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Fuyu no Ai*

Naruto-Adventskalender
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Teil: 09 / 24

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Einsamkeit

Naruto saß stumm bei den Uchiha-Brüdern am Frühstückstisch und stocherte in seinem Essen. Seine Gedanken kreisten ungeordnet durch seinen Kopf.
 

Auf der einen Seite war Sasuke: Sein ehemaliger Teamkamerad hatte ihn mit seiner Hoffnung überrascht, dass Naruto die Feiertage und das Fest mit ihm verbringen würde. Eigentlich hatte der Blonde nicht damit gerechnet, denn er wusste aus der Vergangenheit, dass Sasuke diese Tage immer alleine in der Dunkelheit seiner kleinen Wohnung verbrachte und niemanden sehen wollte. Nicht einmal bereit war die Tür zu öffnen, wenn jemand klopfte oder klingelte. Oft bis zum Jahreswechsel.

Schon damals, als sie frisch in ein Team gekommen waren hatte Naruto sofort erkannt, dass Sasuke ebenso einsam war, wie er. Er hatte in seiner kindlichen Naivität gedacht, dass wenn zwei so unter der Einsamkeit in dieser Jahreszeit leiden würden, sie sich besser zusammenrauften und gemeinsam der Einsamkeit in den Arsch treten sollten.

Im ersten Jahr hatte er Sasuke zu sich eingeladen. Er hatte dafür sogar etwas Vernünftiges zum Essen organisiert. Irgend so ein Vogel, der im Backofen vor sich hin brutzeln musste. Dazu hatte er Kartoffeln und Rotkraut gekocht.

Doch Sasuke war nicht aufgetaucht. Also hatte Naruto den Hahn über drei Tage alleine gegessen. Damals hatte ihn das Nichtauftauchen Sasukes verletzt und wütend gemacht. Also stellte er den Schwarzhaarigen bei der nächsten Gelegenheit zur Sprache. Dieser hatte ihn nur verwirrt angeblickt und gemeint, dass er die Einladung als Scherz verstanden hätte. Als Scherz! Das hatte Naruto noch mehr traurig gemacht, denn es zeigte ihm, dass Sasuke ihn nicht ernst nahm.

In dem Jahr darauf - nachdem sie die ersten Hürden genommen und doch in gewisser Weise eine Freundschaft etabliert hatten - hatte er Sasuke wieder zu sich eingeladen. Dieses Mal betonte er absichtlich, dass die Einladung kein Scherz war. Also hatte er wieder einen Vogel besorgt, Kartoffeln und Rotkraut dazu gekocht und sogar eine kleine Pecannusstarte gekauft.

Doch auch dieses Mal tauchte Sasuke nicht auf. Wutentbrannt war Naruto durch das Dorf gehetzt und hatte bei Sasuke geklopft. Doch keiner machte auf. Doch damit wollte sich der Blonde damals nicht zufrieden geben. Also war er an der Fassade zu Sasukes Fenster gelaufen und hatte hindurch geschaut. Aber was er da zu sehen bekam, hätte er niemals erwartet:

Sasuke hatte auf seinem Bett gelegen, die Decke über sich gezogen, während man deutlich das Beben des Körpers darunter sah. Vor dem Bett auf einem niedrigen Tisch standen ein Foto, dass Sasuke mit seiner Familie zeigte, und eine kleine Kerze, die davor angezündet worden war.

Da hatte Naruto verstanden, dass Sasuke ihn gar nicht versetzt hatte, weil er nicht die Gesellschaft Narutos ablehnte, sondern weil diese Zeit im Jahr ihn daran erinnerte, was er verloren hatte. Der Schmerz des anderen war so groß gewesen, dass es Naruto damals einen Stich versetzt hatte. Also war er wieder nach Hause gegangen und hatte auf das Essen geschaut.

