Fuyu no Ai* von MAC01 (Naruto-Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 1: Der Tradition entkommen ---------------------------------- Jedes Jahr zur gleichen Zeit begannen die Bewohner von Konohagakure ihre Wohnungen, Häuser und die Straßen des Dorfes zu schmücken. Dabei bedienten sie sich allerlei Lichter und Tannengrün, glitzerndes Lametta und bunte oder reich verzierte Glaskugeln. Es wurde laute, aufdringlich fröhliche Musik gespielt oder stimmungsvolle Lieder gesungen. Im gesamten Dorf lag ein Geruch von Gebäck, Zimt und Gewürze. Nachbarn halfen sich gegenseitig beim Schmücken und Dekorieren, gaben Rat oder ihre Meinung zum Besten. Sie alle waren so beschäftigt, dass sie sogar ihren Hass und Abscheu für ihn vergaßen. Ihn... das Monster von Konohagakure. Der unerwünschte Sohn des Dorfes. Der Jinchuriki des Kyuubi. Es gab nur wenige Menschen im Dorf, die in ihm nicht dieses Ungeheuer sahen. Jene hatten sich abgewöhnt ihn mit diesen oder anderen, wenig schmeichelhaften Bezeichnungen anzusprechen. Sie nannten ihn schlicht und ergreifend bei seinem Namen: Naruto! Aber selbst seine Freunde waren zu sehr mit dieser Tradition und den Vorbereitungen auf das kommende Fest beschäftigt, als dass sie gemerkt hätten, dass bereits den dritten Tag in Folge auf dem steinernen Kopf des Hokage der vierten Generation saß und das Treiben unter sich im Dorf beobachtete. Fall es ihnen doch aufgefallen war machte sich keiner die Mühe ihn aufzusuchen. Naruto hatte nicht vor, während der nächsten vier Wochen im Dorf zu verweilen. Diese Vorzeit auf das große Fest stand unter dem Motto von Familie, Liebe und Frieden. Für Naruto bloße Worte ohne jeden Sinn und Bedeutung. Die ersten Jahre seines Lebens war er in einem Waisenhaus nahe Konoha aufgewachsen. Wer seine Eltern waren hatte ihm nie jemand beantworten können. Daher hatte er irgendwann aufgehört zu fragen. Schließlich - nachdem er ein weiteres Mal weggelaufen war - hatte sich der Hokage der dritten Generation seiner angenommen und ihn hier im Dorf eine Wohnung beschafft und für seine Versorgung gesorgt. Der alte Mann war stets freundlich zu ihm gewesen, doch als Hokage war er stets viel beschäftigt. So blieb er auch hier alleine. Doch die Dorfbewohner behandelten ihn alles andere als freundlich. Meist straften sie ihn mit Ignoranz. Hinter vorgehaltenen Händen fielen dann die wenig schmeichelhaften Bezeichnungen für ihn. Dieses Verhalten hatte sich schließlich auch auf ihre Kinder übertragen, die nicht einmal wussten, warum sie Naruto so behandelten. Ihm selbst war es lange nicht klar gewesen, bis man ihm die Augen geöffnet hatte und er erkannte, dass er der Jinchuriki des Kyuubis war. Doch mit dieser Erkenntnis verlor er lange den Frieden in sich selbst. Der Biju war der Inbegriff der Wut und des Hasses. Immer wieder vergiftete er die Gedanken des Blonden und stiftete ihn dazu an Unsinn zu treiben, damit er wenigstens etwas Aufmerksamkeit bekam und die Leute seine Existenz nicht länger ignorieren konnten. Erst durch das Training mit Jiraiya hatte er gelernt aktiv mit dem Kyuubi zu kommunizieren. Anfangs begegnete der dämonische Fuchs ihm mit Argwohn, Hohn und Spott, versuchte ihn auszutricksen, damit er endlich das Siegel - das den Biju in Naruto gefangen hielt - brach und er sich Bahn brechen konnte. Doch vor einem Jahr hatte sich etwas geändert. Naruto konnte gar nicht genau sagen was. Hin und wieder, bei schwierigen Kämpfen, lieh ihm Kyuubi etwas seines Chakras und sie sprachen öfters miteinander. Schließlich schien Naruto etwas in seinem Untermieter bewegt zu haben. Sie hatten sich angefreundet und mittlerweile vertraute Naruto dem Biju soweit, dass er sein Siegel gelockert hatte und ihm gestattete neben ihm zu materialisieren. Vielleicht war dieses Vertrauen, dass er dem Fuchs entgegenbrachte schlicht weg dem Wunsch geschuldet, einen wahren, echten Freund zu haben und nicht mehr alleine zu sein... er wusste es nicht, aber bereut hatte er diese Entwicklung niemals. Als etwas sein Gesicht berührte blickte Naruto in den Himmel und sah, wie die ersten Schneeflocken in diesem Jahr begannen zu fallen. Neben ihm erhob Kyuubi seinen Kopf und brummte. "Es wird Zeit.", kam es mit knisternder Stimme von dem Fuchs. "Wenn der Schneefall heftiger wird, schaffen wir es nicht mehr aus dem Dorf." Naruto nickte nur, stand auf und streckte sich. Er griff nach seinem Rucksack, der hinter ihm gestanden hatte und zog ihn auf. Dann verschwand er zusammen mit seinem Begleiter aus dem Dorf. Naruto und Kurama - so hieß der Biju, den man in ihm versiegelt hatte - waren kaum zwei Stunden unterwegs und der Wald war recht dicht geworden, als sie bemerkten, dass jemand ihnen folgte. Dass es jemand war, der sich hier rein zufällig herum trieb konnten sie ausschließen, denn dieser Teil des Waldes wurde für gewöhnlich nicht genutzt, weder beim Reisen, noch bei der Beschaffung irgendwelcher Rohstoffe. Zu viele Gruselgeschichten rankten sich um diesen Teil des Forstes und selbst gestandene Ninja mieden diese Gegend. Da sie fast an ihrem Ziel angekommen waren beschlossen die beiden Reisenden auf der Lichtung anzuhalten. Naruto schloss einige Fingerzeichen und um Kurama und ihn begann es kurz rot zu leuchten, bevor sie schließlich 'verschwanden'. Jedenfalls würde es so auf ihren Verfolger wirken. Tatsächlich landete keine Minute später eine dunkle Gestalt an der Stelle, an der er die beiden zuletzt gesehen hatte und blickte sich suchend um! Kapitel 2: Uchiha Itachi ------------------------ Als er an die Stelle kam, an der er Naruto aus den Augen verloren hatte blieb er stehen. Für einen gewöhnlichen Ninja wäre es wohl ein Rätsel gewesen, wo der Blonde abgeblieben war, doch er war kein gewöhnlicher Ninja. Er war Uchiha Itachi. Seit sein Vater ihn in dem zarten Alter von vier Jahren mit auf ein Schlachtfeld genommen hatte, war sein einziges Bestreben Frieden zu schaffen und zu bewahren. Die Toten auf jenem Schlachtfeld hatten sich tief in seine Erinnerungen eingebrannt. Der Geruch von verbranntem Fleisch und verwesenden Körper hing ihm auch heute noch in der Nase, wenn er sich zurück erinnerte. Ab diesem Zeitpunkt hatte er seine gesamten Energien in das Training und Erlernen der verschiedensten Künste gesteckt. Noch bevor er auf die Ninja-Akademie kam wurde er Wunderkind und Genie genannt. Sein Clan setzte schon damals große Hoffnungen in ihn. Seine Zeit an der Akademie war kurz. Schon nach einem Jahr wurde er zur Abschlussprüfung zugelassen und bestand sie. Besser war es. Hätte er noch mehr Zeit dort verschwendet wäre ihm sicherlich irgendwann auf Grund der Banalität seiner Mitschüler der Geduldsfaden gerissen. Er wurde als jüngster Genin einem gewöhnlichen Dreierteam zugewiesen. Das Mädchen stammte nicht aus Konoha und vertrat sehr realitätsferne Ansichten zu ihrem Dasein als Ninja. Der zweite Junge nahm ihn nicht für voll, spottete viel und ließ sich oft durch die ruhige und überlegene Art aus der Ruhe bringen, was ihn zu unüberlegten Handlungen trieb. Der Gruppenführer war Durchschnitt und bremste ihn gnadenlos aus. Drei Jahre in Folge weigerte sich der Gruppenführer ihn zur Chuninprüfung anzumelden, obwohl er alle Qualifikationen dafür erfüllte. Ständig kam er mit der Ausrede, dass er noch zu jung dafür wäre. Schließlich setzte sich einer der Dorfältesten für ihn ein und er erhielt die Ausnahmeerlaubnis alleine zur Prüfung anzutreten. Die Prüfungen an sich waren keine große Herausforderung. Weder der pseudoschriftliche Teil, noch die Praxisübung im Wald, noch der Kampf Ninja gegen Ninja. Er erfüllte und übertraf die Erwartungen aller. Obwohl er zum jüngsten Chunin in Konohagakure wurde durfte er weiterhin nur in seiner Dreiergruppe agieren. Noch immer musste er sich mit dem mehr als naiven Mädel, dem hitzigen Neidhammel und dem unfähigen Gruppenführer, sowie relativ unwichtigen Aufträgen rumschlagen. Bis... der Neidhammel in einer selten dämlichen Aktion sein Leben verwirkte, was zum Ende der Dreiergruppe führte. Das Mädel sah endlich ein, dass sie nicht zum Ninja geschaffen war und der Gruppenführer zog sich aufs Land zurück. Zwar wurde versucht ihn in eine andere Gruppe zu integrieren, doch in Wirklichkeit wurde er nur auf seine Eignung für die ANBU getestet. Und er bestand! Endlich kam er voran und wurde - wieder einmal der jüngste - ANBU. Es dauerte nicht lange, bis Danzou Shimura auf ihn zukam und ihn für die ANBU Ne rekrutierte. Das war der Anfang vom Ende! Von da an entfernte er sich stetig von seinem eigentlichen Ziel, Frieden zu stiften und zu bewahren. Er wurde zum Doppelagent. Statt seinen Clan über die Aktivitäten des Hokage und dessen Berater auf dem Laufenden zu halten informierte er nun eben jene über die Pläne des Clans. Das wiederum führte dazu, dass er einen unmöglichen Auftrag erhielt: Die Auslöschung seines gesamten Clans. Doch er erkämpfte sich eine Ausnahme: Seinen kleinen Bruder. Ihm war klar, dass er nach diesem Auftrag seine Heimat verlassen müsste. Das es kein Zurück geben würde. Doch er tat alles, damit sein kleiner Bruder in Sicherheit war und nicht ebenfalls in die Fänge von Danzou geraten würde. Doch obwohl er als Verräter und Nukenin gebrandmarkt worden war hörte er nicht auf für die Sicherheit seines Dorfes und vor allem für die seines Bruders zu sorgen. Er infiltrierte Akatsuki und informierte Konohagakure über Ziele und Missionen der Organisation. Im Dienste Akatsuki erhielt er schließlich den Auftrag den Jinchuriki des Kyuubi zu fangen. Ein Kinderspiel, wie er dachte. Doch er täuschte sich gewaltig. Dieser Junge, der gerade mal so alt, wie sein kleiner Bruder war, verfügte über eine außergewöhnliche Ausstrahlung. Er gab niemals auf. Verlor nie sein Ziel - Hokage zu werden - aus den Augen, besaß die Kraft andere zu inspirieren und motivieren. Obwohl die Dorfbewohner ihm nur mit Missgunst und Hass begegnet waren setzte der Blonde alles daran sie vor allem zu schützen, was ihnen gefährlich werden könnte. Und vor allem bemühte er sich um seinen kleinen Bruder. War ihm ein Freund. Ein Bruder. Er setzte alles ein, um Sasuke davon abzuhalten sich Orochimaru anzuschließen und selbst zu einem Nukenin zu werden. Doch Naruto war gescheitert. Dennoch gab er nicht auf. Während alle anderen ihre Brücken und Verbindungen zu Sasuke abbrachen glaubte Naruto weiterhin fest an Itachi's kleinen Bruder und ihre Freundschaft. Trainierte härter und länger um stärker zu werden, damit er Sasuke ebenbürtig wurde. Gab die Suche nach dem anderen niemals auf. Das war es gewesen, was Itachi tief beeindruckt hatte. Was Naruto so interessant machte und von anderen abhob. Sein Interesse für den Jüngeren weckte. Also hatte er es sich zur Aufgabe gemacht auch ein Auge auf ihn zu haben. Als Naruto sich aus Konohagakure zurück zog, wusste Itachi zunächst nicht, warum der andere nicht verweilte. Doch je mehr er darüber nachdachte, desto klarer wurde es ihm: Naruto hatte nie eine Familie besessen. Mit Mühe und Not hatte er Menschen für sich gewinnen können, die aufhörten, in ihm nur den Jinchuriki zu sehen. Doch diese waren eben keine Familie. Itachi konnte die Gefühle des Blonden was das betraf gut nachvollziehen. Familienlos durch eine Zeit zu gehen, in der Familie über alles gestellt wurde, konnte für jemand wie sie schwer sein. Wer wollte schon ständig daran erinnert werden, was man vermisste? Vielleicht war es genau das gewesen, was Itachi dazu veranlasst hatte, dem Blonden zu folgen. Was genau er sich davon versprach konnte Itachi nicht sagen. Möglich, dass er der Ansicht war, dass der andere nicht verdient hatte länger alleine zu sein. Aber wenn, dann war das nur ein Teil der Wahrheit. Das war aber auch egal! Itachi stand auf der Lichtung und dank seines Sharingan konnte er deutlich die Bannsphäre sehen, die hier begann. Eine jener Sphären, die auch Konohagakure umgab und feindlich gesinnte Ninja abhalten sollte einfach so in das Dorf einzufallen. Doch diese hier bot noch den Vorteil, dass sie das, was in ihr Lag vor neugierigen Blicke schützte, indem sie eine Illusion erschuf. Pech für Naruto das so eine Illusion bei Menschen, deren Familie auf Illusionen spezialisiert war, recht nutzlos war. So konnte er Naruto in die Augen schauen, während er auf der anderen Seite der Sphäre stand und seinerseits ihn musterte. Vielleicht glaubte der Blonde, dass er ihm im Auftrag von Akatsuki gefolgt war, um ein weiteres Mal zu versuchen ihn zu fangen. Konnte er ihm nicht verübeln. Daher wollte er ihn nicht bedrängen und den Eindruck noch festigen. Er blieb einfach hier auf der Lichtung stehen, während der Schnee auf ihn fiel und der Wind durch den Wald raunte. Schließlich wandte sich der Blonde ab und ging davon. Scheinbar ging er davon aus, dass Itachi ihn immer noch nicht sehen konnte oder er verließ sich auf die Standfestigkeit seiner Sphäre. Itachi verharrte weiterhin an Ort und Stelle. Wartete einfach ab. Als es langsam dunkel wurde spürte Itachi, wie sich jemand der Lichtung näherte. Das Chakra war stark, aber nicht das von Naruto. Noch ehe er weiter darüber nachdenken konnte landete nur wenige Meter vor ihm ein Ninja, der ihm wohlbekannt war! Kapitel 3: Warten ----------------- Uchiha Sasuke war auf dem Weg nach Konohagakure. Seine Hoffnung, das Dorf noch zu erreichen bevor es anfing zu schneien, hatte er bereits am Vormittag aufgeben müssen. Seit es angefangen hatte war der Schneefall immer dichter geworden und wenn es sich nicht bald ändern würde, wäre er dazu gezwungen sich irgendwo einen Platz zum Rasten zu suchen, an dem er abwarten könnte, bis sich die Wetterbedingungen bessern würde. Da spürte er ein Chakra in der Nähe, welches er kannte, dass aber in diesem Teil der Wälder nichts zu suchen hatte. Also beschloss er - trotz seinem Wunsch so schnell wie möglich nach Hause zu kommen - einen Umweg zu machen. Auf einer kleinen Lichtung fand er dann den Träger des Chakras, der einfach nur dort stand und auf dem sich mittlerweile eine kleine Schicht an Schnee angesammelt hatte. Er blickte einfach stur auf den Rand der Lichtung und schien ihn gar nicht zu bemerken. Also beschloss er einige Meter vor dem anderen auf der Lichtung zu landen und so seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Als er sicher stand und seine Hand am Griff seines Kusanagi ruhte musterte er die Gestalt in dem schwarzen Umhang mit den verräterischen Wolken darauf noch einmal ausführlich. "Hallo Itachi!", grüßte er seinen Bruder schließlich. Als Sasuke noch klein war, konnte er sich jederzeit sicher sein, dass sein Bruder da war und auf ihn aufpasste. Obwohl sie fünf Jahre trennten war ihre Beziehung eng und inniglich gewesen. Hätte man den kleinen Sasuke damals gefragt, wen aus seiner Familie er am liebsten gehabt hätte, er hätte ohne zögern den Namen seines Bruders genannt. Zwar brachte ihm auch seine Mutter alle Zeit, Aufmerksamkeit und Liebe entgegen, die eine gute Mutter für ihren Sohn zu erübrigen hatte, doch bei Itachi fühlte sich Sasuke stets sicher und geborgen. Wenn er in der Nacht aufwachte und Angst hatte konnte er zu seinem Bruder ins Bett schlüpfen und in seinem Arm sofort weiterschlafen. Sein Vater hatte ihm noch nie sonderlich viel Beachtung und Zeit geschenkt. Das änderte sich erst, als Itachi zu den ANBU kam und etwas zwischen den beiden zerbrach. Auf einmal nahm sich der Vater Zeit seinen jüngsten Sohn zu unterweisen und ihm die eine oder andere Kunst beizubringen. Doch er fahle Nachgeschmack, dass er Itachi mehr liebte, als ihn, konnte er damit nicht ausmerzen. Auch die Beteuerung ihrer Mutter, dass wenn sie mit Vater alleine war, er nur über Sasuke und selten über Itachi sprach, half nichts gegen das Gefühl, niemals zu genügen oder die Erwartungen zu erfüllen. Itachi war der einzige in der Familie, der Sasuke von Anfang an gleichgestellt behandelte. Er unterstützte ihn, nahm sich so oft es ging Zeit für ihn und brachte ihm spielerisch wichtige Lektionen bei. Sein großer Bruder gab ihm das Gefühl etwas wert zu sein und dass er auf seine Leistungen stolz sein konnte. Von ihm fühlte er sich aufrichtig geliebt. Bis zu jenem Tag, der Sasuke nicht nur seiner Familie und des Clans beraubte, sondern der auch sein gesamtes Weltbild aus den Fugen riss und in unzählige Scherben zerbrach. Sein geliebter Bruder, sein Vorbild, der Stolz des Clans hatte sie alle getötet. Alle bis auf ihn. Weil er den Aufwand nicht wert gewesen wäre. Hatte ihn am Leben gelassen, damit er seinen Wert später als Rächer seines Clans unter Beweis stellen sollte. Dieses eine Mal hatte Itachi ihn nicht beschützt, sondern alleine zurück gelassen. Alleine und mit einer erdrückenden Last an Verantwortung. Er hatte ihm die Freiheit genommen. Von da an bestand Sasuke's Leben nur noch aus dem Training, um ein guter Ninja zu werden. Doch anders als sein Bruder konnte er die Akademie nicht vorzeitig abschließen. Erst in der regulären Abschlussprüfung erwarb er den Rang eines Genin und wollte schließlich durchstarten. Doch wieder schlug ihm das Leben ein Schnippchen und verdonnerte ihn dazu mit Uzumaki Naruto in einem Team zu sein. Naruto, den Jungen, den alle anderen mieden. Mit dem keiner etwas zu tun haben wollte. Der kaum fähig war eine simple Kunst fehlerfrei umzusetzen. Untalentiert. Einsam. Alleine. Wie er selbst. Doch mit einem Ehrgeiz und einer Ausstrahlung, die alles andere in den Schatten stellte. Wie sich im Laufe der Zeit herausstellte, war er dann doch nicht so untalentiert. Im Gegenteil. Sein Chakra war unglaublich. Er demonstrierte immer wieder eine Stärke, die Sasuke nur in Ehrfurcht erstarren ließ. Die ihn anspornte noch mehr zu trainieren, noch stärker zu werden. Ständig im Konkurrenzkampf mit dem Blonden. Und für einen Moment - nur einen einzigen - fühlte sich Sasuke plötzlich nicht mehr alleine und einsam. Naruto, so nervig er ihn auch empfand, war zu seinem Freund geworden. Doch er hatte seine Aufgabe. Also ergriff er die Möglichkeit stärker zu werden, als sie sich ihm bot. Alle rieten ihm ab, dem Ruf der Schlange zu folgen, doch eine echte Wahl hatte Sasuke schlussendlich nicht. Denn das Fluchmal an seinem Hals wütete und wäre er nicht zu seinem neuen Lehrmeister gegangen... wäre er sicherlich gestorben ohne auch nur sein Schicksal erfüllt zu haben. Die Jahre bei Orochimaru waren... darüber sprach Sasuke nie. Schön waren sie sicherlich nicht, doch sie brachten ihn seinem Ziel näher. Sein Ziel: Seinen Bruder, den er zu töten hatte. Den er zu hassen hatte. Und es doch nicht tat! "Hallo Brüderchen!", grüßte ihn Itachi zurück und auf seinem Gesicht zeichnete sich ein sanftes Lächeln ab. "Was treibst du hier?", fragte Sasuke in einem geschäftigen Tonfall. "Ich warte hier und du?", antwortete Itachi und Sasuke blickte ihn prüfend an. "Wollte zurück nach Konoha, bevor der Schneefall noch stärker wird.", antwortete Sasuke zögerlich. "Also haben sie dir vergeben?", hakte sein Bruder ehrlich interessiert nach. "Vergeben wäre zu viel gesagt, aber sie haben mich wieder aufgenommen und mir eine Chance gegeben!", erklärte Sasuke. "Das ist gut! Jeder braucht eine Heimat!", erwiderte Itachi besonnen. "Itachi?", kam es nach einem Moment der Ruhe. "Ja?", reagierte der Ältere. "Auf was wartest du hier?", wollte Sasuke endlich wissen. "Auf ihn!", war die schlichte Antwort des Nukenin. Kapitel 4: Brüder ----------------- Gerade als Sasuke fragen wollte, wen sein Bruder mit 'ihn' meinte, spürte der Jüngere wie sich ein gewaltiges Chakra näherte. Er wandte sich halb um, die Hand immer noch auf seinem Kusanagi liegend und blickte auf den Rand der Lichtung, die sein Bruder so ausgiebig beobachtet hatte. Es dauerte einen Moment, bis er das Chakra erkannte und sich seine Anspannung etwas löste. Dann trat aus dem Nichts Naruto vor sie. Er musterte sie beiden ausgiebig und mit prüfendem Blick. "Zwischen euch alles senkrecht?", fragte Naruto misstrauisch. Tatsächlich waren die Brüder vor Monaten aufeinander getroffen und Sasuke war mehr als bereit gewesen gegen seinen älteren Bruder anzutreten, um endlich sein Schicksal als Rächer seines Clans zu erfüllen. Doch nach einem ersten Schlagabtausch war ihr Kampf von einem weiteren Mitglied von Akatsuki unterbrochen worden. Er stellte sich als Tobi vor und sofort erkannte Sasuke in ihm ebenfalls ein Mitglied seines Clans. Noch ein Uchiha. Er war verwirrt gewesen, konnte nicht glauben, dass es neben ihnen beiden noch ein Überlebender des Clans gab. Aber bevor Sasuke ihn zu seiner Herkunft und seinen Motiven befragen konnte, hatte der Fremde ihn gefragt, ob er sich bewusst wäre, dass Itachi ihn manipulieren würde. Hasserfüllt hatte Sasuke geantwortet, dass sein Bruder ihn schon sein ganzes Leben manipulieren würde, damit aber endlich Schluss sei, denn er würde ihn nun hier und jetzt töten. Tobi hatte aufgelacht und Itachi fauchte den fremden Uchiha an, seine Klappe zu halten und sich aus ihrem Kampf rauszuhalten. Doch der andere dachte gar nicht daran, dem Wunsch Itachi's nachzukommen. Als Itachi seinen Kollegen angreifen wollte, paralysierte dieser ihn. Dann eröffnete Tobi Sasuke eine Wahrheit, die dieser nie für möglich gehalten hätte. Er erzählte von dem jungen Itachi, seinen Idealen, Zielen und Hoffnungen. Von der kalten, harten Realität, die den viel zu sensiblen Jungen schließlich eingeholt hatte, vom Tod seines besten Freundes - der ebenso sensibel gewesen war -, den Plänen des eigenen Clans und dem Auftrag der Dorfältesten. Ungläubig hatte Sasuke Itachi angestarrt, unfähig auch nur ein Wort zu hören. Doch als Itachi aus seiner Starre befreit worden war, wandte dieser sich ab. Tonlos hatte sein älterer Bruder nur gemeint, dass das alles nichts ändern würde. Er habe den Clan ermordet und Sasuke wäre nach wie vor der Rächer, der den Clannamen wieder reinwaschen und mit Stolz erfüllen würde. Doch Sasuke konnte den Kampf nicht fortsetzen. Er hatte seine Waffe in ihre Scheide geschoben und sich ergeben. Wenn Itachi einen Kampf auf Leben und Tod wollte, dann bot er ihm nun die Möglichkeit ihn ohne großen Aufwand zu töten. Entsetzt hatte ihn sein Bruder nur angestarrt und versucht sich unter einem Vorwand heraus zu winden. Da hatte Sasuke endlich erkannt, dass sein Bruder niemals in der Lage gewesen war, ihm ernsthaft zu schaden und schon gar nicht, ihn zu töten. Seine Aufgabe hatte von einem Augenblick zum anderen einfach ihren Sinn verloren und er spürte, dass all der Hass und die Wut auf Itachi bedeutungslos wurden. Spürte, wie die Bruderliebe, die er so lange verleugnet hatte, wieder aufkeimte und ihn erkennen ließ, dass Itachi's einziges Bestreben darin gelegen hatte, ihn zu schützen. Wie hätte er diesen Feldzug gegen den einzigen Menschen, der ihm jemals so viel bedeutet hatte, weiter fortsetzen können. Schließlich hatte auch Itachi eingesehen, dass sein Plan gescheitert war. Sasuke blickte prüfend über seine Schulter zu seinem Bruder, bevor er die Hand von seinem Schwert nahm und Naruto zunickte. "Was tust du hier?", fragte Sasuke verwundert. "Frieren!", war die simple, nichtssagende Antwort des Blonden. Itachi musste schmunzeln, als er Naruto's kesse Antwort vernahm. Frech, wie eh und je! Sasuke wandte sich wieder zu Itachi. "Du hast auf Naruto gewartet?", hakte er ungläubig nach. Itachi nickte nur. "Was willst du von Naruto?", wollte Sasuke harsch wissen. "Immer noch hinter dem Kyuubi her?" Itachi schüttelte den Kopf. Es war nur allzu verständlich für ihn, dass die beiden jüngeren Männer genau das unterstellten, trug er doch nach wie vor die Robe der Organisation, die er nun seit Jahren unterwandert und ausspioniert hatte und deren Bestreben schon in der Vergangenheit das Einfangen des Blonden gewesen war. Woher hätten die beiden wissen sollen, dass er sich von der Organisation losgesagt hatte. Nach dem Gespräch mit seinem jüngeren Bruder hatte er seine Mission bei Akatsuki als sinnlos empfunden. Längst hatte er Konohagakure über die wahren Ziele der Organisation informiert und über deren Aktivitäten immer wieder auf dem Laufenden gehalten. Was die Oberen mit diesen Informationen anfing, lag nicht in seinen Händen. Sein Einsatz bei Akatsuki war stets als befristeter Auftrag gedacht gewesen. Er wollte seinem Land und seinem Dorf so lange nützlich sein, bis sein jüngerer Bruder ihn aufgespürt hätte und endlich dazu in der Lage gewesen wäre ihn zu töten. Doch nachdem Sasuke deutlich gemacht hatte, dass er das niemals tun würde wurde Itachi bewusst, dass sein Auftrag niemals enden würde. Also hatte er sich unter einem Vorwand von den anderen Mitgliedern getrennt und war zurück nach Konohagakure gekommen, um den Blonden im Auge zu behalten. Als zwei Mitglieder ihn schließlich fanden und meinten, es wäre an der Zeit Naruto endlich zu fangen und den Biju zu extrahieren hatte Itachi die beiden getötet. Er wusste, dass ihr Tod nicht unbemerkt bleiben würde und dass der Verdacht sofort auf ihn fallen würde, da er sich der Kontaktaufnahme verweigerte. Damit wäre sein Verrat an der Organisation offiziell. "Was ist dann dein Bestreben?", hakte Sasuke weiter nach. Itachi musste wieder schmunzeln. Er wusste um die Gefühle seines Bruders für den Blonden. Schließlich hatte er Naruto vor drei Jahren nicht töten können, obwohl er ihm überlegen gewesen war. Noch hatte er ihn vor einigen Monaten verletzen können, als der Blonde ihn endlich aufgespürt hatte. Die Gefühle seines Bruders waren für Itachi ein offenes Buch und der Grund dafür, dass er seine eigenen verborgen hielt. "Ist egal!", kam es plötzlich von Naruto. "Sofern ihr beide nicht in dem Schneesturm, der auf uns zu kommt, erfrieren wollt, würde ich euch vorschlagen mir zu folgen!" Mit diesen Worten schloss Naruto wieder einige Fingerzeichen und in der Bannsphäre öffnete sich ein Durchgang. Dann ging er wieder voraus. Kapitel 5: Eremit ----------------- Als sie die Barriere durchschritten und ein paar Meter von der Lichtung getreten waren offenbarte sich den Brüdern ein Höhleneingang, in den Naruto hinein marschierte. Sie blickten sich kurz gegenseitig an, bevor sie zeitgleich dem Blonden folgten. Die Wände des Höhlenganges waren mit einem fluoreszierenden Geflecht bedeckt, die in unterschiedlichsten Farben leuchteten und genügend Licht spendete, damit man sehen konnte wohin man trat. Tatsächlich war diese Flechte recht schön anzusehen und das Pulsieren der Farben hatte etwas Beruhigendes. Immer wieder gab es kleine Blüten im Geflecht, die wie Sterne funkelten. Sasuke trat etwas näher heran und hatte bereits seine Hand ausgestreckt, als ihn jemand daran hinderte. Vor ihm stand Naruto mit ernstem Blick. "Sie mögen das nicht so, wenn man sie anfasst!", kam es in einem sanften Ton von Naruto. Sasuke zog seine Hand verstehend zurück und folgte dann wieder dem Blonden, der weiter gegangen war. Schließlich erreichten sie das Ende des Ganges, der durch eine hölzerne Tür markiert wurde. Naruto öffnete die Tür und ihnen schlug eine angenehme Wärme entgegen. Nachdem die Brüder eingetreten waren schloss Naruto die Tür hinter ihnen wieder und zog seinen Poncho aus, der ihn vor der Kälte geschützt hatte, um ihn hinter der Tür an einen Haken zu hängen. Dort waren noch weitere zwei Haken frei. Der Raum, in dem sie angekommen waren, glich einem gemütlichen Wohnraum und nichts deutete hier darauf hin, dass sie sich unter der Erde in einer Höhle befanden. Neben der Tür war eine Kochnische eingerichtet worden ein kleiner Tisch mit vier Stühlen stand im Raum. Auf der anderen Seite hatte jemand ein gemütlich wirkendes Sofa vor einem Kamin aufgestellt, in dem ein Feuer knisterte. Der Abzug ging durch die felsige Decke, die den einzigen Hinweis auf die eigentliche Umgebung lieferte. Die Wände waren mit Holz verkleidet und auch der Boden war mit einem Parkett bedeckt. Auf jeder Seite des Kamins ging je eine Tür ab. "Gemütlich hast du es hier!", kam es plötzlich von Itachi. "Danke!", war die schlichte Antwort von Naruto. "Also, was treibt euch beide in diesen Teil des Waldes?" Sasuke und Itachi waren gerade dabei ihre Umhänge auszuziehen und ebenfalls aufzuhängen, als sie inne hielten. "Ich hab Itachi gespürt und wollte nur schauen, was er hier tut!", erklärte Sasuke mit einem Schulterzucken und blickte dann fragend zu seinem älteren Bruder. Ebenso wie Naruto nun den Älteren interessiert musterte. Ertappt blickte Itachi auf, nachdem er seinen Mantel endlich aufgehängt hatte. Doch dann lächelte er auf seine ganz eigene Art, während er an Naruto und Sasuke vorbei ging und sich auf einen der Stühle niederließ. "Mir fiel auf, dass du eine ganze Weile auf dem Kopf der vierten Generation gesessen hast und dann das Dorf verlassen hast.", erklärte Itachi gelassen. "Ich wollte nur sicher gehen, dass du keine Dummheit begehst oder so." Von dieser Offenbarung baff starrten Sasuke und Naruto ihn nur an. Dann wandte sich Sasuke an Naruto. "Du hast eine ganze Weile auf dem Kopf der vierten Generation gesessen?", hakte dieser nach. Naruto zuckte mit den Schultern, bevor er in seine Küche ging und dort Wasser auf einem kleinen Ofen aufsetzte, bevor er drei Tassen aus dem Regal nahm. "Hab mir angeschaut, wie alle das Dorf dekorieren!", kam es nur tonlos von Naruto. "Dekorieren?", kam es überrascht von Sasuke, dem offensichtlich nicht bewusst war, wie weit das Jahr bereits vorangeschritten war. Doch dann fiel der Groschen. "Verstehe!" "Ihr könnt gerne so lange bleiben, bis der Sturm vorüber gezogen ist,", kam es schließlich von Naruto, "aber dann würde ich es begrüßen, wenn ihr mich alleine lassen würdet!" "Wie meinst du das?", wollte Sasuke geschockt wissen. "Du hast nicht vor ins Dorf zurück zu kehren, bis das Fest vorüber ist, oder?", hakte Itachi in seiner ruhigen Art nach. "Das ist richtig!", kam es ehrlich von dem Blonden. "Aber warum?", fragte Sasuke irritiert. Naruto warf ihm nur einen Blick über die Schulter zu, bevor er das Wasser, dass in seinem Kesselchen langsam aufkochte, vom Ofen nahm und in die Tassen goss. Dann wandte sich Naruto um und reichte sowohl Itachi, als auch Sasuke je eine Tasse, bevor er die dritte, übrig gebliebene aufnahm. Das Wasser in den Tassen verfärbte sich langsam rötlich von dem Tee, der gerade zog. "Weil es einfacher ist aus freiem Willen allein zu sein, als das Allein sein aufgezwungen zu bekommen!", kam es schließlich wieder von Itachi. Sasuke warf ihm einen irritierten Blick zu, bevor er wieder zu Naruto blickte, der nur vor sich in seine Tasse blickte. "So sieht's aus!", kam es mit einer gewissen Bitternis in der Stimme von dem Blonden. Doch dann hob Naruto grinsend seinen Kopf und blickte zu ihnen. "Da findet ihr das Badezimmer, falls ihr ein heißes Bad nehmen wollt.", erklärte er fröhlich. "Ihr könnt euch dann mein Bett teilen, ich nehme die Couch!" Kaum hatte Naruto das gesagt erstarrten die beiden Uchiha, warfen sich kurz aus dem Augenwinkel einen Blick zu und blickten dann völlig entgeistert wieder zu ihm, während er sie weiterhin breit angrinste und einen tiefen Schluck aus seiner Tasse nahm. Kapitel 6: Nachtruhe -------------------- Nachdem die beiden Brüder nacheinander im Badezimmer gewesen waren, um sich aufzuwärmen und frisch zu machen erwartete sie schließlich ein frisch gemachtes Ramen. Sasuke musste ein wenig in sich hinein schmunzeln. Was hatte er von dem Blonden auch anderes erwartet, als Ramen? Immerhin war das Naruto's Leibspeise, von dem er nie genug bekam und jede Einladung zum Ramen schamlos ausnutzte. War es da verwunderlich, dass er hier in seiner... Eremitenhöhle genau das kochte? Als sie mit dem Essen, welches sie überwiegend in Schweigen verbracht hatten, fertig war, waren Itachi und Sasuke aufgestanden. Sie bedankten sich bei Naruto für den Ramen, der wirklich ausgesprochen gut geschmeckt hatte, und zogen sich dann in das Schlafzimmer zurück. Kaum waren sie im Schlafzimmer angelangt blieben sie wie vom Blitz getroffen stehen und starrten auf das Bett, welches der Tür gegenüber stand. "Das ist ein Witz, oder?", kam es entgeistert von Sasuke. "Ich denke nicht!", widersprach Itachi auf seine stoische Art. Vor ihnen stand ein Bett, dass gut und gern gerade Mal ein Meter zwanzig breit war und dessen Bettzeug einen Überzug mit kleinen Ramenschüssel aufwies, um welche die Zutaten für ein Ramen angeordnet waren. Sasuke's Auge begann zu zucken. "Wir passen nie im Leben zu zweit in das Bett.", merkte Sasuke kritisch an. "Wird schon gehen, Brüderchen!", entgegnete Itachi abermals, während er bereits auf das Bett zuging und sich sein Oberteil auszog. "Was tust du da?", wollte Sasuke entsetzt von seinem Bruder wissen, auf die vertraute Anrede gar nicht erst eingehend. "Ich mache mich Nachtfertig!", erklärte Itachi geduldig, der Sasuke nur unschuldig anblickte. Auf Sasuke's Wangen lag eine unscheinbare, verlegene Rötung. "Alles mit dir in Ordnung? Du siehst aus, als ob du Fieber hast!", kam es besorgt von dem Älteren. "Alles Bestens... ", stammelte Sasuke und versuchte seine Verlegenheit zu überspielen. Früher kam es gar nicht so selten vor, dass er mit seinem Bruder zusammen in einem Bett geschlafen hatte. Oft in dessen Arm gekuschelt und die Wärme und Geborgenheit, die ihm Itachi schenkte, genießend. Doch das war bevor Itachi... diesen Auftrag übernommen hatte und ihn alleine zurück gelassen hatte. Heute waren sie einfach nicht mehr die Kinder von damals und es lag Welten zwischen ihnen. "Himmel, Sasuke!", kam es plötzlich erstaunt von seinem Bruder. "Wir sind Brüder und das ist nicht das erste Mal, dass wir uns ein Bett teilen. Also krieg dich wieder ein!" Die Rötung in Sasuke's Gesicht nahm zu. "Weißt du was, nimm du das Bett... Ich mach es mir hier am Kamin gemütlich!", winkte Sasuke schließlich ab. "Du wirst dir den Tod holen, sobald das Feuer im Kamin in der Nacht ausgeht und die Räume auskühlen!", wandte Itachi ein. "Jetzt komm schon her und leg dich in das verdammte Bett." Nur widerwillig folgte Sasuke der Aufforderung seines Bruders, zog sich die Hose und sein Oberteil aus und schlüpfte in ein Shirt. Als er sich umwandte lag Itachi bereits in dem schmalen Bett und hielt ihm die Decke nach oben. Sasuke konnte gar nicht mehr zählen, auf wie viele Arten diese liebevoll gemeinte Geste auf ihn falsch wirkte. Mit gesenktem Blick setzte er sich schließlich auf die Kante des Bettes und schob seine Beine unter die Decke, die er sich wohl mit Itachi diese Nacht teilen musste. "Uhhh, Sasuke... man sind deine Füße kalt!", kam es überrascht von Itachi. "Klappe!", erwiderte Sasuke schließlich nur, während er sich hinlegte und seinem Bruder den Rücken zuwandte. Dann zog er an der Decke. "Hey!", kam es maulend von seinem Bruder. "Ich hätte auch gern was von der Decke." Mit einem Zug wurde Sasuke die Decke wieder weggezogen und er lag unbedeckt da. "Ja, aber nicht die ganze Decke!", konterte der Jüngere und zog wieder an seinem Ende, was sofort mit einem Gegenzug quittiert wurde. So ging es zwei, drei Mal hin und her, bevor Sasuke entnervt aufgab und nicht noch einmal an der Decke zog. Plötzlich spürte er, wie Itachi hinter ihn rückte, seinen Arm samt Decke über ihn legte und ihm in den Nacken atmete. Augenblickt setzte sich Sasuke auf "So wird das nichts!", stellte er schließlich fest, im Begriff aufzustehen. Doch Itachi legte seine Hand an Sasuke's Arm. "Hey, was ist los. Ich hatte gerade eine brauchbare Lösung für unser Deckenproblem gefunden.", kam es verwirrt von Itachi. "Ja, nein, vergiss es!", kam es nur abwehrend von Sasuke. "Ich mach doch mit dir hier nicht Löffelchen!" "Warum nicht?", wollte Itachi unschuldig verwirrt wissen. "So können wir uns gegenseitig wärmen und die Decke reicht locker für uns beide!" Sasuke war aufgestanden und musterte seinen Bruder, wie er da so im Bett lag und ihn mit großen Augen anblickte. Er legte sich Daumen und Zeigefinger an seine Nasenwurzel und begann diese zu massieren. Er spürte, wie die Kopfschmerzen hinter seiner Stirn lauerten. "Hey, ich beiß nicht!", wollte der Ältere seinen jüngeren Bruder beruhigen. "Na komm schon, so wie früher, wenn du zu mir ins Bett gekrabbelt bist!" Nur widerwillig ließ sich Sasuke von seinem Bruder zurück in das mehr als schmale Bett ziehen und schob seine Beine wieder unter die Decke. "Uhhh... kalte Füße!", kam es schockiert von Itachi, der ihn sogleich aber wieder anlächelte. "Alles gut... die werden sicherlich gleich warm werden!" Dann nahm Itachi ihn in den Arm, legte die Decke über sie und kuschelte sich an ihn. Sasuke löschte das Licht. "Sasuke?", hörte er die leise Stimme seines Bruders. "Hm?", brummte er lediglich als Antwort. "Schlaf gut und träum was Schönes!", flüsterte ihm Itachi bereits schläfrig ins Ohr. Keine fünf Minuten später hörte Sasuke das gleichmäßige Atmen seines Bruders und spürte dessen Atem in seinem Nacken. Doch er... er bekam kein Auge zu. Kapitel 7: Wenn..., dann mit dir! --------------------------------- Nur langsam schaffte der jüngere Uchiha seine Augen zu öffnen. Das war eine grauenhafte Nacht gewesen, die er nicht noch einmal wiederholen wollte und wenn das bedeutete, dass er sich durch einen Blizzard nach Konoha kämpfen musste, dann wäre es genau so. Ein pelziges Gefühl lag auf seiner Zunge, während er mühevoll seine Lider hoch stemmte. Dunkelheit umhüllte ihn. Dunkelheit und die Körperwärme seines Bruders. Er schreckte hoch, verlor dadurch den Halt und fiel aus dem Bett. Davon geweckt setzte sich auch Itachi ruckartig auf und tastete nach der Lampe. Als das sanfte Licht den Raum flutete blickte er seinen kleinen Bruder verwundert an, der auf seinem Hintern auf dem kalten Boden saß und sich den Hinterkopf rieb. "Alles in Ordnung?", fragte Itachi besorgt. "Ja, klar!", kam es schnell von Sasuke. Itachi schwang seine Beine aus dem Bett und beugte sich zu Sasuke vor, um sich seinen Kopf, den er sich offensichtlich am Nachtschränkchen gestoßen hatte, anzuschauen. Energisch zog Sasuke seinen Kopf weg. "Ich sagte doch, alles in Ordnung!", fauchte Sasuke übel gelaunt seinen Bruder an. "Nun stell dich nicht so dran, ich will doch nur mal schauen!", kam es beruhigend von Itachi. "Nein, fass da nicht hin!", versuchte Sasuke den erneuten Versuch seines Bruder sich einen Überblick zu verschaffen abzuwehren. "Jetzt zier dich nicht so, Sasuke!", maulte Itachi, der ihn an sich ran zog und sich über ihn beugte, um sich den Hinterkopf anschauen zu können. In diesem Moment ging die Tür auf und Naruto stand in der Tür. Entgeistert blickte er auf die beiden Bruder: Itachi mit nacktem Oberkörper, der auf dem Bett saß und sich halb über Sasuke beugte, der vor seinem Bruder auf dem Boden saß und dessen Kopf irgendwo zwischen den Beinen des Älteren hing. "Oh... ähm... ich... ich wollte euch nicht stören!", eilig trat der Blonde einen Schritt zurück und schloss die Tür wieder. Beide Brüder blickten ihm hinterher. "Was hat der denn?", fragte Itachi verwirrt. "Warum ist er denn so schlagartig rot geworden?" "Warum?", fauchte Sasuke ihn wieder an, während er ihn nach hinten stieß und sich so aus seiner misslichen Lage befreite. Der Jüngere schien wütend zu sein. "Vielleicht, weil es so aussah, als ob ich dir gerade einen Blowjob gebe!?" Plötzlich lachte Itachi laut auf. Er musste so heftig lachen, dass er sich den Bauch halten musste und nach hinten überkippte. Diese Vorstellung schien den Älteren wirklich sehr zu belustigen. "Was?", wollte Sasuke wissen, der die Reaktion seines Bruders nicht verstand. "Wir sind Brüder!", kam es erleuchtend von Itachi, als würde das alles erklären. "Das ist ein Grund, aber kein Hindernis!", entkam es Sasuke, bevor er realisierte, dass er seinen Gedanken laut ausgesprochen hatte. Mental klatschte er sich mit der Hand an die Stirn. Entgeistert blickte Itachi ihn jetzt an. Dieser entsetzte Blick von Itachi brachte nun Sasuke seinerseits zum Lachen, der sich schließlich umzog. Auch Itachi stand auf und zog sich sein Oberteil wieder an. Immer noch grinsend verließen sie schließlich das Schlafzimmer und fanden Naruto am Ofen vor. Sein Kopf war immer noch hochrot und er mied den Augenkontakt. "Morgen!", nuschelte er nur undeutlich, während er weiter mit der Zubereitung des Frühstücks beschäftigt war. Zuerst ging Sasuke in das Badezimmer, während Itachi sich an den Tisch setzte und belustigt dem Blonden bei seiner Tätigkeit zusah. "Muss eben sicherlich lustig ausgesehen haben.", eröffnete Itachi schließlich das Gespräch. "Was?", kam es entsetzt von Naruto, dessen Stimme eine Lage nach oben gerutscht war. Itachi stand auf, ging zu Naruto rüber und legte eine Hand auf dessen Schulter, um ihn zu sich zu drehen. Immer noch trug Naruto die Schamesröte im Gesicht und blickte ihn mit großen, blauen Augen an, bevor er schluckte. "Es war nicht so, wie es möglicherweise ausgesehen hat!", erklärte Itachi sanft schmunzelnd. "I... ich bilde mir kein Urteil!", stammelte Naruto verlegen. "M... mir braucht ihr nichts erklären!" "Sasuke ist aus dem Bett gefallen und ich wollte nur schauen, ob er sich verletzt hatte!", erklärte Itachi trotzdem mit einer ungewohnten Sanftheit in der Stimme. "Oh... ach so...", kam es irgendwie erleichtert von Naruto, der ihn jetzt sogar flüchtig anlächelte. "Es tut mir leid, ich wollte nicht voreilig urteilen... nur wie ihr beiden da so gesessen habt... das sah einfach zu eindeutig aus." Jetzt lächelte ihn auch Itachi sanft an. "Schon in Ordnung, Naruto.", kam es immer noch mit diesem sanften Unterton in der Stimme. "Wenn ich mit jemanden derartig intim werden wollen würde, dann mit dir!" In diesem Moment kam Sasuke aus dem Badezimmer, was Itachi nutzte um darin zu verschwinden. Er ließ einen völlig verdutzten und geschockten Naruto zurück, der ihm hinterher starrte. "Hey, Naruto... dir brennt da was an!", kam es aufmerksam von Sasuke, den er nur wie aus großer Entfernung wahrnahm. Immer noch hallten ihm Itachi's letzte Worte durch den Kopf: "Wenn ich mit jemanden derartig intim werden wollen würde, dann mit dir!" Kapitel 8: Niemals aufgegeben ----------------------------- Nachdem Sasuke im Bad fertig gewesen war, war er wieder in den Wohnraum getreten. Sofort war Itachi im Badezimmer verschwunden und hatte einen völlig verdutzt drein blickenden Naruto zurück gelassen. Dieser stand immer noch an seinem Ofen, an dem er eben noch mit dem Frühstück beschäftigt gewesen war. Ein unangenehmer Geruch zog auf. "Hey, Naruto... dir brennt da was an!", mahnte Sasuke den Blonden, der aber darauf immer noch reagierte. Also schob er ihn vom Ofen weg und nahm die Pfanne mit den Eiern und dem Speck herunter, wendete das Frühstück ein wenig, um den Schaden zu begrenzen. Schließlich stellte er die Pfanne auf den bereits gedeckten Tisch auf eine Korkunterlage. "Naruto?", fragte Sasuke besorgt noch einmal