Animi Lingua von Duchess (Des Herzens Sprache) ================================================================================ Kapitel 3: Unerwartete Hilfe ---------------------------- Hey, da hab ich wieder etwas für euch! Pünktlich zum 31.12.2003 erscheint dieser Teil *g* auch wenn die Story gar nichts bis überhaupt nichts mit Sylvester zu tun hat *drop* Naja, sagt mir lieber wie ihrs findet. Je mehr Kommis kommen, desto eher bekommt ihr das nächste Kapitel ^.~ (is übrigens schon fast fertig) ~~~~~//I\\~~~~~//I\\~~~~~//I\\~~~~~ Gott hilft nur dann, wenn Menschen nicht mehr helfen. Schiller ~~~~~\\I//~~~~~\\I//~~~~~\\I//~~~~~ Die Mittags- und Nachmittagszeit verschlief Kai ganz. Tyson und Max nutzten das natürlich sofort aus und taten all das, wovon Kai sie abgehalten hätte. Ihr Training bestand an diesem Tag nur aus einem einzigen kleinen Spaßmatch, bei dem keiner von beiden sich wirklich Mühe gab. Kenny hatte es aufgegeben nach Kais Krankheit zu suchen. Dizzy konnte in dieser Abgeschiedenheit keinen Internetanschluss herstellen und auf ihrer Festplatte hatte sie auch überhaupt nichts in Sachen Menschenkrankheiten gespeichert, und so verlor Kenny die Lust daran und zog mit Max und Tyson hinaus um den Wald zu erforschen. Ray aber hatte die ganze Zeit über an Kais Seite verharrt. Im Bücherregal fand er eine Sammlung von Botanik Büchern, welche er allerdings nur durch die bunte Bebilderung als solche identifizieren konnte, da sie alle auf Deutsch waren. Bis ihm plötzlich eines mit dem Titel ,Medicinal Herb' in die Hand fiel. Sein Englisch war nicht besonders gut, aber dennoch besser als sein so gut wie eigentlich gar nicht vorhandenes Deutsch. Außerdem klang der Titel viel versprechend: ,Medicinal Herb' hieß ja soviel wie ,Heilkraut'. Vielleicht würde er ja wirklich etwas finden, was Kai kurieren oder zumindest die Schmerzen lindern würde. Vorsichtig schob er Kais Kopf samt dem Kopfkissen ein Stückchen zur Seite, damit er sich neben ihn setzen konnte. Mit dem Rücken lehnte er an der kühlen Wand, seine Beine ausgestreckt, mit der einen Hand Kai kraulend und der anderen das auf den Schoß liegende Buch durchblätternd begann er zu lesen. Während er fieberhaft nach etwas Wirksamen suchte vergaß Ray völlig die Zeit. Als spät abends jedoch die letzten Sonnenstrahlen die Baumkronen in ein warmes gold rot tauchten und das Zwitschern der Vögel allmählich verstummte, wachte Kai auf. Unwillig öffnete er die Augen und blinzelte in das von der Abendsonne erleuchtete Zimmer. Er hatte so schön geträumt und wollte einfach nicht von seinem Traum getrennt werden. Doch erfreut stellte er fest, dass die Wärme immer noch da war, auch wenn er sie gerade nur am Hinterkopf verspürte. Außerdem tat das Kraulen so gut. Er schloss die Augen wieder und genoss den Augenblick einfach. Leise und unbewusst begann er zu schnurren. Jetzt erst bemerkte Ray, dass sein Patient nicht mehr richtig schlief. Lächelnd beugte er sich zu ihm runter ohne dabei mit dem Kraulen aufzuhören. "Tut das gut?" hauchte er Kai ins Ohr. Bei dem leichten, warmen Luftzug durchlief Kai ein Schauer. Doch er nickte bestimmt. "Hast du Hunger? Soll ich dir irgendetwas bringen? Oder kann ich irgendetwas