No. von Mika-cha (Sasuke & Sakura) ================================================================================ Kapitel 9: Showdown - Nein?! ---------------------------- Showdown - Nein?! Die Sonne schien in das rosafarbene Zimmer und die weißen Vorhänge wehten im Rhythmus des Windes. Ein guter Samstagnachmittag, den Sakura damit verbrachte, auf ihrem großen weichem Bett zu liegen und mit einer gewissen Hyuga zu telefonieren. „Ihr seid also wirklich wieder zusammen?“, lächelte Sakura, während sie sich auf den Bauch drehte und sich von Hinata angehört hatte, dass sie mit Naruto im Kino gewesen war. Sie hörte am anderen Ende der Leitung ein wohliges Aufseufzen. „Ja. Irgendwie habe ich mich auch schlecht gefühlt, ihm nicht geglaubt zu haben und habe ihm deshalb auch Schokolade mitgebracht“, sagte Hinata schüchtern und Sakura könnte schwören, dass sie rot geworden war. Sie zog eine Grimasse. „Aber man kann dir's nicht verübeln, ich hab's auch geglaubt und wir haben ja auch die beiden sozusagen erwischt.“ Sie erinnerte sich an das Bild zurück, als sie auf einer Feier, die vor einigen Wochen von einem Mitschüler veranstaltet worden war, Naruto und ein Mädchen ganz nah einander gesehen hatten. Von ihrer Sicht aus hatte es so ausgesehen, als ob sie die Lippen aufeinander gepresst hatten, doch Naruto hatte ja erklärt, dass seine Hand dazwischen gewesen war und er sich auch gegen den Kuss gewehrt hatte. Sakura hob überrascht eine Braue in die Höhe, als ihr einfiel, dass Sasuke derjenige gewesen war, der Hinata und Naruto wieder zusammen gebracht hatte. „Hinata, eine Frage …“, fing sie an und hörte, wie die Hyuga ihre Ohren am anderen Ende der Leitung spitzte, „Du sagtest mir, dass Naruto dich mit in die Abstellkammer der Schule geschliffen hat und du dann keine andere Möglichkeit hattest, dich vor dem Gespräch zu drücken und du ihm dann zuhören musstest …“ Sie legte den Kopf in den Nacken und formte die Augen zu Schlitzen. Klang ganz nach einer Sasuke-Methode, „hat Naruto schon mal so etwas gemacht?“, fügte sie hinzu, da sie sich das kaum bei dem Chaoten vorstellen konnte. Er war nicht der Typ, der so ein schüchternes Mädchen, wie Hinata, zwang, sich mit ihm in eine enge Abstellkammer einzusperren und sie erst frei ließ, wenn sie ihm zuhörte. Hinata seufzte auf. „Eigentlich nicht, ich war selber überrascht, wie gefasst er auch war. Er wollte unbedingt, dass ich ihm zuhöre und hat mich auch solange nicht da raus gelassen, bis ich es getan habe. Aber dafür hat er sich im Nachhinein auch entschuldigt, er meinte selber, dass er sonst nicht zu solchen Mitteln greift, es aber nötig gewesen war …“, erklärte sie ruhig, wirkte aber auch erleichtert, dass er mit ihr gesprochen hatte. Schließlich hatte Hinata den Uzumaki vermisst und war auch oft traurig gewesen, als sie so zerstritten auseinander gegangen waren. Doch nun konnte er wieder grinsen und brachte sie zum Lachen, was die Hyuga wirklich glücklich machte. Sakura fasste sich an die Stirn, da ihr klar wurde, wie genau der Uchiha den beiden geholfen hatte. Naruto einfach den Ratschlag geben, sich mit Hinata in einen Raum einzusperren und sie zum Zuhören zu zwingen, konnte ja nur von ihm kommen. Sie verdrehte die Augen. „Und was ist mit Neji?“, fuhr Sakura mit einer weiteren Frage fort, was Hinata nicht gerade erfreute. Die Haruno merkte, wie die Stimmung kippte. „Ich weiß nicht …“, sprach sie leise in den Hörer. Sakura seufzte auf. Ihrem Cousin von der Beziehung mit Naruto zu erzählen, der einer zu den engsten Freunden von ihm gehörte, war ja auch nicht leicht. „Wie dem auch sei. Ihr kriegt das schon hin“, erwiderte Sakura nur, da sie wusste, dass sie bei dem Thema nicht weiterkamen. „Was ist eigentlich mit Sasuke?