Hellsing: catch my breath von Saniis ================================================================================ II. Die Federwaffe ------------------ Als Solum wieder zu sich kam, schreckte er auf und sah sich um. Für einige Sekunden hatte er vergessen wo er sich befand, bis ihm alles wieder einfiel. "Ich bin wirklich eingeschlafen.." ,stellte er leise für sich selbst fest und sah sich ein wenig um. Es war wirklich dunkel geworden, er hatte wohl bis Abends durch geschlafen, was nun ein Problem darstellte, denn wie würde er jetzt wieder schlafen können? Er hob seinen Kopf und musste sich erstmal strecken, diese Haltung zum Schlafen war nicht gerade gesund für seinen Rücken, aber jedenfalls bekam er für einige Zeit die Augen zu ohne von Alpträumen geplagt zu werden, die ihn seid seiner Kindheit verfolgten. Dann plötzlich ein Klopfen an der Tür und die bekannte Stimme von Walter: "Junger Herr? Sind sie auf? Wir würden gerne mit ihrem Training beginnen." Mit dem Training? Solum war sich nicht sicher, ob er dies nun richtig verstanden hatte, denn schließlich schien es mitten in der Nacht zu sein und er wusste genau das dies eigentlich die Zeit war zu schlafen, jedenfalls glaubte er dies. Was er jedoch vergaß war die Tatsache, das dies hier keine normale Organisation war, sondern eine um Vampire zu jagen. Deswegen stand Solum auf und richtete ein wenig seine Kleidung, bevor er die Tür öffnete und direkt von Walter begrüßt wurde, der überraschend davor stand, so dass sich der Braunhaarige beinahe zu Tode erschreckte. "Mein Herz!" ,beschwerte sich Solum und hielt sich an der Tür und seiner Brust fest, um den Herzinfarkt nicht zu verfallen und sich auf den Boden wieder zu finden. "Verzeihen Sie, wenn ich Sie erschreckt haben sollte, aber wir sollten nun wirklich beginnen" ,erklärte der Butler und machte sich auf den Weg. Verwundert sah Solum ihm erst nach, ehe er sein Kommentar, "Der ist doch nicht normal.." ,abgab und dann hinterher lief. Er sprach von einem Training, aber wie genau dies aussehen sollte war unbekannt. Es war doch klar das sie ihn nicht so behandeln konnten wie die Vampire, die sie unter ihre Fittiche nahmen, oder? Aber anscheinend hatten sie sich wirklich etwas für ihn ausgedacht, denn kaum folgte er Walter in einen großen Raum stand dort ein Holztisch mit einer glänzenden Waffe darauf. War diese wirklich für ihn? Nicht wissend, ob dies wirklich für ihn gedacht war, lief er erstmal nur hinter dem Butler her, bis dieser stehen blieb und sich zu Solum wandte: "Dies ist Ihre Waffe. Sie werden mit ihr trainieren." Fragwürdig sah der Braunhaarige erst zum Butler dann zur Waffe und wieder zurück. Er hob eine Augenbraue und fragte natürlich sofort nach: "Ich soll mit dieser Waffe gegen Vampire kämpfen? Das ist ein Scherz, oder?" Solum hoffte das er Recht behielt und dies wirklich nur ein Scherz war, aber an dem ernsten Blick von Walter konnte er bereits ablesen das dies ganz sicher kein Missverständnis war. Wieso wollten sie das er mit solch einer Waffe in den Krieg ging, wo doch alle anderen Schusswaffen trugen? Er dachte nicht weiter darüber nach und sah sich das gute Stück erstmal genauer an, als ihm sofort die Verzierungen und Inschriften auffielen. "D-Das sind doch.." ,sagte er als er mit den Spitzen seiner Finger leicht über die Klinge streichte. Es lag dort eine altmodische Glefe aus puren Silber mit Federn als Verzierung und der Inschrift "nisi fractis alis feret tamen dare" was so viel bedeutet wie "gebrochene Flügel tragen dich immer noch, außer du gibst sie auf". Es war seltsam aber irgendwie schien diese Waffe sehr vertraut zu sein, wobei sie doch nur für ihn angefertigt wurde, so wandte Solum sich verwundert zu Walter, der dann zu Wort kam: "Wir waren nicht untätig und haben einige Nachforschungen betrieben bezüglich ihrer Geschichte. Nicht viel