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Lily Severus Evans- Wie der Vater, so die Tochter...

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Weihnachtsferien -II- Die Snapes oder einfach: Einkaufsbummel wider Willen

Severus Snape setzte sich nun selber an den Küchentisch als der fertige Eintopf auf zwei Tellern verteilt und zu Tisch gebracht worden war und merkte dabei, dass Lily Severus, die ihm gegenüber Platz genommen hatte die Hände in Falten legte und mit verschlossenen Augen etwas vor sich hin murmelte. Er zog kurzzeitig eine Augenbraue hoch und sah sie spöttisch an: „Was für einen albernen Unsinn treibst du da, Lily? Iss gefälligst bevor das Essen noch kalt wird.“
 

Mit einem hörbaren 'Amen' beendete sie ihr Gebet und sah halb lächelnd zu ihrem Vater auf. Er kannte das Prozedere nicht, weswegen sie ihn kurz aufklärte: „Ich habe gebetet. Im Waisenhaus hatte man das uns beigebracht, dass wir dankbar sein sollen, wenn wir überhaupt was zum Essen bekamen.“ Der ältere Snape sah nicht sonderlich überredet aus: „Aha. Fertig?“ Sie nickte bejahend.

„Guten Apettit, Severus.“

„Dir ebenso, ... nun iss.“
 

Und damit fingen beide Snapes an ihre warme Suppe auszulöffeln. Die grünäugige Ravenclaw riss dabei überrascht ihre Augen auf und sah ihren Vater an. Als er selber aufblickte erwiderte er ihre Reaktion lediglich mit einem knappen „Was?“

„Hmm. Das schmeckt ja wahnsinnig lecker!“, erklang es begeistert von dem hageren Mädchen. Severus' obsidian gleiche Augen blickten sie ungerührt an. Das Kind ließ sich ja recht einfach begeistern.
 

Gut, er konnte zwar nicht beurteilen, wie es in ihrem bisherigen Leben aussah. Aber dass das Mädchen Essen schätzen lernen musste sah man ihrer dünnen Statur durchaus an. Lustlos erwiderte er: „Es ist ein einfaches Gericht, aber... danke...“

„Im Waisenhaus hatten wir oft Suppen und Eintöpfe bekommen. Aber es hat wirklich bei weitem nicht so gut geschmeckt wie dies hier.“
 

„Liegt wohl auch an deinem Hungergefühl, Mädchen... unterschätz es bloß nicht...“, Severus schnaubte genervt, als das Mädchen mehr mit reden beschäftigt zu sein schien als mit der Nahrungsmittelaufnahme. Seine Miene verdüsterte sich immer mehr. Seine trockene Art ließ die kleine Snape ihn mit erhobener Augenbraue ansehen: „Stimmt. Das kann auch sein, weil durch den Hunger, eben fast alles viel besser schmeckt... aber...“
 

„Halt endlich den Mund und iss jetzt gefälligst!“, maulte er sie an. Doch sie schien seinen Einwand erst einmal ignorieren zu wollen. War der Quälgeist außerschulisch etwa noch viel schlimmer als er erwartet hatte? Scheinbar schon. Na die Ferien konnten ja noch ein Heidenspaß werden...
 

„Es könnte jedoch ebenso gut auch einen Zusammenhang geben, zwischen deinen Zaubertrank Braukünsten und dem Kochen“, vermutete sie. Er löffelte schnaubend seine Suppe leer während sie unerhörterweise, um ihn augenscheinlich weiter zu nerven, weitersprach „Es geht ja auch um Zutaten und diese in richtigen Mengen beizufügen und so... Kann es vielleicht auch daran liegen?“
 

„Der Begriff 'kochen' ist für diese simple Mahlzeit vielleicht etwas zu hoch gegriffen, Kindchen. Letztendlich aber dennoch gut erkannt. Wie erfreulich, dass du dein schlaues Köpfchen benutzt und einen gewissen Zusammenhang erkennen kannst. Vielleicht ist die Hoffnung doch nicht ganz verloren, aus dir einen anständigen Zaubertrankbrauer zu machen“, spottete er trocken, „In der Tat würde ich behaupten, dass ein Meister in Zaubertränke zu sein auch so seine nützlichen Nebeneffekte hat, Kind. Aber nun iss, endlich! Vom Anstarren und Rumschleimen allein wird die Suppe nur ekelhaft kalt und nicht weniger!“ Lily entschuldigte sich und wandte sich wieder dem Essen zu ehe er noch gänzlich die Beherrschung verlor...
 

Nachdem sie gegessen hatte und Severus das Geschirr sich selbst abwaschen ließ sah er seine Tochter ernst an. Sie schwieg und hielt seinem strengen Blick stand. Severus schnarrte: „Nun werde ich dir einige wichtige Regeln beibringen, die es zu beachten und zu befolgen gilt als hinge dein Leben davon ab. Einen Regelbruch dulde ich in meinem Hause nicht... Soweit verstanden?“

„Ja, Sir...“, gab sie kleinlaut von sich. Ihr fetthaariger Vater funkelte sie finster an, was sie dann selber ihren Fehler merken ließ und sie verbesserte sich sofort: „Äh... ja, Severus.“
 

„Schon besser...“, knurrte er verstimmt. Sie entschuldigte sich wieder für den mehr als peinlichen Fehler. „Und damit kommen wir schon zur ersten Regel dieses Hauses... Lehrertitel und sonstige Formalitäten sind für dich in diesem Haus tabu! Ich werde mich nicht von einem nervtötenden Balg in meinem eigenen Heim fremd fühlen lassen...“ Er sah seinen Sprössling streng an. Sie nickte und bejahte wie es gehorsame Schüler taten. Als er sie noch einen Moment skeptisch fixierte beteuerte sie ihm erneut, dass sie verstanden habe.
 

