Weil wir dafür leben von Goetterspeise (SasuSaku | NaruHina) ================================================================================ Kapitel 4: Weil es meine Schuld ist ----------------------------------- „Ähm …“, beginne ich nicht gerade schlagfertig und überlege, ob ich es in die Toilette schaffe, um ihr aus dem Weg zu gehen. Allerdings würde ich darin nicht weiterkommen und sie mir wahrscheinlich hinterherrennen, also bringt das eh nichts. Ansonsten kann ich nur hoffen, dass bald einige Schüler vorbeikommen, die dieses Gespräch herauszögern. Auf Hinata sollte ich mich schließlich nicht mehr verlassen. So wie sie mich gerade angeschaut hat, war diese Nachricht vorhin eine Falle. „Also, was zum Teufel ist mit dir los?“, beginnt Ino wütend und ohne Umschweife. Ich beiße mir auf die Unterlippe und meine Hände verkrampfen sich zu Fäusten. Wie kann sie immer noch so tun, als würde sie es nicht wissen? „Alter, Sakura. Willst du mich verarschen? Normalerweise schreist du mich sofort an, wenn dir was nicht passt. Also was soll diese Scheiße?“, bohrt sie weiter nach, aber ich sage noch immer nichts. Ich höre, durch das Quietschen der Schuhe, wie Hinata hinter mir auf und ab wippt. Es macht mich fast verrückt und am liebsten würde ich mich umdrehen und ihr das sagen, damit sie endlich damit aufhört. Wieso hat sie mir das nur angetan? „Rede endlich mit mir“, fordert Ino weiter und kommt einen Schritt auf mich zu. Ich schaue auf und starre ihr mit Wuttränen in den Augen entgegen. Sie bleibt stehen, die Überraschung in ihrem Blick ist kaum zu übersehen. „Sakura …“, versucht sie es, plötzlich einfühlsamer. Ich halte es langsam nicht mehr aus. Ich möchte nur, dass sie von sich aus zugibt, was sie getan hat. Stattdessen macht sie jetzt … das?! "Du hast mit ihm geschlafen!", schreie ich aus reinem Frust und genau in diesem Moment laufen ein paar Mädchen an uns vorbei. Ino eilt zu mir und zieht mich in die Toilette. Ich bin so perplex, dass ich es einfach mit mir machen lasse. Sobald wir drinnen sind und Hinata die Tür wieder hinter uns geschlossen hat, reiße ich mich aber von ihr los und versuche mich an einem tödlichen Blick. "Was? Warte ... woher ...?" Ino schaut mich fassungslos an. "Scheiße nochmal. Weil ich zur selben Zeit im Raum war." Es dauert kurz, Ino blinzelt ein paar Mal, dann lacht sie los. Nun bin ich es, die ungläubig blinzeln muss. Sie lacht? Sie lacht! Hallo? Gehts noch? "Fick dich, Ino!", rufe ich wie eine Furie und muss mich zurückhalten, um nicht auf sie loszugehen und ihr die Augen auszukratzen. Meine Reaktion lässt auch sie wieder ernst werden. „Alter, Hinata meinte zwar, dass wir das dringend klären müssen, aber ich wusste nicht, dass du nur wegen Sex so ausrasten würdest“, erwidert sie fassungslos. Das wird ja immer besser. Hinata muss ich mir später unbedingt auch noch vorknöpfen. „Nur wegen Sex? Nur? Du Miststück. Du wusstest, dass ich in ihn verliebt bin! Das war nicht nur Sex. Es war Sex!“ „Jetzt pa-“, beginnt sie, unterbricht sich und fährt fort: „Was?!“ Ich werfe die Hände in die Luft und würde am liebsten vor Wut losweinen – oder schreien. Unfassbar, dass sie noch immer die Unwissende mimt. „Ich hab gesehen, wie du mit Sasuke geschlafen hast. Verdammte scheiße nochmal.“ „Warte … Was?!“, wiederholt sie, nun eindringlicher. Und dann: „Sag mal, spinnst du jetzt vollkommen? Ich würde niemals, wirklich niemals, mit Sasuke in die Kiste springen. Egal wie voll ich bin! Oder stoned oder was auch immer!