Die Geschichte schreibt sich neu von Fuyuko_the_white_Fox (Kagome x Inu no Taishou (indirekt)) ================================================================================ Kapitel 2: Fluss der Zeit ------------------------- "Ich frage mich, warum Haha-ue mir diese Aufgabe hinterlassen hat.", überlegte Sesshoumaru. Er war bereits auf der Suche nach dem Dorf und der Höhle, die von den Dorfbewohnern beschützt wurde. Auf Kiraras Rücken flog er über die Länderein und hielt nach entsprechenden Dörfern Ausschau. Ein Dorf mit Taijiya dürfte nicht allzu schwer von gewöhnlichen Dörfern zu unterscheiden sein. Schon allein deswegen, dass sie wussten, wie sie sich gegen Youkai zu wehren hatten. Kirara sah über ihre Schulter zu dem jungen Inuyoukai hoch und brummte leicht. "Was ist? Sollen wir eine Pause einlegen?" Die Nekomata brummte noch einmal und setzte dann zur Landung an. Sie schlugen bei einem kleinen Bach ein noch kleineres Lager an. Kirara hatte einige Fische aus dem Bach geholt und bestand darauf, dass er die eine Hälfte der Ausbeute bekam. Anschließend saß Sesshoumaru an einen Baum angelehnt, seine Augen dem hellblauen Himmel zugewandt. Kirara hatte sich in ihrer kleinen Form auf seiner Schulter zwischen dem Pelz und seinem Hals eingerollt und schnurrte in einer Tour. So wurde auch Sesshoumaru in einen leichten Schlummer geleitet. Es war bereits Nacht, als Sesshoumaru durch laute Rufe und Schreie geweckt wurde. Kirara war schon wach und knurrte drohend. "Kirara!" Die Nekomata verstand und sprang auf seine Schulter. Mit Kirara auf der Schulter sprang Sesshoumaru auf den höchsten Baum, den er bei dem Lager finden konnte, um nach der Ursache für den späten Tumult zu finden. Und das tat er auch. In der Ferne konnte er ein Feuer ausmachen. Ein Dorf schien attackiert worden zu sein. Was ihn verwirrte, waren jedoch eher die erhöhte Position des Dorfes und der Ring aus Baumstämmen, die um das Dorf in den Boden gestampft wurden. Er wurde von einem Ziehen an seinem Ärmel abgelenkt. Kirara hatte sich in seinem Ärmel verbissen und zog daran. "Kirara, was..." Sie ließ seinen Ärmel los und blickte in Richtung des Dorfes, ehe sie wieder zu ihm hochsah. "Du willst, dass ich den Menschen helfe." Es war keine Frage. Es war eine Feststellung. Kirara miaute. Dann sprang sie vom Ast und verwandwlte sich noch mitten in der Luft. Erwartungsvoll sah sie ihn an. Da er keine große Wahl hatte, stieg er auf ihren Rücken und ließ sich von ihr zum Ort des Geschehens bringen. Im Dorf war die Hölle los. Fast jede Hütte stand in Flammen oder war bereits zerstört. Die Frauen und Kinder wurden offenbar bereits in Sicherheit gebracht und einige der Männer bekämpften die Youkai, die in das Dorf eingefallen waren. Oder versuchten es zumindest. Beim näheren Umsehen konnte er etwas abseits des Dorfes eine Höhle ausmachen, von der ein leichter, blauer Schimmer ausging. Davor waren einige Männer in derselben Uniform wie die Kämpfer in dem Dorf postiert. "Das muss das Dorf der Taijiya sein, Kirara!" Kirara gab wie zur Zustimmung ein für sie typisches Brüllen von sich. "Was meinst du, Kirara? Sollen wir ein bisschen mitmischen?" Wieder ein Brüllen. "Du hast recht. Wenn sie sterben, kann ich Haha-ues Bitte nicht nachkommen." Kirara flog nun immer schneller auf den Boden zu, oder besser gesagt, auf einen der Youkai, der gerade einen der Männer zu Boden gebracht hatte. Kurz bevor Kirara in den Youkai rammte und ihn von dem Mann ablenkte, war Sesshoumaru bereits von ihrem Rücken abgesprungen und rannte in einem atemberaubenden Tempo und mit grün leuchtenden Klauen auf den nächstbesten Youkai zu und gab dem nichtsahnenden Youkai die volle Ladung seines säueregleichen Giftes. Der Youkai konnte nur noch jämmerlich schreien, als er zu einer ekligen Brühe verbrannte. Nun konnte Sesshoumaru den Taijiya ausmachen, der wohl gegen den, nun nur noch einer Pfütze bestehenden Youkai gekämpft hatte. "Wenn du dein Dorf retten willst, dann such so viele Männer wie möglich und versuch, das Feuer zu