Kupolits und Chocoris wundersame Abenteuer von Sulare (eine Reise durch das Final Fantasy Universum) ================================================================================ Prolog: wie alles begann. ------------------------- "Hast du mal ein paar Nüsse?" "Warum? Nein." "Na, schau doch mal, da kommt das Luftschiff, wird bestimmt richtig aufregend!" "Womit hab ich dich verdient?" "Hä? Wie darf ich das denn jetzt verstehen?" "..." "uncool." "Lauf einfach weiter!" So setzten Kupolit und Chocori ihren Weg zur Stillen Ebene fort, doch lasst mich euch zuerst die Beiden vorstellen: Es war ein stinknormaler Tag in Eorzea, an welchem Chocori ihren Kupolit fand. Chocori ist ein lebensfroher, verrückter Chocobo. Die meiste Zeit hat sie nur Unsinn im Kopf, genau wie Kupolit, aber womöglich genau deswegen verstehen sich die Beiden so gut. Kupolit ist ein Wolkenmogry, er ist die meiste Zeit eher gelassen und ruhig, lässt sich aber auf so ziemlich alles ein, womit er auffällt! Also. Sie hat die verrückten Ideen und er zieht eben diese ohne Widerworte mit ihr durch! Somit beginnt unsere Geschichte weit bevor die Beiden die Stille Ebene erreichen. In Eorzea. Im Tiefen Wald. In der Nähe des Gut Zwieselgrund. Chocori war aus den Stallungen ausgebrochen, denn das Training, dass sie seit einigen Tagen absolvieren musste passte ihr absolut nicht in den Kram. Soldaten auf ihrem Rücken von A nach B befördern?! Sie war für höheres geboren, das fühlte sie! Also stolzierte sie gerade Richtung Südwald, um ihrer Bestimmung auf den Grund zu gehen. Da fiel ihr etwas auf den Kopf! Etwas großes, wodurch sie auf den Boden fiel, da sie ihr Gleichgewicht nicht mehr halten konnte. "Autsch, autsch", gab der Fellball, vor ihr, leise von sich, während sie sich wieder hinstellte. Ihr Schädel brummte etwas durch den starken Aufprall, aber ansonsten fehlte ihr nichts. Sie blickte den Fellball vor ihr an und legte den Kopf etwas schief. Der Fellball bewegte sich etwas und sie erkannte kleine Flügel an seinem Rücken. Ein roter Bommel wackelte über seinem Kopf und sie konnte nicht anders als in eben diesen rein zu beißen! "Autsch!", rief der Fellball laut und blickte sie leicht böse an. Schnell zog sie ihren Schnabel weg und betrachtete weiter den Fellball, der nun auch noch anfing über dem Boden zu schweben! Sie verstand die Welt nicht mehr. Wenn er doch fliegen konnte, wie war er dann vom Himmel gefallen?! "Du kannst mir nicht zufällig sagen wo ich hier bin?", wollte der Fellball wissen. Sie legte ihren Kopf erneut etwas schief und gab nur ein fragendes "kweh" von sich. Nachdem er sie noch einen Augenblick angeschaut hatte, drehte er sich kommentarlos um und schwebte den Weg entlang, Richtung Gut Zwieselgrund. "Geh dort nicht hin!", rief sie ihm nach und er hielt schlagartig in seiner Bewegung inne und drehte sich zu ihr um. Bevor er etwas sagen konnte fuhr sie fort: "Eine Chocobozucht befindet sich dort hinten. Du bist im Tiefen Wald." "Solltest du nicht dann dort sein?", bemerkte er als erstes. "Ich bin für wichtigeres bestimmt als nur ein Fortbewegungsmittel zu sein!", erwiderte sie. "Ist klar, kleiner Chocobo, träum weiter." Mit diesen Worten setzte er seinen Weg fort und entfernte sich von ihr. Sie sah ihm eine Weile hinterher, selbst als er aus ihrem Blickfeld schon lange verschwunden war stand sie noch da und blickte in die Richtung, in welche er geflogen war. Kurz darauf erschütterte ein mächtiges Brüllen den Kontinent. Bahamut wurde in eine gigantische Kugel geschlossen und alle Bewohner des Kontinents beteten und hofften auf das Beste. Doch es kam nicht alles wie erhofft... Chocori nahm ein grelles Licht wahr, bevor sie ihr Bewusstsein verlor und in einen tiefen Schlaf verfiel. Kapitel 1: neue fremde Welt. ---------------------------- Noch bevor Chocori ihre Augen öffnete und die Dunkelheit wahrnahm, merkte sie, wie ihr sanft und gleichmäßig über den Kopf gestrichen wurde. "Na, endlich wach?", erklang eine ihr zwar fremde aber doch vertraute Stimme, während sie ihren Kopf etwas bewegte um sich umzuschauen. Wenig Licht erfüllte den Raum, doch sie konnte erahnen, dass sie wohl in dem Lagerraum eines Schiffes sein mussten. Noch bevor sie eine Frage stellen konnte, wo sie war, schwebte der Fellball vor sie und lächelte sie an. "Sieht so aus als steckten wir in diesem Lagerraum fest." Chocori war sich im ersten Moment nicht sicher, woher sie diesen Fellball kannte, bis es ihr wieder dämmerte. "Warst du nicht auf dem Weg nach Gut Zwieselgrund?!" "Du bist also dieser total verrückte Chocobo, der nach seiner Bestimmung sucht", gab der Fellball mit einem sarkastischem Unterton von sich. Chocori konnte sich nicht anders helfen und biss erstmal in seinen Bommel. Niemand, der sie nicht richtig kennt, nennt sie ungestraft total verrückt! Er schrie laut auf, als sie ihren Schnabel um seinen Bommel schloss und schaute sie grimmig an. Sie fing an triumphierend zu grinsen und öffnete ihren Schnabel wieder. Während er sich leicht beleidigt etwas von ihr abwendete, schaute sie sich etwas genauer in dem Lagerraum