libido.exe von Anemia (Installieren in Proband #449s Hirn) ================================================================================ Kapitel 3: Kirschenjunge.doc ---------------------------- "Nie zuvor hast du so etwas gespürt Er hat das Feuer wie bei einer Sucht geschürt."   (leicht frei nach: Agonoize - Schaufensterpuppenarsch)     Er wirkte verloren, wie ein Lämmchen inmitten einer Horde von Wölfen. Vielleicht stach er deshalb dermaßen ins Auge und hielt meinen Blick gar gefangen, länger, als ich es selbst beabsichtigte. Doch nichtsdestotrotz war nicht von der Hand zu weisen, dass auch andere Attribute in diese mentale Fesselage mit hineinspielten. Wölfe mochten nicht immer Hunger leiden, aber der Appetit regte sich rasch, wenn ihnen etwas appetitlich Aussehendes vor die Fangzähne lief. Und dass dieser Junge meine Geschmacksknospen reizte, stand ganz außer Frage. Meine Libido war ein leicht hervorzulockendes Miststück, und mir reichte allein der Anblick dieses hübschen, jugendlichen Gesichtes, damit das fatale Programm sich von selbst auszuführen begann. Autostart des Fegefeuers, welches selbst dann brannte, wenn es nicht brennen durfte. Wenn jemand noch wölfischer war als ich, dann war es ganz ohne jeden Zweifel mein Herr. Nur zeigte sich sein Hunger meist subtiler, weshalb ein Fremder wohl nicht so leicht zu erkennen vermocht hätte, wenn sich in seinen Lenden Interesse regte. Lediglich mir war die Düsternis wohlbekannt, welches seinen Blick beschattete, gemacht aus dem finsteren Verlangen, vor denen sich jedes Lämmchen besser in Acht nahm. Oft hatte er mich so angesehen, wie er es nun mit diesem Jungen zu tun pflegte, der wie ein Verstoßener von seiner Herde wirkte, wie er sich abwechselnd an seinem Drink festhielt und dann wieder hektisch an seiner Zigarette zog, dabei versuchend, so selbstbewusst wie möglich zu wirken. Doch die stete Wachsamkeit stand ihm in seine großen Augen geschrieben. Vielleicht hätte er für einen Abend in solch einem Establishment keine babyblauen Kontaktlinsen verwenden sollen. Deutlicher hätte er seine Unschuld nicht zur Schau stellen können. Sein Septum und die beiden Eskimo-Piercings vermochten ihm auch keine toughe Aura zu verleihen. Sie wirkten lediglich wie ein schöner, aufreizender Schmuck für geneigte Typen. Und von diesen durfte es in einem BDSM-Club mehr wie genug geben. Mir war bewusst, dass ich genügend Konkurrenz besaß, was den Kleinen anging. Und genauso bewusst war mir, dass ich keine Möglichkeit besaß, ihn mir zu schnappen. Nicht heute, nicht an diesem Abend. Mein Gelübde gegenüber meinem Herrn verbat es mir, und weil das Wort eines Sklaven nicht viel zählte, hatte er sich mein Versprechen erzwungen, mittels eines Gefängnisses aus Edelstahl, welches so schnell so verflucht eng wurde, wenn man sich an so etwas Schönem wie dem Lämmchen weiden durfte. Wie immer wirkte mein Herr reichlich unbeeindruckt, auch wenn mir die kurzen, abschätzenden Blicke in die Richtung des einsamen Jungen nicht entgangen waren. Etwas braute sich in ihm zusammen, das vermochte ich selbst durch den Nebel, den seine Zigarette warf, deutlich auszumachen. Bereits die Mutmaßungen bezüglich dessen, was sich gerade für Pläne in seinem Kopf formten, wussten mich dezent zu erregen. Oft reizte es mich an meinem Herrn am meisten, dass ich ihm nur vor die Stirn schauen konnte. Das, was sich hinter ihr abspielte, konnte unglaublich tückisch anmuten, denn dass dieser Mann verdorben war, hatte er mir oft genug am eigenen Leib demonstriert. Meist nahm man mittels eines fast übernatürlich wirkenden Sinnes war, wenn man beobachtet wurde, zumindest kannte ich dieses Kribbeln in meinem Nacken von mir selbst. Dem Jungen schien es nicht anders zu ergehen, denn es dauerte nicht lange, ehe seine Blicke aus babyblauen Augen vorsichtig in unsere Richtung glitten. Noch immer mit seiner Zigarette in der Hand musterte er uns, zunächst Andro, der ein erschrecktes Funkeln in seinen Augen auflodern ließ, ehe sich seine Aufmerksamkeit auf mich richtete und verharrte. Über mir schien er gar zu vergessen, dass er einen Glimmstängel hielt, so sehr zog ich ihn offenbar in meinen Bann und er mich in seinen. Ich hielt seinen Blick fest, so lang ich konnte und zählte währenddessen langsam bis fünf. Erst danach senkte er entschuldigend seine Lider, aber er hatte mir mitgeteilt, was ich zu erfahren gewillt war. Wenn man jemandem fünf Sekunden oder länger in die Augen schaute, wollte man ihn ermorden. Oder mit ihm ins Bett gehen. Die süßliche Gewissheit brannte sich ihren Weg durch meine Eingeweide, ein Gift, für das ich kein Gegenmittel besaß. Dank des Stahlgefängnisses quälte ich mich selbst, was genau das war, was mein Herr bezweckt hatte. Er wusste, dass ich trotz Keuschheitsgelübde nicht dazu imstande war, meine Triebe im Zaum zu halten. Es war ein grausames Schicksal, dass es mir ausgerechnet heute Abend diesen Engel schickte, wo es genau wusste, dass ich mich seiner nicht annehmen konnte. Wahrscheinlich gab es doch eine höhere Macht, die einen ab und an für seine Sünden bestrafte. Eine Macht, die sogar noch härter über mich richtete als mein Herr. "Ein wirklich hübsches, junges Ding", urteilte dieser schließlich mit einem wahrlich genüsslichen Klang in der Stimme, während er Asche von seiner Zigarette stippte und seinen Blick wieder hinüber zur Bar gleiten ließ, dort, wo der Junge sich offenbar noch am sichersten fühlte. "Nur etwas fehl am Platz, finde ich. Ob er sich darüber im Klaren ist, dass er auf dem Präsentierteller sitzt?" Natürlich legte mein Herr es nicht darauf an, meine Meinung dazu zu hören. Heute Nacht war mein Wort weniger wert als das seine und ich nichts weiter als ein Ausführender seiner Wünsche. Ja, auch ich war ein Lämmchen, das seinem Herrn blind folgte, aber im Gegensatz zu dem Jungen ein bereits gerissenes, ausgeweidetes und von jeglicher Unschuld befreites. Wieder