Er fuhr dann auch langsam fort: „Desweiteren wird der Tagesverlauf wie folgt aussehen: Frühstück gibt es unter der Woche um 8.00 Uhr, am Wochenende um 9.30 Uhr. Das Mittagessen findet immer um 13.00 Uhr sowie Abendessen um 18.30 Uhr statt.“
 

„Ja, Dad“, erwiderte sie.

„Vormittags hilfst du mir aus oder lernst. Am Nachmittag gehen wir den Schulstoff gemeinsam durch und schließen alle mögliche Lücken. Je nachdem wie lange du brauchst, darfst du dich ab Spätnachmittag oder eben erst Abends selbst beschäftigen. Schlafenszeit ist 22.00 Uhr an Sylvester ausnahmsweise darfst bis 1:00 Uhr wach bleiben und spätestens dann zu Bett gehen oder generell wenn ich ins Bett geh. Ich achte darauf...“, raterte er zum Großteil lustlos den geplanten Stundenplan über die Ferien herunter. Was anderes hatte sie aber auch kaum erwarten können.
 

„Die Wochenenden über wird Zaubertränke praktiziert.“ Toll... wenn das mal nicht erbauend für fie Elfjährige war. Sie bejahte einfach ohne Widerworte, die er ja ohnehin nicht dulden würde. „Geflogen wird hier nicht.“ Nun sah sie ihn etwas entsetzt an. Aber sie mochte doch das Fliegen! Und wie sollte sie sich denn in ihrer Freizeit selbst beschäftigen, wenn nicht mit Fliegen? Er grinste fies. Er war aber auch echt gemein ohne Unterlass... „Jedenfalls nicht ohne Aufsicht...“ Dramatische Pause, das war ja sowas von klar.
 

In der Hoffnung eine ähnliche finstere Wirkung zu erzielen wie ihr Vater (wenn man ihnen beiden schon Ähnlichkeiten zusprach) blickte sie ihn verdüstert an. Und dennoch hatte sie einen Schrecken davongetragen, was ihn sichtlich bösartig amüsierte. Abgesehen davon... er nahm es ihr anscheinend noch Übel als sie in den Verbotenen Wald geflogen war. Sie wollte fast schon wieder empört etwas entgegensetzten, hielt aber inne im Bewusstsein, dass es sowieso sinnlos war.
 

Er grinste hämisch als er fortfuhr: „Und ich werde in deiner Freizeit wohl kaum meine Zeit mit damit verbringen einem Kind beim Fliegen zuzusehen, schließlich habe ich auch noch unerledigte Arbeiten, denen ich nachgehen muss...“ Sie sah ihn einfach weiter entgeistert an, beschloss aber sich mit ihrem Schicksal abzufinden. Wie gemein... Wenn er denn nur noch arbeiten würde sofern er nicht mit ihr beschäftigt war, dann hätte er ja nie Zeit sie an der frischen Luft aufsteigen zu lassen. Mensch, das waren ja mal langweilige und verdammt öde Aussichten der Ferien hier...
 

Desweiteren erlaubte er keinen Besuch. Gut, damit konnte sie sich abfinden. Sie hatte ja kaum Freunde, die man hätte einladen können. Als die Hausregeln alle geklärt waren überließ Severus das Mädchen sich selbst und ihrer Entscheidung wie sie sich selbst beschäftigen wollte...
 

Sie erkundete zunächst einmal das Haus in Begleitung ihres Vaters und dieser zeigte ihr ebenso sein heimisches Labor und ansonsten verbrachte sie die meiste Zeit in ihrem Zimmer, die Sachen auspackend und einräumend so wie ihre Maus pflegend. Sie zog sich dann endlich auch gegen 21.00 Uhr um.
 

Müde vom Tag schleppte sie sich noch einmal durch das Haus und suchte in all der Ruhe nach ihrem Vater um eine Gute Nacht zu wünschen. In seinem Schlafzimmer schien er nicht zu sein, da nach mehrmaligem Klopfen niemand reagierte. Lily hatte damit gerechnet. Er war ja kein Kind mehr das viel Schlaf benötigte und früh zu Bett gehen musste. Also suchte sie unten weiter.
 

Im Wohnraum war noch Licht an und sie wurde fündig. Der Professor für Zaubertränke saß in seinen Studienbücher und vereinzelte Pergamentrollen vertieft auf seiner Couch gemütlich vor dem Kamin und wirkte hochkonzentriert. Sie sollte ihn lieber nicht stören, aber er bemerkte sie bereits auch so schon und blickte zu ihr, die am Türrahmen stand auf. Er erstarrte bei ihrem Anblick und war dabei sich zu erheben.
 

