Sword Art Online II von York (alternative Fortsetzung) ================================================================================ Kapitel 1: Heimkehr ------------------- Meine Finger umschlossen Asunas Hand und drückten sie fest. Ihre Wärme breitete sich in meiner Handfläche aus. Ihre Umarmung, die sowohl innere als auch äußere Wärme spendete.. Ganz anders als im Spiel. Ich hatte es geschafft sie zu befreien. Endlich waren wir vereint, zusammen in der realen Welt. Nichts und niemand würde uns mehr auseinander bringen können. In dem Moment schien die Zeit still zu stehen, der Moment sollte niemals enden. Doch irgendwann kam eine Krankenschwester ins Zimmer und rief: „Sie sind auch wach! Na Gott sei dank! Hier sind gerade dutzende Patienten auf einmal wach geworden.“ Sie schien völlig außer Atem. „Könnten Sie hier noch einen kurzen Moment auf Miss Yuki aufpassen? Ich komme gleich wieder.“ Meinte sie dann zu mir und verließ das Krankenzimmer dann schnell wieder, als ich nickte. Asuna lächelte etwas, doch sie schien sehr schwach zu sein. Sie war nur noch Haut und Knochen. Selbstverständlich, sie lag ja auch ein Jahr länger im Krankenhaus als ich. Mein Körper hatte sich inzwischen wieder regeneriert. Ich hatte auch viel dafür getan im vergangenen Jahr. Wenn ich nicht gerade versuchte die Spitze des Weltenbaums in Alfheim Online zu erklimmen, trainierte ich jeden Tag mit meiner Schwester im Garten um mich wieder fit zu bekommen.   Nach einigen Minuten kam die Krankenschwester wieder in den Raum und erklärte mir, dass Asuna noch ein paar Tage hier bleiben müsse, um sicher zu gehen, dass sie wieder normal isst und dass ihre Werte sich normalisieren konnten. Asuna meinte dann zu mir, ich solle erstmal wieder nach Hause gehen. Ihre Eltern würden sicher bald kommen. Ich wusste ja schon aus einigen Erzählungen ihrerseits, dass ihre Eltern nicht gerade sehr umgänglich seien. Deshalb beschloss ich einfach morgen wieder her zu kommen. Wir küssten uns zum Abschied. Das Gefühl ihrer Lippen auf meinen, unbeschreiblich schön. Doch irgendwann musste ich dann ja doch mal gehen. Lächelnd vor Glück verließ ich das Krankenzimmer und ging den Gang hinab zum Treppenhaus. Neben der Tür zu den Treppen öffnete sich gerade die Aufzugtür und eine schwarzhaarige Frau trat heraus. Ihrer Kleidung nach zu urteilen musste sie einer reichen Familie angehören. Ihr schwarzer Mantel und die hochhackigen dunklen Schuhe ließen vermuten, sie komme gerade von einer Beerdigung. War das Asunas Mutter? Jedenfalls trat sie in den Raum ein, aus dem ich gerade gekommen war. Aber wo war denn ihr Vater? Das würde ich sicher morgen von Asuna erklärt bekommen. Jetzt ging ich erst mal die Treppen herunter und trat durch den Ausgang des Krankenhauses zurück ins Freie. Es war inzwischen fast Mitternacht. Leider fuhr um diese Uhrzeit kein Bus mehr in die Richtung in die ich musste, weshalb ich nach Hause lief. Die frische, kalte Luft tat eigentlich ziemlich gut. Das war ein ziemlich aufregender Tag. Zuhause wurde ich direkt von meiner Schwester an der Haustür abgefangen. Sie fragte mich über alles aus. Was passiert war, wie es Asuna ging und was nun aus ihr und mir werden würde. Auf die letzte Frage wusste ich auch noch keine Antwort, doch das hatte nun alles seine Zeit. Die Hauptsache war erst einmal, dass es ihr gut ging.  Zufrieden ließ ich mich oben in mein Bett fallen und sah an die Decke, bevor ich schließlich erschöpft und völlig ausgelaugt einschlief.    Die nächsten paar Tage besuchte ich Asuna im Krankenhaus. Ihre Werte normalisierten sich Tag für Tag, was die Ärzte dazu veranlasste sie nach einer Woche heim zu schicken. Nun fing für sie, wie auch damals für mich, die Krankengymnastik an, um wieder Muskeln aufzubauen. Zwei Jahre lang zu liegen war nicht ganz ohne.  In Agils kleinem Café hielt ich mich in letzter Zeit öfter auf als zuhause. Mit Agil konnte ich gut reden und er hatte jedes Mal wieder einen guten Rat für mich, wenn ich einen brauchte. Nachdem Asuna wieder richtig laufen konnte, ging sie auch oft mit um sich mit gleichgesinnten unterhalten zu können. Das Café entwickelte sich zu einer Art Treffpunkt für SAO-Überlebende.  Langsam kehrte wieder Normalität ein. Asuna und ich gingen nun zusammen auf die Schule, die extra für SAO-Überlebende eröffnet wurde. Dort wurde man wieder auf die normale Welt und normale Schulen vorbereitet. So hatten auch diejenigen die Chance auf einen Neuanfang, die durch das Spiel psychisch gezeichnet wurden. Ich ging zu dieser Schule mit dem Ziel einmal bei der Weiterentwicklung und Erforschung der NerveGear arbeiten zu können. Asuna wollte, so wie sie es erzählte, auf eine medizinische Universität gehen um Ärztin zu werden. Sie war jeden Tag eifrig am Lernen und schrieb ausschließlich gute Noten. So gut wie sie war ich noch nicht, doch das würde sich irgendwie einrichten lassen.      Asunas Sicht < „Ich bin zuhause.