“ Ihre Stimme wird zum Ende hin schriller. Hinata hinter mir quiekt leise und erinnert mich daran, dass sie auch noch da ist. Ich würde mich ja gerne schämen, weil wir so unverblümt über Sex, Alkohol und Drogenkonsum sprechen, aber gerade ist es mir wirklich verdammt egal, was ihre armen, unschuldigen Ohren zu hören bekommen. „Hör endlich auf die Unwissende zu spielen. Ich hab euch doch gesehen.“ Langsam geht mir die Kraft aus, ständig gegen ihr Lügengebilde zu argumentieren. Aber sie wollte reden, also reden wir jetzt eben. „Okay. Hör zu, du dumme Kuh. Ich habe nicht, ich wiederhole, nicht mit Sasuke gevögelt. Der Typ heißt Sai, geht auf eine Kunsthochschule und wurde von Naruto mal fast umgefahren, weil der Trottel sein Fahrrad nicht unter Kontrolle hat. Und wenn du mir nicht glaubst, hier.“ Ino hat während der Erklärung, die bei mir noch nicht angekommen ist, ihr Smartphone herausgeholt und hält mir ihren Sperrbildschirm unter die Nase. „Das ist Sai. Sag hallo zu Sai“, fordert sie mich angepisst auf und ich starre fassungslos einen jungen Mann an, der gemeinsam mit Ino in die Kamera lacht. Er hat schwarze Haare und eine ähnlich helle Haut wie Sasuke. „Aber …“, beginne ich. Immer noch unfähig, das gerade erfahrene wirklich zu verarbeiten. Hinata stellt sich neben mich und begutachtet ihn. „E-er sieht Sasuke von hinten sicher … sicher nicht unähnlich. Gerade die Frisur“, flüstert sie. Schön, wie nüchtern sie das betrachten kann. „Ich fasse es nicht, dass du mir das wirklich zutraust“, reißt Ino mich aus meiner Starre und klingt ehrlich verletzt, weshalb sich in mir ein schlechtes Gewissen breit macht. Wenn das stimmt, dann bin ich die mieseste Freundin aller Zeit. Wenn. Das muss gar nicht heißen, schließlich … „Aber … aber ich hab ihn doch … hoch laufen sehen. Kurz vorher“, erwidere ich stotternd, um mein letztes Argument hervorzubringen. Ich wünschte, es würde selbstbewusster klingen. „Keine Ahnung. Untere Toilette war dicht? Er wollte bei Naruto im Zimmer pennen? Was weiß ich. Ich kann dir aber sagen, dass er mich sicher nicht durchgevögelt hat. Und ich ihn auch nicht.“ Ino steckt ihr Handy wieder weg, bleibt einen Moment unschlüssig stehen, geht allerdings, als sie realisiert, dass ich nichts mehr sage. Ich wüsste auch gar nicht was. Eine Entschuldigung ist sicher angebracht, nur bin ich dazu aktuell nicht in der Lage. Ich kann noch immer nicht glauben, was sie mir gerade erzählt hat. „Wir sehen uns“, sagt sie und lässt Hinata und mich allein in der Toilette stehen. Ich drehe mich so, dass ich nicht in die Spiegel an der Wand schauen muss, und warte darauf, dass Hinata die Stille bricht. Sie tut es allerdings auch nicht. „Bin ich wirklich so eine dumme Kuh?“, flüstere ich irgendwann und würde mich am liebsten hinsetzten. Allerdings möchte ich mich nicht auf die kalten Fliesen einer Schultoilette niederlassen, weshalb ich dieses Bedürfnis verdränge. Hinata antwortet noch immer nicht, also schaue ich ihr in die Augen, um zu erfahren, was sie darüber denkt. Sie blickt mich aber nur mitfühlend an – etwas, das ich gerade wirklich gebrauchen kann, aber vielleicht gar nicht verdient habe. „Bin ich eine dumme Kuh?