Lily erschien in ihren Schlafsachen vor ihm. Die blass grau-schwarze Fledermauspyjamahose hing ihr locker an der Hüfte und rutschte gerne mal. Grün-schwarze Hauslatschen, graues Unterhemd und offenes Fledermausoberteil zu der Hose sowie die passende Schlafmütze zierten den hageren Körper der jungen Snape. Müde rieb sie sich an einem Auge: „Dad?“
 

Der Hauslehrer Slytherins wirkte beim Anblick ein wenig überrascht, wenn nicht gar schockiert. Er setzte zum Sprechen an, beließ es aber für einen Moment. Ihm fehlten sichtlich einmal die Worte und der Atem dafür. Aber er riss sich nach einem Moment der Fassungslosigkeit zusammen: „Lily Severus Evans. Mir ist zwar schon zu Beginn unserer Bekanntschaft aufgefallen, dass du stark gebrauchte Kleidung trägst... aber das hier setzt noch einen drauf und verschlägt mir dann doch die Sprache. Woher hast du die Sachen her?“
 

Fragend sah das Mädchen ihn an. Wieso tat er so geschockt? War sie wirklich so unordentlich, dass es jeden störte? Sogar ihm, der augenscheinlich keinen Wert aufs Äußere legte? Irgendwie war das tiefst verletzend... Aber vielleicht urteilte sie selber gerade auch zu vorschnell. Sie kannte ihn ja noch nicht. Nicht wirklich. Zumindest nicht privat und außerschulisch.
 

„Aus dem Waisenhaus...“, sagte sie kleinlaut. Er schaute sie ungläubig an und verzog eine Augenbraue hoch, weswegen sie direkt noch hinzufügte um korrekt zu bleiben: „Nun, sie haben mir zumindest erzählt, dass dies die einzigen Sachen seien, die meinen Eltern gehörten...“ Er schwieg weiterhin skeptisch und doch auf eine gewissen Art erstaunt als bliebe ihm die Sprache weg. Sie sah ihn fragend an „Wieso?“
 

Er erwiderte sofort: „I-ich kann das nicht sehen. Wir werden dir morgen direkt nach dem Frühstück sofort neue und passendere Kleidung kaufen. Und wehe ich höre ein Protest! Diese uralten Sachen schmeißen wir dann auch gleich bei nächster Gelegenheit weg.“ Sie sah ihn verwirrt an. „Ich kann hier keine Mini-Version meinerselbst gebrauchen... zumal diese Klamotten bereits in meiner eigenen Kindheit nicht gerade zu den neueren erworbenen Sachen zählten.“ Das Erstaunen des Mädchen war ihr sichtlich anzusehen.
 

„D-das sind also tatsächlich... deine Sachen?“, fragte Lily überrascht. Er höhnte sarkastisch: „Ach was, die gehörten deiner Mutter...“ Sie sah ihn skeptisch an und zweifelte. Seine ironische Art war ihr ja durchaus bekannt. „Natürlich sind das meine Sachen!“, schimpfte er kurz darauf folgend, „Und die waren mir in deinem Alter auch recht unpassend...“ Darauf schwieg das Mädchen bloß. Sie trug also tatsächlich seine Sachen... bisschen unheimlich, wenn auch nichts wofür man sich zu schämen brauchte. Aber die Vorstellung ihn als Kind in diesen Schlafsachen zu sehen wollte ihr nicht so recht gelingen.
 

Die nächste Frage seinerseits sollte sie schon ein wenig mehr in Verlegenheit bringen. „Konnte sich das Waisenhaus wenigstens dazu erbarmen dir angemessene Unterwäsche zu geben?“ Er wollte doch nicht damit andeuten, dass sie eventuell... Igitt! Wenn ja, dann sparte das Waisenhaus garantiert an den falschen Ecken und Kanten wenn man Kindern gebrauchte Unterwäsche zum Anziehen gab. Und das war sicherlich wahrscheinlich, wie es dem Heim zutraute. Sparmaßnahmen waren schlimm. Deswegen antwortete Lily auch nicht.
 

Severus' Reaktion darauf war fast schon wieder amüsierend. Bleiches Entsetzen war angedeutet, er wollte etwas sagen, aber ihm wollten nicht so recht die Worte aus der Kehle entschlüpfen. Deswegen sah er sie bloß mit leicht geöffnetem Mund musternd an. Eine Hand entsetzt gegen seine Brust gelegt zeigte schon was er davon hielt sollte sich tatsächlich das bewahrheiten was er vermutete. Er würde wegen ihr noch einen Herzinfarkt erleiden, dachte er. Garantiert. Nach Minuten erst hatte er sich halbwegs wieder fassen können...
 

„Schon gut, du musst nicht antworten. Ich merk schon... bzw ich sehe es gerade...“ Die Hose war dem Kind sichtlich vom Becken gerutscht. Sie zog sich die Hose wieder hoch. Im Umkehrschluss hieß es ja... er trug selber gerne graufarbene Unterwäsche, oder? Es war erschreckend zu wissen was für Unterkleidung die Eltern trugen. Ein Schauer lief dem Mädchen über den Rücken. So genau wollte man es ja dann doch nicht wissen, was für Vorlieben Elternteile haben...
 

Sie sah ihn dennoch etwas verunsichert an: „Sag bloß, die Unterwäsche, die ich gerade... anhab... hast du auch... damals...“ „Nun... sie sind mir nicht unbekannt, sagen wir es lieber so...“, entgegnete Snape, sichtlich und hörbar noch entgeistert. Die grünen Augen der Kleinen weiteten sich vor Schreck. Na Lecker... Sie schluckte hörbar.
 

„Ich gebe zu, Lily. Ich finde dich in vielerlei Hinsicht in einem wahren Notstand vor. Morgen früh ändern wir das... Bis dahin wirst du es sicherlich noch eine Nacht überleben.“ Sie nickte nur zögerlich.

