Dangerous Masquerade von Frozen_Fairy ================================================================================ Kapitel 1: The lie ------------------ Ich bin Luka. Luka Sullivan. Ich bin in Dublin aufgewachsen und dann bin ich in England ein paar Jahre zur Schule gegangen. Meine Eltern heißen Sinead und Ian. Wegen meinem Vater musste ich die Schule wechseln und wohne jetzt sehr weit weg von zuhause. Ich werde wohl nie wieder zurückgehen. Mehr kann und möchte ich dazu nicht sagen. Ich lebe alleine. Meine Wohnung ist sehr klein und ich habe wenig Geld. Das Geld, das ich bekomme, schickt mir mein Vater. Ich hasse es, immer noch von ihm abhängig zu sein. Das ist eine Lüge. Ich wette, niemand glaubt sie. Deswegen muss ich sie umso besser erzählen. Aber eigentlich hoffe ich, ich muss sie gar nicht erzählen. Unsicher betrete ich das Tor meiner neuen Schule. Ich war nicht zum ersten Mal hier. # Unsicher blicke ich mich um. Ich muss schnell zu meiner Klasse. Eigentlich bin ich gespannt, wie sie so ist. Und dennoch hasse ich meinen Vater. Ich möchte nicht hier sein. Lieber wäre ich unsichtbar. Ich weiß nicht, warum er mir das antut. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken kann, bringt mich eine Stimme völlig außer Konzept. „Hey! Hey, du! Warte!“, ruft er mir hinterher und in Schockstarre bleibe ich stehen. Nein, das war falsch. Ich hätte weitergehen sollen, sofort... Nicht hinsehen, einfach nur weiter- „Jetzt warte! Du bist mir eine Erklärung schuldig!“, sagt er fordernd und packt mich am Arm. „Lass mich los! Ich muss in meine Klasse“, sage ich, während ich versuche, ihn nicht anzusehen. Seine dunkelroten Haare kann ich aus dem Augenwinkel ausmachen. „Ist mir egal. Jetzt sag mir, was das soll!“, erwidert er aufgebracht und ich kann spüren, wie er mich die ganze Zeit anstarrt. Als hätte er einen Geist gesehen wahrscheinlich. „Ich bin dir gar nichts schuldig. Wir kennen uns nicht“, erwidere ich hastig. Dann reiße ich mich los und renne zu meinem Klassenraum. Lüge Nummer eins. Ich zähle am besten mit. Irgendwann bin ich sicher bei Einhundert. Aber die Wahrheit kann ich niemals sagen. # Der Unterricht der Night Academy fing stets Abends an. Immerhin war sie eine Schule für junge Vampire. Es waren nicht allzu viele Schüler, aber ab und an kamen neue hinzu. So wie heute. Die Klassenlehrerin der D-Klasse betrat den Klassenraum und bat den neuen Schüler, der an der Tür lehnte vor die Klasse. Rote Locken wanden sich unter einer graugrünen Mütze hervor und seine schmalen grünen Augen betrachteten die anderen Mitglieder der Klasse genau, bevor sich ein leichtes Lächeln auf sein Gesicht spielte. „Ich bin Luka Sullivan. Freut mich, euch kennen zu lernen“, sagte er charmant. Dann suchte er sich einen freien Platz aus. Den fand er neben einem ähnlich wild aussehenden braunhaarigen Typen, bei dem er schwören könnte, dass er ihn schon mal gesehen hatte. „Ist hier frei?