Jikan no ibuki von Himitsu-chan (Der Hauch der Zeit) ================================================================================ Kapitel 5: Überleben -------------------- Natsume sah musternd nach vorn und erblickte ebenfalls Jinenjis Hütte, welche an einem großen Feld angrenze und auf den Unmengen an Pflanzen wuchsen. Ein feiner Kräuter Geruch stieg Natsume sofort in die Nase und sie schloss kurz die Augen, um den wohltuenden Duft tiefer einzuatmen und intensiver wahrzunehmen. Sie fühlte sich mit einem Mal beruhigter und entspannter. „Ich hoffe er ist da“, flüsterte Rin unsicher und sah sich aufgewühlt um, ehe sie Ah-Uhn zum Landen bewegte. Natsume zuckte leicht mit ihren Ohren, als sie aus der Hütte einige Geräusche vernahm. Hinzu kam dieser Geruch, der ihr selbst ziemlich vertraut war. Die Mischung des animalischen Dämons und doch schwachen Menschen. Hanyou. „Er ist da“, beruhigte Natsume ihre Freundin sogleich, die nur erleichtert aufseufzte und sich geschwind Richtung Hütte bewegte. Die Hanyou tätschelte nach kurzem Zögern den Kopf des Drachens, der sie beide gerade noch so sicher getragen hatte, und wurde dafür mit einem zufrieden Schnaufen seinerseits belohnt. Natsume schmunzelte kurz, ehe sie dann der angehenden Miko folgte. Dieser Drache sah einfach nur gefährlicher aus, als er wirklich war. Die Hanyou nahm sich vor, in Zukunft sich mehr mit den Drachen zu beschäftigen. Ob es jedoch ein nächstes Mal geben würde? Immerhin gehört dieser Drache ja diesem gefährlichen Youkai…bei dem Gedanken an dieses unheimliche Wesen, sträubten sich bei Natsume sofort die Nackenhärchen nach oben. Rin währenddessen blieb vor der Hütte stehen, ehe sie sich räusperte und nach Jinenji rief. Als kurz darauf keine Antwort kam, betrat die schwarzhaarige kurzerhand die Hütte und wurde sogleich barsch begrüßt. „Was willst du hier?! Verschwinde!“, geiferte die sehr alte Frau, die dennoch noch einen rüstigen Eindruck auf Natsume machte und sie zum Grinsen brachte. Irgendwie hatte sie die Vermutung, dass es mit dieser alten Schachtel unterhaltsam werden wird. Die Frau wirkte wie Ende 70, lief gebeugt und hatte bereits zahllose Zähne verloren. Das hielt sie jedoch nicht im Mindesten davon ab, Rin weiterhin zu beschimpfen. Rin sah verwirrt drein, doch ließ sich nicht sonderlich beeindrucken von der alten Frau. Sofort fragte sie mit fester und überzeugender Stimme, wo denn Jinenji sei. Die Alte verstummte mit einem mal und musterte nun argwöhnisch, die junge Frau vor sich. „Wer will das wissen?!“, fragte sie misstrauisch, während ihre Augen bereits zu schlitzen wurden. Rin sah ihr fest in die Augen und trat einen Schritt vor. „Rin! Gebt mir sofort eine Antwort, es geht um das Leben eines Menschen!“ Es herrschte kurz Stille, dann sah die alte Frau ungläubig zu Rin und musterte sie erneut. Diesmal besah sie sich deutlich ihr Gesicht und plötzlich weiteten sich ihre Augen erschrocken, als sie scharf die Luft zwischen ihren verbliebenden Zähnen einsog. „D-das Mädchen! Du bist dieses Mädchen von damals, oder?“, fragte sie ungläubig nach. Sofort nickte Rin, doch Natsume sah nun interessiert zwischen den beiden Frauen hin und her. Das würde also bedeuten, dass Rin hier bereits einmal gewesen war…aber warum? „Wo finde ich Jinenji?“, fragte die junge Miko Anwärterin erneut nachdrücklich und ihr entschlossener Gesichtsausdruck ließ diesmal vermuten, dass sie keine Ausflüchte gelten lassen würde. Das bemerkte nun ebenfalls die Alte und sie wand sich schnaufend ab, ehe sie sich schwerfällig herumdrehte und sich wieder den ausgelegten Kräutern auf dem Boden zuwandte. „Er ist unterwegs im Wald“, murrte sie, die beiden Frauen keines weiteren Blickes Würdigens. Natsume schnaufte einmal genervt, während sie die Alte kurz musterte und dann die Hütte verließ. Immerhin wissen die Beiden jetzt, wo sich dieser Jinenji aufhält. Ein Hanyou, der noch mit seiner Mutter zusammenlebt. Die rosahaarige verspürte kurzzeitig den Funken von Neid in sich aufsteigen, verdrängte das Gefühl jedoch schnell wieder. „Dann gehen wir eben in den Wald!