Rückkehr von Sileb ================================================================================ Kapitel 1: Open-Air-Kino ------------------------ Open-Air-Kino Sam war aufgeregt. Eigentlich mochte sie diese Veranstaltungen nicht, doch dieses Jahr wurde im Open-Air-Kino ‚Interview mit einem Vampir‘ gezeigt. Einer ihrer Lieblingsfilme. Sie hatte alles haarklein geplant und vorbereitet. Sie hatte den Platz auf dem Hügel, direkt unter dem Baum ausgewählt. Von diesem Platz hatte man freie Sicht auf die Open-Air-Leinwand und man konnte auch alles hören, ohne aber von den anderen beobachtet werden zu können. Man war sozusagen unsichtbar. Nachdem sie eine große lilane Decke ausgebreitet hatte, legte sie einige Kissen zum sitzen bereit, stellte ein paar Solarleuchten um die Decke, die sie später anmachen würde, und packte einen Teil der Snacks, die sie speziell für Danny gekauft hatte, bereit. Corndogs, Bakenchips, Marshmallows und Soda. Es sollte der perfekte Abend werden. Nur Danny und sie, schließlich war Ticker noch immer im Urlaub. An diesem Abend wollte sie ihm ihre Gefühle gestehen und zwar um Punkt Mitternacht, wenn ihr siebzehnten Geburtstag begann. Sie hatte lange darüber nachgedacht, ob sie es wirklich tun sollte, doch sie konnte einfach nicht mehr länger schweigen. Es fraß sie innerlich auf, ihre Gefühle zu überspielen, zumal da immer öfter sehr eindeutige Träume hatte. Sie musste endlich Gewissheit haben! Schließlich gab es nur drei Möglichkeiten, wie dieser Abend ausgehen konnte: 1. Danny fühlte genau wie sie und gestand ihr ebenfalls seine Gefühle 2. Danny fühlte nicht das gleiche und sie beschlossen einfach so zu tun, als hätte sie nie etwas gesagt. Dafür hätte sie Gewissheit und konnte sich auf die Zukunft konzentrieren. 3. Ihre Gefühle wurden nicht erwidert und ihre Freundschaft würde zerbrechen. Solange die letzte Möglichkeit nicht eintrat, konnte Sam damit umgehen. Sie hatte sich sogar ein neues Outfit gekauft. Ein enges, knielangen, tiefrote Kleid mit schwarzen Stoffverziehrungen in Spinnennetzoptik und dazu schwarze Stiefeletten mit silbernen Kettchen. Dazu trug sie die Umhängetasche, die Danny ihr geschenkt hatte. Ihre Haare, die inzwischen schulterlang waren, trug sie offen. Die Naturwelle, die sie sonst mit einem Glätteisen gebändigt hatte, hatte sie bewusste mit dem Fenton-Geisterschaum gefestigt. Auf dem Weg zu ihrem Platz hatten Dash und Quan ihr sogar nachgepfiffen und sogar Paulina und Star sahen ihr neidisch nach. Sollte Danny Pauline also nur wegen ihres femininen Looks all die Jahre vergöttert haben, so hatte er nun keine Entschuldigung mehr. Um Punkt zehn kam Danny. Er starrte Sam einen Moment an, doch eine andere Reaktion bekam San von ihm nicht. Sie überspielte ihre aufkommende Enttäuschung, setzte sich und lächelte Danny schüchtern zu, als dieser sich zu ihr setzte. „Ein wirklich schöner Platz. So abgelegen und ruhig…“, begann Danny und hielt Ausschau nach Paulina. „Ja, ich dachte mir, wir müssen die Idioten noch das gesamte kommende Schuljahr ertragen, da sollten wir doch wenigstens diesen Abend noch für uns haben.“ „Stimmt“, nickte Danny. Sam spürte, wie ihr die Räte ins Gesicht stieg. „Willst du einen Corndog oder ein paar Bakenchips?“ Mit großen Augen sah Danny seine Freundin an, als diese ihm einen Corndog reichte. „Wer bist du und was hast du mit meiner Freundin Dem gemacht?“, lachte er und den Corndog entgegen. Dem spürte, wie ein warmes Kribbeln in ihrem Körper ausbreitete, als sich ihre Hände berührten. „Der Film fängt gleich an, schau. Ich hoffe, sie zeigen nicht so viel Werbung“, wechselte Sam das Thema etwas zu euphorisch, weswegen Danny misstrauisch wurde. „Warum wolltest du eigentlich unbedingt her? Sonst verachtet du doch solche Veranstaltungen. Du hasst sie regelrecht!