The Party von Sweet_Sakura0307 (Capitan Armando Salazar X Jack Sparrow One Shot) ================================================================================ Kapitel 1: The Party -------------------- Es war sonniger Tag im Frühsommer. Armando Salazar, Kapitän der spanischen Armada, lag schon seit gut einem Monat mit seinem Schiff und seiner Mannschaft in der Hafenstadt Habana vor Anker. Nach einem halben Jahr auf See hatte er es als notwendig angesehen, seinen Männern endlich eine Pause zu gönnen. Die meisten hatten Frau und Familie hier in der Hafenstadt und genossen die Zeit mit ihren nächsten Angehörigen. Hin und wieder war eine kleine Auszeit vom Seemannsleben für die Männer nötig um sie bei Laune und guter Gesundheit zu halten. Doch mittlerweile war die Zeit gekommen wieder aufzubrechen und ein paar Piratenschiffe auf Grund laufen zu lassen. Schließlich war es seine Aufgabe auf diesen Gewässern für die Handels- und Passagierschiffe für Sicherheit zu sorgen. Er wollte schon eine Nachricht an die gesammelte Mannschaft herausschicken, da lief ihm der Bürgermeister von Habana und Schatzmeister des Vizekönigs über den Weg. Anfangs wollte er so tun, als hätte er ihn nicht gesehen und ging weiter seines Weges, bis dieser ihn allerdings direkt ansprach: „Señor Salazar, ich wusste gar nicht, dass Ihr unserer Stadt nach so langer Zeit wieder die Ehre erweist.“ Widerwillig blieb er stehen, drehte sich um und begrüßte den Mann, der viel jünger war als er, mit aufgesetzter Freundlichkeit und einer genauso höflichen Geste. Da er nun in diese Begegnung verwickelt war, konnte er sich dem Gespräch nicht mehr so leicht entziehen und wurde nun von diesem Wicht voll geschwafelt. Er erzählte ihm von der Einweihung der neuen Zentralbank Habanas, deren Bau er mit seinem eigenen Vermögen unterstützt hatte. In einer Woche würde er ein Fest geben, zu dem der Jüngling ihn einlud. „Ich bin untröstlich, doch leider gedenke ich nächste Woche wieder mit meiner Mannschaft in See zu stechen.“, lehnte der Kapitän höflich ab. „Aber das dürft Ihr mir nicht antun, Capitan. Um eine Woche könntet Ihr Eure Abreise doch verschieben. Außerdem...“, drängte der jüngere Spanier, „wäre es eine gute Gelegenheit Eure Dankbarkeit gegenüber seiner Majestät zu zeigen.“ Damit musste er geschlagen geben. Nachdem sein Schiff im Teufelsdreieck untergegangen war, war der Vizekönig von Habana so großzügig gewesen ihm ein neues Schiff samt Mannschaft zur Verfügung zu stellen. Deshalb war es seine Pflicht auf diese Feier zu gehen. Eine Woche später saß er auf dieser gottverdammten Party an einem Tisch mit den letzten Hinterwäldlern, die man sich vorstellen konnte. Diese fetten und schrill auflachenden Wachteln und nach Parfum stinkenden Luftikusse raubten ihm noch den letzten Nerv. Mit einem gequälten Lächeln versuchte er schon seit geraumer Zeit sein Interesse an diesen platten Gesprächen vorzutäuschen, während er sich darüber den Kopf zerbrach wie er bloß von diesem Tisch wegkam. Andere hätten sich in dieser Situation schon längst die Kante gegeben, sein Glas Wein stand jedoch immer noch unberührt an der gleichen Stelle wie schon vor drei Stunden. Am späten Nachmittag war das neue Bankgebäude eingeweiht worden. Erst dachte er, die Zeremonie würde sich auf das Zerschneiden der Einweihungsschärpe begrenzen, nicht ahnend, dass dem ein Gottesdienst, mehrere Reden von hohen Persönlichkeiten der Stadt und dazwischengeschobene Kapellenstücke vorangehen würden. Als er aus Pflichtgefühl seine Zusage gegeben hatte, hätte er nicht geahnt, dass er nicht nur den halben Nachmittag, sondern den ganzen Abend bis spät in die Nacht auf dieser Party festsitzen würde. Zu allem Übel war er noch alleine hergekommen und war der einzige Seemann in dieser blaublütigen Gesellschaft. Seine Offiziere waren immer noch vom Dienst beurlaubt, sodass er sich als Begleitung zwei blutjunge Neuankömmlinge auf dem Schiff als Begleitung besorgt hatte. Diese hatte sich allerdings auch schon mit Wein betrunken, liebäugelten mit den Töchtern der feinen Gesellschaft und versuchten so eine gute Partie zu machen. Da hatte er nichts dagegen, dummerweise hatte eine Dame, etwas jünger als er, auch ein Auge auf ihn geworfen und umgarnte ihn jetzt wie man es sonst nur von männlichen Tieren während der Paarungszeit kannte. „Ihr seht so abwesend aus, Señor Salazar. Langweilt Euch meine Geschichte etwa?