Weil Liebe niemals einfach ist von Elefantastisch ================================================================================ Kapitel 10: Wildhüter --------------------- „Du könntest ihn auch einfach mit ein paar Flüchen traktieren und ihn dann in die Koppel von diesen Missgeburten mit den unterschiedlichen Beinen schleppen.“ „Hippogreife, Scorp“, maulte Jake dazwischen. „Diese Viecher mit den unterschiedlichen Beinen heißen Hippogreife.“ „Jajaa, Herr Professor.“ Scorpius rollte die Augen, wandte den Blick aber nicht von Quinn ab, der eigentlich angesprochen gewesen war. Sie saßen auf ihrem Stammsofa im Slytheringemeinschaftsraum und in ihrem Umfeld summte es von der Betriebsamkeit eines verregneten Samstagnachmittags: Schüler kam und gingen, machten Hausaufgaben, spielten Zauberschach oder plauderten vor dem Kaminfeuer. Oder schmiedeten Pläne, wie sie den schlosseigenen Wildhüter am besten aus dem Weg räumen konnten. „Jaaah schon, aber das wäre dann nur halb so lustig.“ Wieder rollte der junge Malfoy die Augen. „Du bist ein sadistischer Drecksack, weißt du das eigentlich.“ „Natürlich“, grinste der Schwarzhaarige breit. Scorpius ließ seinen Blick durch den Kerker schweifen, musterte die schummrig grünen Lampen, die an Ketten von der Decke hingen, die schwarzen Lederstühle und die Bullaugen, die nach oben den Blick in den Schwarzen See frei gaben. Träge strömte das Wasser über sie hinweg, zog Fische mit sich und ließ das Seegras schwanken, wie einen alten Nimbus, der zu viel Gepäck geladen hatte. „Schön, wenn du drauf bestehst.“ Einen Moment lang schwieg er, darüber nachdenkend, wie sie die Sache am besten angehen sollten, während fünf Augenpaare auf ihm ruhten. Das größte Problem würde es wohl werden, alle Unerwünschten von Hagrids Hütte fern zu halten. Selbst wenn sie eine Illusion herauf beschworen, die niemanden die wahren Geschehnisse in der Hütte sehen ließ, der Brandgeruch war trotzdem da. Sie waren auf den Wind angewiesen, da half alles nichts. Außerdem musste es eine bewölkte Nacht sein, damit man den Rauch nicht sah. Wettermäßig wäre heute ein gut geeigneter Tag: der Wind kam von Nordnordosten und dicke, graue Wolken wirbelten über den Himmel. Die Frage war nur, ob diese Witterung bis in die Nacht bestehen blieb. „Becks, du steckst das Bootshaus in Brand. Ich will meterhohe Flammen und intensiven Rauchgeruch haben. Beauty, sieh zu, dass du bis heute Abend denn Pulli oder so von irgendeinem Schlammblut kriegst. Denn lässt Becks dann angekohlt unten beim brennenden Bootshaus liegen.“ Er musterte die beiden kurz und überlegte, wo er den Portschlüssel für Chad am besten auslegen sollte. Als er angefangen hatte Zaubersprüche zu überarbeiten und selbst zu schreiben, war der Spruch zur Herstellung von Portschlüsseln einer der ersten gewesen, an denen er sich versucht hatte. Das Ergebnis war besser geworden, als er es sich vorgestellt hatte: man konnte weder die Reiseroute nachverfolgen, noch wer ihn benutzt hatte, das Ministerium bekam keinen Wind davon, wenn man einen herstellte und er funktionierte auch in Hogwarts. Der neue Portschlüsselspruch war einer der wichtigsten und am häufigsten gebrauchten Zauber, die Scorp bis jetzt geschrieben hatte. „Wenn du das Feuer gelegt hast, bleibst du nicht stehen und siehst zu wie’s brennt, ist das klar?!“, schob er noch nach, als er Becks‘ Schnuten sah, weil er nicht zusehen durften, wie die Hütte zu Asche wurde. „ Du gehst sofort wieder hoch in den gepflasterten Innenhof. Ich leg dir einen Portschlüssel hinter die Eberstatue am Ende der Galerie – ich muss heut sowieso Patrouille im Schloss laufen, da kann ich ihn gleich nebenbei deponieren, ohne dass es auffällt. Die Uhrzeit machen wir uns heute Abend aus, wenn wir gehen.