Wie die Wahrheit doch wehtun kann von Satine2502 ================================================================================ Kapitel 10: Alle gegen Jeanne ----------------------------- Maron öffnete langsam die Augen. Die Scherben vom Spiegel lagen noch vor ihr, ebenso ihr Kreuz. Getrocknete Tränen hatten auf ihren Wangen Spuren gebildet und sie hoffte irgendwie, das alles nur ein Traum gewesen war. Doch kaum dass sie sich aufrappelte spürte sie wieder diesen Schmerz in ihrer Brust. Der Schmerz von Verrat. Wie hatte das alles denn nur soweit kommen können? Immerhin war sie mit Chiaki doch so glücklich und er hatte ihr immer gesagt wie sehr er sie doch liebte. Das alles soll nur ein Spiel gewesen sein? Und Miyako hatte auch noch mitgemacht? Sachte stand die Schülerin auf und verließ ihr Schlafzimmer. Sie brauchte einen Schluck Wasser und anschließend eine kalte Dusche. Dass Fynn sie auch noch angelogen hatte tat ihr umso mehr weh. Wieso wendeten sich denn alle gegen sie? Was hatte sie getan? Vermutlich lag es nur daran dass sie, sie war. Oft gibt es eben Menschen die zuerst geliebt und dann fallen gelassen werden. Als Maron aus der Dusche kam und sich wieder angezogen hatte, räumte sie auch die Scherben weg und legte ihr Kreuz zurück in die Nachttischschublade. Sie seufzte kurz als es an ihrer Wohnungstür klopfte. Wollte sie öffnen? Nein. Sie wollte niemanden sehen. Das klopfen wurde stärker und Maron sank am Türstock von der Schlafzimmertür hinunter und hielt sich die Ohren zu. Immer wieder klopfte es laut gegen ihre Wohnungstür und sie hörte auch Miyako die rief dass Maron öffnen sollte. Doch diese reagierte nicht. Immerhin wusste sie doch was sie ihr unter die Nase reiben wollte und darauf könnte sie noch gut bis Montag verzichten. Miyako seufzte kurz und klopfte noch einmal als sie anschließend auf ihren linken Ringfinger sah. Dort funkelte ein Diamantring und brachte sie zum lächeln. Chiaki stand neben ihr und hatte einen Arm um sie gelegt als Miyako sagte: „Versuchen wir es morgen nochmal. Immerhin möchte ich dass Maron zuerst von unserer Verlobung erfährt.“ „Natürlich.“, gab er leise zurück und zwang sich zum lächeln. Anschließend gingen beide zurück in seine Wohnung und sahen sich einen Film an. Doch der ruhige Abend sollte bald vorbei sein, denn Access tauchte auf und sagte atemlos: „Ein Dämon, Chiaki.“ „Was? Wo?“ „In der Stadt. Er hat schon zwei Passanten angegriffen.“ Sofort sprang Chiaki hoch als Miyako ihn zurück hielt. Er sah sie etwas wütend an und sie antwortete: „Vergiss nicht auf welcher Seite du kämpfst.“ Er nickte zaghaft, holte aus dem Schlafzimmer sein Kreuz und verwandelte sich in Sindbad. Als Miyako schon vorgegangen war fragte Access: „Was willst du tun?“ „Was schon? Zusehen.“ „Aber …“ „Access!“, mahnte Chiaki ihn und folgte Miyako in die Stadt. Der kleine Engel blieb zurück und konnte nicht glauben was passierte. Sindbad kämpfte für die Dämonen? Was war nur passiert? Gerade als er beiden folgen wollte, kam ihm die Idee. Er flog zu Maron’s Wohnung und klopfte. Diese öffnete jedoch weiterhin nicht also beschloss er zu ihren Balkon zu fliegen. Dort war die Tür nur zugeschoben und er konnte sie sachte öffnen. Maron saß noch immer am Boden als Access neben ihr landete und leise sagte: „Maron?“ Sie erschrak und sah zu ihm. „Wer bist du?“, fragte sie geschockt und sah den Engel mit großen Augen an. „Ich bin Access. Der Begleiter von Sindbad. Aber jetzt bin ich bei dir um dich zu bitten mir zu helfen.“ „Wobei?“ „Ich weiß was alles passiert ist und was Chiaki dir angetan hat, aber glaub mir du wirst noch erkennen warum. Aber jetzt treibt ein Dämon in der Stadt sein Unwesen und Chiaki kämpft auf der falschen Seite. Bitte, er hat bereits zwei Passanten angegriffen Maron.“ Sie sah den kleinen Engel an welcher sie nur flehend ansah. Sie wusste, auch wenn Chiaki ihr Herz gebrochen hatte, sie konnte nicht zulassen dass Dämonen unschuldige Menschen angriffen. Sofort holte sie ihr Kreuz, verwandelte sich in Jeanne und kam auf ihren Balkon. Access flog neben ihr und sagte noch: „Sei vorsichtig. Es werden alle gegen dich sein.