Warrior von Kupferhaeschen ================================================================================ Kapitel 2: Tollpatsch in nöten ------------------------------ So lange hatte er nichts von ihr gesehen oder gehört und jetzt lag sie hier vor ihm. Bei ihrem Anblick musste er in sich hineinlachen. Sie hatte sich kein Stück geändert. Natürlich war sie etwas größer, hatte mehr weibliche Rundungen und längeres Haar. Doch ihr verhalten war wie immer. Er ging zu ihr und kniete sich neben sie. "Wie geht es dir?", fragte er höflich und reichte ihr die Hand. Doch Marinette legte beschämt ihre Hände vors Gesicht. "Würdest du bitte einfach gehen?" Adrien schmunzelte "Wir sehen uns nach so langer Zeit wieder und du schickst mich weg?" Sie nickte, noch immer ihr Gesicht versteckend. Plötzlich kam eine andere Frau von hinten auf Marinette zu. "Marinette! Du hast uns einiges zu erklären... Woher kennst du Adrien Agrest?" Doch bevor Marinette reagieren konnte, kam Vivienne zu ihnen. "Marinette ist alles in Ordnung bei ihnen?" Endlich begann sie sich aufzurichten. Ignorierte allerdings gekonnt seine helfende Hand. "Ja vielen Dank. Mir gehts gut. Ich bin nur ... gestolpert." "Na schön. Können wir dann weitermachen?", fragte die alte Dame sichtlich genervt. Nachdem alle nickten begann Adrien zu erklären. "Mein Vater und Ms Westwood sind seit Jahren gut befreundet und nun haben die beiden beschlossen eine gemeinsame Kollektion auf den Markt zu bringen. Und hier kommt ihr ins Spiel. Es soll eine moderne Business Collection werden. Für Chef und Junior Chef." "Also Vater und Sohn?", fragte Mike. Adrien nickte. "Genau. Stellen sie sich einfach mich und meinen Vater vor. Da ich unter anderem einen Teil präsentieren werde, wäre das zumindest von Vorteil." Natürlich ging sofort das aufgeregte Getuschel los. Anders hatte er es auch nicht erwartet. Einzig Marinette stand still da und... starrte ihn an. Er lächelte sie an und sofort wandte sie ihren Blick zu Vivienne. "Ms Dupain-Cheng. Da fällt mir ein..." "Ich werde nicht an dem Projekt teilnehmen." Die alte Frau sah sie überrascht an und nickte. "Richtig. Als Praktikantin ist es ihnen nicht gestattet an solchen Projekten teilzunehmen." Marinette nickte. War das gerade wirklich die Marinette die er in Paris kennengelernt hatte? "Nun denn... Dann können sie für heute Nachhause gehen. Ich werde ihnen morgen den weiteren Verlauf ihres Praktikums mitteilen." Lächelnd verabschiedete sich Marinette von allen. Auch von ihm. Packte ihre Sachen und verschwand durch die Tür. "Mr Agrest?" "Ja?", fragte Adrien noch immer auf die Tür starrend. "Sie sind ebenfalls für heute entlassen. Die Designs bleiben geheim, bis wir fertig sind." Adrien nickte nur und verschwand durch die Tür. Er wollte von anfang an nicht nach London kommen. Und seinem Vater diesen Gefallen tun. Aber als er das ganze Nino und Alya geschildert hatte, meinten sie er solle diese Chance nutzen. Bis vor fünf Minuten wusste er nicht welche Chance sie meinten. Noch bevor die Tür hinter ihm komplett ins Schloss gefallen war, beschleunigte er seine Schritte. "Marinette. ... Marinette warte." Als er dann ums Eck steuerte, sah er wie sie mitten im Gang stand und den Kopf in seine Richtung drehte. "A-Adrien... Was ist denn?" Er blieb neben ihr stehen und lächelte sie an. "Ich bin für heute auch frei. Hast du Lust einen Kaffee zu trinken und etwas zu reden?" "Also... Weißt