Winterwunder und blaue Jeans von DarkRapsody ================================================================================ Kapitel 5: Ich vertraue dir --------------------------- Daheim liegt er auf seinem Bett, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Alles ist wie eine Slow-Motion, die Gedanken drehen sich immer wieder um diesen einen Moment. Wie er ihre Hand hält, ihr Lächeln und als sie sich eingestehen, dass sie sich wirklich gern haben. Plagg liegt neben ihm auf dem Kissen und wischt sich die letzten Käsekrümel aus den Mundwinkeln. “Das lief ja richtig gut für dich, da freue ich mich wirklich ehrlich!” meint er und gähnt übertrieben. “Ja, ich kann es nicht fassen dass ich es jemals so weit schaffen würde. Jetzt sind wir wohl zusammen.” Adrien schließt seine Augen. Immer wieder ziehen die Momente an ihm vorbei und machen ihn glücklicher den je. Draußen ist es dunkel und die Sterne leuchten über Paris. Man sieht nicht viele, aber die wenigen sehen wunderschön aus und erwecken eine fast traurige Sehnsucht in seiner Brust. Morgen werden sie sich wieder in der Schule treffen. Marinette ist fast so toll wie Ladybug, wenn nicht besser. Dennoch quält ihn tief innen immer noch, wer sie ist. Dieser eine Tag als sie sich gegenüber standen und seine Partnerin ein normales Mädchen war. Wieso hatte er nicht hoch gesehen? Aber das hätte ihr sicher nicht gefallen. “Hey, willst du nicht schlafen gehen?” fragt Plagg und schwebt direkt über sein Gesicht. “Oh ja natürlich.” meint Adrien und steht langsam auf. Schlafsachen an und ein letzter Blick in den Spiegel. Ein glücklicher junger blonder Junge sieht zurück. “Gute Nacht Plagg!” Das Kwami fliegt zu der kleinen Schachtel, in der Adrien den Ring bekommen hatte. Vor dem Schulgebäude stehen schon bereits Alya und Marinette, sie unterhalten sich ziemlich aufgeregt. Adrien steigt aus dem Auto, die Tasche fest in der Hand. Oh man, irgendwie fehlt ihm auf einmal der ganze Mut. “Oh, Hallo Adrien!” Alya winkt ihm zu und lächelt breit. “Ich hörte, es lief alles prima?” Adrien wuschelt sich ein wenig verlegen durch die Haare. “In der Tat.” sofort werden Marinette und er ein wenig rot. Mann, das ist fast peinlich! “Ich gehe schon einmal vor, ich denke Chloe hat es schon spitz gekriegt und ich will ihre Reaktion sehen.” Mit einem fiesen Grinsen und dem Handy in der Hand zischt Alya in Richtung Klassenzimmer. “Uhm, guten Morgen!” verlegen winkt er Marinette. Diese sieht verlegen auf, ihre Wangen leicht rot. “O-oh Hallo! Hast du gut geschlafen? Ich habe es und bin wirklich froh dich zu sehen!” Sofort sieht sie erschrocken aus. “Also natürlich freue ich mich, aber naja…” “Alles prima, lass uns reingehen.” Adrien nimmt ihre Hand in seine. Ihre Finger sind so schmal und warm, also drückt er sie besonders fest. Marinette blickt ihn kurz an und sieht dann auf die Hände. Ein gewagter Schritt, aber manchmal ist Aufmerksamkeit die beste Konfrontation. “ADRIEN!” Von oben am Geländer kommt eine schrecklich bekannte schrille Stimme. Natürlich Blondie. Mit klackernden Schuhe kommt sie die Stufen herab, hinter ihr Alya die das ganze filmt. “Ich kann es nicht fassen, dass du...mit der da Händchen hältst und sie vor mich ziehst!” Chloe schnaubt und stemmt ihre Hände in die Hüfte. Ihre blauen Augen funkeln empört, doch das stört ihn nicht mehr. Sie ist schon immer ein wenig zickig, aber in Wahrheit sucht sie nur jemanden der ihr genug Aufmerksamkeit schenkt. “Es tut mir Leid, ich habe mich mit ihr gut anfreunden können.” meint er und sieht verlegen weg. Chloe seufzt und dreht sich um. Dabei schiebt sie unsanft Alya weg, die zufrieden auf ihrem Handy tippt. Anscheinend hat sie das ganze aufgenommen, in der Hoffnung etwas lustiges zu bekommen. “Ihr seit einfach süß, aber kommt nicht zu spät zum Unterricht!” Die rothaarige winkt ihm und Marinette, bevor sie die Stufen hoch rennt und Nino im Türrahmen grüßt. Marinette drückt seine Hand und gemeinsam gehen sie hoch ins Klassenzimmer. Es ist fast zu perfekt um wahr zu sein, so wunderbar dass Adriens Herz schmerzt. Trotzdem darf er nicht sein Ziel aus den Augen verlieren. Sie mag dagegen sein, aber vielleicht schafft er es, eines Tages die Identität von ihr herauszufinden. Nachmittags steht wieder einmal ein Modeljob auf dem Plan. Leider kann er diesen nicht absagen, also hatte er sich ein wenig enttäuscht von Marinette verabschiedet. Sie sah wirklich süß aus mit ihren Zöpfen, wie sie ihm zuwinkt und lächelt. Sein Vater hat zwar die Pläne recht locker