The Splintered Truth II von Meilenstein ================================================================================ Kapitel 18: Gruppenphase III --- Runde 2 - Sei nicht so langweilig! ------------------------------------------------------------------- [Daniel] Rick, Jenny, Tina und Alina kamen alle durch die Türe in den Besprechungsraum gelaufen. Sie hatten gerade das Spiel absolviert und es war knapp gewesen. Es war nämlich das Entscheidungsmatch. Das Match, welches entschied, ob die Gilde nun in die nächste Runde kam oder nicht. Erstaunt, aber erfreut saß Daniel am Stuhl und er applaudierte mit, als die anderen im Gruppenraum eintrafen. „Wirklich nicht schlecht Rick.“, kam es von Julius. Überrascht sah Daniel den jungen Mann an, denn ein Lob von ihm zu hören und dann mit diesem Enthusiasmus war ungewöhnlich. Man könnte meinen Julius wäre wie ausgewechselt. „Einzigartig, ich hatte so etwas nie erlebt.“, erklärte Maike. Sie applaudierte stärker. Rick schmunzelte zufrieden, Alina stellte sich jedoch vor ihm und wollte den ganzen Applaus ernten. „Ja! Ihr wart wirklich gut. Ich meine…“, wollte Daniel erklären, aber ihm fehlten irgendwie die Worte. Ein plötzlicher kühler Blick von Alina traf den jungen blonden Mann ziemlich unerwartet: „Was bist du so aus dem Häuschen? Du hast hier in diesem Turnier noch keinen einzigen Finger krummgemacht. Wir sollten doch ein Team sein, nicht?“, plötzlich war es still im Raum und alle starrten Daniel an. Ihm wurde es immer unangenehmer und nervös blickte er durch den Raum: „Also ich…“, er fand keine Erklärung, warum der junge Mann bisher noch bei keinem Spiel teilgenommen hatte. Alina trat näher an ihn heran und ihr herabschauender Blick dominierte ihn: „Du! Ich wäre mal ganz still…, denn du hast bisher noch nichts geleistet, was deine Euphorie so rechtfertigen würde…“, sie pausierte kurz: „Ich meine…, du warst bisher eigentlich nur ganz langweilig… nichts besonders. Einfach nur da und unnötig.“, während sie zu Ende sprach, ertönte aus dem Lautsprecher eine laute Sirene und Daniel erschrak sehr. ○ Er schlug die Augen auf und nervös starrte der junge Mann an die Decke. Der schrille Ton hallte immer noch in seinem Ohr, aber als der junge Mann zur Seite schaute, erblickte er den Wecker, den Daniel mit der nächsten Handbewegung verstummen ließ. Schweigend stand er aus seinem Bett auf und zog sich an. Wenig motiviert und nachdenklich betrachtete er sich im Badspiegel. Es wurde Zeit, dass er mal sich wieder rasierte. Nach der Badpflege zog er sich sein neu erworbenes schwarzes Jackett an, welches der junge Mann gestern Abend in der Stadt gekauft hat. Es war im Angebot gewesen, außerdem würde er wetten, dass es gut aussah. Bestimmt machte dies Eindruck. Im nächsten Moment schnallte er sich seine Armbanduhr um. Sie glänzte golden, aber sie war nichts Hochwertiges. Die Uhr musste einfach nur den Schein erzeugen, ohne dass Daniel etwas erwähnen musste. Ein bisschen Deo aufgesetzt und der junge Mann verließ sein Zimmer. Max stand im Gang und nach einem begutachteten Blick: „Willst du etwa heute ausgehen?“, fragte er leicht schmunzelnd. „Ah ja…“, dachte Daniel nur, aber er antwortete stattdessen: „Nein…, ich wollte einfach nur 'mal schick aussehen.“ „Aber doch nicht bei diesem Turnier? Das nächste Spiel könnte dreckig und anstrengend werden, sodass deine Klamotten gleich wieder ruiniert sein könnten.“, erwiderte Max. Daniel zuckte nur mit den Schultern und anschließend ging er in den Aufenthaltsraum und dort zu frühstücken. Max folgte ihm. Wahrscheinlich wartete der weißhaarige junge Mann, der fast anderthalb Köpfe kleiner war wie Daniel, auf eine Antwort und schaute deshalb ab und zu verwundert zu Daniel. ○ Im Aufenthaltsraum saßen schon Engl, Noju und Julius, jedoch Julius wirkte anders wie sonst. Normalerweise bediente er sich groß beim Buffet, aber heute saß er eher wie ein Tropf auf dem Stuhl. Sein Blick wirkte angespannt und seine Mundwinkel weit nach unten gezogen. Er schaute nach oben, als Daniel an ihm vorbeilief, dabei musterte er kurz den jungen Mann und sah dann wieder auf seine Flasche Wasser, die er angestrengt in der rechten Hand trug. „Kater?“, fragte Max, der sich an den Tisch setzte. Julius reagierte nicht. „Wer feiern gehen will, der muss auch am nächsten Tag fit sein.