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Spaceapes

von

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Das Interview I: Origins

Goten warf sich auf das Sofa. Er landete weich, seine Schale mit Chips verlor dafür etwas von ihrem Inhalt. Er zog das orangefarbene Kamesenin-Band-Shirt runter, welches ihm über den Bauch hochgerutscht war und begann die Ausreißer in seinen Mund zu stopfen. "Alter, jetzt mach schon, sonst brauchen wir gar nicht mehr anfangen!"
 

Trunks setzte sich dazu. Der Teen begann mit der Fernbedienung das Programm einzustellen. Er trug eine halblange Cargohose und dazu sein Lieblings-T-Shirt: Merchandise vom letzten „Spaceapes“-Konzert. Es zeigte einen Pavianriesen, der durch eine Stadt stapfte und dabei den Mond anbrüllte.

"Egal was, das Interview lass' ich mir nicht entgehen. Ich hab ewig drauf gewartet, dass die bei „CTV - The band“ zu Gast sind."

"War lange überfällig“, bestätigte Goten. „Deine Mum ist genial, dass sie uns das Interview schon vor der Erstausstrahlung gucken lässt."
 

Trunks suchte nach der gewünschte Datei auf dem Mediaserver von CapsuleTV, kurz CTV.

"Es muss auch Vorteile haben, wenn die eigene Mutter als Producerin im Musikgeschäft arbeitet."

"Das klingt, als wär's reichlich kacke, zu so einer krassen Familie zu gehören, wie den Briefs."

Trunks sah zu seinem besten Freund, der unbeirrt Chips in sich hineinstopfte. Er steckte die Hand in die Schüssel, um sich ebenfalls welche zu sichern.
 

"Kacke ist es nicht, aber dir als Sohn des größten Gitarristen aller Zeiten, brauche ich doch nicht zu erklären, wie oft man alleine ist, wenn die Eltern in der Weltgeschichte rumgondeln."

Goten grinste wissend: „Alles zum Wohle der Musik!“
 

Sein bester Freund sah während des Kauens auf die Uhr: "Noch zwei Stunden, bis Mum mich zu diesem 'wichtigen Termin' mitschleppen will. Das reicht locker für's Interview."

"Bereit, wenn du es bist." Goten fuhr mit der Vernichtung der Kartoffelsnacks fort.

"Na dann los." Trunks war fertig damit, durch die Menüs des Fernsehers zu switchen. Er drückte auf 'Abspielen', lehnte sich zurück und griff nach einer zweiten Handvoll Chips.
 

Die Sendung begann mit einem rockigen Intro. Sie war eines der Zugpferde des Fernsehsenders, darin wurden Musiker oder Bands für neunzig Minuten interviewt. Wer zur Show eingeladen wurde, hatte es nicht nur geschafft im Business zu bestehen, sondern wurde als auch richtungsweisender Bestandteil des jeweiligen Musikstils angesehen. Der Anfangsclip endete damit, dass der Moderator ins Bild trat, zwei Finger zum Gruß an die Mütze legte, dann die Arme verschränkte und grinste.

Der dunkelhäutige Franzose war weithin nur als Piccolo bekannt und hatte einen leicht wiedererkennbaren Look aus Bandshirt, schwarzer Stoffhose und Sakko, den er immer mit einem eng anliegenden, grasgrünen Beanie abrundete. Niemand hatte bisher die Haare Mannes mit dem ernsten Gesicht gesehen. Es gab Gerüchte.
 

„CTV - The Band“ überzeugte dabei nicht nur wegen der Interviewführung des gefragten Moderators, sondern auch durch die mediale Aufbereitung mit Videoaufnahmen, Songeinspielern, Fotos, Statistiken oder Zeitungsartikeln.
 

Der bekannteste Song der Spaceapes „Make a Wish“ wurde angespielt, das Logo der Band - ein blutroter Anker mit Haken - erschien im Bild, den Abschluss machte der Bandname.

Abblende, Piccolo wurde auf einem Ledersessel sitzend gezeigt.

"Hallo und herzlich wilkommen! Mein Name ist Piccolo und ihr seht CTV-The band. Heute zu Gast bei mir auf der Couch ist die Metalband 'Spaceapes'. Vegeta, Radditz, Nappa, Goku - auch an euch: Herzlich willkommen!“
 

Vier Männer saßen auf der Interviewcouch, Name und Instrument wurden am unteren Bildrand eingeblendet.