geplant, dennoch bleibt ihm nicht immer genug Zeit für seine Freunde. Oder er darf nicht rausgehen da er von Natalie während dem lernen beobachtet wird. Nur ein paar letzte Fotos, dann sind sie endlich fertig. Adrien nimmt sein Hemd und wirft es sich über. Wo ist wieder seine Tasche? “Hier, es sind wirklich gute Bilder bei herausgekommen!” Der Fotograf kommt auf ihn zu und hält ihm die Kamera unter die Nase. Der Junge winkt nur ab und nickt, je schneller er hier raus ist, desto eher hat er vielleicht noch etwas Zeit für seine Freunde und Marinette. Draußen parkt schon das Auto, mit seinem Bodyguard im Sitz. Adrien wirft sich die Tasche über die Schulter und checkt nach Plagg in dieser. Er liegt schlafend zwischen den Heften. Wenigstens vergreift er sich nicht an seiner Mahlzeit wenn es kein Käse ist. Es geht heim, durch Paris Straßen und durch die gut gefüllten Straßen. Dort ist der Louvre, das Gebäude strahlt in der Sonne wie ein kleiner Stern. Einige Touristen stehen davor und machen Fotos. Vielleicht kann er ja mal ein Foto mit Marinette machen für seine Pinnwand die noch nicht genug Bilder hat. Leider sind sie viel zu schnell daheim, sein Vater ist wieder einmal in seinem Zimmer. Er wartet so gut wie nie auf ihn oder begrüßt ihn nach einem Job. Sehr selten fragt er, wie es ihm dabei geht oder ähnliches. Doch das ist der Preis dafür dass er zur Schule gehen dar mit seinen Freunden. Von Natalie ist auch keine Spur. Schnell flitzt er in sein Zimmer und wirft die Tasche aufs Bett. “Plagg, du kannst dir gern was aus dem Kühlschrank nehmen!” Der kleine fliegt heraus und ist schneller an der Tür als er schauen kann. Würde der Gestank sich nicht immer gleich im Zimmer ausbreiten sobald er die Tür öffnet. “Vielleicht ist heute mal Ruhe, es ist in letzter Zeit einfach viel zu viel auf dem Plan.” Fechten, Modeln und dann auch noch Zeit für eine neue Freundin. Und seltsamerweise kein Angriff...anscheinend will wenigstens sein Superheldenleben “normal” laufen. Es ist als ob es genau auf sein Kommando gewartet hätte. Gegenüber seinem Zimmer gibt es ein lautes Krachen, und ein gigantischer Eismann taucht zwischen den Dächern auf. Buchstäblich Eismann, er hat eine Eiskugel als Kopf und überall am Körper. “Plagg, schnell!” Sofort kommt er an seine Seite geflogen. “Das ist wieder mal ein Bösewicht unterwegs. Lass mich aber schnell meinen Käse zuende essen!” Doch Adrien hört ihm nicht mehr zu und hebt seine Hand. “Plagg, verwandle mich!” Dieses wunderbare Gefühl wenn der Anzug sich um seinen Körper schmiegt und die Maske seine Augenpartie bedeckt. Die Kraft durchfließt seine Beine, und mit einem weiten Sprung geht es auf die gegenüberliegende Seite. Der Gigant ist längst verschwunden und stiftet Chaos überall. Die Eiskugeln frieren die Menschen zu Speiseeis. Hier ist auch sicher irgendwo Ladybug. Schnell springt er hinter den großen Eismann und wirft seinen Stab in den Rücken. Es bleibt stecken und lässt sich einfach nicht mehr herausziehen. Erbost dreht er sich um und schon reißt der Schwung Cat Noir mit in die nächste Wand. “Autsch…” langsam steht er auf und reibt sich den Kopf. Es tut weh, aber nicht so sehr dass es ihn zurück halten würde. “Was machst du da?” Ladybug kommt gegenüber ihm herabgeseilt. Sie sieht ein wenig besorgt aus. “Alles prima, schaue besser wie es dir geht.” Dankbar ergreift er ihre Hand und hebt den Stab vom Boden auf. Dem Gigant hat es nichts getan, er greift weiter unschuldige Menschen an. “Komm, ich habe vielleicht einen Plan! Aber seine Eishülle können wir so nicht durchdringen.” Gemeinsam springen sie ein paar Dächer weiter weg, aus der Sichtweite des Gegners. “Er ist André, der nette Eisverkäufer mit dem Liebeseis! Wir müssen ihm auf jeden Fall helfen!” Ladybug ballt ihre Fäuste und sieht in die Richtung, in der er die Straßen verwüstet. “Gern, aber wir sollten uns vorher besser etwas überlegen. Er ist unverwundbar und unsere Waffen richten nichts gegen ihn aus.” Ladybug lehnt sich an die Wand und überlegt. Adrien muss immer wieder an Marinette denken, hoffentlich ist ihr nichts zugestoßen. “Komm schon, er darf nicht auf die Plaza gelangen! Dort sind viel zu viele und wenn es uns erwischt, sind wir genauso verloren.” Cat schnappt sich seinen Stab und lächelt sie motivierend an. “Ich gebe dir Rückendeckung. Wir schneiden ihm erstmal den Weg ab.Ich glaube an dich und deine Fähigkeiten” Ladybug nickt, dann rennen sie gemeinsam los auf die Straße mit dem Gegner zu. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)