“, meinte Engl nur, der sich eher auf das Essen konzentrierte. „Hat Linda nicht gestern noch gesagt, dass wir nicht…“, überlegte Daniel, aber er schwieg. Der junge Mann setzte sich ebenfalls an den langen eckigen Holztisch. Er hatte sich zuvor einen Teller genommen, sowie Brot, Wurst und Käse. Vorsichtig und langsam schmierte er sich sein Brot, dabei achtete der junge Mann darauf, dass nichts an seiner Kleidung hängenblieb. Daniel brauchte so wesentlich länger, als seine Gildenkameraden und der junge Mann war erst fertig, als auch die restlichen Mitglieder in den Raum gekommen waren und fertig gegessen hatten. Die Zeit drängte, denn bald began die nächste Runde und für die Ranger Guild wurde es nicht einfach. Das nächste Spiel musste sitzen, das nächste Spiel musste gewonnen werden. Linda, die inzwischen ebenfalls beim Frühstücken war, sprach wieder ihre aufmunterten Worte, so erklärte die Gildenmeisterin, dass sie es nicht so ernstnahm, dass man in der ersten Runde eine Niederlage hinnehmen musste. Man konnte ja immer noch alles rausholen. Es wäre auch egal welcher Gegner nun kommen würde, selbst wenn es die mächtige Sunlight Guild war, denn das Spiel wäre immer noch per Zufall bestimmt und dadurch nicht wirklich vorbereitbar. Die Teilnehmer machten sich dann auf zum Stadion. ○ Die Gruppe kam wieder im altbekannten Raum an. Es hatte sich nichts geändert und der Raum wirkte gleich wie gestern. Jeder nahm wieder den Sitzplatz ein, den er gestern eingenommen hatte. Der Ablauf war ebenso derselbe, wie gestern, sodass nun jeder wusste was folgte. Die Auswahl des Spiels. Die heutige gegnerische Gilde war die Leuten Guild. Eine unbekannte Guild, die selbst Linda nicht einmal kannte. Sie meinte, dass man aber trotzdem niemanden unterschätzen sollte. Das Betätigen des Buttons war heute auch in der Hand der Leuten Guild, sodass Alina nicht in den Genuss kam wieder den großen roten Knopf zu drücken. Der Gruppe verfolgte gespannt das Drehen des digitalen Rades. Welches Spiel würde heute an der Tagesordnung stehen? Langsam wurde das Rad langsamer und man konnte schon langsam erahnen welches Symbol es werden würde. Daniel hatte sich zwar vieles zum Turnier durchgelesen, dennoch brauchte er einen Blick in die Anleitung, um zu erfahren, was das angezeigte Spiel bedeutete. Es war das Zeichen eines nachdenkenden Strichmännchens mit einem Fragezeichen, einem Punkt und einem Ausrufezeichen über dem Kopf. „Ein Spiel zu dem Thema Wissen!“, meinte Daniel überrascht. Er sprach es sogar aus. „Oh je…, ich wollte mal was Spannendes sehen und nicht so etwas Langweiliges.“, meinte Alina genervt. Sie wandte sich ab. „Wer will? Ich bin nicht so der Typ für Wissensduelle.“, meinte Rick. Die Ergänzung auf dem Bildschirm verwies auf einen Teilnehmer pro Gilde hin. „Wer ist der Schlauste hier im Raum?“, fragte Jenny. Alina zeigte auf Daniel und er schaute nervös zurück: „Er hier, zumindest denke ich das. Auf so ein trockenes Thema hätte ich zumindest keine Lust.“, erklärte sie. „Das wissen wir, du drückst dich ja sowieso gerne.“, provozierte Rick. Alina stand auf und sie blickte ihn mit heruntergezogener Miene an: „Du brauchst deinen Frust nicht an mir auslassen…“, wollte Alina lautstark erwidern: „Reißt euch zusammen, was für eine ewige Quengelei!“, sprach Julius mit lautstarker und energischer Stimme. Nach seinem Gesichtsausdruck zu urteilen hatte der junge Mann wohl gigantische Kopfschmerzen und überhaupt keine Lust anwesend zu sein. Für eine kurze Zeit herrschte Stille im Raum und alle schauten Julius an. Alina setzte sich hin, sie erwiderte kein einziges Wort, was Rick ein wenig erstaunte. „Die fünfzehn Minuten sind fast um…“, erwähnte Tina leise. Bevor sich aber jemand zu Wort melden konnte, stand Daniel auf, denn er erinnerte sich an die Worte aus seinem Traum, dass der junge Mann sich angeblich vor den Spielen gedrückt haben soll. „Ich werde gehen.“, erklärte er betont, jedoch mit einer leichten unsicheren Stimme, zumindest versuchte Daniel selbstsicher zu wirken. Die meisten im Raum sollte er damit täuschen können. „Gut, dann wäre das geklärt.