“, rief die rosahaarige gereizt und wartete draußen auf Rin, die sogleich kam und schwer aufseufzte. „Sie war schon damals so ein freundliches Person gewesen“ Nun wurde die Hanyou neugierig und musterte Rin erneut, die nun Richtung Wald aufbrach. „Also warst du schon mal hier. Warum denn?“ Die schwarzhaarige schmunzelte beinahe, während sie beide tiefer in den Wald gingen und dabei einige störende Äste beiseiteschoben. „Jaken-sama wurde vergiftet und er bat mich darum, Jinenji aufzusuchen. Der würde gewiss irgendein Gegengift parat haben, welches ihn retten würde, meinte er damals. Also bin ich losgegangen und habe nach diesem Jinenji gesucht und ihn auch gefunden…“ Mit einem Mal jedoch verstummte Rin und sah erstaunt geradeaus, als sie auf einer Lichtung eine Gestalt erblickte. Natsume’s Augen wurden zu Schlitzen, als sich der Hanyou-Geruch nun intensiviert hatte…es roch dennoch leicht nach Pferd, wie sie zugeben musste. Besagte Gestalt wandte sich nun zu den beiden Frauen um und Natsume kam nicht umhin kurz perplex dreinzublicken. So einen Hanyou hatte sie noch nie im Leben gesehen gehabt. Er war groß und kräftig, jedoch nicht muskulös. Auf seinen Armen waren zahlreiche Narben zu erkennen und sein Gesicht glich dem eines Pferdes, seine großen Tellerartigen blauen Augen, die aus seiner Augenhöhle quirlten, verliehen ihm einen noch sonderbaren Eindruck. Natsume war sich sicher, dass es für dieses Wesen nur eine Beschreibung gab. Hässlich und abstoßend. Zumindest für die Menschen auf den ersten Blick, soviel stand fest. Auf sie jedoch, wirkte er wie ein sanfter Riese, denn kaum hatte der Hanyou Rin entdeckt, legte sich auf seinen Lippen ein sachtes lächeln und seine Augen weiteten sich überrascht. „Jinenji“, sprach Rin milde und eilte auf den Hanyou zu, der sie interessiert musterte und scheinbar eine plötzliche Röte auf seinen Wangen bekam. „Du bist wieder zurückgekommen, Mädchen. Ich erkenne dich sofort wieder. Du hast immer noch diesen mutigen Blick in deinen Augen.“ Rin lächelte ihn warm an, während sie erneut einen Schritt auf ihn zutrat und ihn nun besah. Doch weder zeigte sie Abscheu, oder ekel ihm gegenüber. Nur endlose Dankbarkeit. Natsume kam nicht umhin, Rin anzustarren und sich über sie zu wundern. Diese junge Menschenfrau überrascht sie immer wieder aufs Neue. Sie war ganz anders, als die anderen Menschen. Aber, dass dieser Youkai ihr Freundlichkeit gelehrt hat, konnte sie nicht so recht glauben. „Und jetzt sehe ich dich auch. Es tut mir Leid, aber damals habe ich mich gar nicht vorgestellt gehabt. Mein Name ist Rin, ich komme aus dem Dorf Musashi. Ich muss dich leider erneut um Hilfe bitten“ Sofort wurde der Hanyou hellhörig und sah aufmerksam auf die junge Frau hinunter, ehe er leicht nickte. „Ich werde versuchen zu helfen, Rin.“ Dann blickte er kurz zu Natsume, die ihn immer noch unverblümt anstarrte und kurz mit ihren Ohren zuckte. Es schien ihn jedoch nicht weiter zu kümmern, also blickte er wieder zu Rin, die mehr als erleichtert war. „Wir wurden von einem Spinnenmonster angegriffen und als Kaede-sama uns helfen wollte, spie dieses Ungeheuer seinen Giftigen Speichel auf sie nieder. Seitdem liegt sie im Sterben und wir haben nicht viel Zeit. Kennst du eine Heilpflanze dagegen?“, fragte sie aufgewühlt und sah flehentlich zu ihm auf. Der sanfte Riese vor ihnen nickte einmal sachte, ehe er zum Bach zeigte. Am Ufer wuchsen dutzende Pflanzen mit großen, dunkelroten Blüten. „Nehmt ein dutzend der Rotnessel mit, wenn ihr sie aufgekocht habt, müsst ihr eurer Freundin den Tee verabreichen. Der wird dafür sorgen, dass das Gift aus ihr rausgespült wird“ Sofort ging Natsume Richtung Bach, während Rin lächelnd den Arm von Jinenji ergriff und erleichtert zu ihm aufsah. „Hab vielen Dank, Jinenji“ Erneut konnte sich Rin wieder auf diesen Hanyou verlassen und war so unendlich dankbar dafür, dass er ihr einfach so half, obwohl sie sich nur kurz vor Jahren einmal gesehen hatten. „Wir sollten uns beeilen, Rin-chan. Wer weiß, wie lange die alte Frau noch durchhalten wird, eh das Gift sie dahinrafft“, mischte sich der andere Hanyou nun ebenfalls ein, als sie zurück zu Rin ging, die sich daraufhin langsam von Jinenji löste und nickte. „Ja, wir müssen uns beeilen“ Die Sorge um Kaede war groß, denn auch wenn Natsume es etwas schroff ausgedrückte hatte, hatte sie trotzdem Recht. Kaede war alt, wer weiß wie lange sie noch gegen dieses Gift ankämpfen konnte. „Hab Dank, Jinenji! Und bis bald!