Animi Lingua von Duchess (Des Herzens Sprache) ================================================================================ Kapitel 7: Nur noch Asche ------------------------- Kuckuck, da bin ich wieder! Mit einem neuen, schrecklichen Kapitel... *drop*... ~~~~~//I\\~~~~~//I\\~~~~~//I\\~~~~~ Die Engel, die nennen es Himmelsfreud, die Teufel, die nennen es Höllenleid, die Menschen, die nennen es ~Liebe~. Heine ~~~~~\\I//~~~~~\\I//~~~~~\\I//~~~~~ Perplex sahen sich die anderen an. Plötzlich legten sich zwei Hände von hinten auf Kais Schultern. "Kai!" erklang Rays sanfte Stimme. Blitzschnell drehte sich Kai um und sah direkt in zwei gold gelbe Augen. "Ich war die ganze Zeit über in meinem Bett" sagte Ray und schaute besorgt in Kais geweitete Augen. Kai war sprachlos. Ray saß lebend vor ihm. Er war nie unter der Birke gewesen. "Vielleicht ist das eine Art Nebenwirkung von den Kräutern im Tee gewesen" mutmaßte Kenny. "Könnte sein" stimmte Ray ihm zu und legte Kai die Hand so auf die Stirn, dass Kai die Augen schließen musste. "Er glüht" stellte Ray fest. "Dann bringen wir ihn jetzt nach oben, damit er sich ausruhen kann..." meinte Max und legte sich Kais Arm über die Schulter und zog ihn hoch. Auch Ray sprang auf und nahm Kais anderen Arm. "Ich denke, das schaffen Max und ich schon alleine. Geht ihr ruhig wieder ins Bett" sagte er zu Tyson und Kenny gewand, bevor er mit Max Kai nach oben schleppte. Kai wehrte sich nicht und ließ es einfach über sich ergehen als Max wieder nach unten ging um Tee zu kochen und Ray ihm frische Sachen aus der Tasche suchte, die er dann anzog, während Ray seine total durchnässten Sachen ins Bad trug. Als er wieder zurückkam hatte er ein Handtuch dabei, mit dem er Kais Haare trocken rieb. Rays schnelle Bewegungen mit dem Handtuch erwärmten Kais Kopf und trieben ihm schließlich Tränen in die Augen. Er hatte die ganze Zeit solche Angst um Ray gehabt, Angst davor einsamer zu sein als je zuvor, Angst davor Ray nie gesagt zu haben, was er wirklich fühlte. Aber wie konnte er auch nur so dumm sein und glauben, dass Ray mitten in der Nacht, bei einem Unwetter nach draußen ging und sich wie ein Kleinkind benahm. Er war so ein Trottel! Natürlich lag Ray tief schlafend in seinem Bett, er hatte ja auch einen langen Tag gehabt an der frischen Luft. Aber er selbst hatte im Bett gelegen, gegessen und gedöst. Hoffentlich lag diese Halluzination nur an seiner Krankheit. Noch einmal wollte er nicht diese Ängste um Ray ausstehen. Nein, er wollte ihn für immer bei sich wissen. Ihn in seiner Nähe haben. Nie wieder abgeben! Er liebte ihn doch so. "Ray" schluchzte er unter dem Handtuch hervor und klammerte sich mit beiden Händen an Rays Schlafanzug. Ray hörte auf zu rubbeln und zog ihm das Tuch vom Gesicht. Langsam kniete er sich nieder um mit Kai auf gleicher Augenhöhe zu sein, der auf dem Bett saß. Fragend schaute er in Kais braune Augen. Dieser hatte sich schnell mit dem langen Ärmel die Tränen aus den Augen gewischt und versuchte seinen Herzschlag wieder zu beruhigen. Er musste es jetzt sagen. Wenn er es jetzt nicht über die Lippen brachte, dann würde es nie etwas werden. Kai senkte den Kopf und schloss die Augen. "Ray... ich liebe dich!" flüsterte er, die Hände noch immer fest in den Stoff von Rays Sachen gekrallt. Ein Schauer durchlief Ray. Ein Schauer des Glücks und der Freude hinterließ eine Spur von Wärme und ließ ihn schneller atmen. Steif hielt Kai seinen Kopf immer noch gesenkt und wartete auf Rays Reaktion. Ray biss sich auf die Lippen um vor Freude nicht gleich los zu heulen. "Ich dich auch... Kai!" drückte er mit tränenerstickter Stimme hervor und ließ seinen Kopf auf Kais Schulter sinken. Als er jedoch dessen warme Haut verspürte flossen die Tränen wie in Sturzbächen hinab. Der Mount Everest