“, meinte Rick mit einem leichten zustimmenden Nicken. Daniel lief am Tisch vorbei, sein Blick verharrte kurz bei Alina, die verwundert zu ihm aufschaute, der junge Mann aber dann zügig weiterlauf, weil er durch ihren Blick nervös wurde. Daniel blieb vor der Tür stehen und seine Hand wanderte zur Türklinke. ○ Daniel betrachtete die gläserne Front im gespiegelten Zimmer. Sein Kontrahent, ein massiv großer Mann, der seine muskelbepackten Arme verschränkt ineinander anspannte, sah Daniel grimmig an. Auf dem rechten Arm war das Tattoo einer schwarzen Schwalbe. Auffällig war aber auch seine tiefe Narbe, die über seinem rechten Auge begann und schräg nach oben verlief. Seine kurzgeschorene blonde Frisur war an der Stelle auch leicht geteilt. Seine stechend dunkelblauen Pupillen fixierten Daniel an und auch wenn der junge Mann der größte der Gruppe war, so war der Hüne größer als er. Seinen restlichen Oberkörper versteckte er unter einem dunkelgrünen T-Shirt, in Kombination einer schwarzen Jeans. Als Teilnehmer für ein Wissensduell würde Daniel den Mann nicht einordnen. Das Gildenwappen versteckte sich auf der silbernen Gürtelschnalle, die Daniel erst später bemerkte. Ein kleiner Bach vor einem kleinen Haus war zu sehen, zumindest interpretierte Daniel dies aus der skizzenähnlichen Darstellung. „Schick…“, dachte Daniel nur. So eine silberne Gürtelschnalle sollte doch bestimmt gut ankommen? Vielleicht sollte sich der junge Mann auch eine zulegen und eventuell würde er damit herausstechen. „Beginn der Runde in fünfzehn Minuten.“, erklärte eine computergenerierte Stimme aus den Lautsprechern. „Folgende Teilnehmer nehmen an diesem Spiel teil: Leuten Guild: Reginald Nevtroc. Ranger Guild: Daniel Surnax.“, es trat kurz Stille im Raum ein. Daniels Gegenüber meinte plötzlich nach einem kurzen zögern: „Interessant, dein Blick verrät mir, dass ich wohl nicht aussehe, als könnte ich bei so eine Art Spiel mitmachen.“ Daniel wirkte verwundert, denn er hatte nicht erwartet, dass der junge Mann den Hünen hören konnte. Daniel sah sich um und er erkannte die Durchlässe an den Wänden, die neben der großen Glasscheibe angebracht waren. „Nein…, das habe ich nicht gedacht.“, antworte Daniel nur. Mit einem nicht überzeugten Schmunzeln verstummte der Kontrahent. Er drehte sich um und lief einmal im Kreis, dabei schien sich der große Mann locker zu machen, als wäre er nervös. Er schüttelte sich leicht die Arme, während er die Finger einzeln knacken ließ. Daniel konnte nicht wirklich deuten, was nun in dem Mann vors ich ging. Seine zuvor ausgestrahlte Zuversicht war plötzlich verschwunden. Die computergenerierte Stimme meldete sich erneut und verkündete: „Dieses Spiel wird ein Wissensduell mit Ausbalancierungsfertigkeiten, so muss jeder Teilnehmer in einem abgefederten Raum auf einer schwebenden Plattform stehen und abwechselnd Fragen beantworten. Jede richtige Frage verringert die Größe der Plattform um die Hälfte, während jede falsche Aussage die eigene halbiert. Man darf auch nicht antworten und die Frage dem Gegner überlassen. Sollten beide die Antwort nicht wissen wird die Plattform beider Personen halbiert. Der Teilnehmer, der zuerst den Boden, die Wand oder die Decke berührt, verliert dieses Spiel. Selbst wenn beide Teilnehmer gleichzeitig fallen, so kann in einem sehr genauen Millisekunden Bereich gemessen werden, welcher Teilnehmer zuerst aufkam. Waffen und sonstige Hilfsmittel sind nicht zulässig, so wie besondere Kleidung oder Ausrüstung. Nun der Teilnehmer mit seiner Standardkleidung darf den Raum betreten. Jeder Kontakt mit Personen außerhalb des Raumes ist untersagt. Personen, die sich noch an der Plattform festhalten, zählen als noch teilnehmende Spieler, sie müssen aber innerhalb einer Minute wieder auf der Plattform stehen, dabei ist es nicht wichtig ob mit beiden Beinen oder mit einem.“, daraufhin verstummte die Stimme und Daniel ließ das Gesagte erst einmal auf sich wirken. „Die Regeln sind klar…, hier geht es mehr um das Wissen einer Person, als um die Balance.“, dachte er. Für einen kurzen Moment vergaß er Raum und Zeit. Er schloss die Augen und der junge Mann dachte nach. „Ich bekomme das hin…“, machte er sich Mut. Daniel öffnete wieder seine Augen, dabei bemerkte er, dass sein Gegenüber schon durch die Türe gegangen war. Panisch eilte der junge Mann zur seiner Durchgangstüre, nachdem er die beiden Pistolen und das rote Messer zurückgelassen hatte. Mit einem Handgriff öffnete er die Tür, dann zog Daniel diese auf. ○ Ein greller Lichtstrahl blendete ihn fast, weil die Beleuchtung in diesem Moment außergewöhnlich hell war, jedoch im nächsten Moment wohl ein wenig heruntergeregelt wurde. „Ist der Raum magisch oder nicht?