Hellsing: catch my breath von Saniis ================================================================================ I. Teamwork im Alleingang ------------------------- Erst nach einigen Wochen gelang es Solum endlich die Hellsing Organisation davon zu überzeugen das er ein wertvolles Mitglied werden könnte und heute war es dann auch so weit. Mit großer Zuversicht hatte er sich auf den Weg zum Gelände der Hellsings gemacht, um dort seine Abschlussprüfung durchzuführen. Es würde mit Sicherheit ein Parkour sein, indem sie gegen irgendwelche Feinde antreten sollten. Jeder der getroffen werden würde oder unfähig zum weiter kämpfen wäre, würde durch die Prüfung fallen. So war es jedenfalls immer. Natürlich klang dies vorerst sehr streng für die Meisten, aber wenn man sich überlegte gegen was sie - als normale Menschen - kämpfen müssten, war es doch schon sehr nachvollziehen. Denn ob man es glaubte oder nicht, diese Soldaten hier werden dafür ausgebildet Vampire zu jagen und alles andere das für die Menschen hier in England gefährlich werden könnte. Solum wusste das dies kein Scherz war, da er selbst schon einige Begegnungen mit ihnen erleben durfte und dadurch auch ihre grausame Lebensart kannte, während es natürlich auch solche unter seinen Teamkameraden gab, die daran zweifelten, obwohl sie sich doch für diese Einheit gemeldet hatten. So hörte man genau diese jeden Tag herum jammern: "Ich glaube die spinnen hier alle. Vampire? Das ich nicht lache! Dann sollen sie uns diese Viecher doch einfach erledigen lassen!" Gesagt, getan. Kaum hatte der vorlaute Rekrut seinen Satz beendet, sprach eine weibliche Stimme hinter der Gruppe: "Guten Morgen!" Da sich alle erschreckt hatten, drehten sie sich auch gleichzeitig zu dieser fremdartigen Frau um. Selbst Solum war darauf nicht gefasst und so in Gedanken versunken, dass er der Gruppe angehörte, die nun überrascht in das Gesicht einer jungen Blondine sahen. Im Gegensatz zu den Anderen jedoch bemerkte er sofort, dass etwas mit dieser Frau nicht stimmen konnte. Alleine der Hinweis auf ihre roten Augen verrieten sie schon, aber anscheinend gab es da doch einige Idioten unter ihnen, die trotzdem nicht wahr haben wollten, dass dort eine Vampirin stand. "Oh! Hey Süße. Was führt dich denn hier her? Wolltest du den großen Jungs mal bei der Arbeit zusehen?" ,fragte einer dieser Vollidioten, so dass Solum nur mit den Augen rollen konnte und zur Seite weg sah. Doch da bemerkte er schon bald einen eiskalten Blick auf seinen Körper haften, so dass er reflexartig wieder zur jungen Frau sah, die ihn für einige Sekunden weiter fixierte, ehe sie vom vorlauten Rekruten unterbrochen wurde. Denn dieser stellte sich zum Glück von Solum direkt zwischen die Beiden vor dem Blickfeld der Vampirin. "Süße? Hörst du schlecht oder habe ich dir die Sprache verschlagen?" ,fragte er erneut, als der Hauptmann ihn von der Seite mit den Worten, "Rekrut Thomsen habe sie gefälligst Respekt vor solch einer Lady! Und Haltung annehmen!" ,zurecht wies. Wie ein erwischtes Kind beim Süßigkeiten stehlen, schreckte Thomsen auf und stellte sich Kerzengrade hin. Ihm folgten dann auch die Anderen. Selbst Solum nahm Platz in der geraden Reihe, so dass er einen guten Blick auf den Hauptmann und Ausbilder hatte. Leider aber hatte so auch die seltsame Frau den perfekten Blick auf ihn und dies ließ sie sich wohl nicht entgehen, da ihr Blick wieder nur an ihm haftete. Solum selbst überkam dabei nur ein unangenehmer Schauder über den Rücken, denn schließlich wollte sicher niemand von solchen Augen beobachtet werden, die förmlich schrien das sie hunger hatten. "Das ist Seras Victoria. Sie wird in der Prüfung heute euer Gegner sein. Eure Aufgabe ist es so schnell wie möglich durch den Parkour zukommen und nicht von ihr getroffen zu werden" ,erklärte der Ausbilder und man spürte schon regelrecht die lockere Ausstrahlung der Rekruten danach sofort. Solum hingegen wusste genau was hier vor sich ging. Es war schließlich so gut wie unmöglich dieser Frau aus dem Weg zu gehen, noch viel weniger ihr nicht vor das Zielrohr zu laufen. Was also war der eigentliche Sinn hinter diesem Test? Es würden doch am Ende alle durchfallen. Er konnte es sich nicht vorstellen, dass irgendwer von diesen Nichtsnutzen es auch nur schaffen würde in die Nähe dieses Monsters zukommen. Seine Zweifel aber anzusprechen traute er sich nicht, nicht solange er immer noch so intensiv beobachtet wurde. Wie solle er nur bestehen? Er war ja schließlich nicht umsonst so weit gekommen um nun wegen einer Vampirin zu verlieren! "Ihr werdet nicht alle sofort herein stürmen können, sondern in kleinen Gruppen antreten. Stellt euch daher sofort in zweier Gruppen auf. Wir werden keine Zeit verlieren und sofort beginnen" ,erzählte der Ausbilder und ließ eine Unruhe in der Gruppe aufkommen. Es dauerte nicht lange, bis jeder neben einem anderen Rekruten in Reih und Glied stand. Mit dem Blick auf die Tür zum Parkour gerichtet. Wie sollte Solum das nur überstehen? Er wollte sich ja eventuell daran klammern, dass ihm heute das Glück verfolgen könnte, doch da sah er kurz zu seiner Seite und erblickte den vorlauten Rekruten Thomsen, mit ihm würde er wohl ein weiteres Hindernis an der Backe haben. "Hey du, Schwächling. Steh mir bloß nicht im Weg!" ,hörte er es dann plötzlich von der Seite meckern. Thomsen schien wohl wirklich zu glauben, dass Solum - der doch bis jetzt zu den Besten gehörte - ihm im Wege stehen würde.. Lachhaft. Aber er sagte nichts dazu, denn hätte er sich nun dazu geäußert, wäre er nur auf das Niveau herab gestiegen. Also hielt er den Mund und ließ nun einfach alles auf sich zukommen. "Seras. Wenn du so weit bist, können wir starten" ,sagte der Ausbilder und bekam ein, "Jawohl Sir! Alles Klar." ,als Bestätigung des Startes. Nun ging es also wirklich los. Solum's Herz raste und er versuchte sich irgendwie zu beruhigen, doch da traten die ersten schon in den Parkour ein. "Nun gibt es kein Zurück mehr!" ,lachten die warteten Rekruten vorne, als man Schüsse und Schreie zu hören bekam. Sofort kam eine unberuhigene