um. Sie saßen hier wohl fürs erste fest. "Danke", gab sie etwas kleinlaut von sich. Er war sich nicht sicher ob er das richtig verstanden hatte und drehte sich mit einem "kupo" wieder zu ihr. "Für das Streicheln, da fühlte ich mich nicht vollkommen verloren, als ich in dieser Dunkelheit aufwachte", murmelte sie leise vor sich hin. Der Fellball schwebte vor ihrem Schnabel und lächelte sie an. "Kein Problem", gab er gelassen von sich und legte eine seiner Pfötchen auf ihren Schnabel. "Ich heiße im übrigen Kupolit und bin ein Wolkenmogry!" "Chocori, Glitzer-Regenbogen-Eis-Chocobo. Sehr erfreut", gab sie mit einem Lächeln von sich. "Also, dass du ein Chocobo bist war mir bewusst", lachte Kupolit amüsiert. "Aber das du glitzerst, vollkommen bunt bist oder so kalt wie Eis, ist mir echt nicht aufgefallen!" Chocori biss erneut in seinen Bommel, ganz sanft und nur kurz. "Ich hab dich auch gern", gab Kupolit daraufhin von sich. Die Beiden suchten sich eine passende Stelle in dem Lagerraum, an welchem sie es sich gemütlich machten. So gemütlich wie es eben in einem Lagerraum sein konnte! Chocori hatte sich auf den Boden gelegt und Kupolit hatte sich neben sie gesetzt. Sie hatten sich damit abgefunden vorerst hier eingesperrt zu sein und erzählten sich gegenseitig ein wenig von sich selbst. Kupolit erzählte von seiner Heimat aus der er stammte. Die wallende Nebel. Chocori erzählte von ihrem nicht sehr freudigen Leben auf dem Gut Zwieselgrund. Plötzlich vernahmen sie viele Schritte über ihnen und das Schiff schien sich auch nicht mehr zu bewegen. Sie blickten sich gegenseitig an und Kupolit sprach den Gedanken aus, der nun Beiden in den Sinn kam. "Sind wir nicht sowas wie blinde Passagiere?" Sie dachten Beide darüber nach wie sie das handhaben sollten. "Ich denke nicht, dass wir hier so leicht weg kommen werden", fuhr Kupolit dann nach kurzer Zeit fort. "Lass das mal meine Sorge sein!", erwiderte Chocori und wies ihn an, sich an ihr festzuhalten. Er schwebte auf ihren Rücken und hielt sich an ihrem Gefieder fest. Sie stand auf und stellte sich unter die große Klappe, die in die Freiheit führte. Als diese nach einer halben Ewigkeit geöffnet wurde, war Gekreische und Gemurmel von den Piers zu vernehmen und Chocori schnellte die Treppe hinauf um kurz darauf in Windeseile von dem Deck auf das Pier zu springen. Sie sprintete durch eine kleine Menschenmasse, die sich hier versammelt hatte und rannte um das Hafengebäude und fand den Weg, der in die Stadt hinein führte. Kupolit hatte Schwierigkeiten damit, sich bei diesem Tempo an ihr festzuhalten und als er eine bessere Stelle suchen wollte um sich festzuhalten rutschte er auf ihrem Rücken nach hinten und schaffte es gerade so noch sich an ihren Schwanzfedern festzuhalten. Als Chocori dies bemerkte bog sie in eine Gasse, die verlassen schien und kam langsam zum Stehen. Sie drehte ihren Kopf nach hinten und sah zu ihrem Begleiter. "Alles okay?" "Sicher", antwortete Kupolit und schwebte zu ihrem Kopf, den er kurz tätschelte. "Kennst du dich hier aus?" "Nein. Ich habe diesen Ort noch nie gesehen. Da ich mich aber noch in der Ausbildung befand, kam ich nicht viel herum und der Finsterwald ist so ziemlich das Einzige, das ich bisher gesehen habe", meinte Chocori und sah sich etwas um. "Vorschlag", fing Kupolit an, nachdem sich eine Stille gebildet hatte, in welcher sie darüber nachdachten was sie als nächsten tun sollten. "Ich mache mich etwas schlau und du wartest hier solange. Ich bin nicht ganz so auffällig wie du." Chocori nickte zustimmend und so verschwand Kupolit ein weiteres mal aus ihrem Blickfeld. Da sie nichts anderes zu tun hatte verweilte ihr Blick in der Richtung, in die er verschwunden war. Eine ganze Weile verweilte Chocori alleine in der Gasse, bis sie Kupolits Stimme wahrnahm, die nach ihr ruft. Schnell machte sie sich auf, der Stimme zu folgen und schon nach wenigen Ecken entdeckte sie ihren pelzigen Freund. Rasch ging sie auf ihn zu und biss kurz in seinen Bommel, woraufhin dieser an ihren Hals schwebte und sie an diesem umarmte. Naja, zumindest versuchte er es mit seinen kurzen Pfötchen. "Chocori wurde schon traurig", fing Chocori an in dritter Person von sich zu sprechen. Lächelnd und leicht verlegen antwortet ihr Kupolit, dass er sich etwas verschanzt hatte. Dann fing er an ihr zu berichten, was er herausgefunden hatte. Sie befanden sich in einer Stadt, die sich Luca nannte. Doch das unglaubwürdigste war, dass sie sich in einer Welt befanden die sich Spira nannte, von denen keiner von Beiden je gehört hatte. Sie waren wohl auf einem Schiff mitgefahren, auf welchem eine Blitzball Mannschaft nach Luca gereist war. Blitzball war so etwas wie der Nationalsport hier und alle erfreuten sich an dem Turnier das derzeit abgehalten wurde. Kupolit und Chocori hatten mehr Fragen als ohnehin schon. Doch die Größte, die sich ihnen stellte, war wie sie hier her gekommen waren. Sie beschlossen mehr über diese Welt in Erfahrung zu bringen und dazu war es nicht hilfreich hier zu verweilen, besonders da Chocori hier sehr auffallen