“, fragte die Frau ihn kokett, was er allerdings händeschüttelnd abwehrte und betonte, dass es nur die Tatsache der weiblichen Präsenz geschuldet sei, die er aufgrund seiner Tätigkeit nicht gewohnt war und, die ihn etwas aus der Fassung brachte. Natürlich fasste dieses Frauenzimmer es als Kompliment auf und bildete sich etwas darauf ein. Allerdings fiel es ihm tatsächlich schwerer sich mit Frauen zu sozialisieren als mit Männern. Schon als junger Mann wirkte er besonders Frauen gegenüber distanziert und unnahbar, konnte den oberflächliche Unterhaltung über belanglose Themen, die diese zu führen pflegten, nie etwas abgewinnen. Ein Leben auf See schien deshalb genau das Richtige für ihn zu sein, doch mit der Zeit hatten ihn der immerzu peitschende Wind und die Grausamkeit des Meeres rau und abgestumpft werden lassen. Als Kapitän, der es gewohnt war Befehle zu erteilen und mit seinen Offizieren klar, deutlich und direkt zu kommunizieren, war er ein Außenseiter in dieser Gesellschaft geworden, deren Etikette sie zu andauernden Floskeln und Nettigkeiten zwang und in der es als unfein galt, ein Gespräch zu rasch zum Kern der Sache zu bringen. „Haben die Herren schon von dieser neuen Schiffsbautechnik gehört? Spanische Ingenieure seiner Majestät haben es möglich gemacht nun unsinkbare Schiffe zu konstruieren.“, erzählte die Frau euphorisch in die Runde hinein woraufhin die am Tisch sitzenden Männern erwidernd zustimmten. Natürlich hatte dieses Frauenzimmer das gerade erfunden, doch keiner der Männer wollte sich die Blöße geben und eingestehen, dass er noch nie etwas davon gehört hatte. Salazar musste sich allerdings in diesem Moment eingestehen, dass er zwar ein Außenseiter war, aber glücklich war sich von dieser zurückgebliebenen Gesellschaft abzuheben. Einerseits prahlten sie damit die Krone der göttlichen Schöpfung zu sein und sich durch Fortschritt und Zivilisation von den wilden Eingebornen abzuheben, andererseits phantasierten diese Irren gerade etwas von unsinkbaren Schiffen. Nach der neuesten darwinistischer Lehre wunderte man sich wie diese Spezies sich unter allen andere behaupten konnte. Wenn er noch länger an diesem Tisch verweilte, konnte er nicht dafür garantieren der Evolution etwas nachzuhelfen und unwürdiges, dummes Leben persönlich auszulöschen. Damit das nicht geschah und sein Säbel in der Scheide blieb, entschuldigte er sich höflich von den Damen und Herren um eine Runde über das Fest zu drehen. Noch eine Sekunde länger und er wäre vor Fremdscham in Grund und Boden versunken. Unglaublich, dass er von Rang und Status her zu diesen Hohlköpfen gehörte. Noch dazu trugen viele dieser Luftikusse ebenfalls einen militärischen Titel obwohl sie nie auf dem Schlachtfeld gestanden hatten. Nicht zu vergleichen mit ihm, der schon seit seinem achtzehnten Lebensjahr Piraten jagte. Verärgert schweifte er in langsamen Schritten am Rande der Tanzfläche entlang des Buffets. Die Tapas sahen zwar sehr appetitlich aus, allerdings konnte er sich nicht den ganzen Abend den Bauch vollschlagen. Als er gelangweilt dastand, näherte sich ihm aus dem Gedränge der Menschen ein ihm bekannter Barón und sprach ihn an: „Capitan Salazar, ich würde Euch gerne jemanden vorstellen.“ Normalerweise war er eher abgeneigt, doch da dieser Mann ihn mit Capitan und nicht dem einfachen und herabwürdigenden Señor ansprach wie die anderen, wollte er eine Ausnahme machen und schenkte ihm seine Aufmerksamkeit. Als er aber aus der Menschenmasse einen anderen jungen Mann herauszog, wollte er seinen Augen nicht glauben. „Darf ich Euch mit dem Count von New England, John Jacob de Vere-Sparrow, bekannt machen? Er ist erst heute in Habana angekommen und neu in der spanischen Gesellschaft. Ich dachte, Ihr könntet ihn vielleicht einführen.