Stille auf. War da irgendwas schlimmes passiert? "Rekrut Jason und Kyle sind ausgeschieden!" ,rief irgendwann der Ausbilder und schrieb etwas aufs Papier. Nun spekulierte Solum ein wenig, obwohl er wie die anderen natürlich von diesem Ergebnis schockiert war. Ginge es eventuell nach Zeit? Sie hatten schließlich keine andere Aufgabe erhalten als den Parkour zu bewältigen, aber gab es da überhaupt einen Anfang und ein Ende? In einem Einsatz war es ja auch nicht so, dass man schnell rein und wieder schnell raus sollte und dabei so wenig Feind Kontakt wie möglich hätte. Nein diese Übungen waren wohl wenn dann mehr zur Flucht gut, wieso aber jetzt diese Prüfung? Keine Sekunde nach den Ersten wurden die Nächsten rausgeholt und die Nächsten. Es fühlte sich beinahe wie ein Fließband an, während die Namen herunter gesagt wurden. Doch dann nach dem 4 Team schien eines der Teams länger durch zuhalten. Was taten sie und wieso schoss niemand? Nun kamen einige weitere Teams hinein und sie häuften langsam aber sicher im Parkour. Es waren also doch nicht alle solche Nichtsnutze wie Solum zu Beginn annahm, selbst wenn man immer noch einzelne Schüsse und Namen vernahm. Der Durchschnitt der Überlebenden war beachtlich. Bald darauf waren auch Solum und Thomsen dran. Die Aufregung war beiden anzusehen und als sie dann das OK des Ausbilders erhielten öffnete sich die Tür und sie traten hinein. Doch was war das? Der gesamte Parkour war wie ein Labyrinth mit vielen Versteck Möglichkeiten. Sollte man dies wirklich als Hindernis sehen oder schien es nur so einfach zu sein? Solum konnte sich das nicht ganz zurecht legen, weshalb er es wie Thomsen machte und sich nun einfach auf den Weg machte den Gang entlang, doch da hielt ihn plötzlich etwas am Bein fest. Beinahe hätte er vor Schreck los geschrieen, konnte es sich aber verkneifen, da er schon bald sah wer dort seine Hand um seinen Knöchel geschlungen hatte. Tobi, einer seiner Kameraden, den er recht gut leiden konnte. Doch was machte er unter dieser Wand in einer solch engen Lücke? "Los ihr beiden! Versteckt euch schnell? Die Braut ist eiskalt und schnell!" ,flüsterte er so leise das die Beiden ihn gerade mal so verstehen konnten, obwohl sie sich einiges auch zusammen reimen mussten. Wovon aber sprach er? Die Braut? Damit konnte er nur die Vampirin meinen. Wieso aber sollte man sich jetzt schon vor ihr verstecken? "Was für ein Weichei.. Los komm Solum. Wir laufen schnell durch und haben es hinter uns" ,sagte Thomsen und wang kurz seinem Partner zu, ehe er dann voran schreitete. Als jedoch Tobi mit zittriger Stimme sie warnte: "Geht nicht die Hauptgänge! Bleibt lieber unten!" Wusste Solum sofort wovor er Angst hatte und wandte sich direkt um zu Thomsen, der gerade dabei war einen Schritt außerhalb des Startes, der geschützt durch eine Kreuzung war, zu gehen. Wie ein Reflex schnappte er sich von hinten den Kragen von Thomsen und zog ihn mit großen Kraftaufwand zurück zu sich, dabei hörte man jedoch nur das Gemecker von Thomsen, "Hey was soll das du Depp?!" ,und einen lauten Schuss.. Die Kugel traf aber zum Glück nicht das Ziel, sondern schoss direkt am Bein von Thomsen vorbei und landete im Boden. Alle drei, Thomsen, Solum und sowohl Tobi unter der Mauer sahen schockiert hin. Das war haarscharf und da diese Kugeln extra angefertigte Übungsmagazine für diese Organisation waren, die im Gegensatz zu normalen Übungskugeln aus dem Militär um einiges mehr weh taten und auch größer waren, hätten sie Thomsen mit nur einem Treffer am Bein sofort unschädlich gemacht. Schließlich würde sich das Gehen dann als äußerst schwer erweisen und durch die Schmerzen unmöglich. "Äh.. D-Danke.." ,stotterte Thomsen und kurz war Solum etwas überrascht über diesen Sinneswandel, bis er das verängstigte Gesicht von seinem Partner zusehen bekam. Es stimmte also doch, dass man die wahren Gesichter der Menschen nur in extremen Situationen zu Gesicht bekam. Dies brachte Solum wiederum zum Lächeln, was jedoch nicht nur an der Tatsache war, dass er nun etwas bei Thomsen gut hatte, sondern auch weil ihm etwas einfiel. Er hockte sich also runter zu Tobi und wank auch Thomsen zu sich, dann fing er an zu erzählen: "Ich denke die Angreiferin befindet sich oberhalb oder jedenfalls erhöht, da der Schuss seitwärts in den Boden drang. So hat sie sicherlich auch eine größere Sichtweite und trifft deswegen auch so gut wie jeden der anderen Teams. Tobi wie viele Rekruten oder sogar Teams sind hier noch am Leben?" Aufmerksam hörten die anderen Beiden dem Braunhaarigen zu. Kurz überlegte Tobi, der immer noch vor Angst zitterte, sich aber gut unter physischer Kontrolle hatte und deswegen klar antworten konnte: "Ich glaube es müssten 6 Teams sein - ohne uns einbezogen - davon sind aber schon 4 Teams aufgespalten. Also insgesamt mit uns 11 Rekruten. Wenn ich mich bei den Namen nicht verzählt haben sollte." "Gut danke. Wir müssen sie irgendwie erreichen. Mein Plan sollte uns hier alle durch bringen, solange nichts schief gehen sollte" ,erklärte Solum und grinste erfreut zu den Beiden, die jedoch nicht Recht wussten, wie er es anstellen wollte die Prüfung mit allen noch anwesend zu bestehen. Damit sie jedoch alle vom Plan erzählen konnten, erklärte er erst den Beiden alles sehr ausführlich und verständlich, bis sie sich zunickten und dann auf den Weg machten die Anderen zu suchen. Jeder auf seine Art und Weise. Während Tobi sich unterhalb bewegte ohne dabei wirklich gesehen zu werden, rannte Thomsen einfach direkt drauf los und Solum? Er versuchte alles sehr logisch abzugehen und voraus zusehen was der nächste Schritt seines Gegners sein könnte, denn was er bei Menschen nie richtig hin bekam, war bei unmenschlichen Wesen bei ihm so gut wie noch nie ein Problem, diese waren eben nie so unberechenbar. Deswegen traf ihn auch kein Schuss, nicht mal erfassen konnte sie ihn wirklich. Am Ende konnten Tobi, Thomsen und Solum die anderen auffinden, auch wenn 2 weitere leider zwischendurch erwischt worden waren, waren sie immer noch 9 Überlebende. Zuerst kamen alle aus ihren Verstecken und