würde. Kupolit hatte keine weiteren Chocobos in der Stadt entdeckt und so beschlossen sie einen Weg aus Luca zu suchen und sich auf die Suche nach Antworten zu begeben. Kapitel 2: das Geschäft mit den Chocobos. ----------------------------------------- "WAS?!", schrie Chocori ängstlich und panisch. "Beruhig dich, dir wird schon nichts passieren", versuchte Kupolit sie zu beruhigen. "Das sagst du jetzt! Und am Ende kannst du dir aus meinen Federn ein paar ordentliche Flügel basteln!" Kupolit überhörte mal ihren Kommentar über seine Flügel, immerhin hatte sie fürchterliche Angst und war vollkommen panisch. "Ich beschütze dich", meinte er zu ihr, während er ihr den Kopf streichelte. Doch halt. Wo befinden sich die Beiden momentan eigentlich? Nachdem die Beiden es irgendwie geschafft hatten mehr oder weniger unbemerkt aus Luca zu gehen, waren sie auf der Mi'hen Straße gelandet. Dort gab es für Chocori schon den ersten großen Schock an diesem Tag. Chocobos wurden hier verliehen, ja VERLIEHEN, um Reisende von A nach B zu bringen. Auch sahen die Chocobos etwas anders aus als sie. Ihre Beine waren dünner, womöglich damit sie schneller laufen konnten, war ihr Gedanke dazu. Nachdem sie diesen Schock überwunden hatte, hatte sie sich weiter mit einem der Leihchocobos unterhalten. Dieser erzählte ihr, dass es am Ende der neuen Mi'hen Straße zum Fungus-Pass weiter geht und somit weiter in den Kontinent hinein. Dies war die wichtigste Info, die sie haben wollte, dass sie weiter in den Kontinent unterwegs waren. Chocori hüpfte freudig durch die Grasflächen, die sich links und rechts der Straße erstreckten. Wozu den einer Straße folgen, wenn man durch eine Wiese hüpfen konnte. Sie war einfach nur überglücklich aus Luca draußen zu sein und ganz besonders aus diesem Lagerraum, von welchem sie immer noch nicht wussten wie sie eigentlich dort hinein geraten konnten. Noch nie zuvor freute sie sich so sehr wie nun über ein wenig Gras! Im Zick-Zack hüpfte sie von der rechten Seite der Straße zur linken und umgekehrt. Ins Gras hinein, wieder aus dem Gras heraus, über die Straße und wieder hinein ins Gras. Ihren großen Bewegungsdrang merkte man ihr absolut nicht an. Und Kupolit hatte sich ihr rumgehüpfe die ersten Minuten einfach nur kommentarlos angeschaut, als sie beschlossen hatten nun der Straße zu folgen. Er schwebte langsam über der Straße entlang und behielt Chocori die meiste Zeit im Auge. Sie hingegen entdeckte immer wieder neue total interessante Dinge in den Grasflächen! Eine Blume hier, eine Blume da. Eine Ruine hier, etwas Metallschrott da. Jedes mal schrie sie laut auf, sobald sie etwas entdeckt hatte und teilte es Kupolit mit, der nach der dritten Blume keine Lust mehr hatte jedes mal zu ihr zu schweben und danach nur noch lächelte und jedes mal meinte, dass er es von seiner Position aus super sehen konnte. Als die Sonne dabei war unter zu gehen, erblickten sie eine Hütte, an welcher ein Chocobostall grenzte. Einige Personen standen vor der Hütte und gingen einer nach dem anderen in die Hütte hinein. Schien wohl so etwas wie ein Ruhelager für Reisende zu sein. Chocori und Kupolit beschlossen sich hier ebenfalls bis zum Morgengrauen auszuruhen und suchten sich hinter der Hütte ein kleines Fleckchen, auf welchem sie es sich gemütlich machten. Chocori legte sich in das Gras hinein und blickte zum Horizont, an welchem die Sonne langsam verschwand. "Ob zu Hause auch gerade die Sonne unter geht?", murmelte Chocori mit trauriger Tonlage vor sich hin. Kupolit setzte sich neben sie und fragte sich, ob sie wirklich Heimweh hatte oder einfach nur das Vertraute vermisste. Immerhin war sie bei ihrem ersten aufeinander Treffen doch auf dem Weg ihre Bestimmung zu finden. Sein Blick schweifte erst einmal zwischen dem Horizont und ihr hin und her, bevor er ihr antwortete: "Wir finden schon einen Weg nach Hause." "Und wenn nicht?", begrub sie all ihre Hoffnungen und legte ihren Kopf auf dem Boden ab. "Dann bist du wenigstens nicht alleine!", wollte er sie aufmuntern, doch sie vergrub ihren Kopf unter einem ihrer Flügel. Da fragte er sich wie alt sie eigentlich war. Denn obwohl sie die meiste Zeit so vollkommen selbstsicher und reif klang, verhielt sie sich hin und wieder wie ein Kücken, dass noch den Schutz und die Geborgenheit der Mutter brauchte. Nur wollte er sie dies nun nicht fragen und schob die Frage wieder beiseite. Die Sonne war kurz davor komplett vom Horizont verschluckt zu werden, als Kupolit und Chocori zwei Stimmen wahrnahmen, die sich vor der Tür der Hütte unterhielten. Doch erst als sie mitbekamen, dass die Personen sich über ein Monster unterhielten, dass Chocobos auffrisst, wurden sie vollkommen aufmerksam. Sie lauschten einen Moment, worüber genau sie sich unterhielten und als es hieß, dass dieses Monster sich hier herumtreiben würde sprang Chocori panisch mit den Flügel schlagend auf! Das war der zweite Schock für sie an diesem Tag! Erst als Kupolit ihr über den Kopf streichelte und meinte, dass er sie beschützen würde, entspannte sie sich wieder etwas. Nach kurzer Zeit