötig gewesen. Mit Ayato an der Bar angekommen, wusste er erst nicht was er jetzt davon wählen sollte. „Ich möchte Sex on the Beach, machst du mit?“, fragte Ayato und grinste leicht. „Der war SO flach!“, sagte Laito und lachte, „du bist so schlecht in sowas, glaub ma... lass es besser..“, fügte er hinzu und pattete ihn leicht. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass sie alle noch Babies waren. Und nur er hatte sich allein durchschlagen müssen. Sanft lächelte er ihn an. „Lächel mich nicht so an“, sagte Ayato verlegen und fuhr sich durchs Haar, „Also, was nimmst du?“ „Long Island Icetea“, meinte Laito und zuckte mit den Schultern. „Willst du dich abschießen?“, fragte Ayato grinsend. „Vielleicht“, erwiderte Laito und wartete darauf, dass er bestellte und ihm dann seinen Cocktail in die Hand drückte. Er musste lächeln, weil er hatte sich wirklich einen Sex on the Beach bestellt, na wenigstens etwas. Und so stieß er mit ihm an und nahm einen Schluck. Wenigstens Alkohol. Das konnte er nach all dem Stress auch gebrauchen. Und Sex... was machte eigentlich Razvan? Er wollte auf sein Handy sehen, aber Ayato lenkte ihn ab. „Wir können auch tanzen“, schlug er vor. „Was?“, fragte Laito überrascht und lachte, „Nein...! Ich muss erst noch trinken“, dann nahm er noch einen Schluck. „Aber dann. Wenn du magst“, meinte Ayato etwas verlegen. „Seit wann tanzt du denn?“, fragte Laito etwas verwirrt und hielt sich die Hand vor den Mund, weil es ihm einfach rausgerutscht war. Scheiße. „Huh? Wie meinst du das jetzt?“, fragte Ayato sichtlich verwirrt. „Ich konnte mir nur nicht vorstellen, dass du gerne tanzt“, redete Laito sich heraus und hoffte er nahm das so an. „Mit dir zusammen schon“, sagte Ayato und lächelte ihn an. Laito lachte ein wenig verlegen. „Naja, ich glaube, das würdest du nicht gerne“, erwiderte er und weil er sich so seltsam fühlte, wenn Ayato so mit ihm sprach, trank er nebenbei schneller, als ihm lieb war. Plötzlich merkte er, dass das Glas schon halb leer war. „Doch, würde ich gerne mal“, bestand Ayato darauf und legte den Arm einfach um seine Taille. „Ayato...“, sagte Laito etwas abweisend, aber Ayato nahm nur einen großen Schluck von seinem Drink, bevor er sich weiter zu ihm lehnte. „Bitte. Nur ein Tanz“, sagte er ernst und Laito war über seine Hartnäckigkeit und seinen Optimismus überrascht. Allgemein... war noch niemand so auf ihn zugegangen. Er lächelte leicht, weil ihm diese Aufmerksamheit ja doch gefiel. „Na gut. Aber nur einer. Ein Drink, ein Tanz. Dann muss ich gehen“, sagte Laito und trank seinen restlichen Drink auf Ex. Ayato tat es ihm gleich, bevor er seine Hand nahm und ihn auf die Tanzfläche zog. Laito wunderte sich etwas, dass es ihn und sein Ego offenbar gar nicht störte von sämtlichen Leuten SO mit ihm gesehen zu werden. Aber gut. Es war zu allem Elend auch noch ein langsames Lied. Und so tanzten sie enger, als es Laito lieb war. Aber gut, es war ja nur ein Tanz und eigentlich war er für allen Scheiß zu haben, hätte er nur nicht gewusst, was Ayato dabei dachte. Egal, er musste eben gute Miene zum bösen Spiel machen und so drückte er sich gegen Ayato und bewegte sich passend zur Musik. Es fühlte sich schon sehr gut an, mit ihm zu tanzen. Es passte einfach, aber wahrscheinlich weil sie sich ähnlich waren. Auch Ayato fiel das auf. „Wow... wir sind völlig in synch...wie cool das einfach ist“, sagte er nach einer Weile und blickte Laito an, welcher spürte, dass er den Blick gar nicht mehr von ihm nahm und diesen daher nur halbherzig erwiderte. „Ja, kann sein“, sagte er leise und dachte an früher. Wie cool es gewesen war, sich so ähnlich zu sein. „Wir passen so gut zusammen, ich habe das Gefühl wir könnten alles zusammen machen“, sagte Ayato hoffnungsvoll. Laito blickte ihn nur an, nickte leicht und wusste nicht, was er erwidern sollte. Ja...alles zusammen machen...so wie früher... Aber nicht auf eine solche Art und Weise. Er verzog leicht das Gesicht. „Luka?