fanden wir heraus, aber es wurde darauf bestanden ihre Waffe in solch einem Design anzufertigen. Ihrem Blick zu urteilen traf man damit direkt ins Schwarze?" Nur mit einem Nicken antwortete Solum auf die Frage des Butlers, da er sich dann wieder der Waffe zu wandte. Wieso bestand man auf dieses Design und vor allem wieso erhielt er eine zweiseitige Glefe? Es war für eine Glefe, die nichts anderes war als eine zweischneidige Klinge an einem langen Stab, bereits ungewöhnlich so filigran und detailliert zu sein und das sie aus puren Silber war kam hinzu, aber dann noch Zweiseitig? Wirklich merkwürdig für den Kampf gegen Vampire. "Sollen wir beginnen? Sie sollten schon damit umgehen können, wenn sie sich gegen die Vampire behaupten wollen" ,sagte Walter und stellte sich in die Mitte des großen Raumes. Verwundert sah Solum ihm nach. Er solle wirklich Vampire mit dieser Waffe jagen? Na ja was sollte er schon dagegen sagen. Diese Leute hier waren Profis in der Vernichtung von Vampiren, sie würden schon wissen was sie taten. So hoffte er doch, weswegen er sich dem Butler gegenüber stellte. "Und Sie sind sich sicher?" ,fragte der Braunhaarige lieber nochmal nach, als er den Butler so unbewaffnet vor sich stehen sah, doch dieser nickte nur und stellte sich in eine Angriffshaltung. Mit was wollte er den Attackieren? Solum war ein wenig überfordert, tat aber was der Andere von ihm wollte und schwenkte er kurz die Glefe, die für ihre Verhältnisse sehr leicht wirkte, doch kaum hatte er sie in Richtung des Butlers geschwungen stockte seine Bewegung plötzlich. Was war das? Sie ließ sich nicht herunter ziehen. Beim konzentrierten hinsehen konnte er ein leichtes Schimmern erkennen und dann einen Faden, der sich um die Klinge gewickelt hatte und sie davon abhielt in die Nähe des Butlers zu kommen. Mit einem schnellen Blick zu diesem bemerkte er diese angespannte Haltung und den Faden der sich ebenfalls um sein Handgelenk schlang. Konnte er etwa nur mit diesen Fäden angreifen und blocken? Beeindruckend! "Na was nun? Ich dachte Sie wären bereit mich anzugreifen" ,stocherte Walter den Jüngling etwas an, was auch Wirkung zeigte, da dieser seine Waffe lösen konnte und zu schlug. Doch der Butler stand nicht umsonst im Dienste der Hellsing und wich rechtzeitig aus. Das Training ging einige Zeit lang so weiter, bis man die Müdigkeit Solum bereits ansehen konnte. Der kurze Schlaf am Mittag war nicht genug um den ganzen Stress der Prüfung und nun diese Anstrengungen zu überstehen. Deswegen entschloss Walter erstmal das Training zu beenden und dem Neuling ein wenig Ruhe zugewährten: "Wir machen für heute Schluss. Begeben Sie sich ruhig ins Bett und ruhen Sie sich aus." Das ließ sich der Braunhaarige nicht zweimal sagen, selbst wenn er gerne noch weiter trainiert hätte, so sagte ihm sein Körper bereits das es Schluss für heute sei. Er bedankte sich also für die Waffe und das Training und machte sich auf den Weg zu seinem Zimmer. Wie ausgepowert ließ er sich dort direkt aufs Bett fallen und sah nur mit trüben Blick nochmal zum Fenster. Es schienen keine Sonnenstrahlen hindurch und sonst auch war eine Totenstille hier unten. Es war eine bekannte Situation, die ihm nicht gefiel. Er hasste dieses Gefühl der Einsamkeit. Doch genau in diesem Moment des beinahe Zusammenbruches, konnte er plötzlich den Umriss einer Person wahrnehmen. Seras?! Was wollte sie so spät abends noch von ihm? Außerdem schien sie nicht wie sonst, ihre Augen waren deutlich rötlicher und so blutdurstig. War es wirklich Seras, die dort stand?! Sofort schreckte Solum auf und versuchte einen klaren Blick zu bekommen, als er dann jedoch in das Gesicht des Vampires in seinen Zimmer sah, blieb ihm nicht nur kurz das Herz stehen, sondern für einen Moment glaubte er wirklich verrückt geworden zu sein. Doch sobald sein Herz wieder einen Rhythmus