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Alaskakälte

[Sakura x Sasuke]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen!

Zu aller erst möchte ich mich bei denjenigen bedanken, die sich die Mühe gemacht haben und einen Kommentar zu meiner Story geschrieben haben :) Ihr seid wirklich eine große Motivation!
Danke auch für die 30 Favos! :) Hätte nie gedacht, dass die Story so gut ankommt!

Viel Spaß beim Lesen! Komplett anzeigen

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Arschgesicht

2. Arschgesicht

 

Lustlos stocherte Sakura mit der Gabel in ihrem Essen herum. Die Lasagne schmeckte köstlich und sie hatte auch einen riesen Hunger gehabt, jedenfalls bis vor einer halben Stunde. Wäre nicht dieser miesgelaunte Sasuke hier am Tisch, würde sie sich sicher über diese Lasagne hermachen als würde ihr Leben davon abhängen. Stattdessen versuchte sie angestrengt seinem neugierigen, jedoch gleichzeitig kühlen Blick auszuweichen. Was gar nicht so einfach war, immerhin saß er gegenüber von ihr.

Millie und Joe unterhielten sich währenddessen über den perfekten Weihnachtsbaum, den Joe immer noch nicht gefunden hatte. Doch Sakura hörte gar nicht genau zu. Sie war so in ihre Gedanken versunken, dass sie Sasukes Frage an sie gar nicht mitbekam.

Erst als er mit den Fingern vor ihrem Gesicht schnippte, erwachte sie aus ihrer Tagträumerei und musterte ihn mit roten Wangen. „E-Entschuldige, hast du was gesagt?“ Warum, zum Teufel, zitterte ihre Stimme so? Was war nur los mit ihr? Und wieso sprach er auf einmal mit ihr, wo er es doch gar nicht für nötig gehalten hatte, sich ihr vorzustellen und ihr stattdessen nur zugenickt hatte als wäre sie nur ein unschöner Gast mit dem er es aushalten musste?

„Kannst du mir den Salat reichen?“, wiederholte Sasuke seine Frage und um ein Haar hätte Sakura wieder nicht zugehört wäre da nicht dieser mürrische Ton gewesen. Welche Laus war dem denn über die Leber gelaufen? Missmutig und ohne Worte reichte sie ihm die Salatschüssel, die er ohne ein Wort der Dankbarkeit entgegen nahm.

Sakura spürte, wie Millie ihr einen mitfühlenden Blick zuwarf. Vermutlich war sie bereits den wortkargen und miesgelaunten Sasuke gewöhnt.

„Sasuke, erzähl doch mal was dein Bruder in New York zu suchen hat“, versuchte Millie ein Gespräch mit ihm zu führen, doch er zuckte nur mit den Schultern und murmelte ein gelangweiltes „Arbeit“ vor sich hin. Sakura war empört darüber, dass er so überhaupt keine Dankbarkeit zeigte. Immerhin hatten Millie und Joe sich dazu bereit erklärt ihn über die Feiertage willkommen zu heißen. Sie bekochten ihn und zeigten selbst im kalten Alaska außergewöhnliche Herzenswärme. Warum konnte der Kerl nicht ein wenig freundlicher sein?!

Sie warf ihm einen wütenden Blick zu während sie in ihrer Lasagne rumstocherte und sich gedanklich vorstellte, es wäre Sasuke in den sie die Gabel rammte.

Er warf ihr einen skeptischen Blick zu. „Magst du es lieber, wenn die Lasagne püriert ist oder warum stocherst du so darauf rum?“

Sakura biss sich auf die Unterlippe um sich selbst daran zu hindern ihm eine wenig freundliche Antwort entgegenzuschleudern. Arschgesicht.

Belustigt hob er eine Augenbraue als er ihren zerknirschten Gesichtsausdruck bemerkte. Auch Joe spürte die brodelnde Spannung, die mittlerweile im Raum herrschte. „Sasuke wird mir morgen dabei helfen nach einem Weihnachtsbaum zu suchen, richtig Sasuke?“, bemerkte er, in der Hoffnung die unangenehme Stimmung zum Besseren zu kippen.