„Gute Nacht, Dad...“

„Gute Nacht, Lily...“

Als das Mädchen wieder auf ihr Zimmer ging rieb der Tränkemeister an seiner Nasenwurzel. Schreckliche Zustände waren das... einfach nur schrecklich...
 

Am nächsten Tag stand Familie Snape früh auf um die notwendigen Einkäufe zu erledigen und zogen sich direkt nach dem Frühstück rasch um. Lily Severus sah ihren Vater fragend an: „Trägst du auch privat dieselben Sachen wie in der Schule?“

„Heute ausnahmsweise ja, weil wir ja nicht nur in London einkaufen werden, Kind. Muggelkleidung in der Zaubererwelt erachte ich nicht für angemessen. Zauberersachen in der Muggelwelt werden höchstens etwas belächelt, aber das wars auch schon...“
 

Irgendwie konnte sich Lily Severus nicht vorstellen, dass ihr Vater was anderes trug als die Sachen, die er eben als Lehrer immer anhatte. Sogar gewöhnliche Schlafsachen traute sie ihm nicht zu. Aber man musste sich nun auch wirklich nicht alles vorstellen. Er hingegen musterte seine Tochter abfällig, die eben nichts anderes an hatte als seine Kinderkleidung von damals und somit ihn ähnlicher aussah als sowieso schon.
 

„Und du hast ja leider nichts anderes... Ich würde es gerne vermeiden begafft zu werden.“ „Soll ich doch lieber meine Schulsachen tragen, Dad?“, fragte sie zaghaft nach. Severus überlegte und wog Vor- und Nachteile ab. Mit ihrer Schuluniform allein dürfte es sogar halbwegs gehen. Der Umhang an der Robe jedoch würde sie ihn wieder ähnlich machen. Und das konnte jeder volltrunkene Vollidiot auf der Straße erkennen. In ihren Alltagssachen war sie eine Jungversion seinerselbst und nur er sah sich selber in ihr. Und das passte ihm ebenso wenig.
 

Er könnte ihr zwar die ein oder andere Kleidung aus seinem Kleiderschrank auf ihre Größe zusammenschrumpfen lassen, sodass sie halbwegs ordentlich gekleidet war ohne gleich als Schülerin aufzufallen. Er schüttelte bei diesem Gedanken jedoch den Kopf. Nein, er wollte garantiert nicht unnötig mehr Aufmerksamkeit bekommen als notwendig.
 

Obwohl... eine furchteinflössende Fledermaus war ja schon grusel genug für die Mitmenschen, aber zwei wären doch sicherlich...? Nein. Nein, das verwarf er gleich wieder. Das würde keiner Ernst nehmen. Der ältere Snape im Partnerlook mit seinem Kind. Das würde höchstens als niedlich eingestuft werden. Nein, das war rufschädigend. Auch wenn es sicherlich besser wäre wenn es sich früh übte... Sie war eine Snape. Zwar noch eine Kleine, aber immerhin eine. Bisschen Respekt vor dem Namen sollten die Leute schon noch haben.
 

„Kann ich denn nicht auch so rumlaufen wie du?“ Toll, sie legte es jetzt selber darauf an. Sie sah ihn fasziniert an. Nun ja zumindest schien sie seinen Kleidungsstil zu beneiden, wenn sie schon so imponiert wirkte. „Wie bitte?“, fragte er finster nach als ob er sich verhört hätte, in der Hoffnung sie so einzuschüchtern. Sie wusste, dass er gute Ohren und sie somit recht verstanden hatte. Das hatte noch bei jedem Unverschämten (Schüler) funktioniert. Außerdem hatte er ihr doch am Abend zuvor gesagt, er brauche keinen kleinen Abklatsch in Handtaschenformat von sich selbst.
 

Doch anscheinend kratzte sie sich ein wenig Mut zusammen. Sie mochte wohl seinen düsteren Kleidungsstil. Aber er zog sich nicht nur aus Spaß alleine so an...- obwohl,.. doch schon, mitunter. Aber man musste ihn ja nicht gleich nachmachen auch wenn sie sich als sein leibliches Kind schimpfte. Die Göre nervte und er hasste schon jetzt Papa spielen zu müssen.
 

„Wenn du nicht willst ist das auch okay... aber ich möchte einmal auch gerne so tolle Sachen tragen wie du.“ „Du vorlautes kleines Biest!“ Nun brodelte es aber in ihm gewaltig! Er trat großschrittig auf sie zu.

„Es war nicht als Beleidigung gemeint, echt nicht!,“ verteidigte sie sich sofort und huschte reflexartig hinter die andere Seite der dunklen Couch und hoffte dass er sie so nicht zu fassen bekam, obwohl... er war Zauberer- er konnte sie auch einfach verhexen und sie so dran kriegen.
 

Er ging jedoch glücklicherweise nicht weiter auf das kindische Spiel ein und stand mit verschränkten Armen da und erdolchte sie mit seinem Todesblick. „Du willst tatsächlich so herumstolzieren wie ich...“

„Ja“, bestätigte sie ihn.

„Hmpf, dann werde erst einmal Lehrer. Dann sehen wir weiter...“

„Wieso erst dann?“, erklang es ein wenig enttäuscht von der jungen Ravenclaw.

„Gefällt es dir etwa von der Meute da draußen angestarrt zu werden und als süß betitelt zu werden an jeder Ecke, wenn man uns zusammen so sieht? Mir jedenfalls nicht. Und darauf kann ich gut verzichten... Und selbst wenn... dann kann man ja gleich der ganzen Welt offenbaren, dass wir Vater und Tochter sind...“, knurrte er grimmig.

