So far away | YoonMin von GreenKuro ================================================================================ Kapitel 26: Purpose ------------------- Mein Kopf dröhnte. Ich hatte höllische Kopfschmerzen und wahrscheinlich noch Wahnvorstellungen, da ich ständig ein Piepsen vernahm. Allerdings wurden die Abstände zwischen den einzelnen Geräuschen immer kürzer. Ich riss meine Augen auf und drehte mich auf die Seite, da mich ein plötzlicher Würgereiz überkam. Ich hatte mehrfach dieses ekelhafte Gefühl und wollte es auch endlich tun, damit es aufhört! Doch es kam Nichts. Als dies nach einigen Minuten endlich aufhörte, sah ich mich um. Alles war in einem Farbton gehalten, bis auf die Bettwäsche. Sie war strahlend weiß. Nachdem ich mich im Zimmer weiter umgesehen hatte, entdeckte ich Sunhi auf einem der Stühle an der Wand. Sie saß dort und schlief. Wieso war sie eigentlich hier? Beziehungsweise wo war ich? Ich müsste eigentlich tot sein… Sagt mir nicht, dass Sunhi früher nach Hause gekommen war und mich gefunden hatte… Verdammt! Warum konnte nicht einmal etwas ohne Probleme funktionieren? Ich besah mich meines Körpers, entdeckte dabei die Kanüle in meinem Handgelenk. Erst jetzt realisierte ich, dass das Piepen von meinem Herzschlag verursacht wurde. Also hatten sie mich wirklich gerettet. Ich war noch am Leben.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es gerade mal kurz nach Drei Uhr nachts war. Das Zimmer war durch die ganzen Geräte, an die ich angeschlossen war, nicht komplett dunkel. Zusätzlich war die Uhr auch noch digital, weshalb ich sie auch bei sehr schwachen Licht lesen konnte. Ich lag hier, hellwach, und wartete einfach nur, dass die Zeit herumgehen würde. Ich wollte hier weg, da ich Krankenhäuser und deren Geruch nicht leiden konnte. Klar hatte ich mir das hier selbst zu zuschreiben, doch ich hatte nicht genau über meine Entscheidung nachgedacht. Genauso wenig, wie ich eingeplant hatte, dass Sunhi früher nach Hause kommt. Ob mein Vater hiervon wusste? Das wäre alles andere als gut… Ein paar Tage später wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen. Mir hatte man den Magen gespült und mich noch ein paar Tage zur Beobachtung da behalten. Zum Glück hatte ich durch die Überdosis keine Folgeschäden erhalten. Sunhi hatte mich, nachdem sie an dem einen Morgen wachgeworden war, direkt mit Fragen bombardiert. Ich jedoch hatte keine Einzige von ihnen beantwortet. Es ging sie nichts an. Keinen ging es etwas an! Deshalb antwortete ich auch auf keine Frage der Ärzte. Momentan befand ich mich auf den Weg in die Geschlossene. Ja, richtig gehört. Sie steckten mich jetzt da rein und wollten mich “heilen“. Ich jedoch war der Auffassung, dass ich dort nicht sein sollte, weshalb ich auch dort mit Niemanden sprach. Jeden Tag hatte ich mit irgendwelchen Psychologen Gespräche über meine Depressionen, welche ich leugnete. Ich war nach wie vor der Auffassung, dass ich kern gesund war. Sunhi besuchte mich jeden einzelnen Tag, doch nicht einmal mit ihr wechselte ich ein Wort, obwohl sie der einzigste Mensch war, der mir noch etwas bedeutete. Ich glaubte auch schon fast, dass sie es mittlerweile aufgegeben hatte. Ich war einfach ein hoffnungsloser Fall. Jimin POV
 Ich war so froh, als ich endlich wieder in meinem Zimmer war. Hier hatte ich zumindest mein Bett und es würde nicht alle paar Stunden eine Krankenschwester das Zimmer betreten. Ich musste zwar noch weiterhin meine Tabletten nehmen, doch würde das nicht mehr lange dauern, bis ich sie absetzen konnte. Ich hatte alles ohne weitere Schäden überstanden, nur dass ich nun leichte Berührungsängste hatte und zudem leicht schreckhaft war. Ich saß unten in der Küche und aß mein Lieblingsessen, welches meine Mutter extra gemacht hatte. Eigentlich sollte ich mich darüber freuen, aber ich konnte mich nicht einmal zu einem gefaktem Lächeln zwingen. Immer wieder sah ich aus dem Fenster hinüber zu Yoongis Haus. Am liebsten würde ich zu ihm gehen, nach ihm sehen, doch im selben Moment, in dem ich das dachte, verwarf ich diesen Gedanken wieder. Ich wollte ihn und alles, was uns miteinander verband, eigentlich vergessen. Allerdings schaffte