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So far away | YoonMin

von

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Fear

Alles klar, ihr könnt mich jetzt hassen. Ja, ich hatte zugeschlagen. Das konnte ich nicht leugnen. Jimin hielt sich seinen Magen und sackte zu Boden. Ich konnte es nicht gut sein lassen und zog ihn direkt an seinem Kragen wieder hoch. Er kniff bereits seine Augen zusammen, hatte Angst vor dem darauf folgenden Schmerz. So ging das nun schon knapp zwei Wochen. Er setzte Alles dran, Jungkook, der ihm nach der Sache nur noch mehr am Arsch klebte, von sich fernzuhalten, wusste, was ihm ansonsten blühte. Bei dem einem Mal im Park blieb es nicht. Sein ganzer Oberkörper war von blauen Flecken bedeckt. Er trug nur noch langärmlige Sachen, versteckte sie vor Jedem. Nur ich wusste, dass sie da waren, fügte ich sie ihm schließlich zu. Dennoch, trotz Allem, suchte er meine Nähe und konnte mir einfach nicht lange fern bleiben. Ich versuchte ja, mich zurückzuhalten, aber es gelang mir einfach nicht, da ich nun jeden Tag mindestens eine Flasche meines geliebten Getränks trank. Ich leerte diese Flaschen, da ich mich nicht mal mehr im Spiegel ansehen konnte. Ich war das geworden, was ich am Meisten verabscheut hatte. Ich war ein gewalttätiges Monster, das sich selbst nicht im Griff hatte.

Wir verbrachten unsere Zeit weiterhin miteinander, machten weiter wie bisher. Er half mir beim Lernen. Das wars allerdings schon. Wir tauschten kaum noch Zärtlichkeiten miteinander aus, entfernten uns immer weiter voneinander. Keine Küsse, kein Kuscheln, kein Sex. Ich wunderte mich ja schon, warum Jimin noch bei mir blieb. Ich an seiner Stelle wäre schon längst abgehauen. Doch er war, anders als ich, ein Kämpfer, der sich von Nichts und Niemanden unterkriegen ließ. So schnell würde er mich nicht aufgeben. Aber was genau brachte ihn dazu, so viel von mir zu erwarten? Ich war ein Nichts. Meine Freunde hatte ich auch nur dank ihm gefunden. Alles Gute, was mir dieses Jahr passierte, geschah nur dank ihm. Ich war ihm dankbar, auch wenn es durch meine Handlungen nicht so aussah. Ich war ein Monster.

Seufzend klappte ich mein Buch zu, so dass Jimin von dem seinen aufsah. Ich ging nach unten in die Küche zum Kühlschrank und anschließend mit einer Flasche bewaffnet wieder nach oben. Ich setzte mich wieder auf mein Bett, öffnete die Glasflasche und trank erst mal einen großen Schluck. Traurig wurde ich angesehen, jedoch ignorierte ich sämtliche Blicke von ihm, kümmerte mich um meinen eigenen Kram. Es herrschte wieder Stille zwischen uns und ich wurde weiterhin beobachtet. Wir sahen uns kurz an, jedoch wich ich seinem Blick rasch wieder aus, da ich ihm einfach nicht in die Augen sehen konnte. Mittlerweile beschäftigte ich mich nicht mehr mit meinen Hausaufgaben. Auch wenn sie nur halb fertig waren, scherte ich mich nicht groß darum. Normalerweise würde Jimin jetzt etwas dagegen unternehmen, doch da unsere Beziehung momentan nicht wirklich gut lief, traute er sich dies nicht. Er machte seine eigenen einfach stumm weiter und nachdem er damit fertig war, schnappte er sich die Meine, erledigte diese auch noch.
 

„Yoongi ich... geh nach Hause...“, meinte Jimin nach einiger Zeit und erst da bemerkte ich, dass er seine Sachen zusammen gepackt hatte. Ich musterte ihn ein paar Sekunden, bis mein Blick sich verfinsterte.

„Wozu? Damit du zu Jungkook gehen kannst?“ Schockiert wurde ich angesehen. Diese kleine “Auseinandersetzung“ hatten wir des öfteren, eigentlich fast täglich. Er wusste genau, wie eifersüchtig ich auf den Jüngsten unserer Truppe war. Nicht etwa weil ich irgendwelche Komplexe oder sowas hatte. Nein. Einfach nur weil er so sehr an meinem Jimin klebte. Ich war mit ihm zusammen und nicht er. Ja, es wäre vielleicht besser, wenn wir zumindest den Anderen sagen würden, was zwischen Uns lief. Doch wer konnte mir garantieren, dass sich Kookie dann zurückhielt? Was, wenn er weiterhin an Jimins Arsch klebte?

Er setzte bereits an, um sich zu erklären, doch ich winkte nur ab.

„Ist sein Schwanz denn so viel besser als meiner? Küsst er besser?“ Er seufzte nur.

„Hör bitte auf. Du weißt genau, dass ich Nichts mit ihm habe! Er hatte mich geküsst und nicht ich ihn. Ich liebe dich. Du bist doch mein Pfefferminzbonbon. Du bedeutest mir sehr viel…“ Ich starrte ihn kalt an, riss ihm seine Tasche aus der Hand und stellte mich vor meine Tür. Er sollte jetzt nicht zu Jungkook gehen. Nicht, wenn ich es verhindern konnte.

„Ach ja bin ich das?“ Flehend sah er mich an und wollte sich an mir vorbei schieben um vor mir zu flüchten, doch daraus würde nichts werden. Nicht mit mir.

Ich schubste ihn von der Tür weg und musste ihn dabei wohl an einer von mir geschundenen Stelle erwischt haben, da er sein Gesicht vor Schmerz verzog. Und natürlich beließ ich es nicht dabei. Ängstlich versuchte Jimin schon sich vor mir zu schützen und vergrub sein Gesicht in seinen Händen, doch das würde mich nicht aufhalten können. Ich griff nach seinen Handgelenken, drückte aus Versehen etwas zu fest zu und drängte sie von seinem Kopf weg. Ich sah, dass sich bereits Tränen in seinen Augen sammelten und drohten, an seinen Wangen hinunter zu laufen. Ich drückte ihn auf den Boden, setzte mich auf ihn und pinnte ihn dort mit meinem Gewicht fest. Hasserfüllt sah ich ihn an, bevor er seine Augen schloss. Ich holte aus und schlug zu. Ich traf ihn erneut mehrfach an seinem Oberkörper und ich konnte ihn schmerzhaft stöhnen hören. Er röchelte bereits nach Luft und ich hatte es sogar geschafft, dass er nun dank mir eine aufgeplatzte Lippe hatte, die auch leicht blutete. Jimin wand sich unter mir, versuchte sich aus seiner momentanen Situation zu befreien, schaffte es allerdings nicht. Ich holte ein letztes Mal aus, traf ihn dabei aber im Gesicht. Er schrie auf und hielt sich direkt eine Hand auf sein rechtes Auge.

Ich ließ es nun gut sein und ging zu meinem Bett, schmiss mich darauf. Ich vernahm ein Schluchzen und sofort wanderte mein Blick zu meinem Freund, welcher sich seinen Magen schmerzhaft hielt. Erst da war ich wieder einigermaßen klar im Kopf und realisierte, was ich gerade getan hatte. Ich war definitiv zu weit gegangen. Ich stand wieder auf und ging auf ihn zu, doch mit jedem Meter, den ich mich ihm näherte, wich er zurück. Er schnappte sich seine Tasche und rannte davon. Was hatte ich nur angerichtet?



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