für dich tun?" fragte der Chinese flüsternd und umstrich dabei sacht Kais Ohr. Ein leises, bejahendes "Mhm" entkam Kais Kehle. "Was denn?" fragte Ray weiter. "Küss mich!" erklang Kais übermüdete Stimme. Rays Herz stand still und mit einem Mal hielt er in der Bewegung inne. Bei dem plötzlichen Ausbleiben des Kraulens ging Kai ein Licht auf. Erschrocken über seine eigene Äußerung riss er die Augen auf und hielt die Luft an. Er hatte nicht mehr zwischen Traum und Realität unterscheiden können, sodass er Ray zwar ehrlich gesagt hatte, was er gerade wollte, doch jetzt würde er ihn sicher für völlig bekloppt halten. Er spürte wie er knallrot anlief und traute sich nicht zu Ray umzudrehen, der immer noch wie gelähmt da saß. Ray wusste, dass Kai das gerade ehrlich gemeint hatte, doch war es ihm auch bewusst gewesen, dass er es gesagt hatte. Was sollte er jetzt tun? Wenn er jetzt nichts tat, würde es auf Kai vielleicht wie ein Korb wirken und das wiederum würde ihm gänzlich den Mut nehmen. Wenn er ihn jetzt aber küssen würde, würde er knallrot anlaufen und Kai würde ihn verdutzt, wie ein Auto angucken. Welchen Weg sollte er jetzt also nehmen? Ray war total aus dem Konzept. Er hatte sich so viele Worte zurechtgelegt und einen so guten Plan zusammen geschustert, dass er gar keine Zwischenfälle dieser Art mit einkalkuliert hatte. Er spürte wie sich Kai unter seiner Hand leicht zu regen begann. "Ray, ich..." begann Kai zaghaft um diese peinliche Stille zu durchbrechen und um ihm irgendeine Ausrede aufzutischen, doch er wurde jäh unterbrochen. Von zwei samtweichen Lippen, die auf seine gedrückt wurden. Ein Kribbeln breitete sich in seinem Körper aus und er wagte es nicht sich zu rühren. Es war der Himmel auf Erden. Sein erster Kuss. Ihr erster Kuss. Dann brach Ray plötzlich den Kuss ab und setzte sich wieder aufrecht hin. Kai starrte sprachlos dessen Hinterkopf an. Genauso fassungslos war Ray auch. Es war bestimmt richtig Kai den Gefallen zu tun, den er gerade geäußert hatte, doch wieso musste er ihn auf den Mund küssen? Warum hatte er ihn nicht einfach auf die Wange geküsst? Das wäre doch schon genug gewesen! Er strich sich mit der Hand einmal durchs Gesicht um sich selbst wieder zu beruhigen. Warum musste gerade jetzt alles gar nicht nach Plan laufen? Warum nur? "Ray?" hörte er Kais leise Stimme hinter sich. Er wandte den Kopf zu ihm um. Kai sah ihn mit großen Augen an. Ray konnte nicht richtig definieren, ob sie Verdutzen, Dank, Angst oder etwas anderes ausstrahlten und da Kai weder etwas sagte, noch etwas tat war es wohl an Ray jetzt etwas zu sagen. Ruckartig stand er auf strich sich sein Oberteil glatt und fragte grinsend: "Hungrig?" Wenn Kai vorher noch nicht verdutzt war, war er es auf jeden Fall jetzt. Er nickte stumm und sah den nach draußen flitzenden Ray nach. Die Sonnenstrahlen zogen sich leise aus dem Zimmer zurück und hinterließen immer mehr Dunkelheit. Selbst der Schatten, der alten Birke, die draußen auf der Wiese steht, löste sich nun in ihr auf. Rays erster Weg führte nicht in die Küche, sondern ins Bad. Das kühle Wasser dämpfte die Hitze in seinem Körper und Ruhe kehrte wieder in ihn ein. Erleichtert und traurig seufzte er auf und