“, wiederhole ich und merke, wie die Tränen darum kämpfen, endlich über meine Wangen fließen zu dürfen. Dieser verletzte Blick von Ino, weil ich ihr so etwas grausames zugetraut habe, schmerzt mehr als jedes gebrochene Herz der Welt. Zumindest kommt es mir gerade so vor. Ich hätte nie damit gerechnet, dass ich das wirklich einmal tun würde, aber im Moment sitze ich im Krankenzimmer auf einem der Betten und lasse mir den Blutdruck von Shizune, einer netten, braunhaarigen Krankenschwester, messen. Mir geht es nicht schlecht oder so, aber im Gegensatz zum ersten Schultag, als ich noch der festen Überzeugung war, Ino hätte mit Sasuke geschlafen, habe ich dieses Mal keine Wochen Zeit, um es verarbeiten zu können. Und dieser Streit mit Ino ging und geht mir wirklich unter die Haut. Ich weiß noch immer nicht, ob sie die Wahrheit gesagt hat – und das nicht, weil ich nicht weiß, ob ich ihr glauben kann, sondern, da das bedeuten würde, dass ich die letzten Wochen völlig umsonst scheiße drauf war. Irgendwie eine sehr ernüchternde Sache, wenn man so darüber nachdenkt. „Dein Blutdruck ist okay. Nur dein Puls ist recht schnell, aber nichts worüber man sich Sorgen machen müsste. Ruh dich einfach aus und in einer halben Stunde messe ich noch mal, falls es dir dann nicht besser geht“, erklärt mir Shizune mit einem freundlichen Lächeln und reißt mich so aus meinen Gedanken. „D-danke“, erwidere ich, ziehe meine Schuhe aus und lege mich auf das Bett. Ich spiele, ähnlich wie Hinata manchmal, wenn sie nervös ist, mit meinen Fingern, verknote sie regelrecht und starre auf die weiße Decke, die voller kleiner Löcher ist. „Falls du was brauchst, ich bin nebenan im Büro“, verabschiedet Shizune sich. Ich möchte gern meinen Mund aufbekommen, aber dazu bin ich aktuell nicht fähig, also entweicht mir so etwas wie ein ‚Mhhh‘. Ich höre sie weggehen und kurz darauf eine Tür sich öffnen und wieder schließen. Endlich allein, atme ich ein paar Mal tief durch und versuche schließlich meine Gedanken vernünftig zu sortieren. Ich habe mich in den letzten Wochen so in diesen Verrat hineingesteigert, dass ich noch immer nicht begreifen kann, dass ich möglicherweise – oder eigentlich sicher – falsch damit lag. Inos Erklärungen wollen nur einfach nicht komplett zu mir durchdringen und ich suche weiterhin nach der Bestätigung, die mir sagt, dass ich doch richtig liege. Aber warum? Sie konnte mir sogar ein Bild vom dem Typen zeigen, mit dem sie geschlafen hat. Ihr Entsetzen war viel zu gut, um gespielt gewesen zu sein. Also wieso kann ich nicht akzeptieren, dass ich es war, die unsere Freundschaft an die Hauswand gefahren hat …? Weil es bedeuten würde, meine Schmerzen, die Tränen und die Wut der letzten Wochen waren sinnlos. Ich drehe mich zur Seite und eine Träne rinnt mir aus dem Augenwinkel. Das ist einfach zu viel. Zu viel Drama, zu viele Emotionen. Kann ich bitte mein stressfreies, normales Leben wieder haben? Eine Zeit vor der Party, in der mein größtes Problem war, nicht zu wissen, wie ich am besten mit Sasuke ein Gespräch anfangen soll, wenn wir allein auf die anderen gewartet haben? Bitte? Danke. Natürlich weiß ich, dass das nicht möglich ist, aber auch das kann und will ich nicht wahrhaben. Sobald es wahr wird, bedeutet es, dass ich mich damit auseinandersetzen muss. Und wie ich eindrucksvoll beim Umgehen eines Gesprächs mit Ino gezeigt habe, möchte ich mich nicht mit richtigen Problemen auseinandersetzten. Aus diesem Grund habe ich mich auch von Hinata ins Krankenzimmer bringen lassen. Da ich sonst nie den Unterricht schwänze und ich dank des wenigen Schlafes sowieso schrecklich aussehe, hat Shizune mir die Magenschmerzen und den Schwindel sofort abgekauft und mir befohlen, mich solange auszuruhen, bis es besser ist. Im Notfall würde sie mich auch nachhause bringen. Ich fühle mich richtig mies, dass ich sie angelogen habe und ihre Gutmütigkeit ausnutze, aber noch schlimmer wäre es wohl, den ganzen