ließ sie sich auf die Streicheleinheit von ihm ein, schloss die Augen und senkte den Kopf ein wenig. "Danke", gab sie leise von sich, woraufhin er sich ein Stück von ihr entfernte. Sie öffnete die Augen wieder und erblickte ihn mit einem Lächeln. "Wir haben morgen sicher einiges vor. Etwas Schlaf kann nicht schaden", meinte er sanft zu ihr und schwebte wieder an die Stelle, an welcher er zuvor gesessen hatte. Doch bevor er den Boden berühren konnte, packte Chocori ihn sanft mit ihrem Schnabel und zog ihn unter ihren Flügel. Sie ließ ihn los und legte ihren Kopf, nicht weit von ihrem Flügel weg, auf den Boden. Im ersten Moment etwas geschockt, kuschelte sich Kupolit dann in ihr weiches Gefieder. Am Morgen wurde Chocori durch ein lautes Brüllen wach und sah wie einer ihrer Verwandten panisch vor einem Ungeheuer davonrannte. War dieses Ding etwa dieses Monster, dass Chocobos verspeist?! Sie sprang auf, wodurch Kupolit, noch immer schlafend, unsanft auf dem Boden landete und ein lautes "Autsch!" von sich gab. Noch leicht verschlafen schaute er sich um und als er Chocori wie versteinert mit weit aufgerissenen Augen dastehen sah, wurde er plötzlich hellwach. Er folgte ihrem Blick und sah das Ungeheuer, in dessen Maul gerade ein paar gelbe Federn verschwanden. Das Ungeheuer blickte daraufhin zu ihnen hinüber. Es fixierte Chocori und machte einen Schritt auf sie zu, als eine Gruppe Reisender sich ihm in den Weg stellte. "Das ist unsere Chance! Los Chocori!", meinte Kupolit und schwebte los. Als er sich umdrehte um sich zu vergewissern, dass sie ihm folgte, sah er sie noch immer wie angewurzelt an Ort und Stelle stehen. Er kehrte wieder um und schwebte direkt vor ihr Blickfeld. "Chocori?" Als sie ihn nun wahrnahm schüttelte sie erstmal stark ihren Kopf. "Tschuldige", murmelte sie daraufhin und setzte sich langsam in Bewegung. Sie gingen an den Chocoboställen der kleinen Hütte vorbei und Chocori blieb davor stehen und betrachte die wenigen Chocobos die darin standen. "Sie verdienen zwar Geld mit ihnen, aber dennoch können sie sie nicht beschützen." Kupolit hielt an und folgte ihrem Blick zu den Chocobos in dem Stall. "Sie sehen nicht gerade unglücklich aus", gab er seinen Kommentar ab und erntete einen grimmigen Blick von ihr. "Ist nicht jeder so durchgeknallt wie du", sprach er weiter, woraufhin sie mit erhobenem Haupt an ihm vorbei stolzierte und meinte: "Besser durchgeknallt als langweilig." Kupolit fing an zu Lächeln, als er ihr Grinsen bemerkte und ging ihr nach. "Siehst du die Straße da unten?", fragte Chocori, nicht lange nachdem sie den Ort verlassen hatten, an welchem die Hütte stand. Kupolit gesellte sich neben sie um hinunter zu blicken. "Eine stink normale Straße", meinte er zu ihr und wendete sich wieder ab um weiter die Straße entlang zu gehen, auf der sie standen. "Meinst du?", wollte sie von ihm wissen. "Was ist an der schon anders als an dieser hier?", stellte er ihr eine Gegenfrage und entfernte sich etwas von ihr. "Sie ist da unten!" "Und wir hier oben." Als er keine Antwort von ihr bekam drehte er sich um und konnte sie nirgends entdecken. Er war schon dabei panisch zu werden, als er an den Abgrund ging und hinunter schaute. Chocori war doch tatsächlich hinunter gesprungen! Er beobachte sie eine Weile, wie sie dort unten im Zick-Zack lief und wohl eine interessante Sache nach der anderen entdeckte. Von dort oben konnte er nichts besonders ausfindig machen und fragte sich, was sie dort alles so spannendes fand. "Chocori!", rief er hinunter und sie erhob schlagartig den Kopf um zu ihm hinauf zu schauen. "Kupolit?" Er überlegte etwas, während sie sich wieder auf den Boden unter ihren Krallen konzentrierte und glitt dann ebenfalls hinab auf die Straße darunter! "Wenn wir hier jetzt festsitzen, bist du Schuld", bemerkte er, als er sich zu ihr gesellte. Geistesabwesend und total fasziniert von der Flora dieses unbekannten Ortes murmelte sie: "Alle Wege führen nach Ishgard." "Tun sie nicht", korrigierte er sie und sie schaute ihn entsetzt schockiert an. "Du lügst!" Für einen Augenblick blieb es still zwischen den Beiden, bis sie sich wieder der Flora witmete. "Schau mal, die sind alle viel schöner als im tiefen Wald." Kupolit nickte nur und schwebte neben ihr, während er sie beobachtete. Sie waren schon ein kleines Stück vorangekommen, als er das Thema von eben erneut aufgreifen musste. "Aber dir ist schon klar, dass ich nicht gelogen habe, oder?" "Zerstör nicht mein Weltbild", meinte Chocori ohne ihn dabei anzuschauen. "Sonst passiert noch etwas." Mit ihren letzten Worten drehte sie sich zu ihm und sah ihn finster an. "War das eine Drohung?", wollte er gespielt schockiert von ihr wissen. "Vielleicht", sang sie förmlich und hüpfte die Straße entlang. "Du bist echt ein komischer Vogel!" "Danke!" Chocori blieb plötzlich stehen und ihr Blick wanderte langsam nach oben. Als Kupolit sie eingeholt hatte verstand er was ihr Problem war. Sackgasse. Eine gigantische Felswand erstreckte sich nun nicht nur an den Seiten der Straße, sondern auch direkt vor ihnen. Noch bevor