“, überlegte Daniel, denn er war fasziniert wie der Boden und die Wände realistisch aussahen bzw. wie man den Boden wirklich fühlen konnte. Er war weich gepolstert, dennoch hart genug, um einigermaßen gut darüber laufen zu können. Sein Kontrahent stand ungefähr in der Mitte des ungefähr Hundertquadratmeter großen Raumes. Daniel versuchte mit imaginären Quadraten den Raum einzuteilen. Der Hüne schaute ebenfalls sehr interessiert durch den Raum. Wer auch immer der Ersteller dieses Raumes war, diese Person hatte gute Arbeit geleistet. Gegenüber dem Eingang an der Wand im oberen Drittel des Raumes öffnete sich die Wand und ein großer klarer Bildschirm wurde herausgefahren. Ungefähr einen halben Meter von der Wand entfernt blieb der Bildschirm stehen und er ging an in diesem Moment. Man sah auf dem Bildschirm in ganz klarer Qualität einen Schreibtisch aus dunklem Holz und dahinter saß eine junge Frau mit langen blonden Haaren. Daniel erkannte sie, denn es handelte sich um eine der weltberühmten Models, die zurzeit in jeder dritten Zeitschrift auf den Frontblättern oder im Fernsehen zu sehen waren. Marygold Wonderway war ihr Name. Sie war sichtlich vornehmenden gekleidet, als würde sie die öffentlichen Nachrichten in den ersten Kanälen moderieren. Die junge Frau trug einen ernsten Gesichtsausdruck und ihre Hände waren vor ihr aufeinandergelegt. Der Hintergrund war eine schlichte weiße Wand und vor auf dem Tisch lag nichts. „Willkommen Teilnehmer.“, begann sie mit klarer und deutlicher Stimme zu sprechen. Ihr Ton hatte Nachdruck und es fühlte sich für Daniel so an, als wäre er nun in einer Gameshow gelandet. Zwei Lichter gingen im Raum an. Es waren zwei Lampen mit unterschiedlicher Farbe, die jeweils an der Decke montiert waren und senkrecht nach unten auf eine bestimmte Position strahlten. „Bitte stellt euch über den markierten Punkt, die rote Farbe gebührt der Leuten Guild und die blaue Farbe gebührt der Ranger Guild, dann können wir mit diesem Spiel beginnen.“, erklärte sie in einem sachlichen Ton. „Ich bin eure Moderatorin, Marygold Wonderway. Es ist mir eine Ehre euch in diesem Spiel leiten zu dürfen.“, erklärte die junge Dame. Daniel und sein Kontrahent stellten sich auf ihre zugewiesene Position. Der Boden hob sich plötzlich an und die beiden Teilnehmer wurden auf separate große Plattform langsam nach oben getragen. Die Plattform schwebte anschließend ein paar in der Luft, ungefähr in die Mitte der Raumhöhe. Ungefähr zwei Köpfe höher, als Daniel groß war. Der Hüne müsste sogar springen, um die Unterkante der Plattform zu erreichen, aber die Teilnehmer standen oben darauf. Daniel zählte die Größe ab und er kam auf 20m² pro Plattform. „Fünf Mal kann sich die Plattform verkleinern, dann wird es knifflig, denke ich.“, überlegte er. Der junge Mann konnte sich zwar erahnen wie sich die verkleinerte Plattform anfühlen konnte, aber der Gedanke, dass man dann irgendwann auf den weichen Boden herabstürzte, war ihm schon ein wenig unangenehm. Der zweite Gedanke, dass die anderen ihm dabei zuschauten, ließen den jungen Mann wieder erstarren. Er wollte dieses Spiel gewinnen und sich gut wie möglich nicht blamieren. ○ Daniel schaute seinen Kontrahenten noch einmal an, dieser stand gelassen und mit siegessicherem Grinsen auf dem fliegenden Podest, da begann Marygold das Spiel zu verkünden: „Wir beginnen nun. Ich werde euch abwechselnd Fragen stellen. Mit einem Münzwurf entscheiden wir den Beginner. Nach der ersten Frage hat der Beginner dann eine Minute Zeit zu antworten, sollte er dies nicht tun, hat sein Kontrahent eine Minute Zeit zum Antworten. Sollten beide die Antwort nicht wissen, halbiert sich die Plattform. Die Zeit zum Antworten beginnt, sobald ich das letzte Wort gesprochen habe oder ihr unterbrecht mich. Der Gegenspieler darf mich nicht unterbrechen. Ab einem gewissen Zeitpunkt fließen Bonusfragen bzw. auch Bonusrunden ein, die entweder einen doppelten Bonus oder Sonderstrafe beinhaltet.“, sie machte eine kurze Pause, bevor sie weitersprach. Währenddessen zog Marygold eine goldene Münze unter dem Tisch hervor, dann warf sie diese in die Luft: „Und der Beginner ist…“, sie schaute auf ihren Handrücken: „Es ist Ranger Guild. Die erste Frage geht an diese Gilde.