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Police-Secrets

Leben in der Zukunft
von

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Working hard

Den lauten Knall ignorierend, schlägt Levi die Tür des Apartments zu, entledigt sich schnell seiner nassen Jacke und begibt sich in die Küche. Mit seinem typisch emotionslosen Blick öffnet er den Kühlschrank und macht ihn anschließend mit einem genervten „Tss“ wieder zu. Ohne etwas hinaus genommen zu haben, dreht der schwarzhaarige Mann sich um und steuert einen Raum am Ende des Wohnungsganges an. Schwungvoll reißt er die Tür auf und stellt sich vor den hölzernen Schreibtisch, der den Großteil des kleinen Zimmers einnimmt.

Auf dem Stuhl dahinter sitzt ein blonder Mann, der seine Hand auf die Stirn gelegt hat und genervt darüber reibt.

„Levi, könntest du bitte nur einmal an die Nachbarn denken und die Tür leise zumachen, wenn du herein kommst?“, fragt der große Mann, ohne seinen Gegenüber anzuschauen.

Die Frage ignorierend, nimmt der Jüngere das Blatt Papier, an dem sein Mitbewohner zuvor gearbeitet hat und fragt während er die Zeilen liest: „Oi Erwin, der Kühlschrank ist fast leer. Du solltest heute doch einkaufen gehen.“

„Stimmt, ja“, antwortet der Blonde und seufzt. „Nur kam ich nicht dazu. Komischerweise bekam ich, gerade als ich gehen wollte, einen Anruf von der Polizeiwache in Trost. Du weißt nicht zufällig, worum es ging, oder?“

Erneut bekommt Erwin keine Antwort, was ihn langsam wütend macht. „Levi, ich habe es dir schon mindestens hundert Mal gesagt. Misch dich nicht in Sachen ein, die unsere Abteilung nichts angehen. Weißt du, was ich mir wieder anhören musste? Es reicht mir langsam, dich jedes Mal wieder heraus reden zu müssen.“

Endlich äußert sich der Angesprochene, jedoch ohne seine Augen von dem Papier zu nehmen.

„Diese Nichtsnutze wollten mich nicht durchlassen und einen Umweg gehe ich wegen diesen Arschgeigen ganz sicher nicht. Außerdem hätten die doch noch Stunden gebraucht, bis sie diesen Amateur von Räuber gefasst hätten.“ Den letzten Teil hat der Schwarzhaarige mit dem Undercut nur gesagt, um Erwin wenigstens ein bisschen zu beruhigen, was sichtlich nicht funktioniert hat.

Obwohl sie nun schon lange zusammen leben, ist ein gewisser Teil von Levi für Erwin noch immer unergründlich und der Kommandant vermutet, dass das auch für immer so bleiben wird, doch genau das ist es auch, was ihn an dem Jüngeren so reizt und fasziniert.
 

Seufzend steht Erwin auf und geht um den Tisch herum. Hinter Levi bleibt er stehen und nimmt ihm kurzerhand das Dokument aus der Hand. Nachdem er es zurück auf den Tisch gelegt hat, legt der Blonde seine Arme um die Schultern seines Untergebenen und seine Stirn auf dessen Kopf. Der Jüngere erwidert die Geste nicht und bleibt einfach tonlos stehen, während Erwin seinen Duft tief einzieht.

„Was soll ich denn nur mit dir machen? Du bist unverbesserlich“, flüstert der Größere in Levis Genick, wodurch dieser sich in den Armen des Größeren umdreht und ihn mit einem Hauch von Skepsis anschaut. „Ich?“, fragt er nur, womit er Erwin ein kehliges Lachen entlockt und dieser sich wieder zu seiner vollen Größe aufrichtet.

Der blonde Mann überragt seinen Mitbewohner um mindestens zwei Köpfe, was den Kleineren schon immer ein bisschen gestört hat. Gegenüber Erwin fühlt Levi sich immer so klein, obwohl er es nie zugeben würde.

Ohne noch weiter auf die eben gesprochenen Worte einzugehen, küsst der blonde Kommandant den Jüngeren auf die Stirn und löst sich anschließend wieder von ihm. Ohne ein weiteres Wort geht er zur Haustür und öffnet den Schrank dort. Während er seine Winterjacke noch sucht, trifft sein Blick auf die Lederjacke, die sein Mitbewohner zuvor getragen hat. Da es typisch Levi für ist, etwas viel zu Dünnes im Winter zu tragen, rollt der Ältere nur mit den Augen und meint, während dem Anziehen: „Ich gehe jetzt einkaufen. Brauchen wir irgendetwas Spezielles?“

Als keine Antwort kommt, dreht sich Erwin einfach um und öffnet mit einem Lächeln die Tür. Kurz bevor er sie wieder schließt, fällt ihm jedoch noch etwas ein. „Ach ja, Levi? In knapp zwei Wochen ist die Abschlussprüfung der Polizeischule Trost. Wir werden wie jedes Jahr zwei neue Rekruten aufnehmen und ich möchte, dass du dieses Jahr mit mir dort hin gehst. Vielleicht gibt es sogar jemanden, der gut genug ist, um in deine Einheit einzutreten.“

Das Schnauben von seinem Untergebenen hört Erwin gar nicht mehr.

