Endlich angekommen von KatanaYuki ================================================================================ Kapitel 5: Kapitel 5: Die Sonne und der Mond -------------------------------------------- An manchen Tagen, kam es Naruto so vor, als wäre er ein unglücklicher Gefangener in seinem eigenen Körper. Solche tage gab es oft, besonders in letzter Zeit. Es war irgendwie nie vorhersehbar, wie er sich an den kommenden Tagen fühlen würde. Heute allerdings wusste er, dass die nächsten Tage toll sein würden. Er sah seinen schwarzhaarigen Freund an, dieser stand auf und hielt Naruto seltsamer weise seine Hand entgegen. Für den Bruchteil einer Sekunde überlegte der blonde fieberhaft, wieso sein Freund dies tat. Aber da er sich selbst nie als grossen Denker gesehen hat, griff er eilig nach der Hand und liess sich auf die Beine ziehen. Er warf seinem Gefährten ein kleines Lächeln zu und folgte ihm. Er war glücklich. Er fühlte sich wirklich befreit, als wäre die Last des Atlas von seinen Schultern genommen worden. Nur die Anwesenheit eines gewissen jemand reichte völlig aus, um solche Gefühle in den Uzumaki auszulösen. Er beschloss in dieser Sekunde, dass er seine kurze Zeit die ihm mit Sasuke blieb, auskosten würde. Keiner würde es wagen ihm dies kaputt zu machen. Er wusste ja nicht, für wie lange Sasuke dieses Mal da war. Vielleicht waren es ein paar Tage oder auch nur einige Stunden.   «Naruto?», sagte die Stimme des Uchihas neben ihm und holte den blonden somit aus seinen Gedanken. Naruto suchte daraufhin seinen Blick und fand ihn. Ihm war nie so deutlich wie in diesem Moment aufgefallen, wie schön die Onyx Augen von Sasuke eigentlich waren. Das schwarz so rein und glänzend, stark und präsent wie seine ganze Person. Aber was dachte er sich da? «Was ist denn?», fragte er zurück um sich selbst von seinen Gedanken abzulenken. Sasuke sah ihn kurz und intensiv an, wand sein Gesicht aber schnell wieder ab. Er blickte in die Weite ferne und sprach endlich. «Nichts, ich habe nur nachgedacht.» Naruto glaubte ihm nicht. Wusste dieser Teme den nicht, dass Naruto ihm wie ein offenes Buch lesen konnte? Was wollte er sagen und seit wann war Sasuke denn bitte so schüchtern? Das sind ja mal ganz neue Seiten an dem Schwarzhaarigen. Das nächste was ihn beschäftigte war die Frage, wo sie denn überhaupt hingingen. Zum Trainingsplatz ging es in Richtung Norden, sie waren allerdings Richtung Süden unterwegs und Naruto machte kurz halt, als ihm bewusst wurde, wo sie im Begriff waren hinzugehen. Da sie sich immer noch an den Händen hielten – was Naruto erst jetzt aufgefallen war – stoppte auch Sasuke in seinem Gang und drehte sich mit fragendem Gesicht Naruto zu. «Sasuke, sag mir doch bitte, wo wir hingehen? In Süden Konohas ist seit dem Krieg nicht mehr viel. Und zum Trainingsplatz geht es in dieser Richtung», sprach er und zeigte mit dem Finger nach Norden und löste damit ihre Hände voneinander. Der Uchiha schüttelte seinen Kopf und ein kleines Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. «Na, wir gehen natürlich zu mir. Ich bin schon so lange unterwegs und sehne mich nach einer heissen Dusche und meinem Bett. Und dies können wir am besten bei mir machen, ausser du bist umgezogen und ich weiss nichts davon?» «Nein, umgezogen bin ich nicht.», sagte der blonde und sah etwas verwundert drein. Das Sasuke nach Hause wollte war klar, aber Naruto musste doch nicht mit! Immerhin hatte er noch schmutzige Kleider an und roch sicher nicht nach Vanille. Ausserdem gab sein Freund ihm mit dieser Aussage zu verstehen, dass sie heute wohl kein gemeinsames Training haben würden, er war schlichtweg zu müde. Aber diese Tatsache würde Naruto von seiner guten Laune nicht abhalten. «Okey, ich verstehe und du hast recht. Natürlich bist du müde und kannst nicht mit mir trainieren, also würde ich vorschlagen, dass wir uns einfach Morgen treffen, falls du noch in Konoha bist!?», sagte Naruto und sah Sasuke dabei fast ängstlich an. Bitte -so dachte er- lass Sasuke noch mindestens einen Tag hier bei mir bleiben. «Wieso sollte ich nicht in Konoha sein? Ich