“, dann ließ Marygold die goldene Münze wieder verschwinden. Ein Schauder ging über Daniels Rücken, auch wenn dieser eigentlich gedanklich darauf vorbereitet war. Nervös schaute er zum Bildschirm. Es herrschte Stille. „Die erste Frage befasst sich damit, wie viel Kubikmeter Volumen hat dieser Raum? 1% Abweichung ist zulässig.“, bevor Daniel überhaupt realisierte was für eine Art Frage dies war, reagierte sein Körper und die Zahl fiel ihm förmlich über seine Lippen: „800…“, sagte er schnell, bevor Daniel überhaupt anfing nachzurechnen. War das richtig? Er hatte zwar vorher zu Beginn des Spiels den Raum ungefähr abgeschätzt, aber nicht genau berechnet. War es Intuition? War es überhaupt die richtige Antwort? „Korrekt, die genaue Antwort lautete 794,65m³, aber durch die Toleranz lag die Antwort noch im Rahmen.“, erklärte Marygold und in diesem Moment schrumpfte die Plattform des Kontrahenten mit einem dumpfen Geräusch auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Größe. „Nicht schlecht.“, kam es von Daniels Gegenüber, während er selbst unbeeindruckt vom Geschehen nach vorne sah. „Ich lag richtig…“, dachte Daniel erfreut. „Die nächste Frage geht an den Teilnehmer der Leuten Guild.“, Marygold wandte sich ihm zu, in dem sie ihren Blick zu dem Hünen wandern ließ. Konzentriert und sicher formulierte sie die nächste Frage, ohne ihren Blick auf etwas zu lenken, was den Betrachter glauben ließ, dass sie irgendwo ablesen sollte: „Wer war der berühmte Vize im Gründungskrieg von Festa. Eine kleine Zusatzinformation, wir sprechen hier über den Nachfolger, der den Krieg beendete.“ „Cilvius Cuardyen.“, erklärte Reginald und dabei schweifte sein siegessicheres Grinsen zu Daniel. Dem jungen Mann ging ein Schaudern über den Rücken, als die Plattform unter ihm um die Hälfte kleiner wurde, auch wenn 10m² noch eine große Sicherheit waren. Marygold hatte erneut verkündet, dass eine Frage richtig beantwortet wurde, dabei wanderte ihr Blick wieder zu Daniel. „Auf so eine Frage hätte ich keine Antwort gewusst…“, dachte er nervös. „In welchem Land erhielt der berühmte Forscher Genorious Exstein, der den berühmten magischen Antriebskernmotor konstruiert und erweitert hatte, seinen ersten Preis für seine erste technologische Errungenschaft.“ Daniel schluckte nervös. Den berühmten magischen Antriebskernmotor? Diese Errungenschaft ließ die heuten Schnellboote, Flugzeuge oder sogar Schnellzüge erst diese Geschwindigkeit erreichen, auch wenn diese immer noch nicht eingesetzt wurden, weil die Fahrzeuge an sich noch nicht für diesen Leistungsschub ausgelegt waren. Ein Grund warum die Luftfahrt noch keine großen Erfolge erzielen konnte. „Festa…“, antwortete Daniel unsicher. Exsteins höchsten Bildungsabschluss erlangte er in Festa, dort erhielt der Mann auch seine fünf Preise für technologische Meisterleistungen. Erhielt er aber dort auch seinen ersten Preis? „Falsche Antwort…“, ertönte es von der Moderatorin und der junge Mann erstarrte innerlich. „Es war das Dornenreich, denn dort hielt der Mann auch viele Vorlesungen ab. Eine ganz weltberühmte Universität mit seinem Namen steht da heute.“, erklärte Reginald. „Korrekte Antwort.“, erklärte Marygold und in diesem Moment halbierte sich die Plattform unter Daniel auf nur noch 5m³. Die nächste Frage ging an Reginald und Daniel schaute nervös auf, denn wenn er jetzt wieder richtiglag, würde sein Kontrahent einen großen Vorsprung haben. „Wie ist die tatsächliche Zusammensetzung des gegossenen Dornaischen Stahl, außer allen Materialien mit 1% oder geringerem Anteil.“ „60% Eisen, 30% Dornitkristall, 9% Kohlenstoff und 1% sonstige Material.“, erklärte der Hüne. Für einen Moment blieb es still, bis Marygold erklärte: „Das ist nicht die korrekte Zusammensetzung, so nimmt Kohlenstoff nur 7% ein. Die Besonderheit dieses Materials sind 2% Titan.“, erklärte Marygold. Sie schien es tatsächlich zu wissen und nicht nur einfach abgelesen zu haben. Die Dame machte sowieso schon zurzeit den Eindruck, als ob sie die Fragen auswendig im Kopf hatte. „Das ist doch nicht wahr…“, meinte Reginald blass, aber in diesem Moment halbierte sich seine Plattform. „Ärgerlich…“, fügte er grummelnd hinzu. Marygolds ernster Blick wanderte ein weiteres Mal zu Daniel, der dadurch ein wenig erstarrte. Auch wenn sie in seinen Augen besonders hübsch aussah, so war ihr stechender Blick besonders eisig. Daniels Herz schlug schneller. „Der Binärcode lautet 101010, welche Zahl verbirgt sich hinter diesem Code.