wartete mein Herr ab. Geduld war seine Stärke, im Gegensatz zu mir. Er hatte alle Zeit der Welt. Obwohl er sich der Konkurrenz natürlich genauso bewusst war wie ich. "Irgendjemand wird ihn heute Nacht mitnehmen und ihn das Fürchten lehren", urteilte mein Herr gelassen, ja schon beinahe beiläufig, was es fast unmöglich machte, zu glauben, dass er bereits perfide Pläne spann, in die er mich nicht einzuweihen gedachte. Im nächsten Moment hob das Bürschchen wieder seinen Blick und sah mich neuerlich an. Dieses Mal brachte er mir gar ein stummes Flehen entgegen, von dem ich genau wusste, woher es rührte. "Und dieser jemand wirst nicht du sein, Yoshi-chan." Die Stimme meines Herrn riss mich abrupt von dem Anblick des Jungen los und ließ mich den eigentlichen Mittelpunkt meiner Welt anstarren. So unverhohlen, dass ich mich sofort darauf besann, dass sich dies nicht ziemte und schnell den Kopf senkte. "Wie der Kleine dich anschaut." Mein Herr gluckste amüsiert in sich hinein. "Äußerst hoffnungsvoll. Leider weiß er nicht, dass du ihm nichts zu geben hast." Ein Schmunzeln bereite sich auf seinem Gesicht aus, eines der beinahe hämischen Art. "Vielleicht aber glaubt er auch einfach nur, einen Gleichgesinnten in dir gefunden zu haben. Selbst die anderen Sklaven sind nicht halb so tuckig wie du in ihrem Verhalten, und man vermutet schlichtweg nicht, dass von solch einer affektierten Schwuchtel irgendeine Gefahr ausgeht." Mir war schon seit langer Zeit bewusst, dass man mich äußerst leicht als das identifizieren zu vermochte, was ich war, denn meine gestenreichen Monologe entlarvten mich schnell. Doch da ich zu mir selbst stand, versuchte ich nicht, mich so zu benehmen, wie es von der Gesellschaft als männlich eingestuft wurde. Breitbeiniges Sitzen entsprach mir überhaupt nicht, und meine Hände wollten während des Sprechens erst recht nicht schweigen. Manchmal zog mein Herr mich damit auf, so wie jetzt, und dann musste ich die Glut unterdrücken, die in mir zu schwelen begann. Er mochte es, mich zu reizen und mich zu demütigen. Er allein durfte mich nennen, wie er wollte. Mich beschimpfen, wie es ihm beliebte. Ich war sein Fußabtreter. Und zugleich der Mensch, den er mehr als jeden anderen auf der Welt liebte und begehrte. Alle guten Dinge besaßen zwei Seiten, das hatte ich sehr schnell gelernt. Und deshalb mutete es nicht verwunderlich an, dass auch ich zwei Seiten besaß. Nicht etwa Licht und Schatten, sondern devot und dominant.   Kaum wagte ich es mir mehr, in die Richtung des Jungen zu schielen, denn ich spürte instinktiv, dass mein Herr heute äußerst ungnädig gestimmt war und nicht gezögert hätte, mir irgendwelche harten Strafen aufzubrummen, wenn ich etwas tat, das ihm nicht gefiel. Aber ich kam einfach nicht umhin, den hübschen Kerl noch ein weiteres Mal verstohlen zu mustern. Die Art und Weise, wie er an seinem Strohhalm saugte, wusste in mir gewisse Assoziationen zu wecken. Es gab kaum etwas Verlockenderes, als schöne Jungs an etwas lutschen zu sehen, ganz egal, ob es ein Trinkröhrchen war oder ein Schwanz. Dennoch war ich mir sicher, dass ich diesem Jungen mit Freuden bei allen Tätigkeiten zugesehen hätte. Er besaß etwas, das mich auf finstere Weise faszinierte und was ich nicht direkt benennen konnte. War es wirklich nur seine Unschuld, die ich in Stücke reißen wollte? Vielleicht schlummerte ja noch etwas in ihm, das ganz fein zu mir herüberwehte und meine Synapsen kitzelte, wann immer wir uns in die Augen sahen und uns etwas über gegenseitiges Begehren erzählten. "Ich werde derjenige sein, der ihm heute Nacht das Fürchten lehrt", bestimmte mein Herr aus heiterem Himmel, und natürlich klang sein Wort wie ein Gesetz, dem niemand, schon gar nicht ich, etwas entgegenzusetzen hatte. "Und du wirst ihn mir klarmachen, hast du das verstanden?" Die ruhig wirkenden und keinen Widerspruch zulassenden Augen meines Herrn hefteten sich auf mich, und dieses Mal verlangte er nach einer Antwort meinerseits. Ich sollte ihm diesen Jungen schießen, wo mein Herr ganz genau wusste, dass ich ihn mir am liebsten selbst zu Eigen gemacht hätte. Wahrscheinlich hatten ihn meine interessierten Blicke hinüber zur Bar diesen bösen Entschluss fassen lassen. Es war mein eigener Verdienst, dass ich das, was ich am liebsten um jeden Preis unter mich gebracht hätte, nun einem anderen ausliefern sollte. Doch selbstverständlich war dies das gute Recht meines Herrn. Der Leitwolf speiste immer zuerst, ganz egal, welch heftigen Hunger der Rest des Rudels litt. "Ja, Herr", flüsterte ich unterwürfig mit gesenktem Kopf. "Wie du wünschst." Meine Worte stimmten ihn zufrieden. "Dann beeil dich", setzte er jedoch noch kühl hinterher. "Ich brauche endlich mal wieder etwas, das für mich spritzt, nachdem ich mich über eine Woche schon immer nur mit dir keuschen Nonne abgeben musste." Ich erhob mich, um seinen Befehl auszuführen und seinen Demütigungen zu entgehen, die wahrscheinlich noch gefolgt wären. Ja, es stimmte, seit über einer Woche schon ließ er mich diesen grauenvollen Keuschheitsgürtel tragen, den ich lediglich für Toilettengänge abnehmen durfte. Unser Herr-Sklave-Verhältnis erstreckte sich eigentlich nicht über solch eine lange Zeit, sondern konzentrierte sich oft nur auf Machtspiele im Bett oder ausgewählte Abende, aber seit dieser Woche war ich rund um die Uhr sein Untergebener. Und ich genoss es. So sehr, dass ich ständig mit meiner lodernden Erregung kämpfte, der ich keinen Ausdruck zu verleihen vermochte. Meine fehlenden Orgasmen holte sich mein Körper in seinen Träumen, das musste genügen. Aber meinem Herrn genügte es nicht. Nur, weil ich mich in Verzicht übte, wollte er es nicht auch tun. Nun konnte er bedingungslos davon profitieren, dass wir von Anfang an ausgemacht haben, ab und zu auch andere Kerle ins Bett zu holen. Mein Herr hatte mir gar erlaubt, ohne seine Aufsicht Jungs zu dominieren, wenn mir der