Silly, Irritating & Beautiful von Michirukaioh (Haruka x Michiru) ================================================================================ Kapitel 5: Eine nicht ernst gemeinte Entschuldigung --------------------------------------------------- Am nächsten Morgen war es für Michiru sehr schwer aufzustehen. Einerseits war sie noch müde, andererseits fürchtete sie den Blondschopf aus ihrer Klasse. Haruka hätte sie eiskalt vergewaltigt. Ohne zu zögern! Mit einem rasenden Herzen kämpfte sie sich auf. Der Blick war leicht verschwommen. ,,Werd ich etwa krank?", murmelte sie vor sich hin. Sie rieb sich kurz die Augen und zwinkerte einige Male. Trotzdem wurde ihr Blickfeld nicht wirklich klarer. ,,Kind? Du hast nur noch 20 Minuten!", rief plötzlich ihre Mutter die Treppe hinauf. Erschrocken riss sie ihre Augen auf und sah sich einen Moment lang im Zimmer um. ,,So ein Mist!", meckerte sie vor sich hin. In Rekordzeit machte sie sich fertig und schaffte es sogar noch, etwas zu essen. Danach musste sie sich aber auch schon auf den Weg machen. Ihr Chauffeur wartete bereits vor der Tür der Villa. ,,Guten Morgen, Miss Kaioh! Sie sind aber heute spät", rief der ältere Mann. ,,Ja, tut mir leid. Ich habe verschlafen. Schaffen wir es noch?" ,,Ja, klar! Keine Bange! Steigen Sie ein!" Der Mann hielt ihr höflich die Tür auf, was dazu folgte, dass Michiru geschockt stehen blieb. Die Angst kroch in ihrem Körper hinauf. Ihr Herz brannte letzten Endes so fürchterlich, dass die Künstlerin sich mit einem schmerzvollen Seufzen an die Brust griff. ,,Alles in Ordnung mit Ihnen?", fragte der Chauffeur besorgt. ,,Ja ja, mach dir keine Sorgen!"  ,,Wenn Sie das meinen..." Mit zugekniffenen Augen stieg das Mädchen in das Auto ein. Misstrauisch stieg der Fahrer vorne ein und startete den Motor. Schon bald bemerkte der Chauffeur, dass etwas nicht stimmte. Michiru starrte die ganze Zeit über auf ihren Schoß, sagte kein Wort, was noch komischer war, und insgesamt wirkte sie keinesfalls glücklich. ,,Was ist mit Ihnen los? Sie wirken nicht gerade fröhlich." Die Türkishaarige erhoben ihren Blick und sah den Mann an. Dieser hielt durch den Rückspiegel Blickkontakt mit ihr. Als sie dies bemerkte, sah sie wieder auf ihren Schoß hinab. ,,Miss Kaioh?" ,,Es ist alles gut", sagte Michiru halblaut. Natürlich war der Fahrer skeptisch. Es war klar zu erkennen, dass da etwas war, was sie beschäftigte. ,,Sie wollen mir es nicht sagen. Das ist auch nicht schlimm. Aber ich rate Ihnen, Ihre Probleme jemanden zu erzählen. Vielleicht kommt ja auch bald die Erste Liebe! Ich will es nicht wissen, wirklich. Aber manchmal brauch man einfach Rat oder Hilfe, bosonders dann, wenn es nicht perfekt läuft", erklärte er ihr, sah dann aber wieder auf die Straße, da er sich auf den Verkehr konzentrieren musste. ,,Ja ok", war das Einzige, was sie darauf erwiderte. Es war mehr als schwierig auszusteigen. Ihr Herz begann sofort zu rasen. ,,Danke fürs Fahren", murmelte sie zaghaft vor sich hin und ließ die Tür dann zufallen. Der Chauffeur fuhr mit einem ungutem Gefühl weg. Langsam lief sie über den Schulhof, während ihre Angst, Haruka wiedersehen zu müssen, schrecklich schnell stieg. Dabei müsse sie die Blonde eh sehen. Selbst wenn sie jetzt das Schulgelände verlassen würde. Früher oder später müsse sie eh wieder in die Schule. Die Rennfahrerin stellte wie immer ihre Maschine auf den Parkplatz, der eigentlich eher für die Lehrer gedacht war, da diese sonst so lange laufen müssten. Aber dies interessierte sie sowieso nicht. Als Frau Nanaba, ihre Klassenlehrerin, angefahren kam, machte sie sich lieber vom Acker. Nun musste sie nur noch über den Schulhof zum Eingang. Doch nachdem sie etwas Türkises in der Menge sah, kam sie zum Stehen. ,,Tenoh-kun? Was soll das? Das ist doch Ihr Motorrad, habe ich Recht? Aber dieser