stellten sich in die gesicherten Gänge, die nur diese waren, die parallel zum Eingang standen, denn dort konnte die Vampirin wohl nicht hineinsehen und sie deswegen auch nicht erfassen. "Nun gut. Wenn ich jetzt sage, vergesst nicht in den nicht erreichten Bereich zu rennen und sie zustellen! Egal was dort auf euch wartet. Lauft einfach" ,betonte Solum nochmals und versuchte dann kurz sich selbst nochmal zu beruhigen, was ihm mit einer ruhigen Atmung auch gelang. Keine Sekunden danach schrie er: "LOS!" Sofort liefen alle drauf los, in die Richtung aus der die Schüsse kamen. Nur Solum tauchte langsam aus der Deckung und stellte sich wie eine Zielscheibe ins Blickfeld von Seras, die für einen kurzen Augenblick verwirrt war, dann jedoch sich doch fing und den Abdruck gerade betätigen wollte, ehe sie dies jedoch schaffte spürte sie etwas an ihrem Hinterkopf. Als sie sich vorsichtig und langsam nach hinten drehte, sah sie alle 8 Überlebenden Rekruten hinter sich stehen mit einem breiten Grinsen. Thomsen, der ganz vorne stand und ihr die Pistole an den Kopf hielt sagte dann noch frech: "Tut mir Leid, aber Solum geht dir wohl durchs Netz, sowie wie wir." Kaum glaubend was hier geschah biss Seras genervt die Zähne zusammen. Sowas hatte sie in ihren Jahren bei der Organisation noch nicht erlebt, aber auch freute sie sich natürlich für die Rekruten oder sollte sie nun Soldaten sagen? Leider jedoch schien etwas nicht zu stimmen, denn gerade als alle sich freuten und Solum dankend, der nun auch zu ihnen stieß, hörte man plötzlich die ernste Stimme des Ausbilders: "Rekrut Solum! Sie kommen mit. Seras, Sie kümmern sich bitte um die restlichen Rekruten und weisen sie nun in ihrem neuen Rang als Soldaten ein.. vorerst." Verwundert sahen sie alle zum Blauäugigen, doch selbst Solum wusste nicht was hier vor sich ging, selbst wenn er einige Befürchtungen hatte. Was würde wohl auf ihn warten? Er beugte sich dem Befehl und tapste vorsichtig zum Ausbilder, der ohne Worte weiter lief und Solum direkt hinterher. Er brachte ihn ins große Anwesen auf dem Gelände der Hellsings, zu einer großen Tür, die schon darauf schließen ließ das sich dahinter ein großer Saal mit einem langem Tisch und vielen Stühlen befand oder das Büro der Leiterin dieser Organisation.. Integra Fairbrook Wingates Hellsing. Und so kam es am Ende dann auch, denn kaum blieben sie davor stehen drehte sich der Ausbilder zu Solum um und sagte ihm: "Lady Integra erwartet dich. Trete ein." Verwundert darüber, tat er jedoch was ihm gesagt wurde und betrat den Raum. Wie erwartet war dieser riesig und nur mit einigen Regalen und einem Schreibtisch bestückt. "Lady Integra? Sie hatten nach mir verlangt?" ,sagte Solum leise, aber deutlich genug, um seine Anwesenheit anzukündigen, obwohl die Platinblondhaarige ihn sicher schon bemerkt hatte, denn nachdem er so leise herein geschritten war, schloss der Ausbilder die Tür hinter ihm mit einem etwas für Solum's Geschmack zu lauten Rumsen. Sie saß hinter ihrem großen Schreibtisch und blickte mit ihren blauen Augen auf, so dass ihr Gegenüber ein wenig unsicher wurde, seine Haltung jedoch nicht verlor. "Du bist also der Rekrut Solum, nicht wahr? Komm tritt näher" ,sagte sie und lehnte sich auf den Stuhl zurück, dabei stützte sie ihre Ellenbogen auf den Stuhllehnen ab und faltete die Hände vor sich zusammen. Es war seltsam aber irgendwie gefiel es Solum gar nicht von ihr beobachtet zu werden oder war hier vielleicht noch jemand? Der Braunhaarige konnte niemanden entdecken und doch spürte er diese Augen direkt auf seinem Körper.. merkwürdig. "Lady Integra. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?" ,fragte Solum höflich nachdem er wie befohlen einige Schritte näher trat. Sie musterte ihn vorerst ein wenig, bis sie ihre Gründe nannte: "Wieso halfst du den anderen durch die Prüfung? Du wärst bei einem realen Einsatz gegen Vampire nicht nur gestorben, sondern hast somit nun auch diese nicht fähigen Rekruten in Gefahr gebracht. Diese Prüfung diente ganz allein dazu nur die fähigsten Rekruten zu Soldaten zu befördern und diese Methode können wir Dank deines Auftrittes nun vergessen. Weißt du was das für uns heißt?" Natürlich verstand der Braunhaarige jedes Wort seines Vorgesetzten, aber dennoch konnte er nicht anders als nachzufragen: "Verzeihen sie Lady Integra, aber ich finde keineswegs das diese Rekruten unfähig seien. Ist die Stärke der Menschen denn nicht ihre Masse und ihr Zusammenhalt? Während die Vampire sich wie Feiglinge hinter ihren Ghouls verstecken und stets alleine an der Spitze kämpfen, so können die Menschen sich immer auf den Nebenmann verlassen und darauf vertrauen das dieser sein Leben für alle anderen gibt. Natürlich hätte ich bei einem realen Einsatz sterben können, aber ich tat es nicht, warum also sollte ich meinem Team und Kameraden nicht helfen? Selbst der stärkste Vampir der Welt hätte gegen die Macht aller Menschen doch keine Chance war das nicht Sinn der Prüfung?" Die Blondine war überrascht, man merkte es ihr nicht sofort an, aber jeder der eine gute Beobachtungsgabe besaß würde es in ihrem Gesicht erkennen können. Vielleicht überraschte es sie, dass Solum wirklich an die anderen Rekruten geglaubt hatte oder aber das dieser ein so großes Gesamtbild der Menschheit besaß und an diese glaubte, aber war das die Wahrheit? Glaubte dieser Rekrut wirklich an die Menschheit? Sie lächelte, was nicht häufig geschah und sprach dann: "Alucard hast du das gehört? Er sagt nicht einmal du würdest eine Chance gegen alle Menschen der Welt haben." Verwundert sah Solum die Dame vor sich am Schreibtisch an. Er fragte sich mit wem sie da redete, da es nicht so schien als wäre jemand drittes anwesend, doch genau als er dies dachte, tauchte ein seltsamer Schatten hinter der Blondinen auf. Da die Fenster verschlossen waren und kein Sonnenlicht herein ließen war es zu Beginn schwer zu erkennen was das zu sein schien, doch mit kurzer Zeit nahm es eine richtige Form an und bald schon erkannte man jedes Detail einer Person. Ein V-Vampir! Genau dies hatte sich Solum wohl