O(h) und A(h) Romanze von Saph_ira ================================================================================ Kapitel 19: Folge 19 (Rosalies Mutter) -------------------------------------- Wie könnte man Oscars Herz gewinnen, wenn sie ihr Herz an einen anderen Mann zu verlieren schien? Dieser Mann war niemand geringerer als der schwedische Graf Hans Axel von Fersen, dessen Herz der Königin von Frankreich, Marie Antoinette gehörte... Oscar wusste das ganz genau und dennoch quälte sie sich selbst damit. Wie sollte es nun weitergehen? Sah sie denn nicht, dass derjenige der sie von ganzem Herzen liebte neben ihr stand? „Sie ist sehr gut geworden, ohne dass ich es bemerkt habe“, meinte Oscar und entriss André aus seinen wehmütigen Gedanken. Sie saßen auf ihren Pferden und beobachteten Rosalie von einem Hügel, wie sie am Ufer eines Flusses ihr Pferd hin und her trieb. „Ich kann sie gut verstehen“, erwiderte André ausdruckslos. Wie dem auch sei... Oscar würde es nie mitbekommen, wie es um sein Herz und seinen Gefühlen zu ihr stand. Lieber würde er ihr ganz gewöhnlich antworten und sie das hören lassen, was sie wollte, ohne sich dabei zu verraten. „Anscheinend ist sie immer noch besessen davon, den Tod ihrer Mutter rächen zu müssen.“ „Du meinst die Madame de Polignac, nicht wahr?“ Oscar merkte in der Tat nichts davon, wie er sich fühlte. Wie denn auch? Sie war doch vollkommen vertieft mit der Sorge um Rosalie und an den eigenartigen Gefühlen zu von Fersen... „Und was wird sein, wenn sie Sie eines Tages gerächt hat? Was wird sie danach tun, wenn sie ihre Rachegefühle befriedigt hat? Wer wusste schon ob sie es ertragen würde, jemanden umgebracht zu haben? Oder ob sie es überhaupt je verkraften würde?“ Ja, wer weiß und wer weiß, was diese ganzen merkwürdigen und zerrenden Gefühle schon zu bedeuten hatten. „Hmm...“, stimmte André ihr mit einem Nicken zu und dachte dabei weiter an sein schmerzendes Herz und den Gefühlen zu Oscar... Wie konnte er dem nur entkommen? Vielleicht würde ihm eine Ablenkung dabei helfen? Zum Beispiel sich auf etwas anderes konzentrieren oder ein Buch lesen? Kein schlechter Gedanke und gleich nach dem Ausritt setzte er es in die Tat um. In der königlichen Bibliothek suchte er nach einem interessanten und passenden Buch für sich, aber stieß dabei auf etwas ganz anderes und viel Wichtigeres! Anstelle sich abzulenken, fand André in der königlichen Bibliothek heraus, wer die leibliche Mutter von Rosalie war und teilte es Oscar schleunigst mit. Diese war erschrocken und nach dem sie Rosalie auf dem Turm darauf angesprochen hatte, war André ihr unbeabsichtigt zu nahe gekommen. Es passierte ganz beiläufig, als sie von dem Turm runter stiegen und Oscars Handrücken dabei den seinen beim Vorbeigehen streifte. Sie hielt inne und sah kurz zu ihm auf, ohne ein Wort darüber zu verlieren. „Entschuldige...“, flüsterte André ganz leise und sie ging dann weiter. Warum entschuldigte er sich? Er hatte doch nichts getan. Sein Handrücken hatte bestimmt unbeabsichtigt den ihren gestreift. Dennoch verursachte es ihr ein merkwürdiges, aber auch angenehmes Kribbeln auf ihrer Haut. Was hatte das wohl zu bedeuten? Das würde sie noch herausfinden, aber jetzt war Rosalie dran und sie musste überlegen, wie sie nun vorangehen sollte. Auf jeden Fall mehr auf sie acht nehmen und während sie in Versailles ihren Pflichten als Kommandant in der königlichen Garde nachging, konnte André sie im Auge behalte. Oscar hatte im Bezug zu Rosalie eine schlechte Vorahnung und es verstärkte sich, als André am Nachmittag sie aufsuchte und ihr mitteilte, dass Rosalie verschwunden war. Wo konnte sie nur sein? „Vielleicht ist sie zu de Polignac geritten?“, vermutete er und Oscar bat ihn, unverzüglich die Pferde zu satteln. Fertig umgezogen betrat Oscar den Stall. André ging ihr schon entgegen und führte zwei Pferde an den Zügeln hinter sich her. Sie nahm die Zügeln ihres Schimmels an sich und dabei berührten sich wieder ihre Hände. Oscar hielt wieder inne und auch André hielt sein Atem an. Sie sahen sich tief in die Augen, glaubten sich dort auf gewisser Weise zu verlieren und so, als ersuchten sie dort eine gewisse Antwort und merkten nicht, wie ihre Gesichter näher aneinander kamen. Ihre Herzen schlugen immer schneller, ihre Haut bedeckte ein angenehmer Schauer und es wurde ihnen immer wärmer am gesamten Körper... Es hätte vielleicht zu einem Kuss kommen können, wenn nicht die Sache mit Rosalie wäre... Oscar verdrängte ihr Empfinden und kam als erste wieder zur Besinnung. „Wir müssen los“, sagte sie bestimmend, ging mit ihrem Schimmel aus dem Stall und stieg in den Sattel. Wie bedauerlich... Aber vielleicht würde es beim nächsten Mal ganz bestimmt klappen und Oscar würde diesen von Fersen vergessen! André hatte ja in ihren Augen gelesen, dass sie von dem Kuss nicht abgeneigt wäre. Das hieß, dass sie ihn liebte, nur musste sie das selbst erkennen und dann würde er ihr seine Liebe gestehen können und sie beide würden glücklich miteinander... Vorerst aber sollten sie Rosalie finden und dann könnte man weiter schauen, was zwischen ihm und Oscar passieren würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)