“, rief Rin ihm noch aufrichtig entgegen, ehe sie mit Natsume losrannte, um schnell zu Ah-Uhn zu gelangen, der nach wie vor an der Hütte wartete. Lediglich Natsume registrierte, wie Jinenji den beiden hinterher starrte. Kaum waren die beiden aus dem Wald hinaus, kam ihnen bereits der Drache entgegen, der sie mit einem zufriedenen Schnaufer begrüßte. Schnell kletterte Rin auf dessen Rücken und Natsume tat es ihr gleich. Sofort erhob sich der Drache hinauf in die Lüfte und flog zum Dorf Musashi zurück, in welche Rin ihn lenkte. Die warme Sommerpriese die Natsume ins Gesicht blies, hinterließ ein angenehmer Schauer auf ihrer Haut und ließ sie leicht aufseufzen. An dieses fliegen konnte sie sich durchaus gewöhnen. Es gab ziemlich viel zu sehen, zudem bekam man genügend frische Luft und halbwegs bequem, konnte man es sich auch machen. Lediglich Rin schien den Ausflug nicht zu genießen, denn sie hielt angespannt die Zügel von Ah-Uhn in den Händen und starrte stur geradeaus. Die Sorgenfalten auf ihrer Stirn waren deutlich zu sehen und ließen Natsume erneut aufseufzen. „Wir werden es schon schaffen, Rin-chan“, versuchte sie ihre Freunden zu beruhigen, doch alles was sie als Antwort bekam, war ein langes Schweigen. Natsume hatte sich schon fast damit abgefunden, keine Antwort mehr zu bekommen, da ergriff Rin doch noch das Wort, jedoch klang ihre Stimme plötzlich so zittrig, beinahe gebrochen. „Ich hoffe es so sehr, so sehr. Hoffentlich ist es nicht zu spät“ Die Hanyou überlegte kurz, dann legte sie ihre Hand auf die Schulter von Rin und drückte diese ganz sacht, um ihr zu zeigen, dass sie an ihrer Seite war. „Sind wir nicht. Wir haben alles was wir brauchen, damit es ihr schnell besser geht“ Rin atmete noch einmal tief ein und nickte schließlich zuversichtlich. „Du hast Recht, wir werden es schaffen!“ Natsume grinste nun zufrieden und lehnte sich wieder zurück. „Genau das wollte ich hören! Und jetzt wo wir das geklärt haben, erzählst du mir mal mehr von diesem elenden You-„ Doch weiter kam sie nicht, denn Rin schrie erschrocken auf und zeigte hinab auf ein Dorf, welches regelrecht in Flammen stand und die Schreie der Dorfbewohner bis zu ihnen hinauf wehen ließ. Sofort wurde Rin kreidebleich und entdeckte bei nähere Betrachtung, dass bereits etliche Dorfbewohner den Flammen zum Opfer gefallen waren und sich nicht mehr regten. „Natsume-chan! Wir müssen ihnen helfen, schnell!“, rief die junge Miko Anwärterin aufgebracht und lenkte Ah-Uhn bereits Richtung Boden, der dieser Aufforderung ohne Einschränkung nachkam. Die Hanyou krallte sich vor Schreck in den Sattel fest und die eben noch sanfte Briese, entwickelte sich nun zu einem Windstoß, welches sie fast vom Sattel geworfen hätte. Ehe sie überhaupt eine Beschwerde, oder Anregung anmerken konnte, war Ah-Uhn bereits gelandet und schnaubte laut. Natsume sah perplex drein, als Rin sofort von dem Drachen herunter sprang und zu dem Dorf rannte, welches lichterloh brannte. Die Hilfeschreie der Dorfbewohner waren umso deutlicher und verzweifelter, schien durch Mark und Bein zu gehen, als die Hanyou in der Ferne ein Kind verzweifelt aufschreien hörte. Ohne zu Zögern folgte sie ihrer Freundin, welche furchtlos in die Flammen rannte und dabei nicht den leisesten Gedanken an sich selbst verschwendete. Weder wird sie diese Menschen hier je gesehen haben, noch persönlich kennen. Nichts desto trotz, riskiert sie sterbliches Leben ohne Umschweife, um ihnen zu helfen. Obwohl Kaede im Sterben liegt und Rin ihr eigentlich diese Pflanze so schnell wie möglich bringen muss. Diese junge Frau…faszinierte Natsume. Noch nie hatte sie in ihrem Leben einen vergleichbaren Menschen getroffen. Noch nie… Vor ihr lagen dutzende an toten Dorfbewohnern. Zum Teil halb aus ihren Hütten liegend, oder davor. Andere lagen im Gras, oder auf dem Feld. Es war ohne Zweifel ein furchtbarer Anblick der sich ihnen bot, doch etwas