auch gerade durch den Kopf gehen lassen, obwohl er noch recht ruhig wirkte. "Ja Herrin. Ich hörte es. Eine sehr aberwitzige Vorstellung" ,sprach der Fremde in roter Kleidung mit einem breiten Lächeln auf den Lippen. Irgendwie beunruhigte diese Gestalt Solum sehr, woran es aber genau lag wusste er nicht, denn außer der Tatsache das dies scheinbar zu 100% ein Vampir war, so war seine komplette Präsens aber im Gegensatz zu anderen um einiges seltsamer und angsteinflößender. Wer war dieser Mann oder dieses Monster? Sobald der Vampir namens Alucard, sowie Integra ihn vorhin nannte, einen Schritt vorwärts machte um neben seiner Herrin Platz zunehmen, machte Solum einen Schritt unbewusst zurück. "Rekrut Solum. Ich verstehe ihre Beweggründe dieser Tat, aber dennoch kann ich keinen Soldaten gebrauchen der sich ohne Gründe in den Tot schickt. Was hätte das als Vorteil für uns, außer eine weitere Schachfigur für den Feind?" ,erläuterte die Blondine, wobei Solum nun nicht wirklich verstand und sich verteidigte: "Aber ich sagte doch bereits ich wusste das ich nicht sterben würde und ohne Grund stellte ich mich auch nicht vors Zielrohr, schließlich tat ich es um den Anderen und mir eine Möglichkeit zu bieten den Feind zu eliminieren und ist dies nicht die Aufgabe eines jeden Soldatens in ihren Reihen?" Man vernahm nach dieser Stellungnahme das sanfte Lachen von Alucard, der sich wohl köstlich an Solum amüsierte, wobei seine Herrin Integra ruhig da saß und kurz überlegte. Ehe der braunhaarige Rekrut ohne Aufforderung seiner Chefin wieder sprach: "Ich möchte mich wieder entschuldigen, aber dürfte ich nun den Grund dieses Gesprächs erfahren? Ich möchte keineswegs unhöflich sein, aber hätten sie gewollt mich aus der Organisation zu schmeißen so würde dies doch schon längst geschehen und auch nicht persönlich passieren, außerdem ließen sie es zu das mein Team trotz dieser waghalsigen Aktion befördert wurde. Es liegt deswegen nur in meiner Interesse Ihnen nicht die Zeit zu stehlen." Wieder schien die junge Frau überrascht zu sein. Ihre Beweggründe waren wirklich nicht der Rauswurf des Rekruten, aber was verfolgte sie dann? Solum erfuhr es schon bald, denn kaum sprach er seine Zweifel aus öffnete sich die Tür hinter ihm. Die Vampirin aus der Prüfung trat ein mit einem anderen Mann in Begleitung, der wie es den Anschein hatte der Butler dieses Hauses war. "Ah Seras und Walter. Gut das ihr hier seid. Ich möchte das ihr diesen Rekrut einweist" ,erklärte Lady Integra und bekam dadurch einen verwirrten Blick von Solum, der gerade nicht verstand was hier vorging und sich in Gegenwart von Vampiren auch nicht wirklich wohl fand, warum also durfte er nicht einfach wieder zurück zu seinen Kameraden? Da Walther die Verwirrung des jungen Mannes erkannte erläuterte er ihm auch knapp den Grund: "Sie werden unserem persönlichen Team zugewiesen, dass ein wenig anders als ihr voriges vor geht. Deswegen bekommen sie ab jetzt auch ein spezielles Training. Wenn Sie mir also nun folgen würden." Dieser Butler war genauso seltsam wie die Frau und damit meinte Solum nicht Seras, die ohnehin durch ihre Unmenschlichkeit auffiel. Doch er nickte nur zustimmend und wandte sich dann zu den Beiden, die dann wieder heraus gingen. Folgsam tat Solum das selbe, obwohl er nochmal kurz zurück sah, da ihm das merkwürdige Gefühl dieser eiskalten Augen auf seinem Körper nicht davon gingen, aber das einzige das er noch sehen konnte, war das emotionslose Gesicht seiner Vorgesetztin und die glänzende orange Brille des merkwürdigen Vampires. Dann verschwand er mit Seras und Walther um die Ecke in einen großen Flur. Solum hatte sich das irgendwie anders vorgestellt, auch wollte er eigentlich gar nicht in diese persönliche Abteilung, denn irgendwie verschwand dieses Gefühl nicht, dass er dadurch nur in Schwierigkeiten geraten würde und als Objekt zur Beobachtung gehandhabt wird. Wieso hatte er nur plötzlich so ein Misstrauen? "Deine Aktion bei der Prüfung war wirklich beeindruckend! Ich finde deinen Einsatz einfach wirklich bewundernswert" ,schwärmte Seras plötzlich nach dieser unangenehmen Stille der Gruppe. Doch der Braunhaarige fand diese Aussage der Blondinen nicht wirklich richtig, er wollte schließlich niemanden dazu bewegen sich einfach vors Zielrohr eines Vampires zu werfen, im Gegenteil, wäre dies ein richtiger Einsatz gewesen, hätte er wohl an seinen Kameraden gezweifelt und sie dazu überredet nicht weiter zu gehen, sondern ihm alles zu überlassen. Deswegen bedrückte ihn das nun etwas und damit es ihn nicht den gesamten Tag herunter ziehen würde antwortete er ihr: "Ich denke nicht das man dies Bewundern sollte. Ich habe leichtfertig mit Leben gespielt, schließlich hätte ich bei einem echten Gegner nicht allzu genau sagen können, ob dieser vielleicht nicht plötzlich noch ein Ass im Ärmel hat und die Gruppe trotzdem noch überwältigt. Bei der Prüfung war es leicht zu glauben, dass niemand anderes dort sein wird, aber im wirklichen Fall.. nun ja." Nun mischte sich auf der Butler ins Gespräch ein und sagte: "Sie sind wirklich bescheiden. Schließlich haben Sie weit aus mehr durch die Prüfung gebracht, als erwartet. Ihre Kameraden sind Ihnen wahrscheinlich sehr dankbar dafür." Die Worte von Walter hatten wohl eigentlich die Aufgabe Solum ein wenig aufzumuntern und ihm seine Unsicherheit zu nehmen, doch dies taten sie nicht, denn er wusste im Inneren das er es nicht direkt für sie alle tat, vielleicht war er sogar nur ein Schmarotzer, der sie für die eigenen Zwecke verwendete. Außerdem könnte Lady Integra recht damit haben, dass sie den wahren Vampiren nicht gewachsen sind und er sie deswegen so gut wie in den Tod geschickt hatte. Nach einer erneuten Stille des Schweigens, da sich Sera nicht mehr traute den ohnehin schon deprimierend Solum anzusprechen und Walther wieso nicht viel redete, kamen sie bald an einer Treppe an, die sie herab stiegen. Sie führte in einen alten Keller des Gebäudes mit merkwürdig stabilen Zimmertüren. Was Solum hier wohl sollte? "Da bitte der Herr. Hier ist Ihr Zimmer" ,erläuterte Butler und