Tag mit Ino in einem Raum zu verbringen und Stück für Stück zu realisieren, dass es meine Schuld ist, dass wir nichts mehr miteinander zu tun haben. Nach einer Weile, in der ich mich in Selbstmitleid suhle und die Erkenntnis immer realer wird, geht die Tür zum Flur auf und ich höre Schritte näherkommen, kurz bevor Hinata in mein Blickfeld gelangt. Sie lächelt mich freundlich an, zieht einen Stuhl an mein Bett und lässt sich darauf nieder. „Kakashi-Sensei wollte, dass ich nach dir schaue. Er m-meinte, wenn es dir nicht besser geht, sollst du lieber heim.“ Ich nicke, drehe mich wieder auf den Rücken und betrachte die vielen Löcher an der Decke mit einem ungewöhnlich starken Interesse. „Und Tenten hat sich nach dir erkundigt“, fährt sie fort, während ich aus dem Augenwinkel sehe, wie sie sich auf dem Stuhl unbehaglich hin und her bewegt. „Oh man“, flüstere ich und setze mich nun doch auf. Ich ziehe meine Beine an den Oberkörper, umschlinge sie mit meinen Armen und lege das Kinn auf meine Knie. Wäre ich heute Morgen einfach gleich daheim geblieben. „Was hast du gesagt?“, frage ich nach kurzem Schweigen. „D-das du dich unwohl fühlst und im Krankenzimmer liegst. Dann wollte sie noch wissen, ob … ob du heute zum Training ko-kommst.“ Oh Gott. Wieso kam mir das nicht gleich in den Sinn, als sie von Tenten anfing? Heute ist Dienstag und das bedeutet, wir haben Training. Wenn ich die Ankündigung am schwarzen Brett richtig gesehen habe, ist Freitag sogar eine zusätzliche Einheit zu heute und Donnerstag. Ich war so darauf konzentriert, Ino im Klassenzimmer nicht zu begegnen, dass ich mein ursprüngliches Hauptproblem, Volleyball-AG, schlicht und ergreifend vergessen habe. „Und?“, bohre ich nach, da Hinata keine Anstalten macht, mir ihre Antwort zu offenbaren. „Ich hab … ich hab mit den Sch-schultern gezuckt und bin … na ja … abgehauen“, erwidert sie nach kurzem Zögern. Mein Kopf schießt in die Höhe und ich starre sie ein. „Dein Ernst?“ Hinata nickt und ihre Wangen werden rot. Eigentlich ist mir überhaupt nicht danach, aber allein bei dem Gedanken, wie sie von Tenten wegrennt, muss ich anfangen zu lachen. Dadurch wird Hinata noch roter und zieht ihren Kopf beschämt ein. „Ah … sorry“, bringe ich zwischendurch heraus und versuche mich zusammenzureißen. „Ich wollte dich nicht auslachen. Aber … aber du hast Tenten einfach im Gang stehen lassen“, versuche ich meinen Ausbruch zu erklären. „Das wird ihr wohl nicht so oft passieren.“ Kaum habe ich den Satz beendet, muss ich wieder lachen. Diese Szene wird wohl ein Bild für die Götter gewesen sein, auch wenn Hinata es aus Mangel an Antworten getan hat. Nun könnte ich schwören, dass sich so etwas wie ein stolzes Lächeln auf ihre Lippen schleicht. So gefällt mir das schon besser. Es dauert ein paar Minuten, bevor ich mich wieder beruhigt habe. Als ich endlich tief durchatme und mich soweit wieder unter Kontrolle habe, dass ich nicht sofort den nächsten Lachanfall bekomme, wird mir plötzlich bewusst, dass Shizune noch im Nebenraum sein müsste. Nachdem der Aufruhr, den wir hier allerdings in den letzten Minuten veranstaltet haben, keine Reaktion von ihr hervorgerufen hat, scheinen wir entweder gar nicht so laut zu sein oder sie ist gar nicht mehr im Büro. Hinata schweigt, während ich darüber nachdenke und als ich schließlich wieder in der Gegenwart ankomme, fällt mir noch etwas ein. „Sag mal, wusstest du von Sai?“, frage ich nach kurzem Zögern. „Nein“, antwortet sie mir überrascht. „Aber du hast mit Ino geschrieben?