“, meinte er und deutete mit seinen Händen in Richtung des jungen Mannes der neben ihm. Unverkennbar stand vor ihm dieser unverschämte Pirat Jack Sparrow. Ähnlich wie er selbst hatte er seine dunkelbraunen Haare nach hinten zusammengebunden und trug tatsächlich sehr edle Kleidung, eine weiße, hochgeschnittene, enganliegende Hose und einen dunkelblauen Samtrock mit goldenen Knöpfen. Schelmisch lächelte er den Älteren an und verbeugte sich leicht zur Begrüßung. Von wegen, Count! Wie konnte es dieser Bengel auch nur wagen sich in diese Gesellschaft zu schleichen? Sicher waren Jacks Leute auch unter den Gästen. Doch man würde ihn für einen Raufbold halten, würde er jetzt vollkommen unangekündigt einen Kampf anfangen. Letztendlich würde nur er für sein rüpelhaftes Verhalten angeprangert werden, die friedliche Party gestört zu haben. Wahrscheinlich würde auch einiges zu Schaden kommen, weshalb er sich dazu entschied die Sache diskret anzugehen und das Spiel vorerst mitzuspielen. „Überaus erfreut Eure Bekanntschaft zu machen, Count. Barón, Ihr verzeiht sicherlich, wenn ich Euch den Count entführe und ihm das Anwesen zeige.“, sagte der Kapitän und wartete erst gar nicht auf die Antwort des anderen, sondern hatte Jack gleich am Handgelenk gepackt, ihn an den tanzenden Paaren vorbei in eine dunkle, abgelegene Ecke und stieß ihn gegen die Wand. „So, du kleiner Pirat, was soll die Maskerade? Glaubst du, du kannst mich hinters Licht führen?!“, knurrte er den Jüngeren an, der sich davon allerdings gar nicht beeindrucken ließ. „Nicht wirklich“, antwortete Jack, „aber es ist amüsant, wie Kleider Leute machen, nicht wahr, Capitan? Kaum trägt man einen etwas feineren Rock, kann man sich unauffällig in der blaublütigen Gesellschaft frei bewegen.“ „Woher hast du die Kleidung überhaupt? Sag schon!“, hisste Salazar weiter, packte ihn am Kragen und schüttelte ihn um seiner Drohung mehr Ausdruck zu verleihen. Vorsichtig streifte er die Hände des anderen jedoch ab, der sonst so seinen Kragen zerknittern würde und antwortete mit einem einfachen „Geborgt.“ „Sag die Wahrheit, sonst lass ich dich vor aller Augen auflaufen!“, so langsam reichte es Salazar und er bedrohte Jack nun mit seinem Säbel, das er unter seine Kehle hielt. „Ich sagte doch, sie ist geborgt.“ „Von wem? Hast du ihn umgebracht?“ „Nein, er war so großzügig mir seine Kleidung freiwillig zu überlassen. Als Dank habe ich ihm ins Reich der Träume geschickt.“ Knurrend steckte er das Säbel wieder in die Scheide und ließ von dem Jüngeren ab. „Was hast du hier zu suchen, Jack?“, fragte er, dennoch ernst. „Nichts Besonderes.“, Jack hatte sichtlich Spaß an diesem Frage-Antwort-Spiel, wobei der spanische Kapitän sowieso nichts aus ihm herausbekommen würde. „Das war nun schon die zweite Lüge, Sparrow. Bekomme ich aus deinem Mund auch mal die Wahrheit zu hören?“ „Vielleicht etwas später. Aber nun sagt mir,“, meinte Jack und drehte sich nun etwas aus der dunklen Ecke hinaus und sah hinüber auf die Tanzfläche, wo das belebte Fest stattfand, „Was sucht ein alter Seemann wie Ihr auf einer Party wie dieser?“ „Hüte deine Zunge, Sparrow!“, bei dem Wort „alt“ hatte Salazar, die Hand abermals am Griff seines Schwertes. „Ich meine, langweilt Ihr Euch nicht schrecklich unter diesen Leuten? Vorhin zumindest saht Ihr etwas unbeteiligt aus. Fühlt Euch wohl ziemlich fehl am Platz. Kein Wunder, sind ja auch ziemlich komische Vögel hier.“ Jetzt ging das schon wieder los: Jack Sparrow einmal in Fahrt gekommen, der ohne Punkt und Komme dahin schwafelte und seinen Schnabel nicht mehr halten konnte. Doch wo er Recht hatte, hatte er Recht. Denn den größten Spaß seines Lebens würde er heute Abend sicher nicht mehr erleben. „Gut, dass Captain Jack Sparrow sich dazu entschlossen hat, Euch Gesellschaft zu leisten. “, erklärte er als hätte Salazar gerade im Lotto gewonnen. Dieser erwiderte darauf jedoch ein etwas Abgeneigtes: „Oh Gott, bitte nicht.“ Als er vor einer Woche beschloss aus reinem Pflichtgefühl auf dieses Fest zu gehen, hätte er nie im Leben geglaubt, dass der Abend so enden würde. Für ihn gab es aber zwei Möglichkeiten: Entweder er würde Jack Sparrow in den Wind schießen und ihn hier und jetzt sich selbst überlassen oder ihn mit den anderen Idioten bekannt machen. Allerdings hatte er drei Stunden mit denen an einem Tisch verbracht und dabei ernsthaft überlegt sich die Kugel zu geben. Noch zu allem Übel hatte es dieser Jack Sparrow irgendwie geschafft, auf diese Party zu kommen. Schlimmer konnte es also nicht mehr werden. „Wenn ich das nicht irgendwann bereue.