werde noch etwas hierbleiben und da ich nicht weiss, wann es wieder losgeht, möchte ich gerne, dass du bei mir bleibst, im Uchiha Viertel. Und Naruto, ich denke, es ist Zeit das wir uns mal in Ruhe unterhalten. Dieses Gespräch ist meiner Meinung nach schon längst fällig.», er sah seinen Freund an und wartete auf eine Antwort. Naruto hatte doch nicht im Ernst geglaubt, dass er ihn in solch einem Zustand alleine lassen würde? Der blonde konnte sich selbst noch nie richtig einschätzen, so war es auch, als sie noch Genin waren. Und überdies entschied Sasuke selbst, wann er wieder auf eine neue Mission aufbrechen würde, aber das würde er seinem Freund sicher nicht sagen. Denn diese Tatsache hiess ja, dass er Naruto um jeden Preis bei sich und um sich haben wollte. Dem war natürlich nicht so! Er sah Narutos Situation oder seinen Gesundheitszustand eher als seine neue Mission an, immerhin hatte die Hokage selbst diese Bitte an den Uchiha vorgetragen. Als er immer noch auf eine Antwort wartete, nahm er unbewusst Narutos Hand wieder in seine und zog ihn einfach mit sich. Der spinnt ja, dachte sich der Clan erbe, ich lass diesen Idioten nicht mehr aus den Augen, solange ich noch hier bin! «Teme, jetzt warte doch mal! Ich muss nach Hause und duschen, frische Kleidung anziehen und wo soll ich bitte schlafen? Du bewohnst ja in deinem Viertel auch nur die kleinste Wohnung?», gab Naruto zur Antwort. Sasuke lächelte wider und sagte im nüchternen Tonfall «Ist doch klar du schläfst bei mir im Bett, Usurantonkachi! Ich werde es mir auf dem Sofa bequem machen und ausserdem ist meine Wohnung mehr als doppelt so gross wie deine», beantwortete er die Frage seines Freundes. Eigentlich hatte dieser gar keine Lust auf das Sofa, aber er würde ihn sicher nicht selbst dort schlafen lassen. Während der ganzen Unterhaltung waren sie wieder so schnell unterwegs, dass sie auch schon im Viertel ankamen. Sasuke sah Naruto nochmals an und lächelte ihm zu. Als er sich zu den Toren drehte, sah Naruto wie seine Augen plötzlich kalt wurden und sein Mund sich zu einer dünnen Linie verzog. Weg war die Wärme, mit dem er Naruto die ganze Zeit angesehen hatte. Der Uzumaki wusste, dass Sasuke sein Viertel hasste, aber aus Loyalität und Pflichtgefühl seinem Clan gegenüber hauste er immer noch da, sobald er mal wieder in Konoha war. Naruto drückte seine Hand, um ihn zu signalisieren, dass er bei ihm war und er immer bei ihm sein würde. Plötzlich schrak Naruto bei diesem Gedanken auf, denn er würde ja nicht für immer hierbleiben, bei Sasuke!   Tief ein- und ausatmen. Beide. Aus verschiedenen Gründen. Der Uchiha merkte scheinbar nichts von Narutos verhalten. Er trat vor und Naruto ging ihm langsam nach.     Ein Abtrünniger. Sein eigener Bruder hatte die ganze Familie, den ganzen Clan verraten. Seine Eltern tot, sein Leben von einem zum nächsten Augenblick zerstört. Was blieb ihm den noch übrig? Was sollte er jetzt tun? Sollte er seinen geliebten Eltern folgen?   Sasuke musste sich jetzt sammeln. Er musste all seine Gefühle in sich vergraben. Den Hass und seine Liebe, die er für seinen Bruder empfand. Er musste versuchen stärker zu werden. So stark, dass er sein Versprechen seinem Bruder gegenüber einhalten konnte. Der Tag der Rache würde kommen und an diesem Tag hatte auch der jüngere der Brüder sein Mangekyo-Sharingan. Was er dafür tun musste? Nur seinen besten Freund töten. Aber Sasuke hatte doch gar keinen besten Freund! Er würde in der Ninja Akademie sicherlich einen finden der diese Rolle einnehmen konnte. Am besten einen Idioten. Jemanden, den er leicht provozieren und manipulieren konnte. Aber er durfte nicht vergessen, dass auch diese Freundschaft nur seinem Ziel diente. Also auf keinen Fall jemanden an sich dran lassen. Sein Vertrauen an Menschen war ein für alle Mal gebrochen. Mit dem Tod seiner Eltern und dem Verschwinden seines Bruders war für Sasuke alles vorbei. Während dieser Plan langsam in seinem Kopf Gestalt annahm, setzte er sich auf dem Steg beim Fluss, der vor dem Uchiha Viertel floss. Seine Beine baumelten und plötzlich nahm er ein Geräusch wahr. Er