Sasuke nickte nur, was Sakura erneut zur Weißglut brachte. Sein Schmunzeln verriet ihr, dass er genau wusste, was sie aufregte. Er tat das mit voller Absicht!

„Oh, das ist ja wunderbar, Sasuke! Hoffentlich werdet ihr einen finden! Joe ist einfach viel zu wählerisch...“

„Ich will nur, dass er perfekt ist, Millie.“

„Das weiß ich doch, Joe“, lächelte Millie gutmütig und warf erneut einen besorgten Blick zu Sakura. „Liebes, schmeckt dir das Essen nicht? Soll ich dir etwas anderes machen?“

Sakura schreckte auf und wurde rot um die Nase. „Nein, es schmeckt ausgezeichnet! Ich bin nur ein wenig ... abgelenkt.“

Millie kicherte amüsiert. „Sasuke ist auch ein hübscher, junger Mann. Da kann man als Frau schon mal aus der Bahn geraten.“

Augenblicklich färbte sich Sakuras komplettes Gesicht puterrot. „I-Ich ... das ist nicht ...“, stotterte sie herum und wurde von Sekunde zu Sekunde unsicherer, während Sasuke sie mit schelmischem Blick musterte. Verdammt! Sie musste aufhören zu stottern ansonsten bildete sich dieser Typ noch was darauf ein!

Sakura räusperte sich. „Ich denke nur an meine Familie. Das ist alles“, erklärte sie schließlich, gefasster als erwartet. Ihre Unsicherheit hatte bestimmt nichts mit diesem Arschgesicht zu tun!

 

Als Sakura an diesem Abend in ihrem Bett lag und innerlich bereits anfing Schäfchen zu zählen, hatte sie ihre Familie vor Augen, die vermutlich gerade gemütlich auf der Couch saßen und einen Film sahen. Ihre Mutter würde Popkorn machen und ihr Vater sich darüber beschweren, warum sie immer eine Liebesschnulze ansehen mussten. Sakura schmunzelte beim Gedanken daran, dass er immer den Kürzeren bei der Filmauswahl zog.

Als dieses Bild langsam vor ihr verschwand, drängte sich ein anderes in ihren Kopf, das sie sofort die Augen öffnen und genervt stöhnen ließ. Warum hatte sie jetzt das Gesicht von diesem ungehobelten Idioten in ihrem Kopf? Allein wenn sie daran dachte, wie er sich heute benommen hatte, wurde sie wütend. Millie und Joe waren so liebe Leute und er behandelte sie als wären sie nur die lästigen Nachbarn von nebenan!

Und dieses selbstgefällige Grinsen... Am liebsten würde sie vor Wut aufschreien.

Stattdessen vergrub sie ihren Kopf unter ihrem Kissen und verdrängte die schönen Gedanken ihrer Familie und das Gesicht von Mr. Arschgesicht. Irgendwann würde sie schon schlafen können...

 
 

* * * * *
 

 

„Sakura? Bist du wach?“

Sakura blinzelte müde mit ihren Augen und legte dann gleich ihren Arm über ihr Gesicht damit die grelle Morgensonne, die durch das Fenster hineinlugte, sie nicht blenden konnte. Erst dann war sie in der Lage zu antworten: „Ja, ich bin wach.“ Nicht. Sie hatte seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr ausgeschlafen.

Sie hörte ein Schmunzeln in Millies Stimme als sie antwortete: „Es ist bereits 11:00 Uhr, Liebes. Ich wollte fragen, ob du mir vielleicht mit dem Essen helfen könntest.“

Sobald sie die Uhrzeit hörte, schreckte Sakura aus ihrem Bett. Es war schon elf? Verdammter Mist!

„Mach dir keine Sorgen, Sakura. Im Dezember geht bei uns die Sonne erst um 10:00 Uhr auf. Da passiert schon mal, dass man verschläft“, sagte Millie, als hätte sie Sakuras Gedanken gelesen.