“ „Ich ähm…ich…, dieses Jahr spielen sie endlich einen vernünftigen Film. Außerdem muss ich dir etwas sagen, nachher. Es ist wichtig…“ Sam spürte, wie Danny sie ansah und sie hätte sich am liebsten selbst geohrfeigt. Nun war es unmöglich einen unbeschwerten Abend mit Danny zu verbringen. Andernfalls, was machte es für einen Unterschied ob sie es ihm jetzt oder in ein paar Stunden sagte? Doch genau in dem Moment in dem Moment, in dem sich Sam endlich dazu durchringen wollte, Danny die Wahrheit zu erzählen, hörten die beiden einen schrillen Schrei. Paulina hatte eine Spinne auf ihrer Picknickdecke entdeckt. Genervt verdrehte Sam die Augen. Sie wusste, was nun kommen würde. „Sam, ich weiß…aber wärst du sehr böse, wenn ich…, nur ganz kurz…Paulina, braucht Hilfe. Ich wäre sofort wieder da. Sie braucht sicher nur ganz kurz die Hilfe von…“ „Danny Phantom“, beendete Sam den Satz. Paulina, immer nur Paulina. Warum konnte er sie, Sam, nicht so begehren? „Flieg schon zu…ich warte dann hier…allein“, doch Sam hatte den ersten Satz kaum beendet, da hatte sich Danny schon zu seinem Alter-ego verwandelt und war zu Paulina geflogen. Wütend, genervt und enttäuscht knabberte Sam an einem Mauskolben und sah mit sehnsüchtigen Blick auf die Leinwand. Für einen kurzen Moment fragte sie sich, ob Danny Wort halten und sofort wieder kommen würde, doch als sie um Mitternacht auf ihre Uhr sah, wischte sie sich enttäuscht ein paar Tränen aus den Augen. Danny hatte sie vergessen und schmiegte sich stattdessen an Paulina. Sam wollte gerade gehen, als sie hörte, wie jemand um den Baum herum ging und dabei ein paar trockene Zweige zerbrach. Als sie sich aber zu dem Störenfried drehte, lächelte sie Danny verlegen an und er kniete sich neben sie. „Tut mir leid, es hat länger gedauert, als ich dachte. Aber noch bin ich doch nicht zu spät, oder?“ Sam war so perplex, dass sie Danny nicht einmal böse sein konnte und stattdessen nur eben so verlegen lächelte. Er hatte sie also doch nicht vergessen! „Ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag“, hauchte Danny und beugte sich zu Sam. Er nahm ihr Gesicht ganz vorsichtig in die Hände und dann küsste er sie. Die Lippen der beiden berührten sich kaum, doch für Sam war es wie ein Feuerwerk. Genau so hatte sie es sich immer erträumt. Jede Kleinigkeit war genau so, wie sie es sich vorgestellt und gewünscht hatte. Vorsichtig, aber bestimmend beugte Danny sich weiter vor und drückte die sprachlose Sam so auf die Decke. Als auch der Kuss immer gröber und fordernder wurde, drückte Sam ihren Freund von sich. Etwas stimmte nicht, hatte sie sich so in Danny täuschen können? Dieser gab jedoch nicht so einfach nach. „Das hast du dir doch immer gewünscht, ich erfülle dir ledentlich deine Träume“, lachte Danny und da fiel es Sam wie Schuppen von den Augen. Die Stimme war zu tief und die Augen hatten kurz rot aufgeleuchtet. Das war nicht Danny, das war Dan, Danny böses Zukunfts-Ich! „Du“, keuchte Sam mit erstickte Stimme und versuchte sich zu befreien. Doch Dan war übermächtig und verwandelte sich böse lachend in sein wahres Ich. Panik stieg in Sam auf. Nichts und niemand war in Dan’s Nähe sicher. Sie musste so schnell wie möglich von ihm weg. Nur unbewusst fragte sie sich, wie Dan es geschafft hatte, aus der Fenton-Kapsel zu entkommen. Er drückte sie immer fester auf die Decke, doch dann machte er einen entscheidenden Fehler. Er wollte sich gerade über sein Opfer setzen, als dieses das rechte Knie ohne Vorwarnung so nach oben zog, dass es sein Ziel nicht verfehlte. Dan rollte sich in Emprionalstellung zur Seite und hielt sich den Schritt mit schmerzverzerrten Gesicht. Ohne weiter darüber nachzudenken, sprang Sam auf und rannte in Richtung Hang, zu Danny! Doch sie kam nicht mal zehn Meter weit, da hatte Dan sie schon eingeholt und zurück an den Baum geschleudert. Keuchend sackte sie zusammen, bevor er sie abermals hochgezogen und an den Stamm gepresst wurde. „Tu doch nicht so, als wolltest du es nicht. Es wird noch Jahre dauern, bis Danny dich so sieht, wie du es verdienst. Ich dagegen, bin bereit dir das zu geben, wovon du nur träumen kannst. Was spielt es für einen Unterschied, welcher Danny, Hauptsache ist doch, das überhaupt einer dich sieht!