fand und das Leben zurück in ihn fand, war ihm klar das er sich dies nicht einbildete. Der Vampir aus dem Büro von Lady Integra stand hier vor ihm und sah ihn mit diesen blutrünstigen Augen an, zusätzlich grinste er mit einem breiten Grinsen, das dem Braunhaarigen sofort eine Gänsehaut verpasste. Er funkelte ihn mit seinen eiskalt blauen Augen an und sagte mit schnippischen Unterton: "Was sucht Ihr hier?" Ob er sich diese patzige Frage wirklich erlauben konnte oder nicht würde er schon sehr bald herausfinden. Doch es schien so als wollte der Vampir nichts weiteres von ihm und verschwand deswegen wieder in die Finsternis des Zimmers, woher er wohl auch kam. Was sollte das? Hatte er vielleicht nur die Absicht gehabt Solum zu zeigen, dass er hier keineswegs Willkommen sei? Das wusste er doch schon von selbst. Es war gruselig zu wissen, dass hier Monster lebten, die er wahrscheinlich an nichts hindern könnte, aber anders ging es wohl nicht, also untersuchte er nochmal gründlich das Zimmer, ehe er sich wieder aufs Bett warf und die Augen schloss. "Das ist doch alles sehr seltsam.." ,murmelte Solum leise im Selbstgespräch, ehe er einschlief und wieder seinem alltägliche Alptraum begegnete. Es erschien eine Wiese im Mondschein aus blühenden weißen Margeriten, die dort im Licht des Mondes schimmernden und in Mitten all dieser Blumen saß Solum. Er hatte solch ein seltsames Gefühl als würde er um einiges schwerer sein und sobald er sich nach hinten sah entdeckte er dort zwei prachtvolle Flügel an seinem eigenen Rücken, die im Mondschein schon beinahe leuchteten und jeden mit ihrem Schimmer bezaubert hätten. Solum jedoch hasste dessen Anblick, er hatte nichts anderes für sie übrig als Hass, also versuchte er sie zu erreichen und los zu werden, dabei jedoch glitten seine Hände stets von den weichen und glatt liegenden Federn ab, auch wenn er einige von ihnen heraus reißen konnte, so blieben die Flügel an Ort und Stelle. Nun fand er sich in dem schönen Blumenmeer und seinen eigenen Federn wieder. Als plötzlich eine klare, aber leise Stimme zuhören war: "Solumel? Solumel? Wo bist du mein lieber Solumel?" Zuerst erkannte er diese Stimme nicht und glaubte sie sei Fremd, aber nach einigen weiteren Male wusste er sofort wem sie gehörte. Seine Mutter! "Mama?!" ,rief er und suchte das Blumenfeld nach ihr ab, der Mondschein war hell und erleuchtete diese Nacht so gut, dass er seine Mutter bald schon einige Meter von sich entfernt entdecken konnte. Sofort stolperte er drauf los und lief zu ihr, dabei ein wenig mit den eleganten aber zerfetzen Flügeln flatternd. "Mama? Alles ok?" ,fragte er leise und mit zittriger Stimme. Sie lag dort in diesen weißen Meer aus Blumen in einem weißen Kleid, dass jedoch getaucht in einem knalligen Rot war, das aus einer tiefen Wunde aus ihrem eigenen Körper entstand. "Mama?!" ,sagte er nun etwas lauter und versuchte sie vorsichtig aufzuheben. Sie war noch gerade so am Leben, so schien es jedenfalls, da sie mit ihren trüben Augen zu ihm sah und dann wieder mit ihrer sanften Stimme sprach: "Warum Solumel? Warum hast du das getan? Wieso hast du uns alle getötet?" Schockiert darüber schüttelte er hektisch den Kopf und verneinte es laut: "Was redest du da?! Mama?! Ich habe euch nicht getötet! Mama!" Doch seine Mutter hörte nicht, sie schloss nur die Augen und versank dann plötzlich im Boden. Verzweifelt versuchte Solum dies zu verhindern, aber es war so als wollte sie etwas in die Tiefe der Erde ziehen und ihn nicht mit gehen lassen. So verschwand sie bald im Boden unter ihm und nichts als eine Stille blieb zurück. Diese bekannte Stille der Einsamkeit. Seine Tränen fielen auf die Blütenblätter der Margeriten und liefen von diesen dann auf den blutgetränkten Boden. Er hatte sie nicht getötet, oder? Nun saß er dort zwischen all den weißen und blutroten Blumen im