“ Soviel zum Ablenkungsmanöver. Jetzt kam der eigentliche Hauptteil ihrer Mission. „Beauty, Nate, Jake, ihr geht als Vorhut. Hagrid darf nicht aus der Hütte raus kommen. Beauty, du illusionierst den Wald, damit man den Feuerschein nicht sieht, Allesandro, die Hütte darf nicht gesehen werden und Jake, alles Übrige war uns verraten könnte, gehört dir. Quinn – der Halbriese ist deine Aufgabe.“ Die vier nickten und wieder hielt Scorp inne, um zu überlegen, wo er den Portschlüssel am besten verstecken konnte. Er selbst konnte keinesfalls runter zu Hagrids Hütte, sein Revier war auf der gegenüber liegenden Seite des Schloss. Aber von zehn Uhr bis zwölf war der Vertrauensschüler der Hufflepuff beim Steinkreis und im Glockenturm eingeteilt. „Beauty, sieh zu, dass das Schlammblut, von dem wir den Pulli kriegen, ein Hufflepuff ist. Versetz ihn in einen Tiefschlaf und pflanz ihm dann gleich die Erinnerung ein, dass er und seine Kumpanen heute Nacht unten beim Bootshaus und bei Hagrids Hütte waren. Und nimm seinen Zauberstab mit. Was euren Portschlüssel betrifft, hinter dem linken Stein im Steinkreis. Weiter nach unten kann ich den Hufflepuff-Vertrauensschüler nicht schicken, das würde auffallen.“ Pünktlich um zehn vor zehn stand die ganze Truppe in einem leeren Zaubertrankkerker bereit. Domi hielt einen scheußlichen braunen Pullover unterm Arm und sah so aus, als ob sie gerade erst aufgestanden wäre. Wenn Scorp darüber nachdachte, war sie vermutlich tatsächlich gerade erst aus dem Bett gekommen. Aber nicht weil sie dort ein Nickerchen gehalten hatte. „Beauty?" „Der Kerl heißt Sebastian Davies. Hufflepuff, siebte Klasse. Er schläft in der Besenkammer in der Eingangshalle, deren Eingang ich versiegelt hab. Morgen früh heb ich beide Zauber auf und er wird beichten, dass er seine Freunde – zwei weitere Schlammblüter, ein Halbblut, ebenfalls bei ihm in der Kammer, und der Vertrauensschüler – beide Gebäude angezündet haben.“ „Sehr gut.“ Das war einer der Gründe, warum er mit seinen Leuten so gut klar kam und immer alles funktionierte. Sie taten, was er ihnen sagt, jedoch nicht ohne eine gewisse Eigenständigkeit dabei an den Tag zu legen. Sie wussten alle, wie der Plan in seinem Kopf aussah, auch wenn er es ihnen nicht detailliert mitteilte und was sie neben dem, was er ihnen sagt, noch tun mussten. Die blonde Schönheit warf sowohl den Zauberstab als auch den Pullover zu Chad, der beides auffing. „Gut, gehen wir’s nochmal durch. Becks, du machst das Bootshaus mit Davies Zauberstab zu einem Scheiterhaufen – ich will es von der Halle über den Kerkern aus noch sehen können. Schmor den Pulli an und hau ab. Dein Port geht um Punkt halb elf. Verpass ihn bloß nicht, ich glaub kaum, dass du ungesehen über die Brück kommst, wenn die Lehrer erst mal Wind davon gekriegt haben, dass es beim See unten brennt und sie aus allen Teilen des Schlosses dort hin schwirren. Sobald du wieder im Gemeinschaftsraum bist, legst du den Zauberstab für Beauty unter unser Sofa und legst dich Schlafen. Ich zauber dir dann einen Port runter“, er hielt eine kleine Dose in die Höhe, „versenk sie im See, sobald du unten bist. Klar soweit?“ Der Junge nickte und Scorp kam zu Quinn, Nathan, Jake und Domi, die gerade dabei war, ihre Frisur mithilfe eines Taschenspiegels wieder zu richten. „Ich schick euch mit einem Port runter zu Hagrids Hütte. Ihr versiegelt als erstes die Hütte – es darf weder was rein oder raus kommen, noch darf man etwas hören – dann kommen die Illusionen. Seht bloß zu, dass niemand das Feuer mitkriegt, bis ihr verschwunden seid. Euer Port geht um elf. Sobald ihr wieder hier seid, geht ihr ins Bett. Beauty, nimm den Zauberstab mit und sie zu, dass du morgen spätestens um Fünf alles mit Davies und seinen Spießgefährten geregelt hast. Um den Vertrauensschüler kümmer ich mich. Die Erinnerung sollte nicht ganz klar sein, setzt ihnen einfach rein, dass sie zwischen zehn und elf aufgeteilt zu den beiden Gebäuden gegangen sind und sie angezündet haben. Hagrid wollten sie eigentlich nicht umbringen.