“, dachte er sich noch, während er sich wieder Richtung der Helligkeit des Festes und der Tanzfläche wandte. „Keine Sorge, überlasst das ruhig mir. Und jetzt – darf ich Euch bitten mich zuerst an die Bar zu führen.“ Salazar konnte sich ganz genau vorstellen, warum. Wahrscheinlich wegen des Rums, den er ihm heute ausnahmsweise nicht verwehren wollte. Es sei denn er würde sich genauso danebenbenehmen wie letztes Mal, dann würde er ihn persönlich hochkantig von dieser Party schmeißen, auch wenn er nicht der Gastgeber war. Der stolze jedoch etwas aus dem Gleichgewicht gebrachte Henker der Meere drehte sich gerade um um die dunkle, abgelegene Ecke zu verlassen, da spürte er einen harten Klatsch auf seinem Hintern. Hatte dieser unverschämte Jack Sparrow ihm gerade auf den Hintern geklatscht?! „Mach das noch ein Mal, Jack Sparrow, und ich schlitz dir deinen Arsch auf, haben wir uns verstanden?!“, knurrte der Ältere und drohte Jack abermals mit dem hervorgeholten Säbel an seiner Kehle. Amüsiert legte er die Hand auf die Scheide des Säbels und drückte diesen abwehrend runter: „Nichts für ungut, Capitan, aber wie ich sehe, seid Ihr immer noch so steif. Habe nur versucht den Stock etwas zu lockern.“ Ungehalten führte er den jungen Mann an dem Buffet vorbei an die Bar, wo er nach dem Rum verlangte. Der Mann an der Bar wollte ihm schon ein Glas geben, da unterbrach Salazar seine Geste mit einem: „Die ganze Flasche, bitte.“ Daraufhin fragte der Mann noch mal sicherheitshalber nach: „Sind Sie sicher, Señor?“ Woraufhin der Spanier abermals nickte und die ganze Flasche Rum statt nur eines Glases an sich nahm. Abschätzig drückte er dem jungen, verkleideten Piraten, der sich bereits über das Buffet hergemacht hatte, die Flasche in die Hand. „Das nenne ich ein großzügiges Aufgebot. Mittlerweile wisst Ihr ja, was mich glücklich macht. Was kann ich nun tun um meinen Lieblingspiratenjäger zu erheitern?“, fragte er und war durch die zwei Gläser Wein, die er bereits getrunken hatte, schon etwas in Fahrt. „Wie wär’s, wenn du verwindest?“, antwortete dieser sarkastisch, wohl wissend, dass dieser Junge den ganzen Abend nicht mehr von seiner Seite weichen würde. „Ihr seid schon wieder nicht ehrlich zu Euch selbst. Nun gut, vielleicht gibt sich das im Laufe des Abends“, grinste Jack, während er etwas Rum aus der Flasche trunk und Salazar wusste genau worauf er hinauswollte. Damals als sie beide in der Höhle dieser Eingeborenen gefangen waren, hatte der Pirat das gleiche zu ihm gesagt. „Ah, ich weiß, macht mich doch mit diesen komischen Vögeln an Eurem Tisch bekannt.“, kam Jack nun die leuchtende Idee. Salazar hatte schon in dieser Höhle die Erfahrung gemacht, dass der Rum nicht gerade die besten Ideen in dem jungen Piraten induzierte. Ungläubig warf der stolze Kapitän einen Seitenblick an besagten Tisch und meinte: „Zu diesen Armleuchtern willst du dich setzen?“, vor allem versuchte er Jack auch diesen Gedanken auszureden, weil für ihn dann das gleiche gelten würde. Weitere vergeudete Stunden und ein paar Intelligenzpunkte weniger, was er sich gerne ersparen wollte. Jack ließ sich jedoch nicht davon abhalten und marschierte geradewegs und gut gelaunt auf diesen Tisch zu. „Señores, Señoras, darf ich Ihnen den Count von New England vorstellen.“, sagte Salazar und war jetzt schon gelangweilt, während sich der junge Mann impulsiv auf einen freien Stuhl schwang. Natürlich ließ er keine Sekunde etwas anbrennen: „Verzeiht, wunderschöne Señora, dass wir Euch unterbrochen haben. Worüber hattet Ihr Euch gerade unterhalten?“ „Neue Schiffsbaukonstruktionen.“, gab der Ältere das Stichwort und saß sich dazu. „Ach, ich dachte, es wäre nur in Neu England das Gesprächsthema Nummer eins! Angeblich soll seine Majestät in Spanien bereits den Bau der spanischen Armada dieses neuen Schiffstyps finanziert haben.“ „Tatsächlich? Könnt Ihr mehr darüber berichten, Count?“, stimmte nun auch einer der Gentlemen interessiert in das Gespräch mit ein und hatte es so laut gesagt, dass auch der ganze Tisch davon mitbekommen hatte. Die Geschichte, die absoluter Humbug war und wovon er als Kapitän, der ja wohl etwas davon verstehen musste, am liebsten ignorieren wollte, würde in aller Munde sein. Und während er sich am liebsten in Grund und Boden hätte schämen können, erzählte Jack munter weiter: „Da sich Holz mit Wasser vollsaugt und deshalb sinkt, geht man jetzt dazu über Schiffe aus Metall zu bauen. Eisen ist dabei ein besonders leichtes Metall und verdrängt Wasser. Außerdem ist es unmöglich, dass Kanonenkugeln Löcher in den Rumpf blasen können. Schiffe aus Eisen werden deshalb die Zukunft sein.