Ronin von Amogan (Der gefallene Samurai) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 3. --------------------- Hallo Leute, ich weiß, es ist schon etwas her, doch ich bin zur Zeit krank und versuche mich hauptsächlich, vollkommen auszukurieren. Ich bedanke mich für das Review von Pyhton250. Außerdem haben inzwischen recht viele die Gesichte favorisiert, auch an euch, vielen Dank. Ich verspreche, die zukünftigen Kapitel werden länger und besser =) Viel Spaß beim lesen und einen schönen Abend noch. Amogan Naruto kam auf einer Lichtung zum stehen. Das Licht der Sonne ging hinter dem Horizont schon fast unter. Er hatte den Tag gut genutzt und hatte eine lange Strecke zurückgelegt. Die letzten Sonnenstrahlen schienen durch die Blätter der Büsche und der Namikaze genoss das wärmende Gefühl. Er schaute sich suchend auf der Lichtung um. Heute Nacht müsste er hier schlafen, dass wusste er, nur brauchte er einen wetterfesten Unterstand. Ein kleiner Busch, der unter einem großen Baum gewachsen war, sah sehr einladend aus. Er zog seinen ledernen Mantel aus und spannte ihn mit einer Schnurr, die er von einem fahrenden Händler geschenkt bekommen hatte, nachdem er ihm geholfen hatte, den Wagen aus dem Schlamm zu ziehen. Er verknotete das Band um einen Ast und zog den Mantel auf. Eine Art Zelt entstand und der Namikaze legte sich unter den trockenen Unterstand. Für ein Feuer hatte er keine Kraft mehr und auch das passende Werkzeug fehlte. Er benutzte die inzwischen trockene Kleidung vom Vortag als Decke und schaffte es auch recht schnell einzuschlafen. Seine Träume waren verstörend und zeigten ihm immer wieder sein Versagen. Der Blick des Hokagen tat am Meisten weh und nicht selten wachte er auf. Obwohl es recht kalt wurde, fror der blonde Mann nicht besonders. Er hatte sich eine schwere Erkältung zugezogen und hoffte, dass er im nächsten Dorf eine Apotheke oder einen Heiler finden würde. Die Sonnenstrahlen in der Frühe weckten ihn und endlich fühlte er sich ausgeruht. Der Tau hatte das Gras nass und seine Decke klamm gemacht. Gähnend schälte er sich aus dem "Zelt" und streckte sich ausgiebig. Sein Körper schmerzte nicht mehr so sehr und auch die blauen Flecken von den Tritten waren nicht mehr so groß wie gestern. Heute wollte er unbedingt das nächste Dorf erreichen und schauen, ob er nicht etwas für sie erledigen konnte, um so etwas Geld zu verdienen. Seine Nahrung würde vielleicht noch vier Tage reichen und er brauchte dringend neue Vorräte. Grummelnd packte er seinen Rucksack zusammen und zog sich seinen Mantel über. Der Regen hatte gestern Nacht noch eingesetzt, doch heute Morgen war der Himmel nur bewölkt. Die Sonne schaffte es an einigen Stellen die Wolken zu durchbrechen und erreichte den Erdboden. Naruto seufzte und warf sich seinen Beutel über die Schulter und suchte die Straße von gestern. Sie war teilweise Ausgebaut, hauptsächlich durch Pflastersteine und Gras bedeckte die Fugen und unbearbeiteten Stellen. Naruto fuhr sich kurz durch die Haare und ging die Straße entlang. Ab und zu kam ein Wagen oder ein Händler vorbei, doch sonst blieb es überwiegend ruhig. Erst gegen Mittag konnte er die rauchenden Schornsteine des Dorfes am Horizont ausmachen. Freudig erhöhte er sein Tempo. Die Siedlung war etwas größer als die Letzte. Eine Taverne fand er am Marktplatz und auch einen Stoffhändler gab es in dem Dorf. Anscheinend verlief in der Nähe eine wichtige Handelsrute. Die Häuser waren aus dunklem Holz der Bäume gebaut, welche höchstwahrscheinlich in dem nahelegenden Wald wuchsen. Sie sahen nicht sehr prunkvoll, aber dennoch wohnlich aus. Die Bewohner waren im Dorf verteilt und gingen den unterschiedlichsten Aufgaben nach. In der Ferne hörte Naruto das Hämmern eines Schmiedes. Auf der Weide, die sich rechts des Dorfes über die Hügel zog, grasten