„Aber ich bin deine Tochter“, sagte sie trocken.
 

„Offensichtlich...“, er deutete musternd auf ihr äußeres Erscheinungsbild an. „aber solange ich den Lumpen da nicht mehr ertragen muss, soll es mir recht sein... und weh dir, wir treffen unterwegs auf Mitschüler von dir und höre dumme Sprüche... Dann war heute das letzte Mal, dass ich dir erlaube mich nachzuahmen!“ Sie nickte und lächelte ihn an.
 

Der Hauslehrer Slytherins sah sie noch einen Augenblick verfinstert an. „Danke, Vater.“ „Nenn mich draußen nur bei meinem Vornamen...“ Er erhob belehrend einen Zeigefinger als er dies in bedrohlich scharfen Ton von sich gab. Sie nickte. Er rührte sich erst wieder und löste seinen fixierenden Blick als das Mädchen demütiger wurde. Severus war sich schon jetzt sicher, dass was er hier tat würde er noch bereuen...
 


 

Die beiden Schwarzhaarigen wanderten durch Londons Straßen, nachdem sie zu seinem Widerwillen erneut geflogen sind. Er war tatsächlich kurz davor gewesen zu Apparieren. Vielleicht gehörte sie ja zu der Minderheit, die sich nicht gleich übergaben nach dem ersten Versuch. Aber sie war noch ein Kind und entsprechend empfindlich. Das bedeutete die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass sie sich erbrach. Im schlimmsten Fall auf ihn. Und das mochte er nicht. Er mochte zwar eine ankotzende Art auf seine Mitmenschen haben, aber selber angekotzt zu werden gefiel ihm überhaupt nicht. Also waren sie wieder einmal geflogen...
 

In London angekommen, liefen die beiden Snapes wehenden Umhanges eine Weile lang schweigend durch einige Straßen bis sie ein passendes Geschäft fanden. Die große böse Fledermaus stach eindeutig aus der gewöhnlichen Menge heraus, aber das kümmerte ihn nicht. Sowas ließ ihn kalt. Die kleine Fledermaus zu seiner Seite schwieg und versuchte die neugierigen Blicke der Leute zu ignorieren ohne dabei in Versuchung zu geraten sich unterm Umhang ihres Vater zu verstecken. Weswegen auch?
 

„Da wären wir... dieser Laden sollte ein paar vernünftige Hosen und Oberteile für Kinder zu bieten haben“ „Ob die auch normale Unterwäsche haben?“ „Das ist ein Kleidungsgeschäft für den täglichen Bedarf... natürlich werden sie sowas anbieten. Allerdings beschränken wir unseren Einkauf auf maximal zwei Teile pro Sorte. In der Winkelgasse werden wir uns gründlicher umsehen.“, belehrte er sie ohne großartig seine Stimme anzuheben.
 

Sie nickte und wollte schon in die Unterwäschenabteilung aufmachen, aber ihr Vater hielt sie davon ab und zog an ihrem- seinem verkleinerten- Umhang, sodass sie in fragend anschaute. „Dein Bedarf liegt auf der anderen Seite junges Fräulein...“

„A-aber, da...“

„Nichts da. Ich sagte angemessene Kleidung... und damit meinte ich Sachen, die dir passen. Und die befinden sich nicht zwingend in der Jungen Abteilung.“

„Ich habe da aber eben graue Unterwäsche gesehen! Ich möchte sie mir mal näher ansehen“, flehte das Kind. Er blieb hartnäckig: „Da ich zahle, bestimme auch ich was du anzuziehen hast, verstanden?“
 

Sie zog flüchtig eine Augenbraue hoch, schwieg aber und schmollte einen Moment lang düster und gab mürrisch von sich: „Ja... ich habe es verstanden...“

Er verzog selber eine Augenbraue und war sichtlich etwas erstaunt wie ähnlich sie ihm in dem Aufzug und dem verdüsterten Blick aussah. Sie würde sicherlich eine gute Lehrerin nach seinem Vorbilde abgeben- sollte sie eine denn werden wollen verstand sich.
 

Und bevor sie beide anfingen vor aller Augen zu streiten kam auch schon eine freundliche junge blonde Verkäuferin entgegen und begrüßte sie: „Guten Tag mein Herr. Suchen Sie etwas bestimmtes?“ Er nickte leicht und deutete mit seinem Blick zu seinem Spross runter. Lilys Nasenflügel waren etwas geweitet. Und wenn sie ihm so ähnlich war, dann schloss er darauf, dass sie ein wenig beleidigt oder böse zu sein schien-so kannte er das immerhin von sich selber wenn er seinen Unmut andeuten wollte.
 

Er wandte seinen Blick wieder der jungen Frau ihnen Gegenüber zu: „Ich suche etwas für... dieses Kind. Hosen und Oberteile in erster Linie. Kein Pink, und ohne dämliche Muster bedruckt...“

„Also etwas schlichtes, mein Herr?“

„Ja, bitte“, bestätigte er im monotonen Tonfall.
 

Begeistert wandte sich die blonde Frau dem Kind zu, die noch immer ein wenig zu ernst dreinschaute. „Was sind denn deine Lieblingsfarben?“ Lily sah sie erst etwas skeptisch an, antwortete aber höflich: „Schwarz und Grau...“ Die Verkäufern gluckste. So unverkennbar süß. Und den folgenden Kommentar konnte sie sich nicht verkneifen: „Man merkt gleich, dass das Ihre Tochter ist. Wenn es mir gestattet ist zu sagen, Mister.“
 

Na wunderbar... man sollte sie ernst nehmen. Sie waren immerhin Snapes. Und ein Snape war nun einmal zum Fürchten und nicht zum... Verniedlichen und Durchknuddeln wollen. Das kratzte schon etwas sehr an Severus' Stolz... Knurrig brachte er bloß ein „Offensichtlich...“ hervor.
 