er es sich immer wieder in meine Gedanken zu schleichen. Ein paar Tage später zog Hoseok mich mit sich mit, nachdem er mich abgeholt hatte. Mein Squad hatte die ganze Zeit über versucht, so viel Zeit wie nur möglich mit mir zu verbringen, damit ich so gut wie möglich von Yoongi abgelenkt wurde, doch bis heute hatte ich mich immer erfolgreich gewehrt. Nur mittlerweile hatte ich nachgegeben, da es sowieso keinen Sinn mehr hatte. Wir waren eigentlich Alle ziemliche Dickköpfe. Manche mehr, manche weniger. Also blieb mir nichts anderes übrig, als sie heute in diese neu eröffnete Bar in der Innenstadt zu begleiten. Ich hoffte mal nicht, dass sie wollten, dass ich da jemand Neues kennenlernen würde. Dafür war ich noch nicht bereit! Mein Herz gehörte immer noch Yoongi! Hoseok und ich kamen an und ich stellte fest, dass es eine Karaokebar war. Mit gemischten Gefühlen ging ich hinein, sah, dass die Anderen schon da waren und setzte mich zu ihnen. Sie begrüßten mich mit einer Umarmung und verwickelten mich sofort in Gespräche über die belanglosesten Dinge. Ich hörte ihnen nur mit halbem Ohr zu, sah mich stattdessen um, beobachtete die fremden Leute. Allerdings war ich nicht der einzige Beobachter. Ich bekam ständig Blicke von einem Mädchen, welche wohl mit ihren Freundinnen da war, zugeworfen. Sie lächelte mich die ganze Zeit über an, bis sie zu mir, oder eher gesagt uns herüber kam. „Hey…“, meinte sie schüchtern. Von mir hingegen kam nicht ein einziges Wort. Ich wollte nicht mir ihr reden, da ich genau wusste, was sie wollte. Sie wollte mich nur kennenlernen um mal mit mir auszugehen, doch ich wollte nichts von ihr. Immerhin empfand ich für Mädchen generell nichts und sie sah nach der Sorte Mensch aus, die total falsch waren. Trotz meiner Ignoranz setzte sie sich zu mich. „Ich bin Sunny. Darf ich fragen wie du heißt?“ Bevor ich ihr aber sagen konnte, dass sie mich in Ruhe lassen sollte, kam mir Jin zuvor. „Ich denke mal du solltest unseren Jiminie zufrieden lassen. Du hast bei ihm sowieso keine Chance…“ Sie wollte schon ansetzen, als Jin ihr das Wort direkt wieder abschnitt. „Er hat kein Interesse an Mädchen wenn du verstehst… Wenn du nun so freundlich wärst?“ Dankbar sah ich ihn an, wobei er meinen Blick mit einem Grinsen erwiderte. Der Abend war schon ziemlich lustig, aber ich erwischte mich immer wieder dabei, wie meine Gedanken immer wieder etwas düsterer wurden. Das Ganze wurde auch nicht besser, als Taehyung sich nun das Mikro schnappte, einen Song auswählte und der Erste von uns war, der sich nun an die Karaokemaschine wagte. Für die Songauswahl hätte ich ihm am Liebsten eine geklatscht. Warum gerade Someone like you? Der Text von dem Lied war wirklich schön und versetzte mir einen Stich. Das Lied zog mich nur noch mehr hinunter. Aber eines musste man Tae lassen. Er hatte eine wunderschöne tiefe Stimme, die perfekt zu dem Lied passte. Die komplette Bar applaudierte ihm, als er fertig war. Ich war glaube der Einzige, der merkte, wen er die ganze Zeit über angesehen hatte. Sein Blick galt einzig und allein Jungkook. Man konnte deutlich erkennen, dass er was für den Jüngsten unserer Gruppe empfand. Leugnen konnte er das definitiv nicht. Nun tauschte Kookie mit ihm den Platz und war nun derjenige, der meine Stimmung weiterhin auf dem absoluten Tiefpunkt hielt. Sein Lied war vom Text her noch um einiges schlimmer als das von Tae. Er hatte allen ernstes Purpose von seinem Idol genommen. Ich konnte den Text davon zwar nicht, aber ich wusste worum es ging. Er machte mich fertig ohne es überhaupt zu wissen. 
Sämtliche Blicke lagen auf Kookie, während seine Augen förmlich an Tae klebten. Diese Filterei der Beiden ging mir so auf die Nerven. Ich mochte die Beiden, aber momentan tat mir ihre Nähe nicht gut. „Yeah you give me purpose…“ Seine Stimme passte echt gut zu dem Lied, doch ich konnte mir es nicht mehr anhören. Deshalb stand ich auf und verließ zum Glück unbemerkt die Bar. Mir kamen die Tränen, während ich ziellos durch die Gegend lief. Meine Gedanken schweiften wieder zu Yoongi ab und ehe ich mich versah fand ich mich vor seinem Haus wieder. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)