Kupolit etwas sagen konnte, meinte sie, dass es in der anderen Richtung sicher einen Ausgang gäbe. Seufzend folgte er ihr, als sie sich wieder umgekehrt hatte und gemütlich die Straße entlang lief. Kapitel 3: auf sie mit Gebrüll. ------------------------------- "Du bist wohl durch nichts aufzuhalten", meint Kupolit und Chocori denkt darüber nach, ob es wohl doch etwas gibt, dass sie jemals aufgehalten hatte. Nach einiger Zeit des Schweigens und Nachdenkens meint sie, dass ihr gerade nichts einfallen würde und sie setzen ihren Weg fort. Sie haben es geschafft, in einem unachtsamen Moment, an dem Wachposten vorbei zu kommen, der den Durchgang von der Mi'hen Straße zum Fungus-Pass überwacht. Ihnen ist noch nicht so recht klar, weswegen der Durchgang verboten ist und besonders, was die vielen Chocobos und Maschinen hier zu suchen haben. Sie schauen sich eine Weile um. An der Küste wird wild gewerkelt. An der Felswand, die sich neben der Küste erstreckt führt eine Schlucht hinein. Sie wissen nicht so recht wohin sie gehen sollen, da meint Chocori, dass sie sich vielleicht mal bei einem der Chocobos erkunden können, was hier vor sich geht und besonders wie sie weiter kommen. Gesagt getan. Sie gehen zu einem der abgelegenen Gehege in denen die Chocobos untergebracht sind und auf ihren Einsatz warten. Viele von ihnen sind in Rüstungen eingepackt und wirken sehr gelassen und ruhig. Doch Chocori ist noch schockiert von der Erkenntnis von dem Tag zuvor und weiß nicht so Recht was sie nun hiervon halten soll. Kupolit ist dies relativ gleichgültig. Die erste Frage die Chocori an die Beiden Chocobos stellt, die sie anschauen, war wohl um ihr Gewissen zu beruhigen und die Antwort rückte ihr Weltbild wieder ein wenig gerade. Denn diese Chocobos waren treue Gefährten der Soldaten, die sie ritten. Sie selbst hielt zwar nicht viel davon jemandem bis an ihr Lebensende unterwürfig zu sein, jedoch war dies selbst in Eorzea Gang und Gebe. Chocobos werden dort hauptsächlich für die Streitkräfte der Allianz gezüchtet. Während Chocori sich ein wenig im Smalltalk darüber mit den Beiden Chocobos verquatscht hatte, fiel Kupolit etwas ein. Zuerst wusste er nicht ob er dies nun aussprechen solle und besonders warum es ihm erst jetzt einfiel und nicht schon gestern. "In Eorzea gibt es aber auch Linienchocobos. So wie hier die Chocobos verliehen werden, werden sie es in Eorzea auch...", unterbrach er dann das fröhliche Geschnatter der gelben Vögel. Schockiert drehte sich Chocori zu Kupolit und sah ihn entsetzt an. "Weltbild und so?!", war das Einzige, das sie zu ihm sagte und er zuckte leicht mit seinen Schultern. "Tut mir ja Leid, Schätzchen, aber es ist nun mal wie es ist." "Ich gib dir gleich 'Schätzchen'!", fauchte Chocori und ging einen Schritt auf ihn zu. Er wich etwas zurück und hatte leicht Angst vor ihr, da sie ihn böse anfunkelte. "Nicht mein Bommel!", rief er dann aus und sie fing breit an zu Grinsen. "Niemals", erwiderte sie und wendete sich wieder den Chocobos zu. "Also, was wird das hier?" "Ich bin mir nicht ganz sicher. Irgendwas um ein Monster anzulocken um es angreifen zu können", meinte der Eine. "Ihr solltet euch besser aus dem Staub machen, bevor das große Gemetzel los geht", meinte der Andere. "Und wie kommen wir am Besten weiter? Denn zurück wollen wir jetzt nicht unbedingt", wollte Kupolit von den sehr freundlichen Vögeln wissen. Woraufhin sich die Beiden Vögel kurz ansahen, bevor sie ihren Blick wieder zu den beiden Fremden vor ihnen richteten. "Prinzipiell könnt ihr die Küste entlang, wir sind uns aber nicht sicher ob der Weg nicht irgendwo versperrt ist", sprach dann einer von ihnen. "Was kann schon groß passieren, außer das wir wieder umkehren müssen?", meinte Chocori zu Kupolit woraufhin dieser lächelnd nickte. Also verabschiedeten sich Chocori und Kupolit von den beiden Vögeln in strahlender Rüstung und trotteten nah an der Felswand die Küste entlang. Plötzlich blieb Chocori stehen und starrte stumpf nach vorne. Kupolit versuchte ausfindig zu machen, wohin sie schaute, doch es war nichts auffälliges zu erkennen. Er schwebte vor sie und sah sie an. "Alles in Ordnung? Hast du ein Gespenst gesehen?" Kurz nachdem er das Grinsen in ihrem Gesicht bemerkt hatte, biss sie auch schon in seinen Bommel! Nachdem er über den ersten Schock hinweg war, funkelte er sie böse an. Sein Bommel war noch immer in ihrem Schnabel, als sie "Rache" murmelte und kurz darauf seinen Bommel los lies um davon zu rennen. "Chocori!", rief er ihr nach, als er sie verfolgte, doch sie war um einiges schneller als er. Als sich leicht oberhalb der Küste ein Pfad erstreckte hüpfte Chocori auf diesen und ging noch gemächlich einige Schritte, bevor sie stehen blieb um auf ihren Begleiter zu warten. Sie schaute auf das Meer heraus, dass etwas unruhiger war als zuvor und auch der Sonnenuntergang kündigte sich durch ein leichtes Abendrot an. "Ich... brauch... eine... Pause", schnaufte Kupolit, der sie inzwischen eingeholt hatte und sich neben ihr auf den Boden fallen lies. Er atmete etwas schwer, also sah sie