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So far away | YoonMin

von

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Anger

Am nächsten Morgen wurde ich durch meinen knurrenden Magen geweckt. Grummelnd, da es noch viel zu früh war, wie mir ein Blick auf meinen Wecker verriet, öffnete ich meine Augen und sah den noch schlafenden Karottenkopf neben mir an. Kurz besah ich mich meines Werkes von gestern Abend. Sein Hals war gezeichnet von einem riesigem blauen Fleck. Auch wenn Eigenlob stank, so musste ich sagen, dass ich gute Arbeite geleistet hatte. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, entließ ich ihn aus meinen Armen und stand auf. Ich suchte mir schnell meine Klamotten zusammen und ging runter in die Küche. Da wir den letzten Abend nichts zu uns genommen hatten, außer ganz viel Liebe natürlich, wollte ich uns Frühstück, was wohl aus Cornflakes mit Milch bestehen würde, machen. Also schnappte ich mir alle nötigen Sachen und ging zurück nach oben in mein Zimmer indem Jimin wohl gerade wach geworden war. Lächelnd sah er mich an und wollte sich aufsetzen, als er vor Schmerz zusammenzuckte und liegen blieb. Besorgt stellte ich unser Frühstück auf Seite und ging zu ihm, kümmerte mich um ihn. Das er Scherzen hatte war wohl meine Schuld, oder eher die meines nicht ganz so kleinen Freundes.

Vorsichtig half ich ihm dabei sich aufzusetzen, so dass ich wieder hinter ihm Platz nahm und er sich an meine Brust lehnte. Nach dem Essen verweilten wir so noch kurz, bis ich aufstand, da ich duschen wollte. Fragend wurde ich von ihm angesehen und ich musste grinsen, als ich mein ganzes Selbstbewusstsein zusammenkratzte.

„Magst du mitkommen?“ Irgendwie war mir das gerade so peinlich, weshalb ich direkt rot anlief. Das Ganze fand er aber so lustig, dass er leise anfing wie ein pubertierendes Mädchen zu kichern. Gespielt beleidigt wollte ich ihn stehen lassen, doch bevor ich mein Zimmer verlassen hatte, rief er bereits nach mir. Ich half ihm beim Aufstehen, was eigentlich auch ganz gut klappte. Nur das Laufen fiel ihm momentan sehr schwer. Bei jedem Schritt zuckte er schmerzhaft zusammen. Auch wenn ich ihn abstützte, quälte er sich hauptsächlich. Also beschloss ich kurzerhand ihm in die Kniekehlen zu fassen und ihn schließlich ins Bad zu tragen. Dort angekommen setzte ich ihn in der Dusche ab, bevor ich mich meiner Klamotten entledigte und mit einem leichten Rotton zu ihm stieg. Ich versuchte die ganze Zeit über ihm in seine Augen zu sehen, doch sein Körper machte es mir nicht einfach. Vorsichtig legte der Orangehaarige seine Arme um meinen Hals und verwickelte mich in einen Kuss. Mal wieder wollte er mir seine Dominanz und mir seine Zunge in den Hals schieben, doch ich wehrte mich und drängte diese zurück in seinen Mund, drückte ihn an seinen Schultern an die kalte Fliesenwand hinter uns. Wir „duschten“ schon eine Zeit lang. Ich beschloss ihn schließlich einzuseifen, massierte ihn dabei und legte meine Lippen auf seine Schulter, saugte mich daran fest. Jeder sollte sehen, dass Jimin nicht mehr zu haben war! Ob ich eher der eifersüchtige Typ war? Ja, schon... Ich wollte halt das, was mir gehörte, ungern wieder hergeben. Gemerkte hatte ich das ein paar Wochen nach unserem ersten Mal.