“, fragte sie. Daniels Sorge verschwand für einen Moment, denn das war für ihn eine bekannte Fragestellung: „Mr. Zickzack hatte mich damals damit gequält, weil seine automatischen Wachtürme mit diesem System arbeiteten und ich diese Dinger schließlich programmieren sollte. So ist dieser Code einfach zu verstehen…“, überlegte Daniel. Man las von rechts nach links. Jede Zahl multiplizierte man mit der Zahl wessen Code man verwendete hoch der Zahl der Position der Ziffer und zum Schluss summierte man alles. Beispiel multiplizierte man 0 mit 2 hoch 0, die darauffolgende 1 mit 2 hoch 1. Die Zwei steht hier für Binär, da nur 0 und 1 in diesem Code auftauchten, also zwei Ziffern. Daniel summierte also schnell in seinem Kopf das Ergebnis, denn die Nullen konnte er rauslassen und durch die 1 ersparte man sich schwierige Multiplikationen. 1 * 2 hoch 1 + 1 * 2 hoch 3 + 1 * 2 hoch 5 ergab 2 + 8 + 32, also 42. Daniel schmunzelte ein wenig, als er das Ergebnis hatte. Bevor die Zeit ablief, antwortete der junge Mann: „Es ist 42.“ „Korrekt.“, folgte ihre Antwort. „Du scheinst mir ein Mathematiker zu sein?“, fragte der Hüne, während er wieder die Tatsache ignorierte, dass sich die Plattform unter ihm halbierte. „Du bist ein guter Gegner, mal sehen ob ich dich trotzdem als Erstes von der Plattform stoßen kann.“, forderte Reginald heraus. Marygold blickte zu Reginald, der schon sichtlich schmunzelte als ob er seine nächste Frage schon erahnte: „Die tiefste Stelle im…“, begann sie, da rief der Hüne schon dazwischen: „11486m ist die tiefste Stelle unseres Meeres.“, erklärte er. Marygold schwieg einen Moment lang, bevor sie antwortete: „Die Antwort ist korrekt.“, erklärte sie. „Woher…“, meinte Daniel sprachlos. „Schaust du Quizduelle? Kennst du das Prinzip was die Profilliga dort von der Amateurliga abhebt? Ich rede selbstverständlich nicht vom Wissen.“, erklärte er. „Das Prinzip?“, meinte Daniel verwundert und er dachte nach. „Es ist das Erahnen einer Frage! Ich kannte die Frage im Voraus nicht, aber ich konnte sie mir aus den ersten Worten herleiten.“, das siegessichere Grinsen des Mannes wurde größer, doch plötzlich verschwand es wieder und der Mann meinte: „Hier ist das aber nicht wichtig, denn ich kann dir nicht die Fragen wegnehmen. Du hättest dann schon längst verloren, ich bin dreifacher Quizduellmeister.“, erklärte er übermütig. Daniel wusste nicht, was er darauf antworten sollte, deswegen blickte er nur wortlos auf seinem Gegenüber, stattdessen fand der junge Mann den Gedanken sogar interessant. „Einfach wagen?“, überlegte er. Marygold schaute zu Daniel. Seine Plattform war ebenfalls auf 2,5m² gesunken. „Die nächste Frage wird eine Bonusrunde für beide Spieler werden, zudem gilt für diese Runde eine Sonderstrafe.“, erklärte sie. „Es werden drei Fragen hintereinandergestellt, wenn ein Spieler die Antwort weiß, soll er diese nennen. Jeder Spieler erhält dann pro Frage einen Punkt und jeder Gegenspieler erhält eine Strafe je einen Punkt, dazu erhält der Spieler mit den wenigsten Punkten eine zusätzliche Strafe.“, fügte Marygold hinzu. „Ich habe mich geirrt, jetzt kann ich dir doch zeigen, was ich meine.“, erklärte Reginald selbstsicher. Daniel schaute ihn wieder nur wortlos an. „Welches Land auf Pestologa ist seit Beginn der eigenen Staatsgründung am Längsten unabhängig geblieben und…“, schon rief der Hüne: „Ersttal, es herrscht immer noch dieselbe Familie dort.“ „Es war eine schwierige Frage…“, meinte Daniel in Gedanken versunken, da er die Antwort nicht gewusst hatte. „Wie viel Energie der Sonne wird täglich von Festa…“ „Zirka 150 000 Wh pro Jahr.“ „Woher wusste er die Abhängigkeit?“, dachte Daniel erschrocken, daraufhin sah er ein: „Ich bin zu langsam, ich sollte… mich mehr trauen etwas zu wagen.“, gab der junge Mann nervös von sich. Da er in Gedanken versunken war, verlor er auch seine dritte Runde: „Wie viele Präsi…“ „23 Präsidenten hatte das Land Festa.“, erklärte Reginald. Mit sich selbst zufrieden blickte er daraufhin zu Daniel. Der junge Mann hatte in dieser Bonusrunde eine schwere Niederlage einstecken müssen. „Der Teilnehmer von Leuten-Guild hat alle drei Fragen korrekt beantwortet, damit erhält…“, Marygold sah zu Daniel, dem erneut einen Schauer über den Rücken lief: „…der Teilnehmer von Ranger-Guild eine dreifache Strafe mit Sonderheit. Seine Plattform wird um 7,5% nach hinten geneigt.