du... I-ich.. Und .. Das ..", begann sie zu stammeln. Er wusste genau was das hieß. Eine Abfuhr. Natürlich wusste er aber auch wie er dem entgegenwirken konnte. Er machte einen Schmollmund und fragte traurig "Freust du dich nicht, mich nach so langer Zeit wieder zu sehen?" "D-doch.. A-aber.." "Kannst du nicht 10 Minuten deiner Kostbaren Zeit für mich opfern?" Marinette seufzte auf. "Na schön." Sofort begann Adrien zu grinsen und legte den Arm um ihre Schulter, um sie zum Gehen zu animieren. Dass sie sich dabei versteifte, bemerkte er nicht einmal. "Dafür lade ich dich ein." "Davon ging ich aus.", antwortete sie schmollend. Den Weg ins Café schwiegen sie. Es schien als würde es sie doch mehr belasten als er dachte, dass sie nicht mitwirken durfte. "Alya erzählt ja nicht sonderlich viel, wie gehts dir denn?", fragte er nachdem sie ihren Kaffee bekommen hatten. "Ich erzähle Alya ja auch nicht sonderlich viel.", antwortete sie und lachte kurz auf. "Als wir nach London sind, bin ich sofort auf eine Fachschule für Design gewechselt. Dort lief es ganz gut. Da ich hier niemanden hatte, wurde ich nicht abgelenkt und konnte mich auf die Schule konzentrieren." Sie erzählte es zwar lächelnd, aber Adrien merkte, dass ihr diese Zeit sehr schwer fiel. "Hast du denn hier Freunde gefunden?", fragte er vorsichtig nach. Marinette schüttelte den Kopf. "Nein. Ich habe aber auch nicht danach gesucht." "Verstehe.", murmelte Adrien und aß ein Stück von seinem Schokokuchen. "Und...was gibts bei dir Neues?" Adrien zuckte mit den Schultern. "Mein Vater ist wie immer. Chloe wird von Jahr zu Jahr... Charmanter und seit Nino und Alya so viel turteln, kämpfe ich ständig mit Würgereiz." Bei seiner letzten Aufzählung begann sie zu kichern. "Vermisst du Paris?" "Manchmal ja." Bei ihrem traurigen Blick konnte er nicht anders und nahm ihre Hand in seine. Er drückte sie leicht und wollte etwas Aufmunterndes sagen. Doch Marinette zog ihre Hand weg und... Verschüttete ihren Kaffee. "Oh nein... Ich Trampel.", jammerte sie. Und erst da sah er es. Sie hatte sich den Kaffee um ihre Kleider geschüttet. Adrien winkte die Kellnerin zu sich und bezahlte. Dann legte er seine Jacke um Marinettes Schultern. "Komm." "Was?.. Wohin?... Adrien ich bin..", stammelte sie verlegen. "Ja ich weiß. Vertrau mir. Wir bringen das in Ordnung." Ohne ein weiteres Wort folgte sie ihm. Bis sie in der Lounge seines Hotels standen. "Guten Tag Herr Agrest. War ihr Tag angenehm?", fragte der Hotelmanager, als sie das Gebäude betraten. "Ja. Vielen Dank." Der Manager sah nun zu Marinette lächelte und fügte ein "Viel Spaß" hinzu. Adrien verdrehte genervt die Augen und führte Marinette zum Fahrstuhl. "Was wird das Adrien?", fragte sie unsicher, als sie im Fahrstuhl standen. "Ich bring dich auf mein Zimmer." Er verstand die Frage nicht, das war doch ganz offensichtlich. Apprupt flüchtete sie nun ans andere Ende des Fahrstuhls. "W-Was? Wieso denn?" "Ähm.. Weil du dich umziehen musst?" Nun seufzte sie. "Ich hätte mir auch irgendwo schnell was Neues kaufen können..." Oh... Daran hatte er nicht gedacht. Verdammt. Er überlegte kurz. "Du hast dich sicher verbrüht. Du solltest dich erstmal abduschen.", antwortete er selbstsicher um sie zu beruhigen. Und es schien zu funktionieren, denn sie nickte stumm und kam wieder an seine Seite. Und schon waren sie in der 17ten Etage. Welche natürlich seine komplette Suite beinhaltete. Sein