Survive and fight von lula-chan (Für den Wettbewerb "Leihst du mir deine Folgen/Kapitel?" von Arinna) ================================================================================ 06 Leukozyt (Teil 4) -------------------- Nur langsam erhält Naruto sein Bewusstsein wieder. Die Augen hält er allerdings weiterhin geschlossenen. Er bleibt einfach ruhig liegen und versucht seine Situation allein mit seinem Hör-, Geruchs- und Tastsinn zu erfassen. Schnell wird ihm klar, dass er in einem weichen Bett liegt. Durch den starken Geruch von Desinfektionsmitteln lässt ihn auf ein Bett auf einer Krankenstation schließen. In seiner Ellenbeuge steckt eine Kanüle, die leicht in seinen Arm zwickt. Es ist ziemlich still in dem Raum, wo Naruto sich befindet. An sein Ohr dringen nur leise die Geräusche von klapperndem Besteck und Schritten. Auf jeden Fall muss wenigstens einer oder eine bei ihm im Raum sein. 《Naruto》, dringt Kuramas Stimme an sein Ohr. Der Blonde zieht sich in sein Unterbewusstsein zurück und findet sich kurz darauf gegenüber dem Fuchsgeist wieder. 《Was ist los?》, möchte er wissen. 《Was los ist? Du warst drei Tage lang bewusstlos. Willst du gar nicht wissen, was in der Zwischenzeit passiert ist?》, fragt Kurama belustigt nach. Er stützt sich auf seinen Vorderpfoten ab und hat ein Grinsen auf den Lippen. 《Drei Tage? Ich muss wirklich sehr fertig gewesen sein. Also dann, schieß los》, fordert Naruto seinen Kameraden auf. 《Ja, warst du auch. Du hast fast deine gesamte Energie verbraucht und es braucht eben seine Zeit bis sie sich wieder vollständig regeneriert hat. Nachdem du ohnmächtig geworden bist, haben dich diese fünf Personen mitgenommen. Der Schwarzhaarige, der sich vorher mit dir unterhalten hat, hat dich dabei getragen. Auf jeden Fall haben sie dich dann auf ihre Krankenstation gebracht und medizinisch versorgt. Sie haben ganz schön geguckt, als sie gemerkt haben, wie schnell sich deine Wunden schließen》, erklärt Kurama. 《Verstehe. Was denkst du über sie?》, fragt der Blonde. 《Ich denke, man kann ihnen vertrauen, vorerst jedenfalls. In einer größeren Gruppe zu leben ist zumal auch sicherer. Sollten sie sich allerdings als dieser machtbesessene Typus Mensch herausstellen, hauen wir hier ab》, schlägt der Fuchsgeist vor. Er legt den Kopf auf seinen Vorderpfoten ab. 《Du solltest allmählich die Augen öffnen und dir selbst ein Bild machen》, sagt er noch, bevor er seine Augen schließt und zu dösen beginnt. Naruto schüttelt über seinen Freund nur den Kopf, zieht sich dann aber aus dem Seelenraum zurück. Naruto hält noch einen Moment seine Augen geschlossen und horcht nach der Anwesenheit einer weiteren Person im Raum. Kein Geräusch dringt an sein Ohr, also öffnet er schließlich seine Augen und sieht sich das erste Mal um. Er liegt in einem in weiß bezogenem Bett. Auch das Kissen und die Decke sind in weiß gehalten. Etwa ein Meter vom Bett entfernt trennen weiße Decken mit Hilfe von Stangen und Seilen das Bett vom Rest des Raumes ab. Vorsichtig richtet Naruto sich vorsichtig auf. Er fühlt sich noch etwas geschwächt, aber das ist nach drei Tagen ohne Bewusstsein auch nicht verwunderlich. Ruhig sieht er sich weiter um und macht sich ein Bild von seinem Aufenthaltsort. Viel erfahren kann er aber nicht, da seine Sicht durch die weißen Laken eingegrenzt