zu ihm hinunter um sich zu vergewissern, dass ihm auch nichts fehlte. Er saß auf dem Weg und blickte aufs Meer hinaus. "Die Sonnenuntergänge sind hier ja fast schon schöner als in Eorzea", murmelte er. Chocori wendete ihren Blick wieder von ihm ab um ebenfalls auf das Meer zu blicken. "Aber auch nur fast!", meinte sie und Beide fingen an zu Lächeln. Nachdem sie eine Weil gerastet hatten schwebte Kupolit wieder in die Luft und sie wollten ihren Weg fortsetzen, als sie aus ihren Augenwinkeln heraus etwas großes aus dem Meer auftauchen sahen. Ihr Blick fiel auf dieses überaus gigantische Wesen, dass sich vor der Küste, an der sie die beiden Chocobos trafen, aus dem Wasser erhob. Da sich eine Felswand zwischen ihnen und dem Küstenfleck erstreckte, konnten sie nicht sehen was sich dort abspielte. Womöglich besser so, denn Chocori hätte diese Welt nur weiter verflucht und wäre keinen Schritt mehr voran geschritten. Die Chocobos sprinteten entschlossen mit ihren Reitern dem Ungeheuer entgegen und wurden in der Winzigkeit eines Wimpernschlages ausgelöscht. Doch sie konnten sehen, wie eine große Maschine auf der Felswand einen Lichtstrahl auf das Wesen abfeuerte, welchen das Wesen mit Leichtigkeit zurückfeuerte und die Maschine zerstörte. Daraufhin kehrte sich das Wesen wieder um und verschwand fast so schnell wie es aufgetaucht war wieder in dem Wasser. "Scheint ja mächtig gut funktioniert zu haben!", rief Chocori in die Richtung aus der sie selbst gekommen waren. Kupolit schaute sie an und verstand nicht ganz was das nun sollte. Keiner konnte sie hören. Da fiel ihm auf, dass eine gewisse Traurigkeit in ihrer Stimme mitschwang. "Lass uns gehen!", meinte sie dann bestimmt und setzte sich in Bewegung, ohne überhaupt eine Reaktion von ihm abzuwarten. Er machte sich etwas Sorgen um sie, da sie ihre Fröhlichkeit und Lebensfreude gerade eben vollkommen verloren hatte. Nicht so, wie sie mit dem Chocobo fressenden Ungeheuer konfrontiert wurde und auch nicht so, als sie sich Gedanken darüber gemacht hatte, ob sie jemals wieder nach Hause finden würden. Es war anders, ernster, tiefgründiger. Er schwebte vor sie und sah sie etwas verunsichert an. Doch als sie ihren Blick bemerkte lächelte sie. "Was denn? Wir haben noch einen langen Weg vor uns", sang sie förmlich und hüpfte an ihm vorbei. Er sah ihr besorgt nach. "Chocori..." Kapitel 4: eine traumhafte Nacht. --------------------------------- Chocori und Kupolit standen an einer Weggabelung und mussten sich für einen der Wege entscheiden. Sie konnten weder die Schilder lesen oder gar deuten, noch kannten sie sich hier aus. Kupolit bestand darauf den Weg zu nehmen, der von der Küste wegführte und somit weiter ins Landesinnere. Chocori wollte noch das Meer beobachten und wollte den Weg gehen, der ihr dies ermöglichte. Doch es dauerte nicht lange bis sich Chocori dazu überreden ließ mit Kupolit mitzugehen. So trotteten sie einen Weg entlang, der sich von der felsigen Umgebung in eine schöne Flora wandelte. Je weiter sie den Weg entlang gingen, desto mehr Pflanzen kamen zum Vorschein und desto weniger war von den trostlosen Felsen zu sehen. Nachdem sie einen dichtbewachsenen Hain durchquert hatten kamen sie an ein Ufer. Vor ihnen erstreckte sich ein gewaltiger Fluss, der an seinen seichten Stellen mit wunderschönen Blumen gespickt war. Natürlich war Chocori vollkommen Feuer und Flamme für diesen schönen Anblick, besonders weil sie sich auf dem Weg hier her eher ruhig verhalten hatte. Ihre Augen funkelten und sie sprang geradewegs in das Gewässer um sich noch mehr an den Blumen zu erfreuen. "Kupolit schau doch mal!", rief sie, als sie im Wasser auf und ab ging, da sie selbst nicht wusste wo es in dem Moment für sie am Schönsten war. Kupolit hatte sich an das Ufer gesetzt und schaute ihr zu, wie sie sich nicht entscheiden konnte wo sie zu erst stehen bleiben solle. "Ich hab noch niemanden kennen gelernt, der so schnell und einfach zu begeistern war wie du." Bei seinen Worten blieb sie stehen, erhob ihren Kopf und schaute in seine Richtung. Für einen kurzen Augenblick verharrte sie wie versteinert an Ort und Stelle. Als Kupolit ihr ein Lächeln schenkte lief sie wieder in dem Wasser umher. Nach einiger Zeit des Umherrennens schritt Chocori wieder aus dem Wasser heraus und ließ ihren Blick suchend umherschweifen. Kupolit war verschwunden und Panik breitete sich in ihr aus. Sie rief nach ihm, doch es kam keine Antwort. Sie wusste nicht was sie tun sollte, also versuchte sie sich erst einmal wieder zu beruhigen um wieder klar denken zu können. "Kupolit!", schrie sie erneut seinen Namen, während sie an der Stelle verweilte, an welcher er gesessen hatte. Zu ihrer Panik gesellte sich nun Angst hinzu. Würde sie in eine Richtung gehen um ihn zu suchen, würde er womöglich aus der anderen auftauchen und sie würden sich nicht wieder treffen, waren nun ihre Gedanken. Darum verweilte sie an Ort und Stelle und blickte immer wieder umher. Auch rief sie öfter mal nach ihm, doch es kam keine Antwort. Als sie dabei war zu verzweifeln und sich Tränen in ihren