war gerade von Kais Herz gerutscht. Er zitterte als Ray seine Arme um ihn schlang und diese hauchzarten Worte von sich gab. Diese Worte, nach denen er sich so gesehnt hatte, die ihm so viel bedeuteten, die es so ehrlich mit ihm meinten. Sachte strich Kai Ray über den Rücken um ihn und sich selbst zu beruhigen, schließlich wurde es wieder ruhiger im Zimmer. Die Tränen waren versiegt und die beiden lagen sich nur noch schweigend in den Armen und hatten die Köpfe eng aneinander geschmiegt. Dieser Moment war zu schön um ihn vergehen zu lassen. Auch Max spürte das, und machte keinen Mucks, als er die beiden in den Armen liegen sah, deshalb schritt er langsam rückwärts raus und stellte den Tee auf den Tisch, der im Flur stand ab. Leise schloss er dann die Tür und flüsterte: "So, jetzt habt ihr was ihr wolltet. Auch wen es auf die harte, unvorhergesehene Tour war" Unbemerkt schlich Max zurück in sein eigenes Zimmer und lehnte sich zum Fenster hinaus. Auch von seinem Fenster aus konnte man die Birke sehen. Der Regen hatte das Feuer gelöscht. Erbärmlich stand nun nur noch ein Stück des alten Stammes da, der Rest war nur noch Asche und verkokeltes Holz. Der arme Baum. Er war doch eigentlich so schön gewesen und die Tiere, die in ihm hausten müssen sich jetzt einen anderen Baum suchen, wenn sie noch rechtzeitig davon gekommen sind. Max seufzte. Armer Kai. Ob er es wirklich verstanden hatte, was Max ihm gesagt hatte? Hoffentlich! Max schloss das Fenster wieder und ließ sich ins Bett fallen um noch etwas Schlaf zu finden. Ein Niesen von Seiten Kais, war der Auslöser für die Trennung der Umarmung. Lächelnd holte Ray ein Taschentuch aus seiner Hosentasche. Kai streckte die Hand aus und wollte es schon dankend annehmen, als Ray das Tuch auch schon entfaltet hatte und zu Kais Nase führte. "Und jetzt kräftig reinschnäuzen!" befahl Ray ihm grinsend. Kai tat wie ihm geheißen. Vorsichtig half Ray ihm, dann schmiss er das benutzte Taschentuch sofort weg und drückte Kai vorsichtig zurück ins Bett. Sanft streichelte er ihm über den Kopf. "Du hast immer noch Fieber" stellte er dann traurig fest und strich ihm über die kalten Oberarme. "Und eine Gänsehaut hast du. Frierst du denn so sehr? Es ist doch warm hier drin" sagte Ray und ohne eine Antwort abzuwarten zog er die Decke höher und steckte Kais Arme darunter. Kai ließ alles mit sich machen und gab keinen Mucks von sich. Er fühlte sich jetzt bei Ray so warm und geborgen. Das war genau das, was Kai die ganze Zeit gebraucht hatte. Seufzend sah Ray dann auf ihn hinab, wie er wie in einem Kokon da lag und ihn verliebt ansah. Bei diesem Anblick musste er lächeln. "Ray?" meldete sich Kai unter der Decke plötzlich wieder. Ray horchte auf. "Mir ist immer noch kalt" flüsterte Kai und sah ihn mit einem Hundeblick an. Ray war zuerst verdutzt. Wie konnte ihm denn jetzt noch kalt ein, so wie er eingemummt war. Doch dann begriff er und schlüpfte zu Kai unter die Bettdecke. "Steck mich aber nicht an!" mahnte ihn Ray, als er sich an Kai kuschelte und dieser vor Freude strahlte. "Wird ich nicht! ... Versprochen!" flüsterte Kai zurück und zog Ray noch etwas näher zu sich. Der starke Regen war in ein Tröpfeln übergegangen und klopfte nur noch sacht ans Fenster und in der Ferne begann der Morgen schon zu grauen, als die beiden endlich einschliefen und voneinander träumten. Der durchdringende Gesang eines gewissen kleinen Vogels riss Ray als erstes wieder aus dem Schlaf. Er blinzelte und spähte zum Fenster hinüber. Auf der Fensterbank draußen saß der Vogel und spähte zu ihnen herein. "Du hast es auf mich abgesehen, was?!" brummte Ray und als ob der Vogel dies verstanden hätte sauste er so schnell ihn seine kleinen Flügel trugen schon in den nächsten Baum. Seufzend kuschelte Ray sich wieder an den warmen