drehte dann langsam den Wasserhahn wieder zu. Dann nahm er sich das Stirnband ab und ließ sich die Haare ins Gesicht fallen. "Ray?" drang eine sanfte, jedoch feste Stimme an sein Ohr. Erschrocken drehte er sich um und starrte geradewegs in Maxs Gesicht. "Max... hi... hab gar nicht bemerkt, dass ihr schon wieder da seid" stammelt er verlegen vor sich hin. Max ging auf ihn zu und musterte ihn genau: "Geht es dir gut, Ray?" "M...mir geht's ausgezeichnet" log er. Doch Max beachtete die Lüge gar nicht weiter. "Hat Kai dich vielleicht angesteckt?" forschte er nach und fühlte Rays Stirn. Ray schüttelte den Kopf. "Warum siehst du denn dann so schlecht aus?" fragte Max. Schnell wandte Ray den Kopf zur Seite und wich somit Max aus. Der Chinese atmete mehrmals heftig ein und aus, und wrang dabei seine verschwitzten Hände. Seine Nervosität war einfach nicht zu übersehen, was Maxs Sorgen um ihn noch mehr verstärkte. Er setzte sich auf den Badewannenrand und sah Ray zu, der nun vorm kleinen Fenster ihm gegenüber stand und starr nach draußen schaute. "Max?!" begann Ray endlich. Max gab einen Laut, dass er ihm zuhörte von sich. "E... es geht um einen Freund von mir, aber er ist keiner von euch. Und dieser Freund liebt jemanden, der ihn auch liebt, aber der Freund von meinem Freund, äh... also ich meine natürlich die Freundin von meinem Freund, hat es ihm noch nicht gesagt, nur mehr so... angedeutet... und irgendwie traut er... ich meine sie sich nicht ihm wirklich zu sagen, dass sie ihn gern hat und ich, ich meine mein Freund kann ihr auch nicht sagen, dass er sie gern hat, weil sie dann abblocken würde und alles wäre vorbei... verstehst du?" Bei diesem Redeschwall hatte sich Ray umgedreht und schaute Max jetzt direkt an "...nicht?" Max machte nur ein ratloses Gesicht er musste erst einmal den eben gehörten Satzfetzen einen Sinn zuordnen. Ray wartete währenddessen gespannt und nervös ab. Doch Max bekam immer noch keinen Sinn in diese Rede und so teilte er Ray offen seine Gedanken mit, damit dieser ihm dir Richtigkeit bestätigen oder widerlegen konnte. "Also..." begann der Blonde "Es geht zum dich und Kai!" Ray wurde blass und hielt augenblicklich in der Bewegung inne. "Woher weißt du das?" fragte er total verdutzt mit schwacher Stimme. Max lächelte. "Ray, das liegt doch auf der Hand" Rays Miene strahlte dadurch nur noch mehr Verblüffung aus. "Na so wie du ihn immer angesehen hast und wie du dich ihm gegenüber immer verhalten hast, das konnte alles nur auf das Eine hindeuten... ich gebe ja zu, ich hab es bisher immer für irgendwie unmöglich gehalten, da ihr beiden ja Jungen seid, aber so wie du gerade geredet hast..." Max ließ den Satz unvollendet, da Ray nun langsam rot wurde und den Kopf in Richtung Füße senkte. "Kommen wir also jetzt wieder zu deinem Problem zurück. Also, du weißt, dass er dich liebt, aber er hat es dir nicht gesagt, richtig?" Ray nickte zögerlich und schüchtern. "Du hast ihm auch nicht, gesagt, dass du ihn liebst?!" Wieder Nicken. "Und was hast du mit ,angedeutet' gemeint?" "Na ja, also..." druckste Ray herum "Kai hat im Schlaf gesagt, dass er mich liebt und vorhin hat er, ich vermute auch unbewusst gesagt, dass ich ihn küssen solle" Ray