hielt dem Braunhaarigen die Tür zu einem der Zimmer offen. Widerwillig betrat Solum den Raum und sah sich um. Ein altes Holzbett, ein Holztisch mit passenden Stuhl und ein Schrank verzierten das Zimmer. Nicht unbedingt der größte Luxus aber weit aus mehr als er sich vorgestellt hatte und jemals wirklich besaß. Denn irgendwie erinnerte es ihn doch sehr an seine Kindheit. "Wow! Das sieht so anders aus als meines" ,sagte dann plötzlich Seras, die ihn aus den Gedanken riss und in die Realität zurück holte. Sie war schließlich immerhin ein Vampir, da war es nicht ungewöhnlich das sie nicht in solch einem Zimmer ausruhen konnte, ob sie einen Sarg besaß? Er dachte nicht mehr viel darüber nach und sah nur aus dem kleinen Fenster, durch das man nicht hinaus sehen konnte da die Gläser zu milchig gefärbt waren, man aber die Sonne hindurch strahlen sah. Da die anderen Beiden sich verabschiedeten und meinten er könne sich hier erstmal ausruhen, ehe er weitere Informationen erhalten würde. Setzte er sich auf den Stuhl und blickte weiter aufs Fenster. Bis er die Arme auf dem Tisch platzierte und seinen Kopf darauf legte, mit der Blickrichtung zum Fenster und weg von der Tür. Er konnte sich das nicht richtig zusammen reimen und schloss für einige Sekunden die Augen um in Ruhe nachdenken zu können, bis er ungewollt einschlief. II. Die Federwaffe ------------------ Als Solum wieder zu sich kam, schreckte er auf und sah sich um. Für einige Sekunden hatte er vergessen wo er sich befand, bis ihm alles wieder einfiel. "Ich bin wirklich eingeschlafen.." ,stellte er leise für sich selbst fest und sah sich ein wenig um. Es war wirklich dunkel geworden, er hatte wohl bis Abends durch geschlafen, was nun ein Problem darstellte, denn wie würde er jetzt wieder schlafen können? Er hob seinen Kopf und musste sich erstmal strecken, diese Haltung zum Schlafen war nicht gerade gesund für seinen Rücken, aber jedenfalls bekam er für einige Zeit die Augen zu ohne von Alpträumen geplagt zu werden, die ihn seid seiner Kindheit verfolgten. Dann plötzlich ein Klopfen an der Tür und die bekannte Stimme von Walter: "Junger Herr? Sind sie auf? Wir würden gerne mit ihrem Training beginnen." Mit dem Training? Solum war sich nicht sicher, ob er dies nun richtig verstanden hatte, denn schließlich schien es mitten in der Nacht zu sein und er wusste genau das dies eigentlich die Zeit war zu schlafen, jedenfalls glaubte er dies. Was er jedoch vergaß war die Tatsache, das dies hier keine normale Organisation war, sondern eine um Vampire zu jagen. Deswegen stand Solum auf und richtete ein wenig seine Kleidung, bevor er die Tür öffnete und direkt von Walter begrüßt wurde, der überraschend davor stand, so dass sich der Braunhaarige beinahe zu Tode erschreckte. "Mein Herz!" ,beschwerte sich Solum und hielt sich an der Tür und seiner Brust fest, um den Herzinfarkt nicht zu verfallen und sich auf den Boden wieder zu finden. "Verzeihen Sie, wenn ich Sie erschreckt haben sollte, aber wir sollten nun wirklich beginnen" ,erklärte der Butler und machte sich auf den Weg. Verwundert sah Solum ihm erst nach, ehe er sein Kommentar, "Der ist doch nicht normal.." ,abgab und dann hinterher lief. Er sprach von einem Training, aber wie genau dies aussehen sollte war unbekannt. Es war doch klar das sie ihn nicht so behandeln konnten wie die Vampire, die sie unter ihre Fittiche nahmen, oder? Aber anscheinend hatten sie sich wirklich etwas für ihn ausgedacht, denn kaum folgte er Walter in einen großen Raum stand dort ein Holztisch mit einer glänzenden Waffe darauf. War diese wirklich für ihn? Nicht wissend, ob dies wirklich für ihn gedacht war, lief er erstmal nur hinter dem Butler her, bis dieser stehen blieb und sich zu Solum wandte: "Dies ist Ihre Waffe. Sie werden mit ihr trainieren." Fragwürdig sah der Braunhaarige erst zum Butler dann zur Waffe und wieder zurück. Er hob eine Augenbraue und fragte natürlich sofort nach: "Ich soll mit dieser Waffe gegen Vampire kämpfen? Das ist ein Scherz, oder?" Solum hoffte das er Recht behielt und dies wirklich nur ein Scherz war, aber an dem ernsten Blick von Walter konnte er bereits ablesen das dies ganz sicher kein Missverständnis war. Wieso wollten sie das er mit solch einer Waffe in den Krieg ging, wo doch alle anderen Schusswaffen trugen? Er dachte nicht weiter darüber nach und sah sich das gute Stück erstmal genauer an, als ihm sofort die Verzierungen und Inschriften auffielen. "D-Das sind doch.." ,sagte er als er mit den Spitzen seiner Finger leicht über die Klinge streichte. Es lag dort eine altmodische Glefe aus puren Silber mit Federn als Verzierung und der Inschrift "nisi fractis alis feret tamen dare" was so viel bedeutet wie "gebrochene Flügel tragen dich immer noch, außer du gibst sie auf". Es war seltsam aber irgendwie schien diese Waffe sehr vertraut zu sein, wobei sie doch nur für ihn angefertigt wurde, so wandte Solum sich verwundert zu Walter, der dann zu Wort kam: "Wir waren nicht untätig und haben einige Nachforschungen betrieben bezüglich ihrer Geschichte. Nicht viel fanden wir heraus, aber es wurde darauf bestanden ihre Waffe in solch einem Design anzufertigen. Ihrem Blick zu urteilen traf man damit direkt ins Schwarze?" Nur mit einem Nicken antwortete Solum auf die Frage des Butlers, da er sich dann wieder der Waffe zu wandte. Wieso bestand man auf dieses Design und vor allem wieso erhielt er eine zweiseitige Glefe? Es war für eine Glefe, die nichts anderes war als eine zweischneidige Klinge an einem langen Stab, bereits ungewöhnlich so filigran und detailliert zu sein und das sie aus puren Silber war kam hinzu, aber dann noch Zweiseitig? Wirklich merkwürdig für den Kampf gegen Vampire. "Sollen wir beginnen? Sie sollten schon damit umgehen können, wenn sie sich gegen die Vampire behaupten wollen" ,sagte Walter und stellte sich in die Mitte des großen Raumes. Verwundert sah Solum ihm nach. Er solle wirklich Vampire mit dieser Waffe jagen? Na ja was sollte er schon dagegen sagen. Diese Leute hier waren Profis in der Vernichtung von Vampiren, sie würden schon