So far away | YoonMin von GreenKuro ================================================================================ Kapitel 14: Wrath ----------------- Was ich aus den Augen verloren hatte? Meine folgenden Klausuren zum Beispiel. Selbst Jimin hatte nicht mehr an sie gedacht, doch da er generell gut in der Schule war, kam er noch mit einigermaßen guten Noten davon. Ich hingegen hatte die schlechteste Klausur, in jedem Fach. Und wieder zeigte sich, dass ich nichts ohne die Hilfe Anderer auf die Reihe bekam. Ich war ein Nichts. 
Zusätzlich stritten sich meine Eltern nur noch. Selbst die kleinste Kleinigkeit reichte schon dafür aus, dass sie sich zumindest wörtlich gegenseitig die Köpfe abrissen. Ich versuchte so wenig wie möglich zu Hause zu sein, wollte mir das immerhin nicht anhören und auch die Gewalt meines Vaters an meiner Mutter nicht sehen und diese eventuell sogar noch selbst abbekommen. Also streifte ich nach der Schule ziellos durch die Gegend. Jimin hatte kaum noch Zeit für mich. Er hatte mir erzählt, dass er demnächst irgendeine Aufführung hatte und mich gleichzeitig herzlich dafür eingeladen. Ob ich da hingehen würde? Aber sowas von! So hatte ich ihn wenigstens weiterhin im Blick und konnte im Fall der Fälle Jungkook von ihm Fern halten. Ich versuchte zwar, nicht dauernd eifersüchtig zu sein, doch der Jüngere machte es mir nicht gerade einfach, so sehr wie er an meinem Jimin klebte. Ich wusste nicht, was genau an Jimin ihn so sehr faszinierte. Das klingt zwar jetzt irgendwo falsch, doch Jungkook, oder Kookie wie ihn meine anderen Freunde nannten, könnte Jeden haben. Er sah gut aus, war nett und lustig. Ich sah ständig jede Menge Mädels, die hinter ihm her liefen, doch er ignorierte sie völlig und kam jede verdammte Pause zu uns, beziehungsweise zu Jimin. Wie würde ich ihn nur am besten los werden, ohne dass es die Anderen bemerkten? Nochmal zum Mitschreiben für die Langsamen unter euch. Ich wurde in der Schule immer schlechter, fiel in mein altes Muster zurück, mied meine Eltern unter anderem deswegen so gut es ging und wurde von meinem eigenem Freund alleine gelassen, da er ja Wichtigeres zu tun hatte. Ich ging ziellos durch die Stadt, entdeckte Orte, die ich noch nie gesehen hatte. Unter Anderem auch eine kleine, abgelegene Kneipe, in der sich nicht viele Menschen aufhielten, schon gar nicht Nachmittags. Woher ich das wusste? Nun ja, ich war einer der Wenigen, die sich um diese Zeit hier aufhielten. Ich verbrachte hier viel Zeit, trank nicht sehr viel und hielt mich zurück. Eigentlich wollte ich mir ja öfters die Kante geben um meine Probleme mal für ein paar Stunden zu vergessen, doch dann würde ich mich so wie mein Vater verhalten, oder nicht? Meine Zweifel schluckte ich allerdings mit ein paar Drinks hinuntern. Ich war gerade auf dem Weg nach Hause, als mein Smartphone plötzlich vibrierte. Ich fischte es aus meiner Hosentasche und sah, dass Jimin ihn zur Gruppe unseres Squads hinzugefügt hatte. Direkt danach folgte ein Selfie von den Beiden und ich hätte fast mein Handy weggeschmissen. Zwar hatte Jungkook dies in die Gruppe geschickt, doch standen sie sehr dicht beieinander. Angepisst packte ich mein Handy wieder weg und ging nach Hause, schiss die Tür hinter mir zu. Dadurch, dass meine Mutter da war, bekam sie natürlich meinen kleinen Ausraster mit und kam direkt zu mir. „Sag mal spinnst du? Was fällt dir ein die Tür so zu zuschmeißen?