“, als sie die Worte aussprach, schrumpfte die Plattform von Daniel extrem schnell auf nur noch 0,3125m², dann winkelte der Boden sich noch zusätzlich an. Daniel reagierte schnell, indem er reflexartig einen Schritt nach hinten ausweichen wollte, aber die leichte Schiefe ließ ihn den Halt verlieren und Daniel rutschte aus. Schnell hielt er sich an der Kante der Plattform fest und daraufhin eilte auch seine andere freie Hand nach oben. Mit Mühe und Not hob er sich hoch. Schweißüberströmt zog sich Daniel auf die Plattform und einige Sekunden später stand der junge Mann wieder auf beiden Beinen. Ein Glück, dass er den Boden nicht berührt hatte. Marygold hatte währenddessen nichts gesagt und erst als Daniel wieder stand sprach sie weiter: „Die nächste Frage wird wieder unter den normalen Bedingungen ablaufen.“, erklärte die Moderatorin. „Der Verlier der Bonusrunde erhält das Recht für die nächste Frage.“, daraufhin wandte sie sich Daniel zu: „Was ist der erste Satz der Thermodynamik?“, kurz nachdem sie zu Ende gesprochen hatte, rief Daniel wieder aus der Pistole geschossen: „Der Energieerhaltungssatz. Es wird Energie immer umgewandelt und man kann keine Energie herstellen oder vernichten.“, erklärte er. „Korrekt.“, kommentierte Marygold und die Plattform von Reginald schrumpfte auf 1,25m². „Tja…, bei dir sind es schon ziemlich eng aus. Wenn deine Plattform noch einmal schrumpft, dann wirst du vermutlich nur noch auf einem Bein stehen können.“, erklärte Reginald, der anschließend in die Augen von Marygold schaute, die ihm die nächste Frage formulierte: „Nenne mir die chemischen Bezeichnungen für Phosphorsäure, Kieselsäure und Essigsäure.“ „Verflucht…, das hätte ich gewusst.“, dachte Daniel und er seufzte. „H3PO4, H4SiO4 und CH3CO2H.“, erklärte Reginald selbstsicher. Daniel schaute auf. „Falsch…“, hallte es von Marygold und das Schmunzeln von Reginald verschwand. Die Moderatorin schaute zu Daniel, der daraufhin antwortete: „H3PO4, H4SiO4 und CH3COOH.“, dabei betonte er das zweite O deutlich. Die chemisch korrekte Bezeichnung ließ das O nicht als O2 bezeichnen, sondern als OO hintereinander. Grimmig starrte Reginald auf seine Plattform, die nun das erste Mal bedrohlich kleiner wurde, denn nun war sie nur noch 0,6125m² groß, was für ihn zwar noch eine ausreichende Breite bot, aber wenn Daniel nun richtig lag, dann würde es für den Hünen bald unangenehm werden. Marygold schaute zu Daniel: „Wie viel wiegt ein 1,20 Meter langes Schwert aus einer Eisen-Titanlegierung, welches in der Handelsnorm als Standard gilt? Nur 5% Abweichung zulässig, außerdem in Kilogramm angeben.“ Daniel schmunzelte: „Ganz genau 1kg.“, erklärte er schmunzelnd. Zwar war es in Wirklichkeit mehr, aber die Handelsnorm schrieb diesen Wert vor. Es war eine Frage aus dem Katalog, aber jetzt verstand Daniel seinen Kontrahenten, außerdem hatte Mr. Zickzack ihn damals mit den Handelsnormen gequält. „Korrekt.“, erklärte Marygold und die Plattform und Reginald schrumpfte weiter, dieses Mal auf nur noch 0,3m². Viel Beinfreiheit hatte er nun nicht mehr. „Nun..., da muss ich wohl noch schneller werden.“, erklärte er mit heruntergezogenen Mundwinkeln, dazu war sein Blick eisiger geworden und dies verursachte ein gewisses Unbehagen bei Daniel. Marygold schaute Reginald an: „Welches Kraut ist dafür bekannt, dass es…“, der Hüne unterbrach die Moderatorin und sprach laut und deutlich: „Das Jasmintalkraut.“, erklärte er. „Er macht es schon wieder…“, dachte Daniel erstaunt, denn er selbst hatte die Frage nicht einmal zu Ende formulieren können. „Korrekt.“, erklärte Marygold, dabei klang sie unbeeindruckt. Der Schweiß perlte sich von Daniel ab, als er fast seinen linken Fuß anheben musste, weil seine Fläche unter ihm nur noch ca. 0,16m² bot. Es war sehr schwer beide Beine auf dieser Plattform vernünftig zu platzieren. „Woher…“, meinte Daniel daraufhin nur. „Die einzige Frage, die immer wieder durch Quizsendungen geht ist genau diese Frage. Welches Kraut heilt das Rotjucken, welches in Festa weit verbreitet ist.