Mondschein mit zerrissenen Flügeln, allein gelassen und verloren. Doch nicht lange, denn bald schon tauchte eine dunkle Gestalt auf. Sie kam nur mit langsamen Schritten auf ihn zu und selbst als Solum es bemerkte bewegte er sich kein Stück. Er trauerte zu sehr über diese Leere in seinem Körper, als das er etwas tun hätte können. Doch da streckte die schwarze Gestalt ihre Hand aus, in der sie eine Waffe hielt, die sie auf den gebrochenen jungen Mann vor sich am Boden richtete. Nun sah der Braunhaarige auf und fand sich in den rubinroten Augen seines Gegenübers wieder. Er sah noch wie die weißen Zähne der Gestalt hervorblitzten und ein schelmisches Grinsen auf dessen Gesicht hinterließen, bis man nur noch das laute Geräusch des Schusses vernahm. Wie aus dem Nichts schreckte Solum in der Realität auf und sah sich sofort in diesem fremden Zimmer um, bis ihm wieder einfiel wo er sich befand. Jedesmal das Gleiche. Immer der selbe Alptraum und am Ende wurde er stets von dieser fremden Gestalt erschossen. Was der Traum jedoch zu bedeuten hatte wusste er selbst nicht, aber eines war ihm klar dieser Jemand in seinem Traum könnte eventuell die Lösung all seiner Probleme sein. Wieso aber sagte seine Mutter stets das er Schuld hätte? Er schüttelte den Kopf und setzte sich nun an die Kannte seines Bettes. Es würde ja doch nichts bringen darüber nachzudenken, da es nur Spekulierungen wären. Er strich sich durchs Haar und seufzte erstmal auf. Er machte sich wieder zu viele Gedanken, also stand er auf und nahm erstmal ein kaltes Gesichtsbad, dies würde ihn schon wieder wach machen und auf andere Gedanken bringen. Dann machte er sich fertig und suchte nach Walter oder Seras. Einer von beiden sollte ja auffindbar sein und ihm weiterhelfen können, denn heute war nichts großes Geplant, so konnte er doch sicher noch ein wenig trainieren. Es war jedoch niemand in diesem riesigen Anwesen aufzufinden. Egal durch welche Tür Solum lief oder wie viele Gänge er entlang ging. Es war keine Spur von Walter oder Seras, eigentlich war hier überhaupt niemand. Wo waren sie? Er lief weiter und fand sich bald in einem Flur wieder in dem riesige Fenster auf der linken Seite hinaus auf den Platz des Geländes zeigten. Kurz hörte Solum mit der Suche nach jemanden auf und stellte sich ans Fenster. Es dämmerte bereits wieder. Er hatte sich also eigentlich sofort an den Arbeitstag eines Vampirsjägers gewöhnt, was aber vielleicht auch daran lag das er die Nacht eigentlich schon immer sehr genoss und nie lange schlafen konnte, wobei er sie wegen ihnen nicht leiden konnte. Diese Vampire, die die Nacht ihre Heimat nannten.. Doch was war das? Draußen sah Solum plötzlich seine frühere Gruppe maschieren. Sie schien zu trainieren, aber so spät? Alle waren anwesend auch Tobi und Thomsen, ob es ihnen gut ging? Irgendwie wünschte er sich doch bei ihnen zu sein und nicht hier vor den Augen dieser Blondinen, die ihm keineswegs gefiel. Doch was sollte er tun? Er wollte schließlich in diese Organisation, so musste er auch solche Unannehmlichkeiten über sich ergehen lassen. Er sah sich nochmal um aber wieder war niemand zusehen, wo waren sie nur? Bei Seras konnte er sich denken, dass diese eventuell noch in ihrem Zimmer schlief, schließlich war die Sonne noch nicht untergegangen, aber Walter? Wo sollte der Butler dieses Hauses schon hingehen können? "Solum?" ,sprach dann plötzlich jemand von hinten, so dass sich der Braunhaarige wie eine Katze erschreckte und zur Seite weg sprang. Er hatte doch eben noch nachgesehen, ob sich hier jemand befand und nun das? Er hatte das Gefühl das seine Sinne mit jedem Tag abnahmen. Er drehte sich zur Person, die seinen Namen nannte um und sah in das schon von Alter gekennzeichnete Gesicht von Walter. Wie alt dieser wohl war? Jedenfalls konnte Solum sich sicher sein, dass er ein Mensch war und das war