So far away | YoonMin von GreenKuro ================================================================================ Kapitel 8: Confess ------------------ Es ist nur bei diesem einen Kuss geblieben. Warum? Weil ich mir meiner Gefühle nicht sicher war. Jimin war danach sprachlos gewesen, brachte keinen Ton heraus. Ich war froh, dass wir die Einzigen im Park waren. So konnte uns keiner sehen und ich wollte mich nicht outen, wenn es noch nichts Festes war. Still schweigend liefen wir also zurück in unsere Straße, da uns echt ziemlich kalt war. Bei ihm angekommen wartete ich allerdings mit dem eintreten, so dass er mich abwartend ansah. Nachdenklich biss er sich auf seine vollen Lippen. Ich konnte nicht anders und starrte wohl zu lange darauf, so dass er anfing zu grinsen. Seine Lippen, sein Lächeln, sein süßes mochihaftes Gesicht! Einfach alles an ihm machte mich verrückt. Fuck, mich hatte es voll erwischt... „Willst du noch länger im Kalten stehen oder leistet du mir noch Gesellschaft? Alleine zu sein ist echt langweilig...“ Gut, ein paar Gegensätze gab es bei uns schon. Ich zum Beispiel genoss es alleine zu sein, er hingegen liebte die Gesellschaft. Aber das konnte mir egal sein. Ich mochte ihn, sehr sogar, dennoch hatte ich meine Zweifel ob das für eine Beziehung reichte. Zudem wusste ich ja auch nicht, was er davon hielt. Einige Zeit später hatten wir es uns in Jimins Zimmer bequem gemacht und genossen still die Zweisamkeit, während wir uns mit Hilfe seines Laptops einen Film ansahen. Dass ich Samstag Abends und die Nacht auf Sonntag bei ihm verbrachte war mittlerweile Gewohnheit geworden. Ich war ganz froh darüber meinen Eltern so wenigstens am Wochenende zu entkommen. Jede Minute, die ich nicht zu Hause war, war für mich wie Urlaub. Auch wenn meine Eltern, besonders mein alter Herr, manchmal sehr schwierig waren, hatte ich sie dennoch gern. Zwar stempelte ich sie manchmal nur als meine Erzeuger ab, dennoch sind sie mir sehr wichtig. Meine Familie war so oder so schon nicht sonderlich groß, weshalb ich zumindest versuchte, jeden aus meiner Familie gern zu haben, auch wenn es mir nicht leicht fiel dies zu zeigen. Am meisten mochte ich meine Cousine Sunhi. Sie war zwei Jahre älter als ich und lebte in meinem ehemaligen Zuhause in Daegu. Sie war dort eingezogen nachdem ich mit meinen Eltern nach Seoul ging und lebte dort nun alleine. Ich bewunderte sie. Sunhi stand mit Zwanzig Jahren schon auf ihren eigenen Beinen, hatte einen Fulltimejob und war ihrem Ziel professionelle Schneiderin zu werden schon ziemlich nah gekommen. Manchmal, wenn ich alleine in meinem Bett lag und nachdachte, so erwischte ich mich selbst dabei, wie ich leicht neidisch auf sie war. Sie hatte im Vergleich zu mir etwas erreicht, während ich noch die Schulbank drückte. Es gab auch nichts, was ich wirklich gut konnte. Ich war überall nur durchschnittlich gut. Irgendwann, der Film musste wohl bald zu Ende sein, fielen mir immer wieder die Augen zu und ich war kurz davor einzuschlafen. Einmal musste ich wohl meine Augen zu lange zugehabt haben, da Jimin den Film beendete, den Laptop beiseite stellte, uns Beide zudeckte und das Licht löschte. Verschlafen und gleichzeitig verwirrt sah ich ihn an, doch sein Grinsen war Antwort genug. Er kannte mich einfach zu gut und wusste, dass man mich lieber schlafen lassen sollte wenn ich dies tun wollte. Das