Snake Charmer in Training von Aka_Tonbo (Momoshiro/Kaidoh) ================================================================================ Kapitel 5: ----------- Der unangenehme Geruch von Desinfektionsmittel ließ Kaidoh leicht die Nase rümpfen, als er aus einem für ihn recht tiefen Schlaf wieder zu sich fand und langsam seine Augen öffnete. Das leblose Weiß, das ihn empfing und das ihn größtenteils umgab, machte ihm bewusst. wo er sich befand. Und nach einer ungünstigen Bewegung, auch warum. Er fühlte sich ungemein kraftlos und je länger er seine Augen geöffnet hielt, umso deutlicher spürte er wie sein Kopf zu schmerzen begann und er somit wieder schloss. Ein paar Erinnerungen an den Grund seines derzeitigen Zustandes, lösten automatisch ein Murren bei ihm aus. Nach diesem Vorfall war das Vertrauen seiner Eltern sicherlich vertan und er würde wohl erst wieder in den Genuss von Unabhängigkeit gelangen, wenn er zu Hause auszog oder eben Volljährig wäre. Dass es bis dahin noch einige Jahre dauerte, ließ seine Laune nur noch weiter sinken. Trotzdem hoffte er, dass es diesem Trottel soweit gut ging, und sein Einsatz nicht ganz umsonst gewesen war. Es hatte ihn wirklich an seine Grenzen stoßen lassen. Etwas das er nur sehr selten vorgeführt bekam. Aber er war letztendlich auch nur ein Mensch und dann auch gerade mal ein Teenager. Erneut stahl sich der Gedanke in seinen Sinn, wie er das alles seinen Eltern erklären sollte. Ob diese überhaupt schon wussten was vorgefallen war? Er wusste ja noch nicht einmal, wie lange er schon hier und wie spät es grade war. Das Geräusch einer sich öffnenden Tür ließ Kaidoh seine Augen wieder öffnen, worauf er sich mit einer jungen Frau in Schwesternuniform gegenüber sah, die ihn mit einem Lächeln bedachte nachdem sie feststellte, das er wieder zu sich gekommen war. Natürlich blieb es nicht aus, dass man ihn fragte, wie er sich momentan fühlte, was er mit einem knappen „matt“ beantworte. Mit einem verstehenden Nicken teile die Schwester mit, dass sie die zuständige Ärztin herholen würde, und ließ Kaidoh vorerst wieder mit sich allein. Erst dann fiel ihm ein, dass er sich nicht nach Momoshiro erkundigt hatte. Es war demnach die erste Frage die ihm über die Lippen kam, als sich ein paar Minuten später eine streng dreinschauenden Frau neben seinem Bett einfand, die ihn mit kritischen Augen begutachtete, während sie sein Krankenblatt aufnahm. Eine leicht ergraute Haarsträhne rutschte ihr in das noch immer etwas hart wirkende Gesicht, als sie ihm über ihr Lesen mitteilte, dass es Momoshiro gut ginge. Seine Schulter ausreichend versorgt und sein Fieber gut zurückgegangen sei. Es erleichterte Kaidoh dies zu hören, was ihm aber nicht ersparte, das man nun dazu überging ihn noch einmal gründlich untersuchen zu wollen. Nun nachdem er wach war und mitteilen konnte, was genau ihm noch zu schaffen machte. Er wurde darüber informiert, dass sein Brustkorb geprellt und zwei seiner Rippen leicht angebrochen wären, und er sich nun eine Zeitlang zu schonen hatte, damit alles komplett verheilen konnte. Was hieß, das das Tennis spielen auch erst einmal ruhen würde müssen. Kaidoh konnte über diese Tatsache nur frustriert das Gesicht verziehen. Es war schon ungünstig, das einer von ihnen seiner neu auferlegten Aufgabe im Tennisclub nicht richtig nachgehen konnte, aber dass sie nun beide nicht zum Schulbeginn richtig einsatzfähig sein würden, ärgerte ihn ziemlich. Er war noch keinen Tag in seinem Amt als Captain, und schon musste er aussetzen. Was Tetsuka wohl dazu sagen würde? Aber ändern konnte er an diesem Umstand auch nichts mehr, auch wenn es ihn ärgerte. Aber er war einsichtig genug, um zu verstehen, dass er mit leichtsinnigem Verhalten sich und seinem Körper nichts Gutes tun würde. So hieß es