Sakura kletterte aus dem warmen Bett und zupfte ihre rosa Haare zurecht bevor sie die Tür öffnete. „Guten Morgen“, begrüßte sie die lächelnde Millie, die mit einer roten Schürze bekleidet vor ihr stand. „Ich würde gerne beim Essen helfen. Darf ich noch schnell unter die Dusche?“

„Aber natürlich, Liebes! Ich warte unten auf dich!“

 

Als Sakura alles erledigt hatte, raste sie förmlich nach unten in die Küche. Wie hatte sie nur so lange schlafen können? Vermutlich war der Tag gestern anstrengender gewesen als gedacht. Der lange Flug, der falsche Flughafen und dann natürlich noch Sasuke, der sie den ganzen Abend überheblich belächelt hatte.

Frustriert schüttelte sie ihren Kopf. Sie durfte jetzt nicht an diesen Idioten denken!

Sakura setzte ein Lächeln auf und ging um die Ecke, in der Hoffnung auf Millie zu treffen. Stattdessen erlosch ihre gute Laune augenblicklich, als sie Sasuke erblickte, der mit verschränkten Armen am Tisch lehnte. „Was machst du denn hier?“, fragte sie ihn und gab sich nicht die geringste Mühe, ihren Unmut in ihrer Stimme zu verbergen.

„Ich habe Sasuke gebeten mit dir in die Stadt zu fahren. Du brauchst dringend ein Paar Winterschuhe! Und eine dicke Jacke! Ich will nicht, dass du erfrierst, Liebes“, antwortete Millie für Sasuke und schenkte Sakura ein Lächeln. „Er wird zum Essen bleiben und gleich danach könnt ihr fahren.“

Sakura spürte wie ihr Magen schwer wurde. Sie sollte mit Mr. Arschgesicht in die Stadt fahren und zusammen mit ihm shoppen gehen? Nope. Never. „Das ist nicht nötig. Es gibt doch bestimmt einen Bus...“

„Leider wohnen wir nicht gerade in einer dichtbewohnten Gegend. Der Bus fährt nur sehr selten und Sasuke hat sowieso nichts zu tun.“

„Ich dachte, er würde mit Joe einen Weihnachtsbaum suchen gehen?“

„Joe muss heute länger im Sägewerk aushelfen.“

Sakura merkte mit jeder Sekunde, wie die Schlinge um ihren Hals enger wurde. Musste Millie auf alles eine Antwort haben? „Du könntest doch mit mir in die Stadt...“, versuchte sie ihr Glück nochmal, woraufhin Millie geduldig lächelte. „Das würde ich wirklich gerne, aber Joe ist mit unserem Auto zur Arbeit gefahren. Und bevor du mich fragst – nein, ich werde auch nicht mit Sasukes Auto fahren.“

Sakura kicherte nervös. Es musste Millie aufgefallen sein, wie dämlich sie sich benahm nur weil sie einen Nachmittag mit Sasuke verbringen musste. Andere Frauen würden vermutlich dafür töten nur um am Esstisch ihm gegenüber zu sitzen. Stattdessen hatte sie, Sakura Haruno, die Ehre mit diesem unterhaltsamen Mann eine Shoppingtour zu machen.

Das konnte doch nur wahnsinnig toll werden, oder?

 
 

* * * * * *
 

 

Es war natürlich alles andere als wahnsinnig toll. Schweigend saß sie neben ihm im Auto und blickte stur aus dem Fenster. Sie hatte keine Ahnung, was sie mit ihm reden sollte und ihm musste es wohl genauso gehen.

Erst jetzt fiel Sakura auf, wie abseits das kleine Haus von Joe und Millie lag. Gestern Abend war es zu dunkel gewesen um die idyllische Landschaft und die wenigen Häuser zu erkennen. Sie fuhren an einem breiten Fluss entlang, der teilweise durch die Kälte gefroren war. „Was ist das für ein Fluss?“, versuchte sie ein Gesprächsthema zu eröffnen. Hoffentlich würde er ihr irgendwas über die Gegend erzählen.

„Chena River.“

Sakura rollte mit ihren Augen. Dieser Typ war wirklich schwierig. Small Talk war eindeutig nicht seine Stärke. Da sie nicht weiter ein Gespräch erzwingen wollte, starrte sie wieder weiter aus dem Fenster und beobachtete die wunderschöne, verschneite Landschaft.

 

„Wohin willst du?“, fragte er schließlich, als sie in der Stadt angekommen waren.