Ganz links stützte sich der Bassist Nappa Jin mit dem Ellenbogen auf die Armlehne. Der Riese schien fast aus seinem T-Shirt zu platzen, sein Kopf war rasiert, der Fu Manchu auf's Beste getrimmt. Er trug an jedem Handgelenk ein Lederarmband, das bei einem Winken gen Kamera betonte, dass seine Hände die Größe von Paddeln hatten. „“Hi!“

Seine Hose wurde von einem Gürtel mit überdimensionierter Silberschnalle geziert, sein Gesicht von einem Lächeln, das man von Pornodarstellern kannte.
 

Neben ihm thronte mit verschränkten Armen Sänger Vegeta Jin, der knapp zum Gruß nickte. Seine Haare standen wie eine Flamme vom Kopf ab, die Brauen waren zusammengezogen und verliehen ihm einen brütenden Gesichtsausdruck. Er starrte die Zuschauer an. Sein T-Shirt und seine Hose waren schwarz, das offene, kurzärmelige Hemd darüber tieflau. Vegetas Arme zeigten Tätowierungen, auch wenn Narben die Bilder auf seinem linken Arm entstellten.
 

Daneben lümmelte Kakarot 'Goku' Saiyan , der Gitarrist der Gruppe, auf der Couch. Er hatte die Arme entspannt hinter dem Kopf verschränkt, grinste und gab ein freundlichees „Hey!“ an die Allgemeinheit von sich. Die Ärmel seines grauen Pullovers waren hochgeschoben, ein paar kleine Löcher waren vom vielen Tragen und Waschen des Stückes am Halsgummi entstanden. Seine schwarze Jeans überließ dem Zuschauer nicht viel der Fantasie. Goku trug viele kleine Ohrringe, sowie ein Piercing in der rechten Augenbraue.
 

Am rechten Ende der Couch saß Drummer Radditz Saiyan. Er hatte seine lange Mähne über die Rückenlehne drapiert, ein Bandana hielt ihm das Haar aus dem Gesicht. Unter seiner Jeanskutte mit Aufnähern trug er ein dunkles T-Shirt, eine Cargohose komplettierte den Look. Mit seinen schwarzlackierten Fingernägeln trommelten er auf der Armlehne einen Rhythmus, sein Gesichtsausdruck zeugte von Abwesenheit. Als er den Kameraschwenk auf sich bemerkte, zeigte er zum Gruß ein Peace-Zeichen. „Yo!“
 

Der Fokus lag nun wieder auf Piccolo, der die erste Frage einleitete.

„Schön, dass ihr's einrichten konntet, euer Terminplaner ist ja recht voll. Die Spaceapes sind jetzt seit zwanzig Jahren im Geschäft. Ihr habt acht Alben rausgebracht, alle mit Gold- oder Platinstatus, die Tickets eurer vierten, aktuellen „Supersaiyans-Tour“ sind restlos ausverkauft. Eure musikalische Leistung hat nicht nur den Progressive Metal, sondern auch die Festivals der letzten zwei Jahrzehnte geprägt.

Aber wie die Band entstand, weiß kaum jemand. Was ist damals passiert und warum sprecht ihr so selten darüber?“
 

„Mach du, Nappa.“, forderte Vegeta seinen Bassisten auf.

Der räusperte sich: „Weil es kein großes Ding ist. Die Spaceapes haben keine dramatische Hintergrundgeschichte. Vegeta und ich sind Cousins und haben die gleiche Schule besucht. Irgendwann begannen wir gemeinsam im Proberaum zu jammen. Wir haben dort Radditz gefunden, der mit einstieg."

Der Frontmann nickte.
 

Radditz grinste schief: „Sie haben mir freundlicherweise die Wahl gelassen. Ich durfte mich verpissen, oder -ich zitiere: 'im Hintergrund ein bisschen trommeln'.

„Tsk!“, mischte sich Vegeta ein. „Er war am Ende zu gut, um ihn davonzujagen, auch wenn er mir ziemlich auf den Sack ging.“

„Daran hat sich bis heute eigentlich nichts geändert.“, fiel Nappa mit ein.

Radditz Grinsen wurde breiter. Er zeigte den beiden freundlich den Mittefinger. Die Geste wurde für die Show gepixelt. „Ich bin geblieben, weil die ohne mich nichts gebacken bekommen.“, präzisierte der Drummer in Piccolos Richtung.
 

Einige Bilder aus Anfangszeiten wurden eingeblendet. Vegeta als Teenager, der mit geschlossenen Augen selbstvergessen auf einer E-Gitarre spielte, der siebzehnjährige Nappa (noch mit Haaren) der seinen Bass stimmte, ein Radditz in ähnlichem Alter aber schon mit der altbekannten Kutte, der seine Drumsticks jonglierte.
 