“ „Dann werde ich gegen alle sein.“ Schon flog sie hinunter und der kleine Engel folgte ihr ein Stück als er sich dann auf die Suche nach Fynn machte. Auch wenn es Streit gab, sie musste den Dämon doch auch gespürt haben oder? Jeanne schlich sich langsam durch die Stadt und als sie in einer Nebenstraße Halt machte, sah sie wie der Dämon wieder die Gestalt eines Menschen angenommen hatte. Zwei Personen lagen vor ihm, bewusstlos. Ein Mann und seine Freundin. Jeanne sah sich noch einmal kurz um als der Dämon einen kräftigen Schlag auf den Boden machten und der Asphalt aufbrach. Anschließend zertrümmerte er den Brunnen. Jeanne kletterte aufs Dach, sprang zu einem anderen und landete lautlos hinter dem Dämon. „Hey!“ Sofort drehte er sich um und grinste Jeanne frech ins Gesicht als er sagte: „Ich wusste du würdest auftauchen.“ Jeanne grinste ebenfalls als sie etwas hinter dem Dämon Miyako und Sindbad stehen sah. Beiden warf sie nur einen abfälligen Blick zu als sie sich wieder dem Dämon zuwandte. Da kam Access zu Jeanne als sie fragte: „Kannst du die zwei hier wegbringen?“ „Klar!“, gab der Engel zurück und schloss die bewusstlosen Passanten in eine Sicherheitskugel als diese zu schweben anfing und er beide aus der Stadt hinaus brachte. Der Dämon wollte Access schon aufhalten, als sich Jeanne in den Weg stellte und ihm einen ordentlichen Boxer in den Magen gab. Sachte sank er zusammen und atmete tief durch. Gerade als sie erneut zuschlagen wollte, hielt er sie allerdings beim Arm fest und schleuderte sie in die Auslage eines Geschäfts. Sie lag drinnen, die Scherben unter und auf ihr. Vorsichtig rappelte sie sich wieder auf und spürte dass wohl ein paar Scherben ihre Arme zerschnitten hatten. Doch Schmerz durfte sie nun keinen empfinden. Tapfer kam sie wieder heraus und gerade als der Dämon sie ein zweites Mal am Arm packte, drehte sie sich mit ihm und schlug nun ihn hart gegen eine Hausmauer. Sie wusste, der Körper von diesem armen, unschuldigen Menschen würde diesen Kampf wohl kaum überstehen. Doch sie konnte Miyako und Sindbad auf keinen Fall einen Sieg gönnen. Nicht nachdem was sie ihr angetan hatten. Schnell kam Jeanne wieder zu dem Dämon als der schon eine Feuerkugel auf sie feuerte. Diese wurde allerdings abgefangen und flog zurück auf den Dämon. Schwach und verletzt sank er zusammen als Jeanne schnell einen Pin genau zum Herzen schoss. Der Dämon entwich und wurde zerstört. Der Körper des Menschen sank leblos zusammen. Jeanne sah erschrocken hin als sie Fynn erblickte. Sie hatte die Feuerkugel abgefangen und somit Jeanne’s Leben gerettet. „Danke.“, sagte Jeanne leise als Fynn ihr nur zunickte. Im nächsten Moment wurde der Engel gegen ein Haus geschleudert und sank bewusstlos zusammen. „Fynn!“, schrie Jeanne und sah zu dem Engel und anschließend wieder nach vorne. Sindbad hatte ihr das angetan. Wer auch sonst. Da kam schon Access und flog neben Jeanne als diese sagte: „Kümmer dich um Fynn. Und kommt nicht mehr hierher.“ „Aber … was wenn du …“, sie unterbrach den Engel lächelnd. „Wenn ich sterbe? Dann soll es wohl so sein. Aber leicht mache ich es ihnen nicht. Nun geh.“ Access nickte, hob Fynn hoch und flog davon. Sindbad sah den Engeln gerade nach als er schon einen kräftigen Tritt gegen die Brust bekam und zurück taumelte. Er war kurz achtlos gewesen und Jeanne hatte sich lautlos angeschlichen und die Chance genutzt. Sindbad rappelte sich hoch, sah sie an. Sie sah seine blauen Augen doch erkannte nichts mehr darin. Er spürte ihren kalten, enttäuschten Blick und es tat ihm weh. Aber um ihr Leben zu retten musste er gegen sie kämpfen. Somit lief er mit schnellen Schritt zu ihr und beide kämpften gegeneinander. Sie spürte das er nicht seine volle Kraft ausnutzte und als sie ihn auf den Boden gedrückt hatte, kniete sie sich über ihn und hielt seine Handgelenke fest. Er sah sie an als sie leise sagte: „Warum kämpfst du nicht richtig?