“, erklärte Reginald, dabei klang er aber nicht überheblich, sondern eher energisch, als ob der Hüne wirklich zeigen wollte, dass mit ihm nicht zu spaßen ist. Für Daniel war dies aber immer noch nicht verständlich, wie man dann dennoch wusste was für eine Frage kam oder der Hüne war einfach nur ein verdammter Glücksspieler. Er hätte die Frage ja abwarten können, es würde hier keinen Unterschied machen. Reginald wirkte einfach wie ein großer Angeber. Marygold schaute zu Daniel: „Welche Flaggenfarben befinden sich auf der Landesflagge des Landes Askatenfa. Ein kleiner Tipp, es ist die aktuelle Landesflagge, nicht die damalige von der Zeit der Monarchie.“, erklärte Marygold. „Was?“, dachte Daniel nervös, denn er wusste das nicht. Der junge Mann hatte nicht einmal gewusst, dass Askatenfa ein Land ist. Zumindest war der Name ihm zwar geläufig, aber so ganz hatte der junge Mann diesen Namen nicht auf dem Schirm gehabt. Was sollte er jetzt tun? Raten? Daniel war kein Glücksspieler. Immer wenn er auf Glück baute, verlor der junge Mann. Sollte er es wagen irgendetwas zu sagen? Was würden seine Freunde tun? Rick, Tina, Alina…, Julius, Linda…, Mr. Zickzack? Was würden sie sagen? „Denke nicht zu viel nach, sei mutig, sei nicht so steif und folge deinem Gefühl! Geh aus dich heraus, denn du wolltest doch nicht immer so zurückhaltend sein! Riskiere es!“, brüllte ihn seine innere Stimme an. „Alles oder nichts…, was bleibt mir sonst übrig?“, dachte Daniel. Für einen Moment schloss der junge Mann seine Augen, dabei ließ er sich von seiner inneren Stimme leiten, die ihm irgendwelche Farben zuflüsterte. Daniel schaute nun auf, dabei verfestigte sich sein Blick und die Nervosität verschwand: „Es sind die Farben rot, gelb, blau… und schwarz. Ist aber nur geraten, ich habe da echt keine Ahnung.“, erklärte er leicht verlegen. „Korrekt.“, antwortete Marygold. „Was?!“, gab Reginald perplex von sich. „DU HAST GERATEN?! Wie zum Teufel konntest du damit nur richtig liegen? Die Wahrscheinlichkeit für so etwas ist doch viel zu gering…“, meinte Reginald verständnislos, dabei achtete er nicht darauf, dass seine Plattform ebenfalls auf 0,16m² schrumpfte. Die Tatsache, dass seine Füße größer waren, als die von Daniel, ließ ihn von der Kante abrutschen, da er zudem seinen Fuß nicht rechtzeitig zur Seite zog. Reflexartig griff Reginald nach der Plattform, aber der Hüne schaffte es nicht sich festzuhalten, stattdessen rutschte er mit der Hand ab und der Mann sprang mit beiden Beinen auf den Boden. Ein lauter Ton ertönte und Marygold verkündete mit deutlicher Stimme: „Das Spiel ist vorbei! Wir haben einen Sieger! Es ist der Teilnehmer von Ranger-Guild!“, erklärte die Moderatorin. „Tja…, da hast du mich drangekriegt.“, kommentierte Reginald leicht schmunzelnd, als er von unten hoch zu Daniel sah. ○ Als die Plattform hinunterfuhr und die Moderatorin den beiden zum Spiel beglückwünschte, war Daniel froh wieder den festen Boden unter sich zu spüren. Dabei kam in ihm ein sehr leichtes und angenehmes Gefühl auf und innerlich freute sich der junge Mann wie ein Kind. Mit einem respektvollen Nicken antwortete er dem Hünen, der dann mit einem Schmunzeln den Raum verließ, bevor Marygold verkündete, dass man nun den Raum verlassen sollte. Daniel verließ ebenfalls den Raum. Im Spiegelraum nahm er wieder seine drei Waffen an sich und als er dann wieder den Gruppenraum betrat wurde er freudig empfangen. „Gut gemacht, Daniel.“, kam es von Tina. „Endlich mal ein guter Sieg für uns.“, kam es von Rick, der Daniel zustimmend zunickte. Max verschränkte seine Arme, er sah nicht so glücklich aus, auch wenn ein: „Gut gemacht…“, von ihm kam. „Gut geantwortet im Duell, du weißt wirklich viel.“, kam es von Maike. „Ah Danke…“, kam es verlegen von Daniel. „Und wie du dich am Ende über den Typen lustig gemacht hast, als du gesagt hast, dass du es nicht weißt, aber trotzdem absolut richtig lagst.“, erklärte Alina und sie lachte fröhlich. „Ich habe aber nicht…“, wollte Daniel erwidern, aber da unterbrach Alina ihn: „Die Seite kenne ich gar nicht von dir, aber die ist klasse. Es ist Zeit den Leuten da draußen zu zeigen, dass wir eine ernstzunehmende Gilde sind.“ Daniel bekam die weiteren Gespräche seiner Gildenkameraden nur noch halb mit, denn es freute ihn sehr, dass der junge Mann nun endlich ein persönliches und ehrliches Lob erhalten hatte. Es war ein wirklich schönes Gefühl. „Meine neue Seite also?“, überlegte Daniel anschließend. „Mr. Zickzack hatte also doch recht.“, fügte er gedanklich hinzu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)