drehte seinen Kopf leicht nach links und sah den Dorftrottel vorbeigehen. Naruto Uzumaki. Jeder in Konoha kannte seinen Namen. Er kam jeden Tag um die gleiche Zeit vorbei und sah Sasuke blöd an. Dies machte den Uchiha immer rasend vor wut! Seit der Tragödie um seinen Clan, kam dieser Naruto hierher und warf ihm diese blöde blicke zu. Was dachte sich dieser Idiot? Er wusste doch selbst am besten, wie schlimm es war immer von anderen angeglotzt zu werden. Aber die Dorfbewohner kamen nie extra zu ihm. Sie taten es, wenn Sasuke im Dorf war, wenn er auf dem Weg zur Akademie war. Er warf ihm einen bösen Blick zurück und drehte seinen Kopf weg.   Alles nur Show. Ihn würde er sich nicht als besten Freund zulegen. Dieser Junge hatte es sein Leben lang schwer, er würde seinen Kopf für seine Pläne nicht herhalten müssen. Sasuke wusste nicht wieso, aber er hatte bei diesem Idioten gemischte Gefühle. Er hatte kein Mitleid für ihn, sondern Verständnis. Soweit ihre Situationen vergleichbar waren. Während der schwarzhaarige seiner Familie beraubt wurde, hatte der blonde gar keinen. Während alle über den Uchiha sprachen, ihn fürchteten und grosses von ihm erwarteten, behandelten sie diesen Uzumaki wie einen Schwerverbrecher. Und Sasuke wusste nicht wieso. Sein Vater Fukaku wollte nie darüber sprechen. Er wusste nur noch, wie Itachi mal gesagt hatte, dass es ein Junge war, der ganz alleine auf dieser Welt war. Dass sich keiner für ihn als Menschen interessierte. Ihn fürchtetet keiner und auch erwartete niemand etwas von ihm. Sie sprachen zwar über ihn, aber voller Abscheu. Sasuke konnte sich nur an die Worte seines Bruders erinnern und an eine Situation als er noch jünger war. Damals ging er in den Wald mit Itachi trainieren und sah, wie das kleine Hyuuga Mädchen von drei Typen angegriffen wurde und dieser Naruto mit einem lächerlichen Jutsu auf die Nase bekam, als er versuchte sie zu beschützten. In diesem Moment legte Itachi seine Hand auf die Schulter von Sasukes und zeigte mit einem Blick auf die Situation. Er fragte seinen jüngeren Bruder; «Was denkst du über diesen Jungen Sasuke? Ist er nicht dumm? Er hat gar kein Talent und legt sich trotzdem mit drei stärkeren Jungs an um ein Mädchen zu beschützen, dessen Vater ihn mit angeekeltem blick wie einen streuenden Hund betrachtet?» Sasuke kannte die Antwort. Nein, er war nicht dumm. Er war aufrichtig und vielleicht etwas Naiv aber trotzdem schwach. Dieser seltsame Junge musste noch viel Trainieren. Er war kein Genie. Er hatte auch kein Talent. Aber sein Herz war am richtigen Fleck. Ohne zu antworten, wusste Itachi damals, was Sasuke dachte. Er drückte seine Schulter, war stolz auf ihn und sie wandten sich ab, als sich die Situation auflöste. Itachi wusste damals schon, dass er den ersten Stein für eine lange Freundschaft gelegt hatte. Diese beiden Jungs waren so unterschiedlich und hatten doch so viel gemeinsam. Sie würden sich perfekt ergänzen. Wie die Sonne und der Mond.. Wind und Feuer..   Sasuke war unter der Dusche und versuchte sich endlich zu entspannen. Naruto hatte vorher hier geduscht und als Sasuke die Dusche betrat, roch sein Badezimmer nach Wind und harter Arbeit - nach Naruto. Er musste lächeln und seine trüben Gedanken waren wie weggewischt. Ihm fiel auf, dass er seit seiner Ankunft in Konoha und seinem treffen mit Naruto heute Abend mehr lächelte als in den vergangen zwei Jahren auf Reise. Er wollte sich nicht mit der Frage beschäftigen, was dies für ihn bedeuten könnte. Als er fertig mit Duschen war, trocknete er sich ab und zog seine Shorts an und ging ins Schlafzimmer um das Bett für Naruto vorzubereiten. Als er dort ankam, lag der Uzumaki schon quer in seinem Bett und drückte Sasukes Kissen an sich. Er schlief. Dies erkannte der Uchiha an der lauten Tatsache, dass Naruto schnarchte und so unglaublich zufrieden wirkte. Auch dieses Mal schlich sich ein Lächeln in Sasukes Gesicht und er trat vor, strich über die Haare des blonden und wünschte ihm eine gute Nacht und einen erholsamen Schlaf.     Hosted by Animexx e.V. 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