Sinn danach stand und falls er nicht gerade irgendwelche Pläne für mich besaß. Er schenkte mir diese Freiheiten, weil er mich liebte und weil er wusste, dass ich mich nur auf diese Weise frei entfalten konnte. Deshalb wollte ich ihn als Dankeschön dafür um jeden Preis diesen wundervollen Jungen schenken, ganz egal, wie sehr mich meine eigenen Fantasien quälten. Herrlich hätte der Kerl sich unter mir gewunden, das wusste ich ganz genau. Und noch herrlicher hätte er geschrien, gewimmert und gestöhnt. Als ich dann zum ersten Mal seine Stimme hörte, wurde das Verlangen danach noch unbändiger. "Hi, ich bin Yoshiki", stellte ich mich samt einer angedeuteten Verbeugung vor und ließ mich auf dem glücklicherweise freien Barhocker neben ihm nieder, begleitet von seinen großen, hoffnungsvollen Augen. Es war zu offensichtlich, dass er mich ebenso wollte wie ich ihn. Ein Moment hatte genügt, um den Pakt zwischen uns zu besiegeln. Als hätten wir instinktiv gespürt, was wir einander hätten geben können. Und wahrscheinlich war es auch genau so. Ich mochte als der Sklave meines Herrn hier gewesen sein, doch mein Verlangen danach, zu dominieren, umschwelte mich sicher dennoch wie eine dunkle Aura. Es war der Schatten, den ich nicht ablegen konnte und auch nicht ablegen wollte. Nicht, wenn sich mir solch ein entzückendes Gegenstück bot. "Ich bin Maya", erwiderte er und wirkte nun ungemein scheu, ja fast schüchtern. Er wagte es sogar kaum mehr, mir in die Augen zu sehen. Sein unverhohlenes Starren schien ihm vergangen zu sein. Ob er sich gar dafür schämte, solch deutliche Signale des Interesses gesendet zu haben? Glaubte er etwa, ich war gekommen, um ihn dafür zu rügen? Am liebsten hätte ich ihn nun aus voller Inbrunst zu umgarnen und für mich zu gewinnen versucht, aber ich musste an meinen Herrn denken, jener, der auf der Couch etwas abseits saß und erwartungsvoll, aber äußerst unbeeindruckt zu uns hinüberschaute. "Was machst du denn so ganz allein in einem Club wie diesem?", wollte ich allerdings zunächst wissen, da mich die Antwort interessierte. "Du siehst nicht wie die übliche Klientel aus." Meine Frage schien ihn noch weiter zu verschüchtern, so sehr, dass er sich beinahe an seinem Drink verschluckte. Wieder hielt er den Strohhalm zwischen den gepiercten Lippen und saugte. Und sah währenddessen kurz zu mir auf. "Ich bin neugierig gewesen", offenbarte er mir schließlich, nachdem er sein Husten unter Kontrolle bekommen hat, wirkte aber nach wie vor unsicher. "E-es ist doch keine Pflicht, Lack und Leder zu tragen, wenn man hierherkommt, oder?" "Ist es nicht", bestätigte ich und griff nach seinem Strohhalm, um ihn zwischen meine eigenen Lippen zu führen und zumindest das Gefühl zu haben, mit seinem Speichel in Kontakt gekommen zu sein, wenn ich ihm schon nicht in seine süße Fresse spucken durfte. "Es gibt genug Leute, die BDSM in Jeans und Shirt machen, auch wenn es nicht halb so stimmungsvoll ist, wenn du mich fragst." Er musterte mich rasch von oben bis unten, auf eine Weise, als wäre es ihm peinlich. "Du stehst ziemlich auf Kunststoff", stellte er schließlich mit so leiser Stimme fest, dass ich es kaum zu hören vermochte durch die lauten Elektrobeats, die uns umwaberten. "Das tue ich", bestätigte ich und deutete mit dem Kinn auf sein Gesicht. "Und du scheinst ein Ding für Metall zu haben, wenn mich nicht alles täuscht." Er deutete ein zaghaftes Lächeln an, und verflucht noch eins, er war so schön, dass ich von diesem Gedanken keine einzige Sekunde ablassen konnte. "Richtig." Mein Lächeln hingegen war wesentlich breiter und auch lüsterner. "Dann haben wir was gemeinsam. Ich mag nicht nur Kunststoff, sondern auch Metall." Maya blinzelte neugierig. "Bist du auch gepierct?" Ich deutete auf mein Industrial im Ohr und musste anschließend verschwörerisch schmunzeln. "Ich hab noch zwei mehr, aber die befinden sich dort, wo kleine Jungs nichts zu suchen haben." "Ich bin kein kleiner Junge." Nun klang Maya fast entrüstet und mopste mir zur Strafe den Strohhalm, ließ seinen Finger gedankenverloren über das Ende gleiten, welches ich eben noch im Mund gehabt hatte. "Ich bin dreiundzwanzig." "Für die meisten in diesem Club ist das aber immer noch Frischfleisch." Ich beugte mich näher zu ihm, um ihm etwas vertraulich ins Ohr zu flüstern, aber auch, um den Duft seines Haares in mir auszusaugen. "Du solltest vorsichtig sein und niemandem hier vertrauen. Es gibt in diesen Kreisen viele Wannabes, die dir wirklich wehtun wollen." Meine Aussage sorgte dafür, dass Maya argwöhnisch die Stirn runzelte. Er schien mir relativ leichtgläubig, aber das war ich ebenfalls gewesen in seinem Alter. Wer noch nicht auf die Schnauze gefallen war, ging noch viele Risiken ein. Und deshalb warnte ich ihn. Weil ich nicht zulassen konnte, dass ihn irgendjemand verletzte. "Also darf ich dir auch nicht vertrauen." Er rückte keinen Zentimeter von mir ab. Mal beäugte er meine Lippen, mal mein Halskorsett und dann wieder meinen nackten Oberkörper, wobei er angespannt mit der Zunge an seinen beiden Lippenpiercings spielte. Ich konnte sehen, dass der wendige Muskel gespalten war wie der einer Schlange, und von diesem Moment an war er alles, was ich wollte. Ich schmunzelte ihn an. "Mir darfst du natürlich vertrauen", erlaubte ich ihm und spann somit das Band weiter, welches bereits zwischen uns existierte. "Ich weiß, was ich tue. Und mein Herr sowieso. Er ist perfekt. Gnadenlos, aber gerecht." Wir schauten beide gleichzeitig zu ihm hinüber, und Maya brauchte eine Weile, bis er meinen Herrn ausgiebig genug gemustert hatte. So recht vermochte ich aus seinem Blick nicht zu lesen. Jener, den er mir vorhin zugeworfen hatte, hatte eindeutiger angemutet. "Er sieht gut aus, nicht wahr?", versuchte ich ihm ein paar seiner Gedanken zu entlocken. "Ja", nickte Maya, und er wirkte, als würde er dies tatsächlich so empfinden. Trotzdem huschte sein Blick