gut so, auch wenn seine Art wie er sich anschlich und kämpfte etwas anderes vermuten ließen und den jungen Mann schon sehr nervten. War es schön einen Menschen hier zu wissen, den man jedenfalls etwas vertrauen schenken konnte. "Walter. Wie schön Sie zusehen. Sagen Sie mal steht heute wieder Training an?" ,fragte Solum den Butler und bemerkte sofort wie dieser nachdenklich grübelte. Hatte er etwas gesagt, dass seinen Gegenüber zum Nachdenken bringen könnte? Es schien aber an etwas anders zu liegen, da er den bald zustimmte und mit ihm zum Raum ging, in dem auch die Waffe bereits auf Solum wartete. Wieder stellte sich der Butler in die Mitte des Raumes und Solum ihn gegenüber, doch bevor dieser etwas tun konnte sprach Walter: "Diesmal üben wir das Abwehren. Ich werde versuchen Sie zu berühren und Sie versuchen mich daran zu hindern." Damit einverstanden nickte Solum ihm zu und schon begann das Training wieder, bis die Sonne unterging, denn kaum hatte der letzte Sonnenstrahl das Haus der Hellsing verlassen, gab es auch schon eine große Erschütterung. Verwundert sah Solum zum Butler, der jedoch genau so überrascht schien wie er. Was war das nur bloß? Es brachte nichts dies zu fragen, wenn sie es nicht selbst herausfanden, also liefen beide sofort los. Da Walter Solum riet die Glefe mit zunehmen, hatte er diese in seiner Hand mit genommen. Glaubte der Butler vielleicht das die Organisation angegriffen wurde? Aber wer würde sich sowas schon erlauben? Sie liefen zum Büro von Lady Integra, da Walter sich wohl um sie sorgte, doch als die Beiden ankamen, stand diese seelenruhig am Fenster und sah hinab auf den Hof. Wie gesagt fand Solum sie schon von der ersten Begegnung an seltsam, aber wie würde er sich wohl einen Menschen vorstellen der seid seiner Kindheit erfahren hatte das es Vampire gab und diese nicht nur in Geschichten existierten? Es war aber auch egal was er darüber dachte, denn dieser Angriff schien real zu sein und in keiner Geschichte zu spielen, aber wer würde die Hellsing Organisation angreifen? Selbst für Vampire gäbe es keinen Grund sich direkt ins feindliche Gebiet zu begeben. Bald schon tauchte auch Seras auf, die wohl wie die meisten ein wenig überrascht davon war und nicht recht glauben konnte das dies hier wirklich ein Angriff sein solle. "Walter? Werden wir wirklich angegriffen?" ,fragte sie deswegen nochmal nach, um sich irgendwie Gewissheit zuholen, die sie von Walter auch bekam: "Ja. Die Organisation steht unter feindlichem Feuer. Ich würde nur gerne wissen wer dafür verantwortlich ist." Fraglich standen nun die Drei im Büro ihrer Vorgesetzten, die von allen Anwesend mit die gelassenste war. Was sollten sie aber nun tun? Die Truppen unten waren bereits in einem Nahkampf verwickelt und irgendwie schien es nicht so als würden die Explosionen aufhören. Gerade als Solum sich umdrehen und zu den Leuten unten stoßen wollte, hielt seine Chefin ihn davon ab. "Solum. Du wirst mit den anderen Beiden das Gebäude hier drinnen beschützen. Lasst keinen der Angreifer tief ins Gebäude dringen. Ich glaube sie wollen das Haus von innen beschädigen und zerstören" ,erklärte die Frau mit den platinblonden Haaren. Aber wieso sollte er den Leute draußen nicht zur Hilfe kommen dürfen? Das konnte er irgendwie nicht verstehen, schließlich wäre es doch viel effektiver die Angreifer sofort daran zu hindern dem Gebäude überhaupt näher zu kommen, als sie nur daran zu hindern tief einzudringen. Irgendwas schien hier faul zu sein und das gefiel dem Braunhaarigen ganz und gar nicht. Es machte ihn irgendwie wütend, dass diese Frau sich anmaßte so zu handeln, aber Seras schien seine Anspannung zu spüren und riss ihn dort heraus, indem sie ihre Hand auf seine Schulter legte und meinte: "Komm wir gehen zum Eingang. Dort können wir sehen, ob sie bereits eingedrungen sind." Es war vielleicht