Unser sechsköpfiger Squad hatte sich mal wieder zum gemeinsamen Pizza- und Spieleabend verabredet, welchen wir natürlich bei unserer Eomma verbringen würden. Ähnlich wie bei Jins Geburtstag war ich nur wegen dem Essen da. Es ging eben nichts über Pizza. Ich war, anders als üblich, ohne Jimin hergekommen. Er war noch im Studio, um seine Tanzfähigkeiten zu verbessern. Eigentlich wollte ich mitgehen, doch er schickte mich schon vor, meinte, dass das nicht nötig sei und ich mich eh nur langweilen würde. So saß ich also neben Hoseok, mit dem ich mich nach Jimin am Besten verstand, auf dem Sofa und wartete auf meinen Freund. Die Anderen wussten im Übrigem nichts von uns. Darauf hatte ich bestanden, bevor wir zugesagt hatten. Wer weiß schon wie sie darauf reagieren würden. Ich meine generell hatten sie ja nichts dagegen, da sie Jimin ja nach wie vor in unserer Truppe akzeptierten, doch wenn plötzlich zwei aus einer Gruppe was miteinander hatten konnte fas schon ziemlich blöd enden, für alle Beteiligten. Immer wieder sah ich auf mein Handy. Jimin war nun schon über Zwanzig Minuten zu spät und geschrieben hatte er mir auch nicht. Ich war schon kurz davor ihn anzurufen, als es plötzlich klingelte und Jin zur Tür ging. Ich musste kurz lächeln, nachdem Jimin zusammen mit dem Ältesten hier das Wohnzimmer betrat. Allerdings verschwand es direkt wieder, als ich den kichernden, braunhaarigen Fremden hinter ihm sah. Jimin drehte sich zu ihm um und stimmte in sein Kichern mit ein. Der Einzige, der ihm zum Lachen brachte sollte ich sein!

„Leute das ist Jungkook. Ich hab ihn beim Trainieren kennengelernt.“ Trainieren? Welches Training? Meinte er etwa das Tanzen? Das würde zumindest Sinn ergeben. Der Neue winkte kurz schüchtern, ehe er ein bisschen über sich erzählte. Jungkook war gerade mal 14 und somit der Jüngste hier im Raum, allerdings auch einer der Größten. Seine anfängliche Schüchternheit hatte er schnell überwunden und kam gut mit den Anderen klar. Da zwischen mir und Hoseok noch etwas Platz war, fragte er uns, ob er sich dort hinsetzen könne. Hoseok antwortete einfach für uns Beide und bejahte seine Frage, so dass wir bald zu Dritt auf dem Sofa saßen. Ich ließ mir natürlich nichts anmerken, redete aber auch nicht mit ihm. Ich wusste anfangs nicht wieso, aber ich mochte ihn irgendwie nicht.

„Sag mal, bist du nicht Hope on the Street?“, fragte er Hobi, wie wir ihn manchmal liebevoll nannten, urplötzlich aus dem Nichts. Sie kamen sofort ins Gespräch und ich fühlte mich gerade sowas von überflüssig. Mein Blick fiel auf Jimin, der lächelnd mitten im Raum stand. Da wir nun zu Siebt hier waren, hatten wir leider einen Sitzplatz zu wenig. Gerade als ich etwas sagen wollte, kam der Neue mir zuvor und bot ihm seinen Platz an, doch mein Freund lehne dankbar ab. Wenn die Anderen ja nicht da wären, würde ich darauf bestehen, dass er sich auf meinen Schoß setzte, doch jetzt gerade wäre das zu auffällig. Ehe ich mich versah zog der Jüngste den Orangehaarigen zu sich auf seinen Schoß. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und wollte schon etwas sagen, als Jimin meinen Frust zu bemerken schien. Ich sah ihm kurz in seine Augen, ehe ich meinen Blick abwendete und stumm zu Boden sah. Das würde noch ein lustiger Abend werden.