„Als ob ein Grünschnabel dazu fähig wäre.“ Mit diesen letzten Worten dreht auch Levi sich um und geht seiner täglichen Gewohnheit nach, die Wohnung sauber zu machen.
 

Die Wochen vergehen wie im Flug und Eren wird immer besser in der Schule. Nach dem Unterricht trainiert er noch Stundenlang und vor Prüfungen sitzt er oft den ganzen Tag in seinem Zimmer und büffelt. Diese plötzliche Umwandlung hat nicht nur seine Schwester bemerkt.

Während ihr Bruder wieder einmal um den Block läuft, obwohl es regnet und sie ihn ermahnt hat, zuhause zu bleiben, setzt sich Mikasa mit Armin zusammen, um zu reden.

„Ich weiß wirklich nicht, was mit ihm los ist“, fängt der Junge mit den blonden Haaren an. „Seit der sich dazu entschlossen hat den FDF beizutreten, ist er wie ausgewechselt. Meinst du, er schafft es überhaupt?“

„Den Willen dazu hat er, aber ich weiß nicht, ob Eren sich dabei nicht übernimmt. Die Flügel der Freiheit übernehmen immerhin nur lebensgefährliche Aufträge“, antwortet das hübsche Mädchen und macht einen besorgten Gesichtsausdruck, den sie immer nur dann hat, wenn es um Eren geht.

„Außerdem wird es nicht leicht für ihn aufgenommen zu werden“, überlegt Armin weiter. „Die FDF haben ein extrem hohes Niveau. Ich glaube…“ Doch in diesem Moment wird der Blonde von einem klitschnassen Eren unterbrochen, der schlotternd durch die Eingangstür kommt.

Mikasa springt sofort kopfschüttelnd auf und schimpft mit ihrem Bruder, während sie ihm ein Handtuch bringt. Zur gleichen Zeit seufzt Armin kurz auf und legt seinen Kopf schief grinsend zurück auf das Sofa.
 

Die letzten Tage vor der Abschlussprüfung vergehen, ohne dass noch etwas besonderes passiert. Eren lernt weiter fleißig und gehört schon bald zu den besten Schülern seines Jahrgangs, obwohl es ihn ziemlich nervt, dass er Mikasa trotz seiner Bemühungen noch immer nicht überholen kann und das obwohl sie ein Mädchen ist.

Als endlich der lang erwartete Tag der Prüfung kommt, sind die jungen Schüler allesamt schon Stunden zuvor wach und bei allen, außer Erens Schwester, bemerkt man die Nervosität sofort.

Gespannt lauscht Eren den Ausführungen seines Lehrers, der gerade dabei ist, die Prüfungsregeln zu erklären. Die Schüler werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die Einen den praktischen Teil auf dem Hof vor dem Gebäudekomplex ablegen müssen, schreiben die Anderen in einem Klassenraum ihre schriftlichen Arbeiten.

Nicht nur die üblichen Lehrer, sondern auch der Chef des Polizeipräsidiums und diverse Abteilungsführer werden die gesamte Zeit über anwesend sein und die Absolventen genau beobachten. So auch Erwin Smith, jedenfalls hat Eren gelesen, dass dieser immer selbst zur Abschlussprüfung vorbei kommt, um sich anschließend zwei Rekruten für die FDF herauszufiltern. Natürlich wird das Ergebnis erst einige Tage später bekannt gegeben, dennoch ist Eren jetzt schon unglaublich aufgeregt und übermütig. Am Liebsten würde er sofort mit dem Praktischem beginnen, um seine überschüssige Energie abzubauen.

Leider wird er aber in die zweite Gruppe eingeteilt und muss so anfangs den Test schreiben.
 

Nun gibt es nur noch eine halbe Stunde Vorbereitungszeit, bevor der Stapel an Blätter ausgeteilt wird und völlige Stille für die nächsten Stunden einkehrt. Wichtige Persönlichkeiten der Polizeiwelt trudeln langsam ein, doch keinen erkennt Eren als Mitglied einer halbwegs aufregenden Abteilung. Die interessanten Leute treiben sich nur auf dem Sportplatz herum und beobachten den sportlichen Teil der Prüfungen, wie sicher auch Erwin Smith.