Sakura schreckte aus ihren Gedanken und warf Sasuke, der bis jetzt noch kein Wort mit ihr gesprochen hatte, einen Blick zu. „Äh ... ich werde wohl Schuhe brauchen, also...“

Sasuke nickte nur und bog um die nächste Ecke. Dann fuhr er wenige Meter weiter und parkte sein Auto in eine kleine Lücke am Straßenrand. Er wies mit dem Kopf auf den kleinen Schuhladen und stieg ohne weitere Worte aus. Sakura stöhnte gequält und tat es ihm gleich. Es würde ein sehr langer Tag werden, wenn er weiterhin so schweigsam war.

Sie folgte Sasuke in den Laden und wurde auch gleich darauf von einer hübschen, blonden Frau begrüßt, die mit breitem Lächeln auf sie zulief. Ihre blauen Augen strahlten, als sie Sasuke sah und Sakura war sich ziemlich sicher, dass sie auf ihn stand. Als Sasuke sie dann kurz in den Arm nahm und auch ihr ein Lächeln schenkte, spürte Sakura einen Stich in ihrem Inneren. Es störte sie irgendwie, dass Sasuke durchaus nett sein konnte, aber ihr nicht mal ein freundliches Hallo schenkte. Die beiden tauschten einige Worte miteinander aus, bevor Sasuke mit einem Nicken auf Sakura wies. „Sie braucht Winterschuhe, kannst du ihr dabei helfen?“

„Ich kann mir auch selber Schuhe aussuchen“, verteidigte Sakura sich als wäre sie eine trotzige Fünfjährige, die sich vor ihrem Papi rechtfertigen musste. Augenblicklich fühlte sie, wie sich ihre Wangen röteten. Natürlich bemerkte Sasuke das und grinste frech. „Das ist Ino und sie würde dich gerne beraten. Aussuchen darfst du dann natürlich selber.“

Sakura rollte bei seinem Tonfall die Augen, sagte jedoch nichts. Immerhin hatte sie sich mit ihrer dummen Aussage selber in diese Situation befördert.

„Also gut, ich bin in einer halben Stunde wieder da und hol dich ab“, verabschiedete er sich mit einem Winken und ging aus dem Laden. War das jetzt sein Ernst? Sakura blickte ihm stirnrunzelnd nach, seufzte dann, und wandte sich wieder der Blonden zu.

 

Die junge Frau musterte Sakura von oben bis unten und warf einen letzten Blick nach draußen um Sasuke dabei zuzusehen, wie er wieder in den Wagen stieg und davonfuhr. Danach schnalzte sie mit der Zunge und zwinkerte Sakura zu: „Sasuke hat wohl eine neue Blume gepflückt, wie ich sehe.“

Sakura spürte wie sie rot um die Nase wurde. „E-Er hat überhaupt nichts gepflückt!“

Ino zog eine Augenbraue nach oben und schmunzelte während sie ein neues Paar Schuhe für Sakura raussuchte. „Rede dir das nur ein, Süße. Er steht auf dich.“

„Er ist eingebildet, unfreundlich und wenn ich ihn sehe, würde ich ihm am liebsten jedes Mal vor die Füße kotzen“, hielt Sakura dagegen. Diese Ino hatte sie wirklich nicht mehr alle. Sasuke würde niemals auf jemanden wie sie stehen. An seine Seite gehörte irgendeine Tussi, die genauso eingebildet war wie er.

„Und du stehst auf ihn.“

Empört öffnete Sakura ihren Mund, doch war irgendwie nicht in der Lage auch nur ein Wort rauszubringen. Stattdessen verschränkte sie die Arme vor der Brust und reckte ihr Kinn. „Das tue ich nicht! Ich kenne ihn doch kaum.“

 

„Soll ich dir was von Sasuke erzählen? Er ist sexy und mysteriös. Sein Gesicht ist zum niederknien“, seufzte Ino und biss sich in die Unterlippe als sie fortfuhr: „Sasuke Uchiha zieht dir nicht dein Höschen aus. Nein - bei seinem Blick rutscht es ganz alleine von deinen Hüften.“

Sakura verzog missmutig ihr Gesicht. „Du redest von ihm als wäre er eine Art Gott.“