“ „Warum? Dann wäre die Strafe doch viel härter, weil sie jemanden gekillt haben.“ „Nach Askaban kommen sie sowieso“, Scorp zuckt die Schultern und lehnte sich an das Lehrerpult. Als er den Blick seiner Todesser sah, stöhnte er entnervt. „Was meinst du, bringt dir schlimmere Gewissensbisse: wenn du jemanden vorsätzlich tötest oder wenn du weißt, dass deine Unachtsamkeit jemanden das Leben gekostet hat?“ Ein genüssliches Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit, gepaart mit einem diabolischen Funkeln in den Augen. Es musste ein Scheißgefühl sein, wenn man Schuldgefühle hatte, weil man jemanden umgelegt hatte – egal ob vorsätzlich oder versehentlich. Er selbst konnte schließlich nicht mitreden. Bis jetzt hatte er erst zwei Menschen auf dem Gewissen und er fühlte noch immer nichts als Triumph, Genugtuung und eine gewisse Linderung seines Rachedursts. Becks war schon weg, ebenso wie Scorp, der seine Kontrollrunde durchs Schloss lief und ihre Ports deponierte. In desillusioniertem Zustand wartete der Rest der Gruppe mit einem Finger auf einem Holzstück, darauf, dass die Zeit verging. Anders als bei normalen Portschlüsseln hatte man bei Scorps ein ähnliches Gefühl, wie beim Apparieren. Die Luft blieb einem weg, man bekam Platzangst und gerade als man glaubte, dass einem die Augäpfel aus dem Kopf gequetscht wurden, war es vorbei. Hagrids Hütte tauchte vor Quinns Augen auf und das Holzstück fiel zu Boden. Plötzlich war es kein wichtiges, magisches Werkzeug mehr, sondern nur noch ein schnödes, altes Stück toter Baum; eines von unendlich vielen im Verbotenen Wald. Quinn richtete seinen Blick auf das gammlige Häuschen vor ihnen. Hinter allen Fenstern brannte Licht hinter zugezogenen Vorhängen, was vermutlich aber daran lag, dass sich im Inneren nur ein einziger Raum befand und so entweder alle Fenster beleuchtet waren oder keins. Einer der Gründe, warum Quinn die Hütte unbedingt hatte abfackeln wollen, war, dass er nach Ende des Schuljahres nicht darin wohnen musste. Keinesfalls würde er in so einer Bruchbude hausen. Anfangs würde er sich wohl mit einem kleinen Büro in der Nähe des Glockenturm-Innenhofs zufrieden geben müssen, weil er von dort aus am schnellsten beim Wald war, aber im Laufe des nächsten Jahre würde ihr Hauslehrer und Zaubertrankprofessor leider, leider bei einer Kesselexplosion umkommen und wenn alles gut lief, würde Quinn dann Quartier im Kerker beziehen. „Professor, du versiegelst gleich mal die Hütte“, entschied Quinn. Er war mehr oder weniger Scorps rechte Hand und wenn ihr Chef grad mal nicht da war, oblag dem Dunkelhaarigen die Entscheidungsgewalt. Jacob verschwand im Unterholz des Waldes, um ungesehen näher an die Hütte heran zu kommen, während der Rest in den Ausläufern des Waldes blieb. „Beauty, Nath, fang schon mal an die Illusionen herauf zu beschwören.“ Die beiden eilten ebenfalls lautlos davon. Es war keine leichte Aufgabe, ein Gebiet von solchem Ausmaß vor fremden Blicken zu schützen. Kleinere Objekte wie zum Bespiel Menschen waren ja leicht unsichtbar zu machen oder zu desillusionieren. Bei Gebäuden wurde die Sache schon viel schwieriger, vor allem wenn der Zauber längere Zeit aufrecht erhalten werden musste. Kurze Zeit später tauchte Jake wieder auf. „Die Hütte ist dicht. Ich verschwinde hoch Richtung Steinkreis. Zum Einen seh ich von dort besser, wenn uns etwas verraten könnte und versteckt werden muss, zum Anderen kann ich unerwünschte Zuseher gleich ausschalten. Ruf mich, wenn ihr fertig seid. Ich nehm dann den Port mit runter und wir können im Wald warten.