Schließlich hatte sich Naruto dazu entschieden für Sasuke einen großen Teller mit etwas zu Essen vorzubereiten, auf dem er alles fand, was Naruto für diese Tage vorbereitet hatte. Dann war Naruto zurück zu Sasuke gelaufen und als er sich sicher war, dass Sasuke schlief, schlich er sich in dessen Wohnung und hatte den Teller vor dem Bild der kleinen Familie platziert. Ohne Sasuke zu wecken ging er dann nach Hause.

Er hatte nie erfahren, ob Sasuke diese Geste angenommen hatte oder wusste, von wem sie stammte. Als sie sich nach den Feiertagen wieder sahen, war alles wie immer und Sasuke ließ sich nichts anmerken.

In dem Jahr nach diesem Fest war Sasuke Orochimaru gefolgt. Hatte ihm und ihrer Freundschaft, die sie aufgebaut hatten, einfach den Rücken gekehrt. Naruto selbst war dann mit Jiraiya auf Wanderschaft gegangen und verbrachte auch die drei darauf folgenden Jahre mit diesem die Festtage. Das war das erste Mal gewesen, dass Naruto ein Gefühl für die Bedeutung dieser Feiertage bekommen hatte. Hatte im Ansatz verstanden, wie es war eine Familie zu haben.

Als sie dann wieder nach Konoha zurückgekehrt waren hatte Naruto nicht damit gerechnet, dass Jiraiya eine Solomission annehmen würde, die ihn über Monate wegführen würde. Da hatte er zum ersten Mal Sasukes Schmerz nachvollziehen können, wie es war das Fest wieder alleine verbringen zu müssen und einen geliebten Menschen zu vermissen. Natürlich war Jiraiya nicht tot und würde irgendwann wieder kommen, dennoch beschwerte die erneute Einsamkeit Narutos Herz.

Als Sasuke schließlich in diesem Jahr wieder nach Konoha zurückgekehrt war und rehabilitiert wurde, hatte Naruto erneut Hoffnung gehabt. Doch als er sich an die ersten zwei Versuche erinnerte, mit Sasuke die Feiertage zu verbringen, hatte er seine Hoffnung schnell wieder begraben. Sicherlich zog es der andere nach wie vor, die Feiertage alleine zu verbringen und als dieser dann vor einige Wochen eine Solomission angenommen hatte... war sich Naruto sicher, dass der andere diese Mission nur akzeptiert hatte, um der Einsamkeit über die Festtage zu entkommen.

Und so hatte sich Naruto auch dazu entschlossen die Vorzeit und die Festtage nicht im Dorf zu verbringen!
 

Auf der anderen Seite stand Itachi: Naruto war dem älteren Uchiha das erste Mal kurz nach dem Tod der dritten Generation begegnet. Itachi hatte eine Frau unter einem Gen-Jutsu gestellt, damit sie Jiraiya von Naruto weglockte. Dies machte Naruto für das Akatsuki-Mitglied leichter zugänglich. Erst später hatte Naruto verstanden, dass Itachi ihn entführen wollte, um dann Kurama aus ihm zu extrahieren.

Itachi hatte schon damals eine überwältigende Präsenz auf ihn gehabt. Wäre Sasuke nicht aufgetaucht, dann hätte Itachi ihn einfach mitgenommen und er wäre gestorben. Daran bestand für Naruto keinen Zweifel. Sasuke hatte ihm unter einem großen Selbstrisiko das Leben gerettet, auch wenn sein Freund damals eine andere Intension gehabt hatte. Er hatte die notwendige Zeit verschafft, damit Jiraiya die List aufgefallen und zurück kommen konnte.

Beim nächsten Mal traf Naruto auf Itachi, als sie Gaara retten wollte. Dabei wollte Itachi vermeiden, dass sie die Extraktion des Ichibi störten. Und er hatte damit Erfolg gehabt. Das Ichibi wurde von Gaara getrennt und der Kazekage wäre beinahe gestorben. Eigentlich war er wirklich gestorben und war nur durch das große Opfer von Chiyo dem Tod entrissen worden.

