Guerrier Chinois von Nami88 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Weinend rannte Marinette nach Hause, an ihren Eltern vorbei und hoch in ihr Zimmer. Der Tag heute war mit Abstand der schlimmste in ihrem Leben. Alles fing so gut heute Morgen an. Zu dem Erstaunen ihrer besten Freundin, war Marinette überpünktlich bei der Schule und hatte somit noch Zeit, sich mit ihr über den Ladybugblog zu unterhalten. Die Jungs luden beide zum Schwimmen nach dieser ein, wobei Marinette ihren neuen Bikini tragen konnte, welchen sie extra für den Sommer designte. Mit Adrien konnte sie sich auch Unterhalten, ohne zu Stottern und ist mit ihm sogar in einer Zweiergruppe in Biologie zusammen. Alles lief perfekt, bis Chloé zum Ende der letzten Stunde, grinsend zu der Halbchinesin sah, ein Buch hochhielt, wobei Mari jegliche Farbe aus dem Gesicht wich. Auch Alya starrte zu diesem, erkannte sie es als Marinettes Tagebuch. Danach ging alles ganz schnell. Chloé schlug eine Seite auf und las Laut vor. Zum einen war sie froh, dass sie nichts von Ladybug vorlas, auch wenn sie sich nicht sicher war, ob sie es jetzt dennoch wusste. Jedoch las sie einen Eintrag vor, wo sie von Adrien schwärmte. Warum auch musste sie so etwas da reinschreiben? Immer wieder las sie vor, wie Perfekt er war. Marinette versank vor Scham, die ganze Klasse lachte, Alya sah sie Mitleidig an und Adrien würdigte ihr keinen Blick. Mit Tränen in den Augen, rannte sie an Chloé vorbei, schnappte sich ihr Buch, ehe sie den Raum Verlies. Jetzt saß sie auf ihrem Bett, am Boden zerstört, weinend und zitternd. Nicht einmal Tikki konnte sie beruhigen. Auch ignorierte sie die besorgten Rufe ihrer Eltern und schrie, dass sie alleine sein will. Ihre Beine fest an sich gedrückt, vergrub sie ihr Gesicht auf diesen, ihr Tagebuch noch immer festhaltend. Als Tikki dann plötzlich aufschrie, blickte sie auf, als es bereits zu spät war. Ein kleiner violetter Schmetterling verschmolz mit ihrem Tagebuch und eine angenehme Leere erfüllte sie, ehe sie eine Stimme in ihrem Kopf hörte. „Hallo Guerrier Chinois, ich bin Hawk Moth. Du wurdest gedemütigt, verletzt und ausgelacht und ich gebe dir die Chance, dich an dem Mädchen zu rächen, welche dafür verantwortlich ist. Lass deiner Wut freien Lauf, jedoch möchte ich etwas im Gegenzug für deine Kräfte.“ „Die Miraculous von Ladybug und Cat Noir, kein Problem Hawk Moth. Erst Räche ich mich an Chloé, dann kümmere ich mich um den Kater und den Käfer.“ „Das ist Musik in meinen Ohren.“ Dunkler Nebel umschloss Mari, welcher sich wenige Sekunden später wieder auflöste. Ihre Lieblingskleidung änderte sich in einen schwarzen Cheongsam, welches goldene Muster besaß. Der Schlitz auf ihrer linken Seite ging bis zu den Hüften und weiße Rüschen verdeckten ein Teil ihres Beines. Eine goldene Blume war an dieser befestigt und eine schwarze Maske, verdeckte ihre Augen. Ihre Haare wurden zu einem edlen Dutt gebunden, wobei ein schwarzes Band mit weißen Perlen diesen zusammenhielt. Eine schwarze Rose, welches in ihrem Haaren halt fand, war ein zusätzlicher Hingucker. Schwarze Armbänder, mit weißer Spitze und Overnee-Stiefel, ebenfalls in Schwarz, beendete das Outfit. Ein Pudao fand den halt auf ihren Rücken und mit einem Grinsen im Gesicht, sprang sie aus ihrer Dachluke, ehe sie sich auf den Weg zum Grand Paris machte. Woanders war gerade ein gewisser schwarzer Kater auf den Weg zu seiner Mitschülerin. Was Chloé heute mit Marinette machte, war unter aller Sau. Sie dermaßen zu demütigen und dann auch noch darüber lachen zu können, war das aller letzte. Selbst