“ „Gut, bis später.“ Die beiden Jungen trennten sich und Jacob verschmolz mit der Dunkelheit, als er sich davon machte. Einen Moment später fing Quinns Mal an zu brennen; Beauty rief ihn. Sie war fertig mit ihrer Illusion. Jetzt fehlt nur noch das Zeichen von Nate. Der Wind frischte auf, ließ die Blätter um Quinn herum rascheln und trug den Geruch von Tierkot zu ihm. Wie sie es gehofft hatten, war es eine bewölkte, stockfinstere Nacht und der Wind kam aus dem Norden. Die Witterung war perfekt, auch wenn die Wolken ein verheerende Last mit sich trugen: Regen. Quinn hoffte inständig, dass es nicht zu schütten anfing, wenn sie das Feuer entzündet hatten. Er konnte zwar wasserfeste Flammen erzeugen, aber nur kleine. Wenn er ein paar kleine Flämmchen um die Hütte herum entzündete, würde es ewig dauern, bis sie abgebrannt war. Und diese Zeit hatten sie nicht; ihr Port ging in weniger als einer Stunde. Das erwartete Signal von Nathan kam und Quinn trat in Aktion. Mit einer auslandenden Zauberstabbewegung beschwor er ein riesiges Feuer herauf, genau in dem Moment, in dem die ersten schweren Tropfen vom Himmel fielen. Fuck! Schon nach kürzester Zeit schüttete es Kübeln und die Flammen, die gerade erst im Hüttendach und den Wänden geleckt hatten, drohten zu sterben. Was zur Hölle sollte er jetzt bloß machen?! Eine Idee schoss ihm ein, die zwar mit Sicherheit wirkte, aber auch das ganze Unternehmen bedrohen konnte. Quinn wusste, dass er ihn nicht beherrschen konnte. Scorp gab sich reichlich Mühe, ihnen den Umgang mit dem Zauber zu lehren, doch keiner außer ihm selbst hatte es bis jetzt geschafft, ihn zu kontrollieren. Panik stieg in ihm auf, als der Regen das Feuer immer weiter zurück kämpfte. Er konnte nicht zulassen, dass die ganze Aktion scheiterte. Der Dunkelhaarige hob abermals den Zauberstab und murmelte einen komplizierten Zauberspruch. Heißer als gewöhnliche Flammen loderte das Dämonsfeuer vor ihm auf. Sich windend und immer wieder verändernd machte sich die vielköpfige Kreatur, die das Feuer darstellte, über das Zielobjekt her. Hagrids Hütte verwandelte sich trotz des strömenden Regens innerhalb kürzester Zeit in einen glühenden Feuerball. Wenn er Zeit gehabt hätte, hätte er Jacobs Werk bestaunt, denn kein einziger Laut von Hagrid oder diesem hässlichen Köter, mit dem er das Bett teilte, drang nach außen. Doch leider war er im Moment von dem tobenden Monster abgelenkt, das er herauf beschworen hatte. Das Dämonsfeuer machte sich über den Acker neben der Hütter her. Und über den Wald! Verdammte Scheiße, Quinn konnte es nicht mehr stoppen. Das Feuer war völlig außer Kontrolle. Die Hitze, die von den Flammen ausging, gaben Quinn das Gefühl in einem Backofen zu sitzen, als er versuchte das lodernde Monster wieder unter Kontrolle zu kriegen. Der Geruch von verbranntem Holz stieg ihm in die Nase und ließen ihn husten, während er das Feuer durch einen Schleier von rauchbedingten Tränen beobachtete. Er war so auf den Wald fixiert, dass er gar nicht kapierte, dass er langsam von den Flammen eingekreist wurde. Erst als sein Hosenbein Feuer fing, sah er sich der umringenden Feuerwand gegenüber. Verzweifelt versuchte er es auszutreten, doch das Dämonsfeuer war nicht mit den normalen Methoden zu löschen. Das Bild vor seinen Augen verschwamm immer mehr, bis er vorne über kippte. Das letzte was er sah, bevor er starb war das Bild eines blonden Engels, der ihn holen kam. „Wow, es lebt.“ „Najaa, ob man das noch ‚leben‘ kann?“ „Auch wieder wahr. Halbtot würde es wohl besser treffen.“ Mühsam versuchte Quinn zu blinzeln. Scheeeeeeiße, seine Augenlider fühlten sich wie Schmirgelpapier an. Grobkörniges, wohl bemerkt. Jeder Atemzug brannte in seiner Nase und der Lunge, als würde er Batteriesäure atmen und seine Beine hatten wohl grade eine Begegnung mit einem Piranhaschwarm gehabt. „Fuck.