„Madam, haben Sie auch passende Unterwäsche?“, fragte Lily ein wenig heiterer.

„Natürlich, komm mit und wir schauen es uns gemeinsam an. Dir wird bestimmt etwas gefallen.“ Und damit führte sie das Mädchen in die Mädchen Abteilung. Der Vater folgte in einem gewissen Abstand. Nur für den Fall, dass der kleine schwarze Punkt nicht verloren ging. Das wäre nämlich äußerst ärgerlich.
 

„Schau mal, sieht das nicht gut aus? So süß mit Erdbeermuster.“ Lily Severus schüttelte augenblicklich den Kopf. „Das würde dir bestimmt stehen. Die meisten Mädchen tragen sowas.“ Toll, dachte Lily... jetzt wurde sie in eine Schublade geworfen. Sie war eben nicht normal und gewöhnlich. Irgendwie fühlte sie sich gerade etwas angegriffen wenn auch sicherlich nicht beabsichtigt von der Angestellten.
 

Hilflos sah sie zu ihrem Vater rüber, der jedoch ruhig dastand und abwartete. Sie schüttelte dann heftig den Kopf und sah nur böse drein. Ganz der Vater, der im Hintergrund selber todernst dreinschaute, bemerkte die Verkäuferin amüsiert. „Ich suche graue Unterwäsche wie vorhin dort“, sagte Lily und deutete mit einem Zeigefinger in die Jungenabteilung. Die Verkäuferin lächelte: „Aber die sind für Jungen“ „Aber die haben tolle graue Wäsche... ich habe bisher doch immer von dieser Sorte getragen.“
 

Die Verkäuferin gab sich geschlagen. „Hm. Na gut. Aber was willst du denn oben anziehen? Du bist sicher schon 10.“

„Fast 12“, korrigierte das Mädchen sie und schaute wieder finsterer. Wieso nur wurde sie immer für jünger eingeschätzt als sie wirklich war? Das war durchaus beleidigend... Doch die Verkäuferin nahm den säuerlichen Blick nicht allzu ernst. Fröhlich trällernd belehrte diese das Kind weiter.
 

„Na siehst du. Mädchen in deinem Alter tragen alle schon etwas um die Brust. Ein Bustier oder einen BH.“ Fragezeichen taten sich dem Mädchen auf. Lily legte ihren Kopf schief: „Braucht man das denn wirklich?“ Severus' eine Augenbraue erhob sich fast schon bis zum Haaransatz und wollte sich fast beschämt eine Hand vor die Stirn legen. Einen tollen Eindruck musste er da gerade abgeben als Vater. Eindeutig alleinerziehend, wie wohl die Leute über ihn denken mussten. Diese kleine Plage stellte sich aber auch unmöglich an.
 

Die Verkäuferin lachte beherzt: „Nun ein ordentliches Mädchen sollte zumindest ein Bustier tragen, auch wenn noch nichts im Wachsen ist“ Mit erhobener Augenbraue sah die Kleine Snape die Verkäuferin an: „Aber ich habe nichts... da ist doch noch alles flach wie bei Severus...“

„Severus? Ach dein Papa?“, lachte die Verkäuferin die zunächst verwirrt dreingeschaut hatte. „Nun er als Mann hat sowas auch nicht nötig. Aber bei dir wächst da sicher noch mit der Zeit...“

„Und bis dahin habe ich doch noch Zeit, oder?“, gab Lily Severus Konter.
 

Severus tat inzwischen so als würde er sich im Geschäft umschauen wollen, blieb aber dennoch in der Nähe des Kindes. Konter geben, ja das konnte sie. Nun ja, sie war eine kluge kleine Ravenclaw. Und er, der ebenso nicht ungeschickt mit der Wortwahl war was er anhand von kleinen Wortgefechten an und mit Minerva ausübte, war ihr Vater. Da kam das Kind eindeutig ganz nach ihm. Na das versprach einen Heidenspaß, sollten sie beide mal irgendwann einmal ernsthaft diskutieren... Und trotzdem musste das Mädchen doch hier kein Theater veranstalten.
 

Nach einer halben Stunde verließen sie das Geschäft und hatten nur einige graue Unterhosen und Unterhemden gekauft, eine Hose und ein Oberteil. Vielleicht wurden sie in anderen Geschäften fündiger. Doch Fehlanzeige. Das Kind bestand doch tatsächlich auf Schwarz-graue Kleidung. Nicht, das ihm das sonderlich was ausmachte. Aber die Geschäfte hatten fast alle nie etwas in gewünschter Ausführung. Und wenn, dann sind immer diese blöden Muster von irgendwas drauf. Nach drei weiteren Geschäften war er des Suchens Leid und hoffte in der Winkelgasse fündig zu werden... Ordentliche Schulklamotten mussten jedenfalls auch noch her. Mit Glück fand sich nebenher auch was ordentliches...
 


 

In einem ihm nicht unbekannten Laden, in dem er nicht selten selber einkaufen ging begrüßte ihn auch schon begeistert eine alte Hexe mit krausigen lockigen weiß silbernen Haar, die ihn sichtlich noch kannte. Ebenso freudig kniff sie seiner Jungversion in die Wange, was Lily zwar zuließ, aber sie sah dabei nicht sonderlich begeistert aus.
 