Den ganzen Abend über war Jungkook Gesprächsthema Nummer Eins. Ich hatte nach wie vor kein Wort mit ihm gewechselt. Die Anderen, insbesondere Jimin, hatten ihm erklärt, dass ich eine Zeit brauchte, bis ich auftaute. Gut, das war zwar wahr, aber dies war nicht der einzige Grund. Ich hegte Groll gegen ihn, ziemlich großen sogar. Immerhin war es mein Freund, mein Ein und Alles, der immer noch bei ihm auf dem Schoß saß. Ich war kurz davor zu gehen, als Jin noch Kuchen reinbrachte und mich somit überzeugte, noch etwas zu bleiben. Irgendwann gingen alle nach und nach nach Hause. Es wurde offiziell und so gut wie einstimmig beschlossen, dass Jungkook in unserem Squad aufgenommen wurde, so dass wir nun zu Siebt waren. Ich hatte mich aus der Abstimmung enthalten. Jimin und ich waren neben Jungkook noch die Letzten, die hier waren. Auch wir waren gerade dabei zu gehen, als der Älteste beschloss, dass wir Jungkook noch nach Hause bringen sollten, da er sich sonst nur Sorgen um ihn machen würde, war es doch schon relativ spät. So kam es, dass wir nun zu dritt auf dem Weg nach Hause waren. Es hatte sich herausgestellt, dass er nicht weit von mir und Jimin wohnte und wir keinen Umweg machen mussten. Jungkook wohnte mit seinen Eltern und seinem Bruder in einem Wohnblock zur Miete, bis ihr Haus fertig renoviert war. Er erzählte uns gerade, dass er erst vor kurzem hergezogen sei, wobei ich ab da nicht mehr zu hörte, da es mich nicht interessierte. Schneller als erwartet standen wir vor dem Mehrfamilienhaus und ich war dabei mich zu verabschieden. Nachdem ich dies erledigt hatte, wendete er sich Jimin zu. Die Beiden unterhielten sich eine Zeit lang, was mir ja schon leicht auf den Keks ging. Als sie sich aber noch zum Abschied umarmten reichte es mir. Ich machte sofort auf dem Absatz kehrt und ließ Jimin somit stehen, als ich vorging. Den ganzen Abend über hatte ich versucht meine Eifersucht zu überspielen, doch das war zu viel des Guten. Ich war schon weit vorgegangen und auch schon fast in unserer Straße angekommen, als Jimin mich endlich einholte und mich an meinem Handgelenk ergriff.

„Warum hast du nicht gewartet?“, fragte er mich völlig außer Atem, ehe ich ihn wütend ansah. Er ließ mich sofort los, starrte mich aber weiterhin ungläubig an.

„Es ist wegen Jungkook oder? Du warst den ganzen Abend schon so still… Sag mir jetzt bitte nicht, dass du eifersüchtig bist…“ Ich schwieg, wollte ihn darauf nicht antworten. Er konnte mich ja eh wie ein Buch lesen. Sollte er es doch selbst herausfinden.

„Yoongi, bitte rede mit mir…“ Wieder nichts. Ich sah wie er seine Hände langsam zu Fäusten ballte und sich auf die Lippen biss, was er nur tat, wenn er sauer war.

„Wenn du wirklich so ein Problem damit hast, dass ich vor ein paar Wochen einen Tanzpartner gefunden habe und mich mit diesem zufälligerweise gut verstehe, und unser Squad das auch tut, warum zeigst du der Welt nicht was du fühlst? Du bist der Einzige, der ein Problem mit ihm hat!“

Wow, Moment mal. Machte er mir gerade Vorwürfe? Und er kannte Jungkook schon ein paar Wochen? Warum hatte er mir nichts von ihm erzählt?

„Weißt du… Es wäre so viel einfache wenn du dich outen würdest… Dann müsstest du nicht so eifersüchtig sein…“

Ok, jetzt reichte es! Die Vorwürfe ließ ich mir ja noch Gefallen, aber die Sache mit dem Outing ging mir dann doch zu weit. Ich allein entschied, wann und wie ich das machen werde, wenn ich es denn überhaupt jemals tat. Wütend starrten wir uns gegenseitig an, bis ich mich ihm näherte und etwas unverzeihliches tat.



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