“, warf Hinata nun ein. Sie fragte Sakura zwischendurch immer mal, wie es so mit dem Uchiha lief. Sakura hatte ihr an einem Tag die ganze Geschichte mit Sasuke erzählt und somit auch die Kratzer an Orochimarus Auto. Sie wusste, wie riskant es war, dass nun drei Personen von ihrer Tat Bescheid wussten, doch Hinata konnte sie vollstens Vertrauen, da sie nicht auf Ideen, wie Sasuke oder Sai kam, sie zu erpressen. Sakura verdrehte bei diesem Gedanken wieder die Augen. Von Sai hatte sie ihrer Freundin ebenso erzählt und dass er auf eine Weise schlimmer als Sasuke war. Hinata konnte selbst sogar bestätigen, dass der Uchiha menschlichere Züge als Sai hatte, obwohl es meist nicht so wirkte - Sakura erinnerte sich an den gestrigen Tag in dem Kühllager, der alles andere als menschlich gewesen war. Ihr Blick flog automatisch zu seinem schwarzen Hoodie, den sie über ihrem Schreibtischstuhl gehängt hatte; sie war gestern so fertig gewesen, dass sie mit diesem eingeschlafen war und vergessen hatte, ihn zu waschen. Dass sie aufgrund des Pullis besonders gut geschlafen hatte, versuchte sie zu verdrängen. Naruto erzählte Hinata oft von seinem besten Freund und dass er gar nicht so kalt war, wie er immer vorgab. Die Haruno erinnerte sich an die vielen Annäherungen und auch an einige weiche Worte von ihm … er war wirklich nicht immer so ein Arsch. Sakura hatte dennoch die Zärtlichkeiten, die sie mit ihm ausgetauscht hatte, und auch die eine Nacht vor Hinata noch nicht erwähnt. Sie wusste nicht, wieso, aber irgendwie schämte sie sich dafür … „Wie immer. Grausam“, antwortete sie nur knapp und seufzte nochmals auf, „freut mich nochmal, dass du wieder deinen Naruto zurück hast und ich wünsche euch noch viel Spaß. Ihr wolltet noch in die Mall, oder nicht?“, wollte sie nun zum Auflegen ansetzen, da sie sah, wie ihr Akku langsam aufgab. Hinata wirkte wieder fröhlicher. „Ja, wir wollten etwas essen gehen“, lächelte sie in das Telefon. Sakura musste nun auch grinsen. „Viel Spaß nochmal, ich leg jetzt auf“, sprach sie und verabschiedete sich von ihrer Freundin. Als auch sie hörte, wie Hinata Adieu sagte, legte Sakura auf und drehte sich erschöpft auf den Rücken, um die schneeweiße Decke anzustarren. Heute Abend sollte sie in den Stadtpark kommen. Sie wusste wirklich nicht, was Sai vor hatte, doch sie konnte voraussehen, dass er wieder an ihren Kräften zerren würde. Dabei wollte sie doch nur weiterhin in ihrem geliebten und weichem Bett liegen. Bei dem Gedanken kuschelte sich Sakura mehr in ihre Tagesdecke ein und schloss die Augen. Warum Sasuke sich wohl noch nicht bei ihr gemeldet hatte? Heute war zwar Samstag, doch sie dachte, dass er nach seiner gestrigen Konsequenz, sie sofort wieder mit seinen Regeln und Befehlen herumkommandieren würde. Überlegend schaute Sakura auf ihr Handy und spielte mit dem Gedanken ihn anzuschreiben. Als ihr bewusst wurde, was sie da gerade dachte, schüttelte sie sofort ihren Kopf. Nein … warum sollte sie sich freiwillig bei ihm melden, wenn er sie in Ruhe ließ? Aber er hatte sich vor der Konsequenz auch nicht bei ihr gemeldet, da er wütend auf Sai gewesen war … Seufzend griff Sakura nach Handy und Akkukabel und konnte nicht glauben, was sie da gerade tat. Doch sie wollte nicht schon wieder, dass zwischen ihr und Sasuke Funkstille herrschte – sie gab es nicht gerne zu, aber sie vermisste seine leicht kindische Art sie zu ärgern. Deshalb suchte sie ihre Kontaktliste nach ihm und als sie auf ihrem