die verschiedensten Tiere und einige Hirten überwachten ihr Vieh. Naruto hoffte, dass dieses Dorf besser auf herrenlose Samurai zu sprechen war. Er passierte gerade das hölzerne Tor und bog auf die Hauptstraße ab. Die Leute musterten ihn zwar interessiert, aber anscheinend war er nicht der erste Ronin, der das Dorf passierte. Mühelos erreichte er die Taverne, aus der zu dieser frühen Zeit schon Stimmengewirr ertönte. Naruto schob die hölzerne Tür auf und betrat den nach Sake und anderem Alkohol riechenden Ort. Viele Leute hatten sich um die Tische verteilt, tranken Alkohol, spielten Brettspiele oder unterhielten sich. Der blonde Uzumaki wich der ersten Schnapslache aus und erreichte die Theke der Taverne. Ein dickbäuchiger Mann mit wuchtigem Bart sortierte gerade einige Flaschen aus einer hölzernen Kiste in das Regal hinter sich ein. Er schien der Wirt dieses Etablissement zu sein und Naruto stellte sich an die schwere Eichenbohle, die als Tresen diente. Murrend schaute der Mann auf und erkannte Naruto. "Was willste´ trinken?" fragte er mürrisch und schaute den Namikaze scharf an. "Ich bin nicht durstig," begann er. "Ich suche nach Arbeit und habe gehofft, ihr wüsstet, an wen ich mich wenden kann." "Du bist der erste Gast, der keinen Durst hat. Ich bin keine Arbeitsvermittlung, aber du kannst mal unseren Händler am Marktplatz fragen. Der hat immer was zu tun." erklärte er und kratze sich überlegend am Bart. Naruto dankte dem Wirt und verließ die Taverne. Der Marktplatz war überlaufen und viele Menschen feilschten mit den Ausstellern. Die Wagen waren überfüllt und kleinen Holzbuden waren wahre Magneten für die Dorfbewohner. Naruto war sich plötzlich unsicher, wer der Händler, mit dem er sprechen sollte, überhaupt war, daher fragte er den Erstbesten. Er verwies ihn an einen kleinen Laden, der halb ein Haus und halb ein Pferdewagen war. Ein Mann mit weißen Haaren stand hinter den Ausstellungsgegenständen und unterhielt sich mit einem kräftigen Mann. Naruto erkannte sofort das eine Katana, welches in seinem blauen Gürtelband steckte. Er war also auch ein Ronin. Seine braunen Haare hatte er sich zu einem kurzen Zopf gebunden und seine Kopfhaut war glattrasiert. Normalerweise wurde Ronin das Recht diese Frisur zu tragen verwehrt, doch anscheinend schien ihn das nicht sehr zu interessieren. "Guten Tag. Ich bin auf der Suche nach Arbeit und man hat mich zu ihnen geschickt!" grüßte Naruto und die beiden Männer unterbrachen ihr Gespräch. Kurz wechselten sie einen schnellen Blick, der Naruto nicht entging. "Das trifft sich gut. Ich habe Isuma gerade einen Auftrag gegeben. Er könnte Hilfe gebrauchen." meinte der Händler gut gelaunt. Der andere Ronin musterte Naruto kritische, ehe er auf sein Katana zeigte. "Kannst du damit umgehen, oder hast du es jemanden gestohlen?" fragte er und spuckte vor ihn auf den Boden. Naruto schaute ihm wütend in die braunen Augen. "Ich bin-... Ich war ein Wächter. Natürlich kann ich mit meinem Schwert umgehen. Sei vorsichtig, wie du mit mir sprichst." zischte der Namikaze kalt und baute sich vor dem anderen Mann auf. "Du bist genauso ein Ronin, wie ich. Sehs´ ein, Junge. Ich will nur wissen, ob du nicht bei dem ersten Pfeil, der dir um die Ohren fliegt, türmst." erklärte er und schaute zu dem Händler der zustimmend nickte. Naruto verengte seine Augen zu schlitzen, schwieg aber. "Gut. Ich nehme ihn mit. Wenn er überlebt teilen wir 50 zu 50. Stirbt er, kriege ich alles." meinte der Ronin zu dem Händler, der seufzend nickte. "Einverstanden. Ich erwarte, dass ihr die Aufgabe erfolgreich erledigt." Der weißhaarige Mann schaute besonders zu Naruto. Der Mann namens Isuma zog den Namikazen hinter sich her. Unsanft riss er sich los, was der Ronin nur mit einem Lachen quittierte. Naruto richtete sich seine Kleidung und sah ihn