in Natsume riet ihr plötzlich zur Vorsicht. Ihre Sinne schärften sich mit einem Mal und sie blendete sämtliche Geräusche um sich herum aus, verließ sich auf ihren Geruchssinn, der ihr meist mehr verriet, als es ihre Augen je vermochten konnten. Es roch nach Blut, Eingeweiden und Tod. Ohne Zweifel...aber dennoch fehlte etwas. Sie hörte das knistern des Feuers, die Schreie der Dorfbewohner. Doch sie roch keine Asche, kein verbranntes Holz, oder verbranntes Fleisch. Sie roch kein Feuer. Erst als sie einen Blick auf den Dorfbewohner zu ihren Füßen warf, bemerkte sie überrascht, dass er einen aufgerissenen Oberkörper besaß, aber keine einzige Brandverletzung. Schnell ergriff die Hanyou die Hand von Rin, welche gerade dabei war in ein Haus zu rennen, aus dem besagtes Kindergeschrei zu hören war. Jedoch war die Hütte umgeben von Flammen, die ein eintreten unmöglichen machen ließen. „Warte, Rin-chan!“ Die angesprochene sah sich hilfesuchend zu ihr herum, die Panik in ihren Augen deutlich sichtbar. „Hier stimmt etwas nicht!“, warf Natsume schnell ein, zog sie fort von der Hütte und sah sie eindringlich an. „Traue deinen Augen nicht, traue deinen anderen Sinnen!“ Rin sah sie fassungslos an. „W-was? Aber siehst du denn nicht, was hier vor sich geht?!“ Wie konnte ihre Freundin sie nur so einfach zurückhalten, während hier Menschen um sie herum sterben?! Natsume’s Ohren zuckten leicht, als sie ein mächtiges Youki verspürte. Die Aura eines Dämons und er war sehr nah! Zu nah! Die Hanyou presste Rin an sich und sprang soweit es ihr möglich war nach hinten, auf einen nahegelegenen großen Felsen. Just in diesem Augenblick traf ein gewaltiger Blitz auf die Stelle ein, auf die die beiden eben noch gestanden hatten. Rin keuchte erschrocken auf, während sie sich an Natsume krallte, die nur leise knurrte. Das Youki schien kurz aufzuflackern, schien beinahe belustigt. Dann hörten sie beide ein Lachen, welches aus dem dichten Rauch zu kommen schien. Die junge Miko Anwärterin weitete erschrocken ihre Augen, als auch sie diese Aura spürte. Ein gefährlicher Dämon! Wie konnte sie nur diese nicht vorher wahrgenommen haben? Sofort lief es ihr eiskalt den Rücken herunter, als das Lachen dunkler wurde…unheimlicher. Mit einem Mal waren Die Flammen um sie herum verschwunden, ebenso der eben noch dichte Rauch. Alles wirkte friedlich und ruhig, in der Ferne war Vogelgezwitscher zu vernehmen. Lediglich der schwere Blutgeruch legte sich über das beschauliche Dorf, wie ein Teppich des Todes. Eine dunkle Gestalt stand nun zwischen den niedergemetzelten Dorfbewohnern, und sah belustigt zu den beiden Frauen auf, die sich immer noch fassungslos umsahen. „Das war alles nur eine Illusion!“, flüsterte Rin schockiert und atemlos. Aber alles wirkte so real! Selbst die Hitze des Feuers war ihr entgegengeflogen. Wie konnte es da Illusion sein?! „Habt ihr meine kleine Vorstellung genossen und meinen Trick durchschaut? Sehr schade, wirklich“ Natsume knurrte nun bedrohlicher, als die dunkle Gestalt näher trat. Ein hochgewachsener Youkai samt leichter Rüstung, mit langen schwarzen Haaren die er zu einem Zopf geflochten hatte und dazu dunkle rote Augen, die sich musternd in die grünen Augen des Hanyou bohrten. Sofort fühlte sie sich unwohl und bemerkte die immense Gefahr, die er verströmte. Alles in ihr schrie danach, zu verschwinden. Doch Rin krallte sich fester an Natsume, und sah wütend zu dem Youkai herab. „Warum hast du das getan?! Was haben dir diese Menschen getan, dass sie hier einfach sterben mussten?!“ Seine roten Augen musterten interessiert die junge Miko und er musste schmunzeln. „Sie waren im Weg“ „I-im Weg?“, wiederholte Rin perplex, ehe sie schnell wieder ihre Fassung erlang, die sie sofort wütend kundgab. „Du elendes Monster!