löschen, bevor es sich auf euren Schutzwall ausbreitet!" Sesshoumaru wartete nicht, um zu sehen, ob der Mensch seinen Rat befolgte oder nicht, sondern machte sich zu seinem nächsten Opfer auf. Da sich die Youkai von der leichteren Beute abwandten, um die größere Bedrohung zuerst auszulöschen, konnten die Männer zumeist unbehelligt zwischen dem nächsten Fluss und dem Dorf rennen, um die Flammen zu bekämpfen. Nach zahllosen Stunden war auch der letzte Abschaum besiegt. Die Sonne war bereits aufgegangen und warf ihre Strahlen auf die rauchenden Überreste des Dorfes. Der Schutzwall war zum Glück zum größten Teil unbeschädigt, da die Youkai über ihn hinweg geflogen waren, anstatt ihn zu zerstören. Das Dorf hatte einige Verluste erlitten und die Frauen waren bei ihren gefallenen Verwandten oder Ehemännern, während diejenigen von den Männern, die sich bewegen konnten, die Gräber aushoben. Sesshoumaru stand am Rand des Geschehens und beobachtete die Menschen, während er geistesabwesend Kirara kraulte, die es sich in seinen Armen gut gehen ließ. Es war ohne Zweifel, dass dies das Dorf der Taijiya war. Die Männer waren viel kräftiger und konnten Muskeln vorzeigen, die nur von hartem Training kommen konnten und nicht nur von Farmarbeit. Zudem waren die Verluste verglichen mit dem Schaden im Dorf überraschend gering. Die Frauen und Kinder waren es gewohnt, sich bei dem kleinsten Zeichen der Gefahr in die Höhle zu retten. Dann der Schutzwall und die ganzen Waffen, die wie er nun feststellen konnte, aus den Knochen der erlegten Youkai hergestellt wurden. Kein Zweifel, dieses Dorf kannte sich aus. "Verschwinde von hier, Youkai!", kreischte eine Stimme. Aus seinen Gedanken gerissen, sah er nach unten und sah vier Menschenkinder, keines von ihnen konnte älter als sechs oder sieben sein, mit Stöcken in den Händen vor ihm stehen. Wollten sie ihm etwa Angst machen? Verwundert hob er eine Augenbraue "Schau mich nicht so höhnisch an, Youkai!", keifte ein Junge, offenbar der Anführer der Bande. "Eines Tages werde ich zum besten Krieger des Dorfes und dann wirst du um Gnade winseln!" "Du lügst doch, Yahiko!", ging ein Mädchen der Bande dazwischen. "ICH werde die beste Kriegerin des Dorfes werden!" Sesshoumaru wunderte sich schon, ob die Kinder vor ihrem vermeindlichen Feind tatsächlich so dumm wären untereinander zu kämpfen, als einer der älteren Männer des Dorfes dazwischen ging. "Kinder, seid doch nicht so unhöflich gegenüber Youkai-sama! Er hat womöglich dem ganzen Dorf heute das Leben gerettet!" "Aber-" "Yahiko!" Geknickt beugte sich der Junge dem Mann und er zog mit seiner Bande ab, um jemand anderen zu belästigen. Der Mann wandte seine Aufmerksamkeit nun Sesshoumaru zu und verbeugte sich. "Das Dorf der Taijiya steht zutiefst in eurer Schuld, Youkai-sama. Allein die Kami-sama wissen, was ohne Euch aus unserem Dorf geworden wäre. Gibt es irgendetwas, womit ich mich als Dorfoberhaupt bei Euch erkenntlich zeigen kann?" "Nur eine Sache." "Bitte, sagt es mir." Sesshoumaru streichelte noch einmal über Kiraras Kopf und setzte sie dann auf den Boden. Neugierig tappte sie zum Oberhaupt und schnüffelte an ihm. Sie miaute und sah ihn mit zur Seite geneigten Kopf an. Das Oberhaupt beugte sich runter und kraulte sie hinter den Ohren. Sie miaute glücklich und sprang auf seinen ausgestreckten Arm, um von dort auf seine Schulter zu klettern. "Ich will, dass ihr euch von nun an um Kirara kümmert. Ich bin mir sicher, dass sie hier nicht nur glücklicher wäre, sondern auch dem Dorf nützlich sein wird." "Natürlich, Youkai-sama. Ihr seid zu großzügig." "Ich warne dich. Wenn Kirara hier falsch behandelt wird, wird sie mir das mitteilen, also denkt gar nicht erst daran." "J-Jawohl!" Hastig verbeugte sich das Oberhaupt und mit einem letzten Blick auf seine Freundin, erhob sich Sesshoumaru in die Luft. Von da an blieb Kirara bei der Familie des Oberhaupts und beschützte das Dorf. Sie wusste, wie sie sich von denen fernhielt, die sie nicht mochten, doch schon nach einem Jahrzehnt war sie