Ein notwendiges Opfer von renkon (oder, das Ende der Ära der Shinobis) ================================================================================ Prolog: -------- Die Regentropfen erschienen wie die Klänge einer Kriegstrommel. Tock. Tock. Tock. Es dauerte lang, bis sie geboren wurden, nur um dann in wenigen Minuten ihr Ende zu finden. Der Fall vom Himmel wie die Sterne und doch, liebte man den Regen zu meist nicht. Er galt als Zeichen von Trauer, ein Symbol des Endes und erst, wenn die Sonne den Himmel wieder lichtete und die Tropfen verschwanden verschwand die Schwermut von ihren Herzen. Ein schöner Gedanke, welcher leider nie so ganz für ihn zutraf. “Niemals!” Die donnernde Stimme des Hokages kämpfte gegen den Regen an, der schnell wieder die Kontrolle übernahm. Naruto Uzumaki ließ sich in seinen ledernen Sessel zurückfallen und presste seine Hand gegen sein Gesicht.Er war völlig überfordert mit der Situation. Der einzige andere Mann im Raum war jedoch völlig still, sein Gesicht hatte sich während der ganzen Unterhaltung kein einziges Mal verändert. Nicht, weil er den Gedanken an sich gut fand, nein, dies bezweifelte er stark. Es war viel mehr die Bereitschaft Opfer zu bringen, ganz egal in welcher Form und Weise. Es diente nicht nur ihrem Dorf, sondern vielleicht auch allen anderen. Als der Hokage ihm nicht antwortete, erhob Sasuke Uchiha seine Stimme erneut. “Minato Namikaze, der 4. Hokage, opferte seinen eigenen Sohn, ein Neugeborenes, um den Kyuubi darin zu versiegeln. Zum Wohle seines Dorfes. Er war der Hokage, also war es seine Pflicht sein eigenes Kind dafür zu erwählen. Nun stehst du in seiner Situation und doch, ist es ganz anders, Naruto. Dein Sohn ist dreizehn, er gilt als hochbegabt. Hat er das nicht schon ausreichend bewiesen? Am Anfang waren seine Entscheidungen schwach, doch kann ich ihn dafür nicht verurteilen. Die Welt in die er geboren wurde machte ihn dazu. Und doch ist er gewachsen, nicht? Er beherrscht bereits drei Elemente, das ist mehr, als die meisten Jo-Nin. Er hat Justsus innerhalb von Tagen gemeistert, welche andere mit Jahren noch nicht erlernt haben. Boruto ist da ganz anders als du, er ist sich der Lage vollkommen bewusst. Und gleichzeitig, welche Optionen haben wir? Meine Nachforschungen führen uns nirgends wo hin, wir wissen nichts über die Ziele unseres neuen Gegners und dein Sohn hat keine Ahnung, was das Mal, welches zu wachsen scheint, tun kann. Und auch wir wissen es nicht.” Langsam trat der Uchiha zum Tisch des Hokages und legte seine Hand auf diesen. Seine schwarzen Augen sahen seinen Kindheitsfeind eingehend an: “Boruto ist der einzige, welche sich dort hineinschleichen kann. Nicht nur, um über unsere Gegner zu lernen, sondern vor allem auch, um sein Mal zu meistern. Immerhins cheint es so, als ob diese Gruppe weiß, wie man es kontrolliert und wo es herkommt. Naruto...ich weiß, es ist schwer, doch musst du in diesem Falle als Hokage denken. Wäre es ein anderes Kind, ich weiß, du würdest auch zögern. Doch stelle dir vor es wäre du gewesen, vor 20 Jahren. Wärst du nicht direkt losgerannt, wenn es deinem Dorf hilft?” Jedes Wort war gut gewählt, um den Mann die Dringlichkeit der Situation vor Augen zu führen. Auch er war ein Vater und er wusste, es war nicht leicht, sein eigenes Kind zum Opferaltar zu führen. Doch diese Generation war so ganz anders. Sollte es jemand meistern, dann sie. Endlich, nach langer Stille, trafen die blauen Augen den Blick des stehenden Shinobis. “Du hälst dein Wort und trainierst ihn erst dieses eine Jahr? Er ist stark, ja, aber ich denke, es gibt viele andere Techniken, die er brauchen wird. Und wer hat ein besseres Verständnis als du, um jemanden vorzubereiten von seinem Weg abzugehen.” Naruto Uzumaki wandte den Blick ab und sah hinaus aus dem Fenster. Zwar war der Himmel grau und dunkel, doch schien Konoha im künstlichen Licht wie der Mond hell auf zu leuchten. Licht erschien ihm stets als ein Zeichen von Leben und Leben war meist Frieden. Leben, welches er geschworen hatte zu schützen, egal, was es kosten sollte. “Natürlich. Er lernt schnell, das wird helfen. Ich werde versuchen, ihn bestmöglich auf diese Mission vorzubereiten” Sasuke machte einen Schritt zurück, sein Rücken jetzt zu dem Shinobi gewandt: “Dir ist klar, dass niemand davon wissen kann? Sobald das Jahr um ist, müssen wir mit einer gewissen Lüge leben, dass dein Sohn entschlossen hat, Konoha hinter sich zu lassen. Zu seiner Sicherheit muss die Geschichte stimmen. Nur wir drei können davon wissen, Naruto.” Ansonsten brauchten sie es erst gar nicht zu versuchen. Man konnte ein kurzes Lachen hören: “Du meinst, ich darf meiner Frau nicht sagen, das ich unseren Sohn zum Wohle des Dorfe opfere? Darf ihr nicht die Möglichkeit geben, lebewohl zu sagen? Ja, ich weiß es. Ich fühle ihn da draußen. Ihr wollt sofort aufbrechen…” Der Umhang des Uchihas zog sich zu: “Es gibt keinen Grund, Zeit zu verschwenden. Mit jedem Tag, in dem unser Gegner stärker wird, sind wir näher daran etwas zu riskieren. Es ist außerdem leichter für alle, dass es jetzt passiert. Vor allen für ihn. Das weißt du, Naruto.” Es gab keine Widerworte. Man wunderte sich vielleicht, ob stechende Tränen auf seinen Wangen brannten. Sasuke Uchiha würde es später nicht sagen können, er war längst aus dem Büro getreten. Im dunklen Vorraum wartete sein Schüler schweigend im Schatten. Sein linkes Auge war dabei kaum zu sehen, doch leuchtete das Jōgan in seinem rechten Auge wie der Mond an diesem grauen Regenhimmel. Boruto Uzumaki stieß sich ab und zog die Kapuze über sein blondes Haar. Das Stirnband mit Konoha’s Zeichen lag auf dem Schreibtisch von Shikamaru, an seinem Rücken hing nur ein Rucksack mit dem Nötigsten. Boruto war bereit und würde doch niemals ganz bereit sein. Sein Lehrmeister gab ihm ein kurzes Nicken, bevor ihn die Schatten der Nacht verschluckten, gefolgt von seinem Schüler. Draußen viel noch immer dicker Regen, die Tropfen schlugen gegen die Scheiben wie die Schläge einer Trommel. Tock. Tock. Tock. Sie verkündeten den Beginn des Endes, obwohl das zu dieser Zeit noch niemand wusste. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)