nach. Nur langsam wandte sich Naruto, immer noch in einer Art Schockstarre, zu ihm. Mit großen, ungläubigen Augen starrte er ihn an. "Hör mal, Naruto. Das eben im Schlafzimmer, dass hat wahrscheinlich anders gewirkt, als es in Wirklichkeit war.", setzte Sasuke zu einem Erklärungsversuch an, da er davon ausging, dass der Blonde immer noch deswegen neben der Spur war. "Was?", stammelte der Blonde nur. "Ich... ich bin aus dem Bett gefallen und hab mir den Kopf gestoßen. Itachi wollte nur schauen ob,...", weiter kam Sasuke nicht mit seiner Erklärung, als Naruto's Blick sich etwas klärte und er eine Hand hob. "Ja, schon klar... Itachi hat es mir eben auch schon erklärt!", winkte Naruto ab, der sich dem Ofen zuwandte und erschrocken feststellte, dass die Pfanne weg war. "Was... wo..." Sasuke legte eine Hand auf Naruto's Schulter und wandte ihn zum Tisch um, so dass dieser die Pfanne dort sehen konnte. Dabei konnte sich der jüngere Uchiha ein Grinsen nicht verkneifen. Naruto eben, dachte er bei sich. Immer noch so verpeilt, wie früher. "Wenn Itachi, dass schon aufgeklärt hatte, was hat dich dann so geschockt?", hakte Sasuke nach. "Ach... nichts!", winkte der Blonde erneut ab, in der stummen Hoffnung, Sasuke würde nicht bohren. Doch seine Hoffnung wurde jäh zerstört. "Das soll ich dir jetzt glauben, ja?", fragte der Schwarzhaarige etwas aufgesetzt empört. "Es war nichts... nur etwas was Itachi gesagt hat, wahrscheinlich um mich zu foppen!", wehrte Naruto ab. Genau, dass wird es gewesen sein. Itachi wollte ihn nur ärgern und hatte das sicherlich nur im Spaß gesagt. Sicherlich würde der Ältere gleich heraus kommen, grinsen und sich darüber lustig machen, dass Naruto es auch nur für einen Moment ernst genommen hatte. Da spürte der Blonde plötzlich eine Hand auf seiner Schulter und kehrte aus seinen Gedanken zurück, blickte Sasuke an, der ihn ernst anschaute. "War das gestern dein Ernst, dass du die gesamte Vorzeit und das Fest hier verbringen möchtest?", fragte Sasuke in einem ungewohnten, sanften Ton nach. Verblüfft blickte Naruto plötzlich zu seinem besten Freund, bevor er nickte und sich dann abwandte, um noch einige Sachen für das Frühstück aus einem Regal zu holen. "Ich hatte gehofft, du würdest die Feiertage mit mir verbringen.", meinte der Schwarzhaarig leise weiter. "Mit dir?", kam es verwundert von Naruto. "Ja, jetzt wo ich wieder da bin, wollte ich die Feiertage mit jemanden verbringen, der mir etwas bedeutet!", erklärte Sasuke, während er verlegen zum Dielenboden blickte. Naruto's Augen wurden größer. Was lief denn hier gerade ab? Er bedeutete Sasuke etwas? "Sei jetzt mal nicht so überrascht, Naruto!", gängelte ihn der andere plötzlich, als er ihn wieder anblickte. "Du bist mein bester Freund, dass weißt du doch und dass du mich all die Jahre nicht aufgegeben hast, während alle anderen die Verbindung zu mir mindestens einmal kappen wollten, bedeutet mir eine Menge!" Das Sasuke ihn wirklich mal als besten Freund benennen würde, hatte sich Naruto schon als sie Kinder waren gewünscht. Doch mit den Jahren, die ins Land zogen, hatte er die Hoffnung darauf wohl nach und nach aufgegeben. Jetzt doch noch so genannt zu werden ließ in dem Blonden ein Glücksgefühl entstehen. Eines, welches er schon lange nicht mehr in sich getragen hatte. Verlegen senkte nun der Blonde seinen Blick. "Himmel, ich hoffe du weinst jetzt nicht gleich!", versuchte Sasuke die Situation mit etwas Neckerei aufzulockern, vor allem aus der Angst heraus, dass er Naruto mit seinen Worten wirklich zu Tränen gerührt hatte. Eilig wischte sich Naruto mit dem Ärmel seines Oberteils über die Augen und grinste ihn dann in alter Manier an. "Ach was, ich doch nicht!", kam es strahlend von dem Jinchuriki. Auf einmal fand sich Naruto völlig unerwartet in einer Umarmung wieder, als Sasuke die zwei Schritte, die sie trennten überwand und ihn an sich drückte. "Nein, wirklich Naruto: Danke, dass du mich niemals aufgegeben hast!", flüsterte der Schwarzhaarige. "Niemals, Sasuke!", erwiderte Naruto und erwiderte die Umarmung, die sich so ungewohnt anfühlte. Nur langsam lösten sich die beiden Jungs von einander und grinsten sich verlegen an. Sie waren es nicht gewohnt ihre Gefühle derart offen zu zeigen. In dem Moment kam Itachi wieder aus dem Badezimmer und blieb verwundert stehen, während er die beiden auffällig musterte. Sofort wichen Sasuke und Naruto einen Schritt von einander. "Maaan.", begann Naruto schließlich zu maulen, "Können wir endlich frühstücken?" Kapitel 9: Einsamkeit --------------------- Naruto saß stumm bei den Uchiha-Brüdern am Frühstückstisch und stocherte in seinem Essen. Seine Gedanken kreisten ungeordnet durch seinen Kopf. Auf der einen Seite war Sasuke: Sein ehemaliger Teamkamerad hatte ihn mit seiner Hoffnung überrascht, dass Naruto die Feiertage und das Fest mit ihm verbringen würde. Eigentlich hatte der Blonde nicht damit gerechnet, denn er wusste aus der Vergangenheit, dass Sasuke diese Tage immer alleine in der Dunkelheit seiner kleinen Wohnung verbrachte und niemanden sehen wollte. Nicht einmal bereit war die Tür zu öffnen, wenn jemand klopfte oder klingelte. Oft bis zum Jahreswechsel. Schon damals, als sie frisch in ein Team gekommen waren hatte Naruto sofort erkannt, dass Sasuke ebenso einsam war, wie er. Er hatte in seiner kindlichen Naivität gedacht, dass wenn zwei so unter der Einsamkeit in dieser Jahreszeit leiden würden, sie sich besser zusammenrauften und gemeinsam der Einsamkeit in den Arsch treten sollten. Im ersten Jahr hatte er Sasuke zu sich eingeladen. Er hatte dafür sogar etwas Vernünftiges zum Essen organisiert. Irgend so ein Vogel, der im Backofen vor sich hin brutzeln musste. Dazu hatte er Kartoffeln und Rotkraut gekocht. Doch Sasuke war nicht aufgetaucht. Also hatte Naruto den Hahn über drei Tage alleine gegessen. Damals hatte ihn das Nichtauftauchen Sasukes verletzt und wütend gemacht. Also stellte er den Schwarzhaarigen bei der nächsten Gelegenheit zur Sprache. Dieser hatte ihn nur verwirrt angeblickt und gemeint, dass er die Einladung als Scherz verstanden hätte. Als Scherz! Das hatte Naruto noch mehr traurig gemacht, denn es zeigte ihm, dass Sasuke ihn nicht ernst nahm. In dem Jahr darauf - nachdem sie die ersten Hürden genommen und doch in gewisser Weise eine Freundschaft etabliert hatten - hatte er Sasuke wieder zu sich eingeladen. Dieses Mal betonte er absichtlich, dass die Einladung kein Scherz war. Also hatte er wieder einen Vogel besorgt, Kartoffeln und Rotkraut dazu gekocht und sogar eine kleine Pecannusstarte gekauft. Doch auch dieses Mal tauchte Sasuke nicht auf. Wutentbrannt war Naruto durch das Dorf gehetzt und hatte bei Sasuke geklopft. Doch keiner machte auf. Doch damit wollte sich der Blonde damals nicht zufrieden geben. Also war er an der Fassade zu Sasukes Fenster gelaufen und hatte hindurch geschaut. Aber was er da zu sehen bekam, hätte er niemals erwartet: Sasuke hatte auf seinem Bett gelegen, die Decke über sich gezogen, während man deutlich das Beben des Körpers darunter sah. Vor dem Bett auf einem niedrigen Tisch standen ein Foto, dass Sasuke mit seiner Familie zeigte, und eine kleine Kerze, die davor angezündet worden war. Da hatte Naruto verstanden, dass Sasuke ihn gar nicht versetzt hatte, weil er nicht die Gesellschaft Narutos ablehnte, sondern weil diese Zeit im Jahr ihn daran erinnerte, was er verloren hatte. Der Schmerz des anderen war so groß gewesen, dass es Naruto damals einen Stich versetzt hatte. Also war er wieder nach Hause gegangen und hatte auf das Essen geschaut. Schließlich hatte sich Naruto dazu entschieden für Sasuke einen großen Teller mit etwas zu Essen vorzubereiten, auf dem er alles fand, was Naruto für diese Tage vorbereitet hatte. Dann war Naruto zurück zu Sasuke gelaufen und als er sich sicher war, dass Sasuke schlief, schlich er sich in dessen Wohnung und hatte den Teller vor dem Bild der kleinen Familie platziert. Ohne Sasuke zu wecken ging er dann nach Hause. Er hatte nie erfahren, ob Sasuke diese Geste angenommen hatte oder wusste, von wem sie stammte. Als sie sich nach den Feiertagen wieder sahen, war alles wie immer und Sasuke ließ sich nichts anmerken. In dem Jahr nach diesem Fest war Sasuke Orochimaru gefolgt. Hatte ihm und ihrer Freundschaft, die sie aufgebaut hatten, einfach den Rücken gekehrt. Naruto selbst war dann mit Jiraiya auf Wanderschaft gegangen und verbrachte auch die drei darauf folgenden Jahre mit diesem die Festtage. Das war das erste Mal gewesen, dass Naruto ein Gefühl für die Bedeutung dieser Feiertage bekommen hatte. Hatte im Ansatz verstanden, wie es war eine Familie zu haben. Als sie dann wieder nach Konoha zurückgekehrt waren hatte Naruto nicht damit gerechnet, dass Jiraiya eine Solomission annehmen würde, die ihn über Monate wegführen würde. Da hatte er zum ersten Mal Sasukes Schmerz nachvollziehen können, wie es war das Fest wieder alleine verbringen zu müssen und einen geliebten Menschen zu vermissen. Natürlich war Jiraiya nicht tot und würde irgendwann wieder kommen, dennoch beschwerte die erneute Einsamkeit Narutos Herz. Als Sasuke schließlich in diesem Jahr wieder nach Konoha zurückgekehrt war und rehabilitiert wurde, hatte Naruto erneut Hoffnung gehabt. Doch als er sich an die ersten zwei Versuche erinnerte, mit Sasuke die Feiertage zu verbringen, hatte er seine Hoffnung schnell wieder begraben. Sicherlich zog es der andere nach wie vor, die Feiertage alleine zu verbringen und als dieser dann vor einige Wochen eine Solomission angenommen hatte... war sich Naruto sicher, dass der andere diese Mission nur akzeptiert hatte, um der Einsamkeit über die Festtage zu entkommen. Und so hatte sich Naruto auch dazu entschlossen die Vorzeit und die Festtage nicht im Dorf zu verbringen! Auf der anderen Seite stand Itachi: Naruto war dem älteren Uchiha das erste Mal kurz nach dem Tod der dritten Generation begegnet. Itachi hatte eine Frau unter einem Gen-Jutsu gestellt, damit sie Jiraiya von Naruto weglockte. Dies machte Naruto für das Akatsuki-Mitglied leichter zugänglich. Erst später hatte Naruto verstanden, dass Itachi ihn entführen wollte, um dann Kurama aus ihm zu extrahieren. Itachi hatte schon damals eine überwältigende Präsenz auf ihn gehabt. Wäre Sasuke nicht aufgetaucht, dann hätte Itachi ihn einfach mitgenommen und er wäre gestorben. Daran bestand für Naruto keinen Zweifel. Sasuke hatte ihm unter einem großen Selbstrisiko das Leben gerettet, auch wenn sein Freund damals eine andere Intension gehabt hatte. Er hatte die notwendige Zeit verschafft, damit Jiraiya die List aufgefallen und zurück kommen konnte. Beim nächsten Mal traf Naruto auf Itachi, als sie Gaara retten wollte. Dabei wollte Itachi vermeiden, dass sie die Extraktion des Ichibi störten. Und er hatte damit Erfolg gehabt. Das Ichibi wurde von Gaara getrennt und der Kazekage wäre beinahe gestorben. Eigentlich war er wirklich gestorben und war nur durch das große Opfer von Chiyo dem Tod entrissen worden. Eigentlich... eigentlich war Itachi bislang immer sein Gegner gewesen, den er hassen müsste. Doch Hass war noch nie etwas gewesen, zudem sich Naruto hatte durchringen können. Die wenige Male, in denen er sich kurzweilig seinem Ärger oder einem Anflug von Hass hingegeben hatte, waren immer große Verwüstungen entstanden. Schon als Kind hatte er instinktiv gewusst, dass Hass keine gute Lösung war und vielleicht hatte er deshalb sein Leben lang versucht alles mit Humor und Optimismus zu nehmen und zu betrachten. Und jetzt saß dieser 'Feind' an seinem Tisch in seinem Rückzugsort und frühstückte mit ihm gemeinsam. Nicht nur das! Er hatte ihm mehr oder weniger offensichtlich klar gesagt, dass er Interesse an ihm hatte. Interesse an IHM! Keiner hatte Interesse an ihm, wenn ihm die Jahre eines klar gemacht hatten, dann das. Also wie... wie konnte der Ältere sowas nur so leichtfertig behaupten. Wieder drängte sich der Gedanke in den Vordergrund, dass Itachi ihn vielleicht nur gefoppt hatte. Doch was hätte der andere davon gehabt. Er schien sich nicht über ihn lustig zu machen oder ihn damit aufzuziehen. Dennoch... dennoch konnte Naruto das nicht einfach ernst nehmen. "Naruto?", kam es mit besorgtem Unterton von seinem besten Freund. "Hm?", kam es verwirrt von Naruto, der erst langsam aus seinen Gedanken zurück kehrte und bemerkte, wie die beiden Brüder ihn besorgt musterten. "WAS?", kam es hastig und verlegen von dem Blonden. "Du bist so schweigsam.", kam es von Itachi. "Hä?", konnte Naruto gerade nicht ganz folgen. Die beiden Brüder blickten sich kurz gegenseitig an, bevor sie grinsen mussten. "Schon okay.", winkte Sasuke schließlich ab. "Dir scheint was Wichtiges durch den Kopf zu gehen!" Auf Narutos Wangen legte sich eine seichte Röte. Wie hätte er den beiden sagen sollen, dass er über sie nachdachte. Das war etwas, dass sie nicht erfahren mussten. "Ach was, wann denk ich schon mal groß nach!", scherzte der Blonde und Also setzte er schließlich ein breites Grinsen auf, winkte ab und stopfte sich endlich etwas von seinem, mittlerweile kalten Frühstück in den Mund. Mit einem skeptischen Blick bedachte sowohl Sasuke, als auch Itachi ihn kurz, bevor er dazu überging sie mit einem seichten Thema zu unterhalten. Als sie fertig mit dem Frühstück waren zogen Itachi und Sasuke sich ihre Mäntel und Umhänge wieder über und nahmen ihre Taschen. Irgendwie tat es Naruto leid, dass die beiden schon aufbrechen würden. Aber auf der anderen Seite wäre es sicherlich das Beste. So führte er sie aus der 'Haustür' durch den felsigen Zugang zum Eingang der Höhle und blieb wie angewurzelt schließlich stehen. Sasuke und Itachi waren neben ihm zum Stehen gekommen und blickten ebenso verdutzt, wie Naruto, nach draußen. Vor ihnen tobte eine Wand aus Schneeflocken und bildeten fast eine massive, weiße Wand. Der Schneesturm hatte weiter angezogen und sich in diesem auf den Weg, egal wohin, zu machen, wäre reiner Selbstmord gewesen. "Scheint, als müssten wir deine Gastfreundschaft noch etwas länger in Anspruch nehmen.", kam es von Itachi, der zufrieden grinste. Ihm schien diese Situation gar nicht so unrecht zu sein. Sasuke ließ resigniert den Kopf hängen, als ihm klar wurde, dass ihm eine weitere Nacht in einem sehr engen Bett mit seinem Bruder erwarten würde. Wieder eine Nacht mit kaum Schlaf. Aber vielleicht konnte er die Zeit nutzen Naruto davon zu überzeugen mit zurück zu kommen und die Feiertage mit ihm zu verbringen. Kapitel 10: Langeweile ---------------------- Naruto stand an seiner kleinen Anrichte und häutete einen Hasen und nahm ihn aus. Kurama hatte den kleinen Hasen gejagt, weil der Fuchs in ihm einfach keine Lust auf noch ein Ramen oder Gemüseeintopf gehabt hatte. Also stand der Blonde jetzt hier und bereitete das kleine, tote Tier darauf vor gekocht zu werden. Während er damit also beschäftigt war konnte er die Blicke der beiden Brüder auf seinem Rücken spüren und das nervte ihn. Er hatte sich diesen Ort exakt dafür geschaffen in dieser Zeit des Jahres sich hier allein zurück ziehen zu können. Itachi hatte ganz recht gehabt: Die Einsamkeit zu wählen, war weniger schmerzhaft, als sie aufgezwungen zu bekommen. Und Naruto war durchaus dazu bereit gewesen, die letzten Wochen des Jahres hier alleine zu verbringen. Er wollte die Zeit nutzen seine Techniken auszubauen und zu trainieren oder sich einfach mal dazu zu entscheiden morgens nicht aus dem Bett aufzustehen. Jetzt hatte er zwei Gäste und draußen tobte ein Schneesturm. Darauf war er nicht vorbereitet gewesen. Zum einen wusste er nicht wirklich, was er mit Gästen anfangen sollte... selbst wenn sie nicht hier in seiner Klausel festsitzen würden, sondern in seiner Wohnung im Dorf gewesen wären. Normalerweise wurde Naruto nicht besucht. Jedenfalls nicht einfach so. Wenn, dann eher weil es um eine Mission ging. Zudem zerstörten die beiden im Grunde den Sinn, warum er hier war! Sobald der Sturm sich legte, würden die beiden wieder aufbrechen und ihrer Wege gehen. Dann wäre das hier keine freiwillige Einsamkeit mehr. Es wäre wieder eine aufgezwungene. Klar, er hätte mit Sasuke zurück ins Dorf gekonnt, aber sich dieser Heuchelei, die dort betrieben wurde, freiwillig auszusetzen war keine wirkliche Option für ihn. Plötzlich spürte er Kurama in sich. Der Fuchs hatte sich nach der Jagd im Sturm wieder in ihn zurück gezogen und hatte geruht, doch jetzt schien ihn etwas zu stören. Etwas, was ihn dazu trieb sich wieder von Naruto zu lösen und neben ihm zu manifestieren. Für solche 'Ausflüge' wählte der Biju meist eine handliche Größe, anstatt in seiner vollen Pracht zu erscheinen, was die Unterkunft auch gesprengt hätte - wortwörtlich. Dann wandte der Fuchs sich der Tür zu und blickte Naruto auffordernd an. "Ja, doch!", kam es deutlich genervt von dem Blonden. Er wandte sich von dem frisch zerlegten Hasen ab, ging zur Tür und öffnete sie umständlich mit einem Ellenbogen, da seine Hände immer noch total blutverschmiert waren. Dann wetzte Kurama davon, dem Schneetreiben entgegen. Als Naruto die Tür wieder geschlossen hatte wollte er zurück zu seiner Anrichte gehen und sah, dass sein Gefühl ihn nicht getäuscht hatte. Beide Uchiha blickten ihn an. Sasuke - cool wie jeher - an der Wand lehnend, während Itachi auf einem der Stühle Platz genommen hatte. "Können wir dir irgendwie helfen?", fragte der Älteste ihn. Doch Naruto schüttelte nur mit dem Kopf, bevor er wieder zum Hasen eilte. Noch immer waren Itachis Worte vom Morgen in seinem Kopf präsent und trieb ihm erneut die Schamesröte ins Gesicht. Natürlich hätte er Itachi fragen können, ob er sich mit ihm nur einen Spaß erlaubt hatte, doch das würde den Blonden wie ein Vollidiot dastehen lassen. Jemand, der nicht mal einen simplen Scherz verstand und ihm auch noch Bedeutung beimaß. Schließlich befand sich der Hase im Ofen und musste vor sich hin brutzeln. Also wandte Naruto sich dem Badezimmer zu, um sich die Hände zu waschen. Als er im Badezimmer war atmete er kurz auf. Hier war er nicht den Blicken der beiden Brüder ausgesetzt. In diesem Moment war er wirklich für sich alleine! Allein und verwirrt von der Tatsache, dass er zwar die Anwesenheit der beiden verfluchte, aber gleichzeitig Angst davor hatte, wenn sie sich wieder auf ihre Wege machen würden. Das war doch einfach nur dumm, schoss es Naruto durch den Kopf. Sie hatten gerade den Tisch abgeräumt und die Reste so aufbereitet, dass sie später noch einmal von dem Hasen essen konnten. Der Hase war wirklich gut gelungen, dafür das Naruto sonst nur Ramen zubereitete und selten wirklich selbst etwas so aufwendiges kochte. Doch nun stand er vor dem gleichen Problem, wie während dem Kochen: Er hatte Gäste und wusste nichts, mit ihnen anzufangen. "Jemand Lust auf eine Partie Go?", fragte Sasuke plötzlich. Naruto blickte ihn fragend an und der Schwarzhaarige zog ein kleines Brett hervor. Der Blonde war baff von der Erkenntnis, dass Sasuke ein Go-Spiel dabei hatte. Er kam schließlich gerade von einer Mission. Doch Go war noch nie sein Fall gewesen. Viel zu viel nachdenken und Taktiken ausknobeln und Strategien zurecht legen... Also schüttelte er den Kopf. Auch Itachi schien gerade keine große Lust darauf zu haben. Da fiel Naruto ein, dass er ein Kartenspiel hier hatte. Er hatte es mitgenommen, um sich Langweile zu vertreiben. Er zog es aus einer Schublade und hielt es hoch. Die beiden Brüder blickten sich kurz an, bevor sie dann beide nickten. Also setzte sich Naruto wieder an den Tisch, legte die Karten in die Mitte und blickte fragend in die Runde. "Was wollt ihr spielen?", fragte er. "Skat?", schlug Itachi vor und ernte nicht sehr begeisterte Blicke von den beiden Jüngeren. "Canasta?", warf Sasuke seinen Vorschlag in die Runde, was bei Itachi zu einem nichtsagenden Blick führte. "Poker?", wollte nun Naruto sein Glück versuchen, aber auch hier blickten die beiden Brüder ihn nur fragend an. "Woher kannst du denn Poker?", fragte Sasuke verwirrt. "Reis du doch mal drei Jahre mit einem saufenden Weiberhelden durch die Weltgeschichte.", kam es breit grinsend von Naruto. "Da lernst du Poker spielen, um wenigstens etwas Geld zurück zu bekommen, welches er vorher mit beiden Händen aus dem Fenster geworfen hat." Itachi bekam ein Grinsen auf dem Gesicht. "Poker sollte man nur spielen, wenn es etwas zu gewinnen gibt!", wandte er ein. "Dann mach du ein Vorschlag, womit wir uns die Zeit vertreiben könnten!", blaffte Sasuke Itachi scharf an. Itachis Grinsen wurde breiter, als er aufstand und zu seiner Tasche ging. Dort kramte er kurz und kam schließlich mit einer Flasche wieder. Es war eine Flasche guter Sake. Keine gewöhnliche, sondern eine wirklich große Flasche. "Ich hab noch nie!", kam es schließlich trocken von Itachi. Naruto und Sasuke blickten sich kurz gegenseitig fragend an und dann zu Itachi. "Wie, sagt bloß ihr kennt 'Ich hab noch nie' nicht?", kam es mehr als belustigt von dem Ältesten. Doch als die anderen beiden irgendwie peinlich berührt zur Seite schielten rollte Itachi mit den Augen. "Wir brauchen drei Gläser. Wir füllen die Gläser. Dann sagen wir Reih um etwas, wie zum Beispiel 'Ich hab noch nie... jemand getötet'. Wenn es zutrifft, braucht ihr nicht trinken. Wenn es nicht zutrifft müsst ihr trinken. Geht übrigens auch mit 'Ich war noch nie...'", erklärte Itachi die Regeln. Sasuke und