die anderen lachten sie aus, obwohl sie immer für alle da war. Haben das seine Mitschüler etwa schon vergessen? Marinette hatte für jeden immer ein offenes Ohr, half ihnen bei Problemen und setzte sich für die Klasse ein und so dankten sie es ihr. Als Marinette den Raum verlassen hatte, drehte er sich zu den anderen um und schrie diese an, ob sie sich nicht schämen. Auch Alya ergriff das Wort und meinte noch, dass die meisten doch bereits wussten, was Marinette für Adrien empfand. Er selbst war in diesem Moment mehr als überrascht darüber. Nicht darüber, dass sie ihn liebte, sondern eher, das er dermaßen blind war, es nicht zu sehen. Er musste so schnell es ginge mit ihr reden, jedoch wollte sie sicher niemanden sehen, aber als Superheld hatte er vielleicht eine Chance. Jetzt wusste er auch, wenn sie damals auf der Dachterrasse meinte, welcher ihr das Herz brach. Er selbst war es, der sie traurig machte. Als er die Bäckerei sah, legte er noch einmal einen Zahn zu, ehe er abrupt stehen blieb. Jemand stand auf der Dachterrasse und sprang gerade auf das Gegenüberliegende Dach, bevor die Person ihren Weg fortsetzte. Ein ungutes Gefühl breitete sich in dem Kater aus, hatte er eine schlimme Ahnung, wer das war. Hawk Moth hatte es geschafft, dieses wundervolle Mädchen zu akumatisieren. Kein Wunder, immerhin war sie wegen Chloé am Boden zerstört und das ist ein gefundenes Fressen für einen Akuma. Schnell schüttelte der Superheld seinen Kopf, ehe er Marinette hinterherging. Sicher war sie auf den Weg zu Chloé und das musste er verhindern. Er musste sie zurückholen, bevor noch jemand mitbekam, das sie akumatisiert wurde, sonst hätte die Bürgermeistertochter erneut etwas, womit sie Mari aufziehen konnte. Seine Klassenkameradin eingeholt, sprang er vor sie, wodurch Guerrier Chinois vor Schreck stehen blieb. „Hey, wohin des Wegs Prinzessin?“ „Geh mir aus dem Weg du Straßenkatze.“ „Kater bitte schön und Nein, ich werde nicht rüber gehen. Erst einmal sagst du mir, was passiert ist, das du zu Hawk Moths Marionette wurdest.“ „Das kann dir doch egal sein und jetzt geh mir aus dem Weg, es sei denn, du willst, dass ich mir dein Miraculous gleich hole.“ Marinette nahm ihr Pudao vom Rücken, wobei Cat Noir abwehrend seine Hände hochhielt. „Hey Prinzessin ganz ruhig. Wir müssen doch nicht gleich so Aggressiv werden. Wir können doch über alles in Ruhe reden.“ „Nenne mich nicht Prinzessin, mein Name ist Guerrier Chinois, verstanden?“ „Ich bleibe lieber bei Prinzessin und diese möchte ich gerne zurückhaben. Zwar muss ich zugeben, stehen dir die Klamotten ausgezeichnet, jedoch gefällst du mir mit deiner Rosa Jeans, dem Shirt und deinem Blazer doch etwas besser.“ Der Kater zwinkerte dem Mädchen zu, welche den Helden wütend anfunkelte und auf diesen losrannte. Schnell nahm er seinen Stab, um die Angriffe abzuwehren. Auch musste er immer wieder ihren Tritten und Schlägen ausweichen. Wann bitte hat Mari Taekwondo gelernt? Während er den Angriffen auswich, hielt der Held immer wieder nach Ladybug Ausschau. Dies jedoch wurde ihm zum Verhängnis, als er einen Tritt in seinen Magen spürte, zu Boden ging und Marinette die Klinge ihres Puado an seine Kehle hielt. „Ich habe dich für Stärker gehalten Kitty.“ „Unterschätze mich nicht, noch ist der Kampf nicht beendet.“ „Wie süß, du denkst, du hast noch eine Chance.“ Guerrier Chinois grinste den Kater siegessicher an, welcher sich Krampfhaft einen Ausweg aus seiner misslichen Lage suchte. Plötzlich grinste dieser. „Wird auch Zeit, das du kommst My Lady.