Währenddessen hörte man weiterhin Piccolos Stimme. Er lenkte das Gespräch während der Bildershow in die gewünschte Bahn. „Manchmal werdet ihr bei Festivals als 'Saiyajins' bezeichnet. Das geht auf eure Nachnamen zurück, oder?“

„Das ist korrekt“, bestätigte Vegeta. „Wir waren damals noch nicht offiziell eine Band, aber man sprach schon über uns. Immer wenn die Frage kam, wer dazugehörte hieß es: „Der Saiyanjunge und die beiden Jins. Daraus ergab sich der Name.“
 

Es folgte ein Video mit mäßiger Aufnahmequalität, in dem die drei gemeinsam jamten. Im Hintergrund war ein selbstgemaltes Banner mit dem Bandlogo zu sehen.

Nappas Stimme erklang. „Wobei sich die Bezeichnung ziemlich schnell in unserer Heimatstadt verselbstständigte und immer mehr Personen benannte. Ein halbes Jahr später war darum schon offizielles Gründungsdatum der 'Spaceapes'. Wir wollten Missverständnisse vermeiden“
 

Piccolo wurde eingeblendet. Er hatte die Finger einander verschränkt.

„Von wem ist die Rede, wenn man heute von den Saiyajins spricht?“, hakte er nach.

Radditz kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Von uns vier natürlich, also auch von meinem kleinen Bruder Kakarot... und dann noch...“

Tsk!“, schnaubte Vegeta, weil der Drummer keinen Satz zusammenbekam.
 

Goku nahm die Hände hinter dem Kopf hervor und begann aufzuzählen. „Vegetas jüngerer Bruder Tarble, der Konzertpianist ist, seine Frau Gure die Harfinistin, mein Cousin Tales, der als DJ auf den Mittelmeerinseln auflegt, meine Frau ChiChi, die eine Rowdyagentur leitet, mein Sohn Gohan, der im Musikmanagement arbeitet, Vegetas Vater, dem drei große Plattenlabels gehören...“

Dem Gitarristen gingen langsam die Finger aus.

„Nappas Bruder Broli, der an der Organisation vieler Rockfestivals beteiligt ist, ...und noch ein paar andere aus unseren Familien, die dem ganzen Musikzirkus angehören. Hab ich jemand wichtiges vergessen?“, der jüngere Saiyanbruder sah zu Vegeta.

„Deinen Vater Bardok.“, ergänzte der trocken.

Goku rieb sich Verlegen über den Hinterkopf.

„Yeah – er stellt zusammen mit meinem Onkel Toma Gitarren her.“
 

Der Monderator nickte. „Für unsere Zuschauer: Es handelt sich um die nur in limitierten Auflagen erscheinende Konzertgitarre der Marke 'BaT'. Eine davon ist übrigens der Preis im heutigen Gewinnspiel. Dafür muss nur die folgende Frage beantwortet werden:

Wie heißt das zweite Album der Spaceapes, das Platinstatus erreichte? Ist es 'Warriors from outer space', Monkeytown' oder 'Universe 7'? Schickt eine Voicemail mit der Lösung an 'CTV-The Band“, der Gewinner wird im Anschluss an das Interview eingeblendet. Wir sehen uns nach einer kurzen Unterbrechung wieder, in der wir das offizielle Musikvideo zum Song 'Oozaru' vom neuen Album 'The legendary' zeigen. Bis gleich!“

Piccolo legte zwei Finger an seine Mütze, dann wurde das Video eingespielt.
 

Trunks sah zu Goten. „Hast du nicht auch so eine BaT?!“, fragte er mit großen Augen.

„Gramps hat sie zu meinem sechzehnten Geburtstag springen lassen.“, gab der andere zu.

„Geile Scheiße! Das wusste ich ja gar nicht!“

„Weil du so ungefähr die beste E-Gitarre besitzt, die es auf dem Markt gibt“, Goten rieb sich über den Nacken.

„Ist doch klar. Eine Briefs Crafter mit dem dazugehörigen Verstärker – ich krieg nasse Augen, wenn ich nur dran denke. Die Verstärker, die dein Großvater herstellt sind schon weltklasse, aber dieses Ding dazu...“ in der Stimme des Jüngeren schwang Bewunderung mit.
 

Ein Gitarrensolo von den Boxen des Fernsehers her unterbrach das Gespräch der beiden.

„Dein alter Herr ist ein Gitarrengott...“, hauchte Trunks.

Goten nickte nur. Er schloss die Augen und ließ es auf sich wirken. Die Musik war oft das Einzige, was er von seinem Vater hatte.



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