abermals zu mir hinüber, und in seinen Augen glomm abermals etwas fast Entschuldigendes. "Aber er wirkt so streng und einschüchternd. Ich weiß nicht, ob..." ... ob ich mich nicht doch lieber nur dir unterwerfen will, weil du es bist, mit dem ich verschwinden will, jetzt auf der Stelle, weil ich es nötig habe, dass ein Wolf wie du mein unschuldweißes Lammfell beschmutzt. Ich musste mich in Beherrschung üben, wenn ich meinen Herrn nicht enttäuschen wollte. Außerdem hatte er Recht. Ich hatte Maya nichts zu bieten. Allenfalls meinen Mund, aber dieser genügte ihm ganz sicher nicht. Und vor allen Dingen hätte es mich nicht befriedigt, sondern meine Gier nur noch weiter angestachelt. Was fatal anmutete, wenn man sich keine Höhepunkte verschaffen durfte. "Ja, mein Herr ist auch streng und einschüchternd, ich weiß", bestätigte ich und suchte krampfhaft nach Argumenten in meinem lustumnebelten Hirn, mit denen ich Maya von Andro überzeugen konnte. "Aber da er sehr intelligent und emphatisch ist, kann er sich perfekt auf seinen Partner einstellen und gibt ihm genau das, was er braucht. Ich habe es am eigenen Leib erfahren, während unserer ersten Session..." "Also bist du devot?", hakte Maya nach und klang schon fast entzückend entsetzt, aber ich konnte ihm seine Sorgen nehmen. "Ich bin devot, aber auch dominant", erklärte ich ihm und wünschte mir, ihn berühren zu können, ob am Arm oder am Bein, ganz egal, Hauptsache Körperkontakt, aber wenn mein Herr gesehen hätte, dass ich besitzergreifend gegenüber dem wurde, was ihm gebührte, hätte er mir garantiert eine geknallt. "Auch ich weiß oft sehr genau, was mein Partner braucht." Verdammt, ich war abermals dazu übergegangen, mich selbst ins rechte Licht zu rücken. Aber wie sollte ich ihm auch Andro schmackhaft machen können, wenn er sich doch offensichtlich nach mir verzehrte? Dass sich diese Aufgabe als solch schwieriges Unterfangen entpuppen würde, hätte ich vorhin noch nicht vermutet. Aber das war es. "Ich weiß nicht." Maya knaupelte unschlüssig auf seiner Unterlippe herum, während er zu Andro hinüberschaute, der ihm jetzt lächelnd zuprostete, um ihm zu signalisieren, dass er sich für ihn interessierte. "Weißt du, ich...ich hatte noch nie einen Mann, und vielleicht wäre es doch besser, ich würde es zum ersten Mal mit einem Kerl tun, der nicht so..." Sein Blick richtete sich auf mich, bettelte mich stumm nach Zuwendung und Körperlichkeit an, und da ich dem Impuls, ihn zu berühren, nicht nachgehen durfte, sog ich lediglich das prickelnde Gefühl der Gänsehaut in mir auf, die sich über meine Arme zog. Dieser Junge war von Männern noch unberührt, und diese Tatsache war es, welche mir förmlich den Kopf verdrehte. Seine Enge war undurchdrungen, wahrscheinlich hatte er noch nicht einmal je einen fremden Schwanz in der Hand gehabt, geschweige denn im Mund. Und ausgerechnet mit mir wollte er seine ersten Erfahrungen diesbezüglich sammeln. Diese Gewissheit machte mich so heiß, dass ich ihn am liebsten, so wie er wahr, auf den Tresen gepinnt und ihn vor allen Clubgästen wie ein Wahnsinniger gevögelt hätte. Aber genau das war mein Makel. Meine Beherrschungslosigkeit konnte mir leicht zum Verhängnis werden. Wenn ich es nicht schaffte, mich selbst zu zügeln, würde es mir niemals gelingen, einen anderen sicher zu führen. "Wenn das so ist", meinte ich mit dezent bebender Stimme, da mir die Lust durch Mark und Bein rauschte, "dann ist Andro tatsächlich eine gute Wahl für dich." Meine Mundwinkel zuckten, auch wenn ich mich relativ schwermütig fühlte. "Ich zum Beispiel wäre viel zu ungestüm und kann mich oft nur schwer kontrollieren, wenn ich so richtig geil bin. Mein Herr hingegen verliert niemals die Contenance. Und das macht ihn weniger gefährlich für unerfahrene Jungs als mich." Ich versuchte, so freundlich und distanziert wie möglich zu klingen, um kein 'Trotzdem' durch meine Worte schimmern zu lassen. Trotzdem will ich dein Erster sein. Nein, die Bedürfnisse des Partners zu achten war das A und O. Wieso konnte ich nach wie vor so egoistisch sein, obwohl ich seit Jahren immer erst an meinen Herrn dachte und dann erst an mich? Wieso machte dieser Junge all meine Prinzipien zunichte? "Ich bin zäher, als ich vielleicht aussehe", behauptete Maya nun so entschlossen klingend, wie er es bislang noch nicht getan hatte. "Ich könnte das wegstecken. Ganz sicher." Er stellte zaghaften Blickkontakt zu mir her, welchen ich jedoch sofort unterbrach, denn hätte ich ihm jetzt zu lange in die Augen gesehen, hätte dieser Blick wohl genügt, um eine Session einzuleiten, und dann hätte es für uns beide kein Zurück mehr gegeben.   Noch gefangen in meinen überbordend heftigen Fantasien bemerkte ich zunächst nur vage, dass Andro sich zu uns gesellt hatte. Doch er packte mich im nächsten Moment bereits rigoros an den Haaren und riss mich mittels einer schallenden Ohrfeige aus meiner dunklen Gedankenwelt. "Habe ich dir nicht befohlen, ihn mir klarzumachen?", herrschte er mich an, und aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen, wie erschrocken Maya mich anstarrte, den Kopf etwas zwischen die Schultern gezogen und das Haupt gesenkt haltend. "Denkst du, ich bekomme nicht mit, dass du ihn schon hundert Mal selbst mit Blicken flachgelegt hast, nur weil ich nicht höre, mit was für süßlichen Worten du ihn zu betören versuchst?" Noch einmal klatschte es. Der Schlag ließ meinen Kopf zur Seite schnellen und brannte auf meiner Wange, als wäre ich in einem Busch Brennnesseln eingeschlafen. Der kribbelnde Schmerz ließ mein Hirn langsamer arbeiten. Aus dem dichten Nebel klaubte ich ein paar verzweifelte Entschuldigungen. "Es tut mir leid, Herr", stammelte ich automatisch, denn so fatal es auch anmutete, ich vermochte keine rechte Reue zu fühlen. Nicht in diesem Augenblick, wo mein devoter und mein dominanter Part gleichzeitig in meiner Brust einen Kampf ausfochten. Es hatte