wirklich seine Rettung, denn hätte Seras ihn nicht so aus dieser Anspannung gerissen, hätte er mit Sicherheit etwas gesagt oder getan das er im Nachhinein bereut hätte, also fügte er sich dem Befehl und folgte Seras zum Eingang. Der Eingang war eine riesige Tür hinter der es wirklich schlimm zu ging. Man hörte nur die Geschreie der Soldaten und die vielen Explosionen. Aber anstatt frontal darauf zu warten das sie einbrechen würden, stellten sich Seras und Solum auf die große Treppe, die hinauf in den zweiten Stock führte. Hier oben hatten sie eine gute Deckung und eine bessere Sicht auf die Tür. Nun hieß es abwarten bis die Truppen draußen versagen würden und die Feinde herein spazierten. Es kratzte gewaltig an Solum's Nerven, dass er hier darauf warten sollte das dort draußen seine Bekannten sterben würden, aber nun daraus zu laufen würde ihnen sicher auch nichts bringen, oder? Kaum nach einer weiteren Explosion direkt vor der Haustür, wurde diese dann von einigen Männern aufgerissen, die sich sofort ins innere retteten. Sofort machte sich Seras bereit und hielt ihren Finger bereits auf den Abzug ihrer riesigen Gewehr, als Solum jedoch seine Hand vors Zielfernrohr streckte und sagte: "Nicht! Das sind unsere Leute!" Es waren einige die sich wohl vor den feindlichen Leuten retten wollten und zum großen Verwundern von Solum waren Tobi und Thomsen auch dabei! Erfreut über ihre Gesichter war er gerade dabei herunter zu laufen und sie freudig zu begrüßen, doch an ihren Gesichtern erkannte er sofort, dass dies keine gute Idee sein würde. Sie schleppten einige Verwundete mit ins Gebäude und andere schlossen sofort wieder hinter sich die Tür. Keiner der Soldaten war ruhig und man hörte das qualvolle schreien derer die nicht mehr lange zu leben hatten. Was war da draußen passiert und wieso konnte Solum sich nicht bewegen und zu ihnen gehen? Fühlte er sich etwa dafür schuldig, was ihnen da gerade wiederfuhr? Er war es schließlich der sie damit hinein zog, oder etwa nicht? "Solum?" ,sprach dann plötzlich Thomsen, was die Aufmerksamkeit aller auf ihn lenkte. Auch Solum kam nun wieder zur Gesinnung und blickte in die verwunderten und ängstlichen Gesichter seiner früheren Kameraden. Was sollte er nun sagen? Was könnte er sagen? Was nur?! Er wusste nicht was er hätte tun können. Wie denn auch? Es sah doch sicher so aus, als hätte er sich hier schön sicher und geschützt im Haus verschanzt, jedenfalls würde Solum es so sehen, aber Thomsen und die Anderen schienen da anderer Meinung zu sein, jedenfalls taten sie vielleicht so. Denn anstatt ihm nun Vorwürfe zu machen sagte Thomsen, der sonst stets grob und vorlaut war, die liebevoll: "Wie schön das du wohlauf bist." Diese Worte schockierten den Braunhaarigen so sehr, dass er glaubte er hätte für einige Sekunden kurz das Atmen verlernt, aber wie aus dem Nichts explodierte dann wieder etwas vor der Tür, nur diesmal so nah, dass die Tür es nicht konnte aufhalten und die Explosion auch ins Innere lies. Eine riesige Staubwolke türmte sich auf und machte das Sehen so gut wie unmöglich, auch fielen einige Trümmer von der Decke und andere flogen durch die Gegend von der Explosion. Hustend versuchte Solum wieder die Orientierung zu finden und etwas zu erkennen. Er stellte sich nach dem Sturz durch die Druckwelle wieder auf die Beine und sah herunter zur Tür, die nicht mehr dort war. Sofort kam ihm die Truppe in den Sinn mit Thomsen und Tobi, die dort vorn doch positioniert waren! "Thomsen!? Tobi?!" ,schrie er und lief sofort die Treppen herab um in all den Trümmern ein Anzeichen von ihnen zu finden. Voller Panik ließ er seinen Blick über alles und jeden streifen und mit jedem Blutfleck und abgetrennten Körperteil schlug sein Herz schneller. Sie mussten überlebt haben! Sie mussten es einfach! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)