Fuyu no Ai* von MAC01 (Naruto-Adventskalender) ================================================================================ Kapitel 23: Entscheidungen -------------------------- Als Itachi wach wurde fand er sich alleine in dem Bett wieder. Wo war Sasuke? Langsam richtete er sich auf und streckte sich. Es war recht kühl, scheinbar war der Kamin irgendwann in der Nacht ausgegangen. Er griff nach seinem Oberteil und stülpte es sich über, bevor er die Decke zurück schlug und warme Socken überzog. Noch etwas schlaftrunken schlurfte er zur Tür des Schlafzimmers und öffnete diese. Sanftes Licht kam ihm entgegen und als er einen Schritt heraus trat fiel sein Blick auf die Couch. Dort saß Naruto, dessen Kopf im Nacken und damit auf der Rückenlehne lag, mit weit offenem Mund und schlief. Auf seinem Schoss lag Sasukes Kopf auf einem Kissen, während er sich wohl etwas mehr zu dem Blonden gewandt hatte. Ein Stich trieb sich durch seine Brust. Er hatte seinem Bruder in dessen Leben so viel genommen, wie konnte er nur so egoistisch sein ihm jetzt noch Naruto streitig zu machen. Das der Jüngere in den Blonden verliebt war, war seit dem Abend mit dem Trinkspiel offensichtlich gewesen, auch wenn Sasuke stets versucht hatte eine direkte Antwort zu vermeiden. Dennoch war Sasuke einen Schritt zurück getreten und hatte ihm teilweise das Feld überlassen. Warum? Wenn er doch auch Interesse an Naruto hatte und nur ansatzweise die Gefühle für den anderen hegte, die auch Itachi empfand, warum sollte er ihm das Feld dann überlassen? Ihm - als älterer Bruder - war die Sicherheit seines kleinen Bruders schon immer das Wichtigste gewesen, durfte er ihm da sein Glück, dass er endlich gefunden hatte, wirklich wegnehmen? Traurig ließ Itachi seinen Kopf hängen. Nein! Nein... das konnte er ihm nicht antun. Also ging er leise an der Couch vorbei, nahm seinen Mantel vom Haken und hob seine dort stehende Tasche auf. Es war Zeit zu gehen! Das Schließen der Tür ließ Sasuke aufschrecken. Verschlafen blickte er sich um. Er brauchte einen Moment, bis ihm klar wurde, dass er im Wohnraum war und dass er sich gestern Abend zu Naruto gesellt hatte. Dabei war ihm das eine oder andere rausgerutscht, dass ihm jetzt eine seichte Röte auf die Wangen trieb. Allerdings hatte er auch viel zu spät gecheckt, dass er den Blonden bei etwas sehr privatem gestört hatte. Überraschenderweise hatte er dann Naruto sehr direkt danach gefragt. Scheinbar färbte Itachi auf ihn ab. Da fiel Sasukes Blick auf die offene Schlafzimmertür. Er wandte den Kopf zur Badezimmertür, doch die war auch offen. Auf der anderen Seite - in der Küche - war auch niemand. Aber er hatte doch eben eine Tür gehört. Sein Blick glitt zum Eingangsbereich. Schlagartig wurde ihm klar, dass Itachis Mantel, sowie dessen Tasche verschwunden war. Sasuke sprang auf und rannte zur Eingangstür. Ohne seinen eigenen Umhang vom Haken zu nehmen oder daran zu denken, dass er neben dem Shirt nur noch Boxer trug rannte er durch die Höhle zum Ausgang. Wenn sein Bruder dachte, er könne sich jetzt einfach so aus dem Staub machen, dann hatte er sich geirrt. Itachi hatte schon zu viel aufgegeben und auf so vieles verzichtet. Für den Frieden. Für das Dorf. Für Sasuke. Noch einmal würde Sasuke nicht zulassen, dass Itachi etwas aufgab, das ihm wichtig war. Auch wenn es bedeuten würde, dass Sasuke das aufgeben musste, was ihm in den letzten Jahren als einziges ein Licht in der Dunkelheit gewesen war. Er hatte ja immer noch die Freundschaft zu Naruto. Das würde ihm genügen, solange sein Bruder mit dem Blonden glücklich werden würde. Als er den Ausgang endlich sehen konnte sah er die Gestalt seines älteren Bruders, der im Schnee stand. Noch immer fielen weitere Flocken vom Himmel, aber es stürmte nicht mehr. Für Sasuke sah es aus, als würde Itachi in den Himmel starren. Gerade als der Ältere losspringen und verschwinden wollte erreichte Sasuke ihn, packte ihn am Handgelenk und hinderte ihn. Überrascht blickte Itachi ihn an. "Wo... wo willst du hin?", kam es atemlos von Sasuke. "Weg.", kam es leise von Itachi. "Nein!", verbot Sasuke. "Es ist besser so!", versuchte Itachi ihn zu überzeugen. "Nein!", wiederholte Sasuke. "Brüderchen...", setzte Itachi an. "NEIN!", schrie Sasuke ihn an. "Ich werde nicht zulassen, dass du deine Gefühle verleugnest und ein weiteres Mal etwas aufgibst, dass dir wichtig ist!" "Wieso?", kam es mehr als überrascht von Itachi. "Du hast doch die gleichen Gefühle für Naruto, wie ich!" "Ja, die hab ich!", gestand Sasuke endlich offen. "Aber ich habe bereits seine Freundschaft und das würde mir genügen, wenn er mit dir glücklich werden würde." "Das ist doch idiotisch, Brüderchen!", kam es sanft lächelnd von Itachi. "Wer ist hier drauf und dran seine Gefühle zu verleugnen und sich selbst zu belügen?" "Dein ganzes Leben bestand aus Opfern, Bruderherz!", kam es verzweifelt von Sasuke. "Dieses eine Opfer werde ich dich nicht bringen lassen!" Sanft strich Itachi Sasuke durch dessen kurzes Haar und lächelte ihn an. "Für dich würde ich jedes Opfer bringen, wenn du dadurch endlich glücklich werden würdest.", erklärte Itachi sanft. "Würde ich aber nicht!", konterte Sasuke. "Wie könnte ich glücklich werden, wenn ich wüsste, dass ich das nur bin, weil du ein weiteres Mal ein so großes Opfer gebracht hast?" "Aber Sasuke...", wollte Itachi kontern. "Nein... das kannst du dieses Mal nicht von mir verlangen!", wiegelte Sasuke ab, der seinen Bruder immer noch festhielt. "Idioten!", hörten die beiden plötzlich die wütende Stimme Narutos. Als sie sich zum Höhleneingang wandten stand er dort und blickte sie bitterböse an. "Ist euch mal in den Sinn gekommen, dass das gar nicht alleine eure Entscheidung ist?" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)