Körper, der genau in diesem Moment anfing sich zu regen und zu strecken. Ray fühlte wie sich Kais Muskeln anspannten und wieder entspannten. Sanft strich Ray ihm über den Bauch und kraulte ihn an der anderen Seite. Plötzlich zuckte Kai zusammen und zog Rays Hand da weg. Verwirrt schaute Ray auf und in Kais lachendes Gesicht. "So früh am Morgen tut kitzeln gar nicht gut" stellte Kai fest und umarmte ihn liebevoll. "So, du bist also kitzelig" flüsterte Ray ihm ins Ohr und ließ seine Hand wieder an Kais Seite hinunter gleiten. "Ray, nicht! Ich bin doch krank!" flehte Kai lachend, während Ray die hilflosen, schwächlichen Versuche Kais, sich dort wieder raus zu winden einfach überging und ihn immer weiter kitzelte. Erst als Kai Tränen in die Augen stiegen und er verzweifelt drohte, dass er sich bald in die Hose machen würde, ließ Ray von ihm ab. Total fertig rollte Kai sich auf den Rücken und holte erst einmal tief Luft. Langsam schloss er wieder die Augen und genoss die Stille um ihn rum. Er spürte wie sich das Bett anhob und Ray aufstand. Er hörte wie das Fenster geöffnet wurde und roch die kühle Morgenluft. Sanft fuhr Ray ihm durchs Haar und entlockte ihm ein zufriedenes Lächeln. Die Hand strich über Kais Ohr und über seine Wange verweilte dort kurz um dann sacht über seine Lippen zu fahren und die andere Wange hinauf zu gleiten. Währenddessen wurde ihn Kai eine Schmetterling Sippe wach und kribbelte ihn von Kopf bis Fuß. Doch dann spürte er einen warmen Atem in seinem Gesicht und sein grinsen verschwand. Urplötzlich berührte weiche Lippen Kais Nasenspitze und ließen ihn erzittern. Dann entfernte sich der warme Atem wieder und die Hand glitt über seine Stirn. "Prima! Du hast kein Fieber mehr! ... und im Gesicht hast du auch schon wieder Farbe!" freute sich Ray. Kai öffnete die Augen und blickte direkt in Rays Gesicht. Jetzt erst fiel ihm auf, dass sein Körper gar nicht mehr so weh tat und auch nicht mehr steif war. Langsam setzte sich Kai im Bett auf. "Wie fühlst du dich?" fragte Ray gespannt. Kais Verwunderung verflog. "Gut!" grinste Kai ihn an. Rays Augen leuchteten glücklich. "Super! Dann kann ich dich heute ja mit raus nehmen und dir alles zeigen!" Übermütig umarmte er den Russen und drückte ihn fest an sich. Kai freute sich, wobei er nicht wusste ob er sich darüber freute heute endlich mal wieder etwas anderes außer diesem Bett zu sehen, oder ob er sich über Rays glückliches Gesicht freute. Wahrscheinlich über beides. Diese Glückseeligkeit wurde plötzlich von einem lauten Knurren gestört. Verwundert ließ Ray Kai los und sah in sein gerötetes Gesicht. "Könnten wir vielleicht etwas essen gehen" bat Kai kleinlaut. "Natürlich! Dusch dich, zieh dich an und komm runter! Ich werde schon mal das Frühstück vorbereiten" schmunzelte Ray und stupste ihm mit dem Finger auf die Nase, bevor er sich erhob und mit einem Lächeln verschwand. Kais Grinsen wurde breiter und mit einem lauten, kurzen "Ja!" ließ er sich zurück ins Bett fallen. Doch dann stand er schnell wieder auf zog ein Handtuch und Anziehsachen aus seiner Tasche und verschwand geschwind im Bad. Kurze Zeit später trat Kai wieder aus dem Bad heraus und lief die Treppe runter. Da er seit dem ersten Abend hier im Bett lag, hatte er das Haus noch nicht auskundschaften können und so musste er jetzt seiner Nase vertrauen, die ihn dem Brötchenduft nach durch die Räume führte. "Ah, da bist du ja endlich!" empfing Ray ihn freundlich und holte die Brötchen aus dem Backofen. Kai setzte sich und musterte die kleine Küche erst einmal. "Kai?" ertönte plötzlich Tysons verdutzte Stimme. Kai drehte sich zu ihm um. Tyson stand im Schlafanzug im Türrahmen und starrte ihn besorgt an. "Morgen, Tyson! Was machst du denn schon hier?" begrüßte ihn Ray gut gelaunt. Tyson kratzte sich