Display den Namen Bastard erblickte, klickte sie auf diesen und fing ohne groß zu überlegen an, eine Nachricht zu tippen. Doch bevor sie auf absenden klickte, bekam sie auf einmal selbst eine Message. Bring mir Kopfschmerztabletten. Sofort. Sakura lachte auf, als sie die zwei Sätze von Sasuke las. Der Bastard hatte ihr wirklich geschrieben. Teils freudig, teils grimmig, da er wieder alle Höflichkeiten außer Acht ließ, tippte die Haruno eifrig einige Zeilen in ihr Handy. Ist der Herr etwa krank geworden? Sakura musste lachen. Wenn er sich nun aufgrund seiner eigenen Konsequenz eine Erkältung eingeholt hatte, dann hatte er sich selbst damit eine verpasst. Sie spürte ihr Handy vibrieren. Sakura … Ein Wort, das die Haruno sofort zum Schweigen gebracht hatte. Die drei Punkte sollten wohl eine Drohung darstellen und dass er es ernst meinte. Trotzdem konnte die Rosahaarige nicht anders als zu grinsen. Na gut. Gib mir ne Stunde. Mit diesen Worten schmiss Sakura ihr Handy auf das Bett und erhob sich, um sich gleich auch vor ihren großen Kleiderschrank zu begeben. Obwohl Sakura wusste, dass Sasuke sie nicht sofort bei Orochimaru melden würde, kam sie dennoch seinen Befehlen nach. Sie wusste nicht wieso, aber es gefiel ihr, sich in der Nähe des Uchihas aufzuhalten – auch wenn er oft anstrengend war und sich arrogant aufführte. Nachdem die Haruno sich für ein rotes Sweatshirt und eine schwarze Hose entschieden hatte, blickte sie auf Sasukes Hoodie, der immer noch auf ihrem Stuhl ruhte. Sollte sie ihn noch waschen, bevor sie ihn zurückgab …? Mit einem Mal kamen ihr alle Grausamkeiten in den Sinn, die sie wegen des Uchihas hatte durchmachen müssen. Grinsend griff sie nach dem Stoff und stopfte ihn in ihre Tasche. Er hatte es nicht verdient, sie gewaschen zurück zu kriegen … ~*~ „Du bist spät“, bemerkte Sasuke, als er grimmig die Haustür öffnete und Sakura erblickte, die total durchnässt war. Das schöne Wetter hatte sich auf dem Weg schlagartig verändert und Gewitterwolken hatten sich gebildet. Genervt war Sakura aus der Apotheke geschritten und hatte den ersten Bus verpasst und war die letzten Meter zu ihm nach Hause gerannt. Bei Regen, versteht sich … Dass sie sich nun wieder vor seinem Haus aufhielt, weckte zudem auch noch Erinnerungen an die eine Nacht, die sie hier verbracht hatte. Sofort stellten sich ihre Nackenhaare in die Höhe, legten sich aber wieder, als sie das grimmige Gesicht des Uchihas sah. „Tut mir leid“, presste sie nur zwischen ihren Lippen hervor und drückte Sasuke die Kopfschmerztabletten in die Hände, während sie ohne hineingebeten zu werden, einfach das Haus betrat. Sasuke ließ es zu und folgte ihr bis ins Wohnzimmer. „Keiner da?“, fragte Sakura und betrachtete sich im großen Spiegel vor der Kommode. Ihr Mascara, das sie sich immer leicht auftrug, war völlig verschmiert und ihre nassen Haare klebten ihr teilweise im Gesicht. Der Uchiha zuckte mit den Achseln. „Arbeiten“, war das einzige, was er sagte und meinte wohl damit seine Eltern. Er betrachtete die Haruno eindringlich und musste fast schon glucksen, als er sah, wie entsetzt sie sich im Spiegel musterte. „Das wird so nichts“, sprach Sakura, während sie schon die ganze Zeit versucht hatte, ihre Haare wieder ordentlich zu legen. Die verwischte Schminke hatte sie sich schnell mit einem Tuch, das sie in der Hosentasche gehabt hatte, weggewischt. Doch als dann auch noch ihr rotes Oberteil an ihr klebte, stöhnte sie auf. Sie zog sich das gute Stück über den Kopf. „Ich hätte eigentlich nicht gedacht, dass du so schnell zustimmst und mir wirklich die Tabletten besorgst, nachdem du gestern zu mir meintest, wie abscheulich ich sei“, warf Sasuke ein, während er musterte, wie Sakura ihr Oberteil über den Kopf zog und nun oben rum mit einem schwarzen Top bekleidet war. Die Haruno fing an zu grinsen und lief auf ihre Tasche zu. „Ich wollte mir deinen kranken Anblick nicht entgehen lassen. Scheint wohl so, als ob dir das Lager zu schaffen gemacht hat?