Doch kurz vor dem offiziellen Start öffnet sich plötzlich die Tür des Klassenraumes erneut und ein groß gewachsener, blonder Mann tritt ein. Entschuldigend hebt er die Hand und bespricht leise etwas mit dem Prüfer, bevor er sich zu den übrigen Polizeibeamten stellt. Scharf zieht Eren die Luft ein und weitet seine türkisgrünen Augen. Es gibt nur einen Mann, der solche gewaltigen Augenbrauen hat. Der blonde Neuling ist Erwin! Der echte Erwin Smith, der Leiter der „Flügel der Freiheit“! Schon viele Fotos hat der Schüler gesehen, auf denen der Blonde abgebildet war.

Kein Wunder, immerhin vertritt er die FDF ja auch nach Außen, aber was macht er hier? Sollte er nicht lieber die praktischen Tests beobachten? Was erhofft er sich davon, Schüler beim Schreiben zu beobachten? Doch jetzt hat Eren keine Zeit mehr darüber nachzudenken. Die Zettel werden ausgeteilt und die Prüfung beginnt.
 

Da er wirklich viel gelernt hat, sind die Fragen für den jungen Mann überraschend leicht. Sonst hat er sich immer nur gerade so durch die Schule durchschlagen können, aber dieses Mal, hat er ein wirklich gutes Gefühl dabei.

Obwohl Eren sich total anstrengt, ist Armin auch dieses Mal schnellet als er. Die Abschlussaufgabe, die darin besteht einen taktisch guten Plan auszutüfteln, um möglichst unentdeckt in ein bestimmtes Gebäude einzusteigen, in dem sich Terroristen aufhalten, ist für Eren selbst am Schwierigsten. Doch Armin war schon immer der, mit den besten Taktiken und so ist es auch kein Wunder, dass er seine Blätter als Erstes abgibt. Kurz darauf folgt Mikasa und Eren kommt langsam ins Schwitzen.

Insgesamt gibt er seine Unterlagen als Vierter ab. Noch ein Junge, mit dem er selbst nie viel zu tun hatte, hat vor ihm abgegeben.
 

Etwas steif geht er danach aus dem Raum, dabei hat der Junge immer Erwin im Augenwinkel, der schon die ganze Zeit über alle Schüler mit seinem strengen Blick nervös macht.

Endlich bei seiner Schwester und seinem besten Freund angekommen, atmet er erst einmal tief durch. Glücklich darüber, dass es vorbei ist, warten sie noch auf die Anderen und wechseln anschließend auf den Sportplatz vor dem Gebäude.

Beim Vorbeigehen begegnen sie der zweiten Gruppe, die gerade von dem praktischen Teil kommt. Dabei schaut Eren verdutzt zu ihnen. Ihre gesamte Kleidung schaut aus, als wäre sie direkt durch den Dreck gezogen geworden und die Schüler sind übersät mit blauen Flecken.

Was um Himmels Willen wird denn hier verlangt, dass sie alle so fertig ausschauen? Das fragt sich nicht nur Eren.

Auch die Anderen aus seiner Gruppe schauen recht skeptisch und unterhalten sich auf dem restlichen Weg fast gar nicht mehr. Jeder brütet in seinen Gedanken schon die schrecklichsten Vorahnungen aus, aber was sie schlussendlich wirklich erwartet, hätte keiner vermutet.
 

Auf dem Trainingsplatz angekommen, wird den Schülern erst einmal der Ablauf eines Parcours erklärt, den sie bewältigen müssen. Danach sind Schießübungen dran und zum Schluss gibt es einen Nahkampf mit einem der Prüfer.

Als sie jedoch auf dem, mit Sand ausgestatteten, Platz ankommen, auf dem der waffenlose Nahkampf, als letzter Teil der Prüfung, ausgeführt werden soll, verschluckt sich Eren fast an seiner eigenen Spucke. Seine Augen reißt er plötzlich weit auf und bringt kein Wort mehr heraus, obwohl Mikasa ihn gerade gefragt hat, was mit ihm los ist.

Der Lehrer, der die Gruppe an Schülern herumgeführt hat, erklärt zum Erstaunen aller auch gleich, warum Eren so überrascht ist.