Eigentlich... eigentlich war Itachi bislang immer sein Gegner gewesen, den er hassen müsste. Doch Hass war noch nie etwas gewesen, zudem sich Naruto hatte durchringen können. Die wenige Male, in denen er sich kurzweilig seinem Ärger oder einem Anflug von Hass hingegeben hatte, waren immer große Verwüstungen entstanden. Schon als Kind hatte er instinktiv gewusst, dass Hass keine gute Lösung war und vielleicht hatte er deshalb sein Leben lang versucht alles mit Humor und Optimismus zu nehmen und zu betrachten.

Und jetzt saß dieser 'Feind' an seinem Tisch in seinem Rückzugsort und frühstückte mit ihm gemeinsam. Nicht nur das! Er hatte ihm mehr oder weniger offensichtlich klar gesagt, dass er Interesse an ihm hatte. Interesse an IHM! Keiner hatte Interesse an ihm, wenn ihm die Jahre eines klar gemacht hatten, dann das. Also wie... wie konnte der Ältere sowas nur so leichtfertig behaupten.

Wieder drängte sich der Gedanke in den Vordergrund, dass Itachi ihn vielleicht nur gefoppt hatte. Doch was hätte der andere davon gehabt. Er schien sich nicht über ihn lustig zu machen oder ihn damit aufzuziehen. Dennoch... dennoch konnte Naruto das nicht einfach ernst nehmen.
 

"Naruto?", kam es mit besorgtem Unterton von seinem besten Freund.

"Hm?", kam es verwirrt von Naruto, der erst langsam aus seinen Gedanken zurück kehrte und bemerkte, wie die beiden Brüder ihn besorgt musterten.

"WAS?", kam es hastig und verlegen von dem Blonden.

"Du bist so schweigsam.", kam es von Itachi.

"Hä?", konnte Naruto gerade nicht ganz folgen.

Die beiden Brüder blickten sich kurz gegenseitig an, bevor sie grinsen mussten.

"Schon okay.", winkte Sasuke schließlich ab. "Dir scheint was Wichtiges durch den Kopf zu gehen!"

Auf Narutos Wangen legte sich eine seichte Röte. Wie hätte er den beiden sagen sollen, dass er über sie nachdachte. Das war etwas, dass sie nicht erfahren mussten.

"Ach was, wann denk ich schon mal groß nach!", scherzte der Blonde und Also setzte er schließlich ein breites Grinsen auf, winkte ab und stopfte sich endlich etwas von seinem, mittlerweile kalten Frühstück in den Mund. Mit einem skeptischen Blick bedachte sowohl Sasuke, als auch Itachi ihn kurz, bevor er dazu überging sie mit einem seichten Thema zu unterhalten.
 

Als sie fertig mit dem Frühstück waren zogen Itachi und Sasuke sich ihre Mäntel und Umhänge wieder über und nahmen ihre Taschen. Irgendwie tat es Naruto leid, dass die beiden schon aufbrechen würden. Aber auf der anderen Seite wäre es sicherlich das Beste.

So führte er sie aus der 'Haustür' durch den felsigen Zugang zum Eingang der Höhle und blieb wie angewurzelt schließlich stehen. Sasuke und Itachi waren neben ihm zum Stehen gekommen und blickten ebenso verdutzt, wie Naruto, nach draußen. Vor ihnen tobte eine Wand aus Schneeflocken und bildeten fast eine massive, weiße Wand. Der Schneesturm hatte weiter angezogen und sich in diesem auf den Weg, egal wohin, zu machen, wäre reiner Selbstmord gewesen.

"Scheint, als müssten wir deine Gastfreundschaft noch etwas länger in Anspruch nehmen.", kam es von Itachi, der zufrieden grinste. Ihm schien diese Situation gar nicht so unrecht zu sein.