abwartend an. "Was ist unser Auftrag?" fragte er und mahnte sich zur Ruhe. Der Ronin schaute ihn kurz abfällig an, ehe er die Arme vor der Brust verschränkte. "Hier in der Umgebung lagern ein paar Diebe und anderes Gesindel. Wir sollen sie aus dem Weg schaffen, damit die Händler wieder sicher durch das Land ziehen können." brummte Isuma und zog sich seine lederne Rüstung über. Naruto war erstaunt, dass er das Geld für solch ein Handwerksstück hatte. Anscheinend verdiente man als Ronin doch nicht so schlecht, wie er anfangs gedacht hatte. Die rote Lederrüstung war mit Metallstücken verstärkt, die unter die erste Schicht genäht wurden. Sie schütze den ganzen Oberkörper und die Schultern wurden durch Extraplatten verstärkt. Für Schützer für die Schienenbeine hatte es anscheinend nicht gereicht und auch sein Helm fehlte. Naruto nahm das freudig zur Kenntnis, da er nicht wollte, dass ein ehrloser Samurai, wie Isuma eine vollständige Rüstung besaß. "Hast du keine andere Ausrüstung?" fragte der Ronin und schaute den Namikaze prüfend an. "Nein. Nur was ich an meinem Leib habe. Außerdem war ich ein Wächter. Ich brauche keine anderen Waffen." meinte Naruto leicht arrogant. Der braunhaarige Mann seufzte nur und schüttelte den Kopf. "Wir nehmen die Pferde, damit haben wir einen Geschwindigkeitsvorteil." Brummte der Ronin und ging zu dem Stall des Dorfes. Zwei Pferde standen in der Scheune; ein schwarzes und ein braunes. Isuma schwang sich auf das Erste und trabte langsam aus dem Stall. Naruto keuchte kurz, als seinen Fuß in den Steigbügel zwängte, doch schaffte es letztendlich mit seiner restlichen Kraft, sich auf das Pferd zu setzten. Die Satteltaschen von beiden Tieren waren gut gefüllt und Isuma schien viel mehr Ausrüstung bei sich zu tragen, als es schien. "Zuletzt wurden die Banditen in dem Schwarztal gesehen. Wir sollten dort mit unserer Suche beginnen." meinte der Ronin, als Naruto ihn erreicht hatte. "Einverstanden." stimmte der blonde Mann zu, der keine Ahnung davon hatte, wie man Ziele überhaupt aufspürte. Isuma trieb sein Pferd an und gemeinsam ritten sie durch den andren Ausgang aus dem Dorf hinaus. In der Ferne konnte Naruto die Berge sehen und damit auch den Beginn der Knochenwüste. Jeder wusste, dass dies die Grenze zum Windreich war. Die Monster aus Stein und Geröll stiegen tausende Meter in den Himmel und die Spitzen waren schneebedeckt. Die Sonne hinter diesen Giganten auf gehen zu sehen, musste bestimmt überwältigend sein. Sie ritten einen leichten Abhang hinauf und blieben kurz stehen, damit sich ihre Pferde ausruhen konnten. Seit einem halben Tag waren sie nun schon auf der Suche nach Hinweisen der Diebe, doch bisher gab es keine Spuren. Naruto wurde zunehmend frustrierter, denn der Misserfolg und die Sinnlosigkeit der Mission waren für seine Motivation nicht gerade hilfreich. "Was murrst du so Kleiner?" fragte der andere Ronin und klopfte auf die Seite seines Pferdes. "Ich weiß nicht, was das alles soll. Ich dachte, das würde einfacher gehen." murmelte Naruto leicht verlegen und schaute auf das Gras, das sich unter seinem Reittier im Wind bewegte. "Denkst du, dass es so funktioniert?" fragte der Ronin und Wut schwang in seiner Stimme mit. "Wir sind die Jäger, sie unsere Beute. Ein Falke plant seinen Angriff auch sorgfältig und beachtete jede noch so unbedeutende Kleinigkeit. Wir dürfen nicht so blauäugig in diese Sache rein rennen. Die Männer, die wir suchen, sind keine einfachen Kriminellen. Sie sind gefährlich, gut bewaffnet und durch ihre vielen Kämpfe geschult. Wir werden nicht die ersten Ronin sein, die sie gejagt haben. Wenn du nicht vollkommen konzentriert bist und wir deinetwegen Fehler machen, werde ich dich umbringen, hast du verstanden?" "Ich habe es verstanden." meinte der Namikaze und schaute sein Gegenüber finster