in den sauren Apfel beißen. Nach Beendigung der Untersuchung und dem abermaligen Verweis sich nicht zu überanstrengen sobald er entlassen werden würde, ließ man Kaidoh wieder in Ruhe. Nun wusste er auch, dass er gut eineinhalb Tage verschlafen hatte. Damit wäre morgen auch der letzte Tag denn sie hier sein würden. Abermals klopfte es an seine Zimmertür und erneut sah er sich von einer der Krankenschwestern aufgesucht, welche sich nun nach seinen Daten und über den Hergang ihres Ausfluges erkundigte, da sie keine Informationen zu ihnen hatten finden können. Etwas wehmütig dachte Kaidoh an die Sachen zurück, die sich wahrscheinlich noch immer auf der Anhöhe befanden, auf der sie vor dem Sturz verweilt hatten. Vielleicht wäre es noch irgendwie möglich sie noch einzusammeln, bevor es wieder zurückging. Schließlich wurde ihm mitgeteilt, dass ihm auch die Möglichkeit offen stand zu telefonieren, da sich seine Eltern sicherlich schon Gedanken machten, hatten sie ja nun auch schon einige Zeit nichts mehr von ihnen gehört. Zwar klammerte sich Kaidoh etwas an die Ausrede, dass es mit der Verbindung in solch einem abgelegenen Ort schon einmal hapern konnte, aber er glaube trotzdem nicht, dass man ihm das abkaufen würde. Vor allem nicht, wenn er in solch einem Zustand wieder nach Hause kam. Und selbst wenn er seine Verletzung irgendwie verstecken könnte, so würde Momoshiros angeschlagener Arm sich nicht kaschieren lassen und somit unangenehme Fragen aufwerfen. Also blieb Kaidoh nichts anderes übrig, als sich zusammenzureißen und zu Hause anzurufen, um die vorherrschende Lage zu erklären. Wie zu erwarten war das Entsetzen und die Sorge groß und auch wenn seine Mutter es nicht direkt sagte, nachdem sie seiner Erzählung zugehört hatte, so wusste Kaidoh dennoch, dass sie auch ausreichend von ihm enttäuscht war. Er konnte sie dennoch davon überzeugen, dass sie sich nicht sofort auf den Weg machen müsse, sondern dass es zureichte, wenn sie morgen hier sein würde, um sie beide abzuholen, sie aber noch bat im Hotel anzurufen und die Situation zu erklären. Er war zwar erst eine Weile wieder munter aber er merkte, dass ihn die wenige Anstrengung des Redens schon genügend Energie gekostet hatte, dass er sich nun wieder ziemlich erschöpft fühlte. Am besten schlief er einfach wieder, denn zu tun hatte er hier eh nichts, außer vor sich hin zu starren und abzuwarten. Ein Blick auf die Uhr die ihm gegenüber an der Wand hing ließ ihn wissen, dass es auch noch etwas Zeit war, bis zum angekündigten Abendessen. Viel zu erwarten hatte er davon sicherlich nicht. Glücklicherweise hatte man ihm etwas Wasser bereitgestellt, von dem er nun auch etwas zu sich nahm, um das trockene Gefühl in seinem Hals wieder loszuwerden. Außerdem sollte er wohl ausreichend Kraft sammeln, um sich morgen seiner Familie stellen zu können. Dass dies nicht angenehm werden würde, war eine beißende Gewissheit. Das Schließen der Zimmertür drang an Kaidohs Ohren, aber er machte sich nicht die Mühe seine Augen zu öffnen, verspürte er keinen Bedarf nun mit irgendjemanden reden zu wollen. Vielleicht war es das Abendessen, da sich bis jetzt niemand an ihn gewandt hatte, um ihn zum Aufwachen zu bewegen. Ihm konnte das nur recht sein, wenn er vorerst keine Ärzte oder Schwestern erneut mit seiner Geschichte und seinem Befinden unterhalten musste. So gesehen fühlte er sich nicht mehr so angeschlagen, zumindest in seiner jetzigen Position. Das Zurechtrücken eines Stuhles machte ihn jedoch noch etwas hellhöriger, da er nicht einordnen konnte, was es damit auf sich haben sollte. Dennoch unterband er den Impuls nachzuschauen, wer sich nun mit ihm im Raum befand. Vielleicht würde besagte Person von sich aus preisgeben, um wen genau es sich handelte oder letztendlich einfach wieder