Sasuke ließ resigniert den Kopf hängen, als ihm klar wurde, dass ihm eine weitere Nacht in einem sehr engen Bett mit seinem Bruder erwarten würde. Wieder eine Nacht mit kaum Schlaf. Aber vielleicht konnte er die Zeit nutzen Naruto davon zu überzeugen mit zurück zu kommen und die Feiertage mit ihm zu verbringen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Shijin
2017-12-20T10:39:08+00:00 20.12.2017 11:39
So viele Zufälle XD mit Naruto habe ich ein bisschen Mitleid, etwas Ruhe und Einsamkeit zum Sortieren seiner Gedanke hätte ich ihm gewünscht.
Ich glaube nicht nur Naruto muss seine Gefühle sortieren. Auch Sasuke hat Zeit darüber nachzudenken, ob er nicht auch tiefere Gefühle für Itachi haben könnte. Im Großen und Ganzen erwarte ich zu Weihnachten ein Happy End zu dritt momentan. Ich bin gespannt.
Antwort von:  MAC01
20.12.2017 11:52
Hey Shijin, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Ja... sooo viele Zufälle... ;-) Aber ich geb dir recht: Nicht nur Naruto muss seine Gefühle sortieren.

Uuuhm... ein Happy End zu Weihnachten... na das muss ich mir schwer überlegen, als Weihnachtshasserin :3
Von: abgemeldet
2017-12-10T22:24:12+00:00 10.12.2017 23:24
ein tolles kapitel. besonders gut hat mir gefallen, wie du sasukes schmerz zur geltung gebracht hast und wieso er die einladung von naruto - mehr oder weniger - abgelehnt hat. die idee mit der kerze fand ich ebenfalls sehr passend.
und joar, der arme naruto muss sich jetzt erstmal über seine gefühle klar werden, die er für die beiden hegt.
es bleibt weiterhin spannend und der schneesturm tut sein übriges dazu ;)

gruß, nemesis
Antwort von:  MAC01
10.12.2017 23:27
Hallo Nemesis88, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

Schön, dass dir die Darstellung von Sasukes Schmerz gut gefallen hat. Die Stelle hat mir sehr am Herzen gelegen. Und du hast vollkommen recht: Naruto muss sich seiner Gefühle klar werden.
Von:  Onlyknow3
2017-12-10T19:24:32+00:00 10.12.2017 20:24
Das ist schon schwer für den Chaoten, sich zu entscheiden wenn er es doch gar nicht kannte.
Nicht kannte das jemand sich für den Menschen Naruto Interessierte, und mehr von ihm wollen könnte.
Itachi hat es ja schon offen gesagt, doch Sasuke nimmt den Umweg über die Einladung.
Bin gespannt was da noch kommt. Mir gefällt das Kapitel. Weiter so, freu mich auf das nächste.

LG
Onlyknow3
Antwort von:  MAC01
10.12.2017 20:49
hallo Onlyknow3, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

da geb ich dir voll und ganz recht. Wir werden sehen, welchen Weg Naruto wählen wird...
Von:  Scorbion1984
2017-12-10T10:01:43+00:00 10.12.2017 11:01
Da haben die zwei Uchihas Naruto in eine verzwickte Situation gebracht !
Ja nun sitzen sie alle fest in Narutos Zufluchtsort !
Sasuke -freut "sich schon auf die nächste schlaflose Nacht ! Ha ha !
Tolles Kapitel !
Antwort von:  MAC01
10.12.2017 11:19
Hey Scorbion1984, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

oh ja, und wie Sasuke sich schon freut xD
Von:  lula-chan
2017-12-09T16:09:04+00:00 09.12.2017 17:09
Tolles Kapitel.
Na da hat es Naruto aber wirklich super erwischt. Er mit zwei Uchihas, die sich immer noch nicht ganz knusper sind, unter einem Dach und dann auch noch mit Itachis und Sasukes Gefühlen konfrontiert. Das kann doch auf Dauer nicht gut gehen.
Ich bin schon gespannt, wie es im nächsten Kapi weitergeht, wird bestimmt lustig.

LG
Antwort von:  MAC01
10.12.2017 11:17
Hallo lula-chan, vielen lieben Dank für deinen Kommi :3

ich würde auch sagen, dass Naruto total hin und her gerissen ist. Mal schauen, wie lang der Schneesturm noch dauern wird.


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