am Kopf und sah Ray an. "Ach weißt du, meine Nase hat mir gesagt ich solle mal runter gehen und schauen, ob noch alle Brötchen da sind" grinste er und setzte sich Kai gegenüber an den Tisch. "Sag mal Kai, warum hast du denn gestern Ray draußen gesehen? Ich meine er war doch hier drinnen und..." "Sind die anderen den auch schon wach?" unterbrach Ray ihn und stellte die Brötchen auf den Tisch, was Tyson sofort ablenkte. "Nee" antwortete Tyson und griff nach einem Brötchen. Plötzlich zerriss ein schrilles Klingeln die Stille. Tyson wurde blass. "Was ist das?" fragte er ängstlich. "Dein Wecker" antwortete Ray sachlich und seufzte. Plötzlich verstummte as Geräusch oben. "Jetzt sind Max und Kenny auch wach" stellte Kai fest und begann auch mit dem Frühstück. Er war froh, dass Ray das Thema gewechselt hatte, denn er wollte am liebsten gar nicht mehr daran denken. So viele Sorgen hatte er sich noch nie um eine Person gemacht. Und noch nie hatte er einen solchen Schock erlitten, oder war nur zehn Meter von einem Blitzeinschlag entfernt gewesen. Nur zehn Minuten später standen auch schon ein wütender Kenny und ein total verschlafener Max in der Tür. "Tyson, verdammt noch eins lass den Wecker aus! Wir sind im Urlaub! Und außerdem ist Kai krank und braucht Ruhe!" schrie Kenny zornesrot. "Nicht ganz richtig, Kenny..." meinte Kai sachlich. Erschrocken drehte sich Kenny zu seinem Teamcaptain um, den er bis gerade eben noch gar nicht bemerkt hatte. "Oh Kai! Du bist hier? Geht es dir denn schon wieder besser?" fragte Kenny sichtlich verlegen. "Ja!" erwiderte Kai "Was aber nicht heißen soll, dass ich nicht trotzdem Ruhe gebrauchen kann!" Verlegen kratzte sich Kenny am Hinterkopf und setzte sich neben Tyson, etwas weiter weg von Kai. Max hingegen stellte sich neben Ray und half ihm die Milch aufzuwärmen. Freundschaftlich stieß er ihm mit dem Ellenbogen in die Seite und zwinkerte ihm zu, als dieser zu ihm rüber sah. Rot werdend grinste Ray schuldig und wandte den Blick wieder ab. "Wie war's?" flüsterte Max ihm neugierig ins Ohr, sodass die anderen nichts hören konnten. "Traumhaft" erwiderte Ray "Er hat es gesagt! ... Danke! Vielen Dank, Max!" "Gern geschehen! Jetzt mach aber auch was draus, Okay?!" zwinkerte Max ihm zu "Aber jetzt erzähl doch mal! Was war denn Gestern sonst noch so alles?" "Das wird ich dir später erzählen. Nicht hier, nicht jetzt!" vertröstete Ray ihn und setzte sich zu den anderen. Beim Frühstück hatten sie dann beschlossen heute wieder zu picknicken. Dieses Mal aber gemeinsam! Und während Max Kenny und Tyson dazu anhielt die Sachen für den Ausflug sorgfältig zu packen, bot er Ray und Kai ein wenig Zeit für sich allein. Ray hatte ihm zuerst das Haus gezeigt, dann den kleinen Bauerngarten hinterm Haus, wo sie feststellen mussten, dass der Sturm gestern zwar viel umhergeweht hatte, die Früchte aber fast unbeschädigt waren. Die Eigentümer kannten solches Wetter also und wussten genau wie man damit umzugehen hatte. Ray erfreute sich an dem nur noch leicht feuchten Boden und an der frischen Luft, die immer noch nach Regen roch, und der Himmel deutete bereist auf einen wunderschönen Tag hin. Doch während Ray begeistert zwischen den Beeten umherlief, stand Kai nur traurig da. Vor seinen Füßen lag ein Birkenblatt. Unwillkürlich musste er an den Blitzeinschlag von Gestern Nacht denken. Langsam bückte er sich und hob das kleine Blatt auf. Vorsichtig strich er darüber und versank in Gedanken, bis plötzlich Ray wieder neben ihm stand und über den Arm strich. Erschrocken sah Kai auf und genau in die mitleidigen Augen Rays. "Lass uns weiter gehen" sagte Kai bedrückt und ging Ray voran ums Haus. Ray folgte ihm besorgt. Die große Wiese, die sich nun vor ihm erstreckte war wunderschön. Noch immer glitzerten auf ihr einzelne