könnte sonst gefährlich für denjenigen werden. Ich schloss meine Augen wieder und war nach wenigen Minuten eingeschlafen. Ich musste wohl in meinem Tiefschlaf Jimin an mich gezogen haben, denn als ich aufwachte lag dieser noch schlafend mit dem Gesicht zu mir gedreht in meinen Armen. Schlafend sah der Karottenkopf einfach so verdammt süß aus. Ich musste grinsen. Vorsichtig strich ich ihm eine verwirrte Haarsträhne aus dem Gesicht und konnte mich schließlich nicht zurückhalten. Vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, küsste ich ihn auf die Stirn und als er anfing wach zu werden tat ich einfach so als würde ich noch schlafen. Tatsache war, dass Jimin in meinen Armen lag und wir gerade miteinander kuschelten, obwohl wir nicht zusammen waren. Da ich mich übelst in ihn verschossen hatte war das Ganze nicht wirklich einfach für mich. Irgendwie wollte ich in meinem Leben mal etwas erleben und das würde ich gerne mit ihm tun. Auch wenn wir in manchen Punkten verschiedener nicht sein konnten, so passten wir meiner Meinung nach einfach perfekt zusammen. Gut, man könnte jetzt meinen, dass das Jeder sagt, der sich verliebt hat, doch mir war das gerade sowas von egal. Es ist immerhin mein Leben und nicht das eines Anderen. Er kuschelte sich noch weiter an mich, so dass zwischen uns kaum noch Platz war und ich konnte sein Shampoo riechen. Seine Haare rochen so lecker nach Himbeeren. Am Liebsten würde ich jetzt seinen ganzen Körper erkunden, doch ich musste meine Neugier zurückhalten. Ich wollte ihn immerhin nicht verschrecken und er ging ja davon aus das ich schlief. Wir blieben noch eine Zeit lang eng aneinander gekuschelt liegen, bis Jimin irgendwann Hunger bekam. Ich tat einfach so, als ob ich gerade in dem Moment aufwachen würde, in dem er aufstehen wollte. Lächelnd wünschte er mir einen guten Morgen und ging daraufhin ins Bad, ließ mich alleine. Ich machte mir es wieder bequem und zwar so lange, bis der Karottenkopf, inzwischen umgezogen, vor mir stand. „Wenn du liegen bleibst bekommst du nichts zum Essen. Dann es ich alles alleine.“, grinste er und machte einen auf dramatisch. „Wirst halt nur du fett...“, scherzte ich, ehe er sich beleidigt auf mich stürzte und begann mit mir zu ringen. Nach einem kurzen Kampf um die Oberhand, ging es dann soweit, dass Jimin unter mir lag und wir Beide uns tief in die Augen sahen. Ich war gerade dabei mich in seinen Augen zu verlieren, als auch mein Magen zu knurren beging. Ich bemerkte die aufkommende Röte, wodurch er anfingen musste zu Lachen. Peinlich berührt blieb ich in seinem Zimmer und begann mich umzuziehen, während er in der Küche dabei war, uns etwas Essbares zu zubereiten. Kurze Zeit später folgte ich ihm in die Küche, sah, wie er sämtliche Schränke, einschließlich des Kühlschranks, durchwühlte. Nach kurzem Zuschauen meinerseits bemerkte ich, dass er scheinbar keine Lebensmittel im Haus hatte. Wir diskutierten kurz, bis wir uns dazu entschieden zu mir rüber zu gehen. Ob das eine gute Idee war wage ich zu bezweifeln. Das war ja auch immerhin nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern auf dem des Karottenkopfes. Aber gut, wir Beide hatten Hunger und ich auf jeden Fall etwas Essbares zu Hause. Bei mir angekommen stellte ich als Erstes fest, dass meine Erzeuger, ja heute nannte ich sie mal wieder so, nicht zu Hause waren. Zum Glück! Die Beiden konnte