“ Cat Noir schaute an seiner Mitschülerin vorbei, welche jedoch Ausdruckslos den Kater ansah. „Netter Versuch, aber Ladybug wird nicht kommen.“ Geschockt sah Cat Noir zu Marinette. Wie meinte sie das, das Ladybug nicht kommen würde. Hatte sie seine Lady etwa bereits besiegt? Nein, das konnte nicht sein, immerhin sah er sie, wie sie von ihrer Terrasse sprang. „Du bluffst doch. My Lady wird sich nicht so schnell besiegen lassen.“ „Wo ist sie denn dann, wenn ich fragen darf?“ Grinsend stand das Mädchen vor dem Helden, ehe sie sich zu ihm herunterbückte und seine Hand nahm. „Hawk Moth wird sich freuen, die Miraculous zu bekommen.“ Ihre Finger an den Ring legend, wollte sie diesen gerade abziehen, als eine piepsige Stimme nach ihr rief. „Marinette nicht. Lass nicht zu, das du zu Hawk Moths Marionette wirst.“ Wütend schaute sie zu ihrem Kwami, während Cat Noir diesen mit weit aufgerissenen Augen und offenen Mund anstarrte. „Du…bist…ein…Kwami! Du bist…du bist Ladybugs Kwami, oder? Ma…Marinette, du bist Ladybug?“ „Glückwunsch, der Kater hat 100 Punkte. Aber ich muss dich enttäuschen, ich war Ladybug.“ Guerrier Chinois zog den Ring langsam ab, während Tikki weiterhin versuchte, gut auf ihren Schützling einzureden. „Marinette hast du etwa vergessen, was du einst am Eiffelturm den Einwohnern von Paris versprochen hast? Egal was passiert, Ladybug und Cat Noir werden immer da sein und Paris beschützen. Das waren deine Worte.“ Die angesprochene sah zu ihrem Kwami, was Cat Noir ausnutzte und sich mit seiner Lady zusammen drehte. Zwar wurde er, durch die ruckartige Bewegung an der Wange verletzt, jedoch war es ihm im Moment egal. Was jetzt zählte, war, dass er seiner Freundin und Partnerin helfen musste. „Verdammt, geh gefälligst runter von mir du elendes Mistvieh.“ „Hey mal bitte keine Beleidigungen My Lady. Auch Katzen haben Gefühle.“ Das Mädchen versuchte sich aus den Fängen des Helden zu befreien, welcher jedoch standhaft blieb. „My Lady, bitte beruhige dich. Was ist aus dem süßen tollpatschigen Mädchen geworden, welches immer ein Lächeln auf den Lippen hat?“ „Die gibt es nicht mehr. Jetzt gibt es nur noch Guerrier Chinois.“ „Prinzessin, bitte beruhige dich, du bist nicht du selbst. Bitte werde wieder zu dem Mädchen, welches einst mein Herz gestohlen hat. Mari ich liebe dich, bitte komm zu mir zurück.“ Tränen sammelten sich in Cats Augen, welche langsam seiner Wange herunterliefen. Marinette so voller Hass zu sehen, tat ihm im Herzen weh. Auch fühlte er sich mit an dieser Situation schuldig. Er hätte etwas sagen müssen, als Chloé anfing mit Lesen oder Marinette hinterherrennen sollen, als sie aus dem Zimmer rannte. Aber nein, er stand einfach nur stillschweigend da und sagte kein Wort. „Cat Noir, der Akuma ist in dem Pudao.“ „Aber ich kann den Akuma nicht reinigen.“ „Zerstöre ihre Waffe und benutze dein Katerklysmus. Marinette wird sich dann wieder zurückverwandeln.“ Der Kater nickte, ließ von dem Mädchen ab, ehe er die Waffe nahm. Seine Mitschülerin wollte gerade eingreifen, als er das Pudao zerbrach, woraus ein kleiner Schmetterling flog. Mit seiner Zerstörungskraft, ließ er diesen zu Staub zerfallen und aus Guerrier Chinois, wurde wieder Marinette, zu welcher Augenblicklich Tikki flog. Auch verwandelte sich das Pudao zurück in Maris Tagebuch, welches jedoch zerrissen neben den Helden lag. Sofort hob er es auf, ehe er zu Marinette ging. Ihr Kwami kuschelte sich an die Wange des Mädchens und man konnte ihr die Erleichterung ansehen, dass es Marinette gut ging. „Mar…Marinette?