Regentropfen und rote, gelbe, weiße und blaue Blumen waren auf ihr verstreut. Doch Kais Blick blieb nicht auf der Wiese hängen, sondern auf einen schwarz braunen Haufen auf der Mitte, der Wiese. Trotz der warmen Sonnenstrahlen war ihm eisig zumute. Von der einst so prächtigen Birke ist jetzt nur noch ein großer Haufen Asche übrig. Sanft legte Ray seine Arme von hinten um Kais Hals und schmiegte seinen Kopf an ihn. "Traurig" flüsterte Ray. "Mhm" stimmte Kai ihm zu und legte beide Hände auf Rays Arme. Seine Nähe gab ihm irgendwie Kraft und Geborgenheit. Zusammen traten sie dann langsam näher. Vorsichtig ging Ray ganz nah an den Stamm und wischte einen Teil der Asche Weg. Kai blieb in zwei Meter Entfernung stehen und sah ihm dabei zu. Dieser Baum war so schön und edel gewesen, so stark und er sah aus, als wenn ihn nichts anhaben könnte. Doch es hatte schon ein einziger Blitzschlag gereicht um ihn zu Fall zu bringen. Er fühlte sich, als hätte er einen guten Freund verloren. Vielleicht auch ein Stück von sich selbst?! "Hey Kai! Sieh dir das mal an!" rief Ray plötzlich und trat zur Seite um die Sicht auf ein Stück vom Feuer verschontes Holz frei zu geben. Kai trat einen Schritt näher und beugte sich zu der Stelle, worauf Ray deutete. "Der ist schon vorher kaputt gewesen... hier... total morsch und voller Schimmel..." Ray kratzte etwas an dem weichen Holz herum "...lange wäre der hier sowieso nicht mehr gewesen. War vielleicht sogar besser für ihn, dass er abgebrannt ist" meinte Ray sachlich. Kai stockte der Atem. Ihm wurde schlecht. "Kai?" Ray bemerkte, dass etwas nicht stimmte. Vorsichtig nahm er Kai in den Arm und streichelte ihm über den Rücken. "Kai... beruhig dich! Es war doch nur ein Baum! Besser er, als Du!" sagte er sanft, aber bestimmt. Langsam führte Ray Kai zurück zum Haus. "Da seid ihr ja endlich!" rief Max erfreut "Wir sind jetzt startbereit" verkündete er den beiden, aber als er Kai sah verschlechterte sich seine Laune sofort. "Ist etwas passiert?" fragte er und sah dabei zwischen Kai und Ray hin und her. "Wir haben uns den Baum... beziehungsweise das, was davon... übrig ist angeschaut" erklärte Ray zögernd und wies mit einem viel sagenden Blick auf Kai. Max verstand und nickte nur. Kai atmete einmal tief durch und sah dann die beiden an: "Wollten wir nicht picknicken?" Etwas verdutzt über diese Reaktion holte Max schnell Tyson und Kenny, bevor sie sich auf den Weg zur Kräuterwiese machten. Unterwegs erzählte Ray Max, dass der Baum schon vor dem Feuer nicht mehr gesund war. Max hörte ihm aufmerksam zu und legte eine besorgte Miene auf. Tyson und Kenny führten die Truppe an und Kai lief hinter Max und Ray her. Tief in Gedanken versunken, bekam er nichts von der Unterhaltung zwischen Ray und Max mit. Ihm kreisten immer noch Rays Worte durch den Kopf: >>Es war doch nur ein Baum! Besser er, als Du!<< Es war halt nicht nur ein Baum. Die Birke war mehr als das, viel mehr. Und wieso besser er, als ich? Wo war der Unterschied? Plötzlich fühlte Kai eine Leere in sich wie schon seid langem nicht mehr. Er schaute auf und blickte Ray an. Doch dieser wanderte fröhlich schwatzend vor sich hin. Seine Augen strahlten wie sonst auch. Als wäre nichts passiert. Kai brauchte ihn jetzt. Er brauchte jetzt jemanden, der ihn in den Arm nahm. Aber jetzt hier, wo die anderen dabei waren konnte er nichts tun. Traurig über diese Lage wanderte sein Blick schließlich zu Max rüber. Erstaunt musste er feststellen, dass Max ihn ebenfalls ansah. Nur das sein Blick eher besorgt war. ~~~~Fortsetzung folgt~~~~ So, an dieser Stelle kommt wieder meine Standartfrage: Wie fandet ihr es? *schon mal in Deckung geh* Dies war übrigens das Vorletzte Kapitel. Epilog: ...und aus der Asche entsteigt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)