ich jetzt auf keinen Fall gebrauchen. Freudenstrahlend ging ich also in unsere Küche und übernahm jetzt das Kochen, während ein verwirrter Jimin sich umsah. Dabei fiel mir auf, dass er bis jetzt fast nie hier war geschweige denn ich ihn jemals rumgeführt habe. Da ich jetzt nicht unbedingt der begabteste Koch unter uns war, setzte ich einfach Wasser auf und machte uns damit Instantnudelsuppe. Da sie noch einen Moment lang ziehen musste, beschloss ich meinen besten Freund zu suchen und ihm Gesellschaft zu leisten. Ich fand ihn schließlich oben in unserem Flur vor der Tür stehen, die ich bewusst mied, besonders wenn mein Vater zu Hause war. Ich wurde von ihm fragend angesehen da mein Blick sich stark verfinsterte. Gerade als er mich fragen wollte, was los war, ergriff ich sein Handgelenk und zog ihn mit mir nach unten. Ich sagte daraufhin kein Wort mehr, brachte diese Sache doch alte, längst verdrängte, Erinnerungen wieder hoch. Wir aßen unsere Suppen und verweilten dann einfach im Wohnzimmer. Jimin schien die Stille zwischen uns nicht wirklich auszuhalten, da er immer wieder versuchte ein Gespräch aufzubauen, doch ich blockte stur ab, sagte kein Wort. In meinen eigenen Gedanken ließ ich ihn einfach sitzen und ging nach oben, schmiss mich auf mein Bett. Es dauerte nicht lange bis er sich zu mir gesellte, aber jedoch keinen Ton von sich gab. Schon wieder herrschte Stille zwischen uns, da ich nicht reden wollte und er wohl nach Worten rang. Nach einiger Zeit, es mussten wohl einige Minuten vergangen sein, legte er sich einfach neben mich und sah mich die ganze Zeit über an. Ich musterte ihn und blieb erneut an seinen Augen hängen, verlor mich darin. Auch Jimin schien es nicht anders zu gehen. Wir lagen einfach nur da und sahen uns an. Unterbewusst suchte ich nach seiner Hand, ergriff diese, nachdem ich sie gefunden hatte. Womit ich nicht gerechnet hätte, war, dass der Karottenkopf unsere Finger miteinander verschränkte. Erneut wurde ich rot. Ich zeigte nicht oft Gefühle, grade nicht solche! „Yoongi… Ich muss dir etwas stecken…“, begann er, wobei ich den Faden verlor, in meiner eigenen Welt hing. Ich meine, er hielt meine Hand. Er! Der, in den ich mich verliebt hatte!
Ok, Schluss mit dem Kitsch. Gespannt hing ich an seinen Lippen, beobachtete sie und bekam dadurch nicht mit, was er mir sagte. Erst als er mich erschrocken ansah, kehrte ich aus meiner Welt zurück. „Sorry, was hast du gesagt?“ „Dein Ernst?! Yoongi verdammt! Ich hab gesagt, dass ich mich, warum auch immer, voll in dich verknallt hab!“, zischte er und ließ meine Hand schlagartig los. Wow, wow, wow… Nochmal langsam zum Mitschreiben bitte! Verarschte er mich gerade? Denn das war zu schön um wahr zu sein. Und auch irgendwo viel zu einfach… Wo war die versteckte Kamera? „Könntest du bitte irgendetwas sagen? Diese Stille macht mich wahnsinnig…“ Ich setzte mich auf und zog Jimin direkt an mich, drückte ihn fest an meine Brust und fuhr durch seine orangenen Haare. Verwirrt drückte er sich von mir weg und sah mich mit großen Augen an. Ich jedoch begann zu grinsen und legte meine Lippen anschließend auf seine. Ob ich mir sicher war, ob ich das Richtige tat? Nein, war ich absolut nicht, doch es war mir gerade egal. Alles, was momentan zählte, waren Jimin und ich. Sonst nichts. „Ich liebe dich auch du Karottenkopf…“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)