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Wo bleibt der Junge mit dem Caffe Latte?

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ein dickes Danke geht an Flokati die mir mit ganz vielen Verbesserungen geholfen hat <3 Komplett anzeigen

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Mein Tag beginnt sehr früh, ich bereite mich auf meinen Job vor und schlurfe ohne einen Tropfen Koffein zum Set.

Kaum bin ich da, geht es auch schon los, ein paar Sit-Ups um die Bauchmuskeln zu betonen, Make-Up, Haare und Instruktionen. Gut, dass ich kein großes Fitting vor mir habe, diese Stecknadeln sind einfach nur Horror, wenn sie meine empfindliche Haut ankratzten.
 

Bevor es los geht, habe ich Zeit mich mit dem Kunden zu unterhalten und auch mit der Fotografin wechsele ich ein paar Worte. Sie sind alle sehr freundlich und freuen sich, dass ich den Job erhalten habe.

Da ich ohne meinen morgendlichen Kaffee irgendwie nicht zu gebrauchen bin, bitte ich einen Assistenten darum, das Strandcafé anzurufen und dort einen Caffe Latte zu bestellen und ich bitte ausdrücklich um Lieferung, in der Hoffnung, dass Yuuri ihn mir bringt.

Zuerst werde ich komisch beäugt, aber einem Topmodel versucht man es eben recht zu machen und so machen sie sich an die Arbeit.
 

Während ich auf meinen Kaffee warte, fangen wir bereits mit dem ersten Stück der Kollektion an, eine weiße Boxershort, eng geschnitten, schlicht gehalten so wie man es kennt.

Das Set wird in Schwarz/Weiß geshootet und ich finde, dass es dadurch ganz anders wirkt.

Die Stylisten scheinen Praktikanten zu haben, ich höre sie kichern und wie sie mich anhimmeln, doch seit gestern ist mir das alles egal. Seit gestern denke ich nur an eine Person.
 

Die Zeit vergeht und während der nächsten drei Kollektionsteile ist Yuuri immer noch nicht aufgetaucht.

"Wo bleibt der Junge mit dem Caffe Latte?" jammere ich leicht, ich brauche mein Koffein und ich brauche Yuuri.

Ich verlange eine Pause und renne in der engsten, schwarzen Boxershort, die ich je getragen, habe über das Set. Hier und dort kann ich einen Seufzer hören, doch ich denke nur an eine Person.

Ich bespreche gerade das weitere Vorgehen als ich die Tür und Yuuris Stimme höre, mein Herz macht einen Hüpfer.

Ich drehe mich zu ihm um, strahle über das ganze Gesicht und gehe auf ihn zu. "Yuuri" kommt es fröhlich über meine Lippen, aber dieser starrt mich mit hochrotem Kopf an. Oh stimmt ja, er weiß ja nicht, dass ich Model bin. Oh! Und ich bin halbnackt!

"Vi..Viktor?" fragt er ungläubig und blinzelt mich an.

"Ja. Hi." Meine Freude nimmt einfach nicht ab.

"Du.. Was machst du hier?"

"Ich arbeite hier" gebe ich leicht verlegen zu, vielleicht sollte ich mir wirklich etwas anziehen.

Yuuri macht keine Anstalten auf mich zu zukommen, deshalb lasse ich mir einen Bademantel reichen um mich zu bedecken und ich nehme kurzentschlossen seine Hand in meine um ihn hinter mir her zu ziehen.

"Vi.. Warte" protestiert er, doch darauf nehme ich keine Rücksicht.

Die Umkleide ist leer und ich ziehe ihn hinein, ehe ich die Tür schließe.

"Wieso hast du nichts gesagt?" will er wissen.

"Ich wollte, dass du mich, auch ohne zu wissen was mein Job ist, magst" gestehe ich.

"Aber.. Du.. " er stammelt so süß und ich schmunzele leicht.

"Jetzt weißt du ja was ich tue" entgegne ich ihm leise und meine Hand berührt seine Wange.

Yuuri schreckt hoch und ich schaffe es noch den Becher in seiner Hand festzuhalten, bevor er ihn fallen lässt. "Wieso?" murmelt er leise mit hochrotem Kopf.