wird. Plötzlich ertönen Schritte und der Blonde spannt sich unwillkürlich an. Die Schritte stoppen vor dem Laken, das Narutos Bett vom Rest des Raumes abtrennt. Kurz darauf fasst eine Hand an das Laken und schiebt es zur Seite. Naruto geht direkt in Verteidigungsposition. Er ballt seine rechte Hand zur Faust und hält sie angespannt neben seinem Körper bereit, sodass er sofort zuschlagen könnte. Auch als eine blonde Frau, die Naruto nur allzu gut kennt, sich zwischen den Laken hindurch schiebt, lässt er die Faust nicht sinken. Skeptisch beobachtet er sie. Die Blondine hat währenddessen das Laken wieder an seinen richtigen Platz geschoben und steht nun vor Narutos Krankenbett. Sie bemerkt sehr wohl die Anspannung des Blonden. Schweigend tritt sie neben das Bett und entfernt die Kanüle aus Narutos Arm. Sie drückt ein zusammengefaltetes Stück Mulde auf die leicht blutende Stelle und macht es mit einem Streifen Klebeband für Verbände fest. Einige Minuten herrscht vollkommene Stille zwischen den beiden, ehe die Blondine das Wort ergreift. “Du musst nicht so angespannt sein. Ich tue dir nichts”, sagt sie und lächelt. Naruto beäugt sie skeptisch und beißt sich auf die Unterlippe. Schließlich lässt er seine Hand sinken und öffnet die Faust. Seine Körpersprache spricht dennoch Bände. So ganz vertraut er der Sache noch nicht. Die Blondine seufzt. “Ich weiß ja nicht, was du die letzten Jahre so getrieben und erlebt hast, aber mir kannst du doch vertrauen. Wir sind doch schon seit dem Kindergarten die besten Freunde. Zählt das denn gar nichts?”, will sie enttäuscht wissen. “Das ist es nicht”, antwortet Naruto ihr. “Und was ist es dann?”, fragt die Blondine nach. Naruto schweigt und richtet seinen Blick auf die Decke. “WAS IST ES DANN?”, wird sie nun lauter. Die Verzweiflung ist ihrer Stimme anzuhören. “Das, was ich die letzten Jahre durchmachen musste, überschattet alles andere. Ich bin nicht mehr der, den ihr kanntet”, sagt er leise. Sein Blick ist immer noch nach unten gerichtet. Die junge Frau schaut geschockt auf den Blonden, dann aber lächelt sie und schließt Naruto kurzerhand in eine Umarmung. Vorsichtig streichelt sie über seinen Rücken und drückt ihn an sich. Naruto spannt sich automatisch an, als er in eine Umarmung gezogen wird. Doch als sie beginnt ihm auch noch über den Rücken zu streichen und ihn an sich zu drücken, entspannt er sich und lässt locker. Müde lehnt er seinen Kopf gegen ihre Brust, schließt seine Augen und atmet tief durch. Einige Tränen rollen über seine Wangen. Zum ersten Mal seit so langer Zeit schafft er es loszulassen und Geborgenheit zu empfinden. Sie bleiben noch einen Moment in dieser Umarmung, ehe sich die Blondine löst. “Danke”, haucht Naruto und wischt mit dem Ärmel seines Oberteils die Tränen weg. “Kein Problem. Dafür sind Freunde doch da”, antwortet sie ihm und lächelt erneut. Auch Naruto lächelt nun, versucht es zumindest. Die Blondine muss kichern, als sie es sieht. “Da du wieder wach bist, hole ich mal Madara”, sagt sie immer noch leicht kichernd. “Madara?”, hackt Naruto nach. “Unser Anführer. Er wird dir alles erklären”, antwortet die junge Frau ihm. Mit einem Lächeln taucht sie wieder unter dem Laken durch und verlässt die Krankenstation. Naruto schließt kurz darauf seine Augen erneut und wartet einfach