Augen bildeten, erschien Kupolit plötzlich in ihrem Blickfeld und schwebte ganz entspannt auf sie zu. Zuerst traute sie ihren Augen nicht, doch rannte dann schnell zu ihm um ihn an seinem Bommel zu packen! "Ey, das ist noch immer nicht nett!", maulte er sie an. "Es ist auch nicht nett mich alleine zu lassen, ohne ein Wort zu sagen!", schrie sie ihn verletzt an. Er sah sie mit verwirrtem Blick an. Beide sahen sich eine kurze Zeit nur an und eine Stille stand zwischen ihnen, die gebrochen werden wollte. "Ich hab dir zugerufen, dass ich mich mal etwas erkunde", durchbrach er die Stille und strich ihr über den Kopf. "Du warst wohl zu sehr in deiner eigenen Welt, meine Liebe." Sie sagte kein Wort mehr. Er streichelte ihr noch einige Male über den Kopf. Dann fing er an ihr zu sagen, dass sie auf die andere Seite des Flusses müssten. Dass es ein riesiges Tier gab, welches Reisende hinüber brachte. "Wir schwimmen!", meinte Chocori voller Freude. "Willst du wirklich nass we---", Kupolit unterbrach sich selbst in seinem Satz, denn ihm fiel ein, dass sie ohnehin schon halb durchnässt war. Er blickte zu dem anderen Ufer hinüber. Was konnte schon groß passieren, all zu weit war es nicht entfernt. Doch schwimmen wollte er dennoch nicht, eher nicht nass werden! Er schwebte hinüber und sie hatte sogar beschlossen einen Tauchgang zu machen. So war sie von Kopf bis Fuß nass und schüttelte erstmal ihr Gefieder, als sie an der anderen Uferseite angelangt war. "Chocori", kam es grimmig von Kupolit und sie blickte zu ihm. Als sie ihren Kopf etwas schief legte, stellte sie ihm die Frage, wieso er sich doch noch dazu entschlossen hatte schwimmen zu gehen. Er sah sie böse an und wenn Blicke töten könnten war dies wohl einer der Momente, in welchem er dies wahr gemacht hätte. "Was denn?!", wollte sie dann leicht gernervt von ihm wissen, als er ihr keine Antwort gab. "Musste das sein?", stellte er ihr eine Gegenfrage und deutete auf sein nasses Fell. Da ging ihr endlich ein Licht auf und sie verstand worauf er hinaus wollte. Ein Grinsen war nicht gerade unschwer bei ihr zu erkennen. "Wenn du so fragst, ja!" "Man, bin ich froh, wenn ich dich wieder los bin und meine Ruhe habe", nuschelte er vor sich hin. "Was?" "Nichts. Vergiss es." "Du willst mich loswerden!" "Wirklich? Das hast du verstanden?" Bei seinen Worten drehte sich Chocori von ihm weg und verschwand in den Wald hinein, der sich hier erstreckte. Er wusste nicht so recht ob er ihr nachgehen sollte, entschied sich dann aber dazu an Ort und Stelle auf sie zu warten. Er hatte sich an den Wegrand gesetzt und starrte auf das Wasser, als eine Gruppe Reisender, bestehend aus sechs Personen, an ihm vorbeiging und eine wohl bewusstlose Person vom Ufer aufgabelte. Komische Personen waren das, doch ihm viel auf, dass er sie irgendwo schonmal gesehen hatte. Wo wollte ihm jedoch in diesem Moment nicht einfallen. Die Abenddämmerung brach an und Kupolit saß bestimmt schon einige Stunden alleine dort herum. Er fing an sich Sorgen um Chocori zu machen, da sie sich bisher nicht wieder hatte blicken lassen, geschweige denn hatte er etwas von ihr gehört. Als er sich dann auf machte sich in der näheren Umgebung nach ihr umzuschauen, fand er sie nicht unweit von seiner ursprünglichen Position hinter einem großen Baum liegen. Sie hatte sich zwar zusammengerollt, doch ihr Kopf lag etwas von ihrem Körper entfernt und starrte auf das Wasser. Er war sich nicht sicher was er tun sollte. Zu ihr gehen? Sich entschuldigen? Sie in Ruhe lassen? Und je mehr er darüber nachdachte, was das Richtige war, wurde ihm klar, dass er sie verletzt hatte und dies etwas war, was er nicht wollte. "Hey", gab er kleinlaut von sich und bewegte sich langsam weiter auf sie zu. Sie erhob leicht ihren Kopf und sah ihn an, bevor sie ihren Kopf wieder auf den Boden legte und erneut auf das Wasser starrte. Er ließ sich einige Zentimeter von ihrem Kopf entfernt auf dem Boden nieder und sah sie an. "Es war nicht so gemeint", fing er an und sie blickte kurz zu ihm rüber, ehe sie ihren Blick wieder auf das Wasser richtete und er weiter sprach. "Ich würde dich nie alleine lassen, wenn ich weiß, dass es dir nicht gut geht." Sie drehte ihren Kopf ein wenig zu ihm und sah ihn an. "Können wir die Nacht hier verbringen?" Leicht verwirrt, aber mit einem Lächeln, nickte er. Noch bevor die Sonne vollkommen verschwunden war, erschienen über der Wasseroberfläche bunt leuchtende Kugeln, welche über dem Wasser umher kreisten. Je mehr sich die Sonne verabschiedete, desto mehr Lichter kamen zum Vorschein und als die Sterne dann alle am Firmament zu sehen waren, kam das farbenfrohe Spektakel vollstens zur Geltung. "Ungewöhnlich, dass du nicht jedem einzelnen Licht hinterher springst", merkte Kupolit nach einer Zeit an, ohne seinen Blick von den Lichtern abzuwenden. "Es gibt Dinge, die genießt man aus der Ferne, vorallem wenn man diesen Anblick mit jemandem teilen kann", meinte sie sanft und hielt kurz inne, ehe sie leise weiter sprach. "Besonders wenn es jemand ist, den man nicht mehr missen möchte." Bei