Sein Blick trifft meinen und ich sehe wie er mit sich kämpft. "Du hättest mir gleich sagen können, dass du Model bist, dafür musst du nicht erst in Unterwäsche vor mir stehen."

Yuuri fängt an aus vollem Herzen zu lachen und ich stimme mit ein, er hat Recht, aber vielleicht war das ja alles so geplant.

Ich lasse meine Hand sinken und stelle den Kaffee auf den Tisch ab, um mich kurz darauf dagegen zu lehnen. "Hast.. Hast du das geplant?" fragt er und schaut mich mit seinen wundervollen, braunen Augen an.

Ich kichere leicht. "Vielleicht?"

"Du bist echt unmöglich" erwidert er und muss dennoch lachen.

"Ich weiß."

Eine Weile stehen wir einfach da und sehen uns an. Yuuris Blick fällt auf die Uhr. "Oh verdammt! Viktor.." er sieht mich fast traurig an "Ich muss wieder zurück."

Ich nicke. "Ich sollte auch zurück zum Set" gestehe ich kleinlaut, ich schnappe mir den Caffe Latte meines Lieblingsbaristas und greife nach der Türklinke. "Darf ich.. Dich nachher abholen?" frage ich gerade heraus und er starrt mich an. Gott er ist so süß.

Er nickt leicht. "Ja.. Gerne."
 

Und da ist es wieder, das süße Lachen.
 

Ehe ich ihm die Tür öffne, drücke ich ihm etwas in die Hand und traue mich ihm einen leichten Kuss auf die Wange zu geben. "Bis später" hauche ich ihm ins Ohr und sehe gerade noch wie er wieder bis zu den Ohrspitzen rot anläuft.
 

...
 

Nach dem Gespräch mit Phichit muss ich dann doch eingeschlafen sein, zum Glück denn so sind meine Augenringe nicht ganz so tief.

Die Erinnerung an gestern Abend ist immer noch präsent und lassen mich lächeln. Ich stehe also auf und mache mich fertig. Phichit ist schon gegangen und so umgehe ich den bohrenden Fragen, ob ich Viktor geschrieben habe. Das habe ich natürlich nicht getan.

Nach meinem sehr knappen Frühstück, das aus einer Scheibe Toast und einem Orangensaft besteht, mache ich mich auf den Weg.

Die Frühschicht ist mir schon immer lieber gewesen, da umgeht man den abendlichen Spinnern am Pier, die einen dumme Sprüche an den Kopf werfen.

Der Morgen vergeht sehr ruhig bis das Telefon klingelt. Mein Chef nimmt den Anruf entgegen und scheint mit dem Gesprächspartner zu diskutieren, gibt aber schließlich doch auf.

Seufzend beendet er das Gespräch und reicht mir eine Notiz, darauf zu sehen ist eine Adresse eines Studios.

Calvin Klein Studio LLC, 1620 26th St #1040N, Santa Monica, CA 90404, USA

Ungläubig starre ich den Zettel an.

"Du sollst einen Caffe Latte liefern."

"Hä?" Mein Chef hält mich wohl für bescheuert.

"Bitte."

"Okay?" Ich bin verwirrt. "Ich soll also einen Caffe Latte zubereiten und zu diesem Studio bringen? Wir liefern doch gar nicht." entgegne ich meinem Chef.

"Das habe ich denen auch versucht zu erklären, aber irgend so ein Topmodel besteht darauf."

Ich seufze und schaue immer noch skeptisch. "Ist ok, ich mach's ja."

Alles zum Wohle unseres Cafés.
 

Kaum ist der Caffe Latte zubereitet, mache ich mich auf den Weg. Glücklicherweise stellt mir mein Chef ein Fahrrad zur Verfügung, sodass ich nicht ewig unterwegs bin.

Als ich ankomme, bin ich mehr als beeindruckt, das Gebäude ist riesig. Nichts desto trotz finde ich schnell den Eingang.

"Entschuldigung? Ich soll hier einen Caffe Latte abgeben" versuche ich mich bemerkbar zu machen.

"Yuuri" höre ich von einer bekannten Stimme und ich starre ihn an. "Vi..Viktor?"