Parkplatz ist nicht für Sie vorgesehen. Parken Sie bitte woanders", sagte die Lehrerin hinter ihr und kam neben 'dem Schüler' zum Stehen. Haruka drehte sich in diesem Moment zu ihr und grinste sie überheblich an. ,,Was? Warum laufen SIE nicht einfach ein Stück weiter weg. Es steht ja nirgends eindeutig, dass dieser Parkplatz nur für Lehrer gedacht ist", lachte sie und drehte sich wieder weg. Damit setzte sie sich in Bewegung. Frau Nanaba blieb sprachlos zurück. Mit einem Grinsen überquerte sie den Schulhof. Irgendwann war sie der kleinen Kratzbürste aus ihrer Klasse etwas näher gekommen. Dabei konnte sie aus irgendeinem Grund nicht die Blicke von ihr lassen. Michiru war schon stehen geblieben, als sie den Motor eines Motorrades gehört hatte. Keinen Zentimeter kam sie mehr weiter. Sie wusste, dass Haruka es wahr. Und schon nach Kurzem bemerkte sie auch, dass sie beobachtet wurde. Von ihr. Allein der Gedanke an gestern ließ ihr das Frühstück wieder hochkommen. »Warum hast du mir solche Angst eingejagt?!« Als sie zur Seite sah, überkam ein Schauer ihren Rücken. Die Schulglocke ertönte und kündigte den Unterricht an. Doch beide standen noch auf dem Hof. Der Unterricht hatte eigentlich schon begonnen, aber die Geigerin schaffte keinen Schritt. ,,Guten Morgen", durchschnitt die Stimme der Blonde die Stille. Die Türkishaarige sah sie nur ängstlich an. ,,Du... Ich..." ,,Halt den Rand! Es gibt nix darüber zu reden! Du willst doch eh immer nur das Eine. Du bist so von deinen Hormonen gesteuert, dass du nur noch auf dich achtest! Glaub mir, wenn du das nochmal machst, zeige ich dich an!", drohte sie der Pianistin.  ,,Bor! Kannst du nicht einmal runter kommen?! Es tut mir ja leid! Aber wenn du nicht willst, dass ich es wieder gut mache, dann bitte! Mir ist das eh scheiß egal!", schrie die Blonde sie an. Harukas Wut war groß. Für sie war beim Sex nicht viel dabei. Liebe gehörte bei ihr nicht dazu. Darum konnte sie Michirus Verhalten so gut wie gar nicht verstehen. ,,Als ob deine Entschuldigung ernst gemeint war! Ich werde heute Nachmittag meinen Eltern von gestern erzählen! Dann bekommst du eine schöne Geldstrafe!" ,,Pff!", begann Haruka bloß zu abfällig lachen, ,,Das macht mir gar nichts aus, Kleines! So oft, wie ich schon angezeigt wurde?! Die kleine Geldsumme interessiert mich nicht die Bohne!" Sprachlos sah sie die Rennfahrerin an. ,,I-Ist das dein Ernst?!", stotterte sie und lief langsam rückwärts. ,,Denkst du etwa, es interessiert mich, wie du fühlst?"  Sie rümpfte sich bereits vor Lachen. ,,Was für einen Monster bist du?!", kamen ihr dir Tränen. ,,Du siehst mich also als ein Monster?", grinste Haruka beinahe arrogant. Michiru sah fassungslos zu Boden. Sie wollte nicht weiter mit ihr dieses sinnlose Gespräch führen müssen. Ohne noch ein weiteres Wort zu verlieren, lief sie davon. Haruka folgte ihr, allerdings ein Stück weiter weg. Die Künstlerin klopfte vorsichtig an der Tür des Klassenzimmers. Man sah ihr garantiert an, dass sie weinte. Bisher hatte sie sich auch noch nicht beruhigen können. Herr Takami, der Physiklehrer öffnete ihr die Tür und sah sie fragend an. Als er die geröteten Augen erkennte, trat er lieber in den Flur und schloss die Tür hinter sich. ,,Guten Morgen, Kaioh-san. Warum sind Sie zu spät?"  ,,Guten Morgen, Takami-sensei. I-Ich... Also... Ich..." Haruka trat neben die Beiden und machte eine leichte Verbeugung. ,,Guten Morgen, Takami-sensei. Wir mussten noch etwas klären. Deshalb kommen wir beide zu spät."  ,,Das ist Ihr Grund? Da muss der Grund für Ihr Gespräch ja sehr wichtig sein. Sowas kann man auch außerhalb des Unterrichts machen!", wurde er nun lauter. ,,Es war aber sehr wichtig."  ,,Ach ja? Dann würde ich gerne den Grund erfahren", forderte der Lehrer. ,,Das geht sie gar nichts an", murmelte Michiru. Haruka nickte ihr zu und öffnete dann ohne Erlaubnis die Tür. Die Klasse sah sie fragend an. Sie hatten sicher den lauten Ton des Lehrers gehört. Michiru setzte sich schweigend an ihren Platz und Haruka tat es ihr gleich nach. ,,Sowas Ungehobeltes!", fluchte Herr Takami vor sich hin. Dennoch eröffnete er seinen Unterricht ganz normal. Als Physik endlich vorbei war, stand Chemie bei Frau Sakurai für die Klasse an. Dort wurde eine Klassenarbeit geschrieben, wodurch die 2 Stunden recht schnell vergingen. Danach musste die Klasse noch eine Stunde Japanisch aushalten. In der Pause saß Michiru wieder alleine. Ohne Bunny war es doch etwas komisch. Nur warum wollte sie nichts mehr mit ihr zu tun haben? Hatte sie etwas Falsches gesagt? Vielleicht das Gespräch, als Michiru ihr gesagt hatte, dass Haruka ein Mädchen ist. Bisher war sie auch nur die Einzige, die wusste, was für ein Geschlecht sie hatte. Haruka schien es aber auch nicht für nötig zu halten, es irgendjemanden zu sagen. Zum Beispiel dem Direktor! ,,Hallo, Kaioh-san", ertönte eine doch ziemlich bekannte Stimme. Es war Elza. Das wusste sie genau. Sie hatte bereits einige Male mit ihr gesprochen. Michiru erhob ihren Blick und sah sie Rothaarige an. ,,Guten Morgen, Gray-san", erwiderte sie mit einer brüchigen Stimme. Im Moment wollte sie lieber alleine sein, als mit jemandem zu reden. Doch Elza schien nicht aufgeben zu wollen. ,,Du kannst mich Elza nennen", sagte sie und setzte sich zu der Künstlerin auf die Bank. ,,Ebenfalls." ,,Gut, Michiru. Ich möchte dich nicht lange aufhalten. Aber wir müssen über Haruka reden", sprach sie nun. Die Türkishaarige sah sie genervt an. ,,Warum? Da gibt es nicht viel zu sagen...", murmelte sie. ,,Und ob es das gibt. Ich weiß, dass sie dich vergewaltigen wollte", sagte Elza, ,,Ich habe sie danach getroffen und sie hat es mir erzählt. Hat sie sich bereits entschuldigt?"  ,,Was hat dich das zu interessieren?", seufzte Michiru nun noch genervter.  ,,Ich hab ihr gesagt, dass sie sich entschuldigen soll."  ,,Wusste ich es doch. Sie hat es also nicht ernst gemeint."   ,,Ich habe ihr es geraten, weil sie nicht mehr weiter wusste. Ihr tut es wirklich leid, aber ihr fällt es schwer sich zu entschuldigen!" ,,Und sich unter Kontrolle zu halten", hängte Michiru noch an.  ,,Ja, das außerdem. Haruka hat ein großes Interesse an dir", verriet sie der Türkisen,  ,,Aber das hast du nicht von mir!"  Der letzte Satz war eher eine Bitte, welche sie nur leise aussprach. ,,Es ist mir egal. Sie hat vorhin zu mir gesagt, dass ihr meine Gefühle egal sind. Also liebt sie mich nicht!"  ,,Das hat sie wirklich gesagt?", wurden Elzas Augen nun größer. ,,Ja, das hat sie. Das hat mich aber nicht verletzt, weil sie mir eh egal ist."  ,,Ich denke, Haruka hat das nicht ernst gemeint." ,,Warte... Du weißt es?"  ,,Was soll ich wissen?", hob Elza die Augenbraue. ,,Das Haruka eine Frau ist..." ,,Achso ja... Weiß ich vom Sport. Ich bin einst gegen sie Rennen gelaufen..." ,,Ah ok..." In diesem Moment trat die blonde Rennfahrerin auch auf den Schulhof. Michiru sah dies sofort und sprang auf, um die Sachen zu packen. ,,Wo willst du denn hin?"  ,,Fort. Siehst du doch! Sie kommt wohl gleich noch auf uns zu!", meckerte sie vor sich hin. ,,Meinst du nicht, dass du ihr mal noch ne Chance geben solltest?" Michiru sah die Rote verwundert an. Dann begann sie sogar zu lachen.  ,,Was? So einem Stück Scheiße? Garantiert nicht! Die ist komplett unter meinem Niveau. Ich rede kein Wort mehr mit ihr!", lachte sie fast schon gehässig und lief mit den Sachen davon. »Du bist zwar wahnsinnig niedlich, aber ganz schön eingebildet...«, dachte Elza. Haruka trat neben sie und sah sie fragend an. ,,Warum haut sie ab?" ,,Ist doch auch egal...", lenkte sie schnell vom Thema ab. Hosted by Animexx e.V. 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