“, provozierte sie und betrachtete seine leicht rötliche Nase. Zudem war es schon fast Nachmittag und der Uchiha schien nicht raus gegangen zu sein, was seine karierte Pyjamahose und sein graues Oberteil andeuteten. Sasuke verengte die Augen und hielt sich leicht die Hand vor die Nase. „Ich habe auch in der Kälte geschwitzt, als ich versucht habe, uns da rauszuholen. Du hingegen standest da wie ein Brett und hast dich keinen Zentimeter bewegt“, antwortete er genervt, während er in die angrenzende Küche lief, um sich ein Glaswasser zu füllen. Er legte sich die Kopfschmerztablette auf die Zunge und nahm dann einen kräftigen Schluck von dem Wasser. Sakura lachte, während sie in ihrer Tasche nach etwas kramte. „Trotzdem finde ich es ironisch, dass du die Folgen aus deiner eigenen Konsequenz ziehen musst. Du hättest sicherlich gewollt, dass ich krank werde.“ Sasuke drehte sich zu ihr um und betrachtete ihre nackten Arme und ihre immer noch nassen Haare. „Wenn du weiter so rumläufst, wirst du wirklich krank“, kommentierte er nur und ging nicht auf ihre Provokation ein. Sakuras Grinsen vertiefte sich, als sie endlich das gefunden, hatte, was sie gesucht hatte. Sie hielt seinen Hoodie in die Höhe. „Deshalb habe ich ja noch den hier“, sprach sie und zog sich den schwarzen Stoff über, während Sasuke überrascht eine Braue in die Höhe hob. „Oh? Noch nicht verbrannt?“, witzelte er, was Sakura ärgerlicherweise zum Lachen brachte. Sie schnappte sich ein Haargummi aus ihrer Hosentasche und band ihre nassen Haare zu einem hohen lockeren Dutt. „Eigentlich war ich so nett und wollte dir ihn heute wieder geben, aber sieht so aus, als ob ich ihn später wirklich noch verbrenne“, sagte sie hochnäsig und kam auf ihn zu - nachdem sie ihr rotes Oberteil auf die Heizung gelegt hatte -, um sich gegenüber ihm an dem Tresen der Küche auf einen der drehbaren Barhocker platz zu nehmen, „ich wollte ihn dir übrigens auch ungewaschen zurückgeben – das hast du verdient“, fügte sie bissig hinzu. Sasuke stand hinter der Kücheninsel vor ihr und fing an verschmitzt zu grinsen, während er die übrigen Kopfschmerztabletten in eine Schublade legte. „Du hast ihn bestimmt noch nicht gewaschen, weil du meinen Geruch vermisst hast. Sicherlich hast du Perverse sogar mit dem Ding geschlafen und an mich gedacht“, stichelte er, was Sakura sofort einen Rotschimmer auf die Wangen legte. Sie war wirklich mit seinem Pulli eingeschlafen, aber doch nur, weil sie zu müde gewesen war, um sich umzuziehen. Also hatte sie nicht absichtlich seinen Geruch inhaliert … „Idiot“, zischte nur Sakura, während sie ihr Handy aus ihrer Hosentasche zuckte und frustriert ihren Akkustand betrachtete. Sie hatte vorhin nicht wirklich die Möglichkeit gehabt, ihr Handy genug aufzuladen, da der Uchiha sie ja sofort losgeschickt hatte. „Wer hat dir eigentlich erlaubt, dich hier so gemütlich zu machen?“, kam es nun von Sasuke, der sich von hinten an sie gelehnt hatte und neugierig auf ihr Handy schaute, da er sich fragte, warum sie betrübt auf dieses blickte. Sakura verdrehte die Augen und drehte ihren Stuhl zu ihm, sodass er nun direkt über ihr lehnte, „Ich will nicht gleich schon wieder in den Regen raus. Ich dachte, das wäre so selbstverständlich, dass ich es nicht erwähnen muss?