“ rief ich, als ich das Haus betrat und meine Schuhe auszog. Keiner antwortete. Waren sicher alle ausgeflogen. Vater war so gut wie nie zuhause, er war mit seiner Arbeit beschäftigt. Und Mutter war sicher wieder auf der Suche nach einem passenden Mann für mich, wie ich sie kannte. Ich schüttelte bei diesem Gedanken kurz den Kopf und ging hoch in mein Zimmer, wo ich mich aufs Bett schmiss und auf mein Handy sah. Kazuto hatte mir wieder geschrieben. Sofort schoben sich meine Mundwinkel nach oben. Er schrieb, dass er, seine Schwester und noch ein paar andere Leute sich in ALO trafen. Ich legte mein Handy beiseite und setzte mir das NerveGear auf. Etwas mulmig wurde mir schon, wenn ich es wieder aufsetzte, doch bei dem Gedanken, dass ich Kirito und die Anderen sehen konnte, war mir das egal. „Link Start!“ rief ich und tauchte in die virtuelle Welt ein. Auch wenn mich diese Welt zwei Jahre meines realen Lebens gekostet hatte, fühlte ich mich im Spiel wohler als außerhalb. Hier konnte ich machen was ich wollte, keiner konnte mir sagen was ich tun und lassen sollte. Und trotzdem musste ich auf die Uhrzeit achten. Meine Mutter legte viel Wert darauf, um 18 Uhr zu essen. Selbst wenn ich mal eine Minute zu spät kam, bekam ich ärger. Lächelnd flog ich nun zu dem Ort, an dem wir uns fast jeden Tag trafen. In der Ferne sah ich schon Leafa und Kirito im Gras sitzen. Euphorisch grinsend flog ich ihnen entgegen. Kirito drehte sich in meine Richtung um und begann zu lächeln. Ich war wieder zuhause.   „Asuna, schön dass du da bist.“ Meinte Leafa direkt lächelnd als ich bei den beiden ankam. Wir beschlossen noch ein wenig auf die anderen zu warten, bevor wir loszogen. Als Kirito am Tag meiner Befreiung Kayaba erschien, gab er ihm etwas, das den Code für das komplette Spiel enthielt. Der Weltensamen. Diesen durfte er einsetzen, wie er wollte. Mit dem Weltensamen konnte man seine eigene Welt kreieren, ein eigenes Universum, in dem man selbst das Sagen hatte. Doch Kirito war an so etwas nicht interessiert. Er lud den Datensatz, der seit der Übergabe durch Kayaba auf seinem NerveGear gespeichert war, ins Internet hoch. Von dort aus hatte jeder Spieleentwickler auf der ganzen Welt Zugriff auf den Code. Ich hatte auch nicht gedacht, dass Kirito diesen für seine eigenen Zwecke gebrauchen würde. So war er auch in SAO nicht und das hatte sich seither nicht geändert. Der Weltensamen machte im Internet schnell die Runde. Viel Entwickler benutzten ihn um ihre eigene Welt, ihre eigene Geschichte zu erschaffen. Schnell kamen auch schon die ersten Spiele auf den Markt, doch wir blieben bei Alfheim Online. Es war uns allen inzwischen ans Herz gewachsen.  Kirito meinte, es würde an diesem Nachmittag ein Event am Rande der Welt stattfinden. Näheres wisse er auch nicht. Also begaben wir uns zusammen an den Ort, an dem das Event angeblich starten sollte und warteten. Ich lehnte mich an Kirito an und schaute zufrieden über das Land. Es war ruhig. Anscheinend hatten nicht sehr viele von dem Event mitbekommen, oder versammelten sich an einem anderen Ort.  Nach ein paar Minuten bekamen wir eine Anzeige unter unserer Statusleiste. „Event startet.“ Es wurde schlagartig dunkel und die komplette Welt schien wie eingefroren. Wir wussten alle nicht was uns erwartete. Gespannt schauten wir uns um. Und plötzlich, im Himmel über dem Weltenbaum erschien eine große Festung. Überrascht rissen wir die Augen auf. Es war Aincrad. Die Entwickler von Alfheim Online schienen den Weltensamen dafür benutzt zu haben, die alte SAO Welt in die Welt der Elfen zu bringen. Ich persönlich war begeistert. Kirito schien im ersten Moment etwas erschrocken, doch als er zu mir sah, fing er an zu lächeln. Trotz all dieser schlechten Erinnerungen an Sword Art Online, freute ich mich, diese Welt wieder betreten zu können. Die guten Erinnerungen, vor allem die mit Kirito, überwogen all die schlechten Erinnerungen. Die vielen Monate in denen ich allein kämpfte, versuchte einen Sinn zu finden, der mich motivierte weiter zu machen und nicht aufzugeben. Doch als Kirito wieder in mein Leben trat, hatte ich den Grund gefunden. Ich wollte mit ihm das Spiel beenden, um ihn in der realen Welt kennen lernen zu können.    Als Aincrad vollständig aufgetaucht war, erschien uns eine Nachricht. „Willkommen zurück in Aincrad! Ihr habt ab sofort die Möglichkeit, die Ebenen der berüchtigten Festung zu erklimmen. Dies ist ein dauerhaftes Event. Eure Fähigkeiten und Charaktere von Alfheim Online sind auch in Aincrad verfügbar.“ Freudig griff ich nach Kiritos Hand und zog ihn mit in die Lüfte. Gemeinsam flogen wir der Festung entgegen. Auf dem Weg dort hin, schossen mir Erinnerungen durch den Kopf. Das erste Zusammentreffen mit Kirito-kun, unsere Hochzeit im Spiel und das Waldhaus, das wir uns damals kauften um eine Auszeit zu machen. Bei diesen Gedanken schossen mir Tränen in die Augen. Tränen der Freude.  Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)