“ Das Mädchen sah zu dem Helden, bevor sie ihren Blick rasch abwandte. „Es tut mir leid. Eigentlich müsste ich Paris Beschützen, nicht für Chaos sorgen. Ich hoffe nur, dass ich niemanden verletzt habe.“ „Keine Sorge, du kamst nicht wirklich weit. Ich habe dich durch Zufall entdeckte und dich aufgehalten.“ „Nun weißt du es also.“ „Was weiß ich?“ „Tu nicht so, dass ich Ladybug bin.“ „Ist es den schlimm, dass ich es weiß?“ „Du weißt genau, wie wichtig es mir war, dass wir es nicht erfahren.“ Marinette stand auf, war jedoch noch immer wackelig auf den Beinen. Der Kater bemerkte dies und stützte sie sofort etwas. „Es ist besser, wenn ich jetzt nach Hause gehe. Tikki verwa…“ „Warte My Lady oder willst du, dass die Passanten unten etwas mitbekommen? Unser Kampf, hat leider einige Schaulustige angelockt.“ Marinette folgte den Blick des Helden und sah neben einigen Passanten, auch ihre beste Freundin und zu ihrem Übel, auch noch Chloé, welche ihr Handy auf die Halbchinesin und den Kater richtete und gehässig grinste. „Na toll, jetzt hat sie das auch noch gefilmt. Da kann ich mich Montag ja auf die Schule freuen.“ Der Sarkasmus war förmlich herauszuhören. Cat Noir wusste natürlich, was sie meinte. Chloé wird dieses Video sicher an jeden senden, nur um Marinette erneut zu demütigen. Aber das konnte sie vergessen, dafür würde er sorgen. „Ich bringe dich erst einmal Heim Marinette, dort kannst du dich ausruhen und vielleicht kann ich ja später noch einmal vorbeikommen?“ „Nehme es mir bitte nicht übel, aber ich wäre gerne erst einmal alleine.“ Traurig senkte Cat Noir seine Ohren, akzeptierte jedoch Maris Bitte. Im Brautstil nahm er sie hoch, ehe er sie auf der kleinen Dachterrasse absetzte und ihr durch die Dachluke half. „Dann ruhe dich noch etwas aus My Lady und falls du reden willst, du weißt ja, wie du mich erreichen kannst.“ Der Kater zwinkerte dem Mädchen zu, welche nickte und ihr Fenster schloss. Sie konnte es immer noch nicht fassen, das sie akumatisiert wurde. Sicher hat es Alya auf den Blog gepostet und Chloé längst an alle geschickt. Als ob der Tag heute nicht schon schlimm genug war. Tikki ließ ihren Schützling auch nicht außer Augen und setzte sich auf ihr Knie, welche das Mädchen anwinkelte. „Glaubst du, das Master Fu mir mein Miraculous abnimmt?“ „Warum sollte er?“ „Weil ich akumatisiert wurde. Was, wenn er denkt, ich sei nicht mehr geeignet Paris zu beschützen?“ „Mach dir keine Sorgen, das wird schon nicht passieren und falls doch, Wette ich, wird dies Cat Noir nicht zulassen.“ „Warum bist du dir da so sicher?“ „Mari er liebt dich und sicher, möchte er niemand anderen an seiner Seite haben als dich.“ „Aber ich habe ihn ohne zu zögern angegriffen und Verletzt.“ „Na ja, verletzt kann man nicht wirklich sagen. Er hat nur einen kleinen Kratzer abbekommen.“ „Das ist dasselbe. Der Punkt ist doch, das es Hawk Moth geschafft hat mich zu seiner Marionette zu machen und jetzt weiß Cat auch noch, das ich Ladybug bin. Warum nur, muss mein Leben so kompliziert sein?“ „Marinette, du solltest jetzt erst einmal schlafen und vielleicht solltest du doch noch einmal mit Cat Noir reden.“ „Du hast sicher Recht. Am besten hinterlasse ich ihm eine Nachricht. Hoffentlich ist er nicht gerade verwandelt und geht ran, da bekomme ich sicher kein Wort raus.