„Ui wie niedlich der kleine Fratz“ Snape rollte vielsagend mit den Augen. Dieses Oma Getue... Das hatte er ja kommen sehen. Niedlich hier, niedlich da. Und in diesem Aufzug erst recht. Worauf hatte er sich bloß eingelassen? Sich früh einen furchtsamen Ruf aufzubauen funktionierte nicht so ganz recht wie er ansatzweise gehofft hatte.
 

„Ma'am. Ich bin Lily Severus. Und nicht 'der kleine Fratz'“, korrigierte das Mädchen die Verniedlichung sofort. Ihr Vater hatte ja bereits vorgewarnt, dass man sie überall verniedlichen würde, nur weil sie ihrem Vater teilweise nachzueifern schien. Zumindest wirkte das auf die anderen Leute. Ob Muggel oder Magier. Die Reaktionen waren identisch. Lily versuchte das ein wenig abzumildern und bestand auf ihren Namen und nicht auf kindliche Kosenamen.
 

Doch das schien die alte Hexe eher zu entzücken. Aber sie nickte dann freundlich: „Natürlich, Liebes.“ Nicht viel besser, nun rollte auch die kleine Snape mit ihren Augen. Die Verkäuferin grinste wie ein Honigkuchenpferd und sah wieder zum erwachsenen Snape auf. Köstlichst amüsiert. Er jedoch wirkte todernst und schlichtweg genervt.
 

„Mr Snape, Sie kommen uns ja hin und wieder beehren. Aber wir konnten ja nicht ahnen, das Sie ein so liebreizendes Kind haben.“ Fast unhörbar murmelte der finstere Professor für Zaubertränke: „Seien Sie versichert, Madam, ich bis bis vor kurzem auch nicht...“ Er räusperte sich und näherte sich dem rundlichen Gesicht der netten aber aufdringlichen Geschäftsführerin: „Aber das bleibt unter uns...“
 

Sie dachte wohl das sei ein Scherz denn sie zwinkerte ihm lachend zu: „Wird nicht ganz einfach, Sir. Bei der unübersehbaren Ähnlichkeit. Hahaha.“ Sie lachte lauf, schief und schräg, was Lily ein wenig Gänsehaut verursachte. Nun sah Severus seinen gegenüber düsterer an. Lily wirkte einfach ausdruckslos. Ihr Vater würde das sicher noch klären... Ihren bösen Blick schien bisher von niemanden ernst genommen zu werden, warum auch immer... Bei ihm allein verfehlte die Wirkung nie. Bestimmt war sie einfach nur nicht gut genug darin geübt. Naja, was soll's... noch gab es kein Grund sich zu ärgern um einen bösen Blick aufzusetzen. Die grauhaarige Frau schien wenigstens nett.
 

„Ich mein es ernst...“, knurrte Severus unbehaglich. Sie winkte amüsiert ab: „Ja, ist ja schon gut. Bei mir sind alle Geheimnisse meiner Kunden bestens aufgehoben.“ Darauf wollte Familie Snape lieber nicht vertrauen. Es verhieß meist nichts gutes, wenn man so locker abgewimmelt wurde. Beide Snapes sahen die Dame entsprechend skeptisch mit zeitgleich erhobener Augenbraue an.
 

„Nun was darf es denn für den Junior sein?“ Junior? Lily sah nun fragend zu ihrem Vater auf, der den Blick kühl erwiderte. Das bedeutete doch, dass sie den Namen ihres Erzeugers trug. „Bin ich echt eine...?“, setzte sie an. Severus schnarrte leise: „Ja, bist du. Aber das klären wir zuhause...“ Dann wandte er sich wieder der alten Dame zu: „Auf jeden Fall erst einmal eine neue Schulbekleidung. Und passende Schuhe dazu.“ „Ach? Ihr Kind geht schon nach Hogwarts? Herrje, ich dachte, er wäre erst 8 oder 9. Wie man sich da täuschen kann. Er ist ja noch ziemlich schmal für sein Alter.“ „Sie...“, korrigierte Severus beiläufig.
 

„Oh, ich bitte um Entschuldigung. Der Name klang fast schon nach 'Klein Severus'. Sie verstehen. Li'l-> Little. Ich dachte es sei eine Verniedlichung von 'Little Severus'. Hahaha. Da habe ich wohl was falsch verstanden. Du bist also Lily Severus? Entschuldige den schlechten Scherz.“ Severus knurrte misslaunig. Er hasste diesen schlechten Wortwitz...
 

Lily hingegen grinste schief und sah die Hexe etwas seltsam an. Die war ja echt schräg drauf. Nett, aber irgendwie schräg. Aber dennoch blieb sie höflich.

„Kein Problem, Ma'am, aber ich bin schon fast zwölf“, erklärte die kleine Lily ihrem Gegenüber und lächelte etwas freundlicher. Sie kicherte: „Natürlich bist du das. Na komm, dann wollen wir doch mal schauen, was wir für dich haben.“

Und damit führte sie nach Einverständnis des Vaters das Mädchen in einige hinteren Gänge des Ladens und stöberte nach passender Kleidung. Nach gut einer Viertelstunde hatten sie Kleidung und Schuhe beisammen.
 