“ Das war der größte Schwachsinn, den der Kapitän der spanischen Armada, je gehört hatte. Jeder wusste, dass Metall im Wasser sank. Hinzu kamen die immensen Kosten ein Schiff ganz aus Eisen zu bauen, die wahrscheinlich nicht einmal seine Majestät aufbringen konnte. Kurzum war Eisen hundertprozentig nicht der heilige Gral der Schiffsbaukunst. Jeder, der einen gesunden Menschenverstand besaß, würde zu der selben Lösung kommen. Doch diese Vertreter der menschlichen Spezies mussten ein Gehirn noch kleiner als das eines Tyrannosaurus Rex besitzen. Jack spann die Geschichte immer weiter und mittlerweile baute er sogar Fakten ein, die wirklich absolut Hanebüchen waren. Doch die anderen Tischgäste waren von Jacks vermeintlichem Wissen so fasziniert, dass sie das, was er erzählte, anscheinend gar nicht mehr hinterfragten und ihm blind alles glaubten. Ihre Augen wurden vor Staunen immer größer, während sie weiter in den Bann des jungen Mannes gesogen wurden. Einfach unfassbar, was sich diese Leute aufschwatzen ließen. Gedanklich schüttelte Salazar den Kopf, allerdings hatte die ganze Sache auch etwas Amüsantes. Ja, jetzt konnte er es endlich auf eine andere Weise betrachten, denn es war wie eine Satire. Jack hielt diese Hohlköpfe, die sich für die Krone der göttlichen Schöpfung hielten, zum Narren und sie merkten es noch nicht einmal, dass er ihnen einen Bären aufband. Ja, es war tatsächlich ein Streich Jacks, der sich einen Scherz auf Kosten der wohlhabenden Gesellschaft machte, die sich für etwas Besseres hielt. Ein Pirat, der sich vollkommen unerkannt auf diesem Fest geschlichen hatte. Dieses Fest, auf das sich diese Möchtegernblaublüter zurückzogen um unter sich zu sein, sollte Ausdruck ihres Reichtums und der Exklusivität sein. Nur wer aufgrund seines Geldes oder Status reich und angesehen genug war, hatte eine persönliche Einladung erhalten. Hier, auf diesem Anwesen, das von Gittern umzäunt war und von Soldaten bewacht wurde, sperrten sie sich ein um nicht von dem gemeinen Volk belästigt zu werden. Und dabei waren sie so selbstgefällig und überheblich, dass sie den Eindringling unter ihnen nicht einmal bemerkten. Sie hielten sich für die Sieger der Evolution, nichtsahnend, dass sie gerade von einem Piraten vorgeführt und lächerlich gemacht wurden. Einfach zu köstlich. Ein paar Stunden später, nachdem sich Jack auch noch andere Geschichten aus den Fingern gesogen hatte, hatten sich die beiden Männer etwas von der Lebhaftigkeit des Festes zurück gezogen und standen nun zusammen auf einem langen Steinbalkon, der auf den Klippen gebaut war, blickten auf das Meer hinaus und gönnten sich eine Pause. Heute Nacht hatten sie Vollmond, sodass das Meer nicht komplett pechschwarz war, wie an Neumondtagen immer, sondern den Nachthimmel erleuchtete. Die Luft war immer noch warm. Auf dem Balkon umwehte sie eine angenehme, nach Meersalz duftende Brise und hatte sogar noch etwas Gischt in sich, obwohl sie sich deutlich über der Wasseroberfläche befanden. Heute Nachmittag hätte der Spanier nie für möglich gehalten, dass er es bis nach Mitternacht auf dieser Einweihungsfeier aushalten würde, geschweige denn, dass es ihm sogar Spaß machen würde. Einige Male waren Jacks Aussagen sogar so unglaubwürdig, dass Salazar sich sogar vor Lachen den Bauch hielt. Das schwierige an der Sache war jedoch sich auf dem Gesicht ein Pokerface zu bewahren und nicht laut losprusten zu müssen, woran er fast gescheitert wäre. Allerdings waren die anderen so in Jacks Welt gezogen, dass sie seine innerlichen Lachkrämpfe nicht bemerkt hatten. „Bahahahaha, diese Idioten waren noch dümmer als ich gedacht hätte!“, lachte Jack abermals los, als er sich an einige lustige Szenen erinnerte, „Kein Wunder, dass Ihr vorhin so einen gequälten Gesichtsausdruck gemacht habt. Wenn Dummheit nämlich wehtun könnte, dann wären diese Armleuchter mit Sicherheit schon gestorben. Aber die hab ich sauber dran gekriegt!