“, fragte Ayato ihn und für einen ganz kleinen Moment hätte Laito sich gewünscht, er hätte ihn mit seinem echten Namen angesprochen. Traurig sah er zu ihm auf. „Alles in Ordnung?“, fügte er hinzu, als er es bemerkte. Doch Laito kämpfte inzwischen mit sich und mit den Tränen, die ihm in die Augen stiegen. Er vermisste ihn so sehr, aber jetzt war alles anders und er konnte Ayato nicht das geben, was er wollte, das konnte er sich auch nicht schön trinken oder vergessen. Tränen liefen über seine Wangen. Er musste ihm die Wahrheit sagen. Jetzt sofort. Ihm sagen, dass er ihn die ganze Zeit vermisst hatte, als er fort gewesen war und sich währenddessen oft leer gefühlt hatte. So viele verlorene Jahre quälten sich auf Laitos Lippen, doch alles was er in diesem Moment herausbrachte war nur: „Oh Mann, ich bin so dämlich. Immer geh ich irgendwo hin und reiße irgendwelche Leute auf, dabei will ich das nicht mal... ich kann das nicht mehr...“ Im nächsten Moment, bevor Ayato etwas erwidern konnte, befreite er sich aus dessen Umarmung und lief los. In einem etwas ruhigeren Innenhof angekommen, wo einige Leute rauchten, ließ Laito seinen Tränen freien Lauf. Warum konnte er es ihm nicht einfach sagen? Dann wäre alles zu Ende... er hasste sich gerade selbst so sehr. Für einen Moment überlegte er, ob er auf sein Handy schauen sollte, aber Razvan sollte ihn so nicht sehen. Vielleicht sollte er sich einfach davonstehlen. Scheiße, schon wieder ein Abend gelaufen, und das nur wegen Ayato... er musste endlich reinen Tisch machen...aber konnte er das? Im Moment konnte er nicht mehr klar denken... Und plötzlich stand Ayato hinter ihm. „Hey...“, sagte er nur leise. Dann strich er seine Tränen weg und zog ihn in seine Arme. Laito konnte nicht anders, als sich an ihn zu klammern und alles rauszulassen. Irgendwie beruhigte er sich nach allem sogar wieder etwas. Irgendwann versiegten seine Tränen und er blieb einfach nur ruhig an Ayato gelehnt stehen. Hätte es Ayato doch nur genügt ihn einfach nur im Arm zu halten, wäre alles nicht so schlimm gewesen. Doch nachdem Ayato merkte, dass er sich beruhigt hatte, sprach er weiter auf ihn ein: „Du meintest eben, dass es dämlich wäre, Leute aufzureißen? Ja, ist es vielleicht auch. Aber das musst du ja dann auch nicht mehr, wenn wir zusammen sind...“ Laito atmete tief durch. „Das ist ja eben das Problem daran“, sagte er leise. „Dass du mit niemand zusammen sein kannst? Du hast Angst, dich zu verlieben, oder?“, fragte Ayato nun direkter und Laito sah ihn daraufhin überrascht an. Er hätte erstens nicht gedacht, dass er so reagieren würde und zweitens hatte er das Gefühl, dass er ihm direkt in die Seele geblickt hätte. „Ja. Da hast du recht. Denn ich wurde bitter enttäuscht“, gestand er nun und hoffte, dass somit dieses Thema vielleicht sogar ein für alle Mal erledigt war. Aber weit gefehlt... „Ich würde dich nie enttäuschen. Und wir passen doch super zusammen...“, sagte Ayato und küsste ihn sanft auf die Wange. Laito zuckte kaum merklich zusammen und dachte: Wenn du wüsstest... „Nein. Bitte nicht. Ich bin es gar nicht wert, dass du all das machst...