“ Sofort zückte sie Pfeil und Bogen und zielte auf den Youkai, der sie grinsend weiterhin musterte und sonst keinerlei weitere Emotion zeigte. Sein Youki jedoch, sprach Bände. Er war ein Raubtier, ein Jäger. Natsume spürte erneut, wie die Bestie tief in ihm erwachte und danach verlangte, sie beide zu hetzen und ebenso zu zerfetzen. Beinahe wurde Natsume übel davon, mehr denn je wollte sie verschwinden. Das tat sie immer, wenn irgendwo Gefahr für sie Bestand. Weglaufen und sich verstecken…doch Rin war das komplette Gegenteil. Dabei war sie um einiges zerbrechlicher als sie, sterblicher…und dennoch ist sie mutiger. „Schnapp dir den Drachen und fliege zurück in dein Dorf, Rin-chan“, sprach Natsume mit fester Stimme und trat entschlossen einen Schritt nach vorn. Die junge Miko Anwärterin schnappte entgeistert nach Luft, als sich die Hanyou vor Rin’s gespannten Pfeil positionierte und so ihr Sichtfeld stark einschränkte. „Was soll das?! Wir besiegen ihn zusammen und-!“, rief Rin angespannt, doch Natsume unterbrach sie prompt. „Denk an Kaede! Die alte Frau wird bald sterben! Beeil dich und fliege zum Dorf zurück, ich werde mich mit dem hier beschäftigen solange“ Sofort knurrte die Hanyou gefährlich auf, was den Youkai jedoch nur auflachen ließ. Seine Augen huschten zwischen der wütenden Natsume und der völlig überraschten Rin hin und her. Es schien ihm deutlich zu gefallen was sich hier abspielte, denn seine Mundwinkel zogen sich begeistert nach oben, als er wieder anfing zu sprechen. „Also schön, ihr beiden. Wir können gerne miteinander spielen. Zuerst das Halbblut, dann kommt das Menschlein dran.“ Seine roten Augen fixierten Augenblicklich Natsume, die kurz zusammenzuckte, als er erneut dunkel auflachte und dabei seine spitzen Zähne präsentierte. „Aber streng dich lieber an, sonst ist es aus mit deiner kleinen Menschenfreundin“ Kurz schluckte Natsume, ehe sie sich langsam zu Rin umdrehte und ihr zunickte. „Nun beeil ich!“, flüsterte sie ihr angespannt entgegen. „A-aber…!“, setzte Rin erneut an. „Verschwinde!“, bellte die Hanyou aufgebracht, woraufhin Rin erschrocken aus ihrer Starre erwachte und zu dem Drachen zurück rannte. Hastig stieg sie auf diesen und dieser erhob sich sogleich in die Luft. „Ich hole Hilfe, versprochen!“, rief Rin ängstlich, als sie gerade über die beiden geflogen war und am Horizont verschwand. Der Youkai murrte leise und sah dem davon fliegenden Drachen nach. Dann blickte er gelangweilt zu Natsume, die bereits in Kampfstellung ging und angespannt zu dem Youkai blickte. „Das war jetzt aber nicht fair, Halbblut. Du hast nicht erwähnt, das ihr beiden einen Drachen habt der fliegen kann“ Die rosahaarige knurrte nur warnend auf, versuchte sich ihre Nervosität nicht besonders anmerken zu lassen, doch sie war sicher, dass es offensichtlich war, das sie kurz davor war, panisch davon zu rennen. So wie sie es eigentlich immer tat, wenn Gefahr drohte. „Du Baka hast ja auch nicht gefragt!“, zetere Natsume los und versuchte durch ihr loses Mundwerk, von ihrem auch so talentlosem Schauspielkünsten abzulenken. Er schmunzelte wieder, während er sich gelassen seinen langen geflochtenen Zopf über die Schulter warf. „Du willst unbedingt spielen, oder? Leider müssen wir nun das Tempo etwas erhöhen, schließlich hat das Menschenlein ja nun einen größeren Vorsprung als Gedacht“ Kaum hatte er die letzten Worte gesprochen, preschte er bereits in rasender Geschwindigkeit vor und schmetterte Natsume mit brachialer Gewalt in die nächste Hütte, die daraufhin laut in sich zusammenfiel und sie unter sich begrub. „Aber du solltest wenigstens vor deinem Ableben wissen, wer dich niedergestreckt hat, du wertloses Halbblut. Der grandiose Masaru, Meister der Illusionen und Schlächter aller dreckigen Hanyous. Steht’s zu Diensten“ Seine Stimme triefte nur so vor Hohn und Spott, dann lachte er wieder belustigt auf. Eine Holzlatte flog ihm geradewegs auf sein Gesicht zu, doch er zerschlug es amüsiert kurz vor seinem eigentlichen Ziel und sah belustigt auf das Halbblut herab, welches sich nun knurrend aus den Trümmern erhob und sich den Dreck aus den Haaren schüttelte. „Halt ja dein Maul!