wissen was sie taten. So hoffte er doch, weswegen er sich dem Butler gegenüber stellte. "Und Sie sind sich sicher?" ,fragte der Braunhaarige lieber nochmal nach, als er den Butler so unbewaffnet vor sich stehen sah, doch dieser nickte nur und stellte sich in eine Angriffshaltung. Mit was wollte er den Attackieren? Solum war ein wenig überfordert, tat aber was der Andere von ihm wollte und schwenkte er kurz die Glefe, die für ihre Verhältnisse sehr leicht wirkte, doch kaum hatte er sie in Richtung des Butlers geschwungen stockte seine Bewegung plötzlich. Was war das? Sie ließ sich nicht herunter ziehen. Beim konzentrierten hinsehen konnte er ein leichtes Schimmern erkennen und dann einen Faden, der sich um die Klinge gewickelt hatte und sie davon abhielt in die Nähe des Butlers zu kommen. Mit einem schnellen Blick zu diesem bemerkte er diese angespannte Haltung und den Faden der sich ebenfalls um sein Handgelenk schlang. Konnte er etwa nur mit diesen Fäden angreifen und blocken? Beeindruckend! "Na was nun? Ich dachte Sie wären bereit mich anzugreifen" ,stocherte Walter den Jüngling etwas an, was auch Wirkung zeigte, da dieser seine Waffe lösen konnte und zu schlug. Doch der Butler stand nicht umsonst im Dienste der Hellsing und wich rechtzeitig aus. Das Training ging einige Zeit lang so weiter, bis man die Müdigkeit Solum bereits ansehen konnte. Der kurze Schlaf am Mittag war nicht genug um den ganzen Stress der Prüfung und nun diese Anstrengungen zu überstehen. Deswegen entschloss Walter erstmal das Training zu beenden und dem Neuling ein wenig Ruhe zugewährten: "Wir machen für heute Schluss. Begeben Sie sich ruhig ins Bett und ruhen Sie sich aus." Das ließ sich der Braunhaarige nicht zweimal sagen, selbst wenn er gerne noch weiter trainiert hätte, so sagte ihm sein Körper bereits das es Schluss für heute sei. Er bedankte sich also für die Waffe und das Training und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Wie ausgepowert ließ er sich dort direkt aufs Bett fallen und sah nur mit trüben Blick nochmal zum Fenster. Es schienen keine Sonnenstrahlen hindurch und sonst auch war eine Totenstille hier unten. Es war eine bekannte Situation, die ihm nicht gefiel. Er hasste dieses Gefühl der Einsamkeit. Doch genau in diesem Moment des beinahe Zusammenbruches, konnte er plötzlich den Umriss einer Person wahrnehmen. Seras?! Was wollte sie so spät abends noch von ihm? Außerdem schien sie nicht wie sonst, ihre Augen waren deutlich rötlicher und so blutdurstig. War es wirklich Seras, die dort stand?! Sofort schreckte Solum auf und versuchte einen klaren Blick zu bekommen, als er dann jedoch in das Gesicht des Vampires in seinen Zimmer sah, blieb ihm nicht nur kurz das Herz stehen, sondern für einen Moment glaubte er wirklich verrückt geworden zu sein. Doch sobald sein Herz wieder einen Rhythmus fand und das Leben zurück in ihn fand, war ihm klar das er sich dies nicht einbildete. Der Vampir aus dem Büro von Lady Integra stand hier vor ihm und sah ihn mit diesen blutrünstigen Augen an, zusätzlich grinste er mit einem breiten Grinsen, das dem Braunhaarigen sofort eine Gänsehaut verpasste. Er funkelte ihn mit seinen eiskalt blauen Augen an und sagte mit schnippischen Unterton: "Was sucht Ihr hier?" Ob er sich diese patzige Frage wirklich erlauben konnte oder nicht würde er schon sehr bald herausfinden. Doch es schien so als wollte der Vampir nichts weiteres von ihm und verschwand deswegen wieder in die Finsternis des Zimmers, woher er wohl auch kam. Was sollte das? Hatte er vielleicht nur die Absicht gehabt Solum zu zeigen, dass er hier keineswegs Willkommen sei? Das wusste er doch schon von selbst. Es war gruselig zu wissen, dass hier Monster lebten, die er wahrscheinlich an nichts hindern könnte, aber anders ging es wohl nicht, also untersuchte er nochmal gründlich das Zimmer, ehe er sich wieder aufs Bett warf und die Augen schloss. "Das ist doch alles sehr seltsam.." ,murmelte Solum leise im Selbstgespräch, ehe er einschlief und wieder seinem alltägliche Alptraum begegnete. Es erschien eine Wiese im Mondschein aus blühenden weißen Margeriten, die dort im Licht des Mondes schimmernden und in Mitten all dieser Blumen saß Solum. Er hatte solch ein seltsames Gefühl als würde er um einiges schwerer sein und sobald er sich nach hinten sah entdeckte er dort zwei prachtvolle Flügel an seinem eigenen Rücken, die im Mondschein schon beinahe leuchteten und jeden mit ihrem Schimmer bezaubert hätten. Solum jedoch hasste dessen Anblick, er hatte nichts anderes für sie übrig als Hass, also versuchte er sie zu erreichen und los zu werden, dabei jedoch glitten seine Hände stets von den weichen und glatt liegenden Federn ab, auch wenn er einige von ihnen heraus reißen konnte, so blieben die Flügel an Ort und Stelle. Nun fand er sich in dem schönen Blumenmeer und seinen eigenen Federn wieder. Als plötzlich eine klare, aber leise Stimme zuhören war: "Solumel? Solumel? Wo bist du mein lieber Solumel?" Zuerst erkannte er diese Stimme nicht und glaubte sie sei Fremd, aber nach einigen weiteren Male wusste er sofort wem sie gehörte. Seine Mutter! "Mama?!" ,rief er und suchte das Blumenfeld nach ihr ab, der Mondschein war hell und erleuchtete diese Nacht so gut, dass er seine Mutter bald schon einige Meter von sich entfernt entdecken konnte. Sofort stolperte er drauf los und lief zu ihr, dabei ein wenig mit den eleganten aber zerfetzen Flügeln flatternd. "Mama? Alles ok?" ,fragte er leise und mit zittriger Stimme. Sie lag dort in diesen weißen Meer aus Blumen in einem weißen Kleid, dass jedoch getaucht in einem knalligen Rot war, das aus einer tiefen Wunde aus ihrem eigenen Körper entstand. "Mama?!" ,sagte er nun etwas lauter und versuchte sie vorsichtig aufzuheben. Sie war noch gerade so am Leben, so schien es jedenfalls, da sie mit ihren trüben Augen zu ihm sah und dann wieder mit ihrer sanften Stimme sprach: "Warum Solumel? Warum hast du das getan? Wieso hast du uns alle getötet?" Schockiert darüber schüttelte er hektisch den Kopf und verneinte es laut: "Was redest du da?! Mama?! Ich