Er lächelt mich breit an und ich kann nicht anders als ihn anzustarren und zu fragen was er hier macht. Gott er steht in Boxershort vor mir und sieht unheimlich gut aus, kann man so etwas nicht verbieten?

Ich spüre wie sich meine Wangen erhitzen und schon werde ich von Viktor in einen Raum gezogen.

Protestieren scheint nicht zu helfen.

Ich bin wieder alleine mit ihm.

Nach einer kurzen Zeit frage ich ihn wieso er es mir nicht gleich erzählt hat und seine Antwort ist einfach nur albern. Als ob ich ihn nur wegen seines Jobs mögen würde. Ich muss lachen, denn ihn direkt in Unterwäsche zu erblicken ist ein Schock, ein traumhaft schöner Schock muss ich gestehen, aber wenn er es mir eher gesagt hätte, wäre ich immerhin ein wenig vorbereitet gewesen.

Als ich Viktors Hand an meiner Wange spüre zucke ich unwillkürlich zusammen und meine Gesichtsfarbe ändert sich erneut.

Das gemurmelte Wieso, das meine Lippen verlässt ist eher an mich gerichtet und ich frage mich wie er dazu kommt so zärtlich zu mir zu sein. Gott mir wird ganz schwindelig, doch ich kann die Situation mit meinem Lachen retten und er stimmt ein.

"Hast.. Hast du das geplant?" frage ich

Er kichert leicht. "Vielleicht?"

"Du bist echt unmöglich" erwidere ich und muss dennoch lachen.

"Ich weiß."

Mein Blick schweift zur Uhr und ich muss leider wieder los, die Arbeit ruft. Ich will eigentlich gar nicht gehen.

Bevor ich gehe, fragt Viktor mich ob er mich nachher abholen darf. Ich nicke verlegen.

Er drückt mir etwas in die Hand und dann spüre ich seine Lippen an meiner Wange. Ich zucke zusammen, mir wird unheimlich heiß und das Letzte, das ich von ihm höre ist ein gehauchtes "Bis später“, das meine Knie weich werden lässt.
 

Viktor geht zurück zum Set und ich sprinte so schnell es geht aus dem Studio, um erst an meinem Fahrrad anzuhalten.

Erst jetzt öffne ich meine Hand und schaue mir an, was Viktor mir in die Hand gedrückt hat. Es ist das Geld für die Lieferung mit einem großzügigem Trinkgeld. Ich schüttele leicht meinen Kopf, verstaue das Geld und fahre so schnell es geht zur Arbeit zurück.
 

Dort angekommen widme ich mich einer neuen Rezeptur und irgendwie mag die Zeit trotzdem nicht vergehen.

Immer wieder laufe ich unkoordiniert durch das Café, vergesse was ich machen wollte. Es hat keinen Sinn es zu verleugnen, ich bin schlichtweg nervös.
 

Knapp eine Stunde vor meinem Feierabend, höre ich seine Stimme und sehe sein bezauberndes Lächeln.

"V-Viktor" stammle ich leicht verlegen und deute ihm an sich zu setzen.

"Yuuri!"

Er setzt sich in einen der Sessel und grinst mich an. "Kannst du mir was empfehlen?" fragt er mich und ich überlege kurz.

"Ich habe heute .. Ach nicht so wichtig, willst du nicht das Übliche?" weiche ich vorsichtig aus.

Plötzlich sieht Viktor mich leicht schmollend an und schüttelt den Kopf. "Yuuri.. überrasch' mich!"

Ich schaue ihn verdutzt an und nicke verlegen und begebe mich hinter den Thresen.

Ich schäume die Milch auf und stempele das Kaffeepulver um daraus einen einfachen Espresso zu ziehen.

Ich schnappe mir ein Glas und befülle es erst mit der Milch, anschließend kommt etwas Schaum darauf. Als nächstes folgt Mangosirup, der sich am Boden absetzt und einen wunderbaren, farblichen Akzent setzt.

Als nächstes schichte ich den Espresso und verschönere das Ganze noch ein wenig. Dünn geschnittene Mangostreifen geben dem Getränk den letzten Schliff und ich gehe zurück zu Viktor.