“, zischte sie aufgebracht und schleuderte ihm die nächste Latte entgegen. Mit missfallen sah Natsume, dass auch diese Latte ihr Ziel nicht traf und stattdessen zweigeteilt einfach neben diesem Youkai zu Boden flog, ohne, dass sich dieser überhaupt bewegt hatte. Die Hanyou schluckte innerlich und ballte ihre Hände zu Fäusten, als Masaru nun erneut das Wort ergriff. „Genug der Worte. Nun bin ich dran“ Rin trieb Ah-uhn immer weiter an, hielt verkrampft die Zügel fest und sah aufgelöst geradeaus. Es fiel ihr mehr als schwer, nicht nach hinten zu Blicken. Zu sehen, ob Natsume ihr bereits folgte, oder dieser unheimliche Youkai! Aber wenn sie sich einmal auch nur umdrehen würde, dann würde sie wieder zurück fliegen. Dessen war sie sich absolut sicher. Aber ihr blieb nichts anderes übrig, als sich zu beeilen und zu Kaede zurückzukehren! Jede Minute die verging, würde Kaede dem Tod näher sein. Und das wollte und konnte sie einfach nicht zulassen! Nicht nach allem, was Kaede für sie getan hatte! Sie wurde ihre Lehrerin, Mutter und Freundin. Sie gab ihr einen Lebenszweck, nachdem Sesshoumaru sie einfach in dieses Dorf geschickt hatte. Rin war darüber mehr als untröstlich gewesen, denn das Gefühl von Sesshoumaru nicht erwünscht zu sein, quälten sie immerzu. Doch er besuchte sie oft, brachte ihr neue Geschenke und Rin konnte ihm dafür voller Stolz davon berichten, wie viel sie doch gelernt hatte. Wie stark ihre Miko Kräfte doch geworden waren. Endlich war sie auch nützlich, nicht nur ein Anhängsel, die Sesshoumaru regelmäßig in Schwierigkeiten brachte. Und Rin wollte noch nützlicher für Sesshoumaru werden, weswegen sie sich völlig auf ihre Miko Ausbildung konzentrierte und sich kaum noch mit ihren Freunden aus dem Dorf traf. Sie wollte beweisen, wie wertvoll und wichtig, sie doch sein kann. Aber nicht für sich, sondern für Sesshoumaru. Einzig für ihn, damit er sie wieder mit sich nahm. Und diesmal für immer… Etwas Nasses benetze mit einem Mal die Wangen von Rin und sie fuhr sich überrascht über ihr Gesicht. Hastig versuchte sie dieses Gefühl von Schwäche wegzuwischen, doch es versiegte nicht. Angst erfüllte sie völlig. Angst, Sesshoumaru nie wieder zu sehen. Angst um Kaede, die eventuell stirbt, wenn sie nicht schnell genug ist. Und Angst um ihre Freundin, die sich einen Kampf mit einem Youkai liefert, der vermutlich viel zu stark für sie war. „Ah-Uhn, schneller!“, schluchzte Rin verzweifelt und trieb den Drachen erneut an. Dieser beschleunigte sein Tempo erneut und schnaufte einmal unwohl auf. Plötzlich jedoch, flog der Drachen dem Boden entgegen, was Rin erschrocken aufschrien ließ, denn der Drache reagierte nicht mehr auf ihre Befehle, egal wie stark sie an den Zügeln zog. Schnell bedeckte sie ihr Gesicht, als sie durch die dichten Baumwipfel flogen und ihr die Äste hart entgegenschlugen. Kaum war der Drache gelandet, erklang bereits eine ihr vertraue Stimme. „Rin“ Sofort riss die Angesprochene die Augen auf, die sie bis eben noch fest zusammen gekniffen hatte, und erblickte niemand anderen als Sesshoumaru, der direkt vor ihr stand und sie eingehend musterte. Jaken stand im gebührenden Abstand hinter ihm und sah neugierig zu ihr auf. „S-sesshoumaru-sama…“, flüsterte die junge Frau völlig fassungslos. Mit vielem hatte sie gerechnet, aber bestimmt nicht damit, dass ER nun vor ihr stehen würde. Erneut sammelten sich Tränen in ihren Augen, doch Rin wischte sie sich hastig davon und versuchte zu lächeln. „Was macht Ihr denn hier?“ „Warum weinst du?“, fragte der Herr der westlichen Länder, ohne auf ihre Frage einzugehen. Seine Haltung und sein Auftreten zeigten seinen Stolz und seine immense Stärke. Zwei Attribute die er im Überfluss besaß und des Öfteren demonstriert hatte. In seiner Nähe brauchte Rin nie Furcht zu haben, denn er war da gewesen und hatte sie beschütztz…doch jetzt…hatte Rin andere Ängste als damals. Ängste vor denen er sie niemals beschützen könnte. Die junge Frau senkte ihren Blick zu Boden und schniefte einmal leise, als sich erneut Tränen in ihren Augen sammelten. Ihre Schultern bebten leicht, als ihr dutzende von Gedanken durch den Kopf gingen, die sie ihm sagen wollte. Aber ihr fehlte der Mut, die Angst von ihm abgewiesen zu werden war immens. Zudem war es ein mehr als schlechter Augenblick, Sesshoumaru ausgerechnet jetzt ihre Gefühle ihm gegenüber zu gestehen. „I-ich bin verzweifelt“, flüsterte sie leise, blickte zaghaft wieder auf und sah in das Gesicht des Inu-Youkais, der sie aufmerksam musterte. „Wir haben die Pflanzen bekommen um Kaede zu retten! Aber unterwegs wurden wir von einem Youkai aufgehalten. Natsume stellte sich ihm entgegen und ich bin schnell weitergeflogen, um rechtzeitig zu Kaede zu kommen“ Rin kniff erneut die Augen zu, als heiße Tränen über ihre Wangen liefen und sie erneut schluchzen ließen. „Aber nun habe ich Angst, dass sie sterben wird!