„Sexgott trifft es wohl ziemlich gut.“

Genervt warf Sakura einen Schuh auf den Boden. „Ich bin nicht hier um über diesen eingebildeten Mistkerl zu reden, sondern um Schuhe zu kaufen!“

Ino grinste amüsiert. „Du stehst auf ihn.“

„Das tue ich nicht!“, wiederholte Sakura ihre Worte von vorhin. „Es ist, als würde ein rot blinkendes Schild mit dem Wort ARSCHLOCH direkt über ihm schweben.“

Als Ino nicht antwortete, sondern nur weiterlächelte, widmete sich Sakura dem Schuhregal. „Stehst du denn auf ihn?“, fragte sie, bevor sie überhaupt richtig darüber nachdenken konnte. Na, toll. Jetzt würde Ino sicher denken, dass sie Gefallen an Sasuke hatte.

„Oh, nein! Sasuke ist einer meiner besten Freunde. Ich sehe ihn nur gerne an. Außerdem habe ich einen festen Freund und bin schon seit zwei Monaten glücklich mit ihm verlobt“, sagte sie und zeigte auf den schönen, silbernen Ring an ihrem Finger. Sakura fühlte sich seltsam erleichtert. Keine Ahnung wieso, aber es hätte sie irgendwie gestört, wenn Ino und Sasuke mehr als Freunde wären.

„Der ist wunderschön“, antwortete sie und bewunderte den Ring einige Sekunden.

„Das ist er. Und mein Verlobter Sai ist genauso wundervoll. Du wirst ihn heute Abend kennenlernen!“

„Hä?“, fragte Sakura wenig geistreich. Hatte sie etwas nicht mitbekommen?

Ino schüttelte seufzend ihre blonde Haarpracht. „Heute Abend findet die traditionelle Schneeballschlacht statt. Du wirst auch dort sein“, sagte sie als hätten sie es schon vor Tagen miteinander abgesprochen. Irgendwie überforderte Sakura diese Herzenswärme gegenüber Fremden. Warum waren alle in dieser Stadt so lieb und zuvorkommend? Naja, abgesehen von Sasuke.

„Ich glaube nicht, dass ich...“, fing sie an, doch Ino unterbrach sie. „Ich werde Sasuke davon überzeugen, dass er dich mitnimmt.“

„Was?! Um Himmels Willen, bitte nicht! Er wird mich nur noch mehr hassen, wenn er mich noch länger ertragen muss.“

„Aber Sasuke hasst dich doch nicht. Er zieht dich förmlich mit seinen Blicken aus.“

„Dann haben wir wohl beide eine komplett andere Auffassung seiner Blicke, denn mir kommt es eher so vor, als würde er sich vorstellen wie es wohl wäre mich zu erwürgen.“

Ino lachte herzhaft während sie Sakura aufmunternd auf die Schulter klopfte. „Wie heißt es so schön? Liebe und Hass liegen oft nah beieinander. Und Sasuke kann zwar manchmal ein ziemlicher Idiot sein, aber im Inneren ist er einfach nur ein großer Teddybär, der gedrückt werden will.“

Sakura runzelte die Stirn. Sasuke und ein Teddybär? Egal, wie sehr sie darüber nachdachte, es klang einfach falsch in ihren Ohren.

 

Als Sasuke pünktlich nach einer halben Stunde wieder auftauchte, hatte Ino Sakura bereits zwei Paar Winterschuhe aufgeschwatzt und die beiden unterhielten sich über Sakuras Geschichte, wie sie denn überhaupt in Fairbanks gelandet war.

„Bist du fertig?“, fragte er als er zu ihnen gestoßen war und warf einen Blick in ihre Einkaufstüte, die Sakura mit der rechten Hand festhielt. „Zwei Paar Schuhe? Ich dachte, du würdest nur ein paar Tage bleiben?“

„Und deswegen soll sie jeden Tag mit dem gleichen Paar rumlaufen? Du hast überhaupt keine Ahnung von Frauen, Sasuke“, zwinkerte Ino. „Außerdem braucht sie ein schönes Paar für heute Abend.“

Sasuke zog skeptisch eine Augenbraue nach oben und Sakura wurde augenblicklich nervöser. Warum ließ sich Ino nicht einfach von dieser wahnwitzigen Idee abbringen?