„Schau mal, Severus. Wir haben noch das hier gefunden, und das hier“, die grünen Augen des Mädchens strahlten ihn an. Er sah ungerührt zu ihr herab und die Kleidung die sie ihm zeigte. Eine dunkelgraue Anzugshose und noch eine ähnliche in schwarz sowie drei weiße Hemden, einen schwarzen Wollpulli und zwei schwarze T-Shirts zeigte sie ihm voller Stolz. Und das in den 15 Minuten?
 

„Haha, Mr Snape. Sie haben ein Kind mit einem schlichten und einfachen und doch irgendwie stilvollen Geschmack. Wenn auch etwas jungenhaft, aber sie hat sich leicht begeistern lassen und in die Sachen sich sofort verliebt“

„Ich sehe es...“, erklang es ruhig und bestimmt. Er sah das Kind vielsagend an. Sie lächelte ihn an. So ein Frechdachs aber auch. Aber na gut. Sie hatte dann immerhin neue Kleidung nötig, eindeutig. Und die würde er ihr wohl kaufen müssen. Und damit zahlte er die Sachen und sie verabschiedeten sich von der alten Hexe, die es nicht von sich nehmen lies, Lily noch eine Süßigkeit zu unterjubeln. Also so wurde garantiert nichts aus dem Rufaufbau einer künftigen Grusel-Fledermaus...
 

Sie trödelten noch ein wenig durch die Gassen und Lily schien hellauf begeistert zu sein von all den Läden und Angeboten, die die Winkelgasse zu bieten hatte. Besonders fasziniert war sie von den Büchern und am meisten natürlich vor dem Laden für Besen und Zubehör. Trotz des Willens vor dem Schaufenster halt zu machen, zwang das Mädchen sich mühselig zu beherrschen und folgte einfach ihrem Vater, der unbeeindruckt von allem einfach seinen Weg zielstrebig ging.
 

Severus erledigte noch selber ein paar eigene Einkäufe für Zaubertrankzutaten, die er gewiss noch brauchen würde. In einer Apotheke brauchte er etwas länger, weil einzelne seltenere Zutaten nicht mehr auf Lager waren und die nächste Lieferung wahrscheinlich frühestens nach Neujahr eintraf. Dazu kamen noch die unerhörten Preiserhöhungen hinzu über die man sich beschwerte. Snape als regelmäßiger Kunde musste sich das von dem Ladenbesitzer eine Weile lang anhören.
 

Lily hörte zwar schweigend zu aber dann sah sich doch etwas in dem Lädchen um. Sie begutachtete aufmerksam einzelne Ausstellungsstücke sowie anderen Kram. Und da stand auch ein Fläschchen was Lilys Neugierde weckte. Etwas leucht grünes sah sie drinnen bewegen. So was wie Mehlwürmer, nur eben... anders. Sie sollte zwar nichts anfassen, aber die kindliche Neugierde packte sie dann doch, sodass sie das Gefäß nahm und ins Licht hielt um es besser betrachten zu können.
 

Dabei merkte sie nicht, dass ihr Vater fertig war mit seiner Bestellungsaufgabe. „Stell das sofort wieder zurück, Lily! Ich sagte doch, du sollst nichts unerlaubt anfassen!“, wies er sie zurecht. Vor Schreck hätte sie beinahe das Glas fallen lassen. „Entschuldige...“, sagte sie kleinlaut und stellte es wieder an dessen rechtmäßigen Platz zurück. Und sie verließen die Apotheke. Eiligen Schrittes eilte Severus, dicht gefolgt von Lily und mit wehendem Umhang.
 

Da es nun ein Mäulchen mehr zu stopfen galt musste Severus ebenfalls seinen Lebensmittelvorrat aufstocken damit über die Feiertage niemand hungern musste. Und Tierfutter musste auch noch besorgt werden... Und wenn sie schon einmal dabei waren, weitere Schulutensilien konnte das Mädchen alle Mal noch gebrauchen. Na das konnte noch ein toller Shopping Tag werden...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  dragon493
2018-02-03T19:26:19+00:00 03.02.2018 20:26
tolles Kapitel
Schon süß so ein zweiter Snape in klein :)
Echt amüsant das Snape schockiert und sprachlos wegen ihrer Kleidung ist, wo bei es verständlich ist
bin gespannt wie die Ferien weiter verlaufen
freu mich aufs nächste Kapitel
lg dragon493

Antwort von:  sadAngel666
03.02.2018 22:52
Guten Abend,

Freut mich, dass dir das Kapitel bzw die Story bisher gefiel.
Beim aktuellen war ich mir nicht so sicher ob es wegen der
Länge und des Einkaufen willens zu trocken und langweilig war,
aber schön, dass es doch noch irgendwie knuffig zu sein scheint :3
Ja nicht? So eine Mini Version hat doch auch was herzliches an sich,
was ich persönlich sehr liebe und zuckersüß finde.

Jaaa, ich glaube da sind wir uns alle einig, das mit den Kleidungen
keine schöne Sache ist xD Und wie Severus darauf reagiert, da
hab ich mich gefreut endlich diese Szene zu schreiben :3 Ist wirklich
amüsant, aber auch verständlich^^

Die Ferien werden noch mindestens 2 Kapitel verlaufen Minimum, je
nach Ausarbeitung und ob mir noch was einfällt. Zwei Ereignisse werden
auf jeden Fall in den Ferien sich abspielen ;D

Danke dir für dein Feedback, ich habe mich darüber sehr gefreut :3
Schönes Wochenende sei dir noch gewünscht.

Ich verbleibe als ergebener Autor,

sadAngel


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