schlimme Auswirkungen, sie beide in mir wachzurufen. Und mein Herr wusste darum. Wahrscheinlich ahnte er sogar, dass es diesem einen Teil in mir nicht Leid tat. "Das wird dir auch noch zur Genüge leidtun", behauptete er und ließ von mir ab, als hätte er endgültig genug von mir. Anstelle ließ er mich mit ansehen, wie er sich nun den verschreckt wirkenden Maya vornahm. Ohne Umschweife packte er dessen Kinn, öffnete den Mund des Jungen und spuckte ihm skrupellos in den Rachen. Ich glaubte, dass ich mir den Rotschimmer, den Mayas Wangen daraufhin annahmen, nicht nur einbildete, genauso wenig wie den glasigen Blick. Die Lust stand ihm besser als alles andere. "Er gehört heute Nacht mir", bestimmte Andro und wandte sich an den schüchternen Jungen, streichelte ihm mit dem Daumen einfühlsam über die Wange. "Möchtest du das? Möchtest du dich mir unterwerfen?" "Er ist noch Jungfrau!", platzte es da einfach aus mir heraus, und noch während ich einfach weiterplapperte, wusste ich, dass ich einen schrecklichen Fehler beging. "Du kannst nicht einfach...jemand sollte..." Anstatt, dass mein Herr mir jedoch einen rügenden Blick zuwarf oder mich richtig maßregelte für mein schlechtes Benehmen, gewann ein heimtückisches Interesse die Oberhand in seinen Augen. Eines, das allein Maya galt, der Andro jetzt scheu aus seinen babyblauen Augen von unten herauf anblinzelte, so unterwürfig, dass sein dominantes Herz sicherlich dahinschmolz. "So, du bist ein Kirschenjunge?", hakte er genüsslich nach und strich dem Jungen nun übers Haar. "So unschuldig bist du?" Als Maya nur noch mehr in sich zusammensank und nervös Däumchen drehte, wandte mein Herr sich mir zu. "Du hast Recht, Yoshiki. Ich kann ihn nicht einfach so nehmen. Jemand sollte mir dabei assistieren. Jemand sollte außerdem Zeuge davon sein, dass dieser Junge tatsächlich seiner Unschuld beraubt wurde heute Nacht." Sein Blick wurde hart, streng, bestimmend. "Deshalb wirst du dabei sein, wenn ich ihn zum ersten Mal nehme. Diese Schreie werden zu entzückend sein, um sie nicht mit anderen Ohren zu teilen." Er holte aus und klatschte mir noch eine, genauso heftig wie vorhin. "Obwohl du dir einen Scheiß verdient hast, Mistkerl." Er stellte es so hin, als würde er mir damit einen Gefallen tun, doch genauso gut wusste er, dass es mich mehr quälen sollte, als dass ich es genießen würde. In Sachen Maya waren wir gewissermaßen zu Konkurrenten geworden, so absurd es auch klingen mochte. Ich ahnte, dass ich vergehen würde vor Sehn- und vielleicht sogar Eifersucht, während mein Herr Maya zuritt. Denn Maya hatte sich bereits entschieden. Er ließ sich von Andro aus dem Club führen, brav wie das kleine Lämmchen, das er vor dieser Nacht noch war.     *     Seine babyblauen Augen starrten mich weit aufgerissen an, als Andro seine Wange auf die lederne Liege presste und seinen Kopf mittels eines festen Griffs in sein Haar an Ort und Stelle fixierte. Die meisten Menschen wünschten sich für ihr erstes Mal einen zärtlichen, geduldigen und besonnenen Partner, der sie sanft entjungferte, aber Maya war anders. Zwischen der prickelnden Angst vor dem Ungewissen und vor dem drohenden Unheil schwelte eine heiße Erregung in seinem Blick, welche sich mit einer festen Entschlossenheit gepaart hatte. Sein Schwanz war bereits hart gewesen, als Andro ihn in unser Spielzimmer geschleppt und ohne Umschweife entkleidet hatte, vor meinen Augen, so, als präsentierte er mir stolz eine Trophäe. Und er war in der Tat eine Trophäe. Wer Maya besitzen durfte, konnte zu Recht seine Brust schwellen. Der Anblick seines nackten Körpers ließ meine Finger vor Erregung zittern. Die Geilheit, die zudem aufgrund seines aufgerichteten Gliedes in meine Lenden schoss, war so überbordend und fast schmerzhaft, dass ich nur mit Mühe einen Aufschrei unterdrücken konnte. Immer wieder schob sich meine Hand von selbst zwischen meine Beine, um den eisernen Käfig zu betasten, der es mir verbat, selbst tätig zu werden und meine Begierde zu stillen. Mayas Haut war so weiß und rein wie frisch gefallener Schnee, und ich wollte um jeden Preis der Wolf sein, der seine Spuren auf ihr hinterließ, rot und blutig. Aber ich durfte nicht. Ich konnte nicht. Der Leitwolf tätigte den ersten Schritt. Und die anderen mussten sich unterordnen. So lag er da, dieser Engel, zum Fallen gebracht gleichermaßen von mir und meinem Herrn. Bislang hatte ich versucht, seinem Blick auszuweichen, da ich ahnte, dass mich das Flehen in seinen Augen zerreißen würde, aber nun befanden wir uns auf einer Augenhöhe, und es gelang mir nicht mehr. Während er ganz still lag, windete ich mich auf meinem Stuhl und starrte Maya ganz sicher so an, als wäre ich wild entschlossen gewesen, ihn auf der Stelle zu verschlingen, denn genau das war ich. Eine Woche kam einem wie eine lange Zeit vor, wenn man plötzlich mit dem Objekt seiner Begierde konfrontiert wurde, welches einen spüren ließ, was einem fehlte. Andro hatte sich ebenfalls längst ausgezogen, und der Anblick seines nackten Körpers erregte mich nicht minder. Doch mir blieb nicht viel Zeit, um mich an ihm zu weiden. Denn mein Herr hatte bereits durchschimmern lassen, dass ich nicht nur Zeuge, sondern auch Assistent bei der Entjungferung Mayas sein sollte. Und nun war der Moment gekommen, in welchem ich tätig werden sollte. "Bereite ihn auf mich vor", befahl er, und noch ehe ich über seine Worte nachdenken konnte, erhob ich mich eifrig, bewaffnete mich automatisch mit dem Gleitgel und setzte mich auf Mayas Beine, die lang ausgestreckt auf der Liege ruhten. Es kam mir unwirklich vor, ihn nun tatsächlich zu berühren, diesen wundervollen Jungen, seine Backen zu spreizen und sein Loch zu begutachten, welches noch nie ein Mann zu Gesicht bekommen hatte. Es lag fein und glatt rasiert verborgen zwischen seinen schmalen, kleinen Pobacken, und in diesem Moment streifte mich die Gewissheit, dass dank Andros Anweisung nicht er, sondern ich derjenige sein würde, der Maya öffnete, wenn auch nur mit den Fingern. Beflügelt und hoch erregt aufgrund dieser Gedanken benetzte ich meine Finger mit der geligen Flüssigkeit und begann, Mayas Anus sanft zu massieren. Das Stöhnen, das mir entwich, so wie er zusammenzuckte, vermochte ich mir schlichtweg nicht zu verkneifen. Er war ungemein sensibel, worauf ich mich ganz automatisch einstellte und noch zärtlicher mit ihm verfuhr, um ihm zu zeigen, wie schön das war, was ich ihm geben konnte. Ich hatte ihm versprochen, dass er mir vertrauen konnte. Gleichzeitig hatte ich ihn aber auch gewarnt vor meinem Ungestüm, doch ich riss mich zusammen, denn noch mehr, als explodieren, wollte ich, dass ihm meine Berührungen so gut gefielen, wie er es vorhin an der Bar lediglich geträumt hatte.   