“, meckerte sie mich direkt an, doch ich quittierte dies nur mit einem Augenrollen und wollte gehen, als sie sich vor mich stellte. Wir starrten uns gegenseitig ein paar Sekunden an, bis sie mich schockiert ansah. „Wieso riechst du nach Alkohol? Geh sofort hoch auf dein Zimmer! Ich will dich erst wiedersehen, wenn du nüchtern bist!“, schrie sie und schubste mich in Richtung der Treppe. Gut, im Nachhinein konnte ich verstehen, warum sie so sauer war. Immerhin war ich meinem Vater gerade sehr ähnlich. Doch wie heißt es so schön? Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Später am Abend war mein Alkoholpegel schon etwas gesunken, so dass ich beschloss mich raus zu schleichen. Ich musste ja noch mit Jemanden etwas besprechen, hatte ich doch den kompletten Chatverlauf unserer Gruppe verfolgt. Fast Alle, mit Ausnahme von mir logischerweise, hatten geschrieben, wie süß sie doch zusammen aussahen und so weiter. Am Liebsten würde ich jetzt gerade irgendetwas zertrümmern, meiner Wut freien Lauf lassen. Ich wusste nicht wieso, doch dachte ich, dass mir das helfen würde mich zu beruhigen, wurde einem doch immer gesagt, dass man Nichts in sich hinein fressen sollte. Doch wenn ich jetzt etwas zertrümmern sollte, würde ich damit nur die Aufmerksamkeit meiner Eltern auf mich ziehen, was ich unbedingt vermeiden wollte. Jungkook hatte mich am Nachmittag angeschrieben, was ich denn für ein Problem mit ihm hätte. Wow. Er war also schon so intelligent zu merken, dass ich ihn nicht leiden konnte. Allerdings bekam er auf seine Frage nicht mehr als ein einfaches „Nichts“ zurück. Er ließ allerdings nicht locker und bombardierte mich mit Fragen. Ich ignorierte ihn daraufhin völlig und versuchte weiterhin mich zu beruhigen. Ich versuchte also so leise wie möglich zu sein und da meine Erzeuger sich wieder einmal lauthals in der Küche stritten, war es ein Kinderspiel unbemerkt die Haustür hinter mir zu zuziehen. Ich eilte über dieStraße rüber zu Jimin, klingelte und ließ mir von seinem freundlichen Vater nichts anmerken, ging hoch zu Jimin in sein Zimmer. Erst sah er mich überrascht an, kam er wohl gerade aus der Dusche, da er noch nasse Haare hatte und oben rum nichts trug, doch als er sah, dass ich ihn zornig anstarrte, wurde sein Blick ängstlich. „Na, wie läuft’s mit Jungkook? Ist er ein guter Liebhaber?“, fragte ich direkt provozierend, wofür er mir einen verwirrten Blick zuwarf, bis er verstand worauf ich hinaus wollte. Vorsichtig kam er auf mich zu, wollte mich beruhigen und mich an sich drücken, doch ich schlug nur seine Hände weg, drängte ihn anschließend an die Wand hinter ihm, bis er diese direkt an seinem Rücken spüren, nicht mehr flüchten konnte. Ich ergriff sein Kinn, behielt ihn stets im Blick. „Ich dachte, du wolltest dich von ihm fern halten und dich nicht an ihn ran schmeißen? Ich dachte du liebst nur mich?“, zischte ich ihm zu. Mein Griff festigte sich immer weiter, so dass er schon versuchte mich von sich zu schieben, doch er hatte keine Chance gegen mich. Irgendwie gefiel mir dieser Anblick. Jetzt nicht in diesem Sinne ihr Perverslinge! Ich sah ihn in diesem Moment nur gerne leiden, sollte er sich fühlen wie ich mich. Verletzt. Ich näherte mich ihm, nachdem ich seinen Kopf etwas zur Seite gedrückt hatte, und legte meine Lippen an seinen Hals, saugte mich daran fest. Ich würde ihn als Meins markieren. „Damit das Ein für Alle mal klar ist! Du gehörst mir, verstanden? Du bist mit mir zusammen, nicht mit Jungkook!.“ Und damit ließ ich endlich von ihm ab und ging wieder nach Hause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)