"Aber.. Erwarte nicht zu viel.." stammle ich leicht verlegen und stelle das Getränk ab.

"Wow! Amazing!" kommt es über Viktors Lippen und er scheint sich wirklich zu freuen.

"Yuuri das sieht fabelhaft aus."

"Oh.. Danke" murmele ich leise und wende meinen Blick ab, das ist mir alles so peinlich. Bisher hat nur mein Chef diese Rezeptur probiert, sie ist noch nicht auf der Karte.

Viktor schaut sich meine Kreation genau an, ehe er das Getränk umrührt und seine Lippen an das Glas ansetzt. Erst jetzt bemerke ich was für schöne Lippen dieser Mann hat.

Den Milchschaumbart wischt er mit seinem Finger ab, um diesen danach ab zu lecken - ich glaube mein Herz bleibt stehen.

Seine Augen funkeln und er greift nach meiner Hand.

"Das schmeckt unglaublich gut" meint er freudestrahlend und ich sehe, dass er es ehrlich meint, was erneut das Blut in meinen Kopf schießen lässt. "Das ist die perfekte Mischung aus Frucht und Bitterkeit.“

"Wirklich? Das.. Das freut mich zu hören, bisher habe ich es nur meinen Chef probieren lassen.“

„Doch! Es schmeckt super.“

Er fängt an zu lachen und das bricht endlich das Eis, ich stimme mit ein und entschuldige mich um meine Schicht zu beenden.

Viktor genießt seinen Kaffee und blättert in einigen Magazinen, bis meine Schicht zu Ende ist.
 

Ehe ich in den Feierabend entlassen werde, bezahlt Viktor seinen Kaffee und wartet dann auf mich.

Ich hänge meine Schürze auf und kontrolliere noch einmal mein Outfit, ich trage eine schlichte schwarze Hose und ein schwarzes T-Shirt kombiniert mit einem hellblauen Hemd, das wird reichen.

Räuspernd mache ich auf mich aufmerksam und wir verlassen das Café.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Flokati
2017-08-15T09:22:44+00:00 15.08.2017 11:22
Den Viktor bei den Sit-Ups würd ich auch gern sehen... ;)
Ich muss mal schauen, ob ich dieses eine sehr leckere Bild noch habe.

Wirklich schöne Ideen und ich bin gespannt, was als nächstes passiert!
Über alles andere haben wir ja so gesprochen ^^

Antwort von:  --lina--
15.08.2017 11:25
Danke dir für deine Hilfe, du hattest ja so recht X'D
Und ja ein trainierender Viktor sieht bestimmt gut aus.
<3
Von:  KeksFanxXx
2017-08-15T08:54:35+00:00 15.08.2017 10:54
Lol, was würde ich dafür geben um Viktor zusehen zu können bei seinen Sit-Ups.... *_*
Das der Titel in der FF selbst erscheint ist herrlich. Gut verarbeitete, haha!
Armer, armer Yuuri... instant Boner, bei Viktors Anlick wahrscheinlich. XDDDDD Ich hab so Herzklopfen beim lesen, dass ist echt unmöglich. Wahrscheinlich erinnere ich mich an die ersten Begegnungen mit B. ... richtig peinlich aber auch klasse. xD

Auch sehr süß, dass man über beide Sichtweisen erfährt. Yuuri ist einfach zum knuddeln.
Jeder der Yuri on ice geschaut hat ließt dieses "Wow! Amazing!" übrings DIREKT im Kopf mit Viktors Syncronstimme. XDD

I NEED THE NEXT CHAPTER NOW! XD
Ich freu mich schon! *//^//* <3
Antwort von:  --lina--
15.08.2017 11:28
Danke dir :)
Das nächste Kapitel wird leider etwas Zeit in Anspruch nehmen, ich bin mir unschlüssig ob es nicht unter Umständen das letzte werden soll ^^'
Aber ich freue mich, dass es dir gefällt.

Das mit dem "Wow! Amazing!" war im übrigen volle Absicht X//D
Selbst beim tippen hatte ich gleich seine Synchronstimme im Kopf und musste schmunzeln.
<3


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