“ Erst herrschte Stille, dann lachte Jaken kurz trocken auf. „Meinst du das ernst, Rin? Sie ist nur ein Hanyou, nichts um was es sich lohnt zu trauern“ Fassungslos richtete die Angesprochene nun ihre Augen auf Jaken, der nun voller Bewunderung zu dem großgewachsenen Youkai neben ihn aufsah. „Nicht wahr, Sesshoumaru-sama?“ „Wie kannst du sowas nur sagen, Jaken-sama“, hauchte Rin entsetzt. Jaken zuckte nur leicht mit seinen Schultern. „Es ist Wahrheit. Nun flieg weiter, zu dieser alten Frau“ Jaken war schon immer etwas garstig gewesen, das wusste Rin ja bereits. Aber das er so ein gefühlloses Moster war, davon hatte Rin all die Zeit nichts mitbekommen. Oder sie war einfach zu jung gewesen, um zu sehen wie grausam Jaken einfach war. Enttäuscht wand sie den Blick von Jaken ab und sah nun bittend zu Sesshoumaru auf, der alles stumm beobachtet hatte. „Ich flehe Euch an, Sesshoumaru-sama. Bitte lasst nicht zu, dass sie stirbt. Sie ist meine Freundin!“ Flehentlich blickte sie zu ihm auf, doch Jaken schnappte nur entsetzt nach Luft. „Wie kannst du es wagen, den großen Sesshoumaru-sama darum zu bitten ein elendes-!“ „Jaken!“, unterbrach Sesshoumaru den Kappa plötzlich scharf, der daraufhin erschrocken verstummte und murmelnd zu Boden blickte. Unsicher sah Rin drein, doch Sesshoumaru setzte sich bereits wieder in Bewegung und ging an ihr vorbei, in die Richtung aus der sie gerade noch hergekommen war. „Jaken, pass auf Rin auf und bring sie sicher in das Dorf zurück“ Rin’s Mundwinkel richteten sich augenblicklich nach oben und ein erleichtertes lachen kam über ihre Lippen. „Habt vielen Dank, Sesshoumaru-sama!“ Doch er war bereits im Unterholz verschwunden. Schwer atmend zog sich Natsume an einem nahen Baum nach oben und ignorierte so gut es ging, die Schmerzen in ihrem linken Arm, die sich wellenartig in ihrem ganzen Körper ausbreitenden und sie erneut keuchen ließen. Feine Blut Rinnsale rannen ihren, vermutlich gebrochenem, Arm herunter und machten ihn weitestgehend bewegungslos. Die Platzwunde am Kopf sorgte für die nötigen Kopfschmerzen, die Natsume immer wieder knurren ließen. Abgesehen davon, hatte sie ja gut durchgehalten fand sie. Denn sie war noch am Leben und das in einem Stück. Mehr, oder weniger. Plötzlich tauchte sein mächtiges Youki hinter ihr auf und ließ die Hanyou erschrocken die Augen aufreißen. Ehe sie sich zur Seite werfen konnte, wurde sie an den Haaren gepackt und ihr Kopf kraftvoll gegen den Baum geschlagen. Benommen von den explosionsartigen Schmerz auf ihrer Stirn, verlor die Hanyou kurzzeitig ihre Orientierung und ihr Gleichgewicht. Doch ein erneuter harter Aufprall auf den Boden blieb aus. Das einzige was Natsume vernahm, war das Rauschen ihres Blutes. Erst als eine klauenbesetzte Hand sich an ihrem Nacken legte, riss die Hanyou erschrocken die Augen auf und war wieder im Besitz ihrer Sinne. Schnell wollte sie sich losreißen, doch der Druck in ihrem Nacken wurde so präsent, das ihr ein kleiner Jauler entwich und sie vor Schreck die Augen zusammenkniff. Ein warmer Atem strich über ihre Wange, dann über ihre Ohren, während der Druck um ihren Nacken so stark wurde, das Natsume bereits das feuchte Nass auf ihrer Haut spürte, welches nun ihren Körper hinablief. „Hanyou, du hältst dich ja wacker. Und ich muss auch zugeben, dass es Spaß macht mit dir zu spielen. Aber leider, müssen wir dem jetzt ein Ende setzten.