Plätzchenbacken von Adventshexen (6. Türchen Adventskalend 2017) ================================================================================ Kapitel 1: Plätzchenbacken -------------------------- 06: Plätzchenbacken   „WAS ZUR HÖLLE HABT IHR MIT DER KÜCHE ANGESTELLT?!“ Nami konnte – wollte – ihren Augen nicht trauen. Ihre kleine Gruppe hatte sich an diesem Abend bei ihr zuhause getroffen, um gemeinsam zu Abend zu essen und einen Film zu schauen. Es war keine halbe Stunde her, dass sie mit Sanji und Robin noch einmal losgegangen war, um ein paar letzte Besorgungen für den Abend zu tätigen. Zorro hatten sie dösend auf dem Sofa sitzend zurückgelassen und die anderen Jungs waren vor ihrem Aufbruch voll und ganz mit einer Partie Monopoly beschäftigt gewesen. Sie hatte gehofft, es würde reichen, um sie von irgendwelchen Dummheiten abzuhalten. Doch anscheinend hatte sie ihre liebsten Chaoten überschätzt. Entgeistert betrachtete sie nun ihre Küche, die aussah, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Auf allem lag eine dünne Schicht Mehl. Die Arbeitsfläche, der Tisch und der Boden dazwischen waren mit Spritzern irgendeiner Flüssigkeit und vereinzelten kleinen Teig klumpen bedeckt. Selbst die Tapete und das Fenster hatten etwas abbekommen. Auf der glatten Oberfläche des Herds lagen einige verbrochene Eierschalen, aus denen noch etwas rohes Ei tropfte. Der Tisch war zugestellt mit einigen Schüsseln, Löffeln, einem Nudelholz und einer Waage, alles drapiert um einen großen, nicht genießbar aussehenden Teigklumpen in der Mitte. Und um den Tisch herum saßen die Schuldigen: Brook, Lysop, Chopper und allen voran Ruffy, der die Dreistigkeit besaß, sie mit einem strahlenden Grinsen anzusehen. „Schau mal, Nami, wir machen Plätzchen!“, erklärte der Schwarzhaarige begeistert. Neben sich konnte sie das Stirnrunzeln aus Sanjis Stimme heraushören. „Das nennt ihr Plätzchen…?“ Nami schloss die Augen und atmete tief durch. „Sie haben es nur gut gemeint. Du musst sie nicht erwürgen. Widerstehe dem Verlangen, sie zu erwürgen.“, sagte sie sich immer wieder selbst, wie ein Mantra. Sie versuchte, ruhig zu bleiben. Sie versuchte es wirklich. „Was hast du denn, Nami? Ah, ich weiß! Du willst bestimmt mal probieren, oder?“ Aufgeregt sprang Ruffy auf, griff sich einen Löffel, stocherte damit in dem Riesenklumpen herum, bis er der Meinung war, es war genug auf dem Löffel, und hüpfte dann fröhlich zu der Orangehaarigen hinüber, wobei er eine weitere Schüssel umstieß und noch mehr Mehl auf dem Boden verteilte. Nami vergaß ihr Mantra, als ihr Freund ihr mit dem Löffel vor dem Gesicht herumwedelte. In ihr brodelte es. Und dann mischte sich auch noch Sanji ein. „Hey, du kannst doch Namilein keinen rohen Teig essen lassen! Geht’s noch?! Was habt ihr da überhaupt alles reingemischt? So sollte der Teig definitiv nicht aussehen.“ „Hmmm…weiß ich nicht mehr. Lysop, was ist da drin?“ „Hä? Du hast das doch zusammen gemischt, Ruffy.“ „Ach ehrlich?“ „Man, Ruffy. Ist das dein Ernst? Weißt du überhaupt, wie man Plätzchen macht?“ „Nö! Aber so schwer kann das ja nicht sein.“ Jetzt reichte es ihr vollkommen. Sie hatte einen netten Abend mit ihren Freunden verbringen wollen, nicht,  sich über sie aufregen müssen. Das tat sie ohnehin schon zu genüge. „RUHE JETZT! Und zwar alle!“, brüllte sie und brachte somit die Diskussion der anderen zum Erliegen. Sie seufzte genervt, in dem Versuch, sich für ihre nächsten Worte etwas zu beruhigen, nachdem sie einen Blick auf Choppers ängstliches Gesicht erhaschen konnte. „Sie haben es nur gut gemeint.“, rief sie sich ihr Mantra wieder ins Gedächtnis. „Okay, hört zu. Wir machen das so.“, begann sie und sah jeden im Raum eindringlich an. „Sanji, schau, ob bei dem Teig noch irgendwas zu retten ist. Und der Rest von euch wird danach die Küche saubermachen. Und bevor hier nicht wieder lupenrein ist, bekommt keiner von euch auch nur einen Bissen, egal von was!“ „Aber Nami-!“, fing Ruffy sofort an zu quengeln, dem die Aussicht darauf, nicht essen zu dürfen, ganz und gar nicht gefiel. Weit kam er mit seiner Beschwerde jedoch nicht. „Kein ‚Aber‘! Also, hopp-hopp, ihr wisst was ihr zu tun habt!“ Mit diesen Worten machte sie auf dem Absatz kehrt und verließ die Küche, die Tür mit Nachdrücklichkeit hinter sich schließend. Robin, die im Flur gewartet hatte, schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. „Hoffen wir doch einfach, dass Sanji in der Tat noch etwas retten kann. Dann müssen wir uns wegen dem Nachtisch keine Gedanken mehr machen.“ Nami seufzte. „Mit etwas Glück kann er ihnen auch ein paar Grundlagen beibringen. Sollten sie nochmal so etwas mit meiner Küche anstellen, werfe ich diesen Chaotenhaufen samt und sonders hochkant aus dem Fenster.“ Dann, nach kurzem Überlegen, fügte sie mit einem Schmunzeln hinzu: „Aber ein paar leckere Plätzchen wären jetzt tatsächlich nicht schlecht.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)