“, wurde sie schon wieder zickig. Sakura wusste nicht wieso, aber wenn sie mit Sasuke eine Zeit lang nicht sprach, vermisste sie seine Art, sie zu ärgern, doch wenn sie dann dabei war mit ihm zu diskutieren, würde sie am liebsten seinen Hals umdrehen. Sasuke seufzte auf. „Lange kannst du aber nicht bleiben. Ich hab abends was vor“, erklärte er und ließ von ihr ab, um sich wieder in den Wohnzimmerteil des großen Raumes zu begeben. Sakura folgte ihm. „Wir haben gleich erst fünf, keine Sorge, ich bleib schon nicht bis Mitternacht“, stöhnte sie genervt auf, während sie neben ihm auf dem Sofa platz nahm. Wenn Sasuke meinte, dass er abends etwas vorhatte, dann hieß das, dass er sich wahrscheinlich wieder nachts mit Freunden rumtreiben wollte. Plötzlich hustete er, was Sakura nur wieder ein Grinsen bescherte. „Sicher, dass du abends noch raus willst?“, stichelte sie ihn nun an, womit sie sich einen zornigen Blick erntete. „Du bist in meinem Haus, pass auf, was du sagst“, antwortete er dann monoton, während er sich leicht mit dem Handrücken über die Nase rieb. Doch Sakura konnte nicht anders, als diese Situation auszunutzen. „Tut mir ja leid, aber ich finde, das Karma hat zurückgeschlagen“, lachte sie, während sie freudig in die Hände klatschte. Sie wusste selbst nicht, warum die Sache sie immer noch so erfreute, wahrscheinlich deshalb, weil das ganze so ironisch war. Plötzlich spürte sie, wie Sasuke näher an sie heranrückte und seinen Oberkörper auf sie verlagerte. Sie schaute in sein Gesicht und sie musste zugeben, dass er mit der leicht rötlichen Nase und dem etwas müde wirkendem Gesicht süß aussah. „Ich kann dich ja auch anstecken“, raunte er, was Sakura eine Gänsehaut bescherte. Nein, nicht schon wieder. Sie schluckte und konnte nicht glauben, was für einen Effekt er auf sie hatte. Ihr Herz fing an augenblicklich schneller zu schlagen, je näher Sasukes Gesicht ihrem kam. Mit einem Mal sprang Sakura auf und drückte den Uchiha von sich weg. „Ich muss doch jetzt schon abhauen, ich habe abends auch noch was vor“, warf sie panisch ein und log nicht mal dabei, da sie ja wirklich zu Sai musste. Sasuke hob nur grinsend eine Braue in die Höhe, da er wusste, dass er sie aus der Bahn geworfen hatte. Beeindruckend, dass sie diesmal von selbst abgebrochen hatte; er selbst hätte natürlich kurz vor ihren Lippen gestoppt, da er wirklich nicht die Absicht pflegte, sie anzustecken. Sakura schnappte sich ihre Tasche und lief Richtung Ausgang, nachdem sie etwas zu eifrig ihr rotes Oberteil, das auf der Heizung gelegen hatte, in ihre Tasche stopfte. „Sicher, dass du nicht warten willst, bis sich der Regen gelegt hat?“, fragte nun der Uchiha nach, der an dem Türrahmen des Salons lehnte und beobachtete, wie Sakura sich ihre roten Chucks anzog. „Nein, schon gut, ist ja nur Regen“, lächelte sie unsicher und wollte die Tür öffnen, wenn Sasuke sie nicht hinter ihr stehend wieder zu geknallt hätte. Sie drehte sich zu ihm um und bemerkte, wie er sie anschaute. „Habe ich dich wirklich so nervös gemacht?