“ Lächelnd schaute Tikki zu ihrem Schützling, welche sich verwandelte und dem Kater eine Nachricht hinterließ. Er sollte morgen zehn Uhr abends auf dem Eiffelturm sein. Schnell machte sich Marinette Bett fertig, war der Tag doch ganz schön anstrengend, bekam sie noch einen Anruf von ihrer besten Freundin, welche sie jedoch Wegdrückte und ihr Handy ausschaltete. Sie hatte gerade wirklich keine Lust zu reden und eigentlich würde sie morgen auch lieber das Treffen mit Cat absagen, aber sie war es ihm irgendwie schuldig. Der nächste Abend war angebrochen und Ladybug stand wie vereinbart auf dem höchsten Podest des Pariser Wahrzeichens und wartete auf ihren Partner. Der Tag verging nur schleppend und war für Marinette alles andere als toll. Alya rief sie noch mehrmals an und hinterließ dutzende Nachrichten. Aber das schlimmste war, das sie ein Video von Chloé bekam, die sie als Guerrier Chinois zeigte und ihre Rückwandlung zu Marinette. Das einzig Positive daran war, das man Tikki nicht sehen konnte. Sie meinte, das man Kwamis weder auf Fotos noch Videos festhalten konnte. Wer weiß, was Montag in der Schule abging, immerhin hat ihr die Blondine noch geschrieben, dass dies die ganze Klasse bekam. Seufzend schüttelte sie den Kopf, wollte sie nicht mehr daran denken. Erneut schaute sie auf die Uhr ihres Yo-Yos, welche bereits zwanzig nach zehn andeutete. Hatte er ihre Nachricht etwa nicht abgehört? Oder wollte er doch kein Gespräch mit ihr führen? War er womöglich doch enttäuscht, das sich hinter der Maske, nur Marinette befand? Enttäuscht nahm sie ihr Yo-Yo und wollte gerade verschwinden, als hinter ihr ein Poltern zu hören war. Überrascht drehte sie sich um, als Cat Noir zu ihr lief. „Es tut mir leid für die Verspätung, aber mein Vater hatte noch einen Termin für mich. Ein Shooting bei Nacht, echt nervig.“ Plötzlich hielt der Held sich die Hände vor dem Mund, als ihm bewusst wurde, was er gerade sagte. Ladybug schaute diesen fragend an, erinnerte sie diese Aussage gerade an Adrien. „Also wegen deiner Nachricht…ich freue mich, dass du so schnell reden willst.“ „Nach reden ist mir nicht wirklich zumute, jedoch wollte ich mich noch einmal bei dir wegen Gestern entschuldigen. Wir sind Partner, ein Team und ich greife dich einfach an und verletze dich.“ „Sag so etwas nicht. Du wurdest akumatisiert und konntest nichts dafür. Jeder hat mal einen schlechten Tag.“ „Wenn es nur ein Tag wäre.“ Ladybug flüsterte diese Worte nur, welche jedoch vom Kater verstanden wurden. „Was meinst du damit?“ Seufzend schaute die Heldin zu ihrem Partner, welcher genau sah, dass diese etwas bedrückte. „Eine Klassenkameradin hat gestern ein Video gedreht und es an die gesamte Klasse geschickt. Anscheinend reichte es ihr nicht, mich zu demütigen, in dem sie aus meinem Tagebuch vorlas und somit jedem Mitteilte, dass ich verliebt bin, nein, musste sie noch einen obendrauf legen.“ Der Kater zuckte zusammen, wollte er doch das Handy seiner ehemaligen besten Freundin zerstören, damit sie nichts mit dem Video anstellen konnte. Aber sein Vater hatte heute mal wieder andere Pläne. „Mach dir doch darüber keine Sorgen. Außerdem wurde doch jeder aus deiner Klasse bereits zu Hawk Moths Marionette.“ „Zwar hast du Recht, jedoch wird dieses Mädchen nicht aufhören mich zu demütigen. Wer weiß was ihr als nächstes Einfällt.“ Traurig blickte Ladybug zum Himmel, als sich plötzlich zwei Arme um sie schlangen. Verwundert über Cat Noirs plötzlicher Reaktion, versteifte sich die Heldin, ehe sie ihre Augen schloss und diese Umarmung genoss. Sie wusste nicht warum, jedoch war dies gerade das, was sie brauchte und langsam fühlte sie sich auch besser. „Glaub mir Pünktchen, egal was Chloé macht, du hast Freunde die immer zu dir halten und sobald sie dir zu nahe kommt, bekommt sie es mit mir zu tun.“ „Danke Kitty, das weiß ich wirklich zu schätzen, aber du kannst mich ja schlecht immer begleiten.