habe euch nicht getötet! Mama!" Doch seine Mutter hörte nicht, sie schloss nur die Augen und versank dann plötzlich im Boden. Verzweifelt versuchte Solum dies zu verhindern, aber es war so als wollte sie etwas in die Tiefe der Erde ziehen und ihn nicht mit gehen lassen. So verschwand sie bald im Boden unter ihm und nichts als eine Stille blieb zurück. Diese bekannte Stille der Einsamkeit. Seine Tränen fielen auf die Blütenblätter der Margeriten und liefen von diesen dann auf den blutgetränkten Boden. Er hatte sie nicht getötet, oder? Nun saß er dort zwischen all den weißen und blutroten Blumen im Mondschein mit zerrissenen Flügeln, allein gelassen und verloren. Doch nicht lange, denn bald schon tauchte eine dunkle Gestalt auf. Sie kam nur mit langsamen Schritten auf ihn zu und selbst als Solum es bemerkte bewegte er sich kein Stück. Er trauerte zu sehr über diese Leere in seinem Körper, als das er etwas tun hätte können. Doch da streckte die schwarze Gestalt ihre Hand aus, in der sie eine Waffe hielt, die sie auf den gebrochenen jungen Mann vor sich am Boden richtete. Nun sah der Braunhaarige auf und fand sich in den rubinroten Augen seines Gegenübers wieder. Er sah noch wie die weißen Zähne der Gestalt hervorblitzten und ein schelmisches Grinsen auf dessen Gesicht hinterließen, bis man nur noch das laute Geräusch des Schusses vernahm. Wie aus dem Nichts schreckte Solum in der Realität auf und sah sich sofort in diesem fremden Zimmer um, bis ihm wieder einfiel wo er sich befand. Jedesmal das Gleiche. Immer der selbe Alptraum und am Ende wurde er stets von dieser fremden Gestalt erschossen. Was der Traum jedoch zu bedeuten hatte wusste er selbst nicht, aber eines war ihm klar dieser Jemand in seinem Traum könnte eventuell die Lösung all seiner Probleme sein. Wieso aber sagte seine Mutter stets das er Schuld hätte? Er schüttelte den Kopf und setzte sich nun an die Kannte seines Bettes. Es würde ja doch nichts bringen darüber nachzudenken, da es nur Spekulierungen wären. Er strich sich durchs Haar und seufzte erstmal auf. Er machte sich wieder zu viele Gedanken, also stand er auf und nahm erstmal ein kaltes Gesichtsbad, dies würde ihn schon wieder wach machen und auf andere Gedanken bringen. Dann machte er sich fertig und suchte nach Walter oder Seras. Einer von beiden sollte ja auffindbar sein und ihm weiterhelfen können, denn heute war nichts großes Geplant, so konnte er doch sicher noch ein wenig trainieren. Es war jedoch niemand in diesem riesigen Anwesen aufzufinden. Egal durch welche Tür Solum lief oder wie viele Gänge er entlang ging. Es war keine Spur von Walter oder Seras, eigentlich war hier überhaupt niemand. Wo waren sie? Er lief weiter und fand sich bald in einem Flur wieder in dem riesige Fenster auf der linken Seite hinaus auf den Platz des Geländes zeigten. Kurz hörte Solum mit der Suche nach jemanden auf und stellte sich ans Fenster. Es dämmerte bereits wieder. Er hatte sich also eigentlich sofort an den Arbeitstag eines Vampirsjägers gewöhnt, was aber vielleicht auch daran lag das er die Nacht eigentlich schon immer sehr genoss und nie lange schlafen konnte, wobei er sie wegen ihnen nicht leiden konnte. Diese Vampire, die die Nacht ihre Heimat nannten.. Doch was war das? Draußen sah Solum plötzlich seine frühere Gruppe maschieren. Sie schien zu trainieren, aber so spät? Alle waren anwesend auch Tobi und Thomsen, ob es ihnen gut ging? Irgendwie wünschte er sich doch bei ihnen zu sein und nicht hier vor den Augen dieser Blondinen, die ihm keineswegs gefiel. Doch was sollte er tun? Er wollte schließlich in diese Organisation, so musste er auch solche Unannehmlichkeiten über sich ergehen lassen. Er sah sich nochmal um aber wieder war niemand zusehen, wo waren sie nur? Bei Seras konnte er sich denken, dass diese eventuell noch in ihrem Zimmer schlief, schließlich war die Sonne noch nicht untergegangen, aber Walter? Wo sollte der Butler dieses Hauses schon hingehen können? "Solum?" ,sprach dann plötzlich jemand von hinten, so dass sich der Braunhaarige wie eine Katze erschreckte und zur Seite weg sprang. Er hatte doch eben noch nachgesehen, ob sich hier jemand befand und nun das? Er hatte das Gefühl das seine Sinne mit jedem Tag abnahmen. Er drehte sich zur Person, die seinen Namen nannte um und sah in das schon von Alter gekennzeichnete Gesicht von Walter. Wie alt dieser wohl war? Jedenfalls konnte Solum sich sicher sein, dass er ein Mensch war und das war gut so, auch wenn seine Art wie er sich anschlich und kämpfte etwas anderes vermuten ließen und den jungen Mann schon sehr nervten. War es schön einen Menschen hier zu wissen, den man jedenfalls etwas vertrauen schenken konnte. "Walter. Wie schön Sie zusehen. Sagen Sie mal steht heute wieder Training an?" ,fragte Solum den Butler und bemerkte sofort wie dieser nachdenklich grübelte. Hatte er etwas gesagt, dass seinen Gegenüber zum Nachdenken bringen könnte? Es schien aber an etwas anders zu liegen, da er den bald zustimmte und mit ihm zum Raum ging, in dem auch die Waffe bereits auf Solum wartete. Wieder stellte sich der Butler in die Mitte des Raumes und Solum ihn gegenüber, doch bevor dieser etwas tun konnte sprach Walter: "Diesmal üben wir das Abwehren. Ich werde versuchen Sie zu berühren und Sie versuchen mich daran zu hindern." Damit einverstanden nickte Solum ihm zu und schon begann das Training wieder, bis die Sonne unterging, denn kaum hatte der letzte Sonnenstrahl das Haus der Hellsing verlassen, gab es auch schon eine große Erschütterung. Verwundert sah Solum zum Butler, der jedoch genau so überrascht schien wie er. Was war das nur bloß? Es brachte nichts dies zu fragen, wenn sie es nicht selbst herausfanden, also liefen beide sofort los. Da Walter Solum riet die Glefe mit zunehmen, hatte er diese in seiner Hand mit genommen. Glaubte der Butler vielleicht das die Organisation angegriffen wurde? Aber wer würde sich sowas schon erlauben? Sie liefen zum Büro von Lady Integra, da Walter sich wohl um sie sorgte, doch als die Beiden ankamen, stand diese seelenruhig am Fenster und sah