“, fragte er dann und beobachtete jede Regung in ihrem Gesicht. Sakura spürte, wie Hitze in ihr aufstieg. Oh verdammt, er machte sie so was von nervös … Ohne etwas zu sagen blickte sie in seine pechschwarzen Augen, die sie eindringlich anschauten und musste wieder mal schlucken. Diese Augen, in denen sie sich immer verlor … seine Aura; er machte sie einfach fertig. Sakura wandte schnell ihren Blick von ihm ab und schaute sich im Salon um. Dann bemerkte sie neben sich einen Ständer mit vielen Regenschirmen und schnappte sich einen von ihnen. „Ich muss jetzt wirklich gehen. Ich leih mir den mal aus“, sprach sie schnell, öffnete die Tür und knallte dann diese auch schon wieder zu. Sasuke schaute ohne Emotion auf die Tür und schob sich die Hände in die Hosentaschen. Dann breitete sich wie üblich sein Grinsen auf die Lippen. Er freute sich jedes mal, wenn er sie verwirren konnte … ~*~ 23 Uhr im Stadtpark auf der großen Wiese – Sai. Sakura lief durch die beleuchteten Straßen und konnte nicht glauben, dass sie wieder mal auf eine Person mit pechschwarzem Haar gehorchte – damit meinte sie nicht Sasuke, sondern Sai. Immer noch frustriert, dass sie von zwei Muskelprotzen beherrscht wurde, lief Sakura die kleine Straße bis zum Stadtpark herunter, was wieder eindeutig nicht zu ihrem Bild als Musterschülerin passte. Sie hatte sich noch nie davor nachts aus dem Haus geschlichen. Trotzdem war sie auf Sais sogenannten „Showdown“ gespannt … was auch immer das heißen sollte. Kaum war Sakura angekommen, erblickte sie den Schwarzhaarigen auch – er war natürlich nicht alleine. Seine üblichen Freunde, die sich wohl nachts mit ihm rumtrieben waren ebenfalls zusehen. Auf dem nassen Rasen des Stadtparks, neben Sai und seinen Freunden, stand noch ein Motorrad, das sie Sai zuordnete, da sie ihn oft mit diesem Gefährt in der Schule gesehen hatte. Eigentlich durften keine Fahrzeuge auf dem schönen, ordentlichen Rasen des Stadtparks stehen, doch Sai schien das nicht wirklich zu stören. Als Sakura in seiner Sichtweite war schlich sich sofort sein schelmisches Grinsen auf sein Gesicht. Er legte seine Hände auf ihre Taille, was die Augenbraue der Haruno in die Höhe wandern ließ. Seit wann näherte er sich ihr an, wenn Sasuke nicht in in der Nähe war? „Schön, dass du kommen konntest“, begann er, während er seine Freunde mit einem Nicken aufforderte, sich etwas zu entfernen. Sakura irritierte das nur noch mehr. Trotzdem ließ sie sich nicht beirren. „Was soll ich hier?“, fragte sie dann genervt, was Sai auflachen ließ. Irgendwie fing er an, Gefallen an ihrer mürrischen Art zu finden … „Warum denn gleich wieder schon so pampig?“, sagte er, während er sich an sein Motorrad lehnte und Sakura an der Hüfte zu sich zog. Sakura verzog ihr Gesicht, „weißt du, langsam weiß ich, warum Sasuke dich so interessant findet.“ Was sollte das? Sai hatte sich ihr zwar in den letzten Tagen auch genährt und genauso nerviges Zeug geredet, doch heute war die Atmosphäre anders. Obwohl diesmal kein Kühllager im Spiel war, wurde der Haruno ganz kalt. Schlagartig musste sie an Sasukes Berührungen im Lager zurück denken und sehnte sich wieder nach seinen Händen – nicht nach Sais. Er kam ihr etwas näher und Sakura erwartete, dass er den gesunden Sicherheitsabstand wie in den letzten Tagen annahm, doch er kam ihr so nah, dass sie seinen heißen Atem auf ihren Lippen spürte. Der Blick des Schwarzhaarigen wanderte kurz hinter Sakura und diese fragte sich, was in diesem Moment hinter ihr so spannend war. Gerade als sie ihre Augen ebenfalls nach hinten neigen wollte, kamen von Sai plötzlich Worte über den Mund, mit denen sie nicht gerechnet hatte. „Sorry, Sakura.