Ich spürte Andros strengen, unnachgiebigen Blick auf mir lasten, als ich es wagte, mit dem Mittelfinger langsam in Maya vorzudringen. Dies war der Moment, in dem er sie gewissermaßen bereits verlor, seine Unschuld, weshalb ich mit verhangenem Blick auf meinen Finger schaute, der bald schon bis zum ersten Gelenk in dem Jungen steckte. Mayas Stöhnen hallte durch den Raum, und dieses rauschte durch meine Adern wie eine Droge. Ich wollte mehr davon, wollte, dass er nie wieder aufhörte, seiner Lust lautstark Luft zu machen, und deshalb drang ich weiter vor, bis es nicht mehr weiter ging, um dann den zweiten Finger dazu zu nehmen und das Spiel von neuem zu beginnen. Er fühlte sich heiß und samtig an, und ich spreizte seine Enge auseinander, betrachtete sein rosiges Inneres, um mich dann wieder keuchend in ihm zu aalen. Das Gleitgel verursachte ein feucht-schmatzendes Geräusch, das mir zusätzlich die Sinne umnebelte und mich hingerissen Mayas Arschbacken mit der freien Hand schlagen und kneten ließ, denn er machte mich wahnsinnig. Aber die Spitze des Eisberges war noch nicht erreicht. Immer schneller und schneller bewegte ich meine Finger in ihm, fickte ihn ganz tief und hart, so, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte. "Fühlt sich das geil an, Süßer, mh?", hakte ich atemlos nach, denn nur seine bestätigenden Worte hätten mich noch schärfer gemacht, und auch, wenn die gefangene Lust mich quälte, so sehnte sich mein Körper dennoch danach, sie noch höher lodern zu lassen. "Ja", keuchte Maya und ich konnte sehen, wie er sich in dem Rand der Liege verbiss, weil ich ihn so fertig machte mit dem, was ich tat. "So geil..." Ich wusste mir nicht mehr zu helfen. Der Junge schmolz bereits unter mir dahin, aber noch schwebte er nicht nahe genug an seinem Orgasmus für meinen Geschmack. Verzweifelt, wie er und ich waren, tat ich das, was ich wohl besser nicht getan hätte: Ich drang bis zum zweiten Gelenk mit meinen Fingern in ihn ein und krümmte sie in Richtung seiner Bauchdecke, tastete entschlossen nach jener rauen Stelle, wo... Er schrie auf und drückte den Rücken durch wie ein Tier, das an der Kette lag, brachte damit die ganze Liege zum Beben und drohte fast, mich abzuwerfen. Doch ich saß fest auf seinen Beinen, presste die Schenkel enger gegen die Seiten der Liege und glaubte, wenn ich nicht körperlich kommen konnte, dann zumindest mental. Jetzt. Auf der Stelle. So heiß und himmlisch waren seine Laute, und ich konnte es mir nicht nehmen lassen, ihn noch einmal derart zu stimulieren, indem ich den rauen Punkt zwischen meinen Fingern rieb, woraufhin Maya fast von der Liege fiel. "N-nicht, Sir!", schrie er in seinem Lustrausch, verlassen von aller Scham und jeglicher Schüchternheit. Und auch ich stand kurz davor, zu schreien, denn dieses eine Wort, drei Buchstaben lang, setzte eine schiere Explosion in meinem Kopf frei. Sir. So hatte er mich tatsächlich genannt. Ich war sein Herr. Er hatte mich als solchen akzeptiert... Wie durch dichte Wattewolken nahm ich wahr, dass Andro mich von ihm herunterzog und mich auf meinen Stuhl verwies, mit Worten, die harsch klangen, aber dennoch nicht zu mir durchdringen konnten. Ich ließ mich dumpf auf die Sitzgelegenheit fallen und haderte mit dem brennenden Schmerz in meinen Lenden, der der bloßen Geilheit geschuldet war. Meine Glieder bebten und mein Blick war so benommen, dass ich es förmlich spüren konnte. Dieses wilde Tier in meinem Leib ließ mich auch dann nicht los, als ich dabei zusah, wie Andro begann, sich an ihm zu vergehen. Er zerrte Maya an den Haaren, immer und immer wieder, und alles, was ich noch zu denken in der Lage war, war, dass es nichts Erotischeres auf der Welt geben konnte, als meinen Herrn im Zusammenspiel mit diesem wunderschönen Jungen zu erleben, beide gleichermaßen nackt und erregt. Der Gegensatz, den sie boten, trug mich nur noch weiter empor. Devot und dominant. Aber tief zu berühren wusste mich nach wie vor nur Mayas glasiger, flehender Blick, den er mir schenkte, so oft es ihm möglich war, denn für ihn war ich der Mittelpunkt in diesem Spiel. Das, was in der Bar mit Blicken begonnen hatte, setzte sich nun ebenso fort. Ein stummes Zwiegespräch aus Gefühl und Lust, in dem es nichts gab, was man hätte mit Worten ausdrücken können. "Komm für ihn", hörte ich Andro alsbald mit tiefer Stimme befehlen, während er ihn bei den Haaren hielt wie ein Pferd am Zügel. "Schrei ihm ins Gesicht, wie geil er dich macht." Er tat es, aber es gelang ihm nicht, mich dabei anzuschauen. Andro drückte ihm den Kopf auf das Leder, während es um ihn geschah und er ekstatisch brüllte und zuckte in seiner sich lösenden Lust. Schweigend sah ich ihm dabei zu, zu Stein erstarrt und mich fühlend, als müsste ich vergehen, denn jeder Laut, den er von sich gab, gehörte nur mir.     *     Die Nächte der darauffolgenden Tage waren getränkt von wilden Träumen, die von einem gefallenen Engel mit blauen Augen dominiert wurden, obwohl stets ich derjenige war, der das Zepter in der Hand hielt und über Maya richtete. Oft erwachte ich mitten in der Nacht mit einem heftigen Gefühl der Lust in meinen Lenden und schaffte es meist nicht mehr, wieder in den Schlaf zu finden, da mich meine Fantasien wachhielten und ich hoch erregt war. Verzweifelt versuchte ich durch die Stäbe meines Gefängnisses zu dringen, meinen Schwanz zumindest mit dem Finger zu berühren, in der Hoffnung, dass diese klitzekleine Berührung ausreichte, um mich an den Rand des Wahnsinns und über ihn hinaus zu bringen. Aber so sehr ich es auch versuchte - nur in einigen Träumen fand ich Befriedigung, allerdings fühlte sich ein Orgasmus im Traum nicht halb so gut an wie einer im Wachzustand. Viel eher spürte ich nur einen krampfartigen Schmerz, mit dem mein Körper sich von dem überschüssigen Samen befreite.   Auch an diesem Morgen wachte ich wieder mit durchtränkten Unterhosen auf und musste mich so wohl oder übel meinem Herrn präsentieren, der mich stets kontrollierte, da er wusste, dass mir im Schlaf meist einer abging. Inzwischen hatte er nur noch ein gleichsam mitfühlendes wie amüsiertes Seufzen für mich und meinen jämmerlichen Zustand übrig. "Der Kleine hat dir ganz schön den Kopf verdreht, stimmts?", meinte er, während ich mich auf seine Anweisung hin meiner Unterhose entledigte und mich dann mit gesenktem Haupt zu ihm umwandte, damit er mir den elenden Käfig zur Reinigung und für den Toilettengang abnehmen konnte. Es war demütigend, noch nicht einmal mehr selbständig bestimmen zu können, wann man sein Geschäft verrichten wollte. Aber genauso erhebend war es auch. Umso tiefer ich sank, desto höher flog ich. "Du hast selbst gesehen, wie goldig er war", entgegnete ich leise, so, als würde ich nach Entschuldigen für das suchen, was ich empfand. Am liebsten hätte ich noch hinterhergesetzt, dass die Tatsache, dass er mich zu seinem Herrn erkoren hatte, am goldigsten gewesen war, aber ich schwieg. Andro kannte meine Seele ohnehin und wusste äußerst genau, welch sensible Punkte Maya in mir berührt hatte. Es war nicht immer leicht für uns beide, dass ich neben den devoten auch dominante Veranlagungen mein eigen nannte, denn oft rangen diese um die Vorherrschaft. "Er mag dich auch sehr, das ist gewiss", urteilte Andro zufrieden wirkend, so wie er den Käfig um meinen Schwanz löste und ich vor Erleichterung fast ausgestöhnt hätte. "Ihr habt vom ersten Moment eine fabelhafte Chemie besessen." Er schmunzelte zu mir empor und strich mir fürsorglich über die Wange, und in seinem Blick schwelte Verzückung. "Dass es meinen Sklaven mal so erwischen würde. Die blauen Augen sind dir zum Verhängnis geworden, mh?" Die Antwort darauf erübrigte sich. Natürlich liebte ich nur meinen Herrn von ganzem Herzen, aber mein dominanter Teil sehnte sich dafür noch immer nach seinem Gegenstück. Und dieses meinte er in Maya gefunden zu haben. Ich war meinem Herrn nicht böse, dass er sich den Kleinen gekrallt hatte, selbstverständlich nicht. Was mein Herr tat und sagte, war Gesetz, und aus Liebe zu ihm hätte ich auf alles verzichtet und ihm in jeder Hinsicht den Vortritt gelassen. Aber nichtsdestotrotz brauchte mein Körper das, was ihm bislang verwehrt geblieben war. Andro hatte Maya benutzt, um mich auf die erregendste Weise zu quälen, weil er wusste, was ich in dem Jungen gefunden hatte. Aber nun war er weg, und das Verlangen war noch immer da. Jede Nacht. Jeden Tag. Die Erinnerungen an seinen Lustschrei ließen mich noch immer erschaudern. Selten war es mir derart ergangen. Kein Junge vor ihm hatte einem solch verführerischen Gift geglichen.   Ich verrichtete mein Geschäft und baute mich anschließend wieder brav vor meinem Herrn auf, damit dieser mir neuerlich das stählerne Gefängnis umlegen konnte, aber seine Hände waren leer, der Käfig war nirgends zu entdecken. Ich musste ihn wohl ziemlich überrascht angestarrt haben, denn Andro lächelte mir warm zu und überbrachte mich prompt die frohe Kunde. "Du hast lang genug gelitten, mein tapferer Sklave", entschied er, und seine Stimme war samtig wie warmer Honig, als er sich von der Bettkante erhob und sich mir näherte, um mich in den Arm zu nehmen. "Du bist wieder frei, vor allen Dingen aber deshalb, weil ich mir ganz sicher bin, dass du deinen Schwanz heute noch brauchen wirst." Obwohl mein Herr meinen Nacken kraulte, stellte sich bei mir kein Gefühl der Entspannung ein, als er mir dies in Aussicht stellte, sondern viel mehr eine schwelende Unruhe. Deshalb löste ich auch meine Wange von seiner Brust und schaute fragend zu ihm empor. Noch ehe ich jedoch etwas sagen konnte, legte er mir den Zeigefinger an die Lippen. "Frag nicht zu viel, du wirst schon früh genug erfahren, was ich damit meine", behauptete er zufrieden. "Vielleicht solltest du deshalb auch nicht gleich masturbieren, sondern dir deine Lust lieber noch ein bisschen aufsparen." Ich verstand kein Wort von dem, was Andro sagte, aber da gewiss war, dass etwas dahinterstecken musste, schwieg ich still und beschloss, seinen Ratschlag zu befolgen, waren seine Empfehlungen doch stets Weise und, vorgetragen in solch einem wohlwollenden Ton, für gewöhnlich zu meinem Besten.   Selbstverständlich fiel es mir schwer, meine Finger von mir selbst zu lassen. Im Proberaum bekam ich prompt einen Ständer, als wir Elflock performten und Andro mit seiner tiefen, betörenden Stimme den Kirschenjungen beschwor, von dem wir beide nun wussten, wer ihn verkörperte. Mein Kopf war gefüllt mit Maya, ich wollte meinen Herrn fragen, ob wir ihn je wiedersehen würden, aber ich wagte es nicht. Ja, ich wusste noch nicht einmal, ob Andro seine Telefonnummer besaß. Meine Hoffnung beschränkte sich darauf, ihm wieder einmal zufällig in dem BDSM-Club zu begegnen. Falls dies geschehen wäre, ich hätte selbst Strafen in Kauf genommen, dafür, dass ich ihm dann nicht hätte widerstehen können und ihn mit mir genommen hätte, um die Dinge mit ihm zu tun, von denen ich bisher nur zu träumen vermochte. Ich schwebte dementsprechend zwischen einem Gefühl der Euphorie, das fast einer heißen Verknalltheit gleichkam und der Ernüchterung, ihn womöglich nie wieder zu sehen. Doch ich wollte mich nicht irgendwelchen Jammereien hingeben, denn noch stand der Abend bevor, und Andro hatte behauptet, dass ich meinen Penis noch an diesem Tag brauchen würde. Ich vermutete, dass mein Herr irgendwelche besonderen Torturen geplant hatte, mittels derer er mir den Saft aus den Eiern melken wollte, denn an die andere Option, die so unwahrscheinlich schien, wagte ich kaum zu denken. Und das, obwohl Andro meinen Wunsch kannte und ich im Grunde wusste, dass er sehr viel daran setzte, meine Wünsche zu erfüllen, denn nur ein glücklicher Sklave konnte seinem Herrn bedingungslos dienen.   