“ „Ja, eins muss ich dir lassen: Geschichten erzählen kannst du!“, stimmte auch der ältere Kapitän zu und sah immer noch mit einem breiten Grinsen aufs Meer hinaus. Mit einem Lob hatte Jack jedoch nicht gerechnet und meinte mit großen Augen: „Soll das etwa ein Kompliment sein, Capitan?“ „Bilde dir bloß nicht zu viel ein. Du bist immer noch nicht mehr oder weniger als ein Gauner und ein Betrüger.“, antwortete Salazar kühl und setzte wieder seine unnahbare und harte Seemannsmaske auf. „Aber ein ziemlich amüsanter Gauner, wenn ich bitten darf. Immerhin habe ich Euch den Abend gerettet. Stellt Euch vor, Ihr hättet den ganzen Abend in dieser langweiligen Atmosphäre verbringen müssen.“ „Ich wäre früher gegangen.“ „Dann wärt Ihr aber bei der feinen Gesellschaft unten durch gewesen.“ „Das kümmert mich wenig. Ich bin Seemann, Kapitän der spanischen Armada. Ich...“, sagte Salazar nun ernst. Sein Blick, den er nicht mehr von dem dunklen Horizont abwandte, war dabei genauso düster wie das Meer selbst, „Ich bin kein Teil dieser Gesellschaft. Ich habe sowieso nie dazu gehört.“ Plötzlich wurde es still zwischen den beiden und der Nachthimmel verdunkelte sich, als sich eine graue Wolke vor den hell scheinenden Vollmond schob. Fragend hatte der junge Pirat dem Älteren einen Seitenblick zugeworfen. Der Kapitän sah traurig und verbittert aus, auch wenn er Mühe gab es zu verbergen. Auch Jacks Herz zog sich zusammen, da er nun hinter Salazars wahre Gefühle zu kommen schien. Der Spanier war ein langjähriger, hochrangiger Kapitän und in all den Jahren auf See hatte er viel gesehen, seinen Horizont stetig erweitert und eine Mannschaft erfolgreich und sicher durch raue Gewässer navigiert. Als Seemann und Captain eines Schiffes konnte er nachvollziehen, wie viel ein erfahrener Kapitän wert war. Obwohl er sich gerne manchmal über den griesgrämigen „alten Herren“ lustig machte, hatte er großen Respekt vor dessen Schatz an Erfahrung. Doch das Wissen, das er die ganze Zeit über angesammelt hatte, machte ihn zum Außenseiter in dieser Gesellschaft, die schon lange niemanden mehr in ihren Kreis ließ. Er war zu klug und gebildet als sich mit diesen Leuten auf einer Ebene unterhalten zu können. Kein Wunder, dass er ihnen arrogant und hochnäsig erschien. „Wenn Ihr nicht zu Ihnen gehört, wohin gehört Ihr dann?“, fragte Jack vorsichtig. Salazar antwortete, ohne seinen Blick von der Dunkelheit zu wenden: „Ich weiß es nicht.“ Für einen Moment war es Jack als war es dieselbe Dunkelheit, die sich auch im Herzen des Kapitäns befand. Als er den Spanier am Abend aus sicherer Entfernung beobachtet hatte – die Schmerzen der Dämlichkeit dieser Menschen waren ihm buchstäblich ins Gesicht gezeichnet – ging er davon aus, dass er sich innerlich unheimlich überlegen vorkommen musste. Immer wieder hatte er seinen Oberkörper weggedreht als Abwendung missinterpretiert. Erst jetzt verstand er, dass mehr dahintersteckte, denn Salazars finsterer Blick resultierte nicht rein aus Abneigung gegenüber diesen Leuten, sondern der Verbitterung darüber keinen Platz in der Welt zu haben. „Aber was spielt das für eine Rolle? In einer Woche werde ich sowieso wieder auf hoher See sein.“, Salazar stieß einen großen Seufzer aus, als er das mit seiner rauen, dunklen Stimme gesagt hatte. Er war kein Mann der Trübsinnigkeit und blies mit diesem Satz die bedrückte Stimmung, die sich zwischen ihnen ausgebreitet hatte, weg. Gemächlich streckte er die Arme in die Höhe, wandte seinen Oberkörper wieder zum Fest hin und lehnte sich nun mit dem Rücken an der Steinveranda an. Auch Jack hatte sein leichtes Wesen wiedergefunden und antwortete: „Stimmt. Dann könnt Ihr Eurer eigentlichen Berufung wieder nachgehen: Der Piratenjagd.“ „Wo wir wieder beim Thema wären: Was hast du hier zu suchen, Jack? Wieso bist du hergekommen?“, fragte Salazar, der sich der Tatsache wieder besann, dass er Jäger und Henker vieler tausend Piraten sich mit seinem Erzfeind auf einem Boden befand. „Um ehrlich zu sein...“, erwiderte Jack und sah weiterhin aufs Meer hinaus, „Ich wollte Euch sehen, Capitan.“ Gerade in diesem Moment gab es eine warme, starke Luftbrise, die die grauen Wolken beiseiteschob und Jack nun vollkommen in weißes Mondlicht getaucht hatte, während der Ältere ihn mit weitaufgerissenen Augen ansah. „Wie meinst du das?