“ Danach drückte er seine Lippen auf ihre und schlang seine Arme fester um sie. Sakura weitete nur die Augen, als sein Kuss immer intensiver wurde, versuchte sich aber von ihm loszureißen, als sie so langsam realisierte, was er da gerade tat. Was …? Hatten sie nicht abgemacht, dass kein Kuss ins Spiel kommen sollte? Und außerdem war Sasuke- noch bevor Sakura weiter denken konnte, unterbrach Sai den Kuss und blickte grinsend an der Haruno vorbei. „Hmh, ich hab vergessen, dass du dich auch nachts rumtreibst, Uchiha“, sagte er dann plötzlich. Sakura weitete die Augen und drehte sich um. Sie erblickte Sasuke, der die ganze Szene - mit den Händen in den Hosentaschen begraben - beobachtet hatte. Seine Haltung wirkte lässig, doch sein Gesicht sprach Bände. Er wirkte immer noch ein wenig von der Erkältung angeschlagen, was man an seinen zornigen Zügen jedoch kaum erkennen konnte. Natürlich. Sai wusste, dass Sasuke sich nachts auf den Straßen rumtrieb. Er wusste, dass er sie küssend erwischen würde. „Sai“, zischte er nur und ihm schien wohl langsam klar zu werden, dass der Schwarzhaarige ihn absichtlich zur Weißglut trieb. Ständig hatte er in den letzten Tagen Sakura und Sai zusammen im Schulflur, in der Cafeteria und auf dem Parkplatz gesehen – sie war fast nie alleine anzutreffen gewesen, was nicht echt wirkte. Kein Paar hing an dem einen 24/7. In Sasuke leuchtete so langsam auf, was für ein Spielchen Sai spielte. Sasuke kam auf die Haruno zu und schaute sie ebenso wütend wie den Schwarzhaarigen an. Ihn hatte der Anblick sie und Sai küssend zusehen schlecht gemacht, doch er hatte gemerkt, dass sie sich gewehrt hatte. Auch war ihm aufgefallen, dass Sakura Sai nicht mit dem Blick anschaute, mit dem sie ihn jedes mal anguckte – ihre verträumten Augen glänzten nie bei Sai auf, soweit Sasuke das in der Schule meistens beobachten konnte. „Ich weiß nicht, was du Sakura gesagt hast“, begann Sasuke und krempelte die Ärmel seines grauen Hoodies hoch – Sakura fragte sich echt, wie viele er hatte. Ihren „ausgeliehen“ von ihm hatte sie auf ihrem Bett gelassen, nachdem sie von ihm aus wieder Zuhause angekommen war. Sie hatte sich zwar seinen Regenschirm geschnappt, doch durch den Wind, der heute Nachmittag noch geherrscht hatte, war ihre Kleidung trotzdem nass geworden, „aber ich glaube nicht, dass sie sich so ganz freiwillig mit dir abgibt.“ Einige Millimeter vor Sai kam er zum Stehen. Er war sich nochmal Sakuras Worte in dem Kühllager durchgegangen und ihr Verhalten hatte für ihn zwingend gewirkt – so als ob sie eine Strafe bekommen würde, falls sie Sai nicht gehorchte. Das gleiche eigentlich, was er auch mit Sakura trieb. „Du kannst nicht anders, als mir nachzumachen, oder?“, fragte nun Sasuke provozierend und hoffte damit, dass Sai gestand, was für ein Druckmittel er gegen Sakura anwandte. Sai lachte auf. „Ich? Dir nachmachen? Du wohl eher mir, so wie du mir meine Freundin weggeschnappt hast“, kam es nun von dem Schwarzhaarigen. Der Uchiha riss unglaublich seine Augen auf. Ihm ging es also darum …? Um die vergangene Zeit also. Sasuke schnaubte und wusste, dass Sai nicht so ganz über die Sache hinweg war. „Ich habe dir nicht Ino weggeschnappt. Sie -“ Noch bevor Sasuke seinen Satz zuende sprechen konnte, war schon eine Faust in seinem Gesicht gelandet. Er stolperte einige Schritte nach hinten, während Sai ihn zornig anschaute. Sais Freunde näherten sich wieder, als sie sahen, dass es zu einer Prügelei kam, doch Sai schickte sie mit einem leichten Nicken wieder weg. Er wollte das alleine regeln. „Wag es ja nicht, ihren Namen in deinen Mund zu nehmen“, zischte er und versuchte erneut dem Uchiha eine zu verpassen. Dieser aber konnte diesmal rechtzeitig reagieren und duckte sich, während er sein Knie in den Bauch des Schwarzhaarigen beförderte. „Kannst du nicht einmal zuhören?! Wenn du das tun würdest, würden wir uns auch nicht immer so unnötig prügeln“, sprach Sasuke, während er einer weiteren Faust auswich. Er war zwar etwas angeschlagen, hatte aber dennoch genug Wut, um den Schwarzhaarigen eine zu verpassen. „Ich brauche dir nicht zuzuhören. Ich habe schon genug gehört!