Zeig mir die Sterne

Ich weiß, das ist eigentlich ein Mädchnename, aber Rene kann ja auch sowohl männlich, als auch weiblich sein, also warum nicht Delilah auch? ;)

Delilah ist von Geburt an blind. Doch mittlerweile hat sich der 18-jährige damit abgefunden nie zu wissen, wie Bäume aussehen, wie blau der Himmel ist oder wie der Unterschied zwischen Bärlauch und Knoblauch aussieht, wo die beiden doch gleich riechen.
Er hat gelernt mit den Händen zu sehn. Mit der Nase. Und vor allem mit den Ohren. Seine Welt ist gebaut aus Liedern und Klängen. Er liebt die Musik. Und diese Liebe verbindet ihn mit Isandro, der ihm mit seiner Gitarre die Sterne zeigen kann.

Stille Wasser sind tief. Und Delilah ist ein Musterbeispiel dafür. Er hört mehr zu, als dass er redet, doch ihm entgeht nichts. Er hört selbst die kleinsten Unterschiede in der Stimme seines Gegenübers, was ihn zu einem außergewöhnlich scharfsinnigen Zuhörer macht. Er ist sehr zurückhaltend und verschlossen, sein Vertrauen ist schwer zu erlangen, was auch sehr an seiner Blindheit liegt. Doch wenn er einmal jemanden in sein Herz geschlossen hat, würde er alles in seiner Macht stehende für ihn tun.
Sein hervorspringendster Charakterzug ist wahrscheinlich seine Unabhängigkeit. Trotz seines Handycaps versucht er sein Leben möglichst selbstständig zu führen und weitest gehend auf die Hilfe seiner Familie zu verzichten.
Da er nicht wirklich vielen Hobbys nachgehen kann, hat sich im Laufe seines Lebens eine ausufernde Liebe zur Musik in ihm ausgebreitet. Sein CD-Regal bedeckt eine ganze Wand in seinem Zimmer, alle Hüllen wurden mühsam mit einem Etikett in Blindenschrift versehen, damit er auch immer die findet, die er gerade hören will. Ohne Musik wäre er nur halb so glücklich.

Auch wenn sie ihm nicht besonders viel nutzen, für seinen Gegenüber sind Delilahs dunkelbraune Augen mit den grünen Sprenkeln das Schönste in seinem sonst eher unscheinbaren, aber nicht unattraktiven Gesicht. Seine Haare sind hellbraun und meist ziemlich verwuschelt, zumal er seine Haare nie allein in Ordnung bringen könnte, weil er sie nicht sieht.

Isandros alleinerziehende Mutter starb, als er gerade 16 war. Sie hatte Krebs und die Chemo hatte kaum angeschlagen, obwohl er alles in seiner Macht stehende getan hatte, hatten sie den Kampf nicht gewinnen können.
Nach ihrem Tod war er mit nichts als seiner Gitarre nach Klagenfurt gezogen, um dort sein Glück als Musiker zu versuchen. Der Erfolg blieb aus, doch er hatte etwas viel wertvolleres gefunden als Ruhm: Delilah.

Laut, wild und verrückt. Isandro als Wildfang zu beschreiben ist untertrieben. Er ist immer gut gelaunt, sarkastische und für jeden Blödsinn zu haben. Doch wenn es darauf ankommt, ist er ein zuverlässiger Freund, der ein guter Ratgeber in allen Bereichen des Lebens ist. Selbst eine nachdenkliche, stille Seite kommt manchmal zum Vorschein, wenn er zum Beispiel gerade an seine verstorben Mutter denkt.
Seine große Leidenschaft gilt der Musik. Seine modrige Drei-Zimmer-Wohnung ist mit Postern seiner Lieblingsbands und selbstgeschrieben Songtexten zugekleistert und das einzig Wertvolle darin sind seine Stereoanlage und seine über alles geliebte Gitarre, das letzte Weihnachtsgeschenk, dass er von seiner verstorbenen Mutter bekommen hatte und das er besser hütet als seinen Augapfel.

Mit seiner halblangen, dunkelbraunen Mähne und den schelmischen bernsteinfarbenen Augen ist Isandro ein echter Hingucker. Er ist durchtrainiert, sportlich gebaut und immer lässig gestylt.