ihren letzten Worten schnellte sein Kopf zu ihr und er sah sie leicht erschrocken an. Hatte er sich auch nicht verhört? Woher diese plötzlichen Worte? Sein Blick harrte eine Weil auf ihr, bis sie sich wohl beobachtet fühlte und ebenfalls ihren Blick zu ihm gleiten ließ. "Ich find mich auch wunderschön, aber kannst du es bitte lassen mich so anzustarren?", bemerkte sie nach einem Augenblick der Stille und er wendete seinen Blick wieder von ihr ab um erneut dem Farbenspiel zuzuschauen. Stille kehrte zwischen ihnen ein und jeder schien wohl in seinen eigenen Gedanken versunken zu sein, als sie ihren Blick Richtung Fluss gerichtet hatten und einem Licht nach dem anderen hinterher schauten. Es wirkte fast so, als seien die Sterne vom Firmament herunter gekommen um auf dem Fluss zu tanzen. Kapitel 5: ein komischer Vogel. ------------------------------- "Aufwachen!!", brüllte Chocori neben Kupolit, der sich zu einer Kugel zusammen gerollt hatte und nun zusammenzuckte und sie mit großen Augen anstarrte. "Ich glaub ich werde taub", nuschelte er vor sich hin und rieb sich seine empfindlichen Ohren. "Was ist mit dir eigentlich schief gelaufen?" "Vieles", antworte sie ihm knapp und schüttelte ihr nasses Gefieder neben ihm. Begeisterung war in Kupolits Augen nicht gerade zu erkennen, als er nun nicht nur mit etwas angeschlagenen Ohren zu kämpfen hatte, sondern sein Fell auch noch vollkommen durchnässt war. Da fragte er sich für einen Augenblick wieviel Wasser ihr Gefieder eigentlich aufnehmen konnte, wenn er schon nach einem Schütteln von ihr vollkommen durchnässt wurde. "Also weißt du, vielleicht wollte ich ja-", er kam nicht dazu seinen Satz zu vollenden, denn sie plapperte ihm dazwischen. "Ja, ja, du wolltest keine Dusche, hättest viel lieber weiter geschlafen, bla bla bla. Aber mir ist so verdammt langweilig! Ich bin schon seit Sonnenaufgang wach und will hier keine Wurzeln schlagen." Sie klang etwas überdreht, als hätte sie zu viel Gizarkraut eingeatmet oder sowas in der Art. Doch Kupolit wand seinen Blick von ihr ab und schaute in den Himmel. Nach Sonnenstand müsste wohl kurz vor Mittag sein. Wie lange war sie dann schon wach? Womöglich wirklich zu lange um noch weiter auf ihn warten zu wollen. "Lass mich mal eines klarstellen", fing er an, während er sich das Wasser etwas aus dem Fell wischte. "Eine Art mich zu wecken reicht aus. Entweder bei meinen Ohren einen Hörsturz verursachen ODER Wasser über mich schütten." Noch bevor er weitersprechen konnte, dass es aber auch sanftere Arten gibt jemanden zu wecken, fiel sie ihm freudestrahlend ins Wort. "Ich hab die Erlaubnis dich unsanft zu wecken?! Woah, wie genial!!" Und noch bevor er protestieren konnte, fing sie an leise mit sich Selbstgespräche zu führen und schonmal voraus zu gehen. Na, das hatte er ja super hinbekommen. Nun musste er sich wohl darauf einstellen jeden Morgen von ihr auf schrecklichste Weisen geweckt zu werden. Er schüttelte einmal sein nasses Fell, bevor er sich auf machte ihr langsam hinterher zu schweben. "... aber ich mag keine Höhlen, dunkle Plätze, feuchte Gegenden, karge Felswände, lange schmalle Gänge...", zählte der gelbe Vogel etwas aufgebracht auf, ehe sie von der fliegenden Katze unterbrochen wurde. "Ist ja gut! Ich hab's verstanden!" Leicht genervt setzte sich Kupolit auf den Boden und blickte zu dem Höhlenartigen Eingang, der wohl in eine Art Dorf führte. Zumindest machte der gepflasterte Eingang den Eindruck, al würde es dort drinnen eben genauso weiter gehen. Doch mit solch einem pingeligen Vogel hatte er nicht gerechnet. Immerhin war sie so aufgedreht und hatte sich sogar am Morgen einen Tauchgang an dem großen Fluss in ihrem Rücken gegönnt. Aber davor diese Höhle zu betreten hatte sie Panik. "Siehst du einen geeigneten Weg außenrum? Denn ich glaube, weiter hier verharren will keiner von uns." Doch kurz bevor er seine Frage geäußert hatte, bereute er es schon wieder. Er wollte nicht wirklich wissen auf was für absurde Ideen sie kommt. "Ich flieg drüber", antwortet sie knapp und blickte hinauf Richtung Himmel. Japp. Irgendwie typisch Chocori, bloss jeder unangenehmen Situation aus dem Weg gehen. Doch keiner von Beiden wusste wie weit sie eben drüber fliegen musste, oder was sich hinter dem Berg befand. Kupolit hielt dies für keine sonderlich gute Idee. Irgendetwas zog Kupolit jedoch zu der Höhle hin und so wollte er nachschauen, wie es dort aussah. Irgendwie war er wohl auch soetwas wie ein Infomationssammler geworden, denn ohne ihn wüssten sie ja nichtmal wo genau sie sich befanden. Also schlug er ihr vor, dass sie sich auf der anderen Seite treffen würden, wo auch immer das sein würde. Oder er hier her zurück kehren würde und sie sich dann überlegten wie es weiter ging. Chocori war Feuer und Flamme für den zweiten Vorschlag, somit konnte sie dann nochmals in den Fluss springen. Also ging Kupolit erstmal ohne sie in die Höhle, während sie sich umdrehte und zurück zum Fluss ging um ihr mittlerweile getrocknetes Gefieder erneut nass zu machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)