“ „Wenns sein muss“, kam ihm entgegen. „Ja, es muss sein“, erwiderte er freundlich und setzte sich grinsend neben Mister Angry. „Wie auch immer. Ich bin Yuma“, stellte der andere sich immer noch etwas mürrisch vor. „Cool. Ja, ich bin Luka“, sagte Luka und zwinkerte ihm zu. Vielleicht könnten sie ja Freunde werden. „Du kannst gut japanisch, dafür dass du nicht von hier bist“, meinte der andere. „Jaaa, ja ich weiß. Hab irgendwo... Wurzeln“, murmelte Luka. Über diese wollte er lieber nicht sprechen. „Ich versteh das. Meine Eltern kamen auch nicht von hier. Naja, sie sind tot“, murmelte Yuma. „Das tut mir leid. Ich hab zu meiner Familie auch kaum Kontakt. Ich lebe allein hier“, sagte Luka, um ihm zu zeigen, dass er wusste, wie das war. „Ich bin nicht allein. Ich lebe mit meinen Brüdern zusammen“, erklärte er. „Achso...ja...ähm...ich hab sowas nicht...also Brüder oder so“, murmelte Luka und blickte weg. „Ist es nicht mega doof so ganz alleine?“, fragte Yuma plötzlich mitfühlend. Oh doch, und wie..., wollte Luka antworten. Er seufzte leise. „Ich kenn es ja nicht anders.“ Von da an waren beide irgendwie Freunde. # Aber auch nicht richtig. Luka blickte Yuma hinterher, als er aus dem Klassenraum ging, er hatte ihm nur gesagt, dass er mit einem Nichtsnutz sprechen müsste. Also war er wieder allein. Dieser erste Schultag war bereits die Hölle und er wollte nur nach Hause. Seufzend setzte er sich alleine irgendwo hin. Doch er sollte nicht lange allein bleiben. „Oi. Jetzt kannst du mir nicht entkommen!“, hörte er plötzlich eine Stimme und ohne aufzusehen, wusste Luka bereits, dass der Rothaarige von heute Morgen wieder vor ihm stand. „Oh wow. Was willst du von mir?“, fragte Luka, den Blick immer noch auf den Boden gerichtet. „Dass du mich ansiehst, wenn ich mit dir spreche“, sagte der andere ungehalten. Luka konnte sich seinen Gesichtsausdruck vorstellen, er brauchte ihn nicht zu sehen. So zuckte er nur mit den Schultern. Im nächsten Moment allerdings saß der andere neben ihm, umfasste sein Kinn und drehte es in seine Richtung. „Ey, fass mich nicht-“, rutschte es Luka heraus, allerdings wurde er ziemlich blass, als sich ihre Blicke trafen, „...an...“, murmelte er ganz verwirrt hinterher. „Ich wusste es“, sagte sein Gegenüber und ließ ihn wieder los. Luka atmete tief durch und schaute ihn fragend an. „Du wusstest was?“, fragte er leise und sah wieder weg, „wer bist du überhaupt?“ „Wie, wer ich bin? Du weißt doch...- warum fragst du sowas?“, erwiderte der andere ziemlich von der Rolle. Für einen Moment kam Luka sich schlecht vor. „Ich bin Luka, und du?“, sagte er schließlich und blickte unsicher zu ihm. „Luka? Hä?“, fragte dieser und sah ihn mit großen Augen an. „Luka. Luka Sullivan, das ist mein Name. Und jetzt sag mir deinen, du Weirdo...“, erwiderte Luka und lächelte leicht. „Ayato Sakamaki“, sagte er kühl und verschränkte die Arme, „Nenn mich nie wieder Weirdo“ Luka entwich ein Kichern. „Naja, es ist schon etwas weird, Leuten die man nicht kennt, nachzustalken“, sagte er und zwinkerte ihm zu. „Die man nicht kennt, na du hast gut reden... ich … du verwirrst mich total“, murmelte er und fasste sich an den Kopf. Luka lächelte entschuldigend. Er fühlte sich wirklich mies. „Was tu ich denn?“, fragte er vorsichtig. „Du erinnerst mich an Laito“, sagte Ayato und sah ihn an. Da war es. Der Name, der nie hätte nochmal ausgesprochen werden dürfen. Luka überlegte, was er jetzt sagen sollte. Doch Ayato nahm ihm die Entscheidung ab. „Ich muss gehen“, sagte er sehr plötzlich und verschwand. Luka atmete erstmal auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)