an. "Nein, hast du nicht. Du bist so arrogant, dass es mich anekelt. Kommst aus deinem Dorf und denkst, du wüsstest, wie die Welt funktioniert. Ich sage dir was, Kleiner, du hast gar keine Ahnung. Du warst noch nie aus deinem Dorf, habe ich Recht? Ich habe Recht! - Du bist naiv und dumm, wenn du glaubst, die Welt wäre so, wie deine Eltern es dir beigebracht haben. Diese Welt ist böse und niederträchtig. Jeder versucht nur seinen eigenen Vorteil aus einer Sache zu ziehen. Es gibt keine Freunde oder Kammeraden, nur die Gier und der Wille zu Überleben. Wenn du weder das Eine, noch das Andere hast, dann sehe ich schwarz für dich." Sagte der Ronin und spuckte auf den Boden. "Das kann und will ich nicht glauben." murmelte Naruto seufzend. "Glaub was du willst. Ich sage dir nur, wie es ist." Schulterzuckend wand sich Isuma ab und ließ Naruto alleine. Am späten Abend erreichten sie einen kleinen Bach, der durch die Hügel floss. Der ältere Ronin hatte beschlossen, dass sie hier übernachten sollten. Naruto widersprach ihm nicht. Er war müde und der Tag, den er auf dem Pferderücken verbracht hatte, fühlte er nun in seinen Knochen. Isuma hatte ein kleines Feuer entzündet und löffelte aus einer Schüssel Reis. Naruto knurrte ebenfalls der Magen und er nahm sich etwas zu Essen aus seinem Beutel. Der andere Ronin hatte nicht mit ihm geteilt. Er hatte gesagt, dass jeder für sich selbst verantwortlich sei und man sich nicht immer auf Andere verlassen solle. Isuma lebte in einer Welt, die Naruto nicht akzeptieren wollte und konnte. Er war zerfressen von Hass und den Schuldgefühlen. Er baute sich seine eigene Welt, in der nur seine Regeln zählten. Naruto wollte in dieser Welt nicht leben. Er glaubte an das Gute in jedem Menschen und dass es wahre Freundschaft wirklich gab. "Aus welchem Dorf stammst du?" fragte der braunhaarige Mann zwischen zwei Bissen. "Konoha." brummte Naruto und stocherte mit einem Ast im Feuer herum. Er hatte nicht wirklich Lust, sich mit dem Ronin zu unterhalten. "Warum wurdest du verbannt?" Isuma schaute ihn neugierig an. "Ich habe versagt und das Vertrauen meines Meisters enttäuscht." murmelte der Namikaze und warf den Ast nun endgültig in das Feuer. "Du musst ganz schön was ausgefressen haben, wenn er dir nicht den Selbstmord genehmigt. Du tust mir echt Leid." grinste Isuma höhnisch und schob sich eine weitere Ladung Reis in den Mund. "Mein Versagen ist unentschuldbar. Ich bin für jedes Urteil dankbar und wenn mein Herr will, dass ich so meine Schuld versuche, wieder gut zumachen, dann ist mir das Recht." sagte Naruto leicht eingeschnappt und rollte sich in seinen Mantel ein. "Hörst du dir eigentlich zu? Dein ganzes Geschwafel von Ehre und Schuld. Er war dein Arbeitgeber, aber du gabst ihm dein Leben. Samurai sind dumme Wesen, die nicht eigenständig denken können. Ihr folgt eurem "Herrn" stumpf, ohne links oder rechts vom Weg zu schauen. Ich kann dich nur bemitleiden, denn eine solche Weltanschauung ist wirklich armselig." grunzte der Ronin und lächelte hämisch, als er sah, wie sehr diese Worte Naruto aufregten. "Wenn du meinst." brummte der Namikaze und drehte sich um. Er wollte nicht nachgeben und dem gefallenen Samurai in die Hand spielen. "Aus welchem Grund wurdest du ein Ronin?" "Mein Meister ist gestorben und kein Anderer wollte meine Dienste." erzählte er kurz und knapp und machte Naruto klar, dass er nicht darüber reden wollte. Der blonde Mann ärgerte sich wirklich, dass er Isuma seine Geschichte erzählt hatte und dieser nun so antwortete. "Du bist ein Arschloch." zischte Naruto beleidigt. "Ich weiß. Doch anders kommst du in dieser Welt nicht zurecht." meinte der Ronin und deckte sich mit einer braunen Steppdecke zu. Der Namikaze schüttelte nur den Kopf und schloss müde die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)