ab. Mehr kann er sowieso gerade nicht tun. Nach einiger Zeit ertönen wieder Schritte, die sich auf den Blonden zu bewegen. Naruto öffnet seine Augen wieder und setzt sich aufrechter hin. Einen Moment später wird das Laken vor Narutos Bett zur Seite geschoben und ein großgewachsener Mann verschafft sich Zutritt. Er hat schwarze Augen und Haare, wobei seine Haare schon von einem leichten Graustich durchzogen sind. Den schwarzen Mantel, den er trägt, zieren rote Wolken. Kurze Zeit herrscht Stille, die sie damit verbringen den jeweils anderen zu mustern. “Du heißt also Naruto”, stellt der Schwarzhaarige fest. Seine Stimme ist dunkel und hat einen knurrenden Unterton. Naruto schüchtert das aber in keinster Weise ein. Diese Tonlage ist er schon von Kurama gewöhnt. “Ja”, sagt er daher nur und sieht seinen Gegenüber weiterhin unvermindert an. “Ich heiße Madara Uchiha und bin der Anführer Akatsukis”, fährt der Schwarzhaarige fort. Er verstummt und scheint abzuwarten. Auf irgendetwas scheint er zu warten. Naruto legt seinen Kopf leicht schräg, unterbricht den Augenkontakt aber nicht. “Akatsuki?”, fragt der Blonde schließlich nach. “Ja, Akatsuki. Wir sind eine Friedensorganisation und unser Ziel ist es die Weltallianz zu stürzen und so die Menschen von ihrer Unterdrückung zu befreien. Auch versuchen wir ein wirksames Mittel gegen die Kaiju zu finden, damit nicht noch mehr Menschen ihrer Jagd zum Opfer fallen”, erklärt der Uchiha und verstummt wieder. Allmählich hat Naruto das Gefühl ihm alles aus der Nase ziehen zu müssen. “Und weiter?”, hackt er deswegen unbeeindruckt nach. Ein Schmunzeln bildet sich auf Madaras Lippen. “Respekt Kleiner. Andere würden nicht so mit mir reden. Viele fürchten sich sogar vor mir”, meint er mit einem Grinsen. “Eine wirklich tolle Eigenschaft eines Anführers. Sorgst du so dafür, dass alle auf dich hören?”, fragt Naruto sarkastisch. “Wirklich, wirklich mutig von dir so mit mir zu reden. Hat dir niemand Benehmen gegenüber Älteren beigebracht?”, hält Madara dagegen. “Meine gute Erziehung habe ich wohl in den letzten Jahren verloren. Tut mir wirklich leid”, erwidert Naruto angriffslustig und mit einem Grinsen auf den Lippen. In seinem Inneren hört er Kurama lachen. Der Fuchs ist sichtlich erheitert von der derzeitigen Situation. Madara ist einen Moment baff, beginnt dann aber zu lachen. “Du gefällst mir, Keiner. Schlagkräftig und um keine Antwort verlegen, solche Leute brauche ich. Wenn du jetzt auch noch genauso gut im Kämpfen bist, würde ich dich gerne bei Akatsuki aufnehmen”, meint er jetzt wieder ernst. Nun ist es an Naruto baff zu sein. Mit so etwas hat er nicht gerechnet. Selbst Kurama ist das Lachen vergangen. Ruhig betrachtet der Blonde seinen Gegenüber. Auf dessen Lippen bildet sich erneut ein Grinsen. “Ich meine das durchaus ernst. Von einigen Mitgliedern habe ich bereits gehört, was du so drauf hast und bin beeindruckt. Erzähl mir mehr davon”, fordert Madara den Jüngeren auf. Naruto starrt seinen Gegenüber an und muss schlucken. Sein Blick richtet sich kurzzeitig auf die Decke. “Also doch”, murmelt er. Im nächsten Moment schaut er wieder auf. Hass blitzt in seinen Augen auf. Er starrt Madara unvermindert an. Kuramas Präsenz lauert dicht unter Narutos Haut und wartet nur darauf freigelassen zu werden. Madara tritt