“, hake ich nach und stelle endlich die Frage, die ich schon seit Tagen loswerden möchte. „N-nicht wirklich“, erwidert Hinata und starrt auf ihre Hände, „seit dem … dem Abend der Party nicht mehr wirklich.“ Es wirkt so als wolle sie noch etwas sagen, weshalb ich, statt weiter nachzubohren, versuche geduldig darauf zu warten, was noch folgen wird. „Um … um ehrlich zu sein“, fährt Hinata nach einer längeren Pause fort, „habt ihr beide mich in den Sommerferien ganz gut ignoriert. Ino wegen S-sai und du … also ich nehme es dir nicht übel oder so. Deine Mutter meinte, als ich anrief, dass du niemanden hören oder sehen willst.“ Oh Gott, sie wird mir jetzt ihr Herz ausschütten. Darauf hatte ich mich bei dieser Frage definitiv nicht vorbereitet und mein schlechtes Gewissen wird noch schlimmer. „Ich war ein bis- bisschen enttäuscht, auch wenn ich mit meinen Eltern im Urlaub war, hatte ich gedacht, du … du würdest auf Urlaubsbilder antworten oder so. Ino hatte mir immerhin ein paar Smileys geschickt oder ein ‚Was für ein Ausblick! Bin neidisch!‘. Aber das wollte ich gar nicht sagen, entschuldige. Es musste nur mal raus.“ Ich nicke niedergeschlagen und fühle mich noch ein Stück mehr wie Scheiße. „Als du mir dann erzählt hast, was Ino anscheinend getan hatte, wollte ich dir natürlich zur Seite stehen. Wenn … wenn ich überlege, dass … du weißt schon … d-du o-o-oder Ino das mit … mit … Jedenfalls“, fährt sie fort, da sie nicht dazu in der Lage ist, den Satz laut auszusprechen, „wollte ich aber auch nicht einfach so zusehen, wie du diese wundervolle Freundschaft wegschmeißt und ich konnte es mir auch einfach nicht vorstellen. Deshalb habe ich ihr geholfen, als sie mich am Wochenende angeschrieben hat. I-ich hab natürlich nichts verraten. Ino hat aber auch nicht gefragt. Ich denke … sie wollte es direkt mit der klären?“ Ich glaube, so viele Sätze auf einmal sind Hinata noch nie über die Lippen gekommen, nicht einmal bei einem Vortrag. Für mich sind das aber auch nochmal Worte, die ich verdauen muss. Ich habe mich in den letzten Wochen als richtig miese Freundin erwiesen und dass ich mir gewünscht habe, Hinata hätte keinen Kontakt mehr mit Ino, macht das Ganze auch nicht besser. Mit meinem Selbstmitleid und dem unnötig gebrochenen Herzen, habe ich sie verletzt. So überflüssig. Aber das wusste ich da schließlich nicht. Ich muss sogar den Drang unterdrücken, mich zu rechtfertigen, weil es das nicht besser machen würde und ich eigentlich froh sein sollte, dass Hinata mir ihr Herz geöffnet hat. Nur kann ich mit dieser Kritik, oder wie ich das nennen soll, gerade nicht umgehen, weshalb ich nur nicke und auf meiner Unterlippe herumkaue. „W-was machst du jetzt wegen … wegen Ino?“, fragt Hinata. Ich überlege einen Moment. Ich liebe Ino, sie ist meine beste Freundin und der Mensch, der mir immer zur Seite stand, wenn irgendjemand Mist über mich erzählt oder sich mir gegenüber scheiße verhalten hat. Dass ich ihr dann trotzdem so etwas zugetraut habe, verdeutlicht mir, wie unsicher ich tatsächlich bin und das tut weh. Allerdings kann und will ich sie wegen eines solchen Missverständnisses nicht verlieren. Egal wie schwer es mir fällt, mir den Fehler einzugestehen und wie viel Angst ich davor habe, mich mit ihm auseinanderzusetzen. Ino hat Besseres verdient. „Ich will mich bei ihr entschuldigen“, antworte ich schließlich. „Nicht heute, da ich noch nicht weiß wie, aber ich will sie nicht verlieren. Also muss mir was verdammt gutes einfallen.“ Hosted by Animexx e.V. 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