“ „Wer sagt dass ich es nicht tue?“ „Ich kenne dich Sindbad. Und ich weiß welche Kraft du hast. Entweder du kämpfst richtig gegen mich, oder ich töte dich.“, gab Jeanne mit kaltem Unterton zurück. Er grinste kurz und fragte verwundert: „Achja? Das würdest du tun?“ „Ihr seid alle gegen mich. Also bin ich auch gegen euch alle.“ Beide sahen sich weiter an als sie blitzschnell seine Handgelenke los ließ und ihm gleich darauf einen Kinnhaken verpasste. Anschließend warf er sie von sich herunter und stieß sie gegen ein anderes Auslagefenster wo sie hinein krachte und die Scherben unter sich spürte. Ihre Beine waren ebenfalls zerschnitten und ihre Stirn war leicht aufgeplatzt. Gerade als sie sich aufrappelte, stand Sindbad vor ihr und drückte sie wieder zu Boden. Sie versuchte sich zu wehren als er leise sagte: „Warum hörst du nicht auf? Ich will dir das Leben retten.“ Mit einem Mal wurde sie so wütend dass sie Sindbad von sich warf, hinausschleuderte und sofort nach kam. Er war gegen die Reste des Brunnens gefallen und rappelte sich auf. Da stand Jeanne schon vor ihm, griff nach seinen Haaren und zog seinen Kopf ruckartig hoch als er sie ansah. „Ich will gar nichts mehr von dir. Also entweder du bringst mich jetzt um, oder du verlässt mit Miyako sofort diese Stadt.“ Im nächsten Moment wurde Jeanne schnell gegen den Boden geworfen und spürte wie ihre Schule krachte. Jetzt war sie ausgerenkt. Ein lauter Aufschrei von Jeanne ließ Sindbad zusammenzucken und zu ihr hinsehen. Verzweiflung machte sich in ihm breit und er wollte nun nichts mehr als ihr helfen. Doch wie konnte er das? Miyako würde beide sofort verraten. Er rappelte sich auf und kam auf die beiden Frauen zu als Miyako Jeanne gerade einen Tritt gab und diese zur Seite rollte. Wieder ein Aufschrei und eine Träne ran über ihre Wange. „Steh auf!“, schrie Miyako. Jeanne schaffte es nach kurzer Zeit und hielt dennoch eine Hand auf ihre ausgerenkte Schulter. „Na los. Töte mich. Das wolltest du doch schon immer.“, sagte Jeanne und versuchte tapfer zu bleiben. „Nein. Dann wäre der Spaß vorbei. Ich möchte dass du leidest und innerlich stirbst. Dass du nie wieder jemanden an dich ran lässt und dann einsam und allein stirbst.“ Miyako grinste und kam einen Schritt auf sie zu. Sie hob ihre linke Hand und zeigte den Diamantring zu Jeanne. Diese sah ihn und sagte vorerst nichts. Sie sah nur wieder zu Miyako und man sah ihr an dass sie auf eine Reaktion wartete. Doch Jeanne grinste nur kurz und antwortete: „Wow. Dann hat sich Chiaki wohl wirklich auf dein Niveau hinuntergelassen. Irgendwie war es doch klar das Abschaum und Abschaum mal zusammen finden.“ „Was hast du gesagt?“, schrie Miyako und kam auf Jeanne zu. Doch diese ließ sofort ihre Schulter los, erwischte Miyako’s Hals und drückte sie gegen die Hausmauer. Sindbad erschrak und kam ein paar Schritte näher, doch griff nicht ein. Miyako ächzte etwas als Jeanne eine Träne über die Wange ran und sie laut sagte: „Ich hoffe ihr werdet bis an euer Lebensende unglücklich sein. Denn das was ihr mit mir macht habe ich nicht verdient! Ich habe dir meine Freundschaft geschenkt und immer Rücksicht genommen. Ich habe Chiaki meine Herz und meine vollkommende Liebe geschenkt. Ich war gut in der Schule und wusste, was ich später einmal werden wollte. Glaub mir, ich habe mir nie ausgesucht Jeanne zu sein. Ich hasse es!“ Miyako riss die Augen auf und sah in Jeanne’s. Diese warf ihre einstige beste Freundin hart zu Boden als die kurz aufschrie. Anschließend fuhr Jeanne zu ihrem Haarband und zog es herunter. Miyako und Sindbad sahen erschrocken zu ihr als Maron sich eine Träne wegstrich. Miyako rappelte sich auf und wollte etwas sagen als Maron ausholte und ihr einen kräftigen Kinnhaken verpasste dass Miyako’s Unterlippe aufplatzte. Sindbad stand erschrocken da und wusste nicht wie er reagieren sollte. Maron kam wieder zu Miyako als diese aufstand, sich das Blut wegstrich und laut schrie: „Sag mir einen Grund warum ich dich nicht auf der Stelle umbringen sollte?