Vater wusste wie man übertrieb. "Hier ist das Badezimmer." Er ging zur Dusche und zeigte auf die verschiedenen Knöpfe der Bedienleiste. "Warmes Wasser. Kaltes Wasser. Dampf. Licht an. Licht aus." "ähm.. Das ist wirklich.. Modern." Er lachte. "Ja." "Hier sind frische Handtücher. Ich warte im Wohnzimmer." Er reichte ihr die Handtücher und verließ das Badezimmer. "Ähm.. Adrien?" "Ja?", fragte er und drehte sich nochmal in Marinettes Richtung. "Meine Kleider sind schmutzig..." Er sah sie verwirrt an. Das wusste er doch längst. Deswegen waren sie doch hier? Nach wenigen Sekunden des Schweigens fiel der Groschen. "Frische Kleider...", murmelte er und sie nickte langsam. "Einen Moment." Dann huschte er in sein Schlafzimmer und kam mit zwei Kleidungsstücken zurück. "Ich habe nichts anderes hier. Tut mir leid." Es dauerte nicht lange und man hörte kein Wasser mehr laufen. Adrien war überrascht wie schnell sie war. Frauen brauchten doch im Allgemeinen im Bad länger. Als man dann die Türklinke hörte und die Badezimmertür aufging schaltete Adrien den Fernseher aus und sah in ihre Richtung. "Äh... So kann ich nicht raus.", murmelte Marinette verlegen. Und da hatte sie Recht. Sie trug einen seiner Pullover, welcher ihr viel zu groß war. Die Hose die er ihr dazu gab, hatte sie noch in der Hand. "Die rutscht mir ständig von den Hüften.", antwortete sie, als sie seinen Blick sah. "Mhm." Sie kam zu ihm herüber und saß sich neben ihm auf das Sofa. "So geh ich nicht durch die Stadt." Er nickte und ließ seinen Blick über ihre schlanken Beine wandern. "Ja.. Ist vermutlich besser so..." Während sie beide überlegten, was sie tun könnte, wanderte sein Blick ganz automatisch immer wieder zu ihr. Sie war als Mädchen schon hübsch. Aber jetzt. ... Verschlug es ihm die Sprache. Sie war eine wunderschöne Frau geworden. Als sie plötzlich aufschrie, zuckte er ertappt zusammen. "Was?.. Ich hab nichts... Was ist denn?", fragte er. "Meine Mutter ist zuhause. Ich Idiot.", antwortete sie und tippte schon auf ihrem Handy umher. "Mama? Hey. Ich hatte einen kleinen Unfall mit einem Kaffee... Jaa... Nein Mama, diesmal war es nicht im Starbucks. Mamaaa... Ja. Jetzt hör zu. Kennst du das große Hotel zwei Straßen nach dem Studio?... Ja genau das.. Super bis gleich." Dann legte sie das Telefon auf den Tisch und seufzte. "Passiert dir sowas öfter?", fragte er vorsichtig. "Ähm... Gelegentlich." Es dauerte etwa 30 Minuten bis Marinettes Mutter im Hotel war, mit neuer Kleidung und sie mit nachhause nahm. In der Zeit unterhielten sie sich noch relativ gut. Sie war die ganze Zeit über Rot im Gesicht und stotterte gelegentlich. Was aber verständlich war, immerhin trug sie nicht viel. Adrien ging ins Schlafzimmer und warf sich mit dem Gesicht voran ins Bett. Es war lange her, dass er eine Frau in ein Hotelzimmer mitgenommen hatte. Und es war das erste Mal, dass sie sich nicht sofort ausgezogen hatte um ihn zu verführen. Das war eine angenehme Abwechslung. Und doch... "Adrien? Aaaaadrieeeeeen." "Waff willft du Plagg?", meckerte er ins Kissen. "Marinette hat da was vergessen.", trötete sein Kwami begeistert und schwebte ins Zimmer. "Was hat sie denn vergessen?". Adrien drehte seinen Kopf zu Seite um sehen zu können womit sein Freund da angeflogen kam. "Ich bin mir nicht sicher aber nennt ihr das nicht..." "Ihre Unterwäsche.", entgegnete er entgeistert. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)