gehen. Er blieb einige Zeit still, nur das gedämpfte Treiben auf dem Gang vor seinem Zimmer war zu vernehmen. Hatte er womöglich etwas falsch wahrgenommen? War er am Ende schon wieder allein, und es war ihm gar nicht aufgefallen? Das plötzliche kurze Scharren, das er dem Stuhl zuschrieb zeigte jedoch, das dem nicht so war. Und je länger es ruhig blieb, umso angespannter empfand Kaidoh die Atmosphäre. Warum saß jemand in seinem Zimmer und sagte dennoch kein Wort? Oder tat sonst irgendetwas das ihr Hiersein erklären könnte? Ein tiefes Durchatmen war schließlich zu hören. Es bedurfte nur dieser einen Geste und Kaidoh wusste genau um wen es sich handelte. Und irgendwie erklärte dies schon alles. Es dauerte noch einem Moment, bis er dann auch Momoshiros Stimme vernehmen konnte, die nicht überraschend rau aber ungewohnt leise klang. „Uhm…ich weiß es ist lächerlich, mit dir zu reden wenn du schläfst Mamushi, aber ich muss diese Dinge einfach loswerden, bevor ich gar keinen Mut mehr dazu finde.“ Wieder herrschte Ruhe, und Kaidoh fragte sich, ob Momoshiro wirklich noch etwas sagen würde, oder es sich gerade doch noch einmal anders überlegte. Denn es war wirklich etwas albern einer Person etwas mitzuteilen, von der man ausging, dass sie schlafen würde. Auf der anderen Seite handelte es sich hier aber um Momoshiro und es sollte ihn daher nicht verwundern. „Als erstes möchte ich mich bei dir bedanken, ich meine du hast mich den ganzen Weg aus dem Wald geschleppt und das obwohl du selbst so angeschlagen warst. Du weißt schon, das du ein ganz schöner Idiot bist dich wegen mir so abgequält zu haben, oder? Ist dir mal in den Sinn gekommen, was passiert wäre wenn deine Rippen durch deine ach so selbstlose Aktion komplett gebrochen wären? Sie hätten deine Lunge verletzten können und…“ Momoshiros Worte waren schwer geworden und hatten zum Ende hin an Volumen verloren. Aber dadurch, dass es keine weiteren Geräusche im Raum gab, verstand er ihn trotzdem. „…niemand hatte dir mehr helfen können in dieser Situation…und…und es wäre meine Schu…“ Momoshiro brachte diesen Satz nicht zu Ende und Kaidoh meinte ein ersticktes Schniefen zu vernehmen. Erneut erlag Momoshiros Monolog einer Pause. „Ich war so froh als man mir sagte, dass es dir soweit gut ginge. Als…als du am Ende zusammengebrochen bist…ich habe noch nie solche Panik verspürt.“ Eine unerwartete Bewegung von seiner Matratze her rührend, irritierte Kaidoh. Und es irritierte ihn noch mehr, als er plötzlich spürte wie man seine Hand berührte. Es war ein federleichtes Darüberstreichen bevor Momoshiro seine Hand um die seine schloss. Etwas überfordert mit diesem Verlauf, schob Kaidoh eines seiner Augenlider leicht nach oben, um sich ein kurzes Bild von der Szene machen zu können. Momoshiros hatte seinen Kopf auf den Rand des Bettes gelegt und seinen Blick auf ihrer beider Hände gerichtet, sodass er nicht sehen würde, wenn Kaidoh seine Augen komplett aufschlug. Und Kaidoh wusste selbst nicht warum er so tat als würde er immer noch schlafen und warum er Momoshiro noch immer erlaubte was dieser gerade tat, ohne sich zu Wort zu melden. „Es tut mir leid Kaidoh. Es tut mir leid, dass ich alles ruiniert habe. Es tut mir leid, dass ich dir so zur Last gefallen bin. Es tut mir leid das…alles… Mir tut einfach alles leid. Ich habe keine Ahnung, wie ich das je wieder gut machen soll. Ich weiß nicht mal ob ich im Stande bin dir je wieder ins Gesicht zu schauen. …dennoch…“ Kaidoh entging der niedergeschlagene Ton in Momoshiros Worten nicht und auch wenn er dessen Beschämung verstand so stellte er für sich fest, dass er keine negative Empfindung verspürte, was dieses Unglück anbelangte. Er verspürte momentan weder Aufregung noch Wut, über all die unüberlegten und nervenaufreibenden Aktionen die Momoshiro durchgezogen hatte, die sie am Ende in diese große missliche Lage gebracht hatte. Kaidoh fühlte nichts dergleichen. Es war ein seltsames Level der Neutralität. Er war einfach nur beruhigt, dass es Momoshiro ebenso gut ging, und dass sie Beide doch noch Glück hatten. Natürlich würde er so etwas nicht noch einmal durch machen wollen, aber er war definitiv an diesem Ereignis gewachsen. „Dennoch ich hätte diese Situation mit keinem anderen durchmachen wollen.