konnte inzwischen einer Tomate heftig Konkurrenz machen und hoffte, dass Max dies nicht bemerken würde. Hätte Ray aufgesehen, hätte er Max lächeln gesehen. Max hatte Ray schon in vielen Situationen erlebt, aber noch nie so offensichtlich verknallt. Dass Ray wie in seiner Vermutung in einen Jungen, noch dazu in ihren Teamleader verliebt war, schockte ihn eigentlich gar nicht so sehr als er sich gedacht hatte. Eigentlich freute er sich tatsächlich mehr für Ray, dass er nun jemanden gefunden hatte. "Und? Hast du ihn geküsst?" "Ja, aber..." Ray ließ sich an der Wand hinunter auf den Boden gleiten. "Was aber?" drängte Max. "... aber ich weiß nicht, ob ich das wirklich hätte tun sollen. Ich meine, ich hab ihn auf den Mund geküsst. Ich hätte doch auch einfach nur auf die Wange küssen können" Ray klang verzweifelt. "Ganz ruhig, Ray! Deine Gefühle haben dir gesagt, dass du ihn auf den Mund küssen sollst. Das ist vollkommen normal. Und gar nicht küssen wäre auch nicht in Frage gekommen, weil er dich doch darum gebeten hat. Er hätte sich abgewiesen gefühlt, wenn du es nicht getan hättest" beruhigte ihn Max. Stille trat ein, in der Ray versuchte seine Gesichtsfarbe wieder unter Kontrolle zu bekommen. "Und was wolltest du mir vorhin noch erzählen?" brachte sie Max wieder zurück zum Thema. "ärm...nun ja, also... ich möchte halt, dass er mir richtig sagt, dass er mich liebt, weil er doch sicher wieder auf stur stellen würde, wenn ich ihm sagen würde, dass ich ihn liebe. Ich hatte mir eigentlich auch schon etwas ausgedacht, aber als sich dann die Kussszene ergeben hat war mein Plan zu Nichte" Ray sah Max hoffnungsvoll an. Wieder trat Schweigen ein. "Ich denke, ich werde mal mit ihm reden" unterbrach Max die Stille. Das war nicht ganz das, was Ray erwartet hatte. "Keine Sorge, Ray! Ich weiß schon was ich tue, schließlich laufe ich nicht knallrot an, wenn ich mit ihm über so was rede" Ray grinste und ein Rotschimmer legte sich wieder auf seine Wangen. "Morgen werde ich dann bei Kai bleiben und du wirst dich draußen aufhalten. Die Luft hier oben ist wundervoll klar und rein. Der Wald ist wundervoll wild und unberührt und etwas weiter unten gibt es einen kleinen Bach. Weiter oben, hinterm Haus gibt es auch noch eine kleine Waldlichtung auf der viele Blumen und viele verschiedene Kräuter wachsen. Es ist einfach herrlich hier. Es wird dir gut tun einmal raus zu kommen, wo du doch den ganzen Tag hier drinnen warst. Du brauchst jetzt erst einmal einen Tag an dem du nicht an Kai denkst, dann geht es nachher viel leichter, glaub es mir" Ray nickt stumm und froh, dass Max ihm half und ihn verstand. Doch plötzlich hielt er inne. "Was ist?" fragte Max beunruhigt. "In Kais Zimmer hab ich heute ein Buch gefunden, dass Heilkräuter und ihre Wirkungen auflistet. Da standen einige interessante Dinge drin für Kai. Ich kann ja morgen danach suchen gehen" erzählte Ray freudig. "äh, Ray du solltest eigentlich einen Tag nicht an Kai... ach vergiss es" sagte Max, der bemerkt hatte, dass es unmöglich ist einen Verliebten daran zu hindern an seinen Geliebten zu denken. ~~~~~Fortsetzung folgt~~~~ Und allen noch einen Guten Rutsch! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)