“ Ladybug kicherte, was den Helden grinsen ließ. War er froh, dass es ihr eindeutig besser ging! „Was, wenn ich dich bereits begleite? Wenn ich schon immer in deiner Nähe bin?“ Verwundert entriss sich Ladybug der Umarmung und schaute zu ihrem Partner. „Wa…was meinst du damit?“ Verlegen kratzte sich der Held im Nacken und wusste nicht, wie er ihr jetzt am besten die Wahrheit sagen sollte. Am besten einfach darauf los und nicht zu lange warten. „Ich meine das so, dass wir uns Näher sind, als du glaubst.“ „Cat? Wer bitte bist du wirklich? Halt, ich will es nicht wissen.“ Ladybug ging einige Schritte zurück und wollte gerade vom Eiffelturm springen, als der Kater sie festhielt. „Cat lass mich bitte los.“ „Nein, erst will ich wissen, warum du nicht erfahren willst, wer ich wirklich bin!“ „Weil…weil…ich Angst habe, dass sich zwischen uns was ändert!“ Bedrückt schaute Ladybug zur Seite, damit ihr Partner die Träne nicht sehen konnte, welche langsam ihre Wange herablief. „Natürlich wird sich etwas ändern My Lady, aber das heißt doch nicht, dass es zum Negativen ist. Weißt du, wie froh ich bin, dass du meine Lady bist? Ich war der Glücklichste Ma…Kater in dem Moment. Endlich wusste ich, wer das Mädchen ist, welches ich seit Beginn unseres ersten Treffens liebe.“ „Das ist ja alles schön und gut, jedoch kann ich diese Gefühle nicht erwidern Kitty.“ Der Kater musste grinsen, wusste er genau, dass dies nicht stimmte. „Mari, ich weiß genau das dies nicht stimmt.“ Verwirrt schaute sie zu dem Kater, als sie die Erkenntnis, wie ein Blitz traf. Etwas Abstand haltend, schaute sie mit offenem Mund zu dem Kater. „Ad…Adrien?“ Grinsend kratzte sich der Kater im Nacken, war er froh, dass die Wahrheit endlich raus war. „Bi…bist du enttäuschst, dass ich es bin?“ Blinzelnd schaute Ladybug zu Cat Noir, ehe sie ihren Kopf schüttelte. „Nein natürlich nicht, eher überrascht? Warte mal, das heißt ja auch, dass du…“ Ihr Gesicht in ihren Händen vergraben, wurde ihr jetzt erst einmal bewusste, das er ja auch weiß, dass sie ihn liebt. Kein Wunder, das er sich seiner Sache so sicher war. „Alles okay My Lady?“ „Du…du weißt es!“ „Was weiß ich?“ „Das ich dich liebe. Ist mir das Peinlich.“ „Das muss dir nicht peinlich sein. Okay, ich hätte es wohl lieber anders erfahren und es tut mir unendlich leid, dass ich…das ich nichts gesagt habe oder dir nachgerannt bin. Ich war einfach nur überrumpelt, davon, dass du mich liebst. Es kam alles so plötzlich und unerwartet, obwohl ich da wohl genauso blind war, wie bei deinem Geheimnis als Superheldin.“ „Blind waren wir wohl beide. Trotzdem funktioniert es nicht mit uns.“ Geschockt darüber sah Cat Noir zu der Heldin, welche die Lichter der Stadt betrachtete. „Warum nicht? Ich meine, du liebst mich und ich dich, was also, soll daran bitte nicht funktionieren?“ „Na ja, du liebst die Mutige und Starke Ladybug, nicht die schüchterne und Tollpatschige Marinette. Genauso ist es bei mir. Ich liebe den lieben und freundlichen Jungen Adrien und nicht den Sprüche klopfenden Kater.“ „Dennoch sind wir ein und dieselbe Person Pünktchen. Aber wenn du willst, können wir uns auch einfach näher kennenlernen. Immerhin verbringen wir nicht wirklich viel Zeit zusammen und sobald wir uns besser kennengelernt haben, können wir ja einmal weiter schauen. Immerhin sind wir nicht zwei verschiedene Personen, sondern benehmen uns nur etwas anders, sobald wir die Maske tragen.