“ Diese Feststellung ließ Kaidoh innerlich etwas murren, war der Gedanke das Momoshiro wohl damit meinte, dass es seinem unbeugsamen Sturschädel zu verdanken war, dass sie sich hatten durchschlagen können. Das abrupte Aufrichten von Momoshiros Kopf ließ Kaidoh schnell seine Augen wieder schließen, in der Hoffnung Momoshiro hatte nicht mitbekommen, dass er munter war und ihn eine gewisse Zeit über angeschaut hatte. Momoshiros Hand, die auf seiner geruht hatte entfernte sich nun ebenso wieder und Kaidoh glaubte, dass dieser nun wieder zu gehen gedachte, als er mitbekommen durfte, das sich nun etwas neben seinem Kopf platzierte und er einen Schatten über seinem Gesicht wahrzunehmen glaubte. „Ich stehe unglaublich tief in deiner Schuld.“ Momoshiros Flüstern strich sanft über sein linkes Ohr und seine Wange. Es veranlasste Kaidohs Puls sich ungefragt zu beschleunigen, nur um für einen Moment schlagartig stehen zu bleiben. Womöglich träumte er. Träumte das Momoshiro in sein Zimmer gekommen war und ihm all das erzählt hatte. Das dieser ohne wirklichen Grund nach seiner Hand gegriffen hatte und das er sich über ihn beugte um etwas von tiefer Schuld zu flüstern. Demnach musste er auch träumen, dass sich Momoshiros etwas trockene Lippen auf die seinen drücken. Was sonst außer einem Traum würde so etwas erklären? Kaidoh spürte die Wärme die von Momoshiro ausging, gleich einem Fieber, was ihn ein wenig wieder die Fassung gewinnen ließ. Anscheinend war Momoshiro noch immer nicht wieder ausreichend genesen und tat dies alles im Nebel seines noch immer anhaltend Fiebers. Alles andere ergab einfach keinen Sinn. Und mit einem Male konnte Kaidoh nicht anders, als seine Augen perplex zu öffnen als erneut etwas sacht seine Lippen streifte und er noch verfolgen konnte wie Momoshiros Zungenspitze nun auch über seine eignen Lippen leckte. Wohl im Bestreben der leicht spröden Struktur entgegen zu wirken. Und dann trafen sich ihre Blicke. Kaidoh ging davon aus das Momoshiro nun ertappt und völlig verschämt über sein Handeln zurück schrecken würde, um dann mit einem Schwall an unsinnigen Gebrabbel alles irgendwie erklären zu wollen. Aber nichts dergleichen passierte und es machte Kaidoh erneut nervös. Stattdessen hielt Momoshiro den Blickkontakt aufrecht ohne eine sichtbare Reaktion in seinem Gesicht wiederzugeben. Es war dieser Moment als Kaidoh sich dem erhitzen Antlitz von Momoshiro gänzlich bewusst wurde und seine Theorie, dass dieser noch nicht wieder bei klaren Verstand war sich bekräftigt sah. Trotzdem war es eine mehr als aufreibende Situation, da er selbst nicht wusste wie genau er nun reagieren sollte. Aber Momoshiro nahm ihn diese Last ab, als er sich schließlich wieder gänzlich aufrichtete, und ohne ein weiteres Wort das Zimmer verließ. Und kaum dass die Tür wieder geschlossen war, atmete Kaidoh langezogen aus. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, dass er seinen Atem ab einer bestimmten Stelle angehalten hatte. Noch immer fassungslos über das was ihm gerade wiederfahren war, konnte Kaidoh nicht anders als mit dem Kopf zu schütteln. Er wusste zwar das Momoshiro ein Idiot war, aber das dieser Zustand solche Formen annehmen konnte, das hätte selbst er nicht in Erwägung gezogen. Das einzige was er hoffte war, das Momoshiro selbst nicht mehr wissen würde, was er sich hier erlaubt hatte. Denn irgendwie war der Gedanke sich noch einmal mit diesem lichten Moment konfrontiert sehen zu müssen etwas, dass ihn ein äußerst unwohles Gefühl verschaffte. Wenn das so weiter ging, dann wäre er am Ende des dritten Schuljahres gezeichnet für sein restliches Leben. ** Wie zu erwarten war der nächste Tag einer der Kaidoh noch recht lange, wenn nicht für immer in seinem Gedächtnis behalten würde. Nun wo es darum ging seine Mutter wirklich aufgebracht und, wie zu erwarten, ziemlich enttäuscht vorzufinden, als sie ihn in seinem Zimmer ausfindig gemacht hatte. Kaidoh verstand, dass sie ihren Kummer wenigstens einmal mitgeteilt haben musste, bevor sie ihn schließlich mit mütterlicher Sanftheit über die dunklen Haare strich und erleichtert lächelte. Da sie nichts weiter bei sich hatten, was man hätte zusammen packen können, dauerte es auch nicht lange, bis er soweit war, das sie das Zimmer verlassen konnten, um sich dann zu Momoshiro zu begeben, der schon auf der Kante seines Bettes saß und wartete. Ihm war bis jetzt noch erspart geblieben seinen Eltern ins Gesicht schauen zu müssen, doch soweit Kaidoh wusste waren auch sie über das Geschehen informiert, da seine Mutter es gleich weitergeleitet hatte. Somit war es wohl auch etwas Glück, dass sie allein gekommen war um sie abzuholen, musste er sich somit nicht sofort mit der doppelten Ladung vorwerfender Blicke auseinandersetzen. Kaidoh wartete im Türrahmen, während seine Mutter sich Momoshiro widmete und sich nach dessen Befinden erkundigte. Verlegen strich sich dieser über den Hinterkopf als er ihr mit einem leichten Lächeln versicherte, das er soweit in Ordnung sei, er aber nun eine Weile eben seinen Arm zu schonen hatte, welcher nun in einer weitaus professionelleren Schlaufe lag, als wie die die er zusammengeflickt hatte. Und dann schaute Momoshiro in seine Richtung. Erneut blieb Kaidoh für ein paar Sekunden das Herz stehen, war der gestrige Vorfall noch lange nicht vergessen. Aber mehr als das typische breite Grinsen war von Momoshiro nicht einzufangen, der sich nun auch erhob und nach Abklärung aller restlichen Formalitäten mit ihnen gemeinsam das Krankenhaus verließ. Die Rückfahrt gestaltete sich ungemein ruhig und Kaidoh war dankbar, dass wenigstens das Radio etwas von sich gab und das Schweigen nicht zu unerträglich werden ließ. Momoshiro war kurz nach der Abfahrt wieder eingeschlafen, weswegen er Kaidohs auf sich ruhenden Blick nicht mitbekam. „Wie genau ist es eigentlich zu diesem Unfall gekommen Kaoru?“ Die Frage seiner Mutter schreckte Kaidoh etwas auf, war er doch gerade mit seinen Gedanken beschäftigt gewesen. Auch wenn ihm nicht der Sinn danach stand darüber reden zu wollen, so wusste er das er früher oder später eine ausreichende Erklärung würde abgeben müssen. So hatte er es wenigstens hinter sich. Er erzählte ihr von ihrem Vorhaben, einfach etwas wandern zu wollen und das er, als sie an dieser Anhöhe angekommen waren, einfach nicht genug aufgepasst hatte, weswegen er Momoshiro nicht von diesem einen Fehltritt hatte abhalten können. Er gab zu, dass es sein Verschulden gewesen war, da er mit dem Wissen, was alles passieren konnte, auch die Verantwortung getragen hatte. Er ließ wissen das er sich den Konsequenzen die ihn erwarteten stellen würde. Und er entschuldigte sich aufrichtig, jedoch ohne weinerlich oder gar flehend zu klingen. Es gab nicht schön zu reden und er wartete auch nicht darauf, dass man ihn einfach so verzeihen würde, wenn er nur eindringlich genug seine Schuld gestehen würde. Dafür war er auch einfach zu stolz. Seine Mutter hörte seiner Erzählung aufmerksam zu und nickte zum Schluss nur. Mehr hatte Kaidoh auch nicht erwartet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)