“ Damit begann er Sam abermals zu küssen und ihren Körper zu betatschen. Kaum aber ließ er von ihrem Mund ab um ihren Hals zu liebkosen, da schrie Sam. Sie schrie so laut sie nur konnte. „Danny! Hilfe, Danny! Ich brauche Hilfe…“ Weiter kam sie jedoch nicht, denn Dan hielt ihr den Mund zu, presste sie noch mehr gegen den Baum und machte unbeirrt weiter. Er hielt ihr mit einer Hand den Mund zu und fuhr mit der anderen an ihrem Oberschenkel entlang. Sam stiegen Tränen in die Augen, während sie sich noch immer zu wehren versuchte und inständig hoffte, das jemand, irgendjemand, sie gehört hatte. Nachdem Danny sie Spinne von Paulinas Decke genommen und sie in ein nahe gelegenes Gebüsch gebracht hatte, setzte er sich einen Moment zu Seiner Angebeteten. Die warf sich theatralisch um seinen Hals und überzeugte Danny, mit ihr ein paar Snacks zu essen. Nach ein paar Minuten hatte dieser schon vergessen, das Sam auf ihn wartete. Zumindest bis er sie panisch um Hilfe schreien hörte. „Danny! Hilfe, Danny! Ich brauche Hilfe…“ Für Danny war es, als würde sein Herz stehen bleiben. ‘Sam', schoss es ihm durch den Kopf. Instinktiv schnellte er in die Luft und flog so schnell er konnte zurück zu Sam. Das Paulina unbeholfen zur Seite kippte und ihm verwirrt nach sah ignorierte er. „Lass Sam in Ruhe!“ Dan drehte sich amüsiert zu seinem jungen Ich und ließ von Sam ab. Diese rutschte am Baum hinunter auf den Boden. Nach Luft ringend kroch sie auf allen Vieren um den Baum um sich zu verstecken und ihre Gedanken wieder zu sammeln. „Ach, jetzt interessierst du dich plötzlich wieder für sie? Du kannst sie wieder haben, wenn ich mit ihr fertig bin. Aber dann wird sie wohl kaum noch Interesse an einem pubertären Halbgeist haben.“ Voller Wut, Ekel und Selbsthass feuerte Danny einen Energiestrahl nach dem anderen ab. Er fragte sich, wie sein Widersacher überhaupt entkommen konnte, doch diese Frage würde er klären, sobald Dan wieder besiegt war und er sich bei Sam entschuldigt hatte. „Halt den Mund und lass Sam in Ruhe!“, brüllte Danny und wurde immer wütender. Wie konnte Dan es nur wegen Sam anzurühren? Doch viel schmerzhafter war sein Selbsthass in diesem Moment. Hätte er sich nicht von Paulina ablenken lassen, hätte er sich an sein Wort gehalten, dann wäre all das nicht passiert. Doch noch war es nicht zu spät. Er war gerade noch rechtzeitig gekommen. Wäre Sam etwas zugestoßen, dann hätte er es nie verzeihen können. Doch während Danny immer wütender würde, begann Dan wozu lachen und startete den Frontalangriff. Nach einigen Plasmastrahlen schwankte Danny etwas. Diesen Moment nutzte Dan und packte Danny mit eisernen Griff am Kragen und zog ihn so nahe an sich, dass er ihm direkt in Ohr flüstern konnte. „Sam gehört mir, verstanden?“, zischte er und schleuderte den jungen Halbgeist mit voller Wucht gegen den Bau, hinter dem Sam, mit einem Ast bewaffnet, hervor sprang. Sie stellte sich schützend vor Danny, der langsam versuchte wieder aufzustehen und sich den Kopf rieb. „Lass Danny in Ruhe!“ „Wie rührend“, lachte Dan, bevor er einen blauen Energiestrahl auf Sam abfeuerte. Die taumelte und stürzte letztlich mit dem Kopf zuerst auf einen Stein. „Sam“, keuchte Danny, als er gerade wieder auf die Beine kam, doch da traf auch ihn wieder ein Energiestrahl und er würde abermals gegen den Baum geschleudert. Er kippte zur Seite, krümmte sich vor Schmerzen und suchte panisch den Blickkontakt zu Sam, in deren Augen er Angst und Schmerz erkannte, bevor sie ihr Bewusstsein verlor. Danny griff in seiner Verzweiflung nach Sams Hand, er hatte das Bedürfnis ihr zu helfen, ihr nahe zu sein, ihr zu signalisieren, dass sie nicht allein war. Doch bevor er ihre Hand zu fassen bekam, trat Dan ihm mit solcher Wucht gegen seinen Kopf, dass ihm augenblicklich schwarz vor Augen wurde und er Blut zu schmecken glaubte. Mit schwindenden Bewusstsein nahm er noch dieses typische Geräusch von raschelten Stoff war. Dan hat Sam, schoss es ihm schmerzlich durch den Kopf. Doch mehr konnte er nicht denken, denn plötzlich war alles ruhig und dunkel, wie in einem tiefen Brunnen. Noch bevor der Film zu Ende war, verwandelte der bewusstlose Danny Phantom sich zurück in Danny Fenton und wurde einige Stunden später von Jazz gefunden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)