“ „Jap, jetzt lebt er definitiv wieder, wenn er schon fluchen kann.“ Nach einem ziemlichen harten Kampf schaffte es Quinn schließlich doch, seine Glupscher zu öffnen. „Verdammt, wo sind die Engel? Und warum sieht der Himmel aus wie unser Schalfsaal?“ Mühsam blickte der Dunkelhaarige sich um. Er war doch grad krepiert, oder? Warum saßen seine Schlafsaalgenossen dann an seinem Bett im Kerker? „Jaaa, genau, als ob du in den Himmel kommen würdest, du Spinner“, belächelte ihn Jacob herablassend. Im Grunde war er froh, dass Quinn wieder wach war. Er zählte zu seinen besten Freunden und vermutlich wäre sein Leben nur halb so amüsant, ohne Quinns ständige Fettnäpfchen. Außerdem wäre Scorps Standpauke, die auf den Dunkelhaarigen zu kam, nur halb so geil, wenn der Junge tot war. „Was ist passiert?“ krächzte Quinn, im Versuch sich in eine würdevollere sitzende Position zu stemmen. Diese Idee schob er aber schnell wieder beiseite, als jedes einzelne Organ gemeinsam mit seinen Knochen zu protestieren begann. Gut, dann eben nicht. Liegen war schließlich auch nicht schlecht. „Dein Dämonsfeuer ist leicht außer Kontrolle geraten.“ „Der halbe Wald ist deinetwegen im Arsch“, grinste Becks schadenfroh. Er für seinen Teil fand die ganze Sache ziemlich geil. Schade nur, dass er auf der anderen Seite des Schlosses gewesen war, als es passiert war. Dafür hatte er dann fast einen Herzinfarkt bekommen, als Jake und Nate ihren Patienten halbtot und ziemlich verkohlt in den Schlafsaal getragen hatten. „Shit, so hatte ich das nicht geplant. Was ist dann geschehen?“ „Naja, der Professor war so schlau, Scorp an zu piepen. Er ist gleich auf der Matte gestanden, hat dir mal ganz nebenbei das Leben gerettet, weil du dezent gebrannte hast, hat dann das Feuer ausgemacht und uns mit dem Port zurück geschickt.“ „Freu dich – er ist fuchsteufelswild, weil du Mist gebaut hast“, freute sich Nate, als Quinn stöhnte. „Wo ist er jetzt?“ „Kriegt wohl ne Medaille für Verdienste um die Schule verliehen. Grad als wir mit dem Portschlüssel im Wald gewartete haben, sind die ersten Lehrer vorbei gerannt. Scorp hat ihnen erzählt, dass er den Rauch von einem Fenster aus gesehen hatte, dann rüber gerannt ist und den Hufflepuff-Vertrauensschüler mit dem Dämonsfeuer völlig überforderten aufgefunden hat. Er hat das Feuer gelöscht, aber leider hat Hagrid das Zeitliche gesegnet.“ „Na, wenigstens haben wir unser Ziel erreicht. Wo ist mein Zauberstab, diese bescheuerten Wunden bringen mich um.“ Jacob holte einen Zauberstab aus der Tasche seines Umhangs und warf ihn Quinn zu. „Das ist nicht meiner“, stellte der Dunkelhaarige fest. Seiner war schwarz, wie so ziemlich alles was er besaß und 13 Zoll lang. Dieser hier, war jedoch hellbrauen, ziemlich abgegriffen und stummeliger. „Tatsache. Deiner ist im Feuer drauf gegangen. Scorp hat den hier vom Hufflepuff-Vertrauensschüler, der denkt, dass er ihn im Feuer verloren hat.“ „Aber was deine Wunden betrifft“, freute sich Becks, noch bevor Quinn anfangen konnte, seine Blessuren zu behandeln, „die will Scorp selbst heilen, wenn er wieder kommt. Bis dahin sollst du die Finger davon lassen. Vermutlich will er das in einem Aufwischen erledigen: deine Verletzungen kurieren und deinen Kopf nachwachsen lassen, nachdem er ihn abgerissen hat.“ Ohhh toll. War das nicht eine traumhafte Aussicht? Die nächsten wer-weiß-wie-viel Stunden mit Schmerzen im Bett liegen, drei blöde Arschlöcher daneben, die sich an seinem Leiden ergötzten und immer drauf wartend, dass Scorp zurück kam, um ihm noch mit dem Finger in der Wunde rum zu bohren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)