Er hatte mich nach den Proben noch Einkaufen geschickt, obwohl ich herumgejammert hatte, müde zu sein, doch in solchen Beziehungen war Andro nicht im Geringsten nachgiebig. Schließlich hatte er mir einfach das Geld und den Einkaufszettel in die Hand gedrückt, um mich anschließend förmlich vor die Tür zu setzen. Vollkommen ratlos und skeptisch bezüglich des selbst für seine Verhältnisse seltsamen Benehmens erledigte ich meinen Gang, kaufte brav alles ein, was er mir aufgetragen hatte, um anschließend auch noch selbstständig die schweren Beutel die Treppe hinaufzutragen. Der Fahrstuhl war außer Betrieb, und Andro reagierte nicht auf mein Klingeln. Ich fragte mich ernsthaft, wie ich noch dazu in der Lage sein sollte, meinen Penis zu benutzen, wenn ich vor Erschöpfung fast aus den Latschen kippte. Ich war mir sicher, dass Andro es sich gerade in der Badewanne gutgehen ließ, als ich vor der Wohnungstür ankam und den Schlüssel im Schloss drehte. Er war schlichtweg der geborene Pascha, der sich am liebsten von vorn bis hinten bedienen ließ und seinem Genuss höchste Priorität zumaß. Es hätte mich zumindest nicht verwundert, wenn er relaxte, während ich schuftete, aber an diesem Abend kam alles anders. Andro war nirgendwo zu entdecken. Ich stellte meine vollen Beutel in die Küche und warf dann einen Blick in das Badezimmer, wo ich ihn vermutete, aber auch dort war Fehlanzeige. Deshalb vermutete ich, dass er sich wohl entweder im Schlaf- oder Wohnzimmer aufhielt, denn auch dort vermochte man wunderbar zu faulenzen, doch weder auf der Couch noch im Bett fand ich ihn. Blieb also nur noch das Spielzimmer, welches ich stets mit einem mulmig-kribbelnden Gefühl betrat, denn wenn ich in es geführt wurde, ging es mir meist äußerst heftig an den Kragen. Irgendwann hatte mein Hirn es sich eingeprägt, dass es mit dem Spielzimmer diese heiße Angstlust zu verbinden hatte, welche mich fast wahnsinnig machte. Deshalb prickelte jenes Gefühl auch nun in mir, denn ich bereitete mich seelisch und moralisch bereits darauf vor, mein blaues Wunder zu erleben. Bestimmt wartete Andro mit der Peitsche in der Hand auf mich oder zwang mich mittels eines Rapeplays in meine devote, gefügige Rolle. Ich öffnete zaghaft die Tür und lugte in das Zimmer dahinter. Der Kronleuchter war angeschaltet und verlieh dem Raum mit seinen schwarzen Paisleytapeten eine stimmungsvolle Atmosphäre. Fast feierlich wirkte die Szenerie, sehr passend zu dem, was mich erwartete. Er kniete nackt und mit gesenktem Haupt auf dem Boden und war so leise, dass ich ihn im ersten Moment fast nicht bemerkt hätte. Mir stockte der Atem, so wie ich auf ihn hinabblickte, ohne auch nur den geringsten Zweifel habend, um wen es sich dabei handelte. Sein schwarzes Haar verdeckte sein Gesicht, aber ich hätte meinen Maya immer erkannt, selbst mit verbundenen Augen und gefesselten Händen. "Kleiner...", gab ich ebenso verzückt wie fassungslos von mir und bückte mich leicht, um ihm übermütig über den Kopf zu streicheln, als wäre er ein Hund. Sein seidiges Haar glitt mir durch die Finger, während ich den Brief entgegennahm, der vor Mayas Händen auf dem Boden lag. Mein Name stand auf dem Couvert, in den großen, flüchtigen Buchstaben meines Herrn. Mit vor Nervosität schwitzenden und zitternden Händen holte ich das Blatt Papier heraus, das in ihm steckte und begann rasch die Zeilen zu überfliegen. Was ich las, raubte mir beinahe den Atem und brachte mein Herz zum Stillstand.   Mein geliebter Yoshiki,   du brauchst mir nicht zu sagen, wie viel dir Maya bedeutet, ich habe es in deinen Augen gesehen und in der Art und Weise, wie du seine Nähe gesucht hast. Ich habe ihn nicht in erster Linie vor deinen Augen zugeritten, um dich zu quälen, sondern um ihn quasi zu weihen. Und nun möchte ich ihn dir schenken. Maya hat mich förmlich angefleht, es zu tun. Behandle ihn gut aber gerecht und vergiss nicht, dass du immer zu mir kommen kannst, wenn du irgendwelche Fragen oder Probleme hast.   Auf dass er dir auf ewig treue und beglückende Dienste erweisen mag.   Dein dich liebender Andro     Mir stiegen aufgrund seiner rührenden Worte beinahe Tränen in die Augen, doch zum Heulen hatte ich keine Zeit. Maya erwartete schließlich meine Befehle, nun, wo er ganz allein mir gehörte. So wie ich den Brief sinken ließ und mir reichlich lange Zeit mit einer Reaktion ließ, weil ich erst einmal mit meinen Gefühlen klarkommen musste, hob Maya scheu seinen Kopf und sah mich geradewegs an. Dieses Mal aus schokoladenbraunen Augen, in denen ich noch besser versinken konnte als in dem strahlenden Blau, das ich von unserer ersten Nacht kannte. "Mach es wahr, Sir, bitte, bitte", hauchte er verzweifelt, und diese Worte rissen mich aus meinem Gefühlschaos und sorgten dafür, dass ich mich nur noch auf dieses eine Empfinden konzentrierte. Das urplötzliche Verlangen riss alles andere nieder, so wie ich den Jungen im Nacken packte und ihn zur Liege geleitete, um ihn sich mir dort hingeben zu lassen, nun, wo sich das Band, das einen Herrn und seinen Sklaven umwob, zu einem Knoten geschlungen hatte, der sich nie wieder lösen lassen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)