“, fragte dieser verwirrt und ungläubig nach. Er und Jack waren Erzfeinde, Kapitän der spanischen Armada und Pirat, Jäger und Gejagter. Doch warum schlug sein Herz dann bei dieser Aussage wie wild als wollte es seiner Uniform entfliehen? „Nun ja,“, sprach Jack weiter, während er verlegen lächelnd seinen Kompass fixierte, den er in seine Hand genommen hatte, „Der Kompass hat mich hierher nach Habana geführt. Anfangs dachte ich, hier läge der nächste Schatz, den es zu erbeuten gäbe, doch dann sah ich die Bloody Mary am Hafen anliegen. Da war mir klar, dass mich der Kompass zu Euch geführt hat.“ „Du siehst mein Schiff im Hafen und hast dich dennoch in die Stadt getraut? Wie dumm bist du eigentlich? Meine Männer hätten dich sofort verhaften können!“, keifte der Spanier, weil er nicht wusste wie er darauf reagieren sollte. „Da Ihr Eure Pflichten auf hoher See zu vernachlässigen scheint und Euch hier auf noblen Festen herumtreibt, musste ich mir etwas einfallen lassen. Wenn Ihr nicht zu mir kommt, muss ich eben zu Euch.“, antwortete Jack mit seinem siegessicheren Lächeln, das Salazar von ihm gewohnt war. Dieses Lächeln, das ihn schon damals bei ihrer ersten Begegnung um den Verstand gebracht und ihn absolut wehrlos gemacht hatte. Der Spanier war absolut sprachlos, wusste nicht was er darauf erwidern sollte, sodass Jack noch nachsetzte: „Ihr wolltet doch eine ehrliche Antwort, oder hab ich Euch da falsch verstanden?“ Wieso konnte er bei diesem Lächeln seine Gefühle nie zurückhalten? Wieso überraschten und überspülten sie ihn immer genau wie eine gewaltige und unangekündigte Welle sein Schiff? Und auch, wenn er seinen Blick am liebsten abwenden würde, sah der Jüngere ihn noch immer mit festem Blick an. Wie schaffte er das nur immer, dass er ihm komplett verfallen war? „Du bist wirklich der dümmste Pirat, der mir je begegnet ist!“, meinte Salazar, zog den jungen Piraten am Handgelenk in seine Arme und legte seine Lippen sanft auf seine. Zärtlich strich er mit seiner Hand über dessen Wange, während Jacks Finger sich in dem muskulösen Rücken des Älteren verfingen. Der Jüngere war nicht gerade zurückhaltend mit seinen Forderungen, sondern wusste genau was er wollte. Hungrig gab er sich hin und so wurde der Kuss schnell leidenschaftlicher. Jack überraschte es, dass der sonst etwas raue Seemann, so sanft mit ihm umging. Doch Salazar war in diesem Punkt immer ein Genießer gewesen. Und er genoss es, Jacks weiche Lippen auszukosten und seinen herrlichen, nach salziger Meeresluft und Schweiß riechenden Duft einzuatmen. Er wollte sich Zeit lassen und den jungen Mann mit jeder einzelnen Faser seines Körpers spüren. Jack war in diesem Punkt aber nicht so gestrickt. Ungeduldig wurde er fordernder und erhöhte den Rhythmus. Immer wieder lösten sich die beiden in kleinen Abständen von einander um gleich darauf wieder zu verschmelzen. Dass Jack so sehr in diesen Kuss einstimmte, erregte auch ihn mehr als er gedacht hatte. Gierig knabberte er an dessen Unterlippe und verlangte so nach Einlass. Der Pirat war aber wieder schneller als ihm lieb war, öffnete seinen Mund und war der Erste, der mit seiner Zunge angriff und in die Höhle des Älteren schnellte. Hastig umschlang er seine Zunge und entfachte einen heißen Kampf zwischen beiden. Der Spanier wollte nicht nachgeben, doch er musste sich eingestehen, dass er ein paar Jahre älter war als der Pirat und in dieser Hinsicht etwas an Ausdauer verloren hatte, sodass er früher als Jack ihn gehen lassen wollte, kurz nach Luft schnappte. „Schon schlapp, alter Mann?“, neckte Jack ihn, woraufhin er aber sofort ungemütlich an die Steinwand hinter sich geschmissen wurde und der Kapitän mit einem „Werd bloß nicht frech!“ seine Lippen wieder auf seine presste. Doch etwas stimmte nicht und Salazar war es erst jetzt aufgefallen, was ihn schon die ganze Zeit störte. Ungehalten fuhr er mit seiner rechten Hand an Jacks Hinterkopf und zog das Haargummi aus seinen Haaren, sodass die dunkelbraunen langen Strähnen nun wieder unkontrolliert sein Gesicht umspielten. „So gefällst du mir besser, mein kleiner Pirat.