Frozen Feelings von _Delacroix_ ================================================================================ Wünsch dir was -------------- [LEFT]Bring mich nach Agrabah!“, brüllte die Kreatur und für einen Moment glühte die Lampe in Hans' Händen dunkelrot. Elsa schluckte. Was auch immer das für ein Wesen war, sie fand es mehr als unheimlich.[/LEFT] [LEFT]In der Ferne hörte sie Eric etwas rufen. Sicher würden die Anderen ihnen gleich zu Hilfe kommen. Nur, was tat man gegen so ein Ungetüm?[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„I-In Ordnung“, brachte Hans irgendwie heraus und der Dschinni – Es war bestimmt ein Dschinni – hielt in seiner Wut inne. „Ich bringe dich nach Agrabah“, wiederholte Hans ein wenig fester, „allerdings kann ich es nicht sofort tun.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„DU WAGST ES?!“, schrie der Dschinni und seine Stimme schallte unangenehm in Elsas Ohren. Hans hob beschwichtigend die Hand.[/LEFT] [LEFT]„Es ist nicht meine Schuld“, versicherte er leise, „Sieh, ich würde ja Segel setzen, aber solange dieser Walfisch im Hafenbecken liegt, kann keines der Schiffe hier auslaufen und zu Fuß brauche ich bis nach Agrabah länger, als meine Lebensspanne es erlaubt. Das wäre natürlich alles kein Thema, wenn ein großes, mächtiges Wesen diesen Wal zurück ins Meer befördern würde.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Dschinni starrte ihn an und Hans starrte faszinierend unbeeindruckt zurück. Elsa rang sich zu einem vorsichtigen Nicken durch. „D-Das ist wahr“, stimmte sie ihm zu, „Der Wal lebt noch und wenn ein Schiff zu nah an ihn heran kommt, was im engen Hafen schnell passieren kann, dann -“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Ist dies dein erster Wunsch?“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Elsa verstummte. Sie mochte es nicht, dass dieses Wesen ihr ins Wort fiel und sie mochte auch nicht, wie es Hans anstarrte, doch das jetzt zu sagen, hätte niemandem geholfen. Stattdessen legte sie erneut die Hand auf seinen Arm.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Wie viele habe ich denn?“, erkundigte sich Hans und brachte den Dschinni damit zum knurren.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Drei Wünsche, reine Formsache, aber dafür bringst du diese verdammte Lampe nach Agrabah!“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Hans nickte. „Einverstanden“, entgegnete er, „Dann wünsche ich mir, den Wal da drüben zurück ins Meer, damit die Schiffe wieder auslaufen können.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Dschinni schnipste mit den Fingern. Orangefarbene Blitze stoben in alle Richtungen. Plötzlich zischte es gewaltig und der Wal flog rückwärts auf das Meer hinaus.[/LEFT] [LEFT]„Erledigt“, verkündete der Dschinni scheinbar gelangweilt und Hans nickte anerkennend.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Wirklich sehr eindrucksvoll“, lobte er, „Es muss toll sein, wenn man derart mächtig ist.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Dschinni schwebte über ihn hinweg. „Das ist wahr“, stimmte er zu. „Weißt du, ich kann Dinge vollbringen, die für Gewürm wie dich völlig unmöglich sind. Reichtum, Macht, ich kann dir alles geben. Eine hübsche Prinzessin, ein Königreich ... Du musst es dir nur wünschen.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Nur wünschen“, wiederholte Hans und lächelte versonnen dabei, „Das klingt wirklich gut.“ Elsa lief es eiskalt den Rücken hinunter. Ein Königreich … Das war es, was Hans immer gewollt hatte und jetzt – Mit diesem Wesen an seiner Seite - würde er es auch bekommen.[/LEFT] [LEFT]Unwillkürlich wurde ihr Griff fester. Er würde gehen. Irgendwo, irgendein Reich übernehmen, oder vielleicht sogar … Elsa drehte sich der Magen um.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Was wenn er immer noch Arendelle wollte?[/LEFT] [LEFT]Was wenn -[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Ich weiß schon was ich will“, verkündete Hans in just diesem Augenblick und der ernste Ton in seiner Stimme machte ihr gleich noch mehr Sorgen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Über ihrem Kopf lachte der Dschinni als wollte er sie verhöhnen. „Hört, hört“, gluckste er, „Nun, dann lass mich deine Pläne doch mal hören.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ein Raunen ging durch die Menge und Elsa musste überrascht feststellen, dass sie nicht mehr alleine waren. Sie konnte Anna zwischen den Händlern erkennen, das Gesicht leichenblass. Kristoff war bei ihr, doch er sah kaum besser aus. Sie befürchteten tatsächlich das Schlimmste und vielleicht hatten sie sogar recht damit.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Ich will“, begann Hans und Elsa schluckte schwer, „zunächst einmal mit etwas einfachem beginnen und wünsche mir, dass der König der südlichen Inseln und seine Söhne – Mich und Lars ausgenommen – an einer seltenen, nicht erblichen und nicht ansteckenden Form von Haarausfall erkranken.“ Der Dschinn legte den Kopf schief und auch Elsa war ein wenig fassungslos.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Hans?“, entfuhr es ihr, doch der lächelte nur unschuldig.[/LEFT] [LEFT]„Wir sind Brüder, Brüder sind so“, versicherte er.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Dschinni schnipste mit den Fingern. „Gewährt“, donnerte er, „Können wir dann endlich gehen?“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Hans nickte. „Das können wir, ja“, stimmte er zu und setzte sich langsam in Bewegung. Der Dschinni folgte ihm, während er gemächlichen Schrittes durch die Menge marschierte. „Weißt du, ich glaube, ich weiß auch schon, was ich mir als drittes wünsche“, erklärte er beiläufig. Das dumpfe Gefühl in Elsas Magen wurde wieder stärker.