“ Ladybug wusste, dass er recht hatte, stimmte dementsprechend dem Vorschlag des Katers zu. Vielleicht müssen beide wirklich mehr Zeit zusammen verbringen und dann kann man ja mal schauen, was noch so passiert. Den Sonntag verbrachten Adrien und Marinette wie vereinbart zusammen, um sich besser kennenzulernen. Beide trafen sich in einem Café, wo die Teenager sich einige Stunden unterhielten, ehe sie zu Marinette gingen. Adrien war froh, dass beide über die Identitäten Bescheid wussten, so konnte er bei ihr auch ab und an einen seiner Witze machen. Jedoch reagierte die Halbchinesin genau wie Ladybug und verdrehte ständig ihre Augen. Tikki und Plagg hingegen schienen sich perfekt zu ergänzen. Beide flogen ständig um ihre Schützlinge herum oder verspeisten die Snacks, welche Marinette zubereitete. So verging das Wochenende und Marinette verabschiedete sich gerade von ihren Eltern, um zur Schule zu gehen, als sie Adrien vor der Bäckerei stehen sah. Marinettes Eltern, schauten sich nur lächelnd an, was ihre Tochter jedoch nicht mitbekam und sie zu Adrien ging. „Guten Morgen Adrien, was machst du denn hier?“ „Hey Mari, ich wollte dich abholen. Immerhin habe ich dir Versprochen dich zu Beschützen.“ Das Model zwinkerte dem Mädchen zu, welche nur den Kopf schüttelte. „Du bist unverbesserlich Kitty, aber danke. Aber wie hast du es geschafft, von deinem Bodyguard loszukommen?“ „Ich habe gesagt, dass ich noch jemanden Abholen muss, da wir ein Schulprojekt zusammen ausgearbeitet haben und so durfte ich Ausnahmsweise hier aussteigen.“ „Typisch für dich Kitty, um keine Ausrede verlegen.“ Beide gingen zusammen zur Schule, wo Alya die erste war, welche zu der Halbchinesin rannte, vor ihr stehen geblieben war, ihre Hände vor der Brust verschränkte und wütend ihre beste Freundin anfunkelte. „Ich kann es nicht fassen, dass du alle meine Anrufe ignorierst und meine Nachrichten nicht beantwortest. Weißt du, wie Sauer ich auf dich bin Mari?“ „Alya ich…“ „Mari hatte ihre Gründe dafür Alya. Ihr war das einfach alles so viel am Freitag und sie musste sich erst einmal wieder ordnen. Außerdem hatten Mari und ich einiges zu bereden.“ Überrascht sah die brünette zu Adrien, bekam sie vor Wut nicht einmal mit, dass beide zusammen zur Schule kamen. „Adrien? Wieso kommst du mit Mari zusammen zur Schule? Habe ich etwa was verpasst?“ „Adriecherie, wie kannst du nur mit der zusammen zur Schule kommen? Hast du etwa meine Nachricht nicht bekommen? Diese kleine unwichtige Bäckertochter wurde doch tatsächlich akumatisiert.“ Lachend stand Chloé bei den dreien, wobei Adrien wütend zu der Blondine schaute. „Ja ich habe deine Nachricht bekommen, jedoch gleich wieder gelöscht, ohne sie aufzumachen. Was wolltest du damit eigentlich bezwecken? Falls du es nämlich vergessen hast, wurdest du auch bereits zu Hawk Moths Marionette. Das kann jedem passieren, deshalb muss man diese Person jedoch nicht noch weiter demütigen oder bloßstellen. Aber anscheinend fühlst du dich besser, wenn du andere fertig machst und das ist einfach nur erbärmlich Chloé. Du solltest echt einmal deine Einstellung ändern und jetzt entschuldige uns, der Unterricht fängt gleich an.“ Adrien nahm Marinettes Hand, ehe er, gefolgt von Alya und Nino ins Schulgebäude ging. Mit offenem Mund, schaute Chloé den vieren hinterher, ehe sie sich selbst Beleidigt auf den Weg in die Schule machte. Marinette hingegen, lief Knallrot an, als Adrien ihre Hand nahm und keine Anstalten machte, diese loszulassen. Auch sah sie Alya grinsen, wobei sie sich auf ein Verhör nach der Schule bereits einstellte. Das wird noch ein langer Tag werden, jedoch freute sie sich abends bereits auf den Besuch eines bestimmten Katers und wer weiß, vielleicht kommen sich beide doch schneller näher als gedacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)