“, hauchte Masaru ihr ins Ohr und ließ Natsume entsetzt nach Luft schnappen, während sich vor Schreck ihre Nackenhärchen aufrichteten. Verzweifelt versuchte sie ihren verbliebendem gesunden Arm in die Magengegend von Masaru zu rammen, doch zu ihrem Leidwesen wurde besagter Arm ebenfalls von dem Youkai ihr grob auf ihren Rücken gedreht. Ein weiteres Jaulen entwich ihren Lippen, doch sie biss sich fest auf die Lippen, um ihm keine weiteren Schmerzenslaute ihrerseits zu gönnen, denn sein dunkles, amüsiertes Lachen erklang erneut in ihrem Ohr und hinterließ einen unwohlen Schauer auf ihrer Haut. Leicht zitternd und mit verbissenem Gesichtsausdruck starrte die Hanyou stur zu Boden und knurrte leise vor sich hin. „Elender Bastard“, flüstre sie leise. Seine Hand legte sich auf ihren Bauch und Natsume’s knurren mit einem Mal lauter und gefährlicher. Das schien Masaru jedoch nicht im Geringsten zu beeindrucken, denn seine Klauen gruben sich schnell in ihren dünnen Stoff und zerfetzen ihn spielend einfach. Panik stieg mit einem Mal in Natsume auf, während sie fassungslos dem Rauschen des Stoffs hörte. Sie fragte sich ernsthaft, was dieser verdammte Youkai genau vorhatte. Doch als der erste Stofffetzen zu Boden fiel, wollte sie es doch nicht wieder wissen. Hastig warf Natsume ihren Kopf nach hinten und ließ ihren Kopf mit hoher Geschwindigkeit gegen seinen Donnern. Zu ihrer Freude ließ er sie sogar überrascht los, woraufhin Natsume schnellstmöglich Abstand zwischen den Beiden brachte. Schwer atmend blickte sie zu Masaru, der sich frustriert über sein Kinn strich und dann die Hanyou musterte. „Wenn du dich wehrst, wird es umso schmerzvoller für dich“ Ihr lautes, böses knurren war ihm genug Antwort. Seine Mundwinkel zuckten erneut, ehe er mit übermenschlicher Geschwindigkeit hinter ihr wieder auftauchte und seine Klauenhand tief in ihren Rücken bohrte. Natsume riss die Augen auf, wollte Schreien und ihre Schmerzen kundtun, doch alles was heraus kam, war ein röcheln. Die Beine gaben nach und im selben Moment schmeckte sie Erde und Dreck auf ihrer Zunge. Tief bohrte die Hanyou ihre Klauen in die Erde, versuchte ihre wackelnden Beine wieder standhaft auf die Erde zu stellen, doch sie schaffte es gerade noch sich schwerfällig aufzurichten und nach Luft zu schnappen. Was für ein jämmerliches Bild musste sie doch abgeben. Ihre Vermutung war Realität, als sie erneut das Lachen von Masaru vernahm, welches tief und unheimlich in ihren Ohren vibrierte. „Hast du Angst? Ich kann sie riechen…“ „H-halt dein…Maul!“, keifte Natsume erneut verbissen und stellte sich nun mit wackligen Beinen auf und sah verbissen zu dem Youkai, der amüsierter denn je dreinblickte. „Das macht wirklich großen Spaß. Ich werde dieses Menschenkind nicht weiter verfolgen, sie würde vermutlich eh bald das zeitliche segnen. Im Gegensatz zu dir. Es könnte etwas länger dauern, immerhin will ich das genießen“ Natsume knackte mit ihren Klauen, wollte gerade vorpreschen und diesem verdammten Dämon ihre Klauen spüren lassen, da spürte sie erneut wie ihr Kopf mit immenser Krafteinwirkung auf den nächsten Baum eingeschlagen wurde. Benommen flackerte die Hanyou mit den Augen und bemerkte den metallischen Geschmack auf ihrer Zunge, den sie mehr als alles verabscheute. Dann rutschte sie an Baum hinab und fiel ins Gras. Schwerfällig versuchte sie sich erneut zu erheben, doch ein Fuß stemmte sich auf ihren Rücken ab und drückte sie erneut keuchend zu Boden. Innerlich zum Bersten gespannt, versuchte die Hanyou den Fuß von Masaru abzuschütteln, doch seine Klaue bohrte sich erneut in ihren Rücken und ließ Natsume nun voller Schmerz aufschreien. Der Bewusstlosigkeit nahe, hörte sie erneut das reißen von Stoff und spürte die Schmerzen, die ihr beinahe alle Sinne nahmen. Schmerzlich krallte sie sich in die Erde, wollte etwas sagen, schreien, oder wenigstens knurren. Irgendwas wenigstens! Das Ende war nahe, sie spürte es deutlich…denn das Youki von Masaru schwoll unaufhörlich an, berauschte ihn und würde ihn immer mehr in eine Bestie verwandeln, der sie hemmungslos abschlachten würde. Verzweifelt unternahm Natsume einen Letzen Versuch, sich ihm vom Leib zu halten und schlug und trat um sich. Ein tiefes knurren drang in ihre Ohren doch sie riss erschrocken die Augen auf, denn Masaru tat es ihr gleich und blickte auf eine nahe Lichtung. Zwischen all den Leichen der Menschen stand ein weiterer Youkai. Doch im Gegensatz zu Masaru, hatte er seine Gefühle unter Kontrolle und musterte die beiden eher kühl. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)