“, stellte er flüsternd zufrieden fest, während er nun wilder als zuvor seine Finger ungestüm durch Jacks Haare fahren ließ. „Jetzt werdet Ihr aber frech!“, knurrte der junge Mann, konnte aber nicht anders als sich dem Anderen zu fügen, der ihn mit seinen Fingern den Verstand raubte. Zur Bestrafung auf diese Widerrede zog der Spanier etwas an seinen Haaren am Hinterkopf, was den Jüngeren erregt aufstöhnen ließ. Belustigt über diese Reaktion, wurde der Spanier nun noch leidenschaftlicher und schnappte wieder nach Jacks heißen Lippen. Salazar wollte weitermachen, doch er wurde von einer plötzlich aufkommenden Windböe unterbrochen, die sie dieses Mal Richtung Meer schob. Während er Jack wieder gegen die Veranda drückte, hatte er nun das vom Vollmond erhellte Meer und den durch einzelne Lichter und den Leuchtturm erleuchteten Hafen im Blick. Dort am Horizont stand tatsächlich Jacks Schiff, das zur Tarnung nicht mit der Piratenflagge gekennzeichnet war, neben seiner Bloody Mary. Mittlerweile hatte sich ein innerlicher Frieden in dem sonst so verbitternden Kapitän ausgebreitet. Zufrieden und amüsiert lächelte er, als er den Zweikampf mit Jack durch langsame und zärtliche Küsse beendete, denn vorhin war es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen. Endlich wusste er, wohin er gehörte. Er war Capitan Armando Salazar, Herr über die Bloody Mary der spanischen Armada. Als Piratenjäger war seine Welt das zuweilen raue, ungestüme Meer. Das gleiche Meer, auf dem auch Jack mit seinem Schiff segelte, das war sein Zuhause. Dort gehörte er hin. Doch dass Jack ihn darauf gebracht hatte, das würde er für sich behalten. „Glaub bloß nicht, dass ich dich jetzt verschonen werde. Im Gegenteil, an Land mache ich mir nichts aus Piraten. Aber auf See solltest du mir lieber aus dem Weg gehen, wenn du nicht am Galgen landen willst.“, ließ der Ältere nun endgültig von dem jungen Mann ab, dessen Haare in alle Richtungen abstanden, drehte ihm den Rücken zu und ging auf das etwas ruhiger gewordenen Fest zu. Jack hatte Mühe und Not seine Strähnen mit dem Haargummi wieder zu bändige und folgte dem Älteren erst als ein größerer Abstand zwischen ihnen entstanden war. Zuerst war er etwas beleidigt, schließlich hätte sich der Spanier ruhig bei ihm bedanken können. Letztendlich trug er aber das gleiche siegessichere Lächeln wie immer auf den Lippen, da er wusste, dass sich Salazar diese Blöße nicht geben wollte. Das Fest dauerte bis zum Morgengrauen. Natürlich hatte die Kapelle längst aufgehört zu spielen, ein paar von den Gästen hatten sich aber entschieden auf dem Fest zu bleiben und ihren lebhaften Gesprächen nachzugehen. Die meisten, die sich vorgenommen hatten, wach zu bleiben, hingen aber entweder müde und mit dem Schlaf ringend in den Stühlen oder richteten sich durch die sich andeutende Morgenröte von einem kurzen Nickerchen wieder auf. Durch einen lauten Knall und Gerumpel, das plötzlich die Ruhe störte, waren aber schließlich alle wach und sahen sich erschrocken um. Auch Salazar, der nun wacher denn je war, hatte eine böse Vorahnung als er Jack nirgendwo in der Nähe entdecken konnte. Schnell weckte er seine auf dem Boden herumlungernde Jungsoldaten und eilte mit ihnen zu der nahe gelegenen und frisch eingeweihten Bank. Dort traute er seinen Augen kaum. Der Tresor der Bank war mit Seilen umbunden und auf ihm stand dieser frech grinsende Jack Sparrow! „Du! Ich wusste, dass jedes deiner Worte eine Lüge war!“, krächzte der Ältere wütend, der nach der Nacht kaum noch Stimme hatte. Schon im nächsten Moment wurde der Tresor samt Jack von mehreren Pferden und einem Karren und einer Mannschaft davongezogen. Seine Jungsoldaten waren noch zu müde und hatten den Ernst der Lage überhaupt nicht gerafft. Stattdessen war er wieder der Einzige, der vollen Einsatz zeigte und dem Gespann hinterherrannte, das eine beachtliche Geschwindigkeit erreicht hatte, die er auf Dauer nicht mithalten können würde. „Es war schön Euch wiederzusehen, aber diese fette Beute im Tresor kann ich mir natürlich unmöglich entgehen lassen, Capitan!“, rief Jack dem verärgerten Spanier hinterher und war schon bald in sicherer Entfernung als er nur noch ein lautes „JACK SPARROW!“ hörte, das für ihn irgendwann ein Nachspiel haben würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)