“, hauchte Laito, weil Ayato nicht aufhörte, Küsse auf seiner Haut zu verteilen. „Natürlich. Du bist es wert, geliebt zu werden und dass dich jemand glücklich macht“, sagte Ayato, wich zurück und blickte ihn an. Laito blinzelte überrascht. Wie viel hatte er bitte getrunken? Und trotzdem fühlte es sich schön an, dass jemand das zu ihm sagte und er bekam seltsam weiche Knie, während er ihn jetzt ansah. Er führte es auf den Alkohol zurück. „Mag sein. Aber ich bin nicht der Richtige für dich“, flüsterte er unsicher. „Doch, das bist du. Ich will niemand anderen“, sagte Ayato entschlossen. Laito sah ihn mit großen Augen an. „Ayato, bitte-“, wisperte er, doch zu mehr kam er nicht, weil Ayato ihn einfach wieder küsste. Stocksteif blieb er stehen, weil er so geschockt war, sodass sich Ayato bald wieder löste. „...es gibt einen Grund, warum wir nicht zusammen sein sollten“, sagte er mit gesenktem Blick und wischte sich leicht über die Lippen. „Nur weil du Angst davor hast...du solltest an dir arbeiten, Luka“, sagte Ayato und wich etwas gekränkt zurück. „Du weißt ja nicht, wovor ich Angst habe. Ayato, ich bin nicht der, für den du mich hältst“, sagte Laito und zitterte inzwischen. „Hör auf dich die ganze Zeit schlecht zu reden. Du bist eine wundervolle Person. Ich vertraue dir und ich mag dich und ich fühle es einfach...dass es in Ordnung sein wird“, sagte Ayato und nahm seine Hände fest in seine. „Ich bin eine schlimme Person. Ich erzähle dir Lügen, du glaubst sie. Ich bin nett zu dir, aber ich meins nicht so, wie du denkst. Du solltest mir nicht vertrauen. Ich habe eigentlich ein Date mit einem anderen“, sagte Laito monoton und erneut stiegen ihm Tränen in die Augen, weil er ihn nicht so verletzen wollte. „Und doch bist du bei mir. Und ich sehe, dass ich dir nicht egal bin. Sonst würdest du nicht weinen“, sagte Ayato und wollte ihn wieder festhalten. Doch bevor Laito wieder schwach werden konnte, schob er seine Hand weg und entfernte sich von ihm. „Ich muss gehen“, sagte er verzweifelt und verschwand schnell. Doch nicht, ohne sich noch weiteren Alkohol zu kaufen. Ohne konnte er das nicht aushalten. Erst zwei Shots und dann noch einen Drink für später. Eigentlich hätte er diesen nicht mit rausnehmen dürfen, aber es fiel niemand auf. Draußen setzte er sich auf eine Bank und nahm einen großen Schluck. Dann sah er auf sein Handy. 15 Nachrichten und 5 unbeantwortete Anrufe. Razvan war sicher sauer. Er wollte ihn gerade anrufen, als er ihn plötzlich aus dem Club herauskommen sah. Mit einem blonden großen Kerl, sah Shuu ein wenig ähnlich vielleicht. War aber nicht Shuu. Na toll, angelte er sich also einfach einen anderen, dachte sich Laito unzufrieden. Dann trank er auf Ex und warf das Glas vor Wut auf den Boden. War ja natürlich mal wieder klar. Er hatte auch nur Pech, seit er hier hergekommen war, oder? Er seufzte leise. Er hätte sich ja aber auch denken können, dass Razvan ebenfalls so ein Fuckboy wie er selber war. Darum ging es ja auch nicht nur. Es ging darum, dass es ihm schon wieder vermasselt wurde. Vom Schicksal. Und jetzt würde Ravzan mit diesem anderen Typen vögeln. Laito überlegte noch, ob er ihm nachlaufen sollte. Aber das wirkte sicher ziemlich pathetisch und Razvan würde ihn wohl nur auslachen. Wenn er nicht sogar krass sauer wäre. Kraftlos blieb Laito sitzen und stütze seinen Kopf auf die Arme. Irgendwann legte er sich hin und döste halb auf der Parkbank ein. Irgendwann stupste ihn jemand an. Laito machte völlig fertig die Augen auf und erblickte Yuma. „Hey, was machst du denn noch hier? Willst du nicht nach Hause gehen? Die Sonne geht bald auf...