„Heute Abend?“, hakte Sasuke nach.

„Du wirst sie mitnehmen. Sie braucht ein wenig Gesellschaft“, erklärte Ino und legte beschützend einen Arm um Sakuras Schulter. Sasuke betrachtete sie von oben bis unten während er darüber nachdachte. Sakura wurde warm bei seiner Musterung. Warum mussten seine Blicke immer so intensiv sein?

Nach einer gefühlten Ewigkeit nickte er schließlich. „Gut.“

Gut? Das war alles? Was hieß das jetzt? Würde er sie mitnehmen oder hatte er gerade ihr Aussehen mit einem Gut bewertet?

Sasuke schien ihren verwirrten Blick zu bemerken, denn er seufzte ergeben: „Gut, ich werde dich mitnehmen.“

Keine Ahnung, was Sakura von diesen Abend erwarten sollte, aber eines wusste sie genau: Sasuke war kein bisschen davon begeistert.

 
 

* * * * * *
 

 

„Sasuke nimmt dich mit zu der traditionellen Schneeballschlacht? Wie romantisch“, seufzte Millie, als Sakura ihr von der großen Neuigkeit erzählt hatte.

„Das ist nicht romantisch! Er wurde quasi dazu gezwungen!“, hielt Sakura dagegen, konnte jedoch nicht verhindern, dass sie rot wurde.

„Es gibt ein Lagerfeuer, die bunten Lichterketten werden über euch schweben...“, schwärmte Millie weiter ohne auf Sakuras aufgebrachte Mimik zu achten. „Ich wusste von Anfang an, dass Sasuke ein Auge auf dich geworfen hat.“

Sakura stöhnte frustriert. „So ist das nicht. Ino hat mich eingeladen und Sasuke ist nur meine Mitfahrgelegenheit.“

„Joe und ich haben uns bei dieser Veranstaltung das erste Mal geküsst! Es war einfach himmlisch und die vielen, bunten Weihnachtslichter werden auch euch zwei verzaubern.“ Millie zwinkerte Sakura zu während sie durch die Küche schwebte und das Essen zubereitete. „Du kannst praktisch nicht dagegen ankämpfen.“

„Niemand wird hier verzaubert! Nach Weihnachten werde ich wieder abreisen, Millie. Es wäre dumm an einem Mann Gefallen zu finden und kurze Zeit später wieder abzureisen.“

„Dann bleib doch einfach hier“, schlug Millie schulterzuckend vor. „Wir haben auch eine Universität, an der du studieren könntest.“

Sakura lächelte. Millie hatte wirklich auf alles eine Antwort. „Das geht nicht.“

Millie zuckte darauf nur schmunzelnd die Schultern, doch ihr erneutes Augenzwinkern sprach für sich.

 

Sie war fest davon überzeugt, dass Sakura und Sasuke heute Abend von den Lichtern verzaubert werden würden.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich hoffe, euch hat das Kapitel gefallen :) Freu mich natürlich über jeden Kommentar :)

Das nächste Kapitel kommt nächste Woche!

Bis dann *.* Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Goetterspeise
2017-12-14T07:57:41+00:00 14.12.2017 08:57
Schneller als gedacht, konnte ich mir doch tatsächlich das zweite Kapitel durchlesen (am Bahnhof in der Kälte, weil der Zug ausfiel).

Die arme Sakura. Ich mein, es ist sicher nicht schön, wenn einem Sasuke Uchiha gegenübersitzt und es nicht für nötig hält zumindest ein wenig netter zu schauen. Kann ich vollkommen nachvollziehen.
Sie tut mir aber auch deswegen leid, weil Millie sie mal ganz auf charmante Art und Weise wunderbar blamiert hat. Ich glaub ich wäre vor Scham im Boden versunken.
Ino gefällt mir hier sehr, sehr gut. Ich hatte ja erst meine Bedenken als Sasuke sie umarmt hat, aber die Erklärung, die sie dann geliefert hat (und sie ist auch noch mit Sai verlobt *-*) war echt toll und so unglaublich passend (Ich schau ihn einfach gern an. Lol. Bester Satz im ganzen Kapitel XD). Und natürlich schließt sie sich Millies Verkupplungsversuchen gleich mal an. :D
Mein Mitgefühl für Sakura ist auf jeden Fall von Szene zu Szene gewachsen, aber schön, dass sie es zweifelhaft findet, wie offen und nett (außer Sasuke) alle zu ihr sind, wäre sonst schon etwas arg seltsam und mancht es gleich realistischer.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf das Fest und ich glaube, irgendwo tief in ihr drinnen, Sakura auch, obwohl oder gerade weil Sasuke sie mitnehmen muss. :P