hinab auf den Hof. Wie gesagt fand Solum sie schon von der ersten Begegnung an seltsam, aber wie würde er sich wohl einen Menschen vorstellen der seid seiner Kindheit erfahren hatte das es Vampire gab und diese nicht nur in Geschichten existierten? Es war aber auch egal was er darüber dachte, denn dieser Angriff schien real zu sein und in keiner Geschichte zu spielen, aber wer würde die Hellsing Organisation angreifen? Selbst für Vampire gäbe es keinen Grund sich direkt ins feindliche Gebiet zu begeben. Bald schon tauchte auch Seras auf, die wohl wie die meisten ein wenig überrascht davon war und nicht recht glauben konnte das dies hier wirklich ein Angriff sein solle. "Walter? Werden wir wirklich angegriffen?" ,fragte sie deswegen nochmal nach, um sich irgendwie Gewissheit zuholen, die sie von Walter auch bekam: "Ja. Die Organisation steht unter feindlichem Feuer. Ich würde nur gerne wissen wer dafür verantwortlich ist." Fraglich standen nun die Drei im Büro ihrer Vorgesetzten, die von allen Anwesend mit die gelassenste war. Was sollten sie aber nun tun? Die Truppen unten waren bereits in einem Nahkampf verwickelt und irgendwie schien es nicht so als würden die Explosionen aufhören. Gerade als Solum sich umdrehen und zu den Leuten unten stoßen wollte, hielt seine Chefin ihn davon ab. "Solum. Du wirst mit den anderen Beiden das Gebäude hier drinnen beschützen. Lasst keinen der Angreifer tief ins Gebäude dringen. Ich glaube sie wollen das Haus von innen beschädigen und zerstören" ,erklärte die Frau mit den platinblonden Haaren. Aber wieso sollte er den Leute draußen nicht zur Hilfe kommen dürfen? Das konnte er irgendwie nicht verstehen, schließlich wäre es doch viel effektiver die Angreifer sofort daran zu hindern dem Gebäude überhaupt näher zu kommen, als sie nur daran zu hindern tief einzudringen. Irgendwas schien hier faul zu sein und das gefiel dem Braunhaarigen ganz und gar nicht. Es machte ihn irgendwie wütend, dass diese Frau sich anmaßte so zu handeln, aber Seras schien seine Anspannung zu spüren und riss ihn dort heraus, indem sie ihre Hand auf seine Schulter legte und meinte: "Komm wir gehen zum Eingang. Dort können wir sehen, ob sie bereits eingedrungen sind." Es war vielleicht wirklich seine Rettung, denn hätte Seras ihn nicht so aus dieser Anspannung gerissen, hätte er mit Sicherheit etwas gesagt oder getan das er im Nachhinein bereut hätte, also fügte er sich dem Befehl und folgte Seras zum Eingang. Der Eingang war eine riesige Tür hinter der es wirklich schlimm zu ging. Man hörte nur die Geschreie der Soldaten und die vielen Explosionen. Aber anstatt frontal darauf zu warten das sie einbrechen würden, stellten sich Seras und Solum auf die große Treppe, die hinauf in den zweiten Stock führte. Hier oben hatten sie eine gute Deckung und eine bessere Sicht auf die Tür. Nun hieß es abwarten bis die Truppen draußen versagen würden und die Feinde herein spazierten. Es kratzte gewaltig an Solum's Nerven, dass er hier darauf warten sollte das dort draußen seine Bekannten sterben würden, aber nun daraus zu laufen würde ihnen sicher auch nichts bringen, oder? Kaum nach einer weiteren Explosion direkt vor der Haustür, wurde diese dann von einigen Männern aufgerissen, die sich sofort ins innere retteten. Sofort machte sich Seras bereit und hielt ihren Finger bereits auf den Abzug ihrer riesigen Gewehr, als Solum jedoch seine Hand vors Zielfernrohr streckte und sagte: "Nicht! Das sind unsere Leute!" Es waren einige die sich wohl vor den feindlichen Leuten retten wollten und zum großen Verwundern von Solum waren Tobi und Thomsen auch dabei! Erfreut über ihre Gesichter war er gerade dabei herunter zu laufen und sie freudig zu begrüßen, doch an ihren Gesichtern erkannte er sofort, dass dies keine gute Idee sein würde. Sie schleppten einige Verwundete mit ins Gebäude und andere schlossen sofort wieder hinter sich die Tür. Keiner der Soldaten war ruhig und man hörte das qualvolle schreien derer die nicht mehr lange zu leben hatten. Was war da draußen passiert und wieso konnte Solum sich nicht bewegen und zu ihnen gehen? Fühlte er sich etwa dafür schuldig, was ihnen da gerade wiederfuhr? Er war es schließlich der sie damit hinein zog, oder etwa nicht? "Solum?" ,sprach dann plötzlich Thomsen, was die Aufmerksamkeit aller auf ihn lenkte. Auch Solum kam nun wieder zur Gesinnung und blickte in die verwunderten und ängstlichen Gesichter seiner früheren Kameraden. Was sollte er nun sagen? Was könnte er sagen? Was nur?! Er wusste nicht was er hätte tun können. Wie denn auch? Es sah doch sicher so aus, als hätte er sich hier schön sicher und geschützt im Haus verschanzt, jedenfalls würde Solum es so sehen, aber Thomsen und die Anderen schienen da anderer Meinung zu sein, jedenfalls taten sie vielleicht so. Denn anstatt ihm nun Vorwürfe zu machen sagte Thomsen, der sonst stets grob und vorlaut war, die liebevoll: "Wie schön das du wohlauf bist." Diese Worte schockierten den Braunhaarigen so sehr, dass er glaubte er hätte für einige Sekunden kurz das Atmen verlernt, aber wie aus dem Nichts explodierte dann wieder etwas vor der Tür, nur diesmal so nah, dass die Tür es nicht konnte aufhalten und die Explosion auch ins Innere lies. Eine riesige Staubwolke türmte sich auf und machte das Sehen so gut wie unmöglich, auch fielen einige Trümmer von der Decke und andere flogen durch die Gegend von der Explosion. Hustend versuchte Solum wieder die Orientierung zu finden und etwas zu erkennen. Er stellte sich nach dem Sturz durch die Druckwelle wieder auf die Beine und sah herunter zur Tür, die nicht mehr dort war. Sofort kam ihm die Truppe in den Sinn mit Thomsen und Tobi, die dort vorn doch positioniert waren! "Thomsen!? Tobi?!" ,schrie er und lief sofort die Treppen herab um in all den Trümmern ein Anzeichen von ihnen zu finden. Voller Panik ließ er seinen Blick über alles und jeden streifen und mit jedem Blutfleck und abgetrennten Körperteil schlug sein Herz schneller. Sie mussten überlebt haben! Sie mussten es einfach! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)