der Liebling des Dorfes und für ihre Treue und Stärke geschätzt. Taro war froh, seinen Ältesten wieder etwas fröhlicher zu sehen. Da Kirara nicht mehr für ihn da sein konnte, verbrachte er seine Zeit nun lieber draußen und spielte mit seinen Geschwistern. Das Lieblingsspiel von allen: Schwertkampf. Jeden Tag konnte er die vier im Garten mit Stöckern herumrennen sehen. Mal kämpften die drei Jüngsten gegen Sesshoumaru, dann hieß es jeder gegen jeden unter den drei mit Sesshoumaru als Zeuge, um zu entscheiden, wer im Trubel denn nun gewonnen hatte. Manchmal ging er auch selbst in den Garten und ließ die Kleinen zusehen, wenn er mit Sesshoumaru einen Trainingskampf ausübte. Was dann wieder zu Kämpfen unter den Kleinen führte. Alles in allem war er zufrieden mit seiner Familie. Doch er wusste, dass seine Minister nicht dieser Meinung waren. Tsuki no Haru gesellte sich zu ihm und stellte eine Tasse Tee vor ihm ab. "Ihr seid in letzter Zeit sehr wechselhaft, Inu no Taishou-sama. Mal seid ihr fröhlich wie ich Euch seid vielen Jahren nicht mehr erlebt habe und dann seid Ihr wieder nachdenklich und bedrückt." "Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen?", fragte Taro, als er die Tasse dankbar in die Hand nahm und einen Schluck nahm. "Ich kenne Euch fast mein ganzes Leben lang. Ich bin überrascht, dass Ihr darüber verwundert seid." "Das stimmt wohl." Er seufzte und ließ seinen Blick über die vielen Papiere auf seinem Tisch schweifen. Seine alte Freundin folgte seinem Beispiel. "Probleme in der Wirtschaft?", fragte Tsuki no Haru. "Weniger in der Wirtschaft als mit den Ministern." Die Hanyou sah wieder zu ihm hoch. "Was gefällt ihnen denn diesmal nicht? Oder sind die noch sauer, dass Ihr Eure Töchter nicht zu hirnlosen Geiern erziehen wollt, die sich nur nach Macht und Geld sehnen und die leicht zu verheiraten sind?" Ein Grinsen schlich sich widerwillig auf sein Gesicht. "Nicht direkt. Es gefällt ihnen nicht, dass ich derjenige bin, der das Unterrichten übernommen hat. Sie meinen, dass meine Kleinen mich von meinen Pflichten ablenken." "Ich kann es nur wiederholen: Das sind allesamt Hohlköpfe ohne Herz." "Ich würde dir gerne zustimmen, aber leider sind sie in dem, was sie tun sehr talentiert und notwendig. Und du" Er schlug sich mit der Hand an den Hals. "bist unhöflich wie immer, Myouga." Der geplättete Flohgeist segelte auf den Tisch, bevor er sich wieder erholte. "Ihr seid grausam, Oyakata-sama! Einem Flohgeist wie mir solch köstliches Blut verweigern zu wollen!", heulte er mit demonstrativen Tränen. "Wir wissen beide, dass die Mengen, die du dir hier in einem Tag ergatterst, dich über die ganze restliche Woche bringen würden.", erwiderte der Fürst. "Vor Euch kann man aber auch gar nichts verbergen.", murmelte der Flogeist undeutlich, während ihm der Grund seines Kommens wieder einfiel. "Ach ja! Ich wurde mit einer Botschaft von den Ministern zu Euch geschickt!" "Was für eine Botschaft?", wollte der Fürst wissen, während Tsuki no Haru hinter ihm klar und deutlich "Was für Feiglinge" grummelte. "Die Minister wollen mit Euch über ein wichtiges Thema diskutieren. Es klang, als ginge es um etwas wirklich wichtiges für die Zukunft dieser Länder." "Die Zukunft dieser Länder also?" Taro runzelte die Stirn. Er mochte das Gefühl nicht, das sich in ihm verbreitete. Die Minister hatten etwas vor und er wusste bereits, dass es ihm nicht gefallen würde. "Richte ihnen aus, dass ich gleich komme." "Sehr wohl, Oyakata-sama." Und schon war der Flohgeist verschwunden. "Wollt Ihr Sesshoumaru ebenfalls mitnehmen?", fragte die Hanyou. Der Daiyoukai warf einen Blick durch die Shoji-Türen nach unten in den Garten, wo seine Jungen wieder Schwertkampf spielten. "Noch nicht. Er ist zwar alt genug, aber er ist immer noch ein Junges. Er sollte mit seinen Geschwistern spielen, solange er noch die Zeit dazu hat." Tsuki no Haru seufzte darüber. "Wie von Euch zu erwarten, Inu no Taishou-sama.", lächelte Tsuki no Haru. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)