“, meinte er. „Ich mag nich' nach Hause“, murmelte er und gähnte. „Wenn du weiter hier bleibst, dann kriegst du aber einen heftigen Sonnenbrand“, meinte Yuma und seufzte. Dann zog er Laito hoch. „Mir egal“, murmelte Laito und lehnte sich an ihn. „Komm mit uns“, meinte Yuma schließlich. Laito blinzelte überrascht. Er hatte gar nicht bemerkt, dass Yuma nicht alleine war. Neben ihm stand kein anderer als Shuu. Laito lächelte überrascht und rückte seine Mütze zurecht. „Nee, das geht nicht. Ihr geht jetzt schön nach Hause und vögelt“, sagte Laito und lächelte anzüglich, „ich will dich ja nicht dabei stören, Yuma.“ Er konnte sehen, das beide rot wurden. Warum, hatte er etwa zu viel gesagt? „Äh... Luka, ... wir sind sowas wie … Freunde“, sagte Shuu schließlich. Yuma blickte betreten weg. „Ernsthaft jetzt, Shuu!?“, fragte Laito ihn jetzt direkt und blickte ihn, dann Yuma, unzufrieden an. Wie lange dauerte das denn noch bei denen? Das konnte sich ja keiner mehr mit ansehen. Genervt setzte er sich wieder auf die Bank. „Das war ernst gemeint, warum?“, fragte Shuu jetzt wiederum verwirrt und keineswegs erfreut darüber, dass er so direkt mit ihm sprach. „Weil es mich alles ankotzt. Deswegen“, murmelte Laito und blickte Yuma abwartend an. Dieser wusste nicht so recht, was er jetzt sagen sollte. „Shuu?“, fragte er schließlich und berührte ihn leicht am Arm, „Es war ein schöner Abend. Ich würde das gerne wiederholen. Also... wir sehen uns am Montag dann...“ „Ja, war schön. Bis Montag“, verabschiedete sich Shuu ebenfalls. „LAAAANGWEILIG!!“, kommentierte Laito von der Bank aus. „Klappe!“, meinte Yuma, „ich wollt mich nur um dich kümmern. „Musst du nicht, kümmer dich lieber um Shuu“, murmelte Laito. „Ich geh dann mal. Bis dann“, sagte Shuu, leicht lächelnd, und ging. Es war so klar. Aber Yuma blieb einfach neben ihm stehen. Zitterte er? „BOAH Junge, bist du behindert!? Jetzt lauf ihm hinterher!“, sagte Laito unzufrieden. „Er hat mich gerade gefriendzoned. Wegen dir! Nur weil du so einen Müll geredet hast!“, sagte Yuma und packte Laito am Kragen. „Uwah! Lass los! Er hätte dich auch so und anders gefriendzoned. Du stellst dich ja auch total blöd an!“, fauchte Laito. Langsam reichte es ihm. Allerdings war er eher sauer auf sich und seine ganze schlechte Laune traf gerade Yuma. „Und du? Du kannst es so viel besser, ich sehs...“, sagte Yuma verächtlich. „Hör auf, auf mir rumzuhacken! Ich bin verdammt nochmal untervögelt!“, zickte Laito und verschränkte die Arme. „Daran kann ich auch nichts ändern, Dude“, meinte Yuma nur halbwegs entschuldigend. „Dann lass mich in Ruhe“, murmelte Laito leise. „...Nochmal wegen Shuu...“, setzte Yuma schließlich an. „Ich kann dir da auch nicht helfen, Dude“, äffte Laito ihn nach. Immer wenn er versuchte, zu helfen, machte er es ja anscheinend nur noch schlimmer. „Ich werde mir mehr Mühe wegen ihm geben, aber nicht jetzt. Alles braucht seine Zeit. Wie die Pflanzen in meinem Garten auch. So. Und du brauchst jetzt Zeit zum Ausnüchtern“, beschloss Yuma einfach und zog Laito hinter sich her. „He, wo gehen wir hin?“, fragte Laito unzufrieden. Während er beim Laufen schwankte. „Zu mir nach Hause, das ist näher, und zu dir alleine schaffst du es eh nicht“, sagte Yuma und stützte ihn. „Doch, ich brauch keine Hilfe“, murmelte Laito. „Jaja“, erwiderte Yuma nur. Dann gab Laito schließlich auf und folgte ihm zum Anwesen der Mukamis. 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