fast automatisch einen Schritt zurück. Er kann deutlich den Hass Narutos spüren. “Hey, hey, nun mal ganz ruhig”, versucht er den Blondschopf zu beruhigen. “Ich war nur neugierig.” Naruto knurrt. In seine Stimme hat sich schon ein leichter Unterton Kuramas geschlichen. Madara tritt erneut einen Schritt zurück. Es gibt nicht vieles, das ihn zum Zurückschrecken bringt. Narutos derzeitige Stimmungslage ist eines der wenigen Dinge, die ihn tatsächlich dazu bringen. “So ist das also”, meint er mehr zu sich selbst, ehe er wieder lauter spricht. “Man hat mich schon vorgewarnt, dass du so reagieren kannst. Aber sei dir sicher, dass ich dir nichts böses will. Du musst nicht Mitglied bei Akatsuki werden. Ich werde dich nicht dazu zwingen. Ich werde dich zu rein gar nichts zwingend. Mein Interesse lag darin etwas über dich zu erfahren”, versucht er erneut den Jüngeren zu beruhigen. Nur langsam dringen Madaras Worte zu Naruto durch. Er kann nicht wirklich glauben, dass der Uchiha tatsächlich so denkt. Es kommt ihm so unwirklich vor. Naruto merkt, wie sich Kurama wieder zurückzieht und weiß damit, dass Madara seine Worte ernst meint. Er atmet tief durch und kehrt zu seiner üblichen Ruhe zurück. Madara beobachtet beruhigt, wie Naruto die Augen schließt und und sich entspannt. Die nächsten Worte des Blonden überraschen ihn deswegen besonders. “Neun”, sagt Naruto nur. Sein Blick ist nach unten gerichtet. “Was?”, fragt Madara nach. “Wir sind neun”, erklärt Naruto nun genauer und schaut auf. “Um die Kaiju bekämpfen zu können, hat die Weltallianz sich mit einem Wissenschaftler namens Orochimaru zusammengetan. Dieser hat es irgendwie geschafft neun mächtige Tiergeister ausfindig zu machen. Sie nennt man Bijuu. Um allerdings ihre Macht nutzen zu können, wurden sie in Menschen versiegelt. Das sind wir, die Jinchuuriki. In mir wurde Kurama, der neunschwänzige Fuchsgeist, versiegelt. Die Weltallianz wollte uns als Waffen benutzen und haben uns auch entsprechend behandelt. Vor drei Tagen haben wir es geschafft zu flüchten, wurden aber getrennt. Natürlich haben sie uns verfolgt. Kurz darauf bin ich dann wohl einigen deiner Leute begegnet sein. Den Rest sollte man dir erzählt haben.” Naruto verstummt. Er hat alles gesagt, was zu sagen ist. Madara schluckt. Es ist ziemlich viel, was er gerade erfahren hat und das ausgerechnet Orochimaru damit zu tun hat, hätte er nicht gedacht. “Also stammt diese Kraft von dem Geist in dir?”, fragt Madara dennoch nach. “Ja”, antwortet Naruto nur. Der Uchiha nickt. “Ich ziehe mich dann wieder zurück. Mein Angebot steht, also überleg es dir. Ich werde dich nochmal in einer Woche fragen”, sagt er schließlich und dreht sich um, um das Laken zur Seite zu schieben. “Das wird nicht nötig sein”, ertönt Narutos Stimme. Er hält seine Augen geschlossenen. Madara dreht sich wieder um. “Wie meinst du das?”, will er interessiert wissen. “Das heißt, dass ich mich bereits entschieden habe”, antwortet Naruto ihm und öffnet seine Augen. “Und wie lautet deine Entscheidung?”, fragt der Uchiha nach. “Ich trete Akatsuki bei”, antwortet der Blonde ihm und grinst. Auch Madaras Lippen ziert ein Grinsen. “Na dann, willkommen an Bord”, sagt er und reicht Naruto seine Hand, die der Blonde auch sofort ergreift. 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