“ „In ein paar Monaten ist der Abschluss. Und dann werde ich diese Stadt ein für alle Mal verlassen. Ich werde jeden, der mir mal etwas bedeutet hatte zurücklassen, ebenso werde ich Jeanne zurück lassen. Aber ich werde mein eigenes Leben so leben wie ich es möchte. Als Maron Kusakabe.“ Sie hielt sich nun wieder die Schulter als Miyako und Sindbad sie beide ansahen und sie sich wortlos abwandte. Miyako wollte zu ihr als Sindbad sie zurück hielt. Er sah sie wütend an als beide Maron noch nachsahen wie sie die Stadt verließ. Die automatische Schiebetür der Notfallaufnahme ging auf und Maron humpelte herein. Ihre Kleidung war schmutzig und etwas zerrissen. Ihre Arme und ihre Beine hatten starke Schnittwunden. Sie stützte immer noch ihre Schulter welche ausgerenkt war. An ihrer Stirn war eine kleine Platzwunde und das Blut war schon über ihr Gesicht geronnen. Eine Krankenschwester telefonierte gerade als Maron zu ihr kam. Die anderen Patienten sahen sie nur geschockt an und als auch die Krankenschwester aufsah, kam sie sofort hinter dem Pult heraus zu Maron. „Oh mein Gott, was ist passiert?“ „Miyako Toudaiji hat mich verprügelt. In der Stadt. Sindbad war auch dabei.“ „Wir brauchen hier sofort Hilfe!“, schrie die Krankenschwester als schon ein Arzt kam. Maron konnte sich kaum auf den Beinen halten als der Arzt sie ansah und nur entsetzt war. Wie konnte man ein junges, hübsches Mädchen nur so zurichten? Sofort ging der Arzt und die Krankenschwester mit Maron in ein Behandlungszimmer. Nur ein paar Minuten später kamen noch zwei Krankenschwestern und die erste von der Anmeldung, kam wieder heraus und rief die Polizei. Maron saß drinnen auf einer Trage als die Krankenschwestern sie vorne und hinten festhielten und der Arzt zu ihrer Schulter ging. Anschließend nickte er kurz und mit einen kräftigem Ruck renkte er ihre Schulter wieder ein. Maron schrie laut auf und die Tränen rannen über ihre Wangen. Sie atmete schnell und versuchte den Schmerz zu vergessen. Anschließend wurden ihre anderen Wunden verarztet. Da klopfte es und der Polizeioberkommissar Hr. Toudaiji kam mit zwei Kollegen herein. „Maron?“, fragte er plötzlich entsetzt als diese ihn erblickte und kurz lächelte. Da schilderte der zuständige Arzt was er mitbekommen hatte und danach fragte Himuro auch Maron was passiert war. Diese atmete tief durch und sah Herrn Toudaiji an als sie sagte: „Das waren Sindbad und Miyako.“ „Miyako? Nein. Das kann nicht sein.“ „Doch. In der Stadt am Hauptplatz. Es war noch ein anderer Mann den Miyako beauftragt hatte. Sehen Sie sich doch die Überwachungsbänder an. Ich weiß dass seit zwei Monaten der Platz überwacht wird weil es schon mehrere Einbrüche gegeben hatte. Bitte Herr Toudaiji. Ich denke mir das doch nicht aus.“ Er nickte zaghaft und erinnerte sich das Miyako sich doch seit einiger Zeit anders verhielt. Aber Maron so zuzurichten? Der Oberkommissar hatte sich alles notiert und nach knapp einer Stunde verließ er mit seinen Kollegen wieder das Untersuchungszimmer. Maron wurde anschließend in ein Krankenzimmer gebracht da sie zur Beobachtung hierbleiben musste. Herr Toudaiji telefonierte mit dem Vizebürgermeister und auch mit der Stadtverwaltung. Obwohl es fast schon mitten in der Nacht war, musste er es wissen und besorgte sich die Bänder. Er musste wissen was da in der Stadt vorgefallen war, denn so wie Maron ausgesehen hatte, musste es ziemlich zugegangen sein. Die Feuerwehr wurde ebenso verständigt und als die Polizisten auch zum Ort des Geschehens kamen, konnten sie ihren Augen kaum glauben. Wie konnten zwei Menschen solch ein Chaos anrichten und auch noch grundlos gegen ein Mädchen gehen? Es wurde alles untersucht und die Polizisten, wie auch die Feuerwehrleute kamen aus dem entsetzten nicht mehr heraus. Was war hier passiert? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)