Dein Schreibstil ist auch hier wirklich toll und fehlerfrei, soweit ich gesehen habe (habe jetzt aber auch nicht nach Fehlern gesucht) und ich mag es total wie du Sakuras Gedanken darstellst.

Bis dann ♥

PS: Ich antworte dir auf deine Antwort heute übrigens noch per ENS. ;)
Von:  Tini1996
2017-12-01T20:24:31+00:00 01.12.2017 21:24
Wirklich klasse geschrieben.
Man kann sich richtige Bilder dazu vorstellen.
weiter so, liebe grüße
sasusaku2
Antwort von:  Dig_Dug
03.12.2017 20:57
Danke für deinen Kommentar!
Freut mich tierisch, dass dir die Story gefällt! :)

LG
Von:  --Lucy--
2017-12-01T20:15:16+00:00 01.12.2017 21:15
Und wie sie verzaubert wird *thehe*
Das Kapi hat mir echt gut gefallen, du schreibst absolut toll und es macht echt Spaß deine Story zu lesen :)
Mach weiter so :3
Lg
Lucy
Antwort von:  Dig_Dug
03.12.2017 20:57
Danke für deinen Kommentar :)
Mal sehen, ob Sakura von den Lichtern verzaubert wird - aber ich denke, diesem Bann kann sie sich nicht entziehen ;)

LG
Von:  Des-C-Kudi
2017-11-30T21:28:57+00:00 30.11.2017 22:28
Was für tolle lebendige Dialoge! Die gelingen dir echt gut. Die Interaktionen machen total Spaß zu lesen und sind kein bisschen langweilig. Ich fand Inos Retourkutsche echt super: „Sasuke Uchiha zieht dir nicht dein Höschen aus. Nein - bei seinem Blick rutscht es ganz alleine von deinen Hüften.“ So Inolike xD Und Millie und Joe sind echt süß, ich habe sie direkt ins Herz geschlossen. Bin mal gespannt, was Sakura bei der Schneeballschlacht erwarten wird. Übrigens finde ich deine Formatierung mit dem Zeilenabstand sehr gelungen, der Lesefluss wird kein bisschen gestört. Mir ist nur ein kleiner Rechtschreibfehler aufgefallen, an irgendeiner Stelle schreibst du Gegen statt Gegend. Ich dachte, ich merke das mal an, weil ich selbst zur Betriebsblindheit neige und irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehe^^ Ansonsten sehr schönes Kapitel, bin mal gespannt, wie es weitergeht! Liebe Grüße!
Antwort von:  Dig_Dug
03.12.2017 20:55
Vielen Dank für deine lieben Worte *.* Deine Kommentare sind wirklich sehr motivierend :)
Ino wollte ich zuerst sogar weglassen aber irgendwie hätten ihre Sprüche bei der Story gefehlt xD

Danke für den Tipp :) Ich werde auf jeden Fall nochmal drüber schauen, vllt. entdeck ich den Fehler auch ;) (Egal, wie oft ich es durchlese - irgendwas überles ich immer xD)
Hoffentlich wird dir das nächste Kapitel auch gefallen :)

Bis dann und Liebe Grüße :)
Von:  ClaireBaer
2017-11-30T20:32:51+00:00 30.11.2017 21:32
Sehr schönes Kapitel 😍 ich freue mich jetzt schon auf das neue Kapitel 😀
Antwort von:  Dig_Dug
03.12.2017 20:46
Danke für deinen Kommentar :)
Ich hoffe, das nächste Kapitel wird dir auch gefallen ;)

LG


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