“ Mit diesen Worten schlug Sai mit seinem Fuß gegen Sasukes Kniekehlen, was ihn automatisch auf den Boden beförderte. „Aber nicht von mir; würdest du auch mal mich anhören?“, sagte Sasuke, während er Sais Ellbogen auswich. Der Schwarzhaarige nutzte die Chance, in der Sasuke auf dem Boden lag, um sich auf den Becken des Uchihas zu setzen. Dann schaute er auf ihn hinab. „Warum versuchst du immer noch zu reden statt mich einfach nur zu verprügeln? Ich habe deine Freundin erpresst und sie gerade eben geküsst. Macht dich das nicht wütend?!“ Nun zischte Sasuke und akzeptierte einfach, dass er Sakura als seine Freundin bezeichnet hatte. Seine Hand umklammerte Sais Hals. „Eigentlich finde ich deine kleine Racheaktion schwach, aber ich muss zugeben, dass mich der Anblick gestört hat“, begann er und schaute kurz zu Sakura, die die ganze Szene entsetzt beobachtete, „aber mit was zum Teufel erpresst du sie?!“, presste Sasuke zwischen seinen Lippen hervor und drehte den Schwarzhaarigen nun so, sodass er auf ihm saß. Er wollte immer noch wissen, welches Druckmittel er gegen Sakura verwendete. Sais Züge wirkten schmerzhaft, trotzdem bildete sich sein schelmisches Grinsen auf seinem Gesicht. „Na damit, womit du sie auch erpresst: Kratz, kratz.“ Das waren genug provozierende Worte gewesen: Sasuke schlug ihm das Grinsen aus dem Gesicht und holte zu einem erneuten Schlag aus. Er wusste zwar nicht, woher er die Sache mit Orochimaru wusste, doch so oft, wie sich er und Sakura in der Schule über dieses Thema unterhalten hatten, war Sai dieses Thema wohl nicht entgangen. Sakura konnte sich das ganze nicht mehr ansehen. Sie konnte nicht glauben, zu was ihre kleine Aktion an Orochimarus Auto geführt hatte. Nein. Sie musste diese Sache beenden. „Nein!“, rief sie laut und ging auf die beiden zu. Sie drückte Sasuke von Sai weg und als Sai zu einem Schlag ausholte, schubste sie ihn leicht. „Nein!“, schrie sie nochmals. Sasuke und Sai realisierten, dass sich die Haruno in ihren Konflikt eingebracht hatte und musterten sie verwirrt. „Nein, nein, nein!“, sprach sie wieder laut und hatte vergessen, wie erleichternd es war, diese Worte auszusprechen. „Ich kann nicht glauben, was wegen einem Fehler, den ich je in meinem Leben getan habe, alles passiert“, sagte sie fassungslos, während sie die beiden unglaublich anstarrte, „Zuerst kommst du mit deinen blöden Regeln,“ Sie zeigte mit dem nackten Finger auf Sasuke, „und dann du mit deinem Eifersuchts-Fetisch!“ Nun wurde der Finger auf Sai gerichtet, „aber wisst ihr was?“, fuhr Sakura fort, „ich gehe zu Orochimaru! Gleich morgen früh. Ich habe es satt, mich von zwei Idioten herumkommandieren zu lassen und mein Leben nicht mehr leben zu können!“ Sakura atmete schwer ein und wieder aus und ihr stand die Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Sie hatte endlich das ausgesprochen, was schon seit Wochen auf ihrer Zunge gebrannt hatte und ihr war es egal, dass sie einige Male die Zeit mit Sasuke genossen hatte – die ganzen Streitereien, die ganzen Annäherungen; alles Dinge, die sie verwirrt hatten und die sie sich hätte ersparen können, wenn sie einfach zu Orochimaru gegangen wäre. Noch bevor Sasuke oder Sai etwas dazu sagen konnten, drehte sich die Haruno um und rannte davon. Sasuke versuchte gerade zu begreifen, was Sakura da gerade gesagt hatte. Und Sai schien nicht anders zu denken. Beide Jungs schauten sich an und stellten fest, dass sie etwas falsch gemacht hatten …. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)