„Es tut mir sehr leid, aber Oberkommissar Nachtfeld hat sich kurzfristig krank gemeldet und da wir auf die Schnelle keinen Spezialisten für Nahkampf gefunden haben, ist uns freundlicherweise Levi Ackermann, der Leiter der Spezialeinheit von den „Flügeln der Freiheit“, als Prüfer eingesprungen.“
 

„Eingesprungen wäre schön. Ich wurde von Erwin dazu verdonnert“, murmelt Levi zur gleichen Zeit so, dass es keiner außer ihm selbst hören kann.

Das ist also der große Levi? Diese Frage schwirrt derzeit nicht nur in Mikasas Kopf herum. Nach Erens Erzählungen hätte sie etwas anderes erwartet. Zwar schaut er nicht gerade freundlich und seine Ausstrahlung ist auch nicht zu verachten, aber irgendwie hat er in Erens Geschichte viel imposanter geklungen und allesamt haben sich den Leiter der Spezialeinheit größer vorgestellt.

Während die Anderen noch recht unschlüssig sind, was sie von dem Mann vor sich halten sollen, ist Eren wie versteinert.

Nie hätte er gedacht den Mann, der ihn so fasziniert hat, so schnell wiederzusehen. Auch jetzt wirkt er auf den Schüler wie ein Wunder. Den Respekt, der ein bloßer Blick von ihm bei seinen Mitschülern auslöst, ist gewaltig. Noch nie hat Eren einen solchen Menschen gesehen und er will ihn unbedingt besser kennen lernen, auch wenn das sicher schwierig wird. Die Aussicht auf einen Kampf mit Levi Ackermann spornt den jungen Mann nur noch mehr an und er kann es kaum erwarten.

Einen kleinen Einblick in seine Kampftechnik hat er ja schon erhalten, wobei der Bankräuber damals nach nur einer Sekunde auf dem Boden lag. Eren glaubt, dass nicht einmal Mikasa für ihn ein Problem darstellen würde und überlegt jetzt schon fieberhaft, wie er ihn beeindrucken könnte.

Um in die FDF zu kommen, braucht er Levis Interesse und das muss er irgendwie wecken. Den anderen Tests schenkt er kaum mehr Aufmerksamkeit. Der junge Mann hat in den letzten Wochen auch so gut trainiert, dass sowohl der Parcour, als auch das Schießen mit den verschiedensten Waffen ein Kinderspiel für ihn ist. Sein bester Freund Armin hat dabei schon mehr Probleme. Nur knapp schafft er den Pfad voller Hindernisse in der Zeit, die er für die Prüfung braucht und auch das Schießen fällt ihm nicht leicht.

Nur knapp besteht er diesen Teil und hat schon fast Angst vor dem Nahkampf mit einer echten Legende in der Polizeigeschichte.

In einer Reihe stehen die jungen Erwachsenen, die ihre Prüfung ablegen wollen und warten auf die Anweisung, wer als Erster antreten soll. Hier geht es nicht nach dem Alphabet, sondern Levi sucht sich selbst aus, wen er prüfen will. Dazu hat der Leiter der Spezialeinheit eine Mappe bekommen mit Namen und Foto eines jeden Schülers.

So kommt es, wie es kommen musste und der erste Name, der laut ausgerufen wird, lautet: „Armin Alert.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke für die Kommis und Favo-Einträge bei meinem Fanart und der FF.
Ich habe mich dadurch dazu entschieden, noch ein paar Kapitel zu schreiben. ^-^
Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, mit dem Hochladen.
Ich werde versuchen von nun an regelmäßig Kapis hochzuladen, so einmal die Woche, wenn es sich zeitlich ausgeht.

Würde mich über Kommis freuen! ;)

Lg. eure Ookami-chan Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  HeichouWaifu
2018-02-01T10:40:30+00:00 01.02.2018 11:40
Ach du heilige .....Armin.......
Antwort von:  Ookami-no-Tenshi
01.02.2018 18:16
Tja, jemand muss immerhin anfangen. Dabei hat es leider Armin erwischt, den Armen. Er tut mir selbst schon richtig leid ._.
Danke fürs Kommi ;)
Von:  Celeana
2017-09-30T19:34:43+00:00 30.09.2017 21:34
Ich bin Richtig gespannt wie Eren Levi's Aufmerksamkeit bekommen wird oder ob er es überhaupt kann *-*. Stehen sich Erwin und Levi in irgend einer art und weise nahe? Also ich meine weil Erwin Levi ja auf die Stirn geküsst hat.

Lg Celeana ;)
Antwort von:  Ookami-no-Tenshi
30.09.2017 21:52
Danke für dein Kommi <3
Also die Beziehung zwischen Erwin und Levi wird später noch ein bisschen genauer erklärt, aber in Kurzfassung. Da läuft etwas ;)


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