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Würde er jetzt vielleicht …[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Dschinni musterte ihn amüsiert. „Noch mehr Haarausfall?“, donnerte er.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Hans schüttelte den Kopf. „Nein. Ich dachte eher an etwas, was uns Beiden zu Gute kommt“, klärte er die Kreatur auf. „Etwas, was unser Vorhaben um ein vielfaches erleichtert.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Dschinni beugte sich zu ihm herab. „Ich bin ganz Ohr“, knurrte er.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Hans atmete tief durch. „Ich wünsche mir“, begann er, „deine Lampe in die Wüste von Agrabah, und das ich dich nie wiedersehe.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Der Dschinni blinzelte drei mal. „W-Was?“, entfuhr es ihm.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Hans lächelte unschuldig. „Ich sagte, ich wünsche mir deine Lampe in die Wüste von Agrabah und das wir uns nie wiedersehen.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Grelles Licht begann von der Lampe auszugehen. Der Dschinn schrie ohrenbetäubend, dann wurde er in die Lampe gesaugt. Es donnerte. Es blitzte. Plötzlich war die Lampe verschwunden und Arendelles Hafen sah wieder aus wie immer.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Elsa wagte einen vorsichtigen Blick zu Anna, die Hans mit offenem Mund anstarrte und am liebsten hätte Elsa einfach mitgemacht. „D-Du hast“, stotterte sie, „du hast ihn reingelegt?“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Hans nickte. „Natürlich.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Du hast ihn reingelegt“, wiederholte sie noch einmal.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Hans sah sie verwundert an. „Euer Majestät?“, fragte er verunsichert und das war der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Die Leute begannen zu jubeln, Menschen stürmten auf sie ein. Jeder schien ihm mindestens einmal auf die Schulter klopfen zu wollen. Und Hans? Der schien das alles noch gar nicht richtig zu verstehen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Ungläubig schüttelte er die vielen Hände, ließ sich von Eric gegen den Oberarm boxen und schaffte es sogar zu lächeln, als Anna ihm ein leises „Gut gemacht“ entgegen raunte.[/LEFT] [LEFT]Elsa freute sich für ihn. Sie tat es wirklich. Immerhin hieß Annas Lob, dass sie ihn nicht mehr nach Hause schicken wollte, dass die Polarlichter kommen konnten und das die Zwei die Chance hatten, sich miteinander auszusöhnen.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Und doch …[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] ❄❄❄❄ [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Als sie endlich auch den letzten Gratulanten abgeschüttelt hatten, war es bereits dunkel geworden. Hans sonst so gepflegte, äußere Erscheinung hatte sichtlich gelitten und Elsa hätte darauf wetten können, dass er nichts lieber wollte, als in ein warmes, weiches Bett zu fallen.[/LEFT] [LEFT]Trotzdem hüstelte sie leise.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Hans?“, fragte sie und wartete geduldig, bis er seine schwindende Aufmerksamkeit auf sie richtete.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Hmm?“, machte er, nicht ganz dem Hofprotokoll entsprechend, doch sie nahm es ihm nicht übel. Sie wusste, dass er inzwischen ziemlich müde sein musste.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Darf ich dich etwas fragen?“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Hmm“, wiederholte er noch einmal und strich sich in dem verzweifelten Versuch wenigstens seine Frisur zu retten, noch einmal durch die Haare. Leider war da spätestens seit der Abschieds-Strubbelattacke Erics nichts mehr zu machen, so dass seine Versuche nur dazu führten, dass es, wenn möglich, noch schlimmer wurde.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Sie lächelte trotzdem. „Wieso hast du es nicht genommen?“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Hans hielt in der Bewegung inne. „Ihr meint -“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Das Königreich, die Prinzessin …“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Er seufzte. „Dafür gibt es viele Gründe“, erklärte er, „Der Erste war wohl, dass ich diesem Ding nicht trauen konnte. Er wollte, dass ich für ihn den Boten spiele. Hätte ich mir etwas gewünscht, was ihm nicht gefallen hätte, wer weiß, was dann geschehen wäre.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Und die Anderen?“, hakte Elsa weiter nach.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Nun, das mit der Prinzessin hat schon beim letzten Mal nicht richtig funktioniert, nicht wahr? Hätte ich mir eine gewünscht, hätte ich irgendein Mädchen an mich gebunden, dass mich mit Pech nicht einmal gemocht hätte. Das will ich nicht. Ich will, dass man mich für das mag, was ich bin. Nicht dafür, dass ich eine hässliche Lampe habe.“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Du willst also gemocht werden, obwohl du eine hässliche Lampe hast?“, fragte Elsa lächelnd.[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]Hans nickte. „Fakt ist, mit Prinzessinnen bin ich durch. Das ist mir zu viel Musik, Tanz und große Liebe. Der perfekte Prinz, das bin ich nicht. Und außerdem -“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Außerdem?“[/LEFT] [LEFT] [/LEFT] [LEFT]„Wenn ich irgendwo ein Königreich übernehme, wer hilft Euch dann hier in Arendelle?“[/LEFT] Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)