Naruto blickten sich wieder gegenseitig fragend an. Dann, bevor sie gänzlich ohne Zeitvertreib da sitzen würde, nickten sie schließlich zustimmend. Naruto holte drei kleine Gläser und stellte jedem eines hin. Itachi öffnete die Flasche und schenkte ein. "Dann mach ich den Anfang und wiederhole mein Beispiel: Ich hab noch nie... jemanden getötet!" Sasuke und Itachi tranken, Naruto nicht. Itachi blickte ihn fragend an. "Hast du die Regeln nicht verstanden?", fragte der Älteste behutsam nach. "Doch!", kam es von dem Blonden. "Naruto tötet nicht!", kam es trocken von Sasuke. "Was ernsthaft jetzt?", äußerte Itachi seine Überraschung über diesen Umstand. Naruto zuckte nur peinlich berührt mit den Schultern. "Wenn es nicht anders ginge, dann würde ich es tun. Doch bislang war es einfach nicht notwendig!" In Itachis Blick lag eine Spur von Bewunderung. Er war noch nie einem Ninja begegnet, der noch nie hatte jemanden töten müssen. Naruto war eben wirklich etwas Besonderes. Innerlich begann er zu grinsen. Er hatte dieses Spiel nicht ganz ohne Hintergedanken vorgeschlagen. Es eignete sich ausgezeichnet dafür über andere Menschen ein bisschen etwas herauszufinden. Und je länger das Spiel gehen würde, desto mehr gaben die Spieler von sich Preis. Es war einfach perfekt! Kapitel 11: Ich hab noch nie... ------------------------------- "Ich hab noch nie... jemanden geküsst!", kam es von Itachi und trank sein Glas, ebenso sein jüngerer Brüder. Mit einer seichten Röte im Gesicht, wobei unklar war, ob sie vom Alkohol kam oder von der Frage selbst, blickte Naruto auf sein Glas. "Hey, du musst auch trinken." , kam es leicht angeheitert von Sasuke. Nicht verstehend blickte Naruto ihn an. "Aber ich hab noch nie...", kam es leise von Naruto, dem es mehr als peinlich war es laut zuzugeben. "Doch hast du!", erwiderte Sasuke überzeugt. "Mich!" Itachi verschluckte sich an seinem Alkohol und fing an zu husten. "Bitte was?", wollte Itachi jetzt mehr wissen. "Ach, das war doch kein richtiger Kuss!", winkte Naruto verlegen ab. "Nein? Ich kann mich noch erinnern, dass die Mädels in unserer Klasse dich fast gelyncht hätten, weil du mein erster Kuss gewesen bist!", kam es schmunzelnd von Sasuke, bevor ihm klar wurde, was er gerade offenbart hatte und rote Ohren bekam. "Ihr habt euch vor der gesamten Klasse geküsst?", hakte Itachi interessiert nochmals nach. "Ja." - "Nein!" kam es gleichzeitig von Sasuke und Naruto. "Es war kein Kuss.", wiederholte Naruto genervt. "Sasuke hat mich genervt und ich hab mich auf seinen Tisch gesetzt, da wurde ich von hinten gestoßen und bin gegen ihn gefallen." "Ja, und dabei haben sich unsere Lippen berührt, also ein Kuss!", kam es wieder spitzfindig von Sasuke. Itachi fand es interessant, dass sein kleiner Bruder darauf bestand, dass es sich dabei um einen... nein... seinen ersten Kuss gehandelt hatte. Konnte es sein, dass sein Bruder auch... ein Interesse an Naruto hatte? Naruto zögerte noch einen Moment und leerte dann sein Glas. Itachi schenkte nach. Damit war Naruto dran. "Ich hab noch nie... jemanden mein Interesse vorgegaukelt, um mir einen Spaß zu erlauben!", kam es nun von Naruto, der damit ausloten wollte, ob Itachi seinen Satz vom Morgen wirklich ernst gemeint hatte. Keiner trank. "Warum sollte man sich damit einen Spaß erlauben?", fragte Itachi überrascht. Ertappt blickte Naruto zu ihm und zuckte dann leicht verunsichert mit den Schultern. "Du glaubst, ich hab das heute Morgen nur gesagt, um dich aufzuziehen?", kam es erkennend von dem Älteren. "WAS... nein, doch, vielleicht, ich weiß nicht!", begann Naruto völlig erschrocken zu stammeln. "Ich hab das Gefühl, mir ist hier irgendetwas entgangen.", kam es trocken von Sasuke, als er sein Glas leerte und plötzlich inne hielt. "Nein, ich hab das auch noch nie gemacht, aber ich hatte Durst!" Itachi musste grinsen. Er wusste nicht, ob ihn Narutos Unbeholfenheit oder Sasukes trockene Art gerade amüsierten. Vielleicht war es auch die Kombination aus beidem. Itachi füllte Sasukes Glas auf. "Ich war noch nie... verliebt!", lallte Sasuke und leerte sein Glas erneut. Itachi zog hinterher und exte sein Glas. "Oho...", kam es gespielt überrascht von Sasuke. "In wen ist denn mein werter Herr Bruder verliebt?" Dafür erntete der jüngere Uchiha einen bösen Blick von dem älteren, bevor dessen Blick auf Naruto fiel, der sich gerade die Augen rieb. "Und auf wen hast du ein Auge geworfen?", kam es spitzzüngig von Itachi an Sasuke zurück. Nun war es an Sasuke ihn bitterböse anzufunkeln, bevor sein Blick kurz auf den Blonden fiel. Als der Jüngere sich dessen bewusst wurde blickte er schnell wieder Itachi an, der ihn breit angrinste. Itachi sah seinem kleinen Bruder an, dass dieser den unbewussten Blick zum Blonden verfluchte. Naruto schien von den Blickwechseln nichts mitbekommen zu haben, als er sein Glas nahm und trank. "Sakura?", fragte Sasuke in einem wissenden Ton. Naruto nickte. "Jap... isch war mal in schi... ähm... sie... verliept...", lallte der Blonde müde. "Du warst?", hakte Itachi nach, dem man anmerkte, dass er deutlich mehr Erfahrung mit Alkohol hatte, als die beiden Jungs, und mehr vertrug. "Jap... Schnee von geschtern!", kam es mit einem breiten Grinsen von Naruto. Die Brüder blickten sich fragend an. "Ich glaube, Naruto ist fertig!", stellte Sasuke fest, versuchte dabei sein eigenes Lallen zu unterdrücken. "Meinst du?", kam es neckisch von Itachi. "Jetzt könnte man die wirklich interessanten Dinge von ihm erfahren?" "Die wirklich interessanten Dinge?", kam es naiv von Sasuke. "Isch kann eusch noch hören!", lallte Naruto, während er seinen Kopf mit der Stirn auf dem Tisch parkte. "Na ja, interessant im Sinne von... intim! Dinge, über die er sonst nicht redet.", erklärte Itachi. "Wäre das nicht ziemlich gemein?", wandte Sasuke ein. "Ja, dasch wäre esch! Gemein!", nuschelte Naruto weiter. "Gibt es denn gar nichts, was du schon immer Mal über Naruto wissen wolltest?", fragte Itachi neugierig. "Doch klar, aber...", Sasuke unterbrach sich. Auch ihm schien der Alkohol die Zunge bereits zu lockern, was dem jüngeren Uchiha nicht wirklich recht war. "Aber?", hakte jetzt Naruto nach. "Nichts!", wiegelte Sasuke ab. "Kooomm schon Schasch'ke... wasch... wasch willscht du wischen?", kam es mit fettem Grinsen von Naruto, der dafür extra seinen Kopf wieder hob. Sasukes Ohren waren feuerrot und er schüttelte den Kopf. Itachi nutzte die Gelegenheit und füllte die Gläser auf. "Dann bin ich wohl mal wieder dran.", meinte der Älteste grinsend. "Ich hab noch nie... Sex gehabt!" Itachi kippte seinen Drink sofort herunter. Sasuke griff zögerlich nach dem Glas und leerte es etwas langsamer, als wäre er sich nicht sicher, ob er die Tatsache, dass er bereits Erfahrung hatte, hier wirklich publik machen wollte. Doch er wollte auch kein Spielverderber sein. Naruto riss die Arme gewinnend hoch und lachte über das gesamte Gesicht. "Gewonnen!", schrie er regelrecht hinaus. "Isch musch nischt trinken! Denn isch bin noch..." Mitten im Satz kippte Naruto vorn über. Nur der schnellen Reaktion von Sasuke und Itachi hatte er es zu verdanken, dass er nicht direkt in sein Glas fiel, dass Itachi geistesgegenwärt wegzog, während Sasuke verhinderte, dass der Blonde mit dem Gesicht ungebremst auf den Tisch aufschlug. Naruto hatte es ausgeknockt. "Er ist definitiv hinüber!", kam es sachlich von Sasuke. Itachi hatte sich wieder hingesetzt und trank gerade Narutos Glas aus, dann grinste er Sasuke breit an. "So, so... mein Brüderchen hat also angefangen sich die Hörner abzustoßen, was?", kam es aus einer Mischung von Stolz und Neugierde von Itachi. Sasuke blickte ihn nur entgeistert an, während er immer noch Narutos Gesicht in seinen Händen hielt. Kapitel 12: Interesse --------------------- Itachi und Sasuke hatten Naruto in sein Bett verfrachtet und ihn zugedeckt. Schnarchend lag der Blonde völlig blau vom Trinkspiel auf seinem Rücken und schien mit sich und der Welt im Einklang zu sein. Die Brüder verließen das Zimmer und schlossen die Tür. Während sich Sasuke auf die Couch fallen ließ, verschwand Itachi kurz im Bereich der Küche. Als er wieder zurück kam und sich neben Sasuke setzte, hielt er ihm ein großes Glas Wasser hin. "Nein, danke!", kam es von Sasuke. "Ist nur Wasser und du brauchst Flüssigkeit, sonst hast du morgen einen heftigen Kater!", erklärte Itachi fürsorglich. Sasuke blickte ihn verwirrt an. Diese Fürsorglichkeit war er einfach nicht gewohnt, schon gar nicht von seinem Bruder, den er noch bis vor ein paar Monaten töten wollte. Nur zögerlich nahm er das Wasser entgegen und nippte dran. "Du solltest mehr trinken. Alkohol entzieht dem Körper mehr Flüssigkeit, als das es ihm zuführt! Daher kommt am nächsten Tag der Kopfschmerz!", erklärte Itachi geduldig. "Das weiß ich!", kam es kurz angebunden von Sasuke, der erst zu spät merkte, dass er schnippischer geklungen hatte, als er beabsichtige. Itachi lächelte ihn nur an. "Ich bin überrascht, wie viel du schon verträgst!", kam es leise von Itachi. "Warum?", fragte Sasuke, der einen weiteren Schluck aus dem Glas nahm. "Vielleicht nur, weil du mein kleiner Bruder bist und es nicht so aussah, als würdest du zum ersten Mal trinken!", kam es sanft von dem Älteren. Aus dem Augenwinkel schielte Sasuke zu ihm herüber. Seine Wangen röteten sich leicht. Er nahm noch einen Schluck aus dem Glas und zuckte dann gleichgültig mit den Schultern. "Nein, war nicht das erste Mal!", kam es leise von Sasuke. "So klar, wie du noch bist, bist du einiges gewöhnt hm?", hakte Itachi beiläufig nach. "Geht so.", erwiderte der Jüngere, der sich irgendwo von diesem Gespräch peinlich berührt fühlte. "Geht so?", bohrte Itachi weiter nach. Sasuke nahm einen weiteren Schluck vom Wasser, um nicht sofort antworten zu müssen. "Manchmal war es ein netter Zeitvertreib, wenn nichts zu erledigen war und wir uns gelangweilt haben. Da spielt man auch kleine, lustige Trinkspiele!", erklärte Sasuke leise, während er auf das Feuer im Kamin blickte. "Ah, verstehe!", kam es leise von Itachi. "Man hat Langeweile, spielt ein lustiges Trinkspiel, landet miteinander im Bett..." Sasuke verschluckte sich schlagartig an dem Wasser, dass er gerade wieder nippte und musste kurz husten. Mit weiten Augen blickte er Itachi an, nicht sicher, ob er dazu jetzt was sagen sollte oder nicht. "Nicht?", kam es unschuldig fragend von dem Älteren. "Was geht dich das an?", fuhr Sasuke ihn an. "Hey, ich versuch nur dich ein wenig kennen zu lernen!", wandte Itachi mit erhobenen Händen ein. "Lass das!", kam es kurz angebunden von Sasuke, der wieder auf das Feuer blickte. "Ich bemühe mich wirklich, Brüderchen!", kam es leise von Itachi. "Lass das!", wiederholte der Jüngere. "Wieso?", wollte Itachi wissen. "Weil... weil das alles nicht notwendig wäre, wenn die Dorfältesten dir diesen Auftrag nicht gegeben und du ihn nicht ausgeführt hättest.", kam es gepresst leise von Sasuke. "Oder du mich wenigstens danach mitgenommen hättest!" Überrascht blickte Itachi zu seinem jüngeren Bruder. "Wärst du denn mitgegangen?", fragte Itachi verwundert. "Ich wäre lieber mit dir mitgegangen, als alleine im Dorf zurück zu bleiben!", antwortete Sasuke wahrheitsgemäß, wobei er nicht vermeiden konnte, dass eine Spur Wut in seiner Stimme mitschwang. "Wenn es möglich gewesen wäre, Sasuke, dann hätte ich dich mit mir genommen!", kam es leise nach einem Augenblick der Stille von Itachi. "Aber es wäre unverantwortlich gewesen, die mit mir zu nehmen und einem Leben auf der Flucht auszusetzen oder einem Leben bei Akatsuki. Ich war davon ausgegangen, dass die dritte Generation dir Pflegeeltern verschafft und dich nicht irgendwo alleine einquartiert!" "Hat er aber nicht!", kam es trotzig von Sasuke. "Ist aber auch egal!" Itachi legte seine Hand an Sasukes Schulter und blickte ihn ernst an. "Nein, dass ist es nicht!", konterte der Ältere, doch Sasuke bekam ein trauriges, schräges Grinsen im Gesicht. "Doch, denn man kann ohnehin nicht mehr daran ändern!", erwiderte Sasuke, während er kurz zu der Hand auf seiner Schulter blickte. "Aber dennoch, würde ich dich gerne etwas besser kennenlernen!", kam es schließlich wieder von Itachi, der seine Hand von Sasukes Schulter nahm, ihm aber zugewandt sitzen blieb. "Von mir aus.", kam es mürrisch, während Sasuke den letzten Schluck Wasser trank, seine Arme dann vor der Brust verschränkte und etwas mehr nach unten rutschte. Itachi lächelte ihn glücklich an. "Hab ich das vorhin richtig gedeutet, dass du in Naruto verliebt bist?", kam es plötzlich von Itachi, was dazu führte, dass Sasuke schlagartig wieder senkrecht dasaß und ihn entgeistert anblickte. "Geht's noch?", fragte Sasuke, dessen Stimme ein wenig in die Höhe gerutscht war. "Heißt das nein?", hakte Itachi neckisch nach. "Was interessiert dich das?", versuchte Sasuke die Beantwortung der Frage zu vermeiden. "Ja oder nein?", fragte Itachi ungerührt weiter. "Verdammt, Itachi!", keifte Sasuke schließlich. "Das... das geht dich gar nichts an." "Das akzeptiere ich als 'Ja'!", kam es gewinnend von dem Älteren. "Und selbst wenn, was spielt das für eine Rolle?", maulte Sasuke, der wieder seine Arme vor der Brust verschränkte und auf der Couch wieder etwas runterrutschte. "Es spielt für mich eine große Rolle, weil ich auch an Naruto interessiert bin!", gestand Itachi schließlich. Sofort saß Sasuke wieder senkrecht auf der Couch und starrte seinen Bruder entgeistert an. Noch ehe Sasuke etwas erwidern konnte ging plötzlich die Schlafzimmertür auf und Naruto stand mit wirren Haaren in der Tür. Die beiden Uchiha blickten überrascht zu ihm. Seine Augen waren kaum mehr als schmale Spalten und er wirkte irgendwie käsig im Gesicht. Plötzlich kam Bewegung in den Blonden, der vor der Couch am Kamin vorbei eilte, um ins Bad zu stürmen. Kaum hatte er es erreicht hörten die beiden Brüder das Würgen. Itachi und Sasuke schnauften beide gleichzeitig und ließen kurz den Kopf hängen, bevor sie aufstanden. Dann blickten sie sich an und sprachen völlig synchron zueinander. "Ich kümmer mich um ihn - Nein, brauchst du nicht - Was soll das jetzt - Hör auf, damit - AAARG!" Beide wandten sich frustriert von einander, bevor sie einmal um die Couch gingen. Erst als ein erneutes Würgen zu ihnen drang, eilten sie gemeinsam Richtung Badezimmer und merkten erst zu spät, dass sie nicht gleichzeitig durch die Tür passten. Kapitel 13: Kater ----------------- Als Naruto aufwachte wünschte er sich nichts Sehnlicheres als den Tod! Sein Schädel fühlte sich an, als würde er gleich explodieren. Übelkeit beherrschte ihn. Ein seltsamer, widerwärtiger Geschmack lag auf seiner pelzigen, leicht tauben Zunge. Sein Körper war kaum zur Kooperation bereit und ließ sich kaum koordiniert bewegen. Außerdem hatte Naruto den Eindruck, dass er Gewichte an allen Gliedmaßen hatte. Dennoch schaffte er es irgendwann in eine aufrechte Position und bereute das zugleich. Alles schwankte und drehte sich um ihn herum. Mühsam zog er seine Füße unter der Decke hervor und ließ sie aus seinem Bett baumeln. Nur sehr, sehr langsam ließ er sich aus dem Bett auf seine Füße gleiten, jederzeit bereit... einfach auf den Boden zu fallen und dort liegen zu bleiben! Aber entgegen seiner Erwartungen hielten ihn seine Beine aufrecht. Also versuchte er nun einen Fuß vor den nächsten zu setzen und stieß den mit etwas Wasser gefüllten Eimer neben seinem Bett um. Ein leiser Fluch entkam Naruto und er fragte sich, was der Eimer hier zu suchen hatte und womit er nun nasse Füße verdient hatte. Egal! Stolpernd und kaum in der Lage die Füße mehr als nur wenige Millimeter vom Boden zu heben schlurfte er in Richtung seiner Schlafzimmertür. Als er sie erreichte lehnte er sich erschöpft an das Holz der Tür und wünschte sich, dass er im Bett geblieben wäre. Doch als er in Erwägung zog, wieder zurück zu gehen empfand er es als nicht zu bewältigende Strecke, voller Gefahren und einem nassen Boden. Also zwang er sich und hob seine Hand auf die Klinke der Tür und öffnete sie. Von draußen wurde sein Sehnerv sofort von zu viel Licht schmerzhaft überflutet. Er stöhnte und legte sich die andere Hand über die Augen. Dann endlich schaffte er den Schritt in die Wohnstube. Mit halb zugekniffenen Augen fiel sein Blick auf sein Sofa. Auf ihm saßen Itachi und Sasuke. Dabei hatte Itachi einen Arm um Sasuke gelegt. Sie hatten sich scheinbar den Hocker heran gezogen und die Füße darauf gebettet, so dass sie es etwas bequemer hatten. Die Wolldecke war über ihre Beine ausgebreitet und ging den beiden bis zur Brust. Sasukes Kopf lehnte an Itachis Brust, dessen Kopf aber an Sasukes Kopf lehnte. Naruto war sich nicht sicher, ob diese Wahrnehmung tatsächlich der Wirklichkeit entsprach oder ob er immer noch vom Alkohol beeinflusst wurde. Das tat auch nichts zur Sache. Er musste aufs Klo. Also wollte er leise und vorsichtig an den beiden Brüdern vorbei schleichen und ihnen ihre Ruhe gönnen. Wer wusste schon, ob sie nicht schon heute aufbrechen würden und wie anstrengend ihre Reise wohin auch immer werden würde. Aber jedem Vorsatz zum Trotz übersah Naruto wie weit der Hocker wirklich in Richtung des Kamin reichte und er stieß sich heftig das Knie an ihm an. Das wiederrum provozierte bei ihm einen verärgerten, schmerzerfüllten Fluch, schob den Hocker weg und die Füße der beiden Brüder fielen unsanft zu Boden, worauf die beiden wach wurden. Dabei sprang Sasuke erschrocken auf, während Itachi nur verschlafen gähnte und sich die Augen rieb. "Sorry.", nuschelte Naruto kaum verständlich, während er weiter zum Badezimmer humpelte. Im Badezimmer zog er sich seine Klamotten aus und ließ sie achtlos auf dem Boden liegen. Er war jetzt einfach nicht in der Lage sie aufzuheben und in den Wäschekorb zu werfen. Sein erstes Ziel war die Toilette, das zweite das Waschbecken mit der Zahnbürste. Irgendwann, er wusste gar nicht wie, fand er sich mit der Zahnbürste im Mund unter der Dusche wieder und ließ sich von heißem Wasser berieseln. Da das Wasser plötzlich eisig kalt wurde, weil der Heißwasservorrat aufgebraucht war, brachte Naruto auf die Idee, dass er vielleicht zu lange geduscht hatte. Von dem plötzlichen Temperaturwechsel geschockt riss er sein Mund auf und die Zahnbürste fiel zu Boden. Eilig verseuchte er dem Kältetod zu entgegen, rannte dabei aber nur gegen die Duschwand, was ihn auf seine vier Buchstaben und direkt unter das eisige Wasser fallen ließ. Entmutigt ließ Naruto seinen Kopf hängen und akzeptierte sein Schicksal des Kältetodes. Doch dann hörte die Berieselung auf. Scheinbar war auch der zweite Wassertank leer. Naruto seufzte erleichtert. Nur langsam zog er sich an der Aufhängung der Brause langsam wieder in eine aufrechte Position und tapste klatschnass und fröstelnd auf den weichen Badvorleger. Instinktiv griff er zum Handtuchhalter, um nach seinem Handtuch zu greifen und musste feststellen, dass der Halter leer war. Der Blonde riss entgeistert seine Augen auf, bereute es auf Grund des nun reichlich einfallenden Lichtes und blickte sich suchend um. Kein Handtuch! Er ging auf die Knie und suchte den Boden ab. Neben der Dusche, hinter dem Wäschekorb, unter dem Waschbecken, beim Klo. Kein Handtuch. Innerlich begann er zu weinen. Entmutigt ließ er sich auf den Badvorleger sinken und atmete tief durch. Immer noch schwankte und drehte sich der Boden ein wenig, während sein Kopf noch heftiger als zuvor wummerte. Gut, er würde einfach warten bis dass Wasser auf seiner Haut so getrocknet war und würde sich dann anziehen. Anziehen? Aber womit? Suchend blickte er sich um. Alles was er hier im Raum hatte waren die völlig durchgeschwitzten Klamotten, die er vorhin achtlos auf den Boden hatte fallen lassen und die nun - durch seine Suche - etwas feucht geworden waren. Die konnte - nein - die wollte er nicht wieder anziehen. Von draußen hörte er, wie die Brüder scheinbar aktiv wurden und stöhnte ein weiteres Mal auf, während jedes Geräusch damit drohte seinen Kopf zum Zerbersten zu bringen. Langsam raffte er sich wieder auf, musste sich aber an dem Handtuchhalter festhalten, und blickte sich suchend um. Er konnte nicht im Badezimmer bleiben. Früher oder später würde sich einer der beiden nach ihm erkundigen. Aber raus konnte er so, wie er war - nämlich nackt - auch nicht. Ratlos ließ er seinen Kopf hängen und sein Blick fiel wieder auf den Badvorleger. Nach einem Augenblick des Abwägens zuckte er gleichgültig mit den Schultern, schnappte sich den Vorleger und hielt ihn sich vor den Schritt, bevor er die Tür öffnete. Die beiden anderen waren gerade in der Küche zugange und Naruto fragte sich, wieso die so fit wirkten. Leise und langsam schlich er am Kamin vorbei. "Hey, Naruto, beeil dich, Frühstück ist gleich fertig!", kam es beschäftigt von Itachi. Naruto hielt inne und blickte in die Küche. Nein, keiner von den beiden blickte zu ihm und er konnte... in diesem Moment drehte sich Sasuke mit einem fragenden Blick zu ihm. Als er ihn sah entglitt ihm der Teller, den er gerade in der Hand hielt, so dass dieser zu Boden fiel und zersprang. Von dem Geräusch aufgeschreckt wandte sich Itachi um, blickte auf den Teller und dann zu seinem Bruder, bevor er dem Blick des Jüngeren folgte und Naruto sah. Durch das laute Geräusch hatte der den Vorleger fallen lassen und versuchte mit seinen Händen seinen Kopf davor zu bewahren sich zu spalten und hatte die Augen fest zusammen gekniffen. Als er sicher war, dass er das Spalten erfolgreich verhindert hatte öffnete er langsam seine Augen und sah zwei zu Salzsäulen erstarrte Uchihas, die ihn beide anstarrten. Erst jetzt fiel Naruto auf, dass er den Badvorleger nicht mehr in der Hand und vor sich hielt, was seinen Kopf explosionsartig rot werden ließ, was wiederum den Kopfschmerz anfachte. Peinlich bis auf den Grund seiner Seele berührt wollte er in sein Schlafzimmer eilen, hatte sich aber zu weit gedreht und stieß mit dem Kopf gegen den Vorsprung des Kamins, was ihn wieder rückwärts umkippen ließ. In diesem Moment erwachten die Brüder aus ihrer Starre und eilten besorgt zu dem Blonden hin, der auf dem Rücken am Boden lag und sich die Stelle rieb, die gerade Bekanntschaft mit dem Vorsprung gemacht hatte. Der Schmerz hatte sich exponentiell vervielfältigt und feuerte die Übelkeit an. Gerade als sich Itachi und Sasuke neben ihn kniete musste sich Naruto erneut übergeben. Da waren dieser bittere Geschmack und das pelziges Gefühl auf seiner Zunge wieder. "Scheiße, Naruto!", kam es besorgt von den beiden Brüdern, wieder völlig simultan. "Alles gut!", kam es langsam und langezogen von Naruto. "Ist nur ein Albtraum... wache gleich auf!" Die Brüder blickten sich kurz an und mussten sich bemühen ihr Lachen zu unterdrücken. Itachi räusperte sich und schluckte sein Grinsen hinunter. "Nein, wirklich!", meinte Naruto wieder und klang dabei, als würde jemand seine Sprache sehr viel langsamer abspielen. "Gleich... gleich wach ich..." In dem Moment zwackte Sasuke ihn in die Seite und Naruto schrie vor Schmerz oder Überraschung oder einer Mischung aus beidem auf. "Scheiße, Sasuke, was...", Naruto hielt inne. Die Röte in seinem Gesicht nahm weiter zu, während er sich wieder auf den Boden sinken ließ und den Kopf auf den Holzdielen ablegte. "Kein Traum, was?" Jetzt mussten beide Brüder leise kichern. "Ich fürchte nein!", kam es amüsiert von Itachi, der Narutos Hand nahm und ihm langsam in eine sitzende Position verhalf. "Scheiße!", kam es leise von Naruto, der seine Beine anwinkelte und die Arme darüber legte, um den Blick auf seine Körpermitte zu verhindern. "Naruto... ähm... warum läufst du nackt hier rum?", fragte Sasuke behutsam. "Klappe, Teme!", kam es unwirsch von Naruto, der versuchte aufzuspringen, es tatsächlich auf die Füße schaffte, aber wegen dem mangelnden Gleichgewichtssinn zu kippen begann. Sasuke griff nach seiner Hand und bewahrte den Blonden erneut umzukippen. "Dobe!", kam es nur leicht amüsiert von dem Schwarzhaarigen. "Komm ich helf dir ins Schlafzimmer." Mit diesen Worten führte Sasuke den ziemlich geknickten Naruto in dessen Schlafzimmer zurück, während Itachi ihnen verdutzt hinterher schaute und gerade nicht verstand, wie sein kleiner Bruder es geschafft hatte, die Initiative zu ergreifen und an ihm vorbei zu ziehen. Kapitel 14: Frühstück --------------------- Im Schlafzimmer ließ Sasuke Naruto langsam auf das Bett nieder. Dieser hatte ganz offensichtlich den Kater seines Lebens und Sasuke hatte immer noch ein amüsiertes Schmunzeln im Gesicht. Er ging an die Kommode und zog die einzelnen Fächer auf, während er Unterwäsche, eine Hose und ein Shirt für den Blonden heraus suchte und ihm schließlich reichte. "Danke!", kam es mehr als geknickt von Naruto mit rauer Stimme. "Nicht dafür, Dobe!", kam es sanft von dem Dunkelhaarigen. Sasuke wandte sich um und betrachtete sich... ja, was genau eigentlich? In diesem Zimmer gab es nichts als die Rückwand des Kamins, durch die dieser Raum beheizt wurde, sowie das Bett und die Kommode... oh und natürlich den Nachttisch, mit dem Sasukes Hinterkopf gestern Morgen Bekanntschaft gemacht hatte. Währenddessen schlüpfte Naruto in die Hosen und das Shirt. "Wasn an der Wand so interessant?", kam es schließlich erschöpft von Naruto. Sasuke wandte sich kurz zögerlich zu Naruto, um zu schauen, ob dieser seinen Zustand der Nacktheit endlich beendet hatte und als er feststellte, dass genau das der Fall war drehte er sich ganz zu dem Blonden um. "Hab mich nur gefragt, wie du das hier alles herbekommen hast.", wich Sasuke aus. "Hä?", war alles, was Naruto entgegnete. "Na ja, diese Höhle... die Wände sind geglättet und begradigt, Dielenboden, Möbel, begrenzte Strom- und Wasserversorgung.", zählte Sasuke neugierig auf. Er wollte damit Naruto einfach das Gefühl der Peinlichkeit nehmen und ihn auf andere Gedanken bringen. "Über die Höhle bin ich Mal gestolpert. Kurama hat mir mit den Wänden geholfen, ansonsten hab ich den Rest selbst gemacht.", erklärte Naruto mit immer noch größtenteils zugekniffenen Augen. "Und woher bekommst du Strom und Wasser?", hakte Sasuke mit gedämpfter Stimme weiter nach. "Wasser bekomm ich von 'nem Fluss, der durch den Fels fließt. Ich lass einen kleinen Teil in zwei Becken fließen. Das eine wird durch den Kamin beheizt und liefert dann das heiße Wasser.", antwortete Naruto und hielt sich wieder die Hand an die Schläfe, die wild pochte. "Der Strom kommt durch die Wasserkraft des Flusses und speichere ich in einem Generator zwischen." "Hätt' ich dir nicht zugetraut, dass du sowas bewerkstelligt bekommst!", kam es grinsend von Sasuke, der vor Naruto in die Hocke ging und dessen Hand vom Kopf zog. Vorsichtig legte er seine Fingerspitzen an die beiden Seite des Kopfes und begann mit sanftem Druck kreisende Bewegungen zu machen. Naruto schloss seine Augen und schien den Moment zu genießen, als der Schmerz sichtlich nachließ. Wenn sich Sasuke jetzt etwas nach oben strecken würde hätte er Naruto einfach so küssen können. Doch was wäre so ein Kuss wert gewesen? Er wollte Naruto nicht küssen. Sasuke wollte von Naruto geküsst werden. Also ließ er die leichte Schläfenmassage langsam ausklingen, was nur ein unwilliges Brummen von Naruto nach sich zog, dem das gar nicht so recht war. "Komm, Itachi hat sicherlich dein Katerfrühstück fertig!", lächelte Sasuke ihn sanft an, als Naruto langsam die Augen öffnete. "Oh... Futter!", kam es etwas lebhafter von dem Blonden. Das war so klar, dachte sich Sasuke. Winkt man Naruto mit etwas essbarem, dann kam wieder Leben in ihn. Der Chaot wollte aufspringen aber sein Gleichgewichtssinn war scheinbar immer noch nicht ganz einsatzbereit. Sasuke griff wieder nach seinem Arm und verhinderte, dass Naruto rücklings ins Bett fiel. "Komm ich helf dir, Dobe!", kam es sanft von dem Dunkelhaarige. "Kann selbst laufen, Teme!", konterte Naruto bissig und mit einem Grinsen auf dem Gesicht. "Aber nur, wenn du es schaffst stehen zu bleiben!", erwiderte Sasuke neckend. "Krieg ich hin und wenn ich dafür Chakra schmieden muss!", maulte Naruto. "Ja, ja... oder du lässt dir einfach helfen!", kam es gespielt genervt von dem Uchiha, der Naruto langsam zu Tür brachte. Als sie draußen ankamen war Itachi bereits wieder in der Küche und bereitete das Frühstück vor. Langsam erreichten sie den teils gedeckten Tisch und Sasuke manövrierte den Blonden langsam auf dessen Stuhl, bevor er neben ihm Platz nahm. Naruto stemmte seine Ellenbogen auf den Tisch und legte seinen Kopf in die Hände. Da kam auch schon Itachi und stellte ihm ein großes Glas mit grünem, dickflüssigem Inhalt hin. "Einmal auf ex!", forderte Itachi ihn breit Grinsend auf. Naruto beäugte das Getränk mit einem kritischen Blick, bevor er zu dem Älteren hochblickte. "Wasn das?", nuschelte der Blonde skeptisch. "Etwas, was dir hilft deinen Kater loszuwerden. Also hopp, hopp... Nase zu und runter damit!", kam es freudig und gut gelaunt von Itachi. "Wie kommt es eigentlich, dass ihr beiden noch so fit seid und es mir so schlecht geht?", hakte Naruto misstrauisch nach. "Liegt wohl dran, dass wir beide Säufer sind!", erklärte Itachi immer noch breit grinsend. Verwirrt blickte Naruto von Itachi zu Sasuke und wieder zurück. "Naruto, es wäre einfacher für dich etwas zu verstehen, wenn du deinen Kater los werden würdest. Also: Nase zu und rein damit jetzt!", forderte Itachi nun etwas strenger. Der Blonde blickte fragend zu Sasuke, der aber nur ratlos mit den Schultern zuckte. Also griff Naruto nach dem großen Glas und setzte es an. Als der erste Schluck in seinem Mund war, wollte er umgehend wieder absetzen, aber Itachi hatte seine Hand an den Boden des Glases gelegt und zwang den Jüngeren praktisch dazu, den gesamten Inhalt zu schlucken. "Achtung, das Ei kommt zuletzt!", merkte Itachi fürsorglich an, als wäre gar nichts dabei. Und tatsächlich konnte Sasuke sehen wie, nachdem die ganze grüne Flüssigkeit in Naruto verschwunden war ein rohes Ei als letztes das Glas entlang rutschte und im Mund des Blonden verschwand. Dann nahm Itachi das Glas direkt weg und Naruto musste heftig husten. "Bäääh... verdammt Itachi... was war das?", bellte Naruto entsetzt. "Das war ein Hausrezept gegen Kater von Akatsuki.", erklärte Itachi unschuldig. "Der Trick ist, dass man es auf einen Zug schlucken muss, weil man sich sonst nicht überwinden kann, es leer zu machen, sobald man den ersten Schluck intus hat... sorry!" Sasuke konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und erntete von Naruto einen bitterbösen Blick. Itachi, der sich mit dem Glas abgewandt hatte, kam zurück und stellte Naruto eine Riesenportion Ramen hin. Kleine Fettaugen schwammen obenauf. Narutos Augen wurden schlagartig vor Freude groß und er stürzte sich wie ein ausgehungerter Berglöwe auf seine Leibspeise. Als Sasuke zu Itachi blickte hatte der ein breites, triumphierendes Grinsen im Gesicht. Kapitel 15: Besinnliche Kaminstunde ----------------------------------- Nach dem Frühstück ging es Naruto schon etwas besser, aber wirklich fit wirkte er nicht. Also beschlossen Itachi und Sasuke noch einen Tag länger zu verweilen und sich um den Blonden etwas zu kümmern. So hatten sie sich zu dritt auf die Couch vor den Kamin gesetzt, Naruto in ihrer Mitte. "Ich kann mich nicht mehr wirklich ganz an gestern erinnern.", kam es geknickt von Naruto. "Hast nichts Wichtiges verpasst.", kam es leise von Sasuke. "Wichtig, nein. Interessant, ja.", kam es spitzzüngig von Itachi, der sofort einen scharfen Blick von Sasuke zugeworfen bekam. "So?", kam es von dem Blonden, der mit seinem Tee voll auf beschäftigt war. "Was denn zum Beispiel?" "Zum Beispiel das Sasuke...", weiter kam Itachi nicht, als Sasuke ihm ins Wort fiel. "Gab es da nicht mal eine Regel, dass alles, was bei einem Trinkspiel gesagt wird, beim Trinkspiel bleibt und später, wenn man wieder nüchtern ist, nicht wiederholt werden darf?", warf Sasuke schnell sprechend ein. "An so eine Regel kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern!", kam es breit grinsend von Itachi. "Doch... doch ich bin mir ganz sicher, dass es diese Regel gibt und sie soll genau vor solchen Momenten wie diese schützen.", konterte Sasuke energisch. "Was ist schon dabei, darüber zu plaudern, wenn man unter sich ist?", fragte Itachi neckisch. Sasuke versuchte sich bewusst zu machen, warum er seinen Vorsatz, seinen Bruder zu töten, aufgegeben hatte. Im Moment fiel es ihm verdammt schwer, sich zu erinnern. Also verschränkte er seine Arme defensiv vor seiner Brust und wandte seinen Blick wieder auf den Kamin. Sollte der Ältere doch tun, was er nicht lassen konnte. Er würde das hier stoisch aussitzen und sich nichts anmerken lassen. "Was nun?", kam es gebeutelt von dem Blonden, der trotz seines erbärmlichen Zustandes scheinbar interessiert war. "Sorry Naruto, Sasuke hat recht... es gibt diese Regel, dass man nach dem Trinkspiel nicht über das Trinkspiel spricht!", gab Itachi kleinlaut bei. Überrascht wandte Sasuke seinen Blick wieder auf seinen größeren Bruder, der versöhnlich lächelte. "Das ist ja eine doofe Regel!", maulte Naruto. "Nein, die ist sinnvoll, oder sollen wir mal über deine Antworten auf manche Fragen sprechen?", warf Sasuke trocken ein. "Nein!", kam es eilig von Naruto. "Oder hab ich was total blödes gesagt?" Itachi und Sasuke mussten beiden kurz kichern. "Wann sagst du mal nichts blödes, Dobe?", neckte Sasuke den Blonden. "AAAH Teme... du sollst mich doch nicht so nennen!", maulte Naruto. "Also sagt schon... hab ich was Peinliches gesagt?" "Och... nicht wirklich... nicht peinlicher als das, was Sasuke oder ich so von uns gegeben haben!", kam es mit einem Schmunzeln von Itachi. "Aber sag mal Naruto, dachtest du wirklich, dass ich das, was ich gestern Morgen sagte, nur sagte, um dich zu foppen?" Naruto sank noch etwas tiefer auf der Couch und versuchte sich hinter seiner Tasse zu verstecken, während seine Wangen sich wieder röteten. "Das ist jetzt das zweite Mal, dass du da was ansprichst, was scheinbar an mir vorbei gegangen ist. Also frag ich jetzt direkt: Was hast du ihm denn gesagt?", kam es leicht gefrustet von Sasuke. "Na ja, ich hab ihn darüber aufgeklärt, dass du mir gestern Morgen keinen Blowjob gegeben hast und sagte, wenn ich derart intime werden wollen würde, dann mit Naruto!", kam es locker von Itachi, als würde er übers Wetter sprechen. Sasuke spaunzte seinen Tee, den er gerade getrunken hatte, quer über sich und die Decke, die sie über sich gelegt hatten. Prompt saß Sasuke wieder senkrecht. "Bitte was?", keifte Sasuke entsetzt. Unschuldig blickte Itachi über Naruto hinweg zu seinem jüngeren Bruder. "Was denn?", fragte er scheinbar nicht wissend, worüber sich Sasuke gerade mokierte. "Kein Wunder, dass Naruto förmlich erstarrt war, als ich aus dem Bad kam und du verschwunden bist.", erwiderte Sasuke mit leicht provokanten Unterton. "Bitte?", kam es jetzt verwundert von Itachi. "Na hör mal, wenn mir einer, den ich kaum kenne, sagt, dass er gern von mir einen geblasen bekommen würde, dann würde mich das auch schocken?", antwortet Sasuke neunmalklug und ließ sich wieder langsam gegen die Rückenlehne sinken. "Es war gar nicht so anrüchig, wie du das jetzt klingen lässt!", verteidigte sich Itachi. "Nur so weit, dass Naruto das Frühstück beinahe anbrennen gelassen hatte!", neckte Sasuke seinen großen Bruder weiter. "HEY!", fauchte Itachi, der das Gefühl hatte, einen Treffer nach dem anderen zu kassieren. "Ernsthaft, Bruderherz: Ich hätte auch in dem Moment gedacht, dass du mich damit aufziehen wollen würdest!", kam es nüchtern von Sasuke, der einen weiteren Schluck von seinem Tee schlürfte. Stille zog ein. Der Blick der beiden Brüder wanderte zwischen sie und einem Naruto, der soweit auf der Couch nach unten gerutscht war, dass er die Decke über sich hatte ziehen können. "Naruto?", kam es besorgt von Sasuke und Itachi, wie aus einem Mund. "Nope!", drang es gedämpft unter der Decke hervor. "Keiner da!" Die Brüder blickten sich an und mussten lachen. Kapitel 16: Erstes Mal ---------------------- "Naruto... komm schon!", rief Itachi mit sanfter Stimme durch die Tür zum Badezimmer. "Nein!", kam es energisch aus diesem. "Hey, wir haben das doch gar nicht so gemeint.", kam es entschuldigend von dem Älteren. "Sprich nur für dich, ich bin mir keiner Schuld bewusst!", kam es trocken von Sasuke, der immer noch auf der Couch saß. "Super, toll, klasse Sasuke!", maulte ihm Itachi entgegen. "Okay... ich hab es doch gar nicht so gemeint!" "Ist mir egal!", rief Naruto wieder durch die Tür des Badezimmers. "Mensch Naruto, ich hab einfach nicht dran gedacht, dass du noch keinen...", wollte sich Itachi erklären, wurde aber nur schroff von Naruto unterbrochen. "Halt die Klappe!" Itachi richtete seinen Blick an die Decke. Dann spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Sasuke war aufgestanden und an ihn heran getreten. "Lass mich mal!", meinte dieser sanft zu seinem großen Bruder. Der trat einen Schritt zurück und ließ Sasuke an die Tür. Dieser Klopfte fast schon behutsam. "Hey Naruto, es gibt nichts wofür du dich schämen musst. Wirklich nicht!", meinte Sasuke sanft. "Ja, ja, du hast da leicht reden! Du hast ja schon!", kam es trotzig von hinter der Tür. "Jap, ich hab schon, dass ist richtig.", gab Sasuke klein bei. "Aber wenn ich mich noch einmal entscheiden dürfte, würde ich damit warten, bis ich jemand ganz Besonderes finde." "Wirklich?", kam es leise von Naruto. "Ja!", erwiderte Sasuke mit Nachdruck. "Weißt du, manchmal ergibt sich sowas einfach, ganz ohne, dass es eine Bedeutung hat!" "Wie meinst du das?", hakte Naruto nuschelnd nach. "So etwas erzählt man nicht durch die Tür, Dobe!", neckte Sasuke Naruto vorsichtig. Er hörte, wie Bewegung hinter der Tür entstand und einen Moment später entriegelte die Tür und ein Naruto mit hochrotem Kopf stand im Rahmen. "Aaah, Teme... du sollst mich doch nicht so nennen!", murrte nun der Blonde. Sasuke bekam ein schiefes Grinsen. Dann nahm er Naruto am Arm und zog ihn wieder in die Wohnstube und zur Couch, auf die sie sich setzten. "Also wie meintest du das jetzt?", wiederholte Naruto, der immer noch leicht trotzig wirkte. Sasuke blickte ihn sanft an, bevor er kurz seinen Blick senkte. Als er ihn wieder hob, fiel er auf Itachi und dann lenkte er ihn zurück auf den Blonden. "Na ja, wenn man in einem geschlossenen Raum aufeinander sitzt und nichts zu tun hat, dann spielt man alberne Trinkspiele und dann führt manchmal eben das eine zum anderen. Und ehe man sich versieht landet man knutschend mit jemandem im Bett und am nächsten Tag ist alles schwammig und wie in Watte gehüllt.", erklärte Sasuke. "Dein erstes Mal war die Folge eines Trinkspieles?", hakte Naruto vorsichtig nach. Sasuke ließ kurz beschämt den Kopf hängen bevor er nickte und den Blick zum Blonden wieder hob. "Du siehst, noch keine Erfahrungen zu haben, ist nicht das peinlichste auf der Welt!", kam es sanft von Sasuke. Die Gesichtsfarbe des Blonden normalisierte sich langsam. "Also...", kam es von Itachi, der sich auf die Rückenlehne der Couch lehnte und sich genau zwischen Naruto und Sasuke befand. Er blickte erst zu Sasuke, dann zu Naruto und zurück zu seinem Bruder. "In einem geschlossenen Raum aufeinander sitzen - Ja, das tun wir. Nichts zu tun haben - Auch das trifft auf uns zu. Ein albernes Trinkspiel - Haben wir schon hinter uns..." Während er aufgezählt hatte, hatte er mit den Fingern abgezählt. Doch ehe er seine Aufzählung beenden konnte kassierte er von Sasuke einen Faustschlag gegen die Schulter. "Bist du irgendwie notgeil, oder was?", fauchte Sasuke ihn an. "Ach was... ich fand nur die Parallelen interessant.", kam es unschuldig von Itachi. "Und wollte nur heraus stellen, dass wir dennoch ein unterschiedliches Ergebnis erzielt haben." "Ich sagte ja auch 'manchmal'. Manchmal führt dann das eine zum anderen!", keifte Sasuke, dessen Ohren rot geworden waren. "Man reg dich doch nicht so auf, Brüderchen.", kam es schulterzuckend von Itachi. "Was seid ihr beiden nur so unentspannt? Wir reden doch nur über ein ganz normales Thema." Itachi stieg über die Rückenlehne der Couch und setzte sich wieder neben Naruto, dessen Gesicht wieder deutlich röter war, als vor einigen Augenblicken. "Was ist schon dabei, wenn drei Jungs zusammen sitzen und sich einfach nett unterhalten?", kam es wieder von Itachi. "Naruto!" Der Blonde zuckte kurz, als Itachi seinen Namen nannte und setzte sich etwas auf. "Was?", kam es gehetzt von ihm. "Ganz locker, Füchschen!", lächelte ihn Itachi sanft an. "Wie stellst du dir dein erstes Mal vor?" Von Sasuke kassierte Itachi auf Grund des Wortes 'Füchschen' einen kritischen Blick, was Naruto aber völlig entging, da er Sasuke nicht sehen konnte, wenn er sich Itachi zuwandte. "Itachi!", tadelte Sasuke schließlich. "Warum musst du immer so direkt und plump sein?" "Bin ich das?", erwiderte Itachi mit unschuldigem Blick, bevor er mit den Schultern zuckte. "Vielleicht bin ich während der Zeit bei Akatsuki pragmatisch geworden und halte Zeit für zu wertvoll, um sie damit zu verschwenden umständlich außenherum zu sprechen, in der verzweifelten Hoffnung, dass mein Gegenüber versteht, worauf ich hinaus will!" "Das hat doch nichts mit Zeitverschwendung zu tun.", konterte Sasuke empört. "Vielleicht möchte man nur nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen und lieber vorher in Ruhe ausloten, woran man ist, bevor man möglicherweise etwas mit seiner Offenheit direkt plattwälzt, damit es auch ja kein Zurück mehr gibt!" "Himmel, man kann aber auch verklemmt sein, Brüderchen!", neckte Itachi Sasuke brüderlich. Naruto versank ein weiteres Mal in seiner Couch vor Scham. Kapitel 17: Hoffnung -------------------- Sasuke saß genervt auf der Couch und blickte zu Itachi. Nach der wirklich unpassenden Frage von Itachi, wie sich Naruto sein erstes Mal vorstellen würde und dem kleinen verbalen Schlagabtausch zwischen den Brüdern war er wieder knall rot angelaufen und vor Scham in der Couch versunken. Itachi hatte es sich nicht nehmen lassen seine Frage zu wiederholen, was dazu geführt hatte, dass Naruto aufgesprungen war, um sich dieses Mal in seinem Schlafzimmer einzusperren. Sasuke wusste, dass Naruto so schnell nicht wieder heraus kommen würde. Itachi jedoch wollte es noch nicht aufgeben und sprach immer noch durch die Tür mit Naruto. "Du machst es nur schlimmer!", murmelte Sasuke genervt. "Mach ich gar nicht!", wiegelte Itachi trotzig ab. "Naruto wirst du da nur auf eine Art und Weise wieder raus bekommen.", belehrte Sasuke den älteren Uchiha. Dieser zog sich von der Tür zurück und kam wieder zu ihm herüber, nahm neben ihm Platz und schaute ihn erwartungsvoll an. "Find es selbst heraus!", kam es ungehalten von Sasuke, der seine Arme vor der Brust verschränkte. "Wie soll ich das heraus finden?", erwiderte Itachi verwirrt. "Nicht mein Problem!", antwortete der Jüngere gleichgültig. "Komm schon, Brüderchen... verrate es mir.", flehte Itachi ihn an. Sasuke rollte genervt mit seinen Augen. "Es ist doch offensichtlich!", gab Sasuke seinem großen Bruder einen Hinweis. Verwirrt blickte ihn das ehemalige Akatsuki-Mitglied an und schien wirklich nicht zu wissen, worauf sein Bruder hinaus wollte. Dieser schnaufte völlig entnervt. "Hey, was denn los, Brüderchen?", fragte Itachi schließlich. Sasuke zog genervter eine Augenbraue hoch und bedachte ihn nachdenklich. Es kam Itachi ein wenig so vor, als wolle Sasuke ihn fragen, ob er die Frage ernst meinte. Doch dann stand Sasuke auf und blickte erwartungsvoll zu dem Älteren. Der stand zögerlich auch auf, bevor er dann von seinem Bruder in die Küche geschoben wurde. "Du willst diesen Sturkopf aus seinem Zimmer kriegen?", fragte Sasuke mehr rhetorisch, als wirklich ernst gemeint. "Dann koch ihm sein Lieblingsgericht!" In diesem Moment breitete sich Erkenntnis in Itachis Gesicht aus und er begann glücklich zu lächeln. "Du hast Recht, Brüderchen.", kam es in einem dankbaren Tonfall von dem Älteren. "Wärst sicherlich auch selbst drauf gekommen!", murrte Sasuke, als er sich umdrehen wollte, um wieder zur Couch zurück zu gehen. Doch Itachi hielt ihn am Handgelenk fest und zog ihn zurück zu sich. "Nein, ehrlich Sasuke... danke!", kam es versöhnlich von dem Älteren. Dann zog er Sasuke an sich und drückte ihn. Von dieser Reaktion war Sasuke so überrascht, dass er im ersten Moment nicht reagieren konnte. Schließlich fing er an mit den Armen zu rudern und Itachi entließ ihn wieder aus der Umarmung. "Hilfst du mir?", fragte Itachi ihn, während er sich umwandte und Zutaten raussuchte. "Klar.", ließ sich Sasuke immer noch völlig baff verpflichten und wurde sofort von seinem Bruder breit lächelnd in Beschlag genommen. Sie waren schon eine Weile dabei, etwas zu kochen als Sasuke die Stille durchbrach. "Kann es sein, dass du mit deiner forschen Art vermeiden möchtest, dass du selbst etwas von dir Preis geben musst?", kam es direkt, wie es seine Art war, von Sasuke. Itachi hielt kurz inne, blickte nachdenklich zu seinem Bruder und lächelte dann. "Hast mich durchschaut was?", schmunzelte Itachi ihn weiter an, während er seine Tätigkeit wieder aufnahm. "Aber warum solltest du von dir ablenken wollen?", hakte Sasuke nichtverstehend nach. "Vielleicht, weil ich nicht stolz darauf bin, was ich getan habe und tun musste.", kam es leise von Itachi. Stille entstand. "Es gibt nichts wofür du dich schämen musst!", erwiderte Sasuke mit sanftem Tonfall. Als er zu seinem Bruder blickte, sah er das sanfte, bedauernde Lächeln. Sasuke legte sein Messer zur Seite und rückte zu seinem Bruder auf. Vorsichtig legte er seinen Arm um dessen Schulter. "Lieb von dir, dass du das sagst!", kam es bedächtig von Itachi. "Es muss dich eine große Überwindung gekostet haben, dass zu sagen!" "Nein, hat es nicht!", verneinte Sasuke prompt. "Weil ich das wirklich denke." Wieder hielt Itachi inne. Langsam und ungläubig blickte er zu Sasuke. Schluckte unmerklich. "Nachdem ich die Hintergründe erfahren habe hat sich mein Hass völlig verflüchtig.", erklärte Sasuke, der wieder an seine Arbeit ging. "Du warst in einer unmöglichen Situation und hast das Einzige getan, was den Frieden und die Sicherheit des Dorfes erhalten hat. Dafür hast du das größte Opfer gebracht, was jemand bringen kann! Also hör auf darüber zu grübeln, ob es einen anderen Weg gegeben hätte oder was du hättest anders machen können." Wie gebannt starrte Itachi seinen jüngeren Bruder an. Nie hätte er gedacht, dass Sasuke das einmal zu ihm sagen würde. Eine kleine Hoffnung keimte in Itachi, das er vielleicht doch irgendwann in seine Heimat zurück kehren und sich möglicherweise dort ein Leben aufbauen konnte. Ein Leben gemeinsam mit... Naruto? Kapitel 18: Ein neues (altes) Gefühl ------------------------------------ Naruto saß mit angewinkelten Beinen auf seinem Bett und schmollte. Doofe Uchiha, dachte er sich. Erst waren die Brüder so doof in einen Schneesturm zu geraten, dann dankten sie ihm seine Gastfreundschaft und die Rettung vor dem Kältetod mit einem Trinkspiel, an das er sich nur noch teilweise erinnern konnte und zogen ihn jetzt mit den Informationen auf, die sie dadurch gewonnen hatten. Die Frage von Itachi spukte ihm immer noch im Kopf umher: Wie stellst du dir dein erstes Mal vor? Woher sollte er das wissen? Er war 16 Jahre alt und hatte einen Großteil seines Lebens mit Training verbracht. Außer seiner Schwärmerei für Sakura hatte er gänzlich keine Erfahrung mit Gefühlen romantischer Natur und Bedürfnisse... nun ja... die löste er eigenhändig. Eigentlich war Naruto immer davon ausgegangen, dass sich sein erstes Mal irgendwann einfach mal so ergeben würde. Das er bei Sakura keine Chancen hatte oder je haben würde, war ihm in dem Moment klar geworden, als Sasuke das Dorf verließ und er sah, wie Sakura gelitten hatte. Da war ihm bewusst geworden, dass sie den Uchiha wirklich liebte. Während er mit Jiraiya umher gezogen war, hatte dieser ihm öfters Manuskripte zum Gegenlesen gegeben. Anfangs konnte Naruto kaum zwei Seiten lesen ohne nicht hochrot zu werden und danach eine Pause zu brauchen. Ihm wäre lieber gewesen, wenn er niemals erfahren hätte, was für eine Art Bücher der alte Eremit schrieb. Sie hatten ihm einen weitgefächerten Einblick über Beziehungen und Sexualpraktiken vermittelt. Aber nichts davon konnte sich Naruto für sich selbst vorstellen. Er hatte definitiv keine Vorstellung, wie er sich sein erstes Mal vorstellte. Was hatte Itachi mit dieser Frage auch bezweckt? Wollte er ihn nur ärgern und in Verlegenheit bringen oder hatte der andere wirklich Interesse an seiner Vorstellung - die es ja nicht gab? Aber warum sollte Sasukes älterer Bruder daran ein Interesse haben? Daran? Oder an ihm? Wieder kamen ihm Itachis Worte vom Vortag in den Sinn: "Wenn ich mit jemanden derartig intim werden wollen würde, dann mit dir! ". Naruto spürte, wie sich seine Wangen erneut röteten. Bedeutete das, dass Itachi wirklich an ihm interessiert war? Aber er kannte Naruto doch kaum! Er war ihm vielleicht zwei oder drei Mal zuvor begegnet. Beim ersten Mal wollte er ihn entführen. Beim zweiten Mal wollte Itachi ihn aufhalten und die Rettung Gaaras verhindern. Nur beim letzten Mal hatten sie einige Worte gewechselt. Also worin lag sein Interesse für ihn begründest? Ein Geruch drang an seine Nase und er erkannte ihn sofort. Ramen! Neugierig rutschte er von seinem Bett und schlich zur Tür. Leise öffnete er sie und sah, dass die Brüder in der Küche werkelten. Der Geruch wurde intensiver. Langsam trat er aus seinem Zimmer heraus und trat zwei, drei Schritte näher. "Kann es sein, dass du mit deiner forschen Art vermeiden möchtest, dass du selbst etwas von dir Preis geben musst?", kam es direkt, wie es seine Art war, von Sasuke. Itachi hielt kurz inne, blickte nachdenklich zu seinem Bruder und lächelte dann. "Hast mich durchschaut was?", schmunzelte Itachi ihn weiter an, während er seine Tätigkeit wieder aufnahm. "Aber warum solltest du von dir ablenken wollen?", hakte Sasuke nichtverstehend nach. "Vielleicht, weil ich nicht stolz darauf bin, was ich getan habe und tun musste.", kam es leise von Itachi. Stille entstand. Itachi war nicht stolz darauf, was er war und was er getan hatte oder tun musste? Er war ein Nuke Nin, ein Akatsuki, ein Uchiha, ein Mörder! Oh! Aber nach allem, was Naruto von Sasuke wusste, war der Mord am Clan ein Auftrag der Dorfältesten. Es war keine Tat aus niederen Beweggründen. Itachi sollte damit die Sicherheit und den Frieden des Dorfes wahren. Dennoch blieb es ein Mord an Männern, Frauen, Kinder! Nur einer hatte dieses Massaker überlebt und der stand gerade neben Itachi. Wie schwer Itachi das wohl gefallen war, seine eigene Familie töten zu müssen? Und für einen Ninja gehörte das Töten zum Leben dazu. Naruto kannte keinen Ninja, der nicht schon einmal dazu gezwungen worden war. Nun ja, er kannte sich selbst, aber... Er wuschelte sich durch seine Haare. "Es gibt nichts wofür du dich schämen musst!", erwiderte Sasuke mit sanftem Tonfall. So ein Tonfall kannte Naruto von seinem ehemaligen Teamkamerad gar nicht. In der Kindheit hatte er immer ernst und unerbittlich geklungen, manchmal verärgert oder besorgt, hin und wieder aggressiv und provozierend, später dann kalt und gleichgültig. Aber so sanft, dass war für Naruto neu. Auf Itachis Gesicht schlich sich ein sanftes, bedauerndes Lächeln und Sasuke legte sein Messer zur Seite und trat näher an Itachi heran, bevor er vorsichtig seinen Arm um Itachis Schulter legte. "Lieb von dir, dass du das sagst!", kam es bedächtig von Itachi. "Es muss dich eine große Überwindung gekostet haben, dass zu sagen!" "Nein, hat es nicht!", verneinte Sasuke prompt. "Weil ich das wirklich denke." Wieder hielt Itachi inne. Langsam und ungläubig blickte er zu Sasuke. Schluckte unmerklich. Auf Naruto wirkte das, als hätte der Ältere nie damit gerechnet, so etwas von seinem jüngeren Bruder zu hören. Als wäre gerade eine schwere Last von den Schultern des Älteren genommen worden. Aber auch irgendwie noch ängstlich, als würde er nicht wissen, ob er den Worten Sasukes wirklich Glauben schenken konnte. "Nachdem ich die Hintergründe erfahren habe hat sich mein Hass völlig verflüchtig.", erklärte Sasuke, der wieder an seine Arbeit ging. "Du warst in einer unmöglichen Situation und hast das Einzige getan, was den Frieden und die Sicherheit des Dorfes erhalten hat. Dafür hast du das größte Opfer gebracht, was jemand bringen kann! Also hör auf darüber zu grübeln, ob es einen anderen Weg gegeben hätte oder was du hättest anders machen können." Naruto konnte erkennen, wie die Gewissheit in Itachis Blick Einzug hielt. Sah einen Schimmern in dessen Augen und die unsägliche Freude, dass sein Bruder ihm scheinbar wirklich verziehen hatte. Naruto war baff. Bevor Sasuke zu Orochimaru gegangen war, hatte er nie über etwas anderes geredet, als über seine Rache und darüber, dass er seinen Bruder töten musste. Dass dieser wirklich den über die Jahre hinweg kultivierten Hass in nur wenigen Monaten derartig bei Seite schieben konnte... das empfand der Blonde als eine große Leistung. Lange gehegte Gefühle einfach so zu überwinden, dass wusste Naruto aus eigener Erfahrung, war nicht leicht. Es kostete eine Menge Kraft und Willen. Es war fast schon selbstlos. Dann fiel Itachis Blick auf ihn und seine Augen wurden größer. Naruto erstarrte für einen Moment bevor er begann breit zu grinsen und sich verlegen am Hinterkopf zu kratzen. "Sorry, ich wollte euch nicht belauschen!", kam es entschuldigend von ihm. "Aber es hat so gut gerochen, dass ich nachschauen wollte, was ihr kocht!" "Du hattest Recht!", kam es völlig baff von Itachi an Sasuke gewandt. Dieser schnaufte kurz, als könne er nicht glauben, dass Itachi an seinen Worten gezweifelt hatte. "Sag ich doch!", kam es nüchtern von Sasuke. "Mit Ramen kriegt man Naruto immer!" Jetzt war es Naruto, der mit großen Augen völlig baff dastand und längst vergessen hatte, warum er bis vor wenigen Minuten überhaupt noch schmollend in seinem Schlafzimmer gesessen hatte. Itachi und Sasuke lachten kurz amüsiert und auf einmal... war da ein neues Gefühl in Naruto. Eigentlich war es nicht neu! Es war nur sehr viel intensiver, als die Variante, die er von früher noch in Erinnerung hatte. Dieses Gefühl, dass ihm ein Kribbeln im Bauch verursachte, jedes Mal wenn er Sakura sah. Nur das Sakura nicht hier war. Vor ihm in der Küche standen 'nur' Itachi und Sasuke. Kapitel 19: Wie ein echter Hokage --------------------------------- Nachdem sie gegessen und danach gemeinsam aufgeräumt hatten saß Naruto noch am Esstisch und dachte nach. Er war so in seinen Gedanken versunken, dass er erst gar nicht bemerkte, dass sich jemand zu ihm gesetzt hatte. Als er aufblickte lächelte ihn Sasuke sanft an. Itachi war nirgends zu sehen. "Itachi ist im Badezimmer. Er wollte duschen!", erklärte Sasuke, der scheinbar genau wusste, was Naruto gerade durch den Kopf gegangen war. In Naruto herrschte nach wie vor dieses Dauerkribbeln. Es war ein verwirrendes Gefühl und er konnte es auch nicht recht deuten. "Ja, sorry, ich hab das Wasser heute Morgen komplett aufgebraucht.", nuschelte Naruto verlegen. "Ach schon gut, du warst schließlich nicht auf Gäste ausgelegt.", kam es sanft von Sasuke. Es entstand eine kurze Stille zwischen ihnen und Naruto wusste nicht, warum Sasuke sich zu ihm gesetzt hatte oder ob er selbst etwas sagen sollte. Schließlich hörte er seinen besten Freund. "Itachi meint es nicht böse, wenn er solche Dinge fragt.", entschuldigte sich Sasuke sanftmütig für seinen Bruder. "Ach schon gut...", begann Naruto zu grinsen. "Ich... ich bin es nur nicht gewohnt, dass jemand mit mir über solche Dinge redet!" "Hast du echt noch nie mit jemandem über Sex und so gesprochen?", hakte Sasuke nach. Naruto ließ den Kopf hängen und spürte, wie seine Wangen sich röteten. "Na ja, ich hab einige von Jiraiyas Bücher gegengelesen. Ich weiß schon, wie und was es mit Sex auf sich hat.", winkte Naruto wieder grinsend ab. "Aber mit jemanden darüber gesprochen hast du...", wiederholte Sasuke vorsichtig seine Frage. "Nö... Hat sich irgendwie auch nie ergeben.", kam es leise von Naruto, dem sein Grinsen aus dem Gesicht gewichen war. "Nachdem du zu Orochimaru gegangen warst, bin ich mit Jiraiya rumgezogen und hab überwiegend trainiert. Ich mein der Eremit hat schon das eine oder andere Gespräch zwecks Aufklärung mit mir geführt... aber... das ist nicht was du meinst, oder?" "Aber du findest doch so leicht Freunde, da hat es sich nie ergeben, mit jemand über sowas zu sprechen?", bohrte Sasuke verblüfft nach. "Ich glaube, über sowas redet man eher mit einem bestem Freund, als mit irgendwelchen Leuten, die man keine fünf Minuten kennt und die man fünf Minuten später wieder zurück lässt.", konterte der Blonde traurig. Auch Sasuke ließ beschämt den Kopf hängen, denn ihm wurde bewusst, dass sein damaliger Weggang mehr bedeutet hatte, als einfach nur der Versuch, stärker zu werden. Dann hob er seinen Blick wieder und lächelte Naruto sanft an. "Aber jetzt bin ich da, Dobe!", kam es sanft von Sasuke. "Aaah, Teme... nenn mich nicht so!", kam es gespielt maulend von dem Blonden, der dann auch seinen Blick hob und Sasuke anlächelte. "Du hast also nie Gelegenheit gehabt, mit jemanden Erfahrungen zu machen, also nicht mal sich ausziehen und einfach nur berühren?", fragte Sasuke sanft nach. Naruto schüttelte den Kopf und blickte kurz verlegen zur Seite. "Hey, das ist wirklich in Ordnung... glaub mir!", versuchte Sasuke ihm die Scheu und die Scham zu nehmen. "Aber hin und wieder... da hast du dir einen runter geholt oder?" "Klaaar!", kam es laut und prompt, als könne Naruto nicht fassen, dass man danach fragen musste. "Und woran denkst du dabei so?", tastete sich Sasuke sanft weiter nach vorne. "Weiß nicht... an nichts Bestimmtes.", erwiderte Naruto unsicher. "Ich wach ab und an einfach nachts auf und hab das Bedürfnis mir einen runterzuwedeln." Sasuke schaute ihn plötzlich geschockt an. "Runterzuwedeln?", wiederholte er langsam. "Ja!?", bestätigt Naruto unsicher. "Woher hast du so eine Wortwahl?", fragte Sasuke entgeistert. "Aus Jiraiyas Bücher.", erklärte Naruto, nicht wissend, was an 'sich einen runterwedeln' falsch war. "Sehr blumig.", kam es nüchtern von Sasuke. "Sich einen runterwedeln..." "Wie nennst du es denn?", hakte Naruto neugierig nach. Ertappt blickte Sasuke ihn an und seine Ohren wurden etwas rot. "Ähm... sich einen runter holen. Masturbieren. Es sich selbst besorgen. Selbstbefriedigen.", zählte Sasuke sachlich auf, als würde er gerade einen Vortrag halten. Naruto musste breit und frech Grinsen, als er sah, wie stocksteif Sasuke auf einmal wirkte. Als Sasuke das bewusst wurde, musste er auch lächeln. "Und... ähm... stehst du immer noch auf Mädels?", kam es schließlich von Sasuke, was dazu führte, dass Naruto sich an seiner eigenen Spucke verschluckte und husten musste. Sasuke klopfte ihm erschrocken auf den Rücken. Als Naruto sich wieder gefangen hatte blickte er mit großen Augen zu Sasuke. "Ähm... ja? Nein! Also... möglich?", riet der Blonde, als gäbe es auf diese Frage eine richtige Antwort. "Man, Dobe!", kam es von Sasuke, der wieder grinste. "Das ist keine Prüfungsfrage. Entweder du stehst auf Mädels oder auf Jungs oder auf beides... oder auf gar nichts davon?" "Ach, woher soll ich das wissen?", keifte Naruto zurück. "Früher stand ich auf Sakura... dann hat sich was geändert. Seitdem... bin ich dir hinterher gejagt! Da blieb keine Zeit sich Gedanken über sowas zu machen." "Du... bist mir hinterher gejagt!?", kam es verwundert von Sasuke. "Ja, klar... hab dich gesucht. Wollte dich wieder nach Hause bringen!", erklärte Naruto. Eine kurze Stille entstand wieder. Dieses Mal ging sie von Sasuke auf, der betroffen vor sich auf den Tisch blickte. Schließlich hob er seinen Blick wieder zu Naruto. "Was hältst du von Itachi?", fragte der Schwarzhaarige vorsichtig nach. "Wie?", kam es nichtverstehend von Naruto. "Was soll ich von ihm halten?" "Komm schon Naruto... Itachi ist für dich doch kein Unbekannter.", stellte Sasuke klar. Naruto dachte ein wenig nach. "Ich hab mich immer gefragt, warum er tat, was er getan hat.", kam es leise von Naruto. "Ich konnte nicht verstehen, wie jemand so etwas tun konnte. Doch seit ich vorhin mitbekommen habe, wie es wirklich war... denk ich, dass du Recht hast: Er war in einer unmöglichen Situation und hat das Einzige getan, was den Frieden und die Sicherheit des Dorfes erhalten hat und dafür hat er das größte Opfer gebracht, was jemand bringen konnte. Er hat gehandelt wie ein echter Hokage!" Ein dumpfes Geräusch ließ die beiden zum Bad schauen, in dessen Tür Itachi stand, der eben seinen Kulturbeutel hatte fallen lassen und ungläubig zu Naruto blickte. Kapitel 20: Heiß & Kalt ----------------------- Als Itachi die Badezimmertür öffnete sah er seinen Bruder mit Naruto im Küchenbereich am Tisch sitzen. War klar, dass sein Brüderchen die Gelegenheit nutzen würde, sich einen kleinen Vorsprung zu erarbeiten. Er wollte schon mit einem kessen Spruch zu ihnen, als er Narutos Stimme hörte. "Ich hab mich immer gefragt, warum er tat, was er getan hat.", kam es leise von Naruto und Itachis Herz blieb stehen. Wieso hatte er vorhin beim Kochen auch nicht gemerkt, dass der Blonde aus seinem Schlafzimmer gekommen war und einen Teil des Gesprächs mit Sasuke mitgehört hatte? "Ich konnte nicht verstehen, wie jemand so etwas tun konnte.", fuhr Naruto fort und das Herz des älteren begann weh zu tun. Davor hatte er Angst gehabt. Das Naruto ihm mit Unverständnis begegnete und ihn für die Auslöschung des eigenen Clans verabscheuen würde. "Doch seit ich vorhin mitbekommen habe, wie es wirklich war... denk ich, dass du Recht hast: Er war in einer unmöglichen Situation und hat das Einzige getan, was den Frieden und die Sicherheit des Dorfes erhalten hat und dafür hat er das größte Opfer gebracht, was jemand bringen konnte. Er hat gehandelt, wie ein echter Hokage!" Ungläubig blickte Itachi zu dem Blonden und merkte gar nicht, wie ihm der Kulturbeutel aus der Hand glitt. Erst als dieser mit einem dumpfen Geräusch auf dem Boden ankam und den Blick der beiden Jüngeren auf ihn zog, verdammte er sich selbst dafür, es nicht bemerkt zu haben. "Alles in Ordnung?", fragte Sasuke besorgt, der aufgestanden war. "Ähm... klar!", kam es immer noch etwas baff von Itachi, der in die Hocke ging, um seinen Kulturbeutel aufzuheben. Er verstaute diesen wieder in seiner Tasche, die am Eingang stand, bevor er, mit offenen, nassen Haaren zu den beiden herüber kam. Dabei mied er verlegen den Blickkontakt zu Naruto. "Setz dich, ich mach dir einen Tee.", kam es fürsorglich von Sasuke, der sich dem kleinen Kännchen auf dem Ofen zuwandte und eine Tasse aus dem Regal nahm. Dann streute er ein wenig losen Tee in die Tasse, bevor er ihn mit heißem Wasser überbrühte. Schließlich stellte er die Tasse vor seinem Bruder ab, legte kurz seine Hand auf dessen Schulter, bevor er sich zum Eingangsbereich wandte. "Ich geh auch mal duschen!", meinte Sasuke, während er seine Tasche komplett mit ins Badezimmer nahm und Itachi mit Naruto alleine ließ. Sein großer Bruder blickte ihm verwirrt hinterher. Hatte er vor wenigen Minuten noch gedacht, dass Sasuke dabei war, ihm Naruto irgendwie abspenstig zu machen, überließ dieser ihm jetzt das Feld. Aber das machte doch gar keinen Sinn, immerhin hatten sie doch geklärt, dass sie beide Interesse an dem blonden Wirrkopf hatten. Warum also tat Sasuke das nun? Während sein Blick an der Badezimmertür klebte nahm er im Augenwinkel eine Bewegung von Naruto wahr und wandte sich zu diesem. Von der plötzlichen Bewegung Itachis scheinbar erschrocken stieß Naruto an die noch volle Tasse, die vor Itachi stand und stieß sie um. Der gesamte, frisch gebrühte Tee ergoss sich in Itachis Schoss, der erschrocken aufsprang und seinen Stuhl umstieß, bevor er seinen Schmerz verbal kanalisierte. "HEIß... HEIß... HEIß...", rief Itachi, während er mit den Händen versuchte die kochende Flüssigkeit von seiner Hose zu wischen und dabei immer wieder auf und ab sprang. Auch Naruto war aufgesprungen und versuchte Itachi irgendwie zu helfen, aber ihm fiel nichts Besseres ein, als am Beinkleid des anderen zu zerren, so dass diese sich löste und herunter rutschte. Das brachte Itachi ins Straucheln und aus dem Gleichgewicht, so dass er rücklings, wild mit den Armen rudernd, hinfiel. In einem letzten Versuch das Unvermeidliche zu vermeiden suchte er Halt an Naruto, der darauf jedoch ganz und gar nicht vorbereitet war und ebenfalls den Halt verlor. Mit einem lauten Rumsen landeten sie zu zweit auf dem Boden. Itachi unter Naruto, der zwischen seinen Beinen. Itachi stöhnte schmerzverzerrt auf. "Naruto... das hättest du auch einfacher haben können!", kam es gequält von Itachi. Naruto stemmte sich nur langsam auf seine Hände und schien erst jetzt seine Position auf Itachis Brust und zwischen dessen Schenkel zu bemerken. Sofort stand sein Kopf wieder in Flammen und er stieß sich vom Boden ab, so dass er nicht mehr auf Itachi lag, sondern 'nur' noch zwischen seinen Beinen kniete. "Zum Teufel.", kam es plötzlich mit einem entsetzten Tonfall von der Badezimmertür. Naruto sprang auf und blickte zu Sasuke, der nur ein Handtuch um die Hüfte hatte und scheinbar noch keine Gelegenheit gefunden hatte zu duschen. Abwehrend winkte Naruto mit seinen Händen vor sich rum. "Ist nicht so, wie es aussieht!", versuchte Naruto schnell die Situation zu klären. "Schade auch.", kam es nur von dem immer noch am Boden liegenden Itachi, wofür er sowohl von Sasuke als auch von Naruto einen entsetzten Blick kassierte. "WAAAS?", maulte Itachi mit Unschuldsmiene. "Wenn es so wäre, wonach es aussieht, hätte ich jetzt keine verbrannten Oberschenkel!" Sasuke legte nur seine Hand ins Gesicht und zog sich Kopfschüttelnd zurück ins Badezimmer. Naruto ließ seinen Kopf schuldbewusst hängen und konnte damit direkt auf Itachis blanke und gerötete Schenkel blicken. Wenn er den Blick nur ein wenig hob, dann fiel er direkt auf den Fundoshi. Verdammt! Wer trug heutzutage noch ein Fundoshi? Eine traditionell, formelle Männerunterwäsche. Ein Lendschurz, der zwischen den Schenkel durchgeführt, dann gezwirbelt und hinten in den Lendschurz eingeflochten wurde. Sasuke kam vollständig angezogen wieder aus dem Badezimmer und verließ die Wohnstube durch die Eingangstür. Itachi und Naruto blickten verwirrt dem jüngeren Uchiha hinterher. Dann blickten sie wieder sich an. Beide waren ratlos und Itachi setzte sich auf seine Ellenbogen auf, während Naruto nach wie vor zwischen seinen Schenkeln kniete. Nur wenige Augenblicke später kam Sasuke wieder herein und ging neben ihnen in die Knie. Ohne Vorwarnung packte er seinem großen Bruder eine Hand voll Schnee auf die Schenkel, der vor Schreck aufschrie und sich mit dem Rücken wieder nach hinten fallen ließ. "KALT... KALT... KALT!", wimmerte Itachi fast schon. Erst jetzt sah Naruto, dass Sasuke ein kleines Eimerchen aus dem Badezimmer mit genommen hatte, welches jetzt voller Schnee war. Kapitel 21: Tut mir leid ------------------------ "Es ist einfach unglaublich.", schimpfte Sasuke. "Kann man euch beide nicht mal zehn Minuten alleine lassen?" Schuldbewusst blickten Itachi und Naruto vor sich auf den Boden, auf dem die beiden saßen. Naruto mittlerweile neben Itachi, Itachi mittlerweile ohne Beinkleidung, die er neben sich gelegt hatte. Sasuke hatte ihm nach dem ersten Kühlen ein Handtuch gebracht, so dass er den Schnee nun darin einschlagen und damit die Schenkel kühlen konnte. "Tut mir leid.", nuschelte Naruto schuldbewusst, dem bewusst war, dass er der reinste Chaot war, seit die beiden Brüder bei ihm zu Gast waren. Erst platzte er am gestrigen Morgen ins Zimmer und erwischte sie... bei etwas, was nicht war, wonach es aussah. Dann klärte Itachi ihn auf, mit einem mehr als eindeutigen Geständnis, wodurch ihm beinahe das Frühstück angebrannt wäre. Schließlich dieses unsägliche Trinkspiel, gefolgt von einer gewaltigen Erinnerungslücke und einem Morgen, der peinlicher schon nicht mehr sein konnte. Doch... dann kamen diese überaus unangenehmen Gespräche darüber, dass er noch unerfahren war und wie er sich sein erstes Mal vorstellen würde. Getoppt wurde das Ganze durch seinen Gefühlswirrwarr. Er empfand etwas, was er bislang nur für Sakura empfunden hatte, als er noch in sie verliebt war. Aber hier waren nur Itachi und Sasuke. War er also in einen von den beiden verliebt und wenn ja, in wen? Egal für wen er irgendwas zu empfinden glaubte, seit wann stand er auf Jungs? "Das kann dir auch leid tun!", keifte Sasuke ihn harsch an. "Ich geh jetzt duschen und wenn ich wieder komme, habt ihr weder die Bude abgefackelt, noch euch gegenseitig auf irgendeine obskure Art und Weise umgebracht! VERSTANDEN?" Mit diesen Worten wandte sich der Jüngere ab und ließ die beiden alleine, um endlich duschen zu gehen. Naruto blickte aus dem Augenwinkel zur Seite zu Itachi, der in seinem Fundoshi dar saß und immer wieder den improvisierten Beutel aus dem Handtuch hin und her tauschte. Das Fundoshi ließ kaum Raum für Phantasien, wie Naruto feststellte und ihm die Schamesröte ins Gesicht trieb. Schnell blickte er wieder vor sich auf den Boden. "Tut mir leid.", nuschelte Naruto verlegen. "Ach, schon gut.", lächelte Itachi, mit einem Hauch von Bitternis. "Ich wollte dich nicht verbrühen.", entschuldigte sich Naruto weiter. "Wirklich, schon gut.", winkte Itachi ab, der abermals die Seite mit dem Schneebeutel wechselte. "Kann ich dir irgendwie helfen?", fragte Naruto schüchtern nach. "Ich glaube... nein!", kam es mit einem Kratzen in der Stimme von dem Älteren. "Ich könnte ihn ja mal halten.", schlug Naruto vor. Itachis Augen wurden schlagartig groß und er blickte zu dem Blonden, der ihn schließlich unschuldig anschaute. "WAS?", kam es eine Oktave höher von Itachi. "Den Beutel... deine Hände müssen doch schon durchgefroren sein!", spezifizierte Naruto und schaute das ehemalige Akatsuki-Mitglied an. "Oh, ja... nein... geht schon!", stammelte Itachi vor sich hin und blickte wieder vor sich. Naruto beäugte ihn mit einem merkwürdigen Blick und Itachi fragte sich, ob Naruto gerade absichtlich so zweideutig und süß war, um sich an ihm zu rächen oder ob dem Blonden gänzlich unbewusst war, wie man seine Frage auch auffassen konnte. Der Ältere vermutete letzteres, so wie Naruto ihn gerade anblickte. "Okay... soll ich was reinstecken?", fragte Naruto. Itachi hatte alle Mühe sich nicht an seiner eigenen Spucke zu verschlucken und husten zu müssen. Reinstecken? Wovon, zum Teufel, sprach der Blonde da? Der Ältere zwang sich weiterhin vor sich auf den Boden zu stieren. Als er nicht reagierte legte er eine Hand an Itachis Schulter, der nur aus dem Augenwinkel zu ihm blicken konnte. Er spürte, wie ihm langsam heiß wurde und wie sich Blut da ansammelte, wo er es jetzt am aller wenigsten gebrauchen konnte. Also schob er den Schneebeutel unauffällig etwas höher. Das war gar nicht gut! Wenn Naruto sehen würde, dass Itachi auf ihn mit einem Ständer reagierte, würde dieser sicherlich wieder peinlich berührt in das Schlafzimmer flüchten und gar nicht mehr rauskommen. "Itachi?", fragte Naruto mit unschuldiger Stimme. "Soll ich Schnee nachfüllen?" Itachi spürte, wie das Handtuch in seinen Schritt tropfte, da es mit dem geschmolzenen Schnee langsam durchtränkt war. Es kam ihm gerade sogar etwas entgegen, da durch die Kühlung sein Glied sich wieder zurück zog. Langsam und eher widerwillig. "Nein... nicht jetzt!", kam es flehend von Itachi. "Alles in Ordnung bei dir?", wollte Naruto besorgt wissen. "Ja, alles Bestens!", kam es von Itachi. "Nur etwas warm hier drin." "Ich kann die Tür auf machen, wenn du willst, aber du wirst dir mit deinen nassen Haaren den Tod holen.", schlug Naruto vor. "Der Tod klingt doch gerade echt verlockend.", murmelte Itachi kaum hörbar vor sich hin. "Hä?", fragte Naruto nur nach, der nicht verstanden hatte, was Itachi so von sich gab. "Nichts, nichts!", versuchte Itachi schnell abzuwinken. Da ging die Badezimmertür auf und Sasuke kam frisch geduscht heraus. Wow, ging es Itachi durch den Kopf, Powershower? Wollte sein kleiner Bruder einen Rekord im Schnellduschen aufstellen oder glaubte er wirklich, dass sie keine fünf Minuten ohne ihn hier überleben würde. Sasuke kam heran und ging neben Itachi in die Hocke. "Du sollst die Schenkel kühlen.", tadelte der Jüngere ihn, während er nach dem Handtuch griff und es wieder auf die verbrannte Haut ziehen wollte. "Nein, nicht!", wollte Itachi ihn noch aufhalten, doch es war zu spät. Sowohl Naruto, als auch Sasuke sahen die immer noch deutliche Beule hinter dem seidenen Tuch des Fundoshi, die mehr als tausend Worte sah. "Uhm, wenn ich es recht bedenke, war der Schneebeutel doch ganz sinnvoll platziert!", kam es mit eisigem Unterton von Sasuke, der das Handtuch wieder hochschob und dann aufstand, um in die Küche zu gehen. Naruto blieb mit hochrotem Kopf neben Itachi sitzen und hielt seinen Blick stur vor Sicht auf den Boden gerichtet. Itachi seinerseits errötete zum ersten Mal und blickte starr an die hochinteressante Felsendecke. Unter anderen Umständen, würde ihn seine Erektion gar nicht stören und sie vielleicht sogar begrüßen. Aber wenn er eines heute gelernt hatte, dann dass Naruto auf sowas mehr als peinlich berührt reagierte und er dazu neigte, sich dann zurück zu ziehen. "Tut mir leid.", nuschelte Itachi verlegen. "Ach, schon gut.", lächelte Naruto schüchtern. "Ich wollte dich nicht in Verlegenheit bringen.", entschuldigte sich Itachi weiter. "Wirklich, schon gut.", winkte Naruto ab und blickte breit grinsend zu dem Älteren. "Wir sind doch Jungs unter sich... da braucht einem sowas nicht peinlich sein." Mit diesen Worten sprang Naruto auf und reichte Itachi seine Hand, um auch ihm aufzuhelfen. Itachi blickte ihn verwirrt an, nahm die helfende Hand dankbar an und ließ sich aufhelfen. Er verstand die Welt nicht mehr. War... war das der gleiche Naruto, der heute schon vor lauter Peinlichkeit sich zwei Mal in seinem Schlafzimmer eingeschlossen hatte? Kapitel 22: Der zweite Grund ---------------------------- Naruto saß auf dem Sofa vor dem Kamin, die Füße auf dem Hocker, die Decke über den Beinen. Er hatte sein Bett heute Nacht wieder den beiden Brüdern überlassen, wobei er sich dem Eindruck nicht erwehren konnte, dass es Sasuke gar nicht so recht gewesen war. Er hatte eine Tasse Tee in den Händen und dachte über dieses Gefühl nach, dass er seit kurzem wieder in sich trug. War es wirklich so, dass er ein Interesse an einem der Uchiha-Brüder entwickelt hatte? Wenn ja, hieß das dann, dass er schwul war? Aber früher war er felsenfest der Überzeugung gewesen in Sakura verschossen zu sein. Das Gefühl damals ähnelte dem heutigen, nur dass das heutige viel intensiver war. Sasuke kannte er schon eine Ewigkeit. Schon in der Grundschule waren sie Rivalen gewesen. Konkurrenten. Nun ja, nicht ganz. Konkurrenten waren sich ebenbürtig. Sasuke hatte stets weit über ihm gestanden. Er war in allem besser, sei es theoretische Fächer oder praktische Übungen. Immer war er ihm weit voraus gewesen. Und er hatte verflucht, dass ausgerechnet Sasuke mit ihm und seiner angebeteten Sakura in ein Team gesteckt worden war. Im Nachhinein betrachtet hätte Naruto kein größeres Glück haben können. Mit Sasuke als Gegenpol war er so richtig motiviert das Beste und darüber hinaus aus sich heraus zu holen. Itachi hatte schon immer etwas Geheimnisvolles an sich gehabt. Etwas mit der Spur von Tragik. Dennoch waren seine Bewegungen immer elegant und wirkten, als hätte der Ältere sie stets vorausgesehen. Jahre lange war Itachi ihm als Mitglied von Akatsuki hinterher gewetzt und hatte versucht seiner habhaft zu werden. Wäre es ihm gelungen, wäre Naruto heute tot, davon war er überzeugt. Doch immer wieder misslang es Itachi ihn zu fassen. Misslang es wirklich? Oder sorgte der Ältere selbst dafür, dass Naruto immer wieder entwischen konnte? Immerhin war er all die Jahre dennoch Konohagakure treu ergeben gewesen, hatte Informationen zum Hokage der dritten Generation geschleust und alles zum Wohle des Dorfes getan. Dem Dorf den Jinchuriki und damit den Biju wegzunehmen, wäre sicherlich nicht zum Wohle von Konoha gewesen. Sasuke und Itachi. Die beiden raubten ihm den letzten Nerv. Und dennoch konnte Naruto nicht leugnen, dass beide etwas an sich hatten, das ihn ansprach. Etwas, was ihm vorher nie aufgefallen war. Vielleicht, weil er nie mit den beiden in stiller Dreisamkeit in einem Schneesturm alleine festgesessen hatte. Aber es war nicht nur diese stoische Ruhe und Überlegenheit, die den Uchiha scheinbar zu Eigen war, die ihn ansprach. Jeder der Brüder hatte Eigenschaften und Charakterzüge, die sie sexy machten. Sexy? Ja! Doch... Ihm kam das Bild von Itachi im Fundoshi wieder in den Sinn. Der seidene Stoff hatte kaum noch Raum für die Phantasie übrig gelassen und Itachis Ständer... Naruto spürte wie ihm heiß wurde. Und Sasuke... nun ja, zugegeben, es war eine Weile her, seit er zuletzt mit Sasuke in einer Onsen - einer heißen Quelle - zu Gast war, doch er konnte sich noch ganz gut daran erinnern, wie gut gebaut der andere war. Die Klamotten, die er zu seinen Zeiten bei Orochimaru getragen hatte, vor allem dieses ständig weit geöffnete Oberteil... Auf einmal wurde dem Blonden bewusst, welchen Effekt diese Gedanken gerade auf seinen Körper hatten. Er spürte, wie etwas anschwoll und größer wurde. Er blickte noch einmal prüfend zu der geschlossenen Tür zu seinem Schlafzimmer, in dem die beiden in seinem Bett lagen und sicherlich schon tief und fest schliefen. Seine Hand rutschte unter die Decke und strich ihm über seine Erektion. Hmm... das fühlte sich gut an. Ein Kribbeln durchzog seinen Körper. Es war schon eine Weile her, dass er zuletzt Hand an sich gelegt hatte. Vor allem weil ihm ein Objekt der Begierde gefehlt hatte. Jetzt hatte er gleich zwei. Merkwürdig, wie das Leben manchmal war. Mal konnte er sich vergeblich nach etwas verzerren, was er niemals kriegen würde und kaum hatte er sein Begehren aufgegeben bekam er mehr, als er je gewollt hatte. Weniger denken! Er umfasste sein Glied mit der ganzen Hand und begann vorsichtig die Spitze freizulegen. Uuuhm, dass fühlte sich nach so einer Durststrecke echt gut an. Vor seinem geistigen Auge wechselten sich Bilder von Sasuke und Itachi ab. Nur wer... wer löste bei ihm nur diese Gefühle aus? Da hörte er die Tür zum Schlafzimmer. Er zog seine Hand unter der Decke vor, schnappte sich ein Kissen der Couch und presste es sich auf den Schoss. In diesem Moment kam Sasuke aus dem Zimmer, nur mit einem Shirt und Boxershorts bekleidet. Er zog die Tür hinter sich zu und setzte sich neben Naruto. "K... kannst du nicht schlafen?", fragte Naruto und versuchte dabei so normal wie möglich zu klingen, während sein Glied bei Sasukes Anblick noch etwas mehr Blut in die untere Körperregion abkommandierte. "Nein!", kam es müde von Sasuke. "Er muss sich vorhin erkältet haben. Jetzt schnarcht er!" "Oh... das ist aber... ähm... bedauerlich?", kam es von Naruto, der alle Mühe hatte sich zu beherrschen. Er hatte das Gefühl, dass seine Erektion gleich das Kissen hoch stemmen würde, nur um laut in die Welt zur rufen, dass sie da war. Da spürte er auf einmal, wie sich Sasuke an ihn lehnte und seinen Kopf auf seine Schulter bettete. "Nichts für ungut, Dobe, aber du brauchst ein breiteres Bett!", kam es schläfrig von dem Dunkelhaarigen. "Aaah, Teme...", wollte Naruto zu einem Gegenkommentar ansetzen, doch Sasuke blickte zu ihm auf. "Ich mag es, wenn du mich so nennst!", flüsterte Sasuke. Naruto wurde rot. Dazu brauchte er gar keinen Spiegel, um sich dessen sicher zu sein. Er spürte die Wärme durch die erhöhte Durchblutung. "Ich mag es auch, wenn du rot wirst!", schmunzelte Sasuke ihn an. Naruto schloss seine Augen und versuchte mit aller Macht an etwas anderes zu denken. An etwas, was ihm hoffentlich half seine Erektion los zu werden, damit er einfach aufstehen und etwas Abstand zwischen Sasuke und sich bringen konnte. "Du Dobe?", kam es auf einmal bedächtig von Sasuke. Naruto öffnete seine Augen wieder und blickte zu ihm. Sasuke blickte auf sein Kissen. DEM Kissen, auf seinem Schoss. "Kann es sein, dass ich dich gerade bei etwas sehr privatem störe?" "Was... nein... wieso!", kam es schnell von Naruto, dessen Stimme verlegen etwas höher als normal war. "Weil ich nur zwei Gründe für ein Kissen auf dem Schoss kenne.", konterte Sasuke. "Dann ist es auf jeden Fall der zweite Grund!", winkte Naruto ab, dessen Gesicht immer röter wurde. "Wirklich?", hakte Sasuke fragend nach. "Dann darf ich mich also drauf legen?" Mit diesen Worten und ohne eine Antwort abzuwarten rutschte Sasuke mit dem Kopf auf das in Narutos Schoss liegendem Kissen, während er sich auf den Rücken legte und die Beine über die Armlehne baumeln ließ. Naruto schloss wieder die Augen und fragte sich, was er getan hatte, dass das Leben ihn so bestrafte. Kapitel 23: Entscheidungen -------------------------- Als Itachi wach wurde fand er sich alleine in dem Bett wieder. Wo war Sasuke? Langsam richtete er sich auf und streckte sich. Es war recht kühl, scheinbar war der Kamin irgendwann in der Nacht ausgegangen. Er griff nach seinem Oberteil und stülpte es sich über, bevor er die Decke zurück schlug und warme Socken überzog. Noch etwas schlaftrunken schlurfte er zur Tür des Schlafzimmers und öffnete diese. Sanftes Licht kam ihm entgegen und als er einen Schritt heraus trat fiel sein Blick auf die Couch. Dort saß Naruto, dessen Kopf im Nacken und damit auf der Rückenlehne lag, mit weit offenem Mund und schlief. Auf seinem Schoss lag Sasukes Kopf auf einem Kissen, während er sich wohl etwas mehr zu dem Blonden gewandt hatte. Ein Stich trieb sich durch seine Brust. Er hatte seinem Bruder in dessen Leben so viel genommen, wie konnte er nur so egoistisch sein ihm jetzt noch Naruto streitig zu machen. Das der Jüngere in den Blonden verliebt war, war seit dem Abend mit dem Trinkspiel offensichtlich gewesen, auch wenn Sasuke stets versucht hatte eine direkte Antwort zu vermeiden. Dennoch war Sasuke einen Schritt zurück getreten und hatte ihm teilweise das Feld überlassen. Warum? Wenn er doch auch Interesse an Naruto hatte und nur ansatzweise die Gefühle für den anderen hegte, die auch Itachi empfand, warum sollte er ihm das Feld dann überlassen? Ihm - als älterer Bruder - war die Sicherheit seines kleinen Bruders schon immer das Wichtigste gewesen, durfte er ihm da sein Glück, dass er endlich gefunden hatte, wirklich wegnehmen? Traurig ließ Itachi seinen Kopf hängen. Nein! Nein... das konnte er ihm nicht antun. Also ging er leise an der Couch vorbei, nahm seinen Mantel vom Haken und hob seine dort stehende Tasche auf. Es war Zeit zu gehen! Das Schließen der Tür ließ Sasuke aufschrecken. Verschlafen blickte er sich um. Er brauchte einen Moment, bis ihm klar wurde, dass er im Wohnraum war und dass er sich gestern Abend zu Naruto gesellt hatte. Dabei war ihm das eine oder andere rausgerutscht, dass ihm jetzt eine seichte Röte auf die Wangen trieb. Allerdings hatte er auch viel zu spät gecheckt, dass er den Blonden bei etwas sehr privatem gestört hatte. Überraschenderweise hatte er dann Naruto sehr direkt danach gefragt. Scheinbar färbte Itachi auf ihn ab. Da fiel Sasukes Blick auf die offene Schlafzimmertür. Er wandte den Kopf zur Badezimmertür, doch die war auch offen. Auf der anderen Seite - in der Küche - war auch niemand. Aber er hatte doch eben eine Tür gehört. Sein Blick glitt zum Eingangsbereich. Schlagartig wurde ihm klar, dass Itachis Mantel, sowie dessen Tasche verschwunden war. Sasuke sprang auf und rannte zur Eingangstür. Ohne seinen eigenen Umhang vom Haken zu nehmen oder daran zu denken, dass er neben dem Shirt nur noch Boxer trug rannte er durch die Höhle zum Ausgang. Wenn sein Bruder dachte, er könne sich jetzt einfach so aus dem Staub machen, dann hatte er sich geirrt. Itachi hatte schon zu viel aufgegeben und auf so vieles verzichtet. Für den Frieden. Für das Dorf. Für Sasuke. Noch einmal würde Sasuke nicht zulassen, dass Itachi etwas aufgab, das ihm wichtig war. Auch wenn es bedeuten würde, dass Sasuke das aufgeben musste, was ihm in den letzten Jahren als einziges ein Licht in der Dunkelheit gewesen war. Er hatte ja immer noch die Freundschaft zu Naruto. Das würde ihm genügen, solange sein Bruder mit dem Blonden glücklich werden würde. Als er den Ausgang endlich sehen konnte sah er die Gestalt seines älteren Bruders, der im Schnee stand. Noch immer fielen weitere Flocken vom Himmel, aber es stürmte nicht mehr. Für Sasuke sah es aus, als würde Itachi in den Himmel starren. Gerade als der Ältere losspringen und verschwinden wollte erreichte Sasuke ihn, packte ihn am Handgelenk und hinderte ihn. Überrascht blickte Itachi ihn an. "Wo... wo willst du hin?", kam es atemlos von Sasuke. "Weg.", kam es leise von Itachi. "Nein!", verbot Sasuke. "Es ist besser so!", versuchte Itachi ihn zu überzeugen. "Nein!", wiederholte Sasuke. "Brüderchen...", setzte Itachi an. "NEIN!", schrie Sasuke ihn an. "Ich werde nicht zulassen, dass du deine Gefühle verleugnest und ein weiteres Mal etwas aufgibst, dass dir wichtig ist!" "Wieso?", kam es mehr als überrascht von Itachi. "Du hast doch die gleichen Gefühle für Naruto, wie ich!" "Ja, die hab ich!", gestand Sasuke endlich offen. "Aber ich habe bereits seine Freundschaft und das würde mir genügen, wenn er mit dir glücklich werden würde." "Das ist doch idiotisch, Brüderchen!", kam es sanft lächelnd von Itachi. "Wer ist hier drauf und dran seine Gefühle zu verleugnen und sich selbst zu belügen?" "Dein ganzes Leben bestand aus Opfern, Bruderherz!", kam es verzweifelt von Sasuke. "Dieses eine Opfer werde ich dich nicht bringen lassen!" Sanft strich Itachi Sasuke durch dessen kurzes Haar und lächelte ihn an. "Für dich würde ich jedes Opfer bringen, wenn du dadurch endlich glücklich werden würdest.", erklärte Itachi sanft. "Würde ich aber nicht!", konterte Sasuke. "Wie könnte ich glücklich werden, wenn ich wüsste, dass ich das nur bin, weil du ein weiteres Mal ein so großes Opfer gebracht hast?" "Aber Sasuke...", wollte Itachi kontern. "Nein... das kannst du dieses Mal nicht von mir verlangen!", wiegelte Sasuke ab, der seinen Bruder immer noch festhielt. "Idioten!", hörten die beiden plötzlich die wütende Stimme Narutos. Als sie sich zum Höhleneingang wandten stand er dort und blickte sie bitterböse an. "Ist euch mal in den Sinn gekommen, dass das gar nicht alleine eure Entscheidung ist?" Kapitel 24: Sasuke & Itachi --------------------------- Stille. Absolute Stille herrschte, als sie zu dritt am Tisch saßen. Die Brüder auf einer Seite, Naruto auf der anderen. Er bedachte sie immer noch mit einem finsteren Blick. Wie konnten sie meinen, sie könnten unter sich alleine ausmachen, wer ihn verdient hatte. Er war doch kein Preis oder eine Auszeichnung. Auch er hatte Gefühle, die die beiden scheinbar völlig außer Acht gelassen hatten. Beide Uchiha rutschten auf ihren Stühlen hin und her. Ab und an kam es dadurch zu leichten Rempler, die sie mit einem sanften Zurückschubsen quittierten. Dennoch sprach keiner ein Wort, seit Naruto sie zurück in die Höhle gezerrt hatte. Wortwörtlich. Sasuke zupfte an der Decke, die Itachi ihm um die Schulter gelegt hatte, nachdem sie wieder in die Wärme der Höhle gekommen waren und er gemerkt hatte, dass er keine Hose angehabt hatte. Sowohl Itachi, als auch Sasuke empfanden die Situation als nervenzerreißend. Sie fühlten sich, als wären sie bei einer Prüfung beim Schummeln erwischt worden und würden nun vor dem Büro des Direktors sitzen, während im Büro darüber beratschlagt wurde, was nun mit ihnen zu geschehen hätte. Das war doch lächerlich! Sie... sie hatten doch nichts Unrechtes getan. Sie beide empfanden etwas von Naruto... hatten Interesse an dem Jinchuriki und die Hoffnung, dass sie vielleicht eine gemeinsame Zukunft mit ihm haben könnten. Keiner hatte damit gerechnet, dass sie beide das gleiche für Naruto empfanden. Schließlich stand Naruto auf. "Also... ihr beiden... ihr empfindet etwas für mich?", fragte Naruto nach, als wollte er sicher gehen, dass er nicht einem Irrtum aufgesessen wäre. Die Brüder nickten stumm. "Mehr... als Freundschaft?", hakte Naruto weiter nach. Wieder nickten die Brüder stumm. "Und... ihr... also... ihr wollt mit mir... was? Zusammen sein?", kam es zögerlich von dem Blonden. Erneutes Nicken von den Brüdern. Narutos Wangen röteten sich seicht, als er begann von einer Seite zur anderen zu tigern. Soweit hatte er die Situation also richtig erfasst. Es hatte gedauert, aber jetzt war er sich sicher. Was aber sein Gefühlschaos nicht milderte. Immer noch wirbelten in ihm diese Gefühle der Verliebtheit und des Interesse herum und immer noch war er sich nicht klar darüber, wem seine Gefühle galten. "Aber... aber wieso?", kam es verwirrt von Naruto. "Wieso nicht?", konterten beide Brüder im Chor. Sie blickten sich kurz böse an, bevor sie sanft bitter schmunzelten. Naruto war stehen geblieben und blickte die beiden an. So ähnlich... sie waren sich sooo ähnlich und doch so unterschiedlich. Doch für wen... für wen der beiden schlug jetzt sein Herz? Wieder begann er hin- und her zu tigern. Als er sich ein weiteres Mal umwandte, um die kleine Strecke zurück zu laufen fiel er auf einmal über seinen Stuhl, der urplötzlich in seinem Weg stand. "NARUTO!" Sofort sprangen die Brüder auf und eilten auf jeder Seite des Tisches vorbei, um auf jeder Seite von Naruto sich niederzuknien. Der lag auf dem Rücken und lachte. Er musste einfach lachen. Das waren die schrecklichsten Tage seines Lebens gewesen, die ihn mehr als peinlich und eiskalt erwischt hatten und doch... waren es auch die schönsten Tage bislang. "Man, Dobe!", kam es erleichtert von Sasuke, der ihn sanft anschmunzelte, während Itachi ihn leicht amüsiert musterte. Da wurde Naruto endlich etwas klar und das Chaos in ihm legte sich und erschien ihm in einer völlig neuen Ordnung! "Ich liebe dich, Sasuke... wie einen Bruder!", begann Naruto sanft. Sofort wich das Schmunzeln aus Sasukes Gesicht. Scheinbar erkannte er sofort, worauf Naruto hinaus wollte. "Du bist mein bester Freund und ich möchte dich niemals wieder verlieren! Aber..." Sasuke senkte den Kopf und deutete mit einer Handbewegung Naruto an, das er nicht weiter sprechen musste. "Ich werde immer an deiner Seite bleiben, Naruto!", meinte Sasuke leise, bevor er aufstand, Naruto seine Hand hin hielt und ihm dann beim Aufstehen half. Naruto schlang seine Arme um Sasuke und drückte ihn fest an sich. Sasuke erwiderte die Umarmung. Dann trat er zurück. Auch wenn er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen, sah man ihm an, dass er geknickt war. Vor ein paar Minuten war er noch bereit gewesen Naruto für das Glück seines Bruders aufzugeben und sich mit der Freundschaft, die sie hatten, zu begnügen. Doch jetzt spürte er, dass es ihm fast das Herz zerriss. Zurück zu treten und wirklich die Gewissheit zu haben, niemals mehr als nur ein Freund zu sein, tat weh. Ein Freund? Nein! Sein bester Freund! Aber ein wirklicher Trost war das für den jüngeren Uchiha nicht. Dann wandte sich Naruto Itachi zu, der auch aufgestanden war und ihn fragend und ein wenig forschend anschaute. Naruto trat noch einen Schritt näher, so dass zwischen ihnen kaum ein Blatt Papier gepasst hatte. Langsam legte Naruto seine Hände an die Wangen des Älteren, zogen ihn ein kleines Stückchen zu sich und küsste ihn vorsichtig. Itachi blickte ihn ungläubig an, bevor er Narutos Beispiel folgte und seine Augen zögerlich schloss. Seine Arme legten sich um den Blonden, eine Hand fuhr in das blonde Haar, die andere legte sich auf Narutos Hüfte. Nach einer halben Ewigkeit trennten sie sich langsam voneinander und als sie ihre Augen öffneten trafen sich ihre Blicke. Itachi musste schmunzeln, als er sah, wie sich Narutos Wangen röteten. Er war einfach zu süß, wenn er verlegen wurde. Sanft strich er ihm noch einmal eine wirre Strähne aus dem Gesicht, bevor er sich etwas mehr löste und aufsah. Er wollte sich an Sasuke wenden, doch sie waren längst alleine! Eine Traurigkeit breitete sich in Itachi aus, denn ihm wurde klar, dass sein Glück für Sasuke eine Zurückweisung und ein gebrochenes Herz bedeutete. Sasukes Worte kamen ihm wieder in den Sinn: "Ich werde nicht zulassen, dass du deine Gefühle verleugnest und ein weiteres Mal etwas aufgibst, dass dir wichtig ist! ... Dein ganzes Leben bestand in Opfer, Bruderherz! Dieses eine Opfer werde ich dich nicht bringen lassen!" Durfte er also wirklich... dieses eine Mal sein Glück begrüßen und genießen? Naruto zog seinen Blick wieder auf sich und lächelte ihn sanft an. "Ja... auch du darfst glücklich sein!", flüsterte Naruto, bevor er Itachi wieder an sich zog und ihren Kuss wiederholte und dieses Mal... dieses Mal versanken sie regelrecht in ihm und keiner von ihnen hatte mehr Zweifel daran, dass sie für einander bestimmt waren. --- Owari --- Kapitel 25: Sasuke & Itachi (Alternatives Ende) ----------------------------------------------- Stille. Absolute Stille herrschte, als sie zu dritt am Tisch saßen. Die Brüder auf einer Seite, Naruto auf der anderen. Er bedachte sie immer noch mit einem finsteren Blick. Wie konnten sie meinen, sie könnten unter sich alleine ausmachen, wer ihn verdient hatte. Er war doch kein Preis oder eine Auszeichnung. Auch er hatte Gefühle, die die beiden scheinbar völlig außer Acht gelassen hatten. Beide Uchiha rutschten auf ihren Stühlen hin und her. Ab und an kam es dadurch zu leichten Rempler, die sie mit einem sanften Zurückschubsen quittierten. Dennoch sprach keiner ein Wort, seit Naruto sie zurück in die Höhle gezerrt hatte. Wortwörtlich. Sasuke zupfte an der Decke, die Itachi ihm um die Schulter gelegt hatte, nachdem sie wieder in die Wärme der Höhle gekommen waren und er gemerkt hatte, dass er keine Hose angehabt hatte. Sowohl Itachi, als auch Sasuke empfanden die Situation als nervenzerreißend. Sie fühlten sich, als wären sie bei einer Prüfung beim Schummeln erwischt worden und würden nun vor dem Büro des Direktors sitzen, während im Büro darüber beratschlagt wurde, was nun mit ihnen zu geschehen hätte. Das war doch lächerlich! Sie... sie hatten doch nichts Unrechtes getan. Sie beide empfanden etwas von Naruto... hatten Interesse an dem Jinchuriki und die Hoffnung, dass sie vielleicht eine gemeinsame Zukunft mit ihm haben könnten. Keiner hatte damit gerechnet, dass sie beide das gleiche für Naruto empfanden. Schließlich stand Naruto auf. "Also... ihr beiden... ihr empfindet etwas für mich?", fragte Naruto nach, als wollte er sicher gehen, dass er nicht einem Irrtum aufgesessen wäre. Die Brüder nickten stumm. "Mehr... als Freundschaft?", hakte Naruto weiter nach. Wieder nickten die Brüder stumm. "Und... ihr... also... ihr wollt mit mir... was? Zusammen sein?", kam es zögerlich von dem Blonden. Erneutes Nicken von den Brüdern. Narutos Wangen röteten sich seicht, als er begann von einer Seite zur anderen zu tigern. Soweit hatte er die Situation also richtig erfasst. Es hatte gedauert, aber jetzt war er sich sicher. Was aber sein Gefühlschaos nicht milderte. Immer noch wirbelten in ihm diese Gefühle der Verliebtheit und des Interesse herum und immer noch war er sich nicht klar darüber, wem seine Gefühle galten. "Aber... aber wieso?", kam es verwirrt von Naruto. "Wieso nicht?", konterten beide Brüder im Chor. Sie blickten sich kurz böse an, bevor sie sanft bitter schmunzelten. Naruto war stehen geblieben und blickte die beiden an. So ähnlich... sie waren sich sooo ähnlich und doch so unterschiedlich. Doch für wen... für wen der beiden schlug jetzt sein Herz? Wieder begann er hin- und her zu tigern. Als er sich ein weiteres Mal umwandte, um die kleine Strecke zurück zu laufen fiel er auf einmal über seinen Stuhl, der urplötzlich in seinem Weg stand. "NARUTO!" Sofort sprangen die Brüder auf und eilten auf jeder Seite des Tisches vorbei, um auf jeder Seite von Naruto sich niederzuknien. Der lag auf dem Rücken und lachte. Er musste einfach lachen. Das waren die schrecklichsten Tage seines Lebens gewesen, die ihn mehr als peinlich und eiskalt erwischt hatten und doch... waren es auch die schönsten Tage bislang. "Man, Dobe!", kam es erleichtert von Sasuke, der ihn sanft anschmunzelte, während Itachi ihn leicht amüsiert musterte. Da wurde Naruto endlich etwas klar und das Chaos in ihm legte sich und erschien ihm in einer völlig neuen Ordnung! Naruto legte sanft seine Hand an Sasukes Gesicht und zog ihn zu sich. Sanft legte er seine Lippen auf die des anderen, der - anfangs noch etwas erschrocken - den Kuss langsam erwiderte. Wie hatte er nur die letzten Tage so verwirrt sein können. Es war schon immer Sasuke gewesen, für den er mehr als nur Freundschaft empfunden hatte. Das hatte sich über die Jahre nie geändert, nicht einmal, als sie getrennt von einander ihr Training vertieft hatten. Immer war er gedanklich und mit dem Herzen bei dem Uchiha gewesen. Deshalb war er ihm so lange hinterher gejagt und wollte ihn unbedingt wieder zurück holen. Nur langsam und widerwillig löste sich Naruto von Sasuke, der ihn mit einem Funkeln in den Augen anblickte und glücklich lächelte, bevor sich ein Schatten auf sein Gesicht legte und er aufblickte. Naruto folgte seinem Blick und sah Itachi. Er war bereits aufgestanden und hatte sich einige Schritte entfernt. Sein Blick war gesenkt. Sasuke stand auf, hielt Naruto seine Hand hin und half dem Blonden auch auf die Beine zu kommen. Hand in Hand schlossen sie wieder zu dem Älteren auf. Dieser Hob seinen Blick und lächelte die beiden plötzlich an. "Ich freu mich für dich, Brüderchen!", meinte der Ältere sanft. "Und natürlich auch für dich Naruto!" Sasuke löste sich von Naruto und umarmte Itachi. Dieser war sichtlich von dieser Geste überrascht, hatte er nicht damit gerechnet. Dennoch erwiderte er die Umarmung seines kleinen Bruders und drückte ihn eng an sich. "Ich liebe dich, Bruderherz!", flüsterte Sasuke leise. "Ich dich auch, Brüderchen!", erwiderte der Ältere Als sie sich langsam von einander lösten fiel Itachis Blick wieder zu Naruto. Der angelte wieder schüchtern nach Sasukes Hand. "Ich würde mich freuen, wenn du weiterhin in unserer Nähe bleiben würdest!", sagte der Blonde schließlich. "Immer, Füchschen!", erwiderte Itachi seicht schmunzelnd. "Aber jetzt muss ich mich wirklich wieder auf den Weg machen!" Damit wandte sich Itachi ab und verließ zum zweiten Mal an diesem Morgen die Höhle des Fuchses. Sasuke und Naruto standen noch eine Weile dar und aus Sasukes Augen lösten sich vereinzelte, kleine Tränen. Naruto strich sie ihm sanft weg. Dann nahm er Sasukes Gesicht wieder zwischen seine Hände und küsste ihn sanft. "Es ist in Ordnung.", flüsterte Naruto. "Solange du glücklich bist, wird auch Itachi glücklich sein!" Sasuke schlang seine Arme um den Blonden und drückte ihn fest an sich, bevor er seinen Fuchs von sich aus zum ersten Mal sanft küsste. Dieses Mal versanken sie regelrecht in dem Kuss und keiner von ihnen hatte mehr Zweifel daran, dass sie seit jeher für einander bestimmt gewesen waren. --- Owari --- Kapitel 26: Sasuke & Itachi (Alternatives Ende) ----------------------------------------------- Stille. Absolute Stille herrschte, als sie zu dritt am Tisch saßen. Die Brüder auf einer Seite, Naruto auf der anderen. Er bedachte sie immer noch mit einem finsteren Blick. Wie konnten sie meinen, sie könnten unter sich alleine ausmachen, wer ihn verdient hatte. Er war doch kein Preis oder eine Auszeichnung. Auch er hatte Gefühle, die die beiden scheinbar völlig außer Acht gelassen hatten. Beide Uchiha rutschten auf ihren Stühlen hin und her. Ab und an kam es dadurch zu leichten Rempler, die sie mit einem sanften Zurückschubsen quittierten. Dennoch sprach keiner ein Wort, seit Naruto sie zurück in die Höhle gezerrt hatte. Wortwörtlich. Sasuke zupfte an der Decke, die Itachi ihm um die Schulter gelegt hatte, nachdem sie wieder in die Wärme der Höhle gekommen waren und er gemerkt hatte, dass er keine Hose angehabt hatte. Sowohl Itachi, als auch Sasuke empfanden die Situation als nervenzerreißend. Sie fühlten sich, als wären sie bei einer Prüfung beim Schummeln erwischt worden und würden nun vor dem Büro des Direktors sitzen, während im Büro darüber beratschlagt wurde, was nun mit ihnen zu geschehen hätte. Das war doch lächerlich! Sie... sie hatten doch nichts Unrechtes getan. Sie beide empfanden etwas von Naruto... hatten Interesse an dem Jinchuriki und die Hoffnung, dass sie vielleicht eine gemeinsame Zukunft mit ihm haben könnten. Keiner hatte damit gerechnet, dass sie beide das gleiche für Naruto empfanden. Schließlich stand Naruto auf. "Also... ihr beiden... ihr empfindet etwas für mich?", fragte Naruto nach, als wollte er sicher gehen, dass er nicht einem Irrtum aufgesessen wäre. Die Brüder nickten stumm. "Mehr... als Freundschaft?", hakte Naruto weiter nach. Wieder nickten die Brüder stumm. "Und... ihr... also... ihr wollt mit mir... was? Zusammen sein?", kam es zögerlich von dem Blonden. Erneutes Nicken von den Brüdern. Narutos Wangen röteten sich seicht, als er begann von einer Seite zur anderen zu tigern. Soweit hatte er die Situation also richtig erfasst. Es hatte gedauert, aber jetzt war er sich sicher. Was aber sein Gefühlschaos nicht milderte. Immer noch wirbelten in ihm diese Gefühle der Verliebtheit und des Interesse herum und immer noch war er sich nicht klar darüber, wem seine Gefühle galten. "Aber... aber wieso?", kam es verwirrt von Naruto. "Wieso nicht?", konterten beide Brüder im Chor. Sie blickten sich kurz böse an, bevor sie sanft bitter schmunzelten. Naruto war stehen geblieben und blickte die beiden an. So ähnlich... sie waren sich sooo ähnlich und doch so unterschiedlich. Doch für wen... für wen der beiden schlug jetzt sein Herz? Wieder begann er hin- und her zu tigern. Als er sich ein weiteres Mal umwandte, um die kleine Strecke zurück zu laufen fiel er auf einmal über seinen Stuhl, der urplötzlich in seinem Weg stand. "NARUTO!" Sofort sprangen die Brüder auf und eilten auf jeder Seite des Tisches vorbei, um auf jeder Seite von Naruto sich niederzuknien. Der lag auf dem Rücken und lachte. Er musste einfach lachen. Das waren die schrecklichsten Tage seines Lebens gewesen, die ihn mehr als peinlich und eiskalt erwischt hatten und doch... waren es auch die schönsten Tage bislang. "Man, Dobe!", kam es erleichtert von Sasuke, der ihn sanft anschmunzelte, während Itachi ihn leicht amüsiert musterte. Da wurde Naruto endlich etwas klar und das Chaos in ihm legte sich und erschien ihm in einer völlig neuen Ordnung! "Ich kann... nein. Ich will mich nicht zwischen euch entscheiden. Ich empfinde für jeden für euch etwas und wenn ich mich für einen von euch entscheiden würde, dann müsste ich dem anderen unendlich weh tun. Das kann ich einfach nicht.", kam es sanft von Naruto. Itachi und Sasuke blickten sich an. Was sollte das nun bedeuten? Das Naruto niemand von ihnen wählen würde? "Ich versteh das, Naruto. Wirklich.", meinte Sasuke sachlich, während er aufstand und ihm seine Hand hinhielt, um ihm aufzuhelfen. "Es tut mir leid, dass wir dich in so eine unangenehme Situation gebracht haben." Naruto griff nach der helfenden Hand und ließ sich aufhelfen. Itachi kam auch aus der Hocke in den Stand und wirkte geknickt. Sein Blick haftete am Boden, dennoch nickte er. "Ja, es tut mir auch leid. Wir hätten vielleicht früher schon mit dir reden sollen.", meinte der Ältere mit leiser Stimme. Dann wandten sich die Uchihas wieder der Tür der Höhle zu. Dabei lief Sasuke noch einmal ins Schlafzimmer, um in seine Hose zu schlüpfen, bevor er zu seinem Bruder aufschloss. "Wo wollt ihr hin?", fragte Naruto verwirrt. Die Brüder wandten sich noch einmal zu ihm und schienen nicht zu verstehen, warum Naruto so verwirrt wirkte. "Ähm... Du wolltest von Anfang an deine Ruhe und wir haben uns dir regelrecht aufgezwungen.", meinte Itachi schuldbewusst. "Daher werden wir deine Entscheidung und deinen Wunsch respektieren und..." "Aber ich hab doch eben gesagt, dass ich mich nicht entscheiden will.", kam es verdutzt von Naruto. Die Brüder blickten sich kurz an. Scheinbar verstanden sie immer noch nicht, was Naruto meinte. "Also... ich meine... ich weiß, dass es nicht üblich ist... aber... also... wieso... muss ich mich denn überhaupt entscheiden... warum kann ich nicht einfach mit euch beiden glücklich sein?", fragte Naruto drucksend und langsam rot werdend. Die Brüder blickten ihn mit großen Augen an und Sasuke sackte nach und nach der Unterkiefer nach unten. Es dauerte einen langen Moment, bis sie verstanden, was Naruto da im Begriff war zu fragen und während Sasuke immer noch in einer kleinen Schockstarre gefangen war, ergriff Itachi das Wort. "Du... willst mit uns beiden zusammen sein? Gleichzeitig?", fragte der Ältere vorsichtig. Naruto nickte nur und wagte es kaum zu ihnen zu schauen. Noch immer starrte Sasuke ihn geschockt an. "Sasuke?", rief Naruto fragend nach dem jüngeren Uchiha. Der begann zu blinzeln und ihn anzuschauen, während Itachi ihm den Unterkiefer wieder etwas nach oben drückte. "Was?", kam es stimmlos von Sasuke. "Ich liebe dich, Sasuke.", dann wandte Naruto seinen Blick zu Itachi. "Und ich liebe dich, Itachi. Ich liebe euch beide und ich möchte keinen von euch verlieren." "Ich liebe dich auch, Naruto.", kam es immer noch etwas abwesend von Sasuke, der sich erst durch Narutos strahlen bewusst wurde, was er gesagt hatte und dann rote Wangen bekam. "Ich liebe dich auch, Naruto.", meinte auch Itachi, mit einem sanften Lächeln im Gesicht, bevor er zu seinem Bruder blickte. "Und ich hab dich auch lieb, Sasuke. Hatte ich immer." Sasuke blickte langsam von Naruto zu Itachi. So lange hatte er seinen Bruder gehasst und seit sie sich vor Monaten ausgesprochen hatten war dieser Hass verschwunden, war einer gewissen Neutralität gewichen. Doch auch er hatte in den letzten gespürt, dass die Liebe für seinen Bruder immer noch in ihm war. "Ich hab dich auch lieb, Bruderherz.", meinte Sasuke leise und Itachi umarmte ihn mehr als glücklich. Nach einem langen Moment, in dem sich die Brüder fest gedrückt hatten öffnete sich ihre Haltung und sie blickten zu Naruto. Dann gingen sie zu ihm und umfingen ihn sanft. "Lasst es uns versuchen.", meinte Itachi sanft. Narutos Strahlen wurde noch gewaltiger